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the Terminal List (Chris Pratt / Amazon Prime)

Begonnen von StS, 8 März 2022, 09:04:58

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StS


Antoine Fuqua's Fuqua Films and MRC Television is currently in the process of developing a series adaptation of author Jack Carr's bestselling action thriller novel titled The Terminal List with Guardians of the Galaxy star Chris Pratt attached to lead the potential series.

Ab dem 01.07. verfügbar...
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Glod

8 Juli 2022, 12:45:49 #3 Letzte Bearbeitung: 8 Juli 2022, 13:47:24 von Glod
Uiuiui...es hat bei mir einige Zeit gebraucht, bis ich mich an einen Chris Pratt gewöhnt hatte, der nicht permanent Sprüche klopft oder ein cooler Typ ist. Irgendwie dachte ich die ganze Zeit "Jetzt muss er doch mal einen raushauen". Aber der Punkt kam nie. Sehr ungewohnt, aber wenn man sich mal dran gewöhnt hat, dann passt das Ganze schon.

The Terminal List bzw. der den Büchern innewohnende Reece gehören zur Sparte der "Jack Reacher"-Helden - also Typen mit einem "set of very particular skills", die das Recht gern mal in die eigenen Hände nehmen. Allerdings muss man sagen, dass bei der vorliegenden Roman-Adaption der gute Reacher im Vergleich ein strahlender und mitfühlender Sonnyboy ist.

James Reece ist Anführer eines SEAL-Teams, welches bei einem vermeintlichen Routineeinsatz nahezu komplett aufgerieben wird. Natürlich will er wissen, was los war und wittert schon bald eine Verschwörung. Allerdings zeigt sich, dass seine Erinnerungen und die Faktenlage oft weit auseinanderliegen, so dass man sich schon die Frage stellen muss, ob Reece noch alle Latten am Zaun hat.

Was passiert, wenn man einen professionell ausgebildeten und mehrfach kampferprobten Elitekiller auf die Gesellschaft loslässt? Nun, die Antwort auf diese Frage bekommen die Kandidaten auf der namensgebenden "Terminal List" ziemlich eindeutig aufgezeigt. Die 4. Folge, die ich gestern angeschaut habe, endete mit einem Kill, bei dem es mir echt anders wurde - hatte was von dem Fatality in Rambo 5...allerdings auf realistisch gedreht. Hier gibt es keine ironische Brechung wie bei "The Boys" o.ä. Reece ist auf Blut aus und er holt es sich, wobei er allerdings auch durchaus das Maß variiert.
Die Action ist ziemlich hochwertig und imo bodenständig inszeniert und lässt es ordentlich krachen. Zur Story möchte ich nicht viel schreiben. Es zeichnet sich zwar ab, wo das hinführt
Spoiler: zeige
natürlich hat er alle Latten am Zaun
, aber das Ganze ist doch ziemlich kurzweilig inszeniert, wenn auch vollkommen humorlos.

Das Schauspielerensemble finde ich auch ganz ok, zumal es relativ klein gehalten wird. Pratt kann hier in einer bierernsten Rolle durchaus überzeugen. Unterstützt wird er dabei von Taylor Kitsch, der auf seine Erfahrung aus "Lone Survivor" zurückgreift und Constance Wu als Reporterin. Jay Courtney habe ich erst beim Blick auf X-Ray namentlich zuordnen können (obwohl mir das Gesicht sehr bekannt vorkam) und irgendwo läuft auch noch Jeanne Triplehorn herum.

Ich würde das Ganze jetzt nicht als totalen Kracher bezeichnen. Reacher hat mir auf jeden Fall besser gefallen. Aber Terminal List hat als Verschwörungs-/Rache-Thriller durchaus einiges an Unterhaltungswerten zu bieten und kann deswegen Interessierten wärmstens ans Herz gelegt werden. Bin mal gespannt, wie das Ganze zu Ende geht.  :respect:
"Er wird mir eine Kugel verpassen und dann Selbstmord begehen." -Nina Meyers-

"Wir passen schon auf, dass er keinen Selbstmord begeht." -Jack Bauer-

Karm

Zitat von: Glod am  8 Juli 2022, 12:45:49Bin mal gespannt, wie sich Ganze zu Ende geht.
Da wirst Du überrascht sein. Ich war es.

Mir hat die Serie sehr gut gefallen und Chris in der ernsten Rolle auch. Er zieht hier konsequent sein Ding durch. Keine Gefangenen. :smile:

Glod

11 Juli 2022, 09:31:07 #5 Letzte Bearbeitung: 11 Juli 2022, 12:58:38 von Glod
Bin jetzt durch. Die Serie hat imo ihr Niveau bis zum Ende gehalten, was jetzt vielleicht nicht überirdisch gut aber doch immerhin sehr unterhaltsam war. Gut fand ich, dass sich gerade bei den Antagonisten auch ein paar Zwischentöne einschlichen, was deren Handeln auch erdete und sie so nicht als typische Filmbösewichter dastehen ließ. Alles in allen also eine klare Empfehlung für Freunde der ernsteren Revenge-Unterhaltung. Und alldieweil ich überhaupt kein Experte bin, sah es für mich schwer danach aus, als hätte Pratt einiges an Training für die Rolle durchlaufen. Sein Handling der Waffen , die Art, wie er sich bewegte etc. - das wirkte schon schwer professionell.  :respect:

ZitatDa wirst Du überrascht sein. Ich war es.

Die Überraschung blieb bei mir leider aus.
Spoiler: zeige
Im dem Moment als es hieß, dass Oberon Analytics irgendwas mit CIA sein muss, war mir klar, wer dahinter steckt, weil bis zu dem Zeitpunkt nur ein einziges CIA-Mitglied in der Story aufgetaucht war und wenn ich mich recht entsinne, wurden bereits alle wichtigen Figuren der Geschichte in der ersten und zweiten Folge präsentiert. Dass die also in der letzten Folge plötzlich irgendwen aus dem Hut ziehen, war relativ unwahrscheinlich. Aber immerhin war auch seine Begründung durchaus nachvollziehbar.
"Er wird mir eine Kugel verpassen und dann Selbstmord begehen." -Nina Meyers-

"Wir passen schon auf, dass er keinen Selbstmord begeht." -Jack Bauer-

Wolfhard-Eitelwolf

Gestern die erste Folge gesehen und als insgesamt brauchbar klassifiziert. Pratt ist zumindest für die ersten Minuten arg gewöhnungsbedürftig in der ungewohnten Rolle, die Auftaktballerei zweifellos nett gemacht (aber auch letztlich extrem billig/budgetsparend ohne nennenswerte Kulisse oder Aufwand). Im Folgenden entwickelt die Story immerhin genug Spannung, um bei der Stange zu halten. Geht also auf jeden Fall weiter für mich, wobei ich allerdings schon jetzt mindestens 2-3 Wertungspunkte abziehen muss für die fast schon perverse Dunkelheit selbst von eigentlich bestens beleuchteten Tagszenen. Das hab ich so noch nie gesehen! Offenbar (nach kurzer Recherche) Absicht der Macher, womit ich deren geistige Zurechnungsfähigkeit allerdings ernsthaft in Zweifel ziehe und mich frage, warum man dem Zuschauer das Sehvergnügen bewusst versauert. Wird am Ende wohl aus diesem Grunde nur bei 4 oder 5/10 landen können.

Private Joker

26 Juli 2022, 11:16:30 #7 Letzte Bearbeitung: 26 Juli 2022, 11:43:43 von Private Joker
Etwas höher werten als 4-5/10 würde ich die schon, nichtsdestotrotz hat mir die Serie ehrlicherweise Bauchschmerzen bereitet.

Fangen wir mit den eher technischen Aspekten an: Das war schon solide harte Actionthrillerkost, mit Schusswechseln, die bei allen Vorbehalten (bei so was dabei war noch keiner von uns, denke ich) und vermutlich dank "Insidervorlage" deutlich realistischer aussehen als die Moorhuhnballereien oder stilisierten Blutbäder, die sich da zuletzt in TV und Kino getummelt haben. Die Attentatsequenz auf den zweiten Geschäftsmann war für mich das Highlight der Serie, da würde ich glatt die meisten Kinoballereien der letzten Zeit für eintauschen. Klare Abzüge auf der Realismusskala dann für das Finale: Wenn da im Establisher auf den Landsitz kurz, aber eindeutig ein wenige Kilometer entferner, eher sinnbefreiter (Leucht?)Turm zu sehen ist, wissen eigentlich alle mit wahlweise W12-W18 oder Konsum von mehr als drei Actionfilmen pro Jahr: Da wird sich gleich ein Scharfschütze positionieren. Nur die hochbezahlten Söldnerkrieger, die da
Spoiler: zeige
Frau Ministerin
(voll im Trend!) beschützen sollen - auch so ein eher fragwürdiger Punkt - raffen das nicht. Augen auf bei der Berufswahl, kann ich da nur sagen.

Soweit, so fast gut (also A-Note 7/10, für mich). Womit ich mich dann doch sehr schwer tue, ist die Pratt-Figur wie von den Machern offenbar angestrebt als positiv konnotierten Helden zu akzeptieren. Das Ausmaß von Gewalt, das der da entfesselt, sprengt eigentlich alle Maßstäbe, die sich im Laufe der Jahre auch im nicht zimperlichen Selbstjustizgenre (die C-Liga der R&R-Filme mal außen vor) etabliert haben. Da erleben wir quasi-Hinrichtungen in der Öffentlichkeit, eine fast schon traditionell-mittelalterliche
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"Ausdärmung", eine Todesdrohung gegen ein Kind, um dessen Vater zum Selbstmordattentat zu zwingen, ein letztlich auch nur seinen Job machender und sich ergebender Söldner wird einfach über den Haufen geschossen.
Mag sein, dass das im Weltbild des Autors so verankert ist, brutale SEALs mit eigenen Gesetzen als Korrektiv einer korrupten Zivilgesellschaft inklusive ein paar militärischen Schreibtischtätern, mir geht das entschieden zu weit.

Dazu passt das insgesamt flaue Ende, in dem zB von dem Gehirntumor auch nicht mehr die Rede ist - klar, wir wollen uns eine Fortsetzung offen halten. Die "große Überraschung", die hier auch schon diskutiert wurde, fand ich auch eher so mittel surprising.
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Einseits hat die Serie da rund um den Helden so eine Art Kriegerfamilie aufgebaut, bei der man eigentlich von "wir sind alle die Guten" ausgehen konnte. Anderseits: Taucht jemand von der CIA auf, ist bei dem hier propagierten Weltbild Verrat und Verschwörung offenbar eine vorgegebene Selbstverständlichkeit. Und auch hier kann man sich realismuskritisch fragen, wieso der CIA-Mann dann quasi an dem Rachefeldzug gegen sich selbst teilnimmt.


So bleiben neben der Verwunderng, dass ein derart (hartes Wort) reaktionäres, humorfreies Rachespektakel bei dem selbsternannten Wokenessmarktführer zu sehen ist, schon ein mulmiges Gefühl - unter dem Strich hatte ich bei  einem offensichtlichen Krimi-Comicstrip wie "Jack Reacher" deutlich mehr Spaß, und das will was heißen. Als Summe aus solider Technik und fragwürdigem Inhalt käme ich immer noch auf 6/10 - vielleicht wird die Fortsetzung ja etwas weniger polarisierend.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

Glod

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