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Silo (mit Rebecca Ferguson bei Apple TV+)

Begonnen von StS, 6 März 2023, 20:02:12

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StS

6 März 2023, 20:02:12 Letzte Bearbeitung: 6 März 2023, 20:04:01 von StS

In a ruined and toxic future, thousands live in a giant silo deep underground. After its sheriff breaks a cardinal rule and residents die mysteriously, engineer Juliette (Rebecca Ferguson) starts to uncover shocking secrets and the truth about the silo.

The truth will surface. Silo premieres May 5 on Apple TV+


Ebenfalls mit dabei: Iain Glen, Common und Tim Robbins.
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Private Joker

Apple hat jetzt auch ein "Snowpiercer", hätte ich fast gesagt. Natürlich etwas wertiger produziert, aber am Kernproblem solcher Ein-Schauplatz-Dystopyien kommt man auch nicht vorbei: Aus einer interssanten bis faszinierenden Prämisse eine Dauerserie über 2,3 oder mehr Staffeln rausdestillieren, die die Begrenzteit des Handlungsortes zumindest vergessen lässt, bestenfalls sprengt. Schwierig ist das vor allem dann, wenn man sich "den" Knaller solcher Plots (was ist da "draußen" wirklich los?) möglichst lange und spannungsfördernd aufbewahren möchte.

Konkret (Stand 5 Folgen) ist das wie Snowpiercer am Anfang auch eine relativ zähe Krimikiste im halbfuturistischen Milieu (soll heißen: Die Technik hat ein paar substanzielle Rückschritte gemacht), die einem leider viel zu viel Zeit lässt, da die Gedanken schweifen zu lassen. Und dann kommen schnell dumme Fragen auf, zB warum man Schauspieler der Generation Glen castet und die dann in 70% Ihrer Screentime "digital de-aged" herumlaufen lässt; zur good old time hätte man das umgekehrt gemacht und einen fähigen Maskenbildner für die "älteren" Szenen geholt.

Als Highligts gibt es etwas Rennerei, eine lärmige, aber letztlich irrelevante Reparaturszene an einer zugegeben imposant designten "Überlebensmaschine" und einige Morde/Leichen, sofern man letztere als Highlight einordnen mag. Alles nicht völlig unspannend, aber die eigentlich interssanten Fragen (zB was ist diese seltsame "Reinigung ?) bleiben halt notgedrungen in der Warteschleife.

Soweit erst mal im weiten Feld rund um die 4-6/10, in der sich aktuell so unendliche viele Serien tummeln. Bei Netflix würde die vermutlich auch ganz fix gecancelt, aber da tickt Apple ja erfreulicherweise anders.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

StS

Zitat von: Private Joker am 11 Juni 2023, 14:10:50Bei Netflix würde die vermutlich auch ganz fix gecancelt, aber da tickt Apple ja erfreulicherweise anders.

Jip... eine 2. Staffel ist nun offiziell bestätigt worden.
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Private Joker

2 Juli 2023, 12:00:30 #4 Letzte Bearbeitung: 2 Juli 2023, 12:06:30 von Private Joker
Ich vermute auch mal stark, dass eine (mindestens) zweite Staffel bei Apple Teil des Gesamtkonzepts ist, so ein Cliffhanger-Ende blind in die Welt zu setzen, ist bei denen aktuell nicht das Geschäftsmodell, und das ist tendenziell auch gut so.

Trotzdem komme ich nicht umhin, das allgemeine Lob für die Serie nur sehr partiell zu teilen, nicht nur, aber eben auch wegen des Finales. 9 Folgen mit ganz ehrlich gesagt überschaubar komplexer Handlung, viel Leerlauf und maßvoller, wenn auch gegen Ende leicht anziehender Spannung, und dann DAS ? Natürlich ist das Teil des seit Lost etablierten Modells, einige wenige Rätsel auflösen, viele neue stellen. Aber mal ganz ehrlich:
Spoiler: zeige

Die "Reinigung" ist also bei aller Symbolik letztlich nur ein Taschenspielertrick, ein einfaches Tu Es oder Lass Es ? Woran sterben die Vorgänger da draußen denn jetzt nun bitte - die naheliegende Erklärung (in der Atemluft des Anzugs ist ein Gift) wird schlicht ignoriert, logische Alternativen gibt es nicht. Und wieso ist das Ganze gleich eine doppelte Illusion, die Einwohner drinnen sehen Version A, aber auch Version B stimmt nicht ? Und wo kommt die Energie/Technik her, um die Holoprojektion oder was auch immer aufrechtzuerhalten und warum investiert man so viel darin ? Und nach aktuellem Stand droht da sogar die große Lachnummer - Version 3 - vermutlich also die Wahrheit - ist letztlich nur eine Untervariante von Illusion 1, also wozu der ganze Blödsinn ?.

Klar, einige Erklärungen gibt es vermutlich in S2, aber die Erfahrung aus dem genannten Lost zeigt, dass Rätsel aufbauen um Lichtjahre einfacher ist als Rätsel vernünftig und logisch aufzulösen. Und man ahnt irgendwo das Ende - ein paar Überlebende liegen sich weinend in den Armen, betrauern die Toten und versuchen, aus der Welt-am-Arsch eine neue aufzubauen. Alle Details des Ganzen werden dagegen vermutlich in den Weiten des Serienuniversums verschwinden wie die berühmten Tränen im Regen, oder ganz knallhart gesagt: Man baut im aktuellen Überangebot fortlaufender Serien mit zT mehrjährigen Staffelpausen einfach auf das schwache Gedächtnis der Zuschauer.

Mag alles zu pessimistisch sein, aber die Serials, die ein vernünftiges Ende hatten, kann man letztlich an einer Hand abzählen, das neuere Battlestar Galactica vielleicht und Servant aus dem eigenen Haus (Manifest muss ich noch sichten), und selbst die beiden waren weit davon entfernt, alle zwischenzeitlich aufgeworfenen Fragen umfassend zu beantworten.

Insofern bleibe ich bei einer nur sehr gedämpft positven Note für eine technisch und schauspielerisch natürlich sehr solide Serie, bei der aber letztlich nur wieder mit viel Anlauf ins Leere gesprungen wird, so wie buchstäblich einige Figuren in der Handlung. "Vorläufige" Endnote wäre für mich um 5-6/10, genau festlegen mag ich mich aber auch erst, wenn die letzte Folge über die Schirme gegangen ist.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

Karm

Erinnert mich irgendwie an "City of Ember". :frech3:

AfterBusiness

Ich hab jetzt mal, nachdem einige Schnittberichte-koryphäen die Serie sehr gelobt haben, einen Blick riskiert, da ich gerade bei Apple+ sehr viel unterwegs bin. Infiltration, For all mankind etc. .... alles halt sehr hochwertig und da geb ich lieber denen mein Geld als Netflix....

Ich muss sagen, das ich das Setting geil finde.... erinnert mich eher an Fallout. Zumindestens sehe ich viele Parallelen und da die Fallout Serie noch ewig auf sich warten lässt, ist das ne nette Abwechselung.
Brauch hier auch nicht 5 Staffeln plus..... so max. 3 Staffeln reichen hier gut. Könnte was rundes werden....  :jonglier:  :mr.green:  :bier:

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