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Lost in Translation

Begonnen von psychopaul, 15 Januar 2004, 00:08:51

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psychopaul

Da dieser Film hier anscheinend nicht so recht beachtet wird,muß ich gleich mal Werbung machen. :D

Bill Murray(grandios!) spielt einen abgewrackten Schauspieler,der in Tokio Whiskywerbung macht.Im Hotel trifft er auf eine junge Frau(die unglaublich bezaubernde Scarlett Johansson  |-) ),die sich von ihrem Mann alleingelassen fühlt.Die beiden kommen einander näher und tauchen in der Nacht in die fremde Großstadt ein.

Ich bin begeistert.Lost in Translation ist eigentlich ein nachdenklicher,melancholischer Film,und trotzdem hab ich so viel gelacht wie schon lange nicht mehr.

Das liegt vor allem an dem Kulturclash,den die Amerikaner in Japan erleben.Hier wird die ganze Bandbreite an typischen japanischen Kuriositäten geboten.
Bill Murray setzt dem ganzen die Krone auf,indem er trocken und sarkastisch wie immer diversen Unannehmlichkeiten entgegentritt.

Lustig,nachdenklich und weit weg von jeglicher Hollywood-Kitschigkeit.
So schön kann ein Film über die Liebe sein. :D
Danke,Sofia Coppola(ja genau die Tochter vom ollen Francis Ford :arrow: sieht allmählich nach familieninterner Wachablöse aus.)

Muschi-muschi!  :mrgreen:
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Three little devils jumped over the wall...

Ulthar

der Film ist wohl leider mal wieder in Deutschland nur mit sehr wenigen Kopien gestartet. Bei uns läuft er im Umkreis von 60 Kilometern nirgends. :anime:

Die US DVD erscheint aber bereits Anfang Februar und ist bereits vorbestellt w-)

Ich hab bisher wirklich nur positives über den Film gehört, und dass Sophia Coppola gute Filme machen kann hat sie ja mit "The Virgin Suicides" bewiesen.

Rebell

Ja, dass er kaum wo läuft regt mich auch mal wieder auf :( Bei uns auch nirgends :( Will den unbedingt sehen...

Mr. Hankey

Wenn ich mich nicht irre, ist der Film aber auf Platz 5 in die Kinocharts eingestiegen! (Oder irre ich mich da?)

Wenn das stimmt, müssten die wenigen Kinos ja jedesmal propenvoll sein!


Bei uns in DD läuft er, Gott sei Dank, in der Schauburg! Werde wahrscheinlich nächsten Dienstag gehen! Soll ja wirklich großartig sein! Und Bill Murray im Kino ist sowieso Pflicht! :D
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golgothicon

unglaublich, in stuttgart, das recht professionel darin ist, filme nicht zu zeigen, kommt er in 2 (zwei!) kinos. ist wohl eine außnahme.

edit: folglich werde ich ihn mir nächste woche anschauen.

Ormic

Ich würde den Film auch gern sehen, aber bei uns ist das nächste Hannover und das sind mal locker 90km von mir ... ich verstehe einfach nicht, was das soll ... hier gibst sogar halbwegs große Kinos, die in der Nähe sind, aber zeigt ihn natürlich keines. Also so wie ich das sehe, läuft der Film vielleicht mit 50 Kopien ... ich will in einer stärker strukturierten Gegend wohnen!

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Mr. Hankey

Zitat von: OrmicIch würde den Film auch gern sehen, aber bei uns ist das nächste Hannover und das sind mal locker 90km von mir ... ich verstehe einfach nicht, was das soll

Das liegt daran, dass leider viel zu wenig Leute interesse an solchen Filmen haben! :(  Daher nehmen viele Kinos solche Filmr meist gar nicht erst ins Programm!

Da der Film allerdings in die Charts gestiegen ist (wenn man den Kino-Charts im VIVA-Text glauben darf), dürfte sich die Kopien-Anzahl sicher rasch erhöhen!

Wartet noch ein bisschen, vielleicht kommt er ja doch noch bei euch! :D
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Deer Hunter

Im Berliner Cinemaxx am Potsdamer Platz lief der Film bei seinem Deutschlandstart vor einer Woche erst um 17.15 Uhr (erste Vorstellung).
Erfreulicherweise läuft er ab gestern schon um 14.00 Uhr.
Scheint doch erfolgreicher zu sein, als die Kinos wohl zunächst angenommen haben.
Hab ihn gestern dann auch gesehen, und gebe dem Film 10/10 Punkten. Murray spielt grandios und der Film ist einfach herrlich melancholisch. Wobei er aber zu keinem Zeitpunkt in irgendwelche dummen Klischees verfällt.
Wenn das so weitergeht, dann wird das Kinojahr 2004 sehr vielversprechend! :D
"Das nächste Lied heißt eigentlich 'Ich bin so wie ich bin' aber weil Bela "auch" ein bisschen mitsingt, heißt es 'FICKEN'!"

zartcore
Ah, tweed. Fabric of the eunuch.

Suge Knight

Ich kann mich dem Lob nur anschließen. Während viele US-Filme, die mal etwas weniger Oberflächlichkeit und Lautstärke vorweisen, gleich überbewertet werden, waren die Vorschußlorbeeren (vor dem Dt-Start) hier gerechtfertigt, und das v.a. weil er so ungezwungen und wenig konstruiert daherkommt. Bill Murray (beste Rolle, die ich bisher von ihm gesehen habe) und Scarlett Johansson sind phantastisch und obwohl der Film in seiner Darstellung der Entfremdung des Menschen auch traurig (dabei witzig und heiter), melancholisch (dabei auch irgendwie nach vorne blickend) und (je nach Betrachtungsweise) auch pessimistisch ist (wenn man nur wüßte, was er ihr später ins Ohr flüstert), kommt man irgendwie besser gelaunt aus dem Kino, auch weil man gerade einen guten Film gesehen hat.
Bei uns läuft er im gesamten Bundesland in nur einem Kino (bin froh, daß er überhaupt läuft), welches aber letztes Wochenende (trotz derber Preise) fast ausverkauft war...ich kann nur hoffen, daß er sich zu einem Geheimtip entwickelt.
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Mr. Krabbelfisch

Zitat von: Deer HunterWobei er aber zu keinem Zeitpunkt in irgendwelche dummen Klischees verfällt.

Fand ich schon, von wegen Japaner sind zu klein, komisches Essen, die Shows die im TV liefen, die Spielhalle. Das schärfste war ja wohl (was aber sicher an der Synchro lag) das die Japaner "L" anstantt "R" sagen, das machen doch nur Chinesen. Soviel ich weiß sprechen die Japaner "L" wien "R" aus. Ansonsten war der ganz nett, aber nix besonderes.

Meine Meinung :|
"Our games are not designed for young people. If you're a parent and buy one of our games for your child you're a terrible parent.
We design games for adults because we're adults." - Lazlow Jones (Developer Red Dead Redemption)

Deer Hunter

Zitat von: HanselelFand ich schon, von wegen Japaner sind zu klein, komisches Essen, die Shows die im TV liefen, die Spielhalle.

Interessant, dass du das nennst. Denn ich empfand diese Szenen eher als Ironie. Damit meine ich, dass die Protagonisten ihre ganze Umgebung viel zu negativ aufgenommen haben, da alles so fremd und neu ist und es deshalb zu so überspitzten (klischeehaften) Wahrnehmungen kommt, es aber in Realität natürlich nicht so extrem ist.
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Blaubart

Lost in Translation hat mir auch ziemlich gefallen. Vor allem die Leistung von Murray ist hervorragend...meiner meinung nach echt Oscarreif!!! Endlich mal ein Film der nicht auf hirnlose Action oder doofe Dialoge setzt. Er lebt sehr stark Atmosphäre und viel passiert einfach nur in den Köpfen der Personen und entwickelt dabei eine geradezu hypnotische Kraft. Solche Filme sind in letzter zeit echt selten geworden

Was mich allerdings nervte waren die Witzte, dass Japaner kein R ausprechen können. Irgendeine Japserin fragt doch so: "Can you act like Loge Mool??"
Bullshit!!!!!!! :anime:  Die Japaner können sehr wohl ein R aussprechen. Viele japanische Namen haben ein R drinnen ( z.B Hiroshima...)
Jedoch existiert im japanischen Alphabet der Buchstab L nicht, und daher wird ein L oft als R ausgesprochen... Da sollte man einfach besser rechechieren...
Ich meine, dies ist eigentlich nur ein Detail, doch damit werden Vorurteile zementiert und die pointe ist am Arsch :cry:
Aber sonst ist der Film wirklich der Hammer, schaut ihn euch unbedingt an!!!!

Suge Knight

Nur kurz zur Erinnerung: morgen erscheint die US-DVD des Films, Bestellung bei CD Wow wurde schon getätigt :D
Habe ihn mittlerweile zweimal im Kino gesehen und bin auf die Originalfassung seeehr gespannt
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Ulthar

Zitat von: Suge KnightNur kurz zur Erinnerung: morgen erscheint die US-DVD des Films, Bestellung bei CD Wow wurde schon getätigt :D
Habe ihn mittlerweile zweimal im Kino gesehen und bin auf die Originalfassung seeehr gespannt

ja, hab sie heute bekommen (CD-wow hat bereits letzte Woche Dienstag versendet).

Wirklich ein wundervoller Film. Tolle Hauptdarsteller, genialer Soundtrack und wunderschön gefilmt.

Wie haben sie denn die beiden Deutschen in der Sauna in der Deutschen Synchronisation übersetzt, bzw. haben sie denen nen anderen Akzent gegeben?

Suge Knight

Zitat von: Ultharja, hab sie heute bekommen (CD-wow hat bereits letzte Woche Dienstag versendet).

Wirklich ein wundervoller Film. Tolle Hauptdarsteller, genialer Soundtrack und wunderschön gefilmt.

Wie haben sie denn die beiden Deutschen in der Sauna in der Deutschen Synchronisation übersetzt, bzw. haben sie denen nen anderen Akzent gegeben?

Verdammte Hacke, wenn ich das gewußt hätte (kann's nämlich kaum noch abwarten, den Film nochmal zu sehen) :(
Ich vermute mal stark, daß sie die Deutschen in der Synchronisation genauso belassen haben wie im Original, sie sprechen (soweit ich mich erinnere) im bayrischen Akzent und reden darüber, irgendwo in der Stadt ein gutes Gulasch zu finden.
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golgothicon

da ich schon gepostet habe, ich werde ih mir anschauen, muss ich noch kurz meine meinung posten: guter film, mit vielen schönen momenten, aber stellenweise etwas zu flach und gewöhnlich.  7/10

Deer Hunter

Zitat von: Suge KnightIch vermute mal stark, daß sie die Deutschen in der Synchronisation genauso belassen haben wie im Original, sie sprechen (soweit ich mich erinnere) im bayrischen Akzent und reden darüber, irgendwo in der Stadt ein gutes Gulasch zu finden.

Das ist richtig. :D
"Das nächste Lied heißt eigentlich 'Ich bin so wie ich bin' aber weil Bela "auch" ein bisschen mitsingt, heißt es 'FICKEN'!"

zartcore
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Ulthar

Zitat von: Deer Hunter
Zitat von: Suge KnightIch vermute mal stark, daß sie die Deutschen in der Synchronisation genauso belassen haben wie im Original, sie sprechen (soweit ich mich erinnere) im bayrischen Akzent und reden darüber, irgendwo in der Stadt ein gutes Gulasch zu finden.

Das ist richtig. :D

hm, hab grad nochmal nachgeschaut, also im Original sprechen die Beiden eigentlich keinen Bayrischen Akzent und sie wollen auch nur nach "was deutschem zu essen" suchen. Gulasch wird nicht erwähnt.

Screamdevil

Wunderschöner Film mit einem grandiosen Darstellerduo, das einen einfach verzaubert. Ich denke der Film wird nur schwer zu toppen sein in diesem Jahr. Ich bin hin und weg und hoffe nun bei den Oscars auf 4 Auszeichnungen für Lost In Translation (Film, Murray, Coppola, Drehbuch)

Deader

Der Film ist sehr gut! Bill Murray ist ja sowieso einer meiner Faves bei den Comedy-Darstellern. Hab ihn im Cinemaxxx am Potsdamer Platz gesehen und zwar in der ersten Releasewoche. Der Kinosaal war propevoll und ich plus Begleitung mussten die allervordersten Plätze nehmen! Argh! Lief hier in Berlin anfangs nur in 3 Kinos übrigens.

Player

Er war schon in "Groundhog Day" (siehe meine Sig!) echt oscar-reif. Schön, dass er in einem so gelungen Film wieder mal zu sehen ist. Warte auf die D-DVD.

Moonshade

Das mit dem bayrischen oder ösi-Akzent ist doch klar, schließlich müssen sich die beiden ja gegen die hochdeutsche Synchro abheben, sonst wäre da ja kein Unterschied.

War gestern drin, traumhaft intensiv, wenn auch mit ein, zwei Nickligkeiten. Aber generell 9/10.

Review folgt.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Desmond

Ich fand den Film einfach wunderbar. Sofia Coppola hat mit Lost in Translation eine melancholische Großstadtballade geschaffen. Sie zeigt wie man verloren ist in Tokio, wenn man die Sprache nicht versteht und die Kultur nicht begreift. Und Bill Murray zeigt das Gefühl, das man hat, wenn man in einer Stadt ist in der man nichts vertsteht, so rührend komisch und bewegend das man einfach nur baff da sitzt. Allein schon als Murray da sitzt und der japanische Regisseur wie wahnsinnig auf ihn einredet, wie er sich zu bewegen hat, welche Gesten er zu machen hat, und Murray versteht nichts, er sitzt nur da und in seinem Gesicht ist die totale Einsamkeit zu sehen und das nicht verstehen einer Kultur die über eindrittel der Weltbevölkerung ausmacht. Auch Scarlet Johansson (Charlotte) zeigt dieses Gefühl eindrucksvoll. Von ihrem Mann John (Giovanni Ribisi) zeitweise alleingelassen, trifft sie in Bob (Murray) einen Gleichgesinnten. In ihrem Zimmer hört sie irgendwelche Selbstfindungsdisc's und schaut verloren aus dem Fenster. Mit Bob versucht sie die Einsamkeit und den Jetleg auf diversen Party's zu bekämpfen. Coppola zeigt, Gott sei Dank, nicht das die beiden eine Affäre eingehen. Bob Harris hat eine Frau, mit der er schon seit über zwanzig Jahren verheiratet ist, und Charlotte hat einen Mann der sie irgendwie liebt. Die Leistung der Schauspieler ist mehr als beeindruckend. Bill Murray spiegelt in seinem Gesicht Verlorenheit, Einsamkeit, Melancholie und Vergessen wieder, Scarlet Johansson gibt den perfekten Gegenpart zu Murray und Giovanni Ribisi, tja ob er nun da ist oder nicht, eigentlich ist das egal...wenigstens spielt er einen freakigen Fotographen. Fantastische Sofia Coppola und ein wunderbarer Bill Murray.

Schwarzer Reiter

War letztens auch in "Lost In Translation" und kann mich meinen Vorrednern größtenteils nur anschließen.

Insgesamt ein gelungener und stellenweise auch witziger Film. Wobei ich das Ende etwas komisch finde, weil er ihr noch irgendetwas ins Ohr flüstert, das aber nicht mehr aufgelöst wird.

7/10

touchdown

Habe mir heute die RC 1 DVD angeschaut und ich bin hin und weg.

Diese Seite Murrays kannte ich nicht - absolut oskarreife Darstellung. Weg vom Künstler - vom Darstellen zum Sein. Absolut authentisch - nichts was auf ein spielen einer Situation - bzw. Darstellen eines Themas schließen ließ. Die Traurigkeit - verlorenheit in einem fremden Land - das nicht verstehen der Sprache - hinreißend. Und dann als er mit Charlote bei Ihren japanischen freunden war - Leben pur. Es braucht im grunde keiner Worte sondern nur Gefühl - Lebensgefühl um verstanden zu werden.

Ein genialer Film.

Desmond

Tja, da kann man nur in die Welt hinaus schreien wie schön dieser Film ist, und hoffentlich weiß das die Academy auch zu schätzen.  :D

Ormic

Einige beschweren sich hier, dass den Japanern ein R-Problem atestiert werden würde, dass eigentlich garnicht existiert (was ja auch stimmt, genausowenig stimmt es, dass alle Sätze auf Japanisch 5-mal so lang sind, wie uns der Film irgendwie weismachen will) ... auf jeden Fall ist mir gestern, als ich "Battle without Honour or Humanity" (aka "Yakuza Papers", Fukasaku) gesehen hab, aufgefallen, dass die Japaner kein R schreiben können, oder kennt ihr die Militaly Police ?!?




btw. Den Film fand ich aus den bereits genannten Gründen auch sehr gut, gerade dass er nicht so besonders vordergründig komisch war, was ich zuerst dachte, hat mich positiv überrascht. Und wenn man ihm dann noch die beiden oben genannten Fehler verzeiht, an denen er sich teilweise ein wenig hochzieht, dann war der Film wirklich sehenswert!

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King of Queens

Sry, Leute das ich jetzt nochmal nen älteren Tread hochschieb aber mich beschäftigt folgende frage schon länger.

Gabs zu "Lost in Translation" überhaupt Fernseh Werbung?

Ich hab schon ne menge Freunde un Kollegen gefragt aber niemand hat ne Werbung gesehen.

Knickerbocker

Zitat von: King of QueensSry, Leute das ich jetzt nochmal nen älteren Tread hochschieb aber mich beschäftigt folgende frage schon länger.

Gabs zu "Lost in Translation" überhaupt Fernseh Werbung?

Ich hab schon ne menge Freunde un Kollegen gefragt aber niemand hat ne Werbung gesehen.

Du meinst einen TV-Trailer ?? Den gab es auf jeden Fall, habe ihn persönlich aber auch nur 1 oder 2 mal gesehen.

Red Shadow

Letzten Sonntag kam ich in den Genuss und nahm die, wie sich am folgenden Tag herausstellen sollte, letzte Gelegenheit wahr, um Lost in Translaton endlich anzusehen. Ich verweise auf meine Rezension:


,,Je größer die fundamentale Überzeugung bezüglich einer Sache ist, desto weniger lässt man an sich heran"...........so lautet ein sinngemäßes Zitat aus ,,Lost in Translation". Die Bedeutung solcher Spruch- und Lebensweisheiten tangiert oftmals die Wahrhaftigkeit bzw. das Leben. Eine derartige Nähe an der Realität, ist dem Film generell zu konzedieren.

Die von Sofia Coppola generierte Story, erscheint weder kitschig oder übertrieben, sondern überzeugt durch die Nähe an der Wirklichkeit. Der Plot  bewegt sich im Rahmen des Genre Mix Drama, Komödie und Romantik, wobei der Umgang mit verschiedenen Formen von Komik subtil ist, sodass diese eine unterstützende Wirkung auf ironische Elemente hat, aber nie die Seriosität diskreditiert.

Die Basis der Geschichte bildet die Verbindung zweier Personen, nämlich zwischen dem alternden Schauspieler Bob Harris, dessen Reputation schwindet und er deshalb, anstatt seine künstlerischen Ambitionen auszuleben, einen Whiskey-Werbespot für 2 Millionen US-Dollar in Tokio dreht sowie der jungen Charlotte, welche gerade ihr Studium der Philosophie beendete und ihren Mann, der als Fotograf fungiert, begleitet.
Die Probleme beider Protagonisten sind von gleicher Natur. Die größte Sorge von Bobs Frau stellt nicht das Wohlbefinden ihres Lebensgefährten dar, sondern Die Farbe des neuen Teppichbodens, während Charlottes Ehepartner durch ständige Abwesenheit glänzt. Kurzum, beide distanzieren sich immer mehr von ihren Partnern, was beide unzufrieden stimmt und letztendlich in eine Identitätskrise mündet. Darüber hinaus konsterniert die monströse Metropole Tokio sowie die japanische Kultur beide Protagonisten im gleichen Maße.
Doch geteiltes Leid verbindet und langsam kommen sich Charlotte und Bob näher, was darin endet, dass beide gemeinsam um die Häuser ziehen und das Nachtleben Tokios genießen.

Sublimiert wird das Gesamtwerk durch perfekt inszenierte Charaktere. Bill Murray(Bob) und Scarlett Johansson(Charlotte) verkörpern ihre Rollen in einer solch überzeugenden Art und Weise, dass beiden Schauspielern große Ehre gebührt. Jede Mimik und Gestik wirkt adäquat und nie affektiert. Johansson brilliert als einsame, nach der Lebensphilosophie suchende, junge Frau.
Geradezu erschreckend wirkt die Kognition, wonach Murray den Charakter Bill Harris nicht spielt, sondern faktisch ist. Dies gelingt ihm, ohne dabei auch nur einen Moment in seine gewöhnliche Rolle als impertinente, infantile Frohnatur abdriftet.
Die Relation zwischen beiden Hauptpersonen basiert auf gemeinsames Leid und entwickelt sich zu einer tiefen inneren Liebe, wobei diese Tatsache von primärer Bedeutung ist und mal abgesehen vom Showdown,  immer auf einer platonischen Ebene offenbart wird. Wie ausgeprägt die Verbundenheit jedoch ist, wird durch die Enttäuschung seitens Charlotte deutlich, als Bob in einen One-Night-Stand involviert war.

Eine Beschreibung der Atmosphäre gestaltet sich diffizil, weil diese ein grotesk, konträres Zwischenspiel aus Melancholie und Unbeschwertheit vermittelt.
Des Weiteren werden herrliche Bilder gezeigt, welche oftmals die Kognition in Bezug auf die Situationen, in denen sich die Charaktere befinden, verstärken.
Ferner mögen diverse Szenen auf den Zuschauer langatmig bzw. langsam fortschreitend wirken, was jedoch eine Begleiterscheinung und pure Absicht von Coppola ist, um die Verfassung der Charaktere noch präziser zu beschreiben.

Ein weiterer positiver, fast schon individueller Aspekt ist, dass der Betrachter von Coppola förmlich involviert wird. So wirken viele Cuts unkonventionell, weshalb aber dadurch dem Zuseher die Möglichkeit eröffnet wird, Szenen selbst abzurunden.
Die Anteilnahme am Geschehen gipfelt letztendlich gegen Ende, als Bob Charlotte einen Satz ins Ohr flüstert und dieser nicht verständlich ist. Auch wenn Charlotte nach diesen Worten lächelte, kann man das Gesagte nur erahnen, aber die Message des Films bleibt jedem einzelnen selbst überlassen und universell.

,,Lost in Translation" ist Realismus pur, so traurig und schön wie das Leben und zugleich eine Beruhigung für uns alle, da wir sicher sein können, dass immer jemand existiert, der das eigene Leid teilt und versteht. Großartiges, emotionales, Kino, jenseits von Kitsch und Klischees.          (9,5/10)
Why so serious?

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