CATS (Musical-Verfilmung mit Idris Elba, Ian McKellen u. a.)

[Hitfield]

Kinostart:
25.12.2019

Besetzung:
Idris Elba, Rebel Wilson, Judi Dench, Ian McKellen, James Corden, Taylor Swift, Ray Winstone, Jennifer Hudson u. a.

Regie:
Tom Hooper ("The King's Speech", "Les Misérables", "The Danish Girl")


What.
The.
Fuck?
Der Trailer hat mich traumatisiert. Dabei liebe ich die Vorlage und das Musical. Habe ich mir mindestens 10x angesehen, davon mehrmals extra in London.

EDIT: Die Schauspieler scheinen selber zu singen. Hört sich nicht gut an. Vor allem Jennifer Hudson, immerhin eine gefeierte Sängerin und Popstar, stößt hier an ihre Grenzen. Ich finde sie einfach grauenvoll in dieser zentralen Gesangsrolle.

[Mr. Blonde]

Nee, sowas geht gar nicht. Was zum Teufel? 

[Moonshade]

Von so einer Verfilmung hab ich mal anno 1993 geträumt, aber da war ich auch noch naiv und geschmacklich bedenklich gepolt.

Der Trailer sieht nicht eben reizvoll aus, sicher werden sie sich Mühe geben, aber das ist alles mit Motion Capture gemacht und viel zu glatt - gut, immerhin kann man die Darsteller noch erkennen, aber der Kostümcharme, der früher alle Fans weggeblasen hat, ist ex.

Aber Cats ist auch als Musical nicht eben gut gealtert und schon 15 Jährchen off-broadway - für einen Weihnachtsfilm könnts reichen, aber das Zukleistern mit "Memories" (einem in seiner Süßlich-Sülzigkeit völlig untypischen Song im gesamten Musical) macht mir jetzt schon ein wenig die Zähne stumpf.

[ironfox1]

Die Seuche, die bei Videospielen längst Standard ist, schwappt nun ins Filmbusiness. Eine Woche nach Release erhält Cats ein Update auf Version 1.1 mit verbesserten CGI. Wer in der ersten Woche drin war, hat Pech oder muss erneut ins Kino. 

The updated version will be available for theaters to download Sunday through a satellite server, and exhibitors without access will receive a hard drive. The studio is asking theaters who receive this version to update it immediately, per Universal's note

https://screenrant.com/cats-movie-cgi-problems-changed-bad-tom-hooper/
 

Die haben echt bis zum Release am 16. an den Effekten gearbeitet und es trotzdem nicht hinbekommen! Bei der Produktion muss ja ne Menge schief gelaufen sein.
Hoffentlich hat man damit nicht die Büchse der Pandora geöffnet. 

[Moonshade]

Fand auch die Besprechungen gruselig, wo groß heraus gehoben wurde, wie mäßig die "Fell-Amination" in einzelnen Szenen ausgefallen ist und wie brüchig die Übergänge von Darstellung zu Tänzern wirken.

A film you love to hate.

[MaistaMaista]

Ich kenne das Musical nicht, habe davon aber schon gehört. Als ich den Trailer damals sah und auch das Design der "Katzen",  fragte ich mich, ob da auch Erotik mitwirkt, denn für mich kommt es jedenfalls so rüber. Geht es da anderen auch so oder liegt es einfach daran das ich hier an Catwoman erinnert werde? Wenn man schon solch eine Verfilmung anstrebt, wieso nimmt man dann nicht echte Kostüme und hält das ganze kostengünstig. Ich gehe davon aus, dass der Film ein Flop wird.

Edith: jetzt gerade gelesen, dass der Film geflopt ist.

[Mr. Blonde]

Jupp, mit 6 Millionen Dollar Einspiel in den USA nach dem Kinostart am Wochenende ein beachtlicher Extremflop. Budget lag wohl bei rund 100 Mio. Dollar. Damit hat man vorab nach den Trailer-Kommentaren wohl gerechnet, sonst würde man ja nicht jetzt plötzlich eine "verbesserte" Version anbieten, die bei aller Panik bis zum Kinostart nicht fertig wurde. Wird nichts ändern.

[Roughale]

Mal ernsthaft, wer will denn so einen Murks sehen? Der Trailer sah unterirdisch aus - die Musik ist Geschmacksache, schnell verdrängen und gut!

[Eric]

Mal ne Frage ans Forum:
Sollen wir Losen oder geht jemand "freiwillig" rein um hier nen "Erfahrungsbericht" zu posten? 😂

[Moonshade]

Der kommt einfach zu spät. Cats war ein Musical der 80er und 90er - und genau damals hab ich es auch gesehen.
Damals fand ich es hervorragend und es war in Hamburg ein visuelles Erlebnis, aber es ist ein wenig von der Zeit überholt worden und kommt als Film 20 Jahre zu spät - mindestens.

[Mr. Blonde]

Mal ne Frage ans Forum:
Sollen wir Losen oder geht jemand "freiwillig" rein um hier nen "Erfahrungsbericht" zu posten? 😂

Irgendeiner wird den sowieso sehen und dann still und heimlich hier seine Meinung posten.

[PierrotLeFou]

Mal ne Frage ans Forum:
Sollen wir Losen oder geht jemand "freiwillig" rein um hier nen "Erfahrungsbericht" zu posten? 😂

Irgendeiner wird den sowieso sehen und dann still und heimlich hier seine Meinung posten.

Zwischen Weihnachten und Silvester werde ich sicherlich reinschlendern... Ich erwarte enormen Kitsch, den man als solchen gut goutieren kann, und denke nicht, dass ich mich in die Masse der IMDb-Wertungen einfügen muss... Mal schauen...

[Mr. Blonde]

Möge die Macht mit Dir sein! 

[Benny88]

Ähm.. also ich war gestern mit vier Freunden im Kino (Originalfassung). 

Warum habe ich den Film geschaut?

- Die vorherigen Filme von Tom Hooper; also "The Kings Speech", "Les Miserables" und "The Danish Girl" fand ich alle drei hervorragend.
- Ich bin selber Besitzer eine Katze, mag Katzen also an und für sich
- Habe vor ein paar Jahren das Bühnenmusical gesehen und konnte zumindest der Musik echt einiges abgewinnen
- Ähm.. ich fand die Trailer total in Ordnung und bin mal nicht auf den Hater-Zug aufgesprungen
- Ich mag Judi Dench, Jennifer Hudson und Idris Elba. Der Cast ist echt gut.

Ja, das waren für mich genügend Gründe um dem Film eine Chance zu geben. Und ja, ich habe mich wirklich drauf gefreut.
Was kann ich also über CATS sagen?
Ich habe sowas noch nie auf der Leinwand gesehen. Es war krass. Man muss es fast gesehen haben. Ich kann mich an keinen Film erinnern, der so viele Fremdschäm-Momente und so viele "WHAT THE FUCK WERE THEY THINKING??"-Momente hatte (und ich habe "Battlefield Earth" schon mehrfach geschaut).

Die größten WTF-Momente hatten für mich eindeutig Rebel Wilson (sämtliche Auftritte von ihr in dem Film) und Sir Ian McKellen, der den halben Film über nur fauchend und miauend in die Kamera jammert. UFF. Eine Handlung/Dramaturgie ist praktisch nicht existent, es handelt sich nur um eine Aneinanderreihung von bizarren Katzen, die ihr Leid klagen und notgeil durch die Gassen tanzen.

Vorab wurde ja das CGI überall anhand der Trailer kritisiert. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass wir hier in Deutschland zum Kinostart die verbesserte/überarbeitete Version gesehen haben. Und trotzdem kann ich nur sagen: Das CGI war furchtbar und sah unfertig und schlampig aus - alleine wenn man öfter auf die Beine/Füße der Darsteller geachtet hat und wie das mit dem Boden/Hintergrund verarbeitet war - wie aus einem schlechten Film aus den 80ern.

Aber ist der Film langweilig und habe ich den Kinobesuch bereut? Absolut: NEIN! Wir hatten waaahnsinnig viel Spaß, haben so viel gelacht aufgrund besagter WHAT THE FUCK-Momente und es gab keine Komödie dieses Jahr, bei der ich auch nur ansatzweise so abgebrochen wäre wie bei diesem Film!   

Insgesamt aber wirklich eine kolossale Fehlkalkulation und aus filmischer Sicht sind hier von meiner Seite aus nicht mehr als 2/10 drin; und das auch nur grad so weil "Cats" zumindest handwerklich ganz okay ist und Jennifer Hudson mit Memories zumindest einen halbwegs passablen Moment im Film hat. Ansonsten ist das Teil hier aber genauso schlecht wie er in der Presse wegkommt. Als Partyfilm für einen Trash-Abend ist er aber durchaus absolut geeignet und vom Fun-Faktor her würden wir hier locker 7/10 geben - vielleicht als Double Feature mit "The Room"

[PierrotLeFou]

Ich frage mich ja ohnehin immer, woher der Drang kommt, irgendwelche Kunstwerke so richtig niederzumachen und abzustrafen, was gerade im Bereich des Films ganz besonders populär zu sein scheint. Ich habe da immer ein wenig das Gefühl, dass da einfach enorm viele Leute mit einer festen Vorstellung davon, was sie bekommen wollen, ins Kino gehen – und dann ungemein beleidigt sind, wenn sie es nicht bekommen haben... anstatt einfach zu gucken, was man bekommt, und daran dann die positiven Aspekte wahrzunehmen...

Ich würde zwar auch sagen, dass das unter Hoopers populären Kinofilmen ein eher schwächerer (vielleicht der schwächste) Film war – aber als schlechten oder auch bloß mittelmäßigen Film habe ich den jetzt nicht wahrgenommen.
2 Stunden lang tänzelnden und singenden Katzenmenschen in einer Minimalhandlung zuzusehen, deren innere Logik nur teilweise enthüllt wird, ist schon etwas irritierend...
Aber zu den angeblich so furchtbaren Effekten: Ich würde gerne auch noch die andere Version sehen, um mir ein optimales Bild zu machen. Aber das war schlichtweg kein Film, der einen Realismus verfolgt. Ich bin kein großer Freund von CGI und ziehe reine Studio-Künstlichkeit à la Mario Bava irgendwelchen CGI-Welten jederzeit vor; davon einmal abgesehen wüsste ich aber nicht, weshalb ich mich an einer offensichtlichen Künstlichkeit stoßen sollte. Der Film zeichnet eine reine, kitschfreudige Kunstwelt warmer gold-braun-Töne vor blau-rosa-Kontrasten, die vom Hauch eines viktorianischen/edwardianischen Erbes (auf einem Grabstein fast schon explizit benannt) über die frühen 20er-Jahre zur Zeit eines Ira-Hards-Cat-and-the-Canary bis hin zur Übernahme von Neo- & Tech-Noir-Farbpaletten reicht und in einfach fast jeder Hinsicht eine Kunstwelt entwirft (die immerhin Melancholie-, Vergängnis- und Fortbestand-/-entwicklungs-Themen abbildet, die in der Geschichte angelegt sind).
Und ja, der Film gibt (durchaus der Vorlage geschuldet) dramaturgisch nicht genug her, um Konventionen zu genügen. Es bleibt im Grunde eine Abfolge von Typen, die wohl am ehesten für Katzenliebhaber interessant ist... und die letztlich ja durchaus einer erzählten Moral folgt.

Was mich ein wenig gestört hat: Dieser sonderbare Humor, der - nachdem gerade noch eine erwachsene und darüber hinaus einigermaßen gebildete Zuschauerschicht angesprochen worden ist - plötzlich bis zu zwei Minuten lang auf richtig infantilen Grundschulwitz setzt... und diese sonderbare Moral, die ja nun der Vorlage geschuldet ist: Da soll bei einem Gesangscontest auch die "Seele" der Katzen mitbewertet werden – und dann gewinnt eine Figur, die (sich im Selbstmitleid suhlend) ihrer alten Größe nachtrauert, sich von der Gesellschaft abwendet und Zeilen raushaut wie "If you touch me, you will understand what happiness is"...
Die vorbildhafteste Figur wäre da ja wohl die reine, weiße Hauptfigur, die gänzlich uneigennützig handelt und als einzige Interesse an den Abgeschiedenen zeigt (wobei die ja aber auch scheinbar erst am Ende aufgenommen wird und smot noch nicht zur Wahl steht.) Aber was solls: zumindest wird ja am Ende die unglücklichste Figur beglückt, was natürlich eine nette Moral ist...

Insgesamt also ein hübsch kitschiges Schwelgen, bei dem sich die allermeisten Katzentypen auf den Menschen übertragen lassen, um sich zu fragen, welche Identität einem eigentlich am liebsten wäre und als wer man gerne sein neues Leben antreten würde. (Insofern wäre meine Double-Feature-Empfehlung vielleicht "Enter the Void".) Dazu beliebte Songs (wenngleich mir nur "Memories" gefällt), bei denen das Getänzel sicherlich beeindruckender hätte ausfallen können: aber stattdessen setzt der Film auf die Würde und das Charisma von Individuen, die von teils hochkarätigen Stars zumindest nicht talentfrei gegeben werden...

Manche Nummern sind mir schlichtweg zu infantil gewesen (insbesondere dann, wenn Mäuse und Kakerlaken beteiligt waren), aber teilweise empfand ich sie als recht vereinnahmend. Gravierende Mängel bzgl. ästhetischer und dramaturgischer Konzepte konnte ich jetzt nicht bemerken und würden den Film so bei einer starken 6/10 sehen. Mit anderer Gumbie-Figur und einem etwas agileren "Schrecken der Themse" wäre ich vermutlich bei einer soliden 7 gelandet. In jedem Fall ist dieses Bashing hier ungefähr so lächerlich wie bei einem Rolf Giessen, der in sein Buch der schlechtesten Filme allen Ernstes sowas wie Hitchcocks "zerrissenen Vorhang" aufnahm...

[ironfox1]

Und täglich grüßt das Murmeltier: Ein Film wird kritisiert und irgendein Kasperkopf des Films kommt dann mit dem Totschlagargument, man könne den Film gar nicht beurteilen, da man noch nie einen Film gedreht hat.

Any time you defy what an art form is, any time you defy all rules, there's going to be some push-back, obviously. But it's an incredible piece of art done by some of the best people in the world. I am just excited for the people to actually see it because reviewers, I mean, what the hell do they know? Have they made a film ever in their life?

[PierrotLeFou]

Und täglich grüßt das Murmeltier: Ein Film wird kritisiert und irgendein Kasperkopf des Films kommt dann mit dem Totschlagargument, man könne den Film gar nicht beurteilen, da man noch nie einen Film gedreht hat.

Any time you defy what an art form is, any time you defy all rules, there's going to be some push-back, obviously. But it's an incredible piece of art done by some of the best people in the world. I am just excited for the people to actually see it because reviewers, I mean, what the hell do they know? Have they made a film ever in their life?

Habe mir das Video einmal angesehen... Kommt natürlich drauf an, welche Reviews er da nun im Sinn hatte.

Denn gewisse "Das hätte ich mit 12 Jahren besser machen können"-/"Sowas kann jeder Trottel"-KritikerInnen haben es natürlich voll verdient, daran erinnert zu werden, dass sie großmäulig andere Leistungen kleinreden, ohne selbst etwas vorweisen zu können...

Eine konstruktive Kritik ohne Häme darf natürlich mit dem Finger auf alle Mängel zeigen; aber in diesem Fall geht es ja fast nur um Häme und darum, in den großen Chor einzustimmen und sich ein bisschen zu profilieren, indem man die ganze bizarre Schlechtigkeit eines Machwerks unterstreicht...
"Cats" scheint mir einer dieser Fälle zu sein, bei denen sich viele so richtig cool finden, weil sie etwas gemeinsam scheiße finden... Da kann ich es schon verstehen, wenn einer der Filmschaffenden mit einer relativ lässigen Arroganz zurücktritt.
Aber selbstverständlich muss man mit filmischer Praxis nichts zu tun haben, um Reviews zu schreiben (wobei es allerdings vorteilhaft sein kann, was umgekehrt aber ebenso gilt).

[ironfox1]

Ich nehme die Jason Derulo Karte und sage: das kannst du gar nicht beurteilen, schließlich bist du kein Diplom Psychologe!  

[RoboLuster]

Ich nehme die Jason Derulo Karte und sage: das kannst du gar nicht beurteilen, schließlich bist du kein Diplom Psychologe!  

Aber ein Mensch.

Nehme ich an... auch wenn ich kein Arzt bin. 

[ironfox1]

Selbstverständlich, ein Mensch, der seine Meinung frei äußern darf. Deswegen ist die Aussage von Derulo auch so absurd. Man muss kein Koch sein um zu merken, dass einem das Essen nicht schmeckt. 

[StS]