OFDb

Dogman (Caleb Landry Jones / Luc Besson)

Begonnen von StS, 10 Juli 2023, 18:46:45

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

StS


According to Deadline, Dogman is described as being the incredible story of a child, bruised by life, who finds his salvation through the love of his dogs. The Dogman himself is said to be "a fragile yet resilient protagonist who bends societal rules as he makes his own way."

Kommt hierzulande im Oktober in die Kinos.
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

10 April 2024, 09:55:29 #1 Letzte Bearbeitung: 10 April 2024, 10:03:02 von StS
Luc Besson´s ,,Dogman" (2023) ist ein eigenwilliger Film, der inhaltlich sowie von der vermittelten Stimmung her (wie man im Englischen sagen würde) all over the place ist. Besson gibt an, die Idee zu dem Streifen sei ihm gekommen, als er mal von einem Fünfjährigen las, der von seiner Familie in einem Käfig gehalten worden war. Das Traumatische der Situation und wie der Junge eben jene wohl verarbeiten können würde interessierte ihn – worüber hinaus man unweigerlich das Gefühl hat, dass er sich bei der Gestaltung seiner Titelfigur zudem von Todd Phillips' ,,Joker" hat inspirieren lassen...

Erneut glänzt Caleb Landry Jones mit einer stimmigen, facettenreichen Performance in einer ordentlich ausgestalteten Rolle – während die Nebenparts durch die Bank weg oberflächlich geartet daherkommen und dabei entweder ,,blass" verbleiben oder ,,over the Top" anmuten. Es geht um Themen wie Missbrauch, Identitätsfindung und Zugehörigkeit. Geborgenheit findet der Hauptprotagonist in der Gesellschaft von Hunden – und diese Verbindung nimmt im Verlauf (im Bereich der Fähigkeiten der Tiere sowie der Kommunikation mit ihnen) fast schon ,,märchenhafte Züge" an...

Vieles ist merklich ,,uneben": Mal humorig, oft düster, tragisch und ernst, mal comichaft-unrealistisch (etc.). Manchen Momenten/Elementen gesteht Besson überdies zu viel Zeit und Raum ein – á la eine Gesangseinlage, bei der das komplette Lied ausgespielt wird, oder ein Theaterbesuch – während seine Infusion von Religion in das Ganze u.a. in einem unnötigen, üblen Schlussmoment gipfelt. Der regelmäßige Wechsel zwischen Stimmungen und Genres funktioniert einfach nicht optimal – aber CLJ und die Hunde sind stark und Besson hat gritty Action (wie damals bei ,,Nikita" und ,,Léon") noch immer drauf...

Kurzum:  Ambitioniert und mit verschiedenen gelungenen Szenen aufwartend – aber unverkennbar flawed...

gnädige knappe 6/10
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

McClane

Den Film sehe ich durchaus ähnlich, würde 6,5 Punkte vergeben.

Die "Joker"-Vergleich kann ich aber kaum verstehen. Sind zwar beides Außenseiter, die sich gern verkleiden, aber da hört es dann auch schon auf. Arthur Fleck vergöttert seine toxische Mutter, der DogMan hasst den toxischen Vater, Arthur sucht das Rampenlicht und die Berühmtheit, der DogMan möchte in Ruhe gelassen werden (trotz Theater- und Drag-Auftritten, die er aber aus anderen Gründen absolviert), Arthur findet immer Spaß am Töten und wird zum Superschurken, der DogMan tötet quasi nur in Notwehr und ist eher ein verquerer Superheld.
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

StS

Ins Detail gehend gebe ich Dir Recht, so wie Du das aufgeschlüsselt hast - aber wegen der Außenseiter-Sache, dem Schminken und zum Teil der Gefühlslage/Stimmung rund um die Figur kommt es einem irgendwie unweigerlich in den Sinn bei dem Film. Besson hat irgendwann mal gesagt, dass er den Vergleich auch nicht ganz nachvollziehen kann - er "Joker" aber sehr gern mögen würde...

Und nun kommt bei Arthur in Teil 2 auch noch Musical/Theater mit ins Spiel. Da schließt sich der Kreis dann quasi - mit dem hier mit drin  :happy3:  :happy3:  :happy3:
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

TinyPortal 2.0.0 © 2005-2020