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Unterbewertete Filme

Begonnen von Benny88, 24 September 2019, 20:06:40

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Benny88

24 September 2019, 20:06:40 Letzte Bearbeitung: 24 September 2019, 20:24:55 von Benny88
Das Thema ist mir eingefallen, nachdem ich mit einer größeren Gruppe nach dem Kinobesuch von "Once Upon a Time in Hollywood" noch etwas trinken war. Wir haben über die bisherigen Filme Tarantinos diskutiert und ich habe mir vor seinem aktuellen Streifen alle seine vorherigen 8 Werke angesehen. Ich war überrascht, wie wahnsinnig gut "Jackie Brown" gealtert ist und wie sehr ich von diesem begeistert war. In meinem Freundeskreis gilt aber gerade dieser als einer seiner schwächeren oder sogar als sein schwächster Film. Zu träge, zu lang, zu wenig coole Sprüche hieß es da. Gerade das finde ich aber im Kontext seines Gesamtwerks doch sehr spannend, was ihn zu einem recht unterbewerteten Tarantino macht.

Auch bei einem Ausnahmeregisseur wie Stanley Kubrick werden bei den besten Werken des Regisseurs natürlich Werke wie "2001", "Shining" oder "Clockwork Orange" in den Raum geworfen, aber wohl selten sein letzter Film "Eyes Wide Shut". Dieser wahnsinnig sinnliche und erotische Film hat in meinen Augen nie das Ansehen bekommen, das ihm eigentlich zusteht.

Generell habe ich dann an Filme denken müssen, die bei Ihrer Premiere verrissen wurden, aber im Laufe der Zeit doch noch ihr Publikum gefunden haben. Bestes und bekanntestes Beispiel ist da wohl der Klassiker "Blade Runner". Aber mir fällt z.B. auch noch "A.I." von Steven Spielberg ein. Als dieser 2001 veröffentlicht wurde, hatte ich das Gefühl, dass kaum ein gutes Haar an dem Film gelassen wurde. Lag es daran, dass die Leute enttäuscht waren, dass Stanley Kubrick persönlich nicht mehr die Möglichkeit hatte seine eigene Vision zu verfilmen? Heute, 18 Jahre später, genießt der Film einen wesentlich besseren Ruf als noch damals bei seiner Veröffentlichung.

Ein weiteres berühmtes Beispiel, bei dem die Ausgangssituation allerdings etwas anders ist, ist auch noch "Titanic". Nach dem riesigen Anfangshype, dem großen kommerziellen Erfolg und dem Oscarregen, galt es kurz danach jahrelang als ziemlich cool, "Titanic" schlecht zu finden. Irgendwie klar, weil es ja auch einfach cool ist, gegen die Masse zu schwimmen. Ich glaube erst nachdem der große Hype verflogen war und nachdem sich Leonardo DiCaprio und Kate Winslet als richtig starke Schauspieler in außergewöhnlichen Rollen in Hollywood etabliert haben, war es wieder in Ordnung "Titanic" gut zu finden.

Für die letzte Kategorie möchte ich einfach einmal drei aktuelle Filmtitel nennen: Ridley Scotts "The Counselor", NWRs "Only God Forgives" und Gore Verbinskis "A Cure for Wellness". Drei Filme, die laut Kritikern künstlerische Flops sind; drei Filme, die auch kommerziell ziemliche Flops waren und auch beim Publikum (bei den wenigen, die sie dann doch gesehen haben) allgemein nicht gut ankamen. Vorweg: Ich finde alle drei Filme herausragend gut. Und ich könnte mir bei allen drei Werken vorstellen, dass die Resonanz in den nächsten Jahrzehnten steigen wird. Keine Ahnung, vielleicht irre ich mich auch und ihr zeigt mir bei den genannten Beispielen den Vogel :frech2:  Was war das Problem? Vielleicht Marketing und/oder die Erwartungshaltung des Publikums? Macht es Sinn "The Counselor" mit dem Namen McCarthy zu bewerben? Man denkt dadurch unweigerlich an den spannungsgeladenen "No Country for old Men" - was man dann bekam, war ein langsamer und dialoglastiger Film, der auf gängige Drogenthriller-Konventionen komplett verzichtet. Waren bei "Only God Forgives" die Erwartungen auch einfach ganz andere nach einem Film wie "Drive"? Und war es bei "A Cure for Wellness" sinnvoll, den Film im Trailer (wie so oft) als Horrorfilm zu vermarkten, der aber ja letztendlich doch weniger reißerisch ist, als es das Publikum vermutlich erwartet hat?

Auch bei einem Film wie Darren Aronofskys "mother!" wird mich interessieren, was die Leute in ein paar Jahrzehnten darüber denken werden. Ein Film, der ja immerhin bei Kritikern ganz gut ankam, beim Publikum aber überhaupt nicht (und der ja übrigens auch als Horrorstreifen vermarktet wurde). Als Abstrafung gab es dann noch ein paar Razzie Award-Nominierungen..

Sorry, wenn da meine Gedanken etwas wirr rüberkommen, aber ich habe einfach mal so niedergeschrieben, was mir da so durch den Kopf ging :winken:

Jetzt würde mich von euch interessieren:

Welche Filme von renommierten Regisseuren fallen euch ein, die nicht die positive Resonanz haben die sie verdienen bzw. die einfach unterbewertet sind?

Kennt Ihr Filme, die bei der Veröffentlichung unbeliebt waren, die aber im Laufe der Jahr(zehnt)e enorm in der Gunst des Publikums gestiegen sind?

Oder fallen euch aktuellere Filme ein, die total in der Missgunst von Publikum und/oder Kritiker stehen, die sich aber im Laufe der nächsten Jahr(zehnt)e als Klassiker erweisen könnten oder zumindest ein besseres Ansehen haben werden als nach aktuellem Stand?

Roach

The U.S. release from Cyborg was heavily cut to earn an "R" rating rather than an "X"
(IMDB)

Eric

Spontan fällt mir nahezu alles von John Carpenter aus den 80er ein!
Sei es jetzt DAS DING, SIE LEBEN oder auch BIG TROUBLE IN LITTLE CHINA! Filme, die ich liebte, seitdem ich sie das erste mal sah, die aber trotzdem irgendwie an der Kinokasse untergingen.

Auch der PUNISHER mit Dolph Lundgren ist für mich persönlich immer noch der BESTE Punisher!! (Und ja, ich weiss, DA stehe ich mit meiner Meinung relativ alleine da!)

Sind jetzt mal die, die mir spontan eingefallen sind.
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

Stefan M

"Vertigo" von Alfred Hitchcock. Alle erwarteten einen neuen Thriller, bekamen aber dafür einen der persönlichsten Filme des Regisseurs, mit dem keiner so recht was anfangen konnte.
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

JasonXtreme

BEAUTIFUL GIRLS von Ted Demme kennt irgendwie so gut wie keiner. Ist zwar nur ein kleiner und völlig unaufgeregter Film, der aber erstens sehr gut besetzt ist, und zweitens einfach die perfekte Mischung aus Feelgood-Movie und Bezügen ins eigene/echte Leben darstellt, da sich durch die Ambivalenz der Figuren fast für jeden Mann eine Bezugsperson finden sollte.

"Hör mal, du kannst mein Ding nicht Prinzessin Sofia nennen. Wenn du meinem Ding schon einen Namen geben willst, dann muss es schon was supermaskulines sein. Sowas wie Spike oder Butch oder Krull, The Warrior King, aber NICHT Prinzessin Sofia."

StS

Zitat von: JasonXtreme am 25 September 2019, 10:47:22BEAUTIFUL GIRLS von Ted Demme kennt irgendwie so gut wie keiner. Ist zwar nur ein kleiner und völlig unaufgeregter Film, der aber erstens sehr gut besetzt ist, und zweitens einfach die perfekte Mischung aus Feelgood-Movie und Bezügen ins eigene/echte Leben darstellt, da sich durch die Ambivalenz der Figuren fast für jeden Mann eine Bezugsperson finden sollte.

Toller Film, ganz richtig. Hab schon lange nicht mehr an den gedacht, danke. 
Könnte ich mir echt mal wieder anschauen.
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Moonshade

ZitatBEAUTIFUL GIRLS von Ted Demme kennt irgendwie so gut wie keiner. Ist zwar nur ein kleiner und völlig unaufgeregter Film, der aber erstens sehr gut besetzt ist, und zweitens einfach die perfekte Mischung aus Feelgood-Movie und Bezügen ins eigene/echte Leben darstellt, da sich durch die Ambivalenz der Figuren fast für jeden Mann eine Bezugsperson finden sollte.
So isses.
Weswegen ich damals auch sofort losgelaufen bin, um mir eine DVD davon zu besorgen, bevor die schmalen Auflagen von solchen Special Interests für immer weg sind.
Absolut geiler Film mit ein paar wunderbaren Momenten, der fast unbekannt ist.

Unterbewertet empfinde ich auch:

"2010" - hat immer noch eine Art Paria-Status gegenüber "2001", ich empfinde ihn in Sachen Erzählkunst als besser, auch wenn das visionäre Ganze von Kubrick fehlt. Tonal ist der Film aber eine Weiterentwicklung, die sich sehen lassen kann.

"Der Gigant aus dem All" - im Bereich der vergessenen Animationsfilme wohl immer noch das Kronjuwel, was sowohl an der Story, den Figuren und der Vermeidung typischer Klischees liegt.

"Long Weekend" - dieser Nature-fights-back Thriller geht so abstrakt und mit leisen Schritten voran, dass viele damit nichts anfangen können - der Film trägt aber eine so subtile Atmosphäre der Feindseligkeit mit sich herum, dass fast jedes Klischee vermieden wird. Haben auch zu wenige Spezis auf dem Zettel, trotz Remake

"eXistenZ" - Cronenbergs VR-Cheapo fliegt in seinem Oeuvre kriminell unter dem Radar mit dem Prädikat "auch nett" - auch hier ein Film, bei dem man sich an nichts wirklich festhalten kann - viel besser als etwa der gehypte "Scanners", der viel zu holprig inszeniert war.

"Heavenly Creatures" - Peter Jacksons Drama-Frühwerk ist zwar angesehen, muss aber - abseits aller Hobbits - ständig gegenüber dem unsäglichlich platten und sirupklebrigen "In meinem Himmel" zurückstehen. Blasphemie!

"Human Traffic" - jeder dreht britische Komödien, Guy Ritchie ist mit seltsamen Arrangements weltbekannt geworden, nur Justin Kerrigan hat gerade mal zwei Filme in seinem CV. Mag sein, dass HT nur eine romantische Ensemblekomödie geworden ist - aber sie ist eine auf Techno und auf Drogen - und das Ergebnis wird viel zu wenig beachtet. Und ich hasse Techno...
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

pm.diebelshausen

25 September 2019, 12:34:05 #7 Letzte Bearbeitung: 25 September 2019, 12:40:36 von pm.diebelshausen
Zitat von: Moonshade am 25 September 2019, 12:21:06"Long Weekend" - dieser Nature-fights-back Thriller geht so abstrakt und mit leisen Schritten voran, dass viele damit nichts anfangen können - der Film trägt aber eine so subtile Atmosphäre der Feindseligkeit mit sich herum, dass fast jedes Klischee vermieden wird.

Prompte Zustimmung - und noch der Hinweis auf hervorragende Kameraarbeit.

Allerdings glaube ich, das hier war weniger als Thread für Geheimtipps gedacht sondern mehr in Richtung "durchaus bekannte Filme, die aber zu Unrecht geringgeschätzt wurden/werden. Und da fällt mir auch ein Scott ein (abgesehen vom viel zu selten gesehenen "The Duellists"), der es meist nicht in dessen Top-Nennungen geschafft hat, den ich aber allein schon für seinen Rhythmus glänzend und herausragend halte: "Body of Lies".
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Moonshade

Okay, dann denkt euch Long Weekend und Human Traffic da raus. :-)
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

JasonXtreme

Ok dann schmeiß ich mal ALMOST FAMOUS ins Rennen, den ich nach wie vor rundum gelungen finde - wobei man von Crowe SINGLES und ELIZABETHTOWN auch noch anreihen kann. Sind ja thematisch alle ähnlich gelagert, von ihm ist am bekanntesten aber eben lediglich JERRY MAGUIRE, und der Rest geht irgendwie zu Unrecht unter.

Bei de Palma redet man auch meist nur von den üblichen Verdächtigen (außerhalb der Filmkennerszene) wie UNTOUCHABLES, SCARFACE oder CARRIE - ich finde aber sein BLACK DAHLIA oder auch DIE VERDAMMTEN DES KRIEGES sehr gelungen, und die kennen auch sehr wenige wie ich immer wieder bemerke.

Rian Johnson drehte LOOPER oder STAR WARS: DIE LETZTEN JEDI, aktuell KNIVES OUT - viel interessanter für mich war seit Erscheinen der 500.000 Dollar Streifen BRICK, den ich auch heute noch sehr mag. Film Noir mit Jugendlichen, der im Grunde völlig die Erwachsenenwelt außen vor lässt. Minimal, spannend mit einem guten Gordon-Levitt

Mikael Hafström zeichnet sich mittlerweile für Filme wie ZIMMER 1408, ENTGLEIST oder THE RITE verantwortlich, alles eher keine Reißer vor dem Herrn - allerdings finde ich seinen EVIL aus dem Jahre 2003 nach wie vor klasse! Coming of Age Streifen um einen aggressiven Schüler, der sich fortan an einem Elite-Internat durchschlagen muss. Sicherlich auch klischeebehaftet, aber toll gespielt und umgesetzt

Nun mal ein Darsteller. In Mel Gibsons Schaffen geht für mich FLETCHERS VISIONEN immer völlig unter! Den habe ich vor gut einem Jahr mal wieder gesehen, und festgestellt wie gut der doch eigentlich ist! Natürlich völlig vorhersehbar im Grunde, aber doch gut inszeniert, und mit den typischen Zutaten die Gibsons Filme immer so sehenswert für mich gemacht haben - dennoch mehr Ernst als beispielsweise EIN VOGEL AUF DEM DRAHTSEIL

Bei Eastwoods Regiearbeiten geht es mir eben genauso mit DER FREMDE SOHN. Den wollte ich eigentlich nie sehen, weil ich dachte das sei eine dröge Verwechslungsgeschichte mit viel Geheule usw. dabei entpuppte sich das als sauspannende Geschichte, ein wahrer Fall obendrein, der für eine FSK 12 erstaunlich hart und ernst in der Thematik wird und zudem ohnehin ganz andere Wege geht als erwartet. Der ist aber bei Eastwoods Arbeiten auch eher nie genannt wenn über ihn gesprochen wird.

Kennt auch kaum einer, basiert auf einer Buchvorlage von Irving - ist aber auch trotz aller Änderungen zum Film großartig besetzt, skurril-witzig und gelungen: HOTEL NEW HAMPSHIRE!

Kein bekannter Regisseur, Richard Gere während seiner "absteigender Ast" Zeit, ich wurde nur durch eine TV Werbung darauf aufmerksam, die sich nichtmal um den Film drehte, sondern nur sein Cover verwendete... dennoch ist HUNTING PARTY für mich eine bissig-unangenehme Nummer mit skurrilen Szenen, die dennoch den ganzen Ernst der Geschichte letzten Endes tragen und nicht verwässern! Obendrein mit einer guten Besetzung - kenne keinen der den je gesehen hat, außer er hatte ihn von mir :lol:

Uns Filmfans ist der natürlich bekannt, aber ich werde nie müde zu betonen wie geil IM VORHOF ZUR HÖLLE mit Penn und Oldman nunmal ist, kein Plan wieso der in den ganzen gleichartigen Filmen immer so derart untergeht! Wobei ich da gleich noch SUGAR HILL mit Wesley Snipes nennen kann, der ähnlich angelegt ist, wenn er auch nicht an den mit Penn heranreicht

Ich hoffe das passt thematisch alles noch hier rein
"Hör mal, du kannst mein Ding nicht Prinzessin Sofia nennen. Wenn du meinem Ding schon einen Namen geben willst, dann muss es schon was supermaskulines sein. Sowas wie Spike oder Butch oder Krull, The Warrior King, aber NICHT Prinzessin Sofia."

proximo

Aktuell hatte ich bei "X-Men: Dark Phoenix" das Gefühl, der Film sei zu Unrecht so mies verrissen worden. Aber nachdem ich ihn mir nochmal im heimischen Kino angeguckt habe, muss ich den Verrissen leider zustimmen...

Ich schmeiße mal einen seeeehr umstrittenen Film in die Runde:
"Alien - Die Wiedergeburt"

Der Film hat diesen typisch französischen SciFi Look (Das fünfte Element, Die Stadt der verlorenen Kinder..), der ziemlich einzigartig ist. Man sieht viele Xenomorphe in ihrer ganzen Pracht (und sogar unter Wasser) und ich kann gar nicht oft genug die Kameraarbeit hervorheben, die ein paar großartige Pre-CGI Tricks auf Lager hat.
Außerdem die Xenomorphe in ihren Käfigen und der Ausbruch :happy2:
When you watch a Jackie Chan Movie, you want to BE Jackie Chan!

Stefan M

Ich werfe mal "Fearless - Jenseits der Angst" von Peter Weir in den Ring. "Picknick am Valentinstag", "Der Club der toten Dichter" und "Die Truman Show" mögen seine bekannteren und allgemein geschätzteren Filme sein, aber mich packt der hier immer noch sehr. Großartig gespielt von Jeff Bridges, obwohl er einen sperrigen und nicht mal sonderlich sympathischen Charakter mimt, hat der unglaublich intensive Momente. Die Schlußminuten erzeugen bei mir immer wieder eine Dauergänsehaut.
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

El_Hadschi

Zitat von: Moonshade am 25 September 2019, 12:21:06"Human Traffic" - jeder dreht britische Komödien, Guy Ritchie ist mit seltsamen Arrangements weltbekannt geworden, nur Justin Kerrigan hat gerade mal zwei Filme in seinem CV. Mag sein, dass HT nur eine romantische Ensemblekomödie geworden ist - aber sie ist eine auf Techno und auf Drogen - und das Ergebnis wird viel zu wenig beachtet. Und ich hasse Techno...

Einer meiner Lieblingsfilme, die ich auch mehrmals im Jahr gucken kann. :respect:
Ich war in den 90ern noch nicht alt genug, aber jeder, der gerne Feiern geht und auch den ein oder anderen Rave mitgemacht hat wird sich hier wiedererkennen. Einer der wenigen Filme, die den Umgang mit Drogen, in meinen Augen, realistisch darstellen. Sowohl die positiven Aspekte, als auch die negativen.
Der Soundtrack ist auch Großartig  :dodo:

Früher vor jeder Partynacht als Einstimmung geguckt. :pidu:  (zumindest die erste Hälfte)

Manchmal ein bisschen speziell, aber ich liebe diesen Film!  :backen:
"You follow drugs, you get drug addicts and drug dealers. But you start to follow the money, and you don't know where the fuck it's gonna take you."

Lester Freamon

Newendyke

Definitiv Jackie Brown! Für mich einer seiner Besten, aber ich kann die Leute verstehen, dass sie den Film eher am unteren Ende der QT-Best Movie List sehen, weil er nun mal sehr viel anders als alle anderen seiner Filme daherkommt und man dem Film eben auch anmerkt, dass es eine Adaption ist. Was wiederum für mich ein weiterer Pluspunkt ist, da ich Elmore Leonards Bücher verschlungen habe! Und das Ensemble, das Spiel von Grier und Forster sowie Jacksons bad ass attitude finde ich einfach immerwieder wunderbar.

Apropos Elmore Leonard, Out of Sight könnte ich mir auch immerwieder anschauen, der ist toll gealtert, hat seine manchmal recht grobe Situationskomik perfekt eingefangen und bleibt bis heute die wohl beste Adaption seiner Bücher. Der Film ist seinerzeit gut gelaufen und gut angekommen, aber dann wieder in Vergessenheit geraten.

Und letztens mal wieder The Big Easy gesehen. Ist ja "nur" eine nette Crime-Story, aber auch hier tragen die Chemie zwischen Quaid und Barkin den Film... sein bubenhafter Charme und sie... oh mei, was war ich als Junge in diese Frau verknallt, als ich den Film das erste Mal gesehen habe.

Condorman, DER Disney-Superheldenfilm überhaupt für mich! Gut, eigentlich eine mächtige Agentenparodie mit tollen locations, und wenn man das Conderman-Thema nicht mag, dann hat man es für den restlichen Film recht schwer, da es gefühlt ununterbrochen im Hintergrund läuft. Der schusselige Comiczeichner / Held, genialer baddie, die Brognoviacz und ein gut aufgelegter cast in 2. Reihe sind für mich jedes Mal ein Fest! Gut, hab auch hier ne fette Nostalgiebrille auf. (BD-HD remaster wäre echt überfällig, aber davon kann ich wohl nur träumen)


"Ich will jetzt nichts mehr hören, von wegen keinen Job, kein Auto, keine Freundin, keine Zukunft und keinen Schwanz." (der Meister - Gran Torino)

manisimmati

Zitat von: proximo am 25 September 2019, 14:55:00Ich schmeiße mal einen seeeehr umstrittenen Film in die Runde:
"Alien - Die Wiedergeburt"

Der Film hat diesen typisch französischen SciFi Look (Das fünfte Element, Die Stadt der verlorenen Kinder..), der ziemlich einzigartig ist. Man sieht viele Xenomorphe in ihrer ganzen Pracht (und sogar unter Wasser) und ich kann gar nicht oft genug die Kameraarbeit hervorheben, die ein paar großartige Pre-CGI Tricks auf Lager hat.
Außerdem die Xenomorphe in ihren Käfigen und der Ausbruch :happy2:

Ohhh ja! Dem kann ich nur zu 100 Prozent zustimmen. Ich vermute, der Film nimmt sich wesentlich unernster, als viele meinen. Er ist bewusst trashig, was natürlich im Kontrast zur vorhergehenden Trilogie steht. Andererseits kann man sagen, dass schon die vorigen Filme ganz unterschiedlichen Genres angehören: Alien ist Horror, Aliens Action und Alien 3 ein (misslungener) Thriller. Wieso sollte also der vierte Teil sich irgendwelchen Erwartungshaltungen unterordnen? Dass er das nicht tut, gerade das ist erfrischend. Ich find Resurrection ehrlich gesagt fast besser als den Cameron-Teil.

McClane

Zum einen möchte ich "Der Vollltreffer" ("The Sure Thing") von Rob Reiner in den Ring werfen. Ist eher wenig bekannt und wird gern als Neben- oder Frühwerk abgetan, aber in Sachen Dialogwitz und Comedy-Timing finde ich den sogar noch besser als (den ebenfalls tollen) "Harry & Sally". Cusack und Zuniga stehen Crystal und Ryan in Sachen Chemie auch nichts nach.

Zum anderen wird "Assassins" ja gern als lahmes Werk aus Slys Flop-Ära in den späten 1990ern abgetan, aber da bin ich immer wieder begeistert von dem hohem Tempo mit dem Richard Donner den Film inszeniert: Gleichzeitig unterkühlt und doch nicht langsam, aber auch nicht hektisch. Auch mag ich die Konfrontation von Sly als Vertreter gegen der schweigsamen Old-School-Actiongeneration mit Antonio Banderas, dessen Quasselstrippe ja eher für die Killer der Post-"Pulp Fiction"-Ära steht.
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

vodkamartini

Der Volltreffer ist nicht unterschätzt, den haben wir in der Jugend in der Heavy Rotation geschaut. :) Ein super Film, keine Frage.

Bei Assassins gebe ich dir recht. Ein starker Action-Thriller, aber eben aus einer Zeit als Slys Stern am Sinken war.
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Lez

Ich bin nicht so in der Materie, welcher Film wie wo wann gehypt oder nicht wird, daher gehe ich da mehr nach eigenem Gefühl und auch etwas nach den Bewertungen auf den DB´s.

Den letzten Film bei dem ich gedacht habe, der ist unterbewertet, ist: The Sisters Brothers von Audiard.
Nach Prophet und der Geschmack von Rost und Knochen war ich natürlich voller Erwartungen auf den Film. Und dann auch noch die Besetzung.
Ich will gar nicht lange über den Film sinnieren, nur soviel sagen, dass er nach anfänglichen Erwartungen ein "Cooler" Western zu werden, ich mich einlassen konnte auf einen sehr authentischen Film mit klasse Story und super acting.


Benny88

Ein weiterer Film der mir einfällt ist Danny Boyles ,,The Beach". Bei der Veröffentlichung im Jahr 2000 eigentlich durchweg bei Kritik und Publikum gefloppt; habe ich die letzten paar Jahre das Gefühl, dass dieser allgemein an Beliebtheit gewonnen hat.

Noch einmal zu meiner letzten Frage, weil sich dazu wenig geäußert wurde: Fallen euch aktuellere Filme ein, die total in der Missgunst von Publikum und/oder Kritiker stehen, die sich aber im Laufe der nächsten Jahr(zehnt)e als Klassiker erweisen könnten oder zumindest ein besseres Ansehen haben werden als nach aktuellem Stand?

Max Blank

5 Oktober 2019, 22:32:37 #19 Letzte Bearbeitung: 6 Oktober 2019, 06:42:57 von Max Blank
Zitat von: Benny88 am  5 Oktober 2019, 20:58:18Ein weiterer Film der mir einfällt ist Danny Boyles ,,The Beach". Bei der Veröffentlichung im Jahr 2000 eigentlich durchweg bei Kritik und Publikum gefloppt; habe ich die letzten paar Jahre das Gefühl, dass dieser allgemein an Beliebtheit gewonnen hat.
Der hat mir damals auch nicht gefallen und vor kurzem bei Neusichtung: Super!
Wahrscheinlich sind Filme mit einer Message heute einfach angesagt oder es liegt an diesem
Traveller-Lifestyle den der Film ja propagiert und der momentan extrem populär ist.

PierrotLeFou

5 Oktober 2019, 23:29:46 #20 Letzte Bearbeitung: 6 Oktober 2019, 12:08:40 von PierrotLeFou
Zitat von: Benny88 am  5 Oktober 2019, 20:58:18Noch einmal zu meiner letzten Frage, weil sich dazu wenig geäußert wurde: Fallen euch aktuellere Filme ein, die total in der Missgunst von Publikum und/oder Kritiker stehen, die sich aber im Laufe der nächsten Jahr(zehnt)e als Klassiker erweisen könnten oder zumindest ein besseres Ansehen haben werden als nach aktuellem Stand?

Ob sich die allgemeine Geringschätzung einmal ändern wird, wage ich nicht zu beurteilen.

Ich denke aber, dass Herzogs ziemlich (und teils mit abstrusen Argumenten) gerupfter "Queen of the Desert", Noés "Love" und Bellocchios "Träum was Schönes"wesentlich besser sind als ihr derzeitiger Ruf... Und zumindest die User-Wertungen auf OFDb/IMDb werden Grays "The Immigrant" mMn auch nicht gerecht.
Auch Polanskis "Nach einer wahren Geschichte" hat mehr Schmähungen erhalten, als er es verdient hat, auch wenn es wirklich kein rundum großartiger Film ist... für den polnischen "Dunkel, fast Nacht", dessen IMDb-Wertung desaströs ist, gilt das ebenfalls.

Und da wären noch zwei "Frauenfilme", die ich für ziemlich unterschätzt, gleichwohl beileibe nicht perfekt halte: "Mary Shelley" (2017) & "Woman Walks Ahead" (2017).

Auch Laugiers "Incident in a Ghostland", der mMn zwar kein zweiter "Martyrs" ist, aber weit eher als die anderen Laugiers trotz seiner Wendungen seinen roten Faden konsequent verfolgt und einen Genrefilm mit Tiefgang abgibt, wird meines Erachtens zu stiefmütterlich behandelt. (Und wenn ich gerade bei Horrorfilmen bin: Rob Zombies "Halloween II" ist mMn der mit Abstand beste Teil der Reihe nach Carpenters Original: Unwiederbringlichkeit und Trauer haben im Slasher noch nie so heftig die Morde begleitet. Und "The Hole in the Ground" werde ich die Tage noch einmal zweitsichten, sehe den aber momentan schon eher im 7-8/10-Bereich und nicht im 5-6/10-Bereich.)


edit: "Valerian and the City of a Thousand Planets" fand ich auch wesentlich charmanter, als die allgemeine Einschätzugn es vermuten lassen würde... auch beide 2018er-Spielbergs [edit: RPO und "The Post" (2017), bei dem ich mich im Jahr geirrt habe] halte ich für weit besser als die übrigen Spielbergs seit Mitte der 90er... [edit: hier habe ich "Munich" und den Tim-&-Struppi-Film vergessen; die würde dann noch eher bevorzugen.] Und "Der Schneemann" ist zwar nicht wirklich gut, aber besser als die IMDb es widerspiegelt... vielleicht wird der noch am ehesten rehabilitiert werden...
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Mr Creazil

Unterbewertet finde ich in der Regel schwierig, da ich mich stets Frage, inwiefern unterbewertet, nach welchen Kriterien?
Jedenfalls: "Valerian" steigt bei jeder Sichtung mehr in meinem Ansehen. ^^
Ansonsten zählen für mich definitiv "Long Weekend", "Wolfen" und "Wake in Fright" dazu. Schon etwas länger her, aber die Stephen King-George Romero-Kollaboration "The Dark Half" fand ich seinerzeit ebenfalls stärker als ihren Ruf. Vor kurzem gesehen: Mike Hodges "Pulp" ist eine außergewöhnliche Genre-Parodie und herrlich unvergleichlich zu "Get Carter". Douglas Sirk wird allgemein zu wenig Aufmerksamkeit zumindest in Deutschland zuteil, speziell "A Time to Love and a Time to Die" wird definitiv zu wenig Wertschätzung entgegengebracht. Ein bisschen jung und direkt unterbewertet vielleicht nicht, würde ich dennoch sagen, dass Gustav Möllers "The Guilty" nicht genug Lob verdienen kann.
Was hätten wir noch? Wird das "Black Christmas"-Original unterbewertet? So oder so ein ungemein abgründiger Horror-Thriller. "Dead of Night" find ich für seine Verhältnisse recht "übersehen"... und der legendäre "Halloween III" wird meines Erachtens allerorts unverhältnismäßig abgestraft, bloß weil er nicht eine Franchis popkulturell zu Tode reiten wollte. Michael Manns "Heat"-Präludium "Showdown in L.A." sollte man nicht eilfertig abstrafen (selbst wenn "Heat" der bessere Film ist), insbesondere bei den Darstellern (damit werde ich mir keine Freunde machen...) finde ich die Lage gar nicht derart eindeutig, wie zu erwarten (aus spezifischen Gründe, nicht unbedingt, weil das eine Darsteller-Duo "besser" spielt). Michael Curtiz "We're No Angels" ist eine schöne, relativ schwarzhumorige und aparte Weihnachts-Komödie, die zur Festzeit gerne höher im Kurs stehen dürfte. Jim McBrides "Atemlos" halte ich für ein durchaus gelungenes eigenständiges Remake, das zwar keine Filmgeschichte geschrieben hat, aber für sich ausgezeichnet funktioniert (und weitaus weniger anstrengend als Godard). Aus irgendeinem Grund war Peter Hunts "Death Hunt" seit jeher für mich der besser "The Revenant". Joe Dantes "Explorers" ist wie "Monster Squad" eine (im Vergleich zu seinen Klassikern) weniger beachtete frohgemute schäumende Jungens-Fantasie. Ich hassen ihn sonst und hielt ihn lange Zeit für den Fluch des Kinos (bis Disney, Marvel, Kevin Feige & Co. im einen neuen hässlichen Anstrich verpassten), aber Michael Bays "Pain & Gain" hat mich als Satire überrascht und beinahe vollends überzeugt und für die Thematik hätte sich niemand mehr geeignet gezeigt als Bay.
Unter den Asiaten fielen mir noch ein paar ein, etwa Mizoguchis "47 Samurai", den ich für ein absolutes Meisterwerk halte. Einiges von Shin'ya Tsukamoto, etwa "Tokyo Fist" oder "Bullet Ballet". Kurosawas "Uzala" wird allzu gerne zu übergangen, ist jedoch ein wirklich schöner Film.

Besonders unpopulär und Guilty Pleasure-Kandidat: irgendwie mag ich "White Chicks"... fand den als "Minstrel Joke"-Invertierung ganz amüsant.
"Nihilist und Christ: das reimt sich, das reimt sich nicht bloß ..."

"Die Zensur ist die jüngere von zwei schändlichen Schwestern, die ältere heißt Inquisition. "

"Who fights with a ladder - well, Jackie Chan does!"

https://letterboxd.com/mrcreazil/

Private Joker

Zitat von: PierrotLeFou am  5 Oktober 2019, 23:29:46edit: "Valerian and the City of a Thousand Planets" fand ich auch wesentlich charmanter, als die allgemeine Einschätzugn es vermuten lassen würde... auch beide 2018er-Spielbergs halte ich für weit besser als die übrigens Spielbergs seit Mitte der 90er... Und "Der Schneemann" ist zwar nicht wirklich gut, aber besser als die IMDb es widerspiegelt... vielleicht wird der noch am ehesten rehabilitiert werden...

Bei Valerian würde ich zustimmen, zumal der Film eigentlich vielerorts (z.B. in den meisten Printmedien, wenn eine TV-Ausstrahlung ansteht) immer gelobt wird; das ist so ein Fall, wo unterschätzt irgendwie das falsche Wort ist, das breite Publikum wollte da schlicht und einfach kein Geld für ausgeben. Dass so ein Film wie "Der Schneemann" fix rehabiliert werden könnte, glaube ich dagegen einfach nicht. Dafür ist der erstens im heutigen filmischen Kontext einfach zu "klein", der wirkt wie eine dieser gängigen Netflixproduktion (fürs Kino zu schlecht, für reine DVD-Verramschung zu gut). Überdies steht hier wie bei vielen Literaturverfilmungen eine starre Ablehnungsfront der Leser ("das Buch war besser") dagegen, die in dem Fall vermutlich sogar recht hat.

Meine klare Nr. 1 in der Liste "objektiv unterschätzt" ist im übrigen der Lazenby-Bond "Im Geheimdienst ihrer Majestät". Das ist von der Gestaltung, Fotografie und Handlung inklusive der für die Reihe ausnahmsweise sogar echten Gefühle eigentlich der schönste Bond, halt nur mit einem Darsteller geschlagen, der das nicht umsetzen konnte oder wahlweise vom Publikum keine Chance bekam.

Und subjektiv "The Spirit", den mag ja fast keiner. Als ich mir den im Heimkino angesehen habe, war ich auch 10 Minuten lang versucht, den wieder auszumachen. Dann habe ich mir selbst klar gemacht, dass das eine komplett künstliche Welt ist und die Macher nie vorhatten, dass man den auf irgendeiner Ebene Ernst nehmen sollte, und schlagartig hat der einen Heidenspaß gemacht. Ungelogen.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

Max Blank

6 Oktober 2019, 15:15:13 #23 Letzte Bearbeitung: 8 Oktober 2019, 06:36:54 von Max Blank
Zitat von: Mr Creazil am  6 Oktober 2019, 11:34:19Ansonsten zählen für mich definitiv "Long Weekend", "Wolfen" und "Wake in Fright" dazu.
- "Long Weekend" - das Remake? Dann stimme ich dir zu.
- "Wolfen" - aufgrund der imdb-Wertung (6,3)? Ist bißchen wenig aber ansonsten wird der fast durchweg gelobt.
- "Wake in Fright" - einfach zu unbekannt (gibt ja auch kein deutsches Release)

McClane

Zitat von: Private Joker am  6 Oktober 2019, 11:46:28Meine klare Nr. 1 in der Liste "objektiv unterschätzt" ist im übrigen der Lazenby-Bond "Im Geheimdienst ihrer Majestät". Das ist von der Gestaltung, Fotografie und Handlung inklusive der für die Reihe ausnahmsweise sogar echten Gefühle eigentlich der schönste Bond, halt nur mit einem Darsteller geschlagen, der das nicht umsetzen konnte oder wahlweise vom Publikum keine Chance bekam.

"Objektiv unterschätzt" ist schwer zu sagen. Ist seinerzeit gefloppt, wird aber heute doch nicht nur wiederentdeckt und landet bei diversen Leuten sogar auf Platz 1 ihrer Bond-Liste. Der ist IMO weitestgehend rehabilitiert. (Selbst wenn ich das genau anders sehe und das überlange Teil ganz klar für einen der schwächsten Bonds halte)
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Mr Creazil

Zitat von: Max Blank am  6 Oktober 2019, 15:15:13
Zitat von: Mr Creazil am  6 Oktober 2019, 11:34:19Ansonsten zählen für mich definitiv "Long Weekend", "Wolfen" und "Wake in Fright" dazu.
- "Long Weekend" - das Remake? Dann stimme ich dir zu.
- "Wolfen" - aufgrund der imdb-Wertung (6,3)? Ist bißchen wenig aber anonsten wird der fast durchweg gelobt.
- "Wake in Fright" - einfach zu unbekannt (gibt ja auch kein deutsches Release außer der arte-Ausstrahlung OmU)

Das ist eben mein Problem mit dem Adjektiv "unterbewertet". Also ist die Frage, welcher Film von der Allgemeinheit zu wenig Wertschätzung erfährt? Oder eher Filme, die nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die sie womöglich verdienen?
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RoboLuster

7 Oktober 2019, 00:45:33 #26 Letzte Bearbeitung: 7 Oktober 2019, 00:52:03 von RoboLuster
Zitat von: PierrotLeFou am  5 Oktober 2019, 23:29:46Rob Zombies "Halloween II" ist mMn der mit Abstand beste Teil der Reihe nach Carpenters Original: Unwiederbringlichkeit und Trauer haben im Slasher noch nie so heftig die Morde begleitet.


edit: "Valerian and the City of a Thousand Planets" fand ich auch wesentlich charmanter, als die allgemeine Einschätzugn es vermuten lassen würde...


Valerian fand ich auch gut.

Aber Rob Zombie hätte anstatt Halloween II, vielleicht besser einen Freitag der 13. Film gedreht, denn sein Michael Myers ist mehr Muttersöhnchen als good old Jason Voorhees.


edit:  Condorman  :anbeten:
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

JasonXtreme

Also WOLFEN finde ich auch massiv unterbewertet! Mal abgesehen von der imdb Wertung, die ja ebenso nur von Fans stammt, sowie der Tatsache, dass das Teil wirklich nur Filmfans bekannt ist. Der Streifen ist optisch stark, hat eine sehr geile Atmosphäre, die Drehorte sind auch einzigartig (ich gehe mal davon aus, dass die RIFFS nicht dort gedreht wurden :D), top Darsteller... das winterlich karg-kalte New York wurde seltenst so klasse transportiert wie hier.

Bei Zombies Halloween 2 bin ich ganz beim Kollegen oben. Während Teil 1 zwar nicht übel war, fand ich den in der kompletten Prämisse super umgesetzt!
"Hör mal, du kannst mein Ding nicht Prinzessin Sofia nennen. Wenn du meinem Ding schon einen Namen geben willst, dann muss es schon was supermaskulines sein. Sowas wie Spike oder Butch oder Krull, The Warrior King, aber NICHT Prinzessin Sofia."

vodkamartini

Wolfen ist ein sehr starker Film, im Gegensatz zu "Wolf" mit Nicholson und co. Mit Valerian bin ich aber nicht warm geworden, das ist schon ne Gurke. Die Zeit wirds zeigen.
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

mali

Zitat von: Benny88 am 24 September 2019, 20:06:40Oder fallen euch aktuellere Filme ein, die total in der Missgunst von Publikum und/oder Kritiker stehen, die sich aber im Laufe der nächsten Jahr(zehnt)e als Klassiker erweisen könnten oder zumindest ein besseres Ansehen haben werden als nach aktuellem Stand?

Ich scheine ja einer der Wenigen zu sein die ihn mögen, deswegen werfe ich mal hier "Downsizing" in den Topf.

Ich mag generell "Schrumpf"-Filme, aber auch darüber hinaus hatte der Film für mich was. Man muß ihn nicht lieben, aber die geradezu überbordende Kritik hatte mich sehr überrascht.


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