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Ghosted (Action-reiche Rom-Com mit Chris Evans und Ana de Armas / Apple+)

Begonnen von StS, 7 März 2023, 08:46:48

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StS


Ghosted follows salt-of-the-earth Cole (Chris Evans) as he falls head over heels for enigmatic Sadie (Ana de Armas) — but then makes the shocking discovery that she's a secret agent. Before they can decide on a second date, Cole and Sadie are swept away on an international adventure to save the world.

In addition to Chris Evans and Ana de Armas, Ghosted also stars Adrien Brody, Mike Moh, Amy Sedaris, and Tate Donovan. Ghosted was directed by Dexter Fletcher.


Ab dem 21. April verfügbar.
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Private Joker

Seit ein paar Tagen gilt bei mir "Apple statt Disney" (zwei Freimonate, dann mal weitersehen, ob Foundation schon läuft), da war das kein verkehrter Auftakt.

Richtig gut angekommen bei den Tomatenkritikern ist der ja nicht gerade, ich hatte aber durchaus meinen Spaß. Klar, da wird nichts neu erfunden, und Anas Rolle ist mehr oder weniger eine Blaupause ihres vielgelobten "etwas mehr als-Kurzauftritt" im letzten Bond: Agentin mit jede Menge Skills und dem "Look", aber natürlich alles im PG-13 Rahmen, den Apple sich wohl gesetzt hat. Soll heißen: Ballereien ohne Blut, Bettszenen mit Laken und keine pösen Worte. Wobei - ein, zweimal wird es doch ganz schön ruppig, und generell lässt mich die Zahl der relativ hemmungslos über den Haufen geschossenen Komparsen vermuten, dass die von Apple ausgewiesene "ab 12" vor der FSK kaum Bestand hätte.

Ansonsten ist das die Mischung aus Comedy und Agenten-Action, die zuletzt durch Frau McCarthy und ihren Dampfwalzenhumor zumindest bei mir etwas unten durch war. Weil insbesondere das mit dem Pimmelhumor hier aus besagten Gründen (in dem Fall: zum Glück) nicht ging, setzt man eher auf klassische Rom-Com-Elemente, vor allem im Zusammenspiel der Leads. Soll heißen: Wir sehen das Rom-Com-ABC sauber durchbuchstabiert - Kennenlernen, Aus-den-Augen-Verlieren, Wiedersehen, Fetzen, letztlich Zusammenkommen. Kann man öde finden, aber weil das letztlich nur einen überschaubaren Teil der Laufzeit vor allem zwischen den Actionszenen füllt, konnte ich damit ganz gut leben.

Letztere fallen durchaus dynamisch aus, die erste Verfolgungssequenz mit dem Bus ist das klare Highlight, hat Tempo und Witz und nicht mal übertrieben viel CGI, danach kommt nicht mehr ganz sooo viel in dem Bereich. Vor allem das Finale sieht zwar ziemlich teuer und aufwändig aus, ist aber wie bei den Superheldenkollegen leicht überkandidelt und ohne jede Bodenhaftung. Apropos Superheldenkollegen: Irgendwie hat man es geschafft, die halbe Avengerstruppe zu kleinen Cameos zu überreden, dazu den Cowboy-Beepop + Deadpool. Das Ergebnis ist uneinheitlich: die Szene mit den Kopfgeldjägern fand ich persönlich echt witzig, wogegen ich auf Reynolds kurz vor Schluss gut hätte verzichten können (zumal Schmidt-Foß, der auch Evans spricht, da keinerlei abweichenden Tonfall reinbekommt, das irritiert dann doch mächtig).

Und die Handlung ? Gegenfrage: Welche Handlung ? Das ist letztlich eine Nummernrevue um einen handelsüblichen McGuffin, vielleicht der Grund für die maßvollen Kritiken, mir war das aber letztlich piepegal.

In der Summe: Man bekommt, wofür man bezahlt: Solide, temporeiche no-brain-Unterhaltung mit zwei sympathischen Hauptdarstellern, ein, zwei Highlights und komplett vernachlässigbarer Story. 7.5/10.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

McClane

Ich persönlich fand den ehrlich gesagt nur egal. Die Kopfgeldjäger-Cameo-Sequenz bleibt das Highlight, die Leads sind sympathisch, haben aber in "Knives Out" wesentlich besser harmoniert und auch das bessere Material gehabt. Die Action ist solide, aber schnell vergessen, zumal gerade das große Finale im rotierenden Restaurant sich nicht wie der Abschluss, sondern wie eine Actionsequenz unter vielen anfühlt. Das Zerpflücken von RomCom-Mechanismen durch die Kreuzung mit Agenten-Action-Topoi bleibt in Ansätzen stecken und generell fühlt man sich durchweg an Vorbilder wie "True Lies", "Mr. & Mrs. Smith" und "Knight and Day" erinnert, die allerdings alle besser waren. Beim Gucken war ich noch bei 5/10, nachdem ich eine Nacht drüber geschlafen hatte sind es dann 4/10 geworden, weil einfach so gut wie nix hängen bleibt, so solide das alles auch gemacht ist.
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

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