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Können Filme zu weit gehen?

Begonnen von .sixer., 4 Februar 2004, 20:58:14

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psychopaul

Okay,dann schließ ich mich erstmal den meisten hier an:

Für mich gibt es überhaupt keine Grenze,was GESPIELTE Szenen angeht.
Ich kenne keinen dieser Folterfilme,also bezieh ich mich da eher auf Filme,die sich kritisch mit Themen wie extremer Gewalt(eben auch Vergewaltigungen)befassen.

Ich kenn Irreversible leider noch nicht,aber nach alldem,was ich mitbekommen habe,sieht man eine 8minütige Vergewaltigung,allerdings ohne große "sexuelle" Details,sondern nur die Verzweiflung,Angst,etc im Gesicht von Bellucci.
Das geht definitiv nicht zu weit!
Ich sehe mir Filme an,weil ich gerne die ganze Bandbreite menschlichen Lebens,Gefühle(sowohl schöne als auch schreckliche)miterlebe und darüber nachdenke.

Wenn ich einen Film sehe,in dem Leute gequält werden(was weiß ich:ich muß grad an Deer Hunter denken:russisches Roulette),dann schockiert es mich,weil mir bewußt wird,daß der Mensch zu so etwas fähig ist,und ich werde angeregt,darüber nachzudenken.
Und ich schätze Filme eben aus diesem Grund,weil hier niemand zu Schaden kommt,das Gespielte aber trotzdem passiert(ist),und daher Teil der(kranken)menschlichen Natur ist,was mich nachdenklich stimmt.

Und hier gilt:je ausführlicher und intensiver dies gezeigt wird,desto stärker ist die Wirkung,denn so schrecklich,wie sich manches in der Realität abspielt,wird ein Film sowieso nie zeigen!

Also:
Die Szene aus Deer Hunter(die durch die Hölle gehen),war für mich eine der schockierendsten Szenen überhaupt,auch wenn es sich hier um psychische Gewalt handelt.
Oder die Seifenschlagszene aus Full Metal Jacket.
Diese Filme gelten in der Öffentlichkeit als Meisterwerke,weil sie Gewalt auf schockierende Weise zeigen,aber,was am wichtigsten ist,auch kritisieren!!
Aus diesem Grund halte ich eine minutenlange Vergewaltigungsszene auch für nicht verwerflich,solange das ganze in einen gewissen Kontext eingebaut ist(was ich aber hier eben leider noch nicht beurteilen kann).
Im Prinzip ist es ja egal,wie jemand gequält wird,die Folgen dürften die gleichen sein.
Es gab ja im Irreversible-Thread den Ansatz,wie schrecklich es für eine Frau,die selbst vergewaltigt wurde,sein muß,so einen Film zu sehen.
Aber was ist dann mit Kriegsopfern,mißhandelten Kindern,und ähnlichem?
Müßte man nicht auch die Szenen aus der Anfangssequenz von Saving Private Ryan dann auch im gleichen Ausmaß kritisieren(was ich noch von niemanden gehört hab)

(ich muß jetz mal kurz an dieser Stelle unterbrechen,gibt soviel,was man zu diesem Thema sagen kann,mir fällt sicher noch was ein :) )
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Three little devils jumped over the wall...

Reitende Leiche

Ich finde Filme können definitiv zu weit gehen was nicht in Ordnung geht ist z.B.:

- wenn Tiere gequält werden

- wenn es reale Gewalt an den Darstellern ist

- wenn ein Film unnötig blutig ist (geht zwar nicht zu weit, aber muss nicht  sein) Beispiel dazu: Meiner Meinung nach waren die Hammermorde in Hellraiser zu blutig und brutal.

Zu Kannibalen- und Tiersnufffilmen kann ich nichts sagen, da ich solche Filme noch nie gesehen habe und auch nicht vorhabe.

psychopaul

Zitat von: Reitende Leiche
- wenn ein Film unnötig blutig ist (geht zwar nicht zu weit, aber muss nicht  sein) Beispiel dazu: Meiner Meinung nach waren die Hammermorde in Hellraiser zu blutig und brutal.

Ausgerechnet so eine Aussage finde ich lächerlich!
Okay,wenn du das als zu brutal empfindest,kein Problem,aber das heißt noch lange nicht,daß es nicht sein muß!

Warum sollte diese Hammerszene brutaler sein,als,sagen wir mal das Gedärme mampfen aus Day of the Dead??

Also,entweder man sieht sich derartige Filme an,und kann damit leben,daß es nur gespielt ist und der Unterhaltung dient,oder man läßt es bleiben,aber solche Unterschiede zu machen,halte ich für sinnlos.

(is klar,daß jeder eine eigene Ekelgrenze hat,aber es geht hier ja ums Prinzip :wink: )
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mr. pink

Zitat- wenn ein Film unnötig blutig ist (geht zwar nicht zu weit, aber muss nicht sein) Beispiel dazu: Meiner Meinung nach waren die Hammermorde in Hellraiser zu blutig und brutal.

Das kann nicht dein Ernst sein, oder?
Wenn man sich Filme, wie Hellraiser ansieht, muss man sich also wirklich nicht wundern, wenns a bissl deftiger zugeht.
I expect that you think that I should be haunted
But it never really bothers me

Reitende Leiche

Zitat von: psychopaul
Zitat von: Reitende Leiche
- wenn ein Film unnötig blutig ist (geht zwar nicht zu weit, aber muss nicht  sein) Beispiel dazu: Meiner Meinung nach waren die Hammermorde in Hellraiser zu blutig und brutal.

Zitat von: psychopaul
Ausgerechnet so eine Aussage finde ich lächerlich!
Okay,wenn du das als zu brutal empfindest,kein Problem,aber das heißt noch lange nicht,daß es nicht sein muß!

Meine Meinung muss sowas nicht sein ENDE.


Zitat von: psychopaulWarum sollte diese Hammerszene brutaler sein,als,sagen wir mal das Gedärme mampfen aus Day of the Dead??

Habe ich nicht gesehen, kann ich mich also nicht dazu nicht äussern.

Zitat von: psychopaulAlso,entweder man sieht sich derartige Filme an,und kann damit leben,daß es nur gespielt ist und der Unterhaltung dient,oder man läßt es bleiben,aber solche Unterschiede zu machen,halte ich für sinnlos.

Ich habe mir Hellraiser angesehen, da es ja angeblich so ein toller Film ist, doch ich fand ihn schlecht, lag vielleicht auch daran das ich nur die RTL II cut Fassung sah.

(is klar,daß jeder eine eigene Ekelgrenze hat,aber es geht hier ja ums Prinzip :wink: )

Sehe ich ebenso.


btw. back to topic, sonst wird dieser Thread noch dichtgemacht.

Glod

Zitat von: mr. pinkWas verstehst du unter der fiktiven Gewalt, die dir so zu wider ist?
Meinst du Gewalt in Filmen im allgmeinen Sinn oder auf Tiersnuff und Vergewaltigungen bezogen?

Ich meine Gewalt im allgemeinen Sinn. Eben solche Filme, die nur durch weitere kranke Brutalitaeten aus der Masse herausstechen wollen, weil sie sinst nix anderes zu bieten haben. Um mal asl Beispiel Shootfighter zu nehmen : Total beknackte Kampfszenen, aber dann zB. so 'ne Scheisse bringen, um von der miesen Choreografie abzulenken



(vollstaendiger Schnittbericht auf www.schnittberichte.com)

Bei sowas hoert's bei mir echt auf.

Ich habe nix gegen einen spassigen Splatterfilm (denen kann ich zwar generell nicht so viel abgewinnen, aber das ist einen andere Geschichte), oder gegen sowas wie Kill Bill. Aber wenn's echt nur noch darum geht, mit brutalsten und obendrein noch ernst gemeinten Szenen ueber die 90 Minuten zu kommen, ist der Ofen bei mir aus.
Und die Macher sehe ich auch aus einem etwas seltsamen Blickwinkel, denn solche Ideen kommen nicht von ungefeahr.
"Er wird mir eine Kugel verpassen und dann Selbstmord begehen." -Nina Meyers-

"Wir passen schon auf, dass er keinen Selbstmord begeht." -Jack Bauer-

Eric

@ GLOD: Thema verfehlt.
Es geht hier NICHT um den eigenen Geschmack was die HÄRTE der F/X bei Filmen anbelangt sondern eher um ethnisch vertretbare Grundsätze!!

Wenn ich die FIKTIVE Gewalt eines Filmes "abstossend" finde so ist dies MEINE persönliche Meinung.
Und DA ist es UNSINNIG über "übertriebene Gewaltdarstellung" zu diskutieren.

Wenn es aber um Tiersnuff oder REALE Szenen geht ist eine Diskussion durchaus angebracht!!!
BESONDERS wenn diese Szenen NUR dazu dienen sollen um für Aufmerksamkeit zu sorgen, bzw. nur dem Selbstzweck dienen.

Schließlich ist es ein DRASTISCHER Unterschied ob ich in einer Tierdoku sehe wie eine Schlange ein Frettchen fängt oder ob ich fast genau die gleiche Szene in einem Zombie/Kannibalen Film sehe. ALLERDINGS ist dort das Frettchen meist an einem Holzpflock festgebunden. Und genau DIES finde ich absolut verachtenswert!!!!


MFG


ERIC
:dodo:
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

mr. pink

@Glod:

Mhmm, ich versteh schon was du meinst. Meiner Meinung nach liegt aber die Ernsthaftigkeit einer brutalen Szene im Auge des Betrachters.

"Shootfighter" ist wirklich ein passendes Beispiel für einen grottenschlechten Film, der sich durch übertriebene Brutalität interessant machen will, und genau das schafft er auch. Ohne Gore würde kein Hahn nach dem Streifen krähen.

Gleiches gilt allerdings auch für die Klassiker von Leuten wie Romero oder Fulci. Ohne den Überfluss an Blut wären die Filme einfach nicht so bekannt und beliebt. Und das obwohl sich die Gewaltexzesse durchaus ernst nehmen und eigentlich nicht der Belustigung des Zuschauers dienen sollen.

Aber jeder muss selbst wissen, welche Filme er ertragen will/kann und was er lieber stehen lässt.
I expect that you think that I should be haunted
But it never really bothers me

Lucky 13

Für mich gibts eigentlich keine Grenzen in Filmen ! Egal was geschieht...egal wie heftig es auch aussehen mag...es ist niemand zu schaden gekommen und durchweg alles ist gestellt. Wenn kleine Kinder niedergemacht werden ist es schon recht derbe in Szene gesetzt usw...allerdings weiss jeder das es einfach nur eine Schauspielerische Leistung ist und die Darsteller nach der Szene nen Kaffee zusammen getrunken haben. Tiersnuff geht okay solange die Tiere nicht sinnlos sterben, bzw nur für die Kamera und danach einfach tot am Drehort liegengelassen werden. Die Indios jagen die Tiere sowieso und wenn sie jetzt bei ihrem Prozess von Jagd ---> Kochtopf (oder auch roh  :mrgreen: ) gefilmt werden macht das keinen Unterschied. Mit dem Gerücht um Musa weiss ich nicht so recht umzugehen...wäre schon scheisse wenn es stimmt, allerdings denken die Koreaner & Co in der Hinsicht warscheinlich etwas anders und vielleicht wurden die Tiere auch verwurstet...waren ja "wenn" es stimmt auch Unfälle. Ich schau mir auch Bumfights usw. an...ist zwar teilweise dann wirklich krank und etwas gegen die Menschenrechte aber trotzdem oft zum totlachen, auch wenn es einige reale Sachen gibt bei denen mir auch das Lachen vergeht. Im ersten Augenblick mag vieles Lustig erscheinen und zum lauten Lachen animieren....wenn die Penner einfach passanten umballern...allerdings ist es schon recht scheisse wenn man richtig darüber nachdenkt. So long...
Cowards die many times before their deaths;
 the valiant never taste of death but once

Travis Bickle

Film ist Kunst und Kunst sollte keine Grenzen haben.
Filme, die zum Rassenhass aufstacheln oder den Rechts- bzw. Linksextremismus verherrlichen, haben nichts mehr mit Kunst zu tun (wobei Propagandafilme heute mehr zum Verständnis damaliger Verhältnisse und Systeme hilfreich sind).
Reale Gewalt, ob gegen Menschen oder Tiere, geht zu weit.
Von pornographischen Filmen will ich gar nicht erst sprechen.
Manche Grenzen sollte man also doch ziehen.
All the animals come out at night - whores, skunk pussies, buggers, queens, fairies, dopers, junkies, sick, venal. Someday a real rain will come and wash all this scum off the streets.
(Taxi Driver)

Nerf

Also erstmal lehne ich natürlich alles, was echt ist, ab - Snuff an Mensch und Tier. Wobei natürlich ersteres im Grunde gottseidank in keinem Mainstreamer vorkommt, letzteres schon (was die ganze Sache noch abscheulicher macht).

Ansonsten gilt für mich: Keine exzessive Gewalt an Frauen und generell keine Gewalt an Kindern. Deshalb finde ich auch die Szene mit den Kinderzombies in DotD äußerst kritikwürdig. (Wie hat Romero den beiden Kids ihre Rolle wohl erklärt? "Also ihr seid jetzt lebende Tote und wollt den schwarzen Onkel da fressen. Er erschießt euch dann mit seinem Schießgewehr, und ihr müßt dann so rumzucken, weil euch ganz viele Kugeln treffen..." :schwul:)

So, und zuguterletzt kann ich mit Filmen nichts anfangen, die einfach nur auf möglichst plakative Gewaltdarstellungen aus sind (da kann der geneigte Fan noch so sehr auf "Zivilisationskritik" und so pochen) - also nix mit Ilsa, Men behind the sun, Gesichter des Todes, Oxen Split Torturing oder Guinea Pig. Wobei ich aber keinem das Recht verwehren möchte, diese Filme zu mögen - zumindest die gefakten Sachen.
You've been chosen as an extra in the movie adaptation
Of the sequel to your life.

tåkeferd

Also was soll man hier noch geoßartiges sagen, ich finde echte Gewaltdarstellung gehört einfach nicht in Filme. Sonst kann eigentlich alles rayn, wenn es mir zu hart/eklig wird kann ich ja wegschauen, vorspulen oder abschalten!

Achja, hier ist ja ziemlich oft die Rede von reeller gewalt in Filmen. In welchen Film werden denn bitte Menschen wirklich gefolter, gequält usw.? Also ich meine jetzt richtige Filme, nicht sowas wie "Gesichter des Todes".

masta
Der Irrsinn ist bei Einzelnen etwas seltenes - aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel. (Friedrich Nietzsche)

Glod

Zitat von: EricWenn ich die FIKTIVE Gewalt eines Filmes "abstossend" finde so ist dies MEINE persönliche Meinung.
Und DA ist es UNSINNIG über "übertriebene Gewaltdarstellung" zu diskutieren.

Der Threaderöffner hat Irreversible mit aufgeführt. Die Gewalt darin gehört doch zur fiktiven Sorte, oder irre ich mich?

ZitatWenn es aber um Tiersnuff oder REALE Szenen geht ist eine Diskussion durchaus angebracht!!!

In dem Punkt gibt es für mich persönlich überhaupt keine Diskussion. Das ist einfach nur unnötig und krank (imo).
"Er wird mir eine Kugel verpassen und dann Selbstmord begehen." -Nina Meyers-

"Wir passen schon auf, dass er keinen Selbstmord begeht." -Jack Bauer-

Glod

Zitat von: mr. pinkAber jeder muss selbst wissen, welche Filme er ertragen will/kann und was er lieber stehen lässt.

Jep. Ich habe diese Grenze auch nur für mich gezogen. Ist auch schwer zu erklären, was ich im Besonderen meine. Ich habe z.B. kein Problem mit einem "Zum Töten freigegeben". Aber bei anderen Streifen hört's wieder auf, obwohl die sich vielleicht nur 'ne kleine Nuance davon unterscheiden. Ist halt alles eine persönliche Sache.

Prinzipiell stelle ich mir aber häufig zwei Fragen :

1) Wo kommen die Ideen/Phantasien für diverse Gewaltexzesse her?
2) Wieso gibt es dafür ein derart großes Publikum?
"Er wird mir eine Kugel verpassen und dann Selbstmord begehen." -Nina Meyers-

"Wir passen schon auf, dass er keinen Selbstmord begeht." -Jack Bauer-

Ormic

Zitat von: Dr. Phibes
So, Vegetarier bin ich nicht, warum auch, und es ist halt so in unsere rGesellschaft, dass man Tiere tötet, um satt zu werden-. Nur für mich ist es ein Unterschied, ob z.B. eine Kuh kurz und relativ schmerzlos mit einem Bolzenschußgerät stirb oder ob eine Schildkröte bei lebendigen Leibe mit einer Machete langsam aber sicher abgeschlachtet wird, da unterscheide ich schon, welchem Zweck es dient. Bin hier kein Tierschutzaktivist und Deodato war nur ein Beispiel. Und nein, für Kunst muss kein Tier sterben!


Auch wenn man sich nun nich ewig an dem Tiersnuff Thema aufhalten sollte, weil hier auch schon genug Leute was dazu gesagt haben, muss ich Plani eher recht geben. Denn am Leben der Kuh, die beim Fleischer um die Ecke käuflich zu erwerben ist, war sicherlich nicht ihr tot durch ein Bolzenschussgerät grausam, sondern ihr komplettes Leben davor. In der deutschen, modernen Massentierhaltung geht es den Tieren mit Sicherheit schlechter als Riesenschildkröten auf tropischen Inseln (die vor ihrem tot frei leben durfte), denn wenn man sich reinzieht, was getan wird, nur damit die Menschheit mit ausreichend Fleisch versorgt werden kann, ist das schon recht krank. (Auf jeden Fall kranker als es irgendein Film je sein könnte, denn so viele Tiersnuff Opfer könnte sich ein Produzent garnicht leisten).

Allerdings stimme ich Plani nicht zu, dass Tiersnuff in Ordnung wäre, ich bin nun zufällig auch Vegetarier, aber das spielt dabei eigentlich garkeine Rolle. Ich finde aber, dass es für den Tabubruch oder meinetwegen die künstlerische Aussage eines Filmes einfach keine solchen Szenen braucht. Und wenn Plani meint, dass sich für die Tierquälereien in MUSA usw. auch keiner interessieren würde (Desinteresse anderer Menschen ist eh irgendwie ein schlechtes Argument), muss man dazu sagen, dass die asiatischen Länder (je ärmer desto krasser) sowieso kaum Wert auf soetwas wie korrekten Umgang mit Tieren legen. Dort findet aber der völlig indiskutable Umgang mit Tieren auf offener Straße statt, und nicht wie hier hinter verschlossenen Türen, deshalb schockt es verständlicherweise auch weniger Leute, wenn besagte Szenen in solchen Filmen auftauchen!

Ich hoffe, dass halbwegs klar geworden ist, was ich meine ... auf jeden Fall sollten Lebewesen nicht für irgendwelche Hascher-Effekte (gerade in solch fragwürdeigen Filmen) geopfert werden, das mutwillige Töten hat schon noch einen anderen Stellenwert als das zufällige Plattreten von kleinen wirbellosen Tieren! Ansonsten muss ich aber sagen, dass ich Planis Argumentation noch eher nachvollziehen konnte, als viele der anderen, die wirklich etwas scheinheilig klingen ...


So, jetzt aber zum eigentlichen Thema ... Generell muss ich sagen, dass mir die Szenen aus eher wenig ernstzunehmenden Filmen (Dazu würde ich Men behind the Sund, genauso wie Cannibal Holocaust oder natürlich auch so totalen Dreck, wie Gesichter des Todes zählen, die mir einfach zu vordergründig und oft stumpfsinnig brutal sind, und sich zu sehr auf das visuelle beschränken) ziemlich am Arsch vorbeigehen, weder berühren die mich besonders beim Schauen, noch würde ich sagen, dass den Machern dieser Filme Grenzen gesetzt werden sollten.

Aber auch bei neueren, vielleicht etwas gehaltvolleren Filmen, begrüße ich das Abtasten von neuen Grenzen ... Irreversible oder auch Sympathy for Mr. Vengeance fand ich unglaublich gut, und auch wenn beide Filme direkte, visuelle Gewalt zeigen, ist das Nachdenken wärend und nach dem Film viel gemeiner, als alles, was man zuvor im Film selbst gesehen hat. Deshalb ist die Empörung vieler Menschen auch verständlich, ich fände es aber äußerst traurig, wenn den Regisseuren solche gewagten Experimente verboten (oder nur eingeschränkt erlaubt) werden würden, die haben ja meistens schon genug mit der Finanzierung eines solchen Filmes zu kämpfen. So gesehen sollten der Kunst eigentlich wirklich keine Grenzen gesetzt werden, solche Grenzen sind doch sowieso nach kurzer Zeit wieder total veraltet und oft genauso willkürlich gesetzt, wie einige Staatsgrenzen  :idea:   Insofern sollte es in der freien Welt, auch freie Filmemacher geben!

-.-/../.-../.-..//--/.

CountWotan

Mir fällt immer wieder auf, daß bei fast allen Cannibal Holocaust Kritikern sofort die Alarmglocken gehen, wenn es auf Tiersnuff geht, aber genauso gehen dann die Scheuklappen zu.
Hat einfach mal jemand darüber nachgedacht, daß man die Aussage des Films nicht so hätte treffen können, wenn die Bilder nicht genauso gewesen wären? Ich unterstelle keinem, daß er den Film nicht verstanden hat, aber wer sich für so "zivilisiert" hält, die Szenen speziell in diesem Film anprangern zu können, sollte vielleicht einfach mal die Bilder vergessen, den Film nochmal schauen und dann entscheiden. Der Film prangert an, auf eine Weise, die sicherlich nicht jedem Magen gerecht wird, aber er hat eine eindeutige Aussage, die ich für weitaus positiver halte, als der negative Ruf, der dem Film vorraus geht.

Zu den Kinderzombies sei zu sagen, daß Zombies in der amerikanischen (Comic-)Kultur einen ganz anderen Status haben. Ich befürchte kaum, daß man den Kindern, zumindest zur Drehzeit, erklären musste, was ein Zombie ist. Ferner greift auch hier wieder eine Frage, wieso muss jeder Film gleich sein? Warum muß das Kind immer überleben und von Anfang an alles gewußt haben, nur keiner hat ihm zugehört? Ist es nicht sogar eine Gleichberechtigungsfrage? Ich bin der Meinung, daß jeder das gleiche Recht haben sollte, im Film zu sterben.

Und es bestätigt sich immer wieder, eine Revolution gibt es nur nach dem Überschreiten der Grenzen, Viva la Revolution!

Glod

Zitat von: CountWotanUnd es bestätigt sich immer wieder, eine Revolution gibt es nur nach dem Überschreiten der Grenzen, Viva la Revolution!

Braucht's denn noch so dringend eine Revolution? Muessen denn unbedingt noch weitere Grenzen ueberschritten werden?
"Er wird mir eine Kugel verpassen und dann Selbstmord begehen." -Nina Meyers-

"Wir passen schon auf, dass er keinen Selbstmord begeht." -Jack Bauer-

tie

Sodala jetzt kommt meine Meinung.
Film im Mainstreamsegment ist gezwungen Grenzen im allgemeinen einzuhalten. Nur ganz wenige Streifen könnten heute noch weitere Grenzen überschreiten. Die Grenzen wurden in den ende 70'gern Anfang 80'ern ausgetestet. In Form Horror,Splatter,Psycho,Sex etc. Ich denke nicht das in einem offentlichen = Mainstream  Bereich noch Grenzen erreicht werden, die es noch nie gab. Ich denke das wird auch so bleiben.
Für mich gibt es keine Grenzen solange die Schauspieler nicht unwissentlich gequält, getötet werden, Tiere nicht absichtlich gequält, bedrohte Tire nicht getötet, Kinder in welcher Form auch immer etwas gegen ihren Willen tun sollen  bzw sexuell belastigt werden.

Jedoch enwickelt sich ein Internet Snuff Fanclub. Videos von realen Tötungen im Irak, Tcheschenien und allen Kriegsschauplätzen der Welt gibts wie Sand am Mehr. Der Kanibale von Rotenburg hat auch alles fein säuberlich gefilmt. Wenn er nicht gefasst worden wäre gäbe es den garantiert auch. Satansanbetungen mit Opferungen etc. Alles in nie dagewesenen Masse vorhanden.

Das muss man noc,h so wiederlich das ist, in 3 Gruppen gliedern.
1.) Leute die das nicht wollten. Wie die toten Soldaten.
2.) Leute die das wollen. Wie das Futter vom Kanibalen.
3.) Leute die keine andere Möglichkeit sehen als es zu wollen. Wer seine Niere verkauft um seine Familie zu ernähren, der würde sich auch quälen lassen.
Da gehen alle 3 für mich zu weit. Wobei 2 noch nachvollziehbar ist, weill das Opfer ja eine Veröffendlichung möchte.

Bei 1 und 3 sehe ich die Gefahr , das soetwas in B/C Produktionen vorkommen könnte und geziehlt als Video über das Internet verbreitet wird. Das passiert heute schon und ich finde es wiederlich. Die Käuferschaft ist so gross, das es komerziell jetzt schon ein grosser Erfolg ist.  Tendenz stark steigend.
Ein bekannteres Beispiel wären die Pennerkämpfe die bei mir unter Punkt 3 liegen.

Nidhoegger

An fiktiver Gewalt gibt es eigentlich nichts mehr was mich schockt.
Allerdings gehts mir genauso bei reeller Gewalt. Ich könnte jetzt nicht sagen, dass es mich wirklich schocken würde, in den Nachrichten bluttriefende palästinensische oder irakische Strassen zu sehen, oder Tiersnuff ala Men behind...  (wobei ich allerdings der Meinung bin, dass Gewalt gegen hilflose Tiere ohne triftige Gründe absolut verachtenswert ist und definitiv nicht in einen Film gehört!).
Aber was mir sehr zu denken gibt, ist diese Abgestumpftheit gegen Gewalt, die ich bei mir und auch bei einigen Kumpels festgestellt habe. Als ich das erste Mal die Hellraiser Streifen gesehen habe (mit ca 15/16) fand ich die EXTREM heftig. Heute finde ich noch nicht mal Men behind the sun wirklich hart. Als ich mir vor einer Weile mal wieder Wishmaster angesehen habe, haben ein paar Verwandte Teile davon mitgesehen und fandens einfach nur widerwärtig und waren teilweise sogar richtig schockiert. Die Freundin meines Bruders (immerhin 22 Jahre alt) ist sogar bei einer Szene (weiß nicht mehr bei welcher) rausgelaufen.
Das hat mir schon zu denken gegeben, vor allem weil ich Wishmaster nicht unbedingt zu den (meinen) extremsten Gewaltfilmen zählen würde.
Habt ihr sowas auch schon bei euch festgestellt?

Eric

Zitat von: NidhoeggerAls ich mir vor einer Weile mal wieder Wishmaster angesehen habe, haben ein paar Verwandte Teile davon mitgesehen und fandens einfach nur widerwärtig und waren teilweise sogar richtig schockiert. Die Freundin meines Bruders (immerhin 22 Jahre alt) ist sogar bei einer Szene (weiß nicht mehr bei welcher) rausgelaufen.
Das hat mir schon zu denken gegeben, vor allem weil ich Wishmaster nicht unbedingt zu den (meinen) extremsten Gewaltfilmen zählen würde.
Habt ihr sowas auch schon bei euch festgestellt?


Jep, das kenne ich.

Und das sind dann GENAU DIE Leute, die auf der Autobahn bei einem Unfall auf der Gegenspur abbremsen, damit sie dann auch ja ALLES GENAU sehen können!!!!
Und GENAU DIE sagen dann Sätze wie "Wie kannst du dir SOWAS nur ansehen??? Das ist ja WIDERWÄRTIG!!!! Du musst ja KRANK im Kopf sein!!"

Oder irre ich mich da????



MFG


ERIC  :dodo:
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
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Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

tie

Ich sehe noch eine ganz andere Grenze viel gefärderter. Politische Ereignisse auzuschlachten. Ich muss dazu sagen, das sich in letzter Zeit etwas antiamerikanismuss bei mir einschleicht.
In einem Land indem über die Häflte denkt, das sie über 50% der Weltbevölkerung stellen, sie nicht mal Europa auf der Landkarte finden und sie komplett von internationaler Berichterstattung abgeschnitten sind, sie keine Geschichte anderer Länder und Sprachen in der Schule vermittelt bekommen kann sowas extrem gefährlich werden.
Das Böse Gut Bild wird dort über die Filme und Spiele gebildet. So kann man extrem leicht Feindbilder schaffen. Ich denke jetzt schon an die zig Irak Kriegs Filme die uns überschwemmen werden. Welches Leid dort ausgelöst wird und dort herscht ist völlig egal. Wir sind die guten und alle anderen haben unrecht..
Ps. Ich finde die Indizierung von CC Gererals völlig ok.

Zitat von: Nidhoeggerin den Nachrichten bluttriefende palästinensische oder irakische Strassen zu sehen
Das ist was ganz anderes. Hier geht es um die Grenze von jornalistischer Berichterstattung in der Gewaltbilder auch hilfreich weil schokieren seien können. Dadurch wurde unter anderem auch der Vietnam Krieg beendet.
In den USA kamen solche Bilder "leider" nicht vom Irak Krieg um der Bevölkerung nicht den suberen Krieg zu verderben.

Subhuman

Habe ja jetzt viel Zeit damit verbracht, mit diesen Thread durchzulesen.

Meiner Meinung nach KANN ein Film, so er fiktiv erstellt wurde (Effekte etc.) eigentlich alles zeigen - muss er aber nicht!

Echte Szenen jedweder Art sind meiner Meinung nach absolut indiskutabel; und wenn 1000 Indios eine abgeschlachtete Schildkröte essen, heißt das nicht, dass es im Film zu sehen sein muss. Habe mir den Film u.a. auch aus diesem Grund NICHT angesehen (kenne aber die entspechenden Szenen!). Apokalypse Now gehört auch dazu.

Oft sind Szenen, die im Off passieren oder in der Handlung verwurzelt sind, viel schlimmer, als die härtesten Bilder. Meine Frau z.B. fand Braindead einfach nur ekelhaft, obwohl sie mit mir seit Jahren Horror aller Art schaut. Dort war aber so ein Punkt, wo es einfach nur sinnlos und übertrieben war - Tom und Jerry auf Koks eben.  :D

Ich glaube kaum, dass ein Film heute mit "künstlichen" Mitteln noch sonderlich schockieren kann - da haben die 70er/80er Jahre eigentlich alles abgedeckt - und meist ziemlich schlecht und billig.

Die meisten Filme, die ich mir mit 12/13 noch im Kino angesehen habe, wie z.B. TdT sind aus heutiger Sicht völlig überholt.

Wo es für mich aber z.B. definitv noch aufhört ist z.B. Man Eater, wo der schwangeren Frau der Fötus... - muss weder gezeigt werden, noch sollte es.

tie

Hier sagen alle das reale Gewalt nicht toleriert werden soll.
Mal nen harmloses Beispiel.
Jack Ass. Reale Gewalt und Stunts die teilweise wehtun müssen. Fällt bei mir unter Punkt 2. Ich glaube nicht, das die Jungs ohne Kohle dafür zu sehen sich Billardkugel in die Eier werfen würden.
Sie könnten sich vieleicht noch anders entscheiden.
Eine Stufe höher wären die Pennerkämpfe. ...Ihr bekommt 50 Euro wenn ihr euch so richtig vermöbelt... Das ist im Grunde nichts anderes. Die Gagen sind bei Jack Ass höher und beide könnten sagen machen wir nicht.
Wo ist den wohl bei sowas die Grenze. Jack Ass finden alle Cool. Pennerkämpfe sind aber schockierend..

Subhuman

Zitat von: tie...Ass finden alle Cool. Pennerkämpfe sind aber schockierend..

JackAss ist m.E. das dümmste was es gibt! Ist weder cool noch sonst irgendwas.

Lucker

Hi
Tiere für Filme umzubringen halte ich für genauso krank, als würde man Menschen dort real umbringen. Ich mache da keinen Unterschied, da ich beiden Gattungen Respekt entgegen bringe. Aber das ist meine Einstellung dazu, daran gibts nichts zu labern.
Und es macht für mich einen sehr großen Unterschied, wie ein Tier getötet wird! Ich würde z.B. niemals Fleisch essen, daß von geschächteten Tieren stammt - Menschen die Tiere auf diese Weise töten & quälen haben für mich ein an der Klatsche & ich kann so jemanden auch nicht als normale, von mir respektierte Lebensform sehen!

Desweiteren sollten die Kunstliebhaber unter uns nicht so ein Theater wegen ein wenig Snuff oder Propagandafilmchen machen... :twisted:
Entweder ist nun alles Kunst, oder halt nicht - entscheidet euch, meine Grenzen sind schon lange gesteckt, aber die Unentschlossenheit der Kunstfreunde überrascht mich doch immer wieder?
Ist es nicht auch eine wahre Kunst Millionen von Menschen seine Meinung einzuverleiben? Oder die Kunst für ein wenig bedrucktes Papier einen anderen Menschen vor laufender Kamera zu mißbrauchen oder gar zu töten scheint mir doch auch eine künstlerische Situation zu sein?
Eben die Kunst über sich selbst hinauszugehen, bestehende Werte mit den Füßen zu treten, Menschen & Tiere zu demütigen & zu killen, um sich vom dadurch verdienten Geld ein schickes Goldkettchen zu kaufen...?
Die Suggestion durch Erziehung jeglicher Form scheint bei diesen Umständen auch eine Art von Kunst zu sein, immerhin ist sie zuständig für das zukünftige Verhalten, welches dementsprechend für oder gegen die Abschlachtung von Tieren in Nackt & Zerfleischt ist.  :wink:
Sorry, aber ich kenne keine "Kunst", aber ich sehe, rieche, höre usw. - und ich hab Grenzen - und innerhalb dieser Grenzen sehe ich erst Recht keine "Kunst"!

Kommt mal klar Leute, ihr müßt euch schon entscheiden was ihr wollt... :kenny08:
Greetings Lucker
Ich schuf Gott!

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