OFDb

Freaky (Körpertausch Mädel/Serienkiller... mit Vince Vaughn)

Begonnen von StS, 10 September 2020, 16:40:36

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

StS



In Freaky, "Seventeen-year-old Millie Kessler (Kathryn Newton, Blockers, HBO's Big Little Lies) is just trying to survive the bloodthirsty halls of Blissfield High and the cruelty of the popular crowd. But when she becomes the newest target of The Butcher (Vince Vaughn), her town's infamous serial killer, her senior year becomes the least of her worries.

"When The Butcher's mystical ancient dagger causes him and Millie to wake up in each other's bodies, Millie learns that she has just 24 hours to get her body back before the switch becomes permanent and she's trapped in the form of a middle-aged maniac forever. The only problem is she now looks like a towering psychopath who's the target of a city-wide manhunt while The Butcher looks like her and has brought his appetite for carnage to Homecoming.

"With some help from her friends—ultra-woke Nyla (Celeste O'Connor, Ghostbusters: Afterlife), ultra-fabulous Joshua (Misha Osherovich, The Goldfinch) and her crush Booker (Uriah Shelton, Enter the Warriors Gate)—Millie races against the clock to reverse the curse while The Butcher discovers that having a female teen body is the perfect cover for a little Homecoming killing spree."

From the deliciously debased mind of writer-director Christopher Landon (Happy Death Day, the Paranormal Activity franchise) comes a pitch-black horror-comedy about a slasher, a senior, and the brutal truth about high school. Freaky is written by Christopher Landon and Michael Kennedy (Fox's Bordertown) and is produced by Jason Blum (Halloween, The Invisible Man).


"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Private Joker

Letzte Woche bei Amazon für 99 Cent, ab diese Woche in der Flat bei Sky, eine dieser Gelegenheite kann man schon mal nutzen.

Typischer Blumhouse würde ich sagen, professionell, aber etwas leblos produziert, ein kalkulierter Crowdpleaser für die Zielgruppe, die man früher "Blut&Titten-Fans" genannt hätte, nur das zweiteres mittlerweile der p.c. zum Opfer gefallen ist. Dafür gibt es natürlich .. aber lassen wir das.

Ich fand es nur phasenweise amüsant, aber für eine blutig-schwarze Komödie nimmt der sich leider immer noch viel zu ernst - Teenie-Probleme, Highschoolprobleme, Elternprobleme, Gedichte an den heimlichen Schwarm, und so weiter. Auf jede "gute" (in dem Kontext also: blutig-makabre) Szene folgt eine langatmig-öde, da kann man fast die Uhr nach stellen. Vaughn hat Spaß an der Sache, und auch Newton löst die allerdings auch sehr viel leichtere Aufgabe, da auf cooler Macho-Killer zu machen, ganz gut. Dafür ging mir der ganze Rest vom Cast ganz mächtig am edelsten Körperteil vorbei, da haben die wirklich alle Klischees des aktuellen Slashergenres aufmarschieren lassen (und nicht mal ironisch gebrochen).

In der Summe so zwischen 5-6/10, nicht richtig gut, aber auch keinesfalls schlecht.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

Moonshade

Wird Zeit für die breite Masse, ich hab gerade die offiziellen Kritiken von damals in der Presse gelesen (England) und dabei bin ich fast ein volles Jahr im Rückstand, ohne dass der Film damals in den Kinos irre viel Wirkung hinterlassen hätte.
Die Macher von "HappyDeathday" laufen jetzt natürlich Gefahr, dass dieser Themenbereich eine Kreativfalle wird, alles etwas ähnlich angeordnet.
Würd mir das hauptsächlich wegen Vaughn anschauen, aber Extrageld gibt's für Körpertausch bei mir nicht mehr...
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Glod

Vaughn war geil und die Nummer mit dem Tennisschläger dito. Der Rest leider ziemlich vernachlässigbar. Schade drum, ich hatte mir deutlich mehr erhofft. Immerhin etliche der Kills waren wirklich saftig.
"Er wird mir eine Kugel verpassen und dann Selbstmord begehen." -Nina Meyers-

"Wir passen schon auf, dass er keinen Selbstmord begeht." -Jack Bauer-

PierrotLeFou

Zitat von: Moonshade am  7 März 2022, 09:47:03Die Macher von "HappyDeathday" laufen jetzt natürlich Gefahr, dass dieser Themenbereich eine Kreativfalle wird, alles etwas ähnlich angeordnet.

"Happy Deathday" samt Sequel und "Freaky" sind sich in der Tat äußerst ähnlich, wenn es auch jeweils Verschiebungen gibt... Von Christopher Landon halte ich ohnehin nicht viel und "Freaky" hat mir wieder gezeigt, weshalb: ein Mix aus "Freaky Friday" und "Friday the 13th", der – um schnell zu seiner Körpertausch-Prämisse kommen zu können – in wirklich bemerkenswert vernachlässigenderweise seinen arg beliebig und willkürlich wirkenden Hokus Pokus um diesen Dolch abzieht. Das wird als notwendiges Übel schnell abgehakt, späterhin werden noch ein paar erklärende Infos aus dem Hut gezogen, um die Zeitnot ins Spiel zu holen und ansonsten ruht man sich auf der Prämisse aus, die eigentlich bloß ganz schlimmen Pennälerhumor befriedigt, rund um peinliche Missverständnisse um schwulen Oralverkehr, lesbische Teenagerkontakte und vermeintliche Bondage-Nummern (wobei es freilich nie um Sexualität geht)... Hierzulande wird die vermutliche Hauptzielgruppe durch die 16er-Freigabe im Grunde weitgehend ausgeschlossen.
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Terry Noonan

7 März 2022, 16:15:08 #5 Letzte Bearbeitung: 7 März 2022, 17:12:48 von Terry Noonan
Zitat von: PierrotLeFou am  7 März 2022, 12:04:43die eigentlich bloß ganz schlimmen Pennälerhumor befriedigt, rund um peinliche Missverständnisse um schwulen Oralverkehr, lesbische Teenagerkontakte und vermeintliche Bondage-Nummern

Mir schien das abseits des Pennälerhumors stark das Gender-Diversity-Thema auf die Schippe zu nehmen (Bezug dazu ist im Pressetext im ersten Beitrag auch angedeutet).
Der echte Schwule outet sich (gespielt) als Hetero, der Hetero hat kein Problem mit Homo-Sex, wenn sich das Gegenüber als gegengeschlechtlich definiert, etc.
Am offensichtlichsten die Szene mit der Ermahnung, das korrekte He/She-Pronomen zu benutzen.
In all diesen Szenen war für mein Empfinden rauszulesen, dass die Verantwortlichen das obsessive Betonen dieser Themen für überzogen halten.
Als Kontrast zu dieser Bloßstellung dann aber, dass durch Besetzung der Hauptcharaktere mit Weiß - Schwarz - Schwul - Frau als taffe Polizistin dieser Trend/Twitter-Zwang zur Darstellung von Diversity doch umgesetzt wurde. Andererseits - das Auf-die-Schippe-nehmen ist dadurch akzeptabel, dass man die betroffenen Charaktere selbst als sympathische Hauptfiguren anlegt.
Das hat mich hier aber alles gar nicht sehr gestört, weil die jeweiligen Figuren einfach nett miteinander umgegangen und befreundet sind und man mutig genug war, sie klischeehaft zu zeigen. Dabei aber kein Kampf "Identität gegen Identität", sondern es gab auch Mädels, die böse zu Mädels waren und Jungs, die böse zu Jungs waren, also mal alles dabei (wenngleich mit einer Ausnahme alle Heteromänner Arschlöcher waren, die es nach Horrorkonventionen verdient hatten, abgemurkst zu werden).

Spoiler: zeige
Wenn man weitergehenden Spaß an der Metanalyse hat, könnte man sich noch fragen, ob die Schlussszene mit der Aussage der Frau "Having balls sucks" gar eine Anerkennung der Verletzlichkeit und der Probleme ist, die auch das Mannsein mit sich bringen kann, oder ob der Kontext "3 Frauen machen einen Mann platt durch einen Tritt in das, über das er sich angeblich als so erhaben definiert" die Überlegenheit der Frau symbolisieren soll.


Ansonsten schön, mal ein paar recht kreative Abmurksszenen zu sehen, die nicht sofort als CGI erkennbar sind.
Trotzdem auch von mir nur 5-6/10.
Life is what happens while you are busy making other plans.

PierrotLeFou

Zitat von: Terry Noonan am  7 März 2022, 16:15:08
Zitat von: PierrotLeFou am  7 März 2022, 12:04:43die eigentlich bloß ganz schlimmen Pennälerhumor befriedigt, rund um peinliche Missverständnisse um schwulen Oralverkehr, lesbische Teenagerkontakte und vermeintliche Bondage-Nummern

Mir schien das abseits des Pennälerhumors stark das Gender-Diversity-Thema auf die Schippe zu nehmen (Bezug dazu ist im Pressetext im ersten Beitrag auch angedeutet).
Ich würde nicht von Auf-die-Schippe-nehmen sprechen, dafür setzt sich hier zu sehr die Unverbindlichkeit und Unentschiedenheit fort, die schon in "Happy Deathday" auftauchte. Hier wie da werden (fast schon in Exploitation-Tradition) aktuelle Themen aufgegriffen und dann aber relativ unpolitisch auf das Gag-Potenzial reduziert. Für einen Film, der nicht bloß Täter und (potentielles) Opfer, sondern auch Mann gegen Frau und erwachsen gegen jugendlich eintauscht, wirkt er eigentlich erstaunlich inhaltsleer... Aus der Prämisse wird in "Freaky" sowenig gemacht wie aus der Prämisse in "Happy Deathday"; da wird etwas angerissen und zugunsten infantiler Späße kaum weiter verfolgt; insofern bleibt Landon trotz vermeintlich interessanter Handlungen auf dem geringen Humor- und Anspruchs-Level seines "Scouts Guide to the Zombie Apocalypse"...
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

TinyPortal 2.0.0 © 2005-2020