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the Killer (David Fincher, Michael Fassbender, Netflix)

Begonnen von StS, 29 August 2023, 18:39:06

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StS

29 August 2023, 18:39:06 Letzte Bearbeitung: 29 August 2023, 18:43:35 von StS

After a fateful near-miss, an assassin battles his employers and himself on an international manhunt he insists isn't personal...

Im Oktober in einigen US-Kinos... dann ab dem 10. November bei Netflix verfügbar.

Fincher ist einfach einer der Meister seines Fachs - und der Trailer trägt unverkennbar seine Handschrift.
Zudem mal wieder ein Score von Trent Reznor & Atticus Ross... und das Skript stammt von Andrew Kevin Walker.
Also her damit!
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

mali

Oh cool. Ich teile Deine Vorfreude, hoffe nur sehr, das es nicht vernetflixt wurde.

StS

Zitat von: mali am 29 August 2023, 19:01:13...hoffe nur sehr, das es nicht vernetflixt wurde.

Das glaube ich nicht. Fincher lassen sie ja sein Ding machen.
Siehe "Mank" zuletzt. Und natürlich "Mindhunters".
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

DisposableMiffy

Der erste Fincher, mit dem ich irgendwie nix anfangen kann. Drei gute Szenen
Spoiler: zeige
Auftakt, der Kampf, Tilda Swintons Cameo,
Rest technisch hervorragend umgesetzte gepflegte Langeweile.
letterboxd.com

Dumm geboren, nichts dazu gelernt und die Hälfte davon vergessen.

Hearing only what you wanna hear and knowing only what you've heard.

Moonshade

Dann kann ich also noch bequem warten, bis er in 3 wo auf Netflix läuft... :mr.green:
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Butzemann

Zitat von: DisposableMiffy am 28 Oktober 2023, 12:14:31Rest technisch hervorragend umgesetzte gepflegte Langeweile.

Und wie ich das mochte. Hätte im Gegensatz zu "Killers of the Flower Moon" noch gern länger gehen können.
In dem Zusammenhang sollte man "The American" erwähnen, der im Gegensatz zu "The Killer" weniger philosophische Floskeln von sich gab, aber ähnlich gelagert war. Den fand ich auch schon sehr gut.

Ach, das Gezeigte hat mir einfach gefallen. Fincher hats einfach drauf. Starke 8/10.
Version 2.0 [ http://blog-plus.de ]

Heimkino [ http://www.bluray-disc.de/blulife/heimkino/butzemann ]


"Von all den Dingen die mir sind verloren gegangen, hab ich am meisten an meinen Verstand gehangen"

Glod

Ich fand ihn auch sehr gut. Fassbender trägt das ganz locker alleine. Sämtliche andere Figuren tauchen nur minutenlang im Film auf, um dann wieder zu verschwinden. Er allein steht im Mittelpunkt.
Der Film fiel überraschend ruhig aus. Man sollte hier definitiv keinen Actionreißer erwarten, bei in dem der Held scharenweise die bösen Henchmen umnietet. Eher eine "authentische" Variante des Auftragskiller-Geschäfts.
"Er wird mir eine Kugel verpassen und dann Selbstmord begehen." -Nina Meyers-

"Wir passen schon auf, dass er keinen Selbstmord begeht." -Jack Bauer-

Moonshade

Ich hab mich auch zeitweise an die alten französischen Filme der 50er und 60er erinnert, (Samourai etc.), gerade wenn die Hauptfigur von seinem Schema abweicht.
Viseuell hat es Fincher einfach drauf, da ist auch "Killer" eine durchgehend mit sicherer Hand geführte Leistung und höchst delektabel.

Schwieriger wirds, wenn man die Hauptfigur nun anhand seines Mantra-Off-Kommentar durchdringen und für sich gewinnen soll. Fassbender ist zwar iwie immer Sympath, auch wenn er mal Arschloch ist, aber die anfängliche gefühlt 15minütige Schwafelei über Leben, Methoden und Berufsethos, mit sonorer Stimme entsprechend dem Job monoton memoriert, hat mich viel weniger interessiert, als etwas die Bild-, Farb- und Lichtkomposition bei dem Pariser Anschlagsjob, weswegen ich auch quasi alles darin sofort wieder vergessen hab. Das ist zu wenig zwingend, wenn auch strukturell passend, erzählerisch benötige ich seinen immer wieder auftropfenden Off-Kommentar eigentlich gar nicht, da geht es zu wie bei Blade Runner.

Der Film ist solide durcherzählt, am Ende sogar ein wenig überraschend und hat so seine Höhepunkte, krankt aber dann in Sache durchgehende Spannung für mich an der episodischen Erzählweise.
Ein wenig gerätselt hab ich bei Tilda Swintons Fünf-Minuten-Auftritt, da hab ich mir (nach der Vorankündigung im Plot) und angesichts der planerisch agierenden Figur, wesentlich mehr erhofft und hab auch nicht verstanden, warum man so einen Namen dafür casten musste.

In Finchers Kanon solide Arbeit, aber da ist diesmal nichts, woran sich Begeisterung entzünden könnte. 7/10
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Glod

30 November 2023, 10:12:25 #9 Letzte Bearbeitung: 9 Januar 2024, 08:53:42 von Glod
Ich fand gerade diesen langen Monolog am Anfang sehr stark.
Spoiler: zeige
 Für sich genommen ist das eine ziemlich monotone Selbstbeweihräucherung dieses Typen, der sich hier gewissermaßen zum Superman hochstilisiert. Und genau das bricht Fincher imo dann ziemlich genial mit dem Umstand, dass direkt der erste Schuss des Killers ein totales Fiasko ist und er gleich mal von seinem hohen Podest runtergeholt wird.
"Er wird mir eine Kugel verpassen und dann Selbstmord begehen." -Nina Meyers-

"Wir passen schon auf, dass er keinen Selbstmord begeht." -Jack Bauer-

JasonXtreme

Zitat von: Glod am 30 November 2023, 10:12:25Ich fand gerade diesen langen Monolog am Anfang sehr stark. [spoiler] Für sich genommen ist das eine ziemlich monotone Selbstbeweihräucherung dieses Typen, der sich hier gewissermaßen zum Superman hochstilisiert. Und genau das bricht Fincher imo dann ziemlich genial mit dem Umstand, dass direkt der erste Schuss des Killers ein totales Fiasko ist und er gleich mal von seinem hohen Podest runtergeholt wird.
[/quote]
Richtig, könnte man meinen und auch so sagen - dann hätte man das anders aufziehen sollen (was aber ja die Vorlage nicht hergibt). Anhand seiner Reputation, Möglichkeiten und vor allem seinem Besitz (Haus, Pässe, Waffenverstecke...) ist ja klar, dass er gut sein muss. Da empfand ich den Anfang mit dem missglückten Schus einen Fehler, der einem solchen Profi einfach nicht passieren kann/darf. Das störte mich massiv.

Dann kommt hinzu, dass es ansonsten eher wirkt als wären die ganzen Szenen aneinandergehängt, unterbrochen mit nem neuen Pass, Flughafen - weiter im Text. Fincher war für SOWAS nicht nötig, das trägt für mich keine Handschrift von ihm. Klar war die Actionszene nachts im Haus mit dem aufgepumpten Killer geil, die mit Swinton nicht übel - aber sonst gabs für mich da irgendwie nix großartiges. Da störte mich dann schon etwas die behäbige Inszenierung und die Reduktion auf eine simple Rachestory. (Dadurch war das halt völlig generisch)

Des Weiteren fand ich Fassbender hier auch fehlbesetzt. Kein Plan wieso genau, aber er gefiel mir in der Rolle partout nicht. 5/10 von mir
"Hör mal, du kannst mein Ding nicht Prinzessin Sofia nennen. Wenn du meinem Ding schon einen Namen geben willst, dann muss es schon was supermaskulines sein. Sowas wie Spike oder Butch oder Krull, The Warrior King, aber NICHT Prinzessin Sofia."

StS

Inhaltlich unkomplex-gradlinig, aber jede Station des Weges sich von der vorherigen unterscheidend, mit ansprechend zu registrierenden Details und Einsprengsel von ironischem Humor daherkommend, überzeugend gespielt, stimmungsvoll und präzise in Szene gesetzt sowie seitens des Schnitts, Sound-Designs und der Musik-Untermalung Trent Reznors und Atticus Ross' her durchweg stark, hat man es bei ,,the Killer" (2023) zwar mit keinem Meisterwerk oder neuen Genre-Klassiker zu tun – wohl aber sowohl mit der besten Comic-Realfilm-Adaption als auch mit der besten ,,Netflix"-Veröffentlichung des Jahres 2023, mit einem erfreulichen ,,qualitativen Comeback" für Michael Fassbender sowie mit einem weiteren hochklassigen Werk in der renommierten Filmographie David Finchers...

8/10
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

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