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Infinite (Wahlberg/Fuqua)

Begonnen von StS, 29 Mai 2021, 17:43:45

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StS


Loosely adapted from D. Eric Maikranz's fantasy novel The Reincarnationist Papers, Infinite follows Evan McCauley (Mark Wahlberg), a self-medicated man diagnosed as schizophrenic because he's plagued by memories of places he's never visited. But just as he's on the verge of a mental breakdown, Evan is visited by the Infinites, a secret society who informs him that not only are his memories real, but they are from all his past lives. The Infinites take Evan into their fold and help him unlock the answers to his memories. Together, they must stop one of their own, Bathurst (Chiwetel Ejiofor), from his mission to destroy humanity.
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

vodkamartini

Sieht ein wenig krude aus, aber Fuqua ist aktuell "The last Action Director". Und im Team mit Wahlberg hat er "Shooter" abgeliefert. Mehr brauche ich zur Motivation nicht.
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Wolfhard-Eitelwolf

Uff, man wird den Eindruck nicht los, hier Inception 2 oder zumindest eine Nolan-Hommage zu sehen. Ob das Publikum dessen nicht allmählich trotz aller technischen CGI-Baukasten-Klasse überdrüssig ist?! Zumindest ich bin in der Beziehung mehr als müde...

Private Joker

26 September 2021, 01:27:33 #3 Letzte Bearbeitung: 26 September 2021, 11:35:26 von Private Joker
Vertraue keinem Film, der Dir in den ersten 30 Sekunden seine komplette Mythologie erklärt !?

Nein, nur Quatsch. Ich denke auch nicht, dass hier ernsthaft ein Nolan-Nachzieher geplant war, dafür fehlt es letztlich an irgendwie allem, besonders an der gewollten "Tiefgründigkeit". Das ist im Ergebnis dann doch eher ein weiterer nicht mal besonders entfernter Verwandter von Marvel, DC & Co - Gut und Böse mit anfänglich nicht erkannten (also beim Guten, jedenfalls) Superfähigkeiten schlagen sich geräuschvoll die CGI-Birne ein.

Klingt jetzt aber negativer als gewollt - ich fand den doof, aber durchweg unterhaltsam; spätestens mit den coolen Karren (speziell die vor dem Spielcasino - kennt da einer den Typ ?) hatte der mich irgendwie. Doof, weil der ganze Plot mal wieder furchtbar generisch ist und bei nüchterner Betrachtung (nüchtern ist nie gut bei der Art von Film) keinerlei Sinn ergibt -
Spoiler: zeige
warum etwa pfeifft sich der Überböse nicht eine seiner komischen "Entthronungskugeln" selbst rein, wenn der die dauernde Wiedergebärerei so leid ist, statt mal eben die ganze Welt mitzunehmen ? Und warum muss man dieses Weltvernichtungsei (!) erstmal von A nach B verbringen, das könnte man doch auch vor Ort zünden ??
.

Aber der hat Tempo, Witz, ein paar brauchbare Actionszenen, dazu ganz ordentliche Fights, die nicht so stuntman/frau-lastig rüberkommen wie die letzten Versuche von Beckinsale, Winstead und Co. Am Anfang kommt man auch mit erfreulich wenig CGI aus - gerade die Auftaktsequenz in Mexico sieht gut aus und kann mit dem entsprechenden Homeequipment sogar leicht schwindelig machen, bis hierhin kein Vergleich im positiven Sinn mit den eher künstlichen Videospiel-Auto"stunts" nicht nur des asiatischen Kinos der letzten Jahre.
Das ändert sich natürlich und leider massiv gegen Ende, da gibt es schon ein paar echte Klopfer made im PC, aber so ist das aktuelle Actionkino halt gestrickt, ich kann es auch nicht ändern.

In der Summe für mich 6,5/10 - Unterhaltungswert eher drüber, Story, Sinn und Verstand eher drunter.

P.S. Hatte ich schon erwähnt, dass der jetzt "umsonst" bei Amazon abrufbar ist ? Also so gesehen geschenkter Gaul, und so...
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

vodkamartini

Ich fand den in jeder Hinsicht schrottig, gerade schon in den ersten 5 Minuten. Erklärbär und CGI machen hier schon mal die Tonne auf, in die der Film ganz schnell rein gehört. Und ich mag Wahlberg und vor allem Fuqua. Man kann es kaum glauben, dass die beiden eine Actionperle wie SHOOTER rausgehauen haben. Ein völlig vermurkster Mix aus Highlander, Matrix und Memento, durch den Wahlberg wie ein Fremdkörper stapft, der sich ständig fragt, was er hier eigentlich tut. Kein Wunder, dass Amazon den praktisch null beworben und fast schon verschämt online gestellt hat. Ganz anders war ja die Werbeoffensive bei TOMORROW WAR, der ebenfalls keine Großtat und ebenfalls fürs Kino vorgesehen war.
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There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

StS

11 Oktober 2021, 14:03:08 #5 Letzte Bearbeitung: 11 Oktober 2021, 16:36:14 von StS
In gewisser Weise ist ,,Infinite" (2021) so etwas wie der/das diesjährige ,,Artemis Fowl": Eine filmische ,,Bruchlandung" – ebenfalls auf einer Roman-Vorlage basierend, ebenfalls ,,auf dem Papier" eigentlich absolut brauchbar klingend, ebenfalls mit einem eigentlich kompetenten Regisseur dahinter, ebenfalls mit einem ausreichend hohen Budget gesegnet... sowie ebenfalls anstelle eines potentiell lukrativen Kino-Starts letztlich auf einer Streaming-Plattform veröffentlicht sowie im Ganzen ebenfalls ein heißer Anwärter auf bedeutsame Preise bei den ,,Razzie Awards"...

Zwar langweilt einen der Film nicht wirklich und kann zudem mit einer hochwertigen Optik, Ausstattung sowie einzelnen coolen Action-Momenten aufwarten – doch machen Dinge wie miese Dialoge, öde Erklärungen sowie das grundsätzlich missratene ,,World/Mythology-Building" nahezu alles rasch wieder kaputt. Dazu die schwachen Charakterzeichnungen, die ,,blassen" weiblichen Rollen/Schauspielerinnen, ein Mark Wahlberg, dessen Blick mich öfters an seinen in ,,the Happening" erinnerte (lol) sowie ein zumindest mitunter amüsant over-actender Chiwetel Ejiofor... fertig ist ein wüst aus zig Versatzstücken zusammengeschusterter Streifen, für den sich selbst ,,Amazon Prime" etwas ,,geschämt" zu haben scheint; so sang- und klanglos man ihn da mit ins Programm aufnahm...

Kurzum: Wie im Falle ,,Artemis Fowl" wird sich schon bald keiner mehr an ,,Infinite" erinnern. Obgleich an sich keine ,,Katastrophe": Je weniger darüber geredet oder geschrieben wird, desto besser... wird sich gewiss auch Regisseur Antoine Fuqua denken, der bislang (im Gegensatz zu Mark Wahlberg) nie schwächer war...

3/10
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Moonshade

Ich hab den jetzt via TV nachgeholt, nachdem mir die Kinoverschieberei praktisch komplett entgangen war und ich gar nichts davon wusste.

Bemerkenswert, dass auf dieser erzählerischen Basis immer noch große Actionfilme gedreht werden, aber dieses wässrige Konglomerat aus Matrix und John Wick und wasweissichnochalles mit einem sehr irritiert wirkenden Wahlberg macht wirklich nur die härtesten FX-Fans satt, die auf schnelle Autos, Explosionen, ein paar Schwertkämpfe und reichlich Erklärbär stehen.

Das die Macher dem Film selbst nicht vertrauen beweist schon die Mythologieerklärung, die dann im Film noch mal für den Protagonisten wiederholt wird.
Hinterlässt keine große Spuren außer eckigen Dialogen und Figurenhülsen aus der Klischeekiste. 4/10
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