Glass Onion: A Knives Out Mystery (Rian Johnson, Daniel Craig, Netflix)

[StS]

Rian Johnson's follow-up to the hit murder-mystery Knives Out is titled Glass Onion: A Knives Out Mystery, and the sequel is coming to Netflix on December 23, 2022.

In Glass Onion, "Detective Benoit Blanc travels to Greece to peel back the layers of a mystery involving a new cast of colorful suspects."

Daniel Craig is back as Benoit Blanc for the upcoming sequel, with the confirmed ensemble cast thus far also including Dave Bautista, Edward Norton, Jessica Henwick, Kathryn Hahn, Leslie Odom Jr., Janelle Monáe, Madelyn Cline, and Kate Hudson.

Die 1. von zwei festen "Netflix"-Fortsetzungen des 2019er Hits.
Teil1 mag ich sehr gern. Also immer her damit!

[Moonshade]

Bin kein großer Freund des Originals, was imho an der unzugänglich-unsympathischen Blanc-Figur liegt und der Tatsache, dass ein wieder mal nicht präzise arbeitender Rian Johnson zuviel in einen Whodunit gegossen hat, obwohl das offensichtlich nicht sein Genre ist. (Das Problem des "zuviel" hatte er schon bei seinem Langdebüt "Brick".)
Allein dieses "wenn sie lügt, muss sie kotzen" war so eine unpassende Anbiederung an den Zeitgeschmack, darüber hinaus mangelte es dem Film an Biss und Präzision und ich bin schon mein ganzes Leben Whodunit-Fan.

Leider ist er auch für die Fortsetzungen verantwortlich, aber immerhin muss ich diesmal nicht extra ne Kinokarte dafür kaufen.

[mali]

Teil1 mag ich sehr gern. Also immer her damit!

Dito - und Teil 2. klingt nach einem netten Weihnachtsgeschenk. Immer her damit :-)

[Mr Creazil]

Bin da auch eher bei Moonshade, insbesondere Craigs Ermittler war mir zu gewollt manieriert, eine schwacher Abklatsch des obligatorischen exzentrischen Ermittlers. wobei man Johnson zu Gute halten muss, irgendwas Überkandideltes musste er schon liefern, eine handelsübliche Whodunit hätte wohl kaum genügt. Nichtsdestotrotz gefällt mir das Ensemble. ^^

[StS]

Bin kein großer Freund des Originals, was imho an der unzugänglich-unsympathischen Blanc-Figur liegt und der Tatsache, dass ein wieder mal nicht präzise arbeitender Rian Johnson zuviel in einen Whodunit gegossen hat, obwohl das offensichtlich nicht sein Genre ist. (Das Problem des "zuviel" hatte er schon bei seinem Langdebüt "Brick".)

Und nur so angemerkt: "Brick" finde ich klasse 

[Moonshade]

Jo, den find ich generell auch gut, damals aus der Sneak, aber das weitschweifige Drehbuch, dass dann später auch Star Wars ins Knie schoss, hatte Johnson damals schon für mich am Start.

[StS]

Beim Hollywood Reporter ist man auf jeden Fall schonmal begeistert:

Rian Johnson Outdoes Himself With a Wildly Enjoyable Sequel (...) Even more delightful than the first.

Full Review: click

[StS]

[mali]

Sehr coole Darsteller dabei jedenfalls (Bautista, Hawke, Norton etc.). Schade natürlich, das Ana "fehlt" :-)

[PierrotLeFou]

Naja... Klamaukiger als der Vorgänger, vor allem Blanc agiert lange Zeit recht überzogen als weltfremde Witzfigur, was dann rückblickend

Spoiler: zeige

(über eine Rückblende)

halbwegs erklärt wird; aber gerade dabei zeigt sich der Qualitätsabfall:

Spoiler: zeige

Die Rücklende, die wahre Sachverhalte und Kenntnisstände zweier Hauptfiguren enthüllt, musste hier einfach mittendrin erfolgen, weil der Film dramaturgisch nicht funktioniert hätte, wenn er chronologisch um die Hauptfiguren herum aufgebaut worden wäre.

Insofern wird hier mit den faulen Tricks gearbeitet, die in einem "Murder by Death" (1976), an den hier manches erinnert, gerügt werden. Das Herz sitzt auch hier wieder am rechten Fleck, die Haltung wird indes noch überdeutlicher ausgestellt: es ist ja ganz nett, dass eine Elon-Musk-Figur hier als reiner Idiot gezeichnet wird, der vor allem von verzerrten Fremdwahrnehmungen profitiert... aber das ist doch regelmäßig in die Gefilde greller Karikaturen überspitzt worden. Ganz vergnüglich, aber eben auch ziemlich abgedreht und wüst. 6,5/10

[Moonshade]

Ich hab mich da jetzt auch durchgearbeitet (die Frau hat nach ca. einer Stunde enttäuscht aufgegeben) und muss leider sagen: ist genauso mittelmäßig und überdreht wie der erste Film.

Gut, man versucht es mit ein paar zeitgenössischen Witzen auf das digitale und social media Zeitalter, nicht zuletzt bei Nortons grellem Elon-Musk-Abklatsch und einige eignen sich auch gut zum Schmunzeln, aber der Rest trägt bei über 140 min schwer an der Konstruktion eines Falls, der im Kern dann doch komplett bei den Frau Christie entliehen ist.

Johnson will offenbar mit dem Klassischen Whodunit brechen, indem er die "große Auflösung" am Schluss als Partygag schnell-schnell in der Mitte mit dem Krimispiel abhandelt und Daniel Craigs manieriertem Genie so wenig Funktion wie möglich in diesem Film gibt, aber gerade durch die "eingeschleuste Figur" ist auch dieser Fall so klassisch Christie wie nur möglich, nur eben grell, laut, aufgeblasen, überdehnt und leider auch hier wieder unpräzise.
Die Figuren finde ich fast alle uninteressant, teilweise nervig (Hudson, die aber nah an Figuren aus "Evil under the Sun" ist), teilweise störend (Hahn).

Der Witz eines Whodunit liegt immer daran, dass die Figuren für sich schlau sind, eine geheime Motivationsagenda haben und sich verdächtig machen - hier spielen leider nur fünf Karikaturen mit, die irgendwo zwischen spezialisiert und deppert agieren und den Fall wieder zu einer Groteske machen.

Die positiven Kritiken überwiegen, was mich aber nicht wundert, ähnlich hohles Eventkino feiert schon lange Erfolge, von den Superhelden bis zu geschmäcklerischen fehltritten wie "Don't look up".

Kann man schauen, ist aber dann in Stunde 2 doch eher Arbeit. 5/10

[mali]

Ich fand ihn schon gut und fühlte mich unterhalten, aber an den sehr, sehr guten Erstling kam er nicht heran.

Zu konstruiert, zu gewollt exotisch, zu viele Layer (Gegenwart, Rückblenden, Perspektivwechsel...) und der Fall an sich zu banal und gewöhnlich.

Dennoch insgesamt gut.

Enttäuscht war ich lediglich von der Rolle Hawkes - das war mir zu wenig.

[Wolfhard-Eitelwolf]

Die Lauflänge ließ mich kurz stutzen, letztlich auch zu Recht! Insgesamt wird einfach für die Lauflänge zu wenig Substanz geboten, zu offensichtlich und zu penetrant wird hier die Hightech-Schiene gefahren. Das passt einfach nicht wirklich zusammen, wirkt zu gewollt und weniger gekonnt. Knives Out 2 ist natürlich irgendwo irgendwie hochwertiges, knallbuntes Starkino - aber gegen den viel klassischeren und durchdachteren Erstling stinkt er mit seinen überzeichneten und wenig sympathischen Charakteren dann doch eher ab. Kurios: Ich dachte bis zum Einsetzen des Abspanns, dass jetzt noch irgendein Twist kommt. Aber Pustekuchen, diese Glaszwiebel ist letztlich doch ziemlich hohl.

[Butzemann]

Ziemlich hohl trifft es wohl.

Zum Ende:

Spoiler: zeige

Da kommt unsere (Opfer)Hauptfigur daher, mit dem einzigen Beweis (und ja, das war allen bekannt) und kann damit ihrer toten Schwester gerecht werden (Verantwortung und so  ) und hält die Serviette unseren Elon Musk Verschnitt einfach so hin  , der zündet sie an und unser ach so toller Detective sagt sinngemäß: "ok, das wars dann, ich kann leider nix mehr tun" 

Da dachte ich, ja gut, jetzt kommt ein

HAHA - Wir haben dein Geständnis aufgenommen und du bist gef****.
Oder
HAHA - Wir haben das Original natürlich in Sicherheit gebracht und verwenden es gegen dich.

Aber was passiert? Quasi nix, außer, dass sich die Mitläufer gegen Miles Bron wenden, was im Endeffekt ja auch nicht viel bringt, weil, wenn sie neu aussagen würden, sie sich strafbar machen, weil sie vorher unter Eid falsch ausgesagt haben und ich bezweifle, dass solche Mitläufer auf einmal Rückgrat beweisen.

Und alles in allem hat mich der ganze Film schon von Anfang an (ich sag nur Klamotten von Benoit Blanc ala schwuler Matrose) nicht in Ruhe gelassen, aber das Ende war dann das I-Tüpfelchen.

Nach dem Film hab ich mir dann nochmal den 1. angeschaut und man oh man, dazwischen liegen Welten. 

[StS]

Läuft gut.

After Glass Onion became a rousing success with a small theatrical preview in November, director Rian Johnson was hoping for an extended stay in theaters. However, Netflix decided to ride the wave of hype into the intended release on their streaming service close to Christmas time. On December 23, Netflix premiered the follow-up to the 2019 whodunnit, Knives Out, and it was an instant hit.

The Netflix Top 10 website lists Glass Onion at the top of their viewing list for the past two weeks since its release. In the first week, the Daniel Craig comedy debuted at number one with a recorded 82,140,000 hours being viewed. The subsequent week had the ensemble Rian Johnson mystery at number one again, with 127,250,000 hours viewed. In the same week, the preceding film, Knives Out, had also cracked the top 10 at number 3 with a total of 16,760,000 hours viewed. Notably, it's now the 10th most-viewed Netflix movie ever, and seems set to climb the list of titles over the next few weeks.

When Glass Onion was previewed in theaters, it opened in a limited capacity, showing on around 700 screens. That Thanksgiving holiday, it made an impressive $13-$14 million at the box office.

(Joblo.com)

[Moonshade]

Hat aber auch, wie Avatar 2 im Kino, praktisch keine Konkurrenz mit Hype, wenn man mal von der Serie "Kaleidoskop" absieht, die man ja in beliebiger Reihenfolge schauen kann.

Und laut und bunt tickelte ja zuletzt immer effektiv den Neugierfaktor, jetzt wollen alle mitreden.