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Tides - Deutsche Endzeit-SF von den "Hell"-Machern

Begonnen von Wolfhard-Eitelwolf, 12 Februar 2021, 14:23:04

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Wolfhard-Eitelwolf

12 Februar 2021, 14:23:04 Letzte Bearbeitung: 12 Februar 2021, 15:22:01 von StS
Sieht zumindest technisch souverän aus, scheint aber große und aufwendige Panoramen sowie größere Edel-Effektszenen konsequent zu vermeiden und auch inhaltlich nichts wirklich Neues auf dem "Ausweg aus Menschheitsende gesucht"-Pfad" zu bieten.  "Hell" mochte ich damals aber durchaus, man darf also vielleicht doch einen Blick riskieren.


StS

12 Februar 2021, 14:58:11 #1 Letzte Bearbeitung: 12 Februar 2021, 15:32:05 von StS
Sieht stimmungsvoll und einigermaßen interessant (sowie zum Glück nicht nach etwas Emmerich-typisches) aus.
Der "zurückhaltende" Ansatz (Budget/CGIs) könnte von Vorteil sein.
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Private Joker

Hell hatte mir damals, soweit ich mich (düster) erinnere, ganz gut gefallen. Mit dem hier konnte ich weit weniger anfangen.

Optisch und technisch schon o.k, die vereinzelt verortete optische "Brillianz" habe ich allerdings nicht gesehen. Das Szenario ist interessant, aber letztlich sehen wir hauptsächlich Wattenmeer, ein paar düstere Innenräume, einige solide, aber verwaschene CGI von gestrandeten Tankern, das Raumschiff vom Anfang eher gar nicht. Wie man in (jetzt bezogen auf die "Ureinwohner") so einem Umfeld überleben kann (Trinkwasser ? Zuflucht bei Flut ??) übergeht der Film charmant. Und, um die Abteilung "wie bitte" damit zu erschlagen: Die Reise zu lichtjahreentfernten Planeten findet also in einer Art ultraengen Raumkapsel statt, die zudem einen altmodischen Raketenstart hinlegt ? Sollte man mal Elon stecken, dessen SpaceX für die Startsequenz offenbar ausgeborgt wurde.

Die fehlende Abwechslung setzt sich irgendwie auch in der Handlung fort, die man bereits nach wenigen Minuten nicht nur grob erahnen kann. Die Muds, sozusagen die "Native Earthians" des Films, rauh, aber im Kern herzlich, natürlich unterdrückt. Die Eindringlinge (wir ?) bis auf Blake indoktriniert, zum Teil böse und irgendwie auch Schuld an allem, kurzer Showdown,
Spoiler: zeige
Muds retten, weiterleben
. Nennenswerte Highlights gibt es nicht, irgendwie hat man ständig den Eindruck, mit viel Fördergeld produziertem filmischem Stillstand oder bestenfalls einer umetikettierten Terra-X-Folge zuzusehen.

Statt Dirk Steffens erscheint aber irgendwann etwas überraschend Iain Glen im Bild, der aber nur einen nach drei Sekunden erkennbaren "verkappten Bösen" nach Schema B abgibt. Das Ausmaß internationaler und dann auch synchronisierter Schauspieler in einem deutschen Film ist jedenfalls schon erstaunlich - dass die alle einen leidlich soliden Job machen, sei aber immerhin erwähnt.

Da ich das Gefühl massiver Langeweile fast keine Sekunde unterdrücken konnte, bekommt der von mir nur 4/10, obwohl ich ehrlicherweise auch schon mal objektiv schlechteren (aber unterhaltsameren) Filmen mehr Punkte gegeben habe.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

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