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the Covenant (von Guy Ritchie mit Jake Gyllenhaal)

Begonnen von StS, 2 Februar 2023, 19:05:59

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StS


Follows Sergeant John, who on his last tour of duty in Afghanistan is teamed with local interpreter Ahmed, who risks his own life to carry an injured John across miles of grueling terrain to safety...
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Terry Noonan

Hm, einerseits interessant zumindest, dass der Dolmetscher nicht als der viel zitierte selbstlose, nur von Solidarität mit den ausländischen Soldaten getriebene Afghane gezeigt wird, der automatisch wie ein eigener Soldat samt Familie rausgebracht werden muss.
Sonst müsste man gleich die gesamte afghanische Armee inkl. deren Familien rausholen, die haben ja so gesehen auch auf westlicher Seite gekämpft, verloren und sind nun in Gefahr 
Finde ich schon immer inkonsequent.
Andererseits, von den medial beschworenen, groß angelegten Massakern an Übersetzern oder an kämpfenden Soldaten der ehemaligen Regierung wurde nichts bekannt, während der Dolmetscher und seine Angehörigen hier vielleicht doch automatisch auf der Abschussliste der Taliban zu stehen scheinen.

Mal sehen, wie das Ganze im kompletten Film so dargestellt wird.
Life is what happens while you are busy making other plans.

Private Joker

Schau an, habe ich beim Ansehen so gedacht, der Ritchie kann auch gradlinig, ohne Zeithopser und andere Mätzchen, vor allem auch ohne mehr oder weniger originelle Humoreinlagen.

Hätte auch nicht wirklich zum Thema gepasst. Ob der Film den "richtigen" Ton trifft, ist dennoch streitbar, ich sage da am Ende noch mal meine Meinung. Keine zwei Meinungen kann es eigentlich dazu geben, dass das ein technisch, schauspielerisch und ganz generell sehr solider Kriegsfilm ist. Man ist zügig drin im Geschehen, es gibt wenig Leerlauf und eine vernünftige Dosis gut inszenierter Action. Das in vielen Kritiken gelobte "persönliche Drama" köchelt für meine Begriffe zwar etwas auf Sparflamme (wirklich viele Dialoge haben Gylenhaal und Salim nicht), aber dafür fehlt es auch weitgehend an dem Pathos, den patriotischen Ansprachen und generell dem Kitsch, die in der Geschichte eigentlich angelegt sind.
Nicht alle militärischen Details wirken auf Anhieb stimmig (die kleine Truppe da mit den zwei Humvees, weit weg von der Basis ist eigentlich eine Einladung für die Taliban, und wieso hat die private Söldnertruppe da Zugriff auf dieses mächtige "Gunship" und das reguläre Militär nicht, als es kritisch wird ?). Nett die Idee, militärische Fachbegriffe im Dialog per Sub zu erläutern.

Nicht so ganz überzeugt hat mich die letzte halbe Stunde, und weil es da trotz einer gewissen Absehbarkeit notgedrungen ums Filmende geht, ab jetzt mal hinter den ungeliebten Spoilern:
Spoiler: zeige

Schade natürlich erst mal, dass nicht die reale, nach allem was man gesehen hat völlig chaotische Evakuierung der letzten westlichen Truppen plus einiger weniger einheimischer Kräfte Hintergrund des Finales ist. Klar, das wäre eine Stange teurer geworden, aber es hätte für mehr Atmosphäre und Spannung gesorgt und eine deutlich andere Tonart angeschlagen, als da einfach eine weitere Ballerei nach dem Motto "2 Gute legen 100 Böse um" anzuhängen. So hat das Ganze einen Hauch von Rambo 2, auf eigene Faust noch mal "reingehen", den eigenen Mann retten, einen letzten Sieg in einem längst verlorenen Krieg einfahren. Und wenn das mit dem schon erwähnten "Gunship" (das realiter bei Tag wohl eher nicht eingesetzt wird) so einfach ist, ganze Taliban-Kompanien zu den 40 Jungfrauen ins Dschanna zu pusten, wieso haben die Amis und der Rest vom Westen den Krieg insgesamt nicht glorios gewonnen statt da mit eingezogenem Schwanz die Biege zu machen ? Und überhaupt, die paar Texteinblendungen am Ende deuten das Dilemma an, musste man als afghanischer Dolmetscher wirklich erst einen US-Sergeant heroisch retten, um die eigene Rettung verdient zu haben ?

Dass das aktuell nicht allzu heiß gekocht wird, liegt ja vielleicht auch ein bisschen daran, dass der betreffende Krieg auch bei uns gerne verdrängt wird, oder daran, dass der jahrelang geltende Antiamerikanismus bestimmter Kreise aktuell völlig out ist, der böse Russe dominiert da als Feindbild mehr als deutlich. Oder den Film haben einfach (noch) zu wenige gesehen. Von mir knapp 7/10 für einen eigentlich überaus soliden Kriegsfilm, der am Ende ein paar Chancen auslässt, wirklich an der Genrespitze mitzuspielen.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

JasonXtreme

Den7/10 schließe ich mich gerne an, hat mir gut gefallen - zumal der Film schön aufgeteilt in drei größere Teilbereiche die komplette Geschichte um den "Fall" zeigt. Dabei audch auf nur so wenige Actionscharmützel zu setzen, die mehr oder weniger relativ realistisch daherkommen (dass eine kleine Einht gut ausgebildeter Marines 40 Taliban packt, die weniger ausgebildet sind dürfte schlüssig sein etc.) passt ebenso gut ins Gesamtbild.

Ich war skeptisch ob gerade Ritchie sowas kann, aber ich finde er sollte sich öfter mal an was erem versuchen, denn er macht es gut! Dar Salim mag ich eh sehr gerne, daher passte der mir gut ins Bild, und der Rest vom Cast ist ebenso nicht übel. Der Pathos glimmt eigentlich nur oder erst dann auf wenn Gyllenhaal wieder in den USA ist, das nervte ein klein wenig, da der Restso schön ohne auskam - aber what sells.



SPOILER (ich seh grad den Button nicht wie man den einfügt!?


Die Sache mit dem Gunship hätte ich eher mit zwei oder drei Helis gelöst, wäre plausibler gewesen als gleich dasicke Gunship aufzufahren. Allerdings KÖNNTE man es noch so erklären, dass die Amis da ja durchaus auch mit privaten "Sicherheitsunternehmen" zusammenarbeiten, und die da also durchaus Kräfte zur Verfügung gestellt bekommen.
"Hör mal, du kannst mein Ding nicht Prinzessin Sofia nennen. Wenn du meinem Ding schon einen Namen geben willst, dann muss es schon was supermaskulines sein. Sowas wie Spike oder Butch oder Krull, The Warrior King, aber NICHT Prinzessin Sofia."

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