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Come to Daddy (Horror-Comedy mit Elijah Wood)

Begonnen von StS, 20 Dezember 2019, 08:51:57

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StS



The story focuses on a nebbish character by the name of Norval Greenwood (Wood), a privileged man-child who arrives at the beautiful and remote coastal cabin of his estranged father (Stephen McHattie). He quickly discovers that not only is dad a jerk, but he also has a shady past that is rushing to catch up with both of them. Now, hundreds of miles from his cushy comfort zone, Norval must battle with demons, both real and perceived, in order to reconnect with a father he barely knows.

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Private Joker

Wie so viele andere auch, war der letztens für 99 Cent bei Amazon zu besichtigen, da habe ich angesichts von solidem Buzz aus dem Dunstkreis des FFF mal zugeschlagen...

... und war zumindest leicht ernüchtert. Das ist das dann wohl wieder so ein Film, der mit einschlägigem Publikum um sich herum besser rüberkommt, das dann auch mal gerne Szenen wie "Messer in die Klöten" ausgiebig abfeiert. Die (wenigen) "Highlights" dieser Art mal außen vor, ist der Film leider nicht so clever wie er glaubt, denn die zentrale Prämisse ist relativ fix durchschaut, wenn man ein bisschen "drin" ist im Genre (
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oder zumindest "The Visit" gesehen hat
). Aber er ist - vor allem mit dem Cast der knapp ersten Hälfte - gut besetzt und gespielt, und langweilig ist er jetzt ganz sicher auch nicht.

Mit leicht angepasster Erwartungshaltung durchaus ansehbar. 5.5/10
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

Moonshade

Ich hab den jetzt mal auf Prime nachgeholt, angefeuert durch eine recht euphorische Kritik (auch zum Gewaltgehalt) in der Starburst, war aber relativ schnell ernüchtert.

Erstmal krieg ich bei Wood auch mit Nazi-Haarschnitt und Schnäuzer den Softi-Eindruck nicht weg, im Gegenteil, die Figur wirkt eher noch abstoßender mit der sanften Frodo-Stimme.

Was den Plot angeht, da musste man eigentlich nach 20 Minuten das Pferd gesattelt haben und es kam. wie es mein Frontallappen spontan annahm - nur eben noch garniert mit einen paar Fargo-Schlenkern rund um zwei superaffige Bösewichte.

Für mich ist das so ein Frustaufbaufilm, wenn ich schon weiß was kommt und es denn mit aller Unausweichlichkeit auch noch breitgetreten wird. Dabei ist der Film nicht schlecht, aber er ist eben nicht so clever, dass er sich "wirklich" lohnt.
Was das Gewaltlevel angeht, das ist dann überzogen bis übertrieben, wenn es denn aktiviert wird und ich könnte mir die Reaktion auf dem FFF gut vorstellen, aber so legendär ist es dann doch nicht, vor allem passt es nicht zum Restfilm.

Ich hab - allein auch wegen der Optik und Atmo - eine nette 5/10 gegeben, aber von Begeisterung leider keine Spur.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Mr. Blonde

19 März 2021, 21:08:52 #3 Letzte Bearbeitung: 19 März 2021, 21:18:45 von Mr. Blonde
Ich fand den zunächst richtig gut, weil das in so viele Richtungen hätte gehen können, aber leider baut der Film dann
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nachdem "Daddy" den Löffel gereicht hat,
merklich ab. Wood sehe ich in solchen Rollen immer gerne und die Prämisse war absolut vielversprechend, aber das verliert sich eben recht schnell und das Ganze verkommt vom Psychospiel zum bekloppten Einheitsbrei. Man hätte auf die Grundidee am Anfang vertrauen sollen. Warum muss man daraus dann
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so einen lahmen Horrorquatsch machen?
Wirkt so ziellos. Der Anfang ist wirklich gut und man leidet mit Wood mit, denn Papa ist wirklich ein Schweinehund vor dem Herren. Das hinterlässt Eindruck und man ist involviert.
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Und dann gibt der Film das alles auf. Mit seinem dämlichen Plottwist mittendrin dass der echte Daddy unten im Bunker hockt, wird dann alles verschenkt.
Wiedersehwert quasi null. Das hätte ein Darstellerfilm werden können. Was hätte man alles aus der Idee machen können... Man denke an sowas wie "Antichrist" von Lars von Trier.

Der Film hätte funktionieren können, wäre er das gewesen, was er die ersten 20 Minuten vorlegt:
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Ein Psychospiel zwischen Vater und Sohn.
Keine Ahnung, was der Rest danach sollte.

5/10

@ Moonie:

Der Soft-Adonis-Eindruck (bitte immer bei den Fachtermini bleiben) war doch völlig gewollt hier. Man sollte Woods doch schon als Weichmann wahrnehmen, der einsteckt und sich gefallen lässt. Aber der Bart war trotzdem schlimm und die Frisur noch schlimmer. Sieht aus wie ein Klosterschüler, der
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dann widerwillig Akte der Gewalt vollbringen muss. Vom ästhetischen Problem abgesehen, war Soft hier doch gefordert und nicht hart.  :denk:


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RoboLuster

19 März 2021, 21:29:22 #4 Letzte Bearbeitung: 19 März 2021, 21:40:19 von RoboLuster
Aber sein Handy war aus Gold.

Die 1. "Hälfte" war gut.

Mir gefiel die Elton John Szene am besten. Die Szenen in und ums Motel fand ich dann auch noch gut.
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Moonshade

Das ist wohl wirklich nicht meine Sorte Film - so ziemlich alle Figuren haben eine stressaufbauende Wirkungen, möglicherweise kann ich das nur in superentspannter Stimmung ertragen, aber die gabs seit fünf Jahren oder so nicht mehr.
Ich muss meine Filme wohl sorgfältiger wählen - sonst bin ich wohl unfair zu ihnen.
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Mr. Blonde

Diese stressaufbauende Wirkung wurde von vielen ja bei "Uncut Gems" erstmals groß beschrieben. Ich weiß nicht, was ihr damit meint. Oder kriegt ihr da Aggressionen?

Ansonsten finde ich es gut, dass man sich auch selbst reflektiert. Manchmal ist man auch einfach nicht in der Stimmung für gewisse Filme. Aber trotzdem ist der doch nichts besonderes hier. Passt schon.


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RoboLuster

Ich hatte dieses Phänomen das 1. Mal (wo ich mich dran erinnern kann), damals beim Man on Fire Remake. Ich bin quasi von Anfang an, bei wirklich allem was jeder gesagt hat, und wie die sich benommen haben, schier ausgerasstet. Alles kam mir so gewollt pseudo cool und nervig vor, wie ich es noch nie erlebt hatte. Es war mir nicht möglich, in den Film reinzukommen.

Bis genau zu der 1. Szene mit Mickey Rourke, er brauchte nur ein paar Worte, und es war, als wäre bei mir ein Schalter umgelegt, komplett entspannt und ich war in the Zone, voll drin, und fand den Film dann auch ok. Er hatte nur eine kleine Rolle, und nicht viel zu tun, nur bischen reden, aber sein Schauspiel war ein vollkommener Kontrast zu allen anderen für mich war, einfach absolut natürlich und locker leicht.

Diesen einen Moment, der mich von innerlicher (und zuwielen auch äußerlicher) Raserei, in entspante Zufriedenheit umschalten ließ, werde ich wohl nie mehr vergessen.

Diese stressaufbauende Wirkung habe ich nicht so oft, aber manchmal passiert es, bei hochgelobten, teuren Kinofilmen, die mit vielen (aktuellen)Stars und Dialogen voll sind. Ich mache heut dann lieber aus, und gucke den Film vielleicht ein andermal wieder.
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Moonshade

Zitat von: Mr. Blonde am 23 März 2021, 00:21:46Diese stressaufbauende Wirkung wurde von vielen ja bei "Uncut Gems" erstmals groß beschrieben. Ich weiß nicht, was ihr damit meint. Oder kriegt ihr da Aggressionen?

Es ist wie ein Zusammentreffen verschiedener Faktoren: unpassend zur aktuellen Stimmung, Story oder Figuren lösen Frustration aus, ein Mix aus spontaner Ablehnung und sogar etwas Fremd(schämen), Provokation von Sinnfragen, was das soll und wieso (also für welche Reaktion) etwas überhaupt produziert wurde, akuter Widerwille, damit Zeit verschwenden zu wollen/sollen.

Meine Reaktion darauf klingt verbal vermutlich immer etwas aggro, bedingt aber meist so eine Fluchtreflex.
Das Beste dagegen ist ein Spannungslöser (also ausschalten), aber das läuft über kreuz bei mir, weil ich generell ungern etwas Angefangenes skippe oder abbreche, wie im Kino.
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