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The Palace (von Polanski, mit Rourke, Masucci & Cleese)

Begonnen von Butzemann, 31 Januar 2024, 10:23:45

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Butzemann

31 Januar 2024, 10:23:45 Letzte Bearbeitung: 31 Januar 2024, 10:25:25 von Butzemann

Inhalt

In der Silvesternacht 1999, beim Übergang zum neuen Jahrtausend, verflechten sich die Leben von Angestellten und Gästen in einem luxuriösen Schweizer Hotel. Das prächtige Schloss aus dem frühen 20. Jahrhundert empfängt jedes Jahr wohlhabende und verwöhnte Gäste aus der ganzen Welt. Der Hoteldirektor ...


Premiere: 02.09.2023 (Internationale Filmfestival von Venedig)
Kinostart Deutschland: 18.01.2024



Gestern im Kino mit der Freundin gesehen und im Vorfeld gingen leider die negativen Kritiken nicht an einem vorbei. Aber was solls, so schlimm kann ein Film ja schon nicht sein, vor allem nicht ein Polanski.

Nach dem wirklich sehr toll gemachten und fast erhabenen "J'accuse" (zu deutsch Intrige), der leider beim Publikum etwas untergangen zu sein schien, aber dennoch einen großartigen Abschluss seines Œuvres hätte sein können, kommt nun "The Palace" daher.

Was soll man dazu noch sagen. Man könnte wohlwollend sein und das Gesehene als unterhaltsam abtun, als Spielerei. Schmunzeln am Anfang ja, Potenzial aufgrund der Ausgangslage ja, doch dann blieb einem vieles im Halse stecken.

Warum wurde so schlechtes CGI eingesetzt (Stichwort Pinguin und Außenaufnahmen des Hotels), warum Charaktere eingeführt um sie dann wie eine heiße Kartoffel wieder fallen zu lassen, warum gibt es so ein abstruses und geschmackloses Ende, warum, warum, warum...

So viele Fragezeichen tun sich beim Schauen auf, dass es nicht mehr unterhaltsam ist, sondern ärgerlich.

Schade eigentlich, denn der Ausgangsstoff gab Einiges her und es wäre sogar durchaus möglich gewesen einen guten Film abzuliefern.

Man müsste mal von den allseits bekannten großen Regisseuren (die nicht mehr unter uns weilen) schauen, ob deren letzte Filme auch so grottig waren wie dieser hier, vielleicht ist es ein letzter kläglicher Versuch nochmal was zu sagen...

Bei mir ist die Botschaft jedenfalls nicht angekommen.


3/10 (das Personal, vor allem der Hoteldirektor und die Location haben es zumindest etwas gerettet)

Version 2.0 [ http://blog-plus.de ]

Heimkino [ http://www.bluray-disc.de/blulife/heimkino/butzemann ]


"Von all den Dingen die mir sind verloren gegangen, hab ich am meisten an meinen Verstand gehangen"

StS

Da habe ich bislang echt ausschließlich üble Stimmen zu vernommen.

Hatte eingangs noch Hoffnung auf so etwas wie eine Kreuzung aus "Triangle of Sadness" und "Four Rooms".

Aus Neugier vielleicht eines Tages mal..
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

PierrotLeFou

Ich war auch recht unterwältigt. Bin damals witzigerweise nicht über Polanskis IMDb-Eintrag drüber gestolpert, sondern über den der Lebensgefährtin Alice Weidels ... Mit Jerzy Skolimowski war ja noch ein anderer polnischer Grpßmeister dabei, der zuletzt mit "EO" ähnlich wie Polanskis mit "J'accuse" nochmals einen unerwarteten später Karrierehöhepunkt hingelegt hatte. Unansehbar finde ich "The Palace" jetzt nicht unbedingt, das war noch erträgliche, kurzweilige Durchschnittskost, die mit Fanny Ardant, Mickey Rourke, John Cleese und vor allem Oliver Masucci auch kurze amüsante Nummern zu bieten hatte, aber die große Feier am Ende des 20. Jahrhunderts hatte doch erstaunlich wenig zu sagen. Jelzins Abtritt und Putins Aufstieg waren im Grunde das einzig fassbare Detail, das noch ein wenig mehr zu bieten hatte als die paar Desavouierungen der Reichen, Schönen und Berühmten; der Millenium Bug war ja kaum mehr als eine bizarre Anekdote aus vergangener Zeit.
Dass das alles nicht super aussehen würde, war ja nach seinen letzten Kammerspielen (und auch der tolle "J'accuse" wirkte "kleiner" als Großwerks Polanskis bis hin zum "Pianisten") zu befürchten; CGI war ja schon da keine gute Wahl. Letztlich ist es für mich leider der schwächste Polanski, schwächer als "What?" oder "Pirates"); aber ne lahme 5/10 für inhaltsarme Kurzweil, die mich beim Schauen nicht verärgert, waren schon noch drin. Abgesehen von den großen Namen könnte das aber im Grunde eine belanglose TV-Produktion sein ... Mal schauen, ob er mit Ü90 noch irgendwas nachschieben wird oder ob das nun sein Abschiedsfilm bleibt.
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

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