OFDb

Reviewpflicht bei schlechter Bewertung

Begonnen von Al Gore, 28 September 2004, 02:19:26

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Dr. STRG+C+V n0NAMe

Zitat von: Moonshade

Allerdings gilt (für mich): das Argument der Rechtfertigung ist eine schwache Entschuldigung. Schließlich gibt es ja keine Rechtfertigungspflicht.

Au contraire. Zumindest ein Gegenbeispiel kann ich hier anführen. Wie war denn das mit Herr der Ringe damals ... hm, Moonshade ? :)
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Carpenter Brut - Le Perv
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Carpenter Brut - Obituary
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Pertubator - Miami Disco

Moonshade

Zitat von: n0NAMe
Zitat von: Moonshade

Allerdings gilt (für mich): das Argument der Rechtfertigung ist eine schwache Entschuldigung. Schließlich gibt es ja keine Rechtfertigungspflicht.

Au contraire. Zumindest ein Gegenbeispiel kann ich hier anführen. Wie war denn das mit Herr der Ringe damals ... hm, Moonshade ? :)


Da gings ja wohl um irgendwelchen unfundierten Schotter, der in dem dazugehörigen Review stand. w-)
Ich hab dich nicht wegen deiner Note angepault. Du bist ja der "Reviewpflicht" nachgekommen.
Ansonsten kann man Nölereien auch ignorieren, ging mir ja mit "Equilibrium" genauso.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Df3nZ187

Keine 15 Filme die ne 1 verdienen???
Ich kann dir jede Menge Filme mehr nennen die IMHO ne 1 verdienen.
Die frage ist doch auch wie bewertet werden soll.

Nehmen wir mal das Beispiel "Vom Winde verweht".
Ich hab den Film einmal versucht anzusehen, er ist einfach so scheiße, ich würd ihm auf alle Fälle ne 1 geben. Das ist meine persöhnliche Subjektive Bewertung dieses Films.
Wenn man nun natürlich ne möglichst objektive Bewertung dieses Films von mir wöllte kann man die 1 sicherlich nicht aufrechterhalten, denn der Film hat doch schon künstlerische Qualitäten, die mir persöhnlich zwar überhaupt nicht zusagen, aber die man dann doch würdigen müsste.
Auch müsste man den Film beo einer objektiven Bewertung im Zusammenhang zu anderen Filmen sehen, und dann kann er keine 1 bekommen und damit auf die Stufe eines Kübelböckfilms gestellt werden.
Das ändert aber nix daran das ich den Film scheiße finde und ihm ne 1 geben würde, und dannach bewerte ich persöhnlich auch die Filme in der OFDb. Da ist dann halt wirklich die Frage was die Macher der OFDb wünschen???
Objektive oder Subjektive Bewertung?
Wenn sie ersteres wollen kann man halt nicht jeden Abstimmen lassen sondern darf dieses Privileg nur an Leute verteilen die auch genug Filmwissen und -erfahrung haben um die Kriterien für eine objektive Bewertung zu erfüllen.
www.anime-ronin.de

...in aufwendigen Studien sind wir zu folgendem, sensationellen Ergebnis gekommen:

Dr. STRG+C+V n0NAMe

Zitat von: Moonshade

Da gings ja wohl um irgendwelchen unfundierten Schotter, der in dem dazugehörigen Review stand. w-)

Das ist deine Meinung, eben nicht meine. :D ;)

Aber das Problem, was ich hier sehe ist, dass doch jede Bewertung die eigene Meinung widerspiegelt und nicht die neutrale Beobachtung eines Topkritikers ist. Solange man nicht aus Frust oder Rachegefühlen dem oder jenen Film ne schlechte Note gibt, geht das für mich alles in Ordnung. Und ich werde auch weiterhin meine Noten unterdrücken, allein schon deswegen, damit ich hier ein paar Leute ärgern kann. ;)

Gruß

n0NAMe
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Wolfhard-Eitelwolf

Logischerweise ist eine Mischung aus subjektivem und objektivem Eindruck am Sinnvollsten. Denke mal, daß eben aus diesem rein subjektiven Gewerte die meisten Fakervermutungen herrühren...

sollte man vermeiden diese einseitigen Wertungen. Jeder halbwegs ernstzunehmende Mensch lacht sich doch kaputt über ne 1 für "Vom Winde verweht" (mölglicherweise fällt man gleichzeitig in der Sicht Anderer noch ab zum Splätterkiddie, kann durchaus sein und wird wohl kaum wünschenswert sein)

Dr. STRG+C+V n0NAMe

Zitat
Klar ist das der beste Fall, aber mal ehrlich, wenn du B-Action Filme mit 7,8 oder 9 bewertest, ist das dann objektiv oder doch eher nur subjektiv ? ;)


Das ist aber immer noch ein großer Unterschied! Freilich gibt es B-Filme, die wirklich Klasse haben aber eine 1er-Wertung ist da ein ganz anderes Kaliber, insbesondere, wenn es um Filme geht, denen Qualität in welchem Maße auch immer nicht abzusprechen ist.
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sickBoy

Zitat von: Al Gore
Meinst du mich? Ich habe die (leider) alle gesehen und fand die wirklich so schlecht, dass sie eine 1 verdient haben. Hab ja zu den meisten auch einen Review geschrieben, sonst wäre mein Thread reichlich hohl! :dodo:

Ja dich mein ich. Inwieweit die Reviews reichen um die 1er Wertungen auch zu begründen sei jetzt mal dahingestellt, außer Vin Diesel Bashing kann ich da nicht viel rauslesen.

Aber nehmen wir das mal als Beispiel gegen das Rechtfertigungsargument. Ich habe Al Gores 1er Review zu Riddik gelesen und war halt neugierig und wollte dann wissen was hat er sonst so bewertet. Gut ich kann sämtliche Bewertungen einsehen, stelle fest okay XXX, Pitch Black, The Fast and the Furious 1. Da denk ich mir halt meinen Teil zu aber ich hau Al Gore keine PMs um die Ohren, was das soll, und das ich anderer Meinung bin.
Ich denke nicht, dass das passieren wird werden die Werungen offengelegt. Sollten doch einige User meinen sie müssten Andersdenkenden Stress machen, wird das halt gemeldet, die User werden verwarnt und wenn nötig gebannt.
Wenn ich mir die Bewertungsverteilung eines Films anschaue und vereinzelte 1er bemerke, versuch ich generell zu schauen von wem das stammt und was diese User sonst so bewerten. Dies aber nur aus der Absicht die Wertung einordnen zu können und nicht um mir ne schwarze Liste an Usern die ich nicht leiden kann anzulegen. Und die warscheinlichkeit das eben gerade bei den 1ern die Unterdrückung aktiviert ist, ist wesentlich höher als wenn man selbiges bei einzelnen 10ern probiert.
Aber wie Trooper Death schon argumentiert hat, eine Abschaffung der Option wäre der Idee der OFDB als öffentliche Meinungs- und Informationsplattform sehr dienlich.

Captain Oi

Zitat von: tie

Vieleicht.
Aber sagt mir auch bei 2000 Filmen, welche 15 Filme wirklich eine 1 verdient haben.
Ich sehe viel und kenne vieleicht 2-3. Mit fällt nicht mal einer ein.
Teilweise sind Filme so billig das sie gut werden etc. Aber das kennt ihr ja selber.

Ich habe momentan knapp über 1400 Filme bewertet und davon bisher 7 x die Note 1 vergeben, und diese Filme sind wirklich allesamt dermaßen grottenschlecht, dass es schlimmer nimmer geht. Wenn Du mir nicht glaubst solltest Du Dir diese mal geben. Diese Streifen sind auch nicht so billig, dass sie gut werden! Diese Filme sind eine Vergewaltigung für das menschliche Auge!!!
Es werden bestimmt noch einige dazu kommen, da ich mit dem Bewerten noch nicht fertig bin, außerdem kommen immer wieder neue Filme dazu. Es kommt bei mir also wirklich äußerst selten vor,  es ist eigentlich schon rar, dass ich die 1 vergebe.

Captain Oi :dodo:

Df3nZ187

Zitat von: OnkelLogischerweise ist eine Mischung aus subjektivem und objektivem Eindruck am Sinnvollsten. Denke mal, daß eben aus diesem rein subjektiven Gewerte die meisten Fakervermutungen herrühren...

sollte man vermeiden diese einseitigen Wertungen. Jeder halbwegs ernstzunehmende Mensch lacht sich doch kaputt über ne 1 für "Vom Winde verweht" (mölglicherweise fällt man gleichzeitig in der Sicht Anderer noch ab zum Splätterkiddie, kann durchaus sein und wird wohl kaum wünschenswert sein)

Tja, aber muss ich jetzt Vom Winde verweht ne 8 geben, obwohl ich ihn absolut niht ausstehen kann, nur weil er objektiv so eine hohe Wertung sicherlich verdient hätte?
Und das ganze mischen, also subjektiv ne 1, objektiv ne 8, na dann geb ich ihm halt ne 5.
Also das is doch nu nichts halbes und nichts ganzes und wird nun gar nichts gerecht, weder dem Film, noch meiner Meinung zu selbigem.
Ich will ja jetzt nicht dafür werben das man allem möglichen eine 1 geben soll, ich hab bei 227 Bewertungen nur 3 mal die 1 gegeben, aber das liegt halt auch daran das ich Filme wie vom Winde verweht erst gar nicht bewerte. :D

Aber ich bin schon ein großer Vertreter davon das jeder nach seiner ganz persöhnlichen, höchst subjektiven Meinung nach bewertet und Filmen nicht etwas eine 8,9,10 gibt nur weil ihre Durchschnittswertung 8,5 ist und jeder Arsch einem erzählt wie künstlerisch wertvoll der Film doch ist und das nur totale unwissende Idioten ihn nicht gut finden können.
Nur weil mir jeder verdammte Filmkritiker auf der ganzen Welt sagt Pulp Fiction ist ein Meisterwerk muss ich ihn doch nicht gut finden, und wenn er mich beim anschauen einfach nur anödet (trifft besonders bei Frauen zu ;P ), dann soll ich ihm bitte auch ne 1 geben. (von mir hat er allerdings ne 10 bekommen, weil einfach großartig, also nicht lünchen ;) )
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...in aufwendigen Studien sind wir zu folgendem, sensationellen Ergebnis gekommen:

brokenpromisering

Zitat von: tie
Man könnte alle ein bis zwei Monate locker einen Scan machen nach User und 1'ser Bewertungen direkt auf den Tabellen.
Man könnte sich nun eine Grenze setzten.
15 * 1 = Achtung.

find ich quatsch, ich hab von meinen ca. 1050 bewertungen ungefähr 100 mit 1 bewertet (ca. 20 mit 10 zum vergleich) und habe einen gesamtschnitt von ca 5,00...danach kann man garnicht gehen. noch dazu weil jeder ein anderes bewertungsschema hat. ich selbst denke, dass ich einigermaßen streng bewerte, deshalb die relativ vielen einser. allerdings nicht weil ich einen bestimmten schauspieler nicht leiden kann oder was auch immer.

gegen faker ist (noch) kein kraut gewachsen, auch wenn sie extrem nerven,v.a. die, die schon einen film bewerten, bevor sie ihn gesehen haben.

psychopaul

Zitat von: psychopaul
wir könnten ja einen offiziellen Filmbewertungs- Diskussions-Thread einführen, da wird dann so richtig aufeinander eingedroschen...  :algo:  :dodo:

Sehr schön, es geht ja eh hier schon los...  :twisted:

Aber, um noch mal etwas aufzugreifen, was ich einfach nicht verstehe:
Wieso, um Himmels willen, bewertet man denn überhaupt in der ofdb?
Nur für sich selber oder für andere?

Ich sehe schon Sinn darin, dass sich Unentschlossene von Reviews oder Bewertungen ein Bild von Filmen machen können.

Es geht auch nicht darum, ob User A mit 9 oder User B mit 2 Punkten "Recht hat", sondern man identifiziert sich halt sowieso eher mit dem einem oder dem anderen User und schaut sich dann mal an, was derjenige vielleicht sonst noch so bewertet hat und einen eventuell auch interessieren könnte.

Durch die unterdrückten Noten wird dadurch aber niemandem geholfen, denn findet der User "Clint Wiesel" Vom Winde verweht genauso scheisse wie der User "SchonKot VanLamm", dann würde ihn sicher auch interessieren, wie derjenige andere Filme gefunden hat, während ihm die Meinung von "Toonblade" eher am Allerwertesten vorbeigehen dürfte  :wink:

Ich hoffe, es kommt einigermassen rüber, was ich damit sagen will, lol!  :mrgreen:

Wenn man schon Teil einer Meinungsabgabe - Community ist und Meinungen abgibt, dann sollte es doch wirklich kein Problem sein, zu seiner Meinung auch "öffentlich" (LOL) zu stehen...  :roll:

Ansonsten kann ich mir gleich daheim eine Excel - Tabelle mit meinen eigenen Filmbewertungen anlegen; die sieht dann auch keiner!  :wink:

(also ich halte nach wie vor nichts von einer "Reviewpflicht", aber die Unterdrückung der Noten ist aus oben angeführten Gründen und erst recht aufgrund der Faker in meinen Augen Schwachsinn)
Filmblog
Letzte Bewertungen

Three little devils jumped over the wall...

Trooper Death

Zitat von: Df3nZ187

Nur weil mir jeder verdammte Filmkritiker auf der ganzen Welt sagt Pulp Fiction ist ein Meisterwerk muss ich ihn doch nicht gut finden, und wenn er mich beim anschauen einfach nur anödet (..) dann soll ich ihm bitte auch ne 1 geben.


Du kannst ihm "geben", was Du für richtig hälst. Solange Du die Eier hast, dazu zu stehen.  8)

Wenn jemand der Ansicht ist, seine Meinung wäre wichtig genug, sie irgendwo abgeben zu müssen, und zwar öffentlich, sollte er seine Meinung auch für "richtig" genug halten, um seinen Willi drunter zu setzen. Doch ganz offensichtlich darf niemand wissen, wer der Betreffende ist, der sie für wichtig hält.  :doof:

Über Deine Wertungsmethode kann man sich vortrefflich streiten, nicht aber über die Wertung als solche. Meinungen sind immer subjektiv, und zwar unabhängig davon, an welchen Bewertungskriterien man sich orientiert. Doch sowenig man von jemandem verlangen kann, sich für seine Meinung zu rechtfertigen, so unumgänglich ist es, denjenigen, denen man seine Meinung mitgeteilt hat, wenigstens die Möglichkeit zu geben, die angelegten Bewertungskriterien durch eine Offenlegung der Identität nachzuvollziehen.

Wer die OFDb als Unwissender betritt, sollte sie mit (einigermaßen) zuverlässigen Informationen in der Tasche wieder verlassen - darum geht es, und nicht etwa darum, Ego und/oder Statistik des Bewerters aufzuwerten.

Trooper Death

Moonshade

Meiner Ansicht nach fängt das "Dazu-Stehen" von Noten schon im eigenen Kopf an.
Die hier abgegebene Bewertung fließt in eine große allgemeine Note ein, hat also nicht sooooooo die enorme Auswirkung, aber wenn die persönliche Subjektivität die Überhand gewinnt (also bei allen) wird auch so eine Note verfälscht.

Ich muß mir bewußt sein, daß ich nicht richtig objektiv bewerten kann.
Ich muß mir aber auch bewußt sein, was jetzt von meinem Notengefühl für einen Film lediglich Sympathie oder Antipathie sind.
Wenn ich um den Wert und die Qualitäten eines Films weiß, er mir aber nicht gefällt, muß ich mich entscheiden. Unterminiere ich den Wert durch die persönliche Wertung 1 oder honoriere ich die Qualitäten, die für mich nur nicht zwingend sind (etwa durch eine Reviewbegründung).
Entscheide ich mich für die erste Variante, betrüge ich mich nicht nur selbst (denn im Grunde weiß ich es besser, habe nur einen anderen Geschmack), sondern schade auch einem Film bezüglich der unwissenden User.
Ich weiß ja nicht, wie es hier anderen geht, aber ich möchte ernst genommen werden in meinen Bewertungen, sei es nun durch Note oder Review, von den übrigen Usern und ich möchte auch vor mir bestehen können.
Handle ich rein subjektiv, kann ich den Stand eines (Amateur)-Kritikers vor mir selbst nicht aufrecht halten, das ist Selbstbeschiß!
Und nicht zuletzt würde das mich in den Augen vieler anderer User zur ziemlichen Inkompetenz herabstuft.
Somit ist die Mischung einer Note gar nicht mal so "nichts Halbes und nichts Ganzes", sondern nähert sich dem "Richtigen" schon an. Denn eine 1 für VWV wäre ja keine richtige Meinung, denn "scheiße finden" ist nun mal kein Qualitätskriterium, vor allem wenn du um die Qualitäten weißt.
Da ist dann "Gar nicht bewerten" tatsächlich die beste Lösung, wie ich das bisher mit Bergman- und ein paar Bunuelfilmen gemacht habe.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Dionysos

Zitat von: Moonshade

Ich muß mir bewußt sein, daß ich nicht richtig objektiv bewerten kann.
Ich muß mir aber auch bewußt sein, was jetzt von meinem Notengefühl für einen Film lediglich Sympathie oder Antipathie sind.
(...)
"scheiße finden" ist nun mal kein Qualitätskriterium, vor allem wenn du um die Qualitäten weißt.

Ganz meine Rede, aber wie Moonshade schon richtig gesagt hat: bei Filmen, die eindeutig einen gewissen künstlerischen Wert haben, aber die man schlichtweg nicht mag (wie "Vom Winde verweht", den auch ich einfach nur langweilig fand), ist es doppelt schwer, eine "faire" Note zu vergeben. Gerade in solchen Fällen ist es nicht schlecht, eine Review zu verfassen, denn meistens wird man sich erst beim Schreiben so richtig bewusst, was man an einem Film gut oder schlecht fand und erst dann hat man seine Note endgültig festgelegt, weil mit Argumenten untermauert. Zumindest geht es mir so.
(NEIN, ich fordere KEINE Review-Pflicht!   :!: )

Und ich muss auch ehrlich zugeben, dass ich die meisten Filme in erster Linie "aus dem Bauch heraus" bewerte, sprich: Hat mich der Film gut unterhalten? Oder zum Nachdenken angeregt? Wenn beides nicht gegeben ist, was soll man dann bitte bewerten? Etwa Kamerafahrten? Schnitt? Ausstattung? Das mögen alles Kriterien sein, die auf technisches Verständnis der Filmemacher hindeuten, aber einen Streifen noch lange nicht interessant machen. Und auch bei einer gewollten Botschaft, die vom Regisseur gut übermittelt wird - ja, sogar bei oscarreifen Schauspielerleistungen ist es doch unmöglich, den Film gut bewerten, wenn er einen langweilt.
Klasse Beispiel ist doch momentan "The Village": Tolle Regie, interessante Story, gute Schauspieler - aber ohne Höhepunkte und daher grottenlangweilig. Diese Ansicht teilen viele trotz des offensichtlichen künstlerischen Wertes.  Und diese Ansicht sollte immer genauso publik gemacht werden wie die Lobeshymnen (ob durch eine Review oder eine 1-Click-Bewertung sei mal dahin gestellt).

Im Klartext: Wenn ich mir einen Film ansehen will, dann interessiert es mich nicht die Bohne, wie teuer er war, ob in der einen oder anderen Szene ein Blaufilter eingesetzt wurde, zu wieviel Prozent er aus CGI-Effekten besteht, bla,bla,bla...  Entscheidend ist die Wirkung , die ein Film auf mich hat - ganz gleich , welche Mittel dafür eingesetzt werden. Das ist das Fundament jeglicher Filmkritik. Objektive Standpunkte treten daher stärker in den Hintergrund, als so manch einer glaubt.

So, ich hoffe , ich bin da nicht zu stark abschweift, aber das musste ich mal loswerden :)

Ansonsten, wie schon gesagt wurde:
Weg mit der Unterdrückungs-Option, wenn mehr fundierte Meinungen erwünscht sind, zu denen die betreffenden User stehen, auch wenn sie keine lange Review dazu schreiben.


MfG.
God doesn't make the world this way. We do. - Watchmen

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Megatron

Mag jetzt etwas albern klingen, aber bei dem Bewerten von Filmen arbeite ich meist mit einer einfachen persönlichen Skala. Ich stelle mir den schlechtesten Film vor, den ich bisher gesehen habe (also z. B. "Daniel der Zauberer") und einen der besten Filme, die ich je gesehen habe ("SW", "HdR" etc.). Dann überlege ich, wie ich den Film insgesamt fand und setze ihn in Relation zu meinen 1er- und 10er-Kandidaten. Fertig ist eine Note, mit der ich in der Regel leben kann... Sympathien/Antipathien bzgl. diverser Schauspieler lassen sich natürlich nicht vermeiden, sollten aber die Gesamtnote nicht um mehr als +1/-1 verändern.
"Vorsicht Joe, renn nicht in den Propell... ar...ar...ar...argh..." - Mystery Science Theatre 3000 - The Movie

Trooper Death

Zitat von: Moonshade
Ich muß mir bewußt sein, daß ich nicht richtig objektiv bewerten kann.
Ich muß mir aber auch bewußt sein, was jetzt von meinem Notengefühl für einen Film lediglich Sympathie oder Antipathie sind.


Um das mal zu veranschaulichen.

Viele Leute tragen gerne Jeans, und zwar bei (fast) jeder Gelegenheit. Nun kenne ich in meinem Umfeld eine Reihe von Leuten, die gerne im Anzug herumlaufen, und zwar ebenfalls bei fast jeder Gelegenheit. Ich für meinen Teil bevorzuge die Jeans. Mit anderen Worten: ich teile den Geschmack des Anzugträgers nicht. Da ich also eine andere Vorliebe habe, was die Kleidung betrifft, erhielte die Jeans auf meiner ganz persönlichen Skala eine 9/10, während der Anzug maximal eine 5 bekäme.

Frage:  

Da mir persönlich der Anzug nicht gefällt (weil ich schlicht und einfach einen anderen Geschmack habe) - könnte man es mir übelnehmen, wenn ich den Anzug mit der Note 1 bewerte?  :?:

Antwort: GRUNDSÄTZLICH ---> JA

Schließlich habe ich zwei Augen im Kopf, die mir trotz meiner persönlichen Vorliebe für die Jeans verraten, daß so ein tadellos geschneiderter Anzug objektiv betrachtet was her macht, also ohne jede Frage Qualitäten besitzt. Diese Qualitäten mögen mir persönlich nicht zusagen, doch leugnen kann ich sie deshalb nicht! Niemandem würde es einfallen, den ehemaligen Jeansträger Joschka "Neuerdings-bin-ich-Weltmann" Fischer als einen schlecht gekleideten Mann zu bezeichnen, nur weil er sich seit seiner Mutation vom prügelnden Anarcho zum Außenminister in feinsten Zwirn hüllt.

Kurz und gut: objektive und subjektive Gesichtspunkte müssen grundsätzlich gegeneinander abgewogen werden.

Frage:

Gibt es Ausnahmen von diesem Grundsatz? :?:

Selbstverständlich gibt es Ausnahmen, so wie es von jeder Regel Ausnahmen gibt. Für diese Ausnahmen muß man sich definitiv NICHT rechtfertigen. Rechtfertigen muß man sich allenfalls dann, wenn man die Ausnahme zur Regel macht und beispielsweise nach der "Hop oder Top"-Devise verfährt. Gefällt mir = 10 / gefällt mir nicht = 1 ... sowas gibt`s nicht!

Frage:

Um bei dem Beispiel mit dem Anzug zu bleiben: wann ist es vorstellbar, ihm ausnahmsweise die Note 1 zu verpassen? :?:

Nun, da gibt es eine Reihe denkbarer Fälle. Ich will einen nennen, der für mich persönlich Grund genug ist, eine Ausnahme zu machen: komme ich nach Hause und beobachte vor der Wohnungstür meiner 85-jährigen Nachbarin einen perfekt gekleideten Anzugträger dabei, wie er der Omi `ne Lebensversicherung andrehen will, dann befördere ich den ach so seriös gekleideten Herren nicht nur aus dem Haus, sondern vergegenwärtige mir, warum der "gute Mann" sich wohl in einen Anzug gekleidet hat: um seriös genug zu wirken, das Vertrauen der alten Frau zu gewinnen. Mit `ner Jeans hätte sie ihm wahrscheinlich nicht mal die Tür geöffnet.  

Klar ist nach wie vor, daß am Anzug selbst nichts auszusetzen ist. Sofern man die Balance zwischen subjektiver Vorliebe und objektiven Tatsachen hält, könnte man ihn nie und nimmer mit der Note 1 bewerten. Aber: die tadellose Aufmachung sollte einen ganz bestimmten Zweck erfüllen. Der "freundliche Mensch" hat sich nur deshalb so seriös gekleidet, respektive einen tadellosen Eindruck gemacht, weil er die Oma abzocken wollte.

Fazit:  

Obwohl der Anzug perfekt sitzt, gibt es in diesem speziellen Fall einen (vertretbaren) Grund, das Gesamtbild mies zu bewerten!

Fabriziert ein Filmemacher den perfekten Film, um inakzeptable Botschaften an den Zuschauer zu bringen, ist das für mich persönlich Grund genug, das Gesamtwerk entsprechend abzuwerten. Ein Scheisstyp bleibt auch im schönsten Zwirn ein Scheisstyp - ebenso wird ein Scheissfilm nicht besser, weil er mit den besten Schauspielern besetzt und technisch gut gemacht ist. Dies ist nur ein Beispiel - andere Leute mögen andere Gründe ins Feld führen, einen objektiv passablen Film herabzustufen.

Lange Rede, kurzer Sinn:

Es existiert kein logischer Grund, anonyme Bewertungen zuzulassen, da man sich für die eigene Meinung grundsätzlich nicht zu rechtfertigen braucht. Wer sich an einigermaßen vernünftige Bewertungsgrundsätze hält, kann seine Wertung auch offenlegen. Er muß es sogar, wenn das Bewertungssystem der OFDb einen Sinn machen soll.

Trooper Death

tie

Apropro Vom Winde verweht.

Jeder sollte wissen aus welchen Genre der Film kommt.
Um sich auf so einen 3 Stunden Schinken einzulassen, braucht man auch die passende Stimmung.

Will ich Fun und Action, kann ich mir so einen Film auch nicht ansehen und bewerten.
Bin ich in einer gemütlichen Stimmung mit meiner Frau und ner schönen Flasche Wein bei ein paar Kerzen, sieht die Sache ganz anders aus.

Ich bewerte einen Film mit 5 wenn er mich weder positiv noch negativ überascht und man ihn normal ansehen kann ohne das Bedürfniss auszuschalten zu müssen.

brokenpromisering

Zitat von: Dionysos
Im Klartext: Wenn ich mir einen Film ansehen will, dann interessiert es mich nicht die Bohne, wie teuer er war, ob in der einen oder anderen Szene ein Blaufilter eingesetzt wurde, zu wieviel Prozent er aus CGI-Effekten besteht, bla,bla,bla...  Entscheidend ist die Wirkung , die ein Film auf mich hat - ganz gleich , welche Mittel dafür eingesetzt werden. Das ist das Fundament jeglicher Filmkritik. Objektive Standpunkte treten daher stärker in den Hintergrund, als so manch einer glaubt.

Das sieht vielleicht aber nicht jeder so wie du. Zum Beispiel besonders Filminteressierte (also auch Technik, etc) achten schon auf solche Aspekte wie Kameraeinstellungen etc. Und solche Dinge können meiner Meinung nach auch die WIRKUNG eines Filmes stark positiv oder negativ beeinflussen. Mit den entsprechenden Mitteln kann man schnell Stimmung verändern, Ästhetik schaffen oder was auch immer. Ein schlecht photographierter Film kann trotz toller Wirkung/Story grottenschlecht sein. Ich versuche sowas immer in meine Wertung einfließen zu lassen (es regt mich z.B. sehr auf, wenn das Meiste der Action aus dem Rechner kommt, sowas seh ich als Beschiss an...ich weiß, viele denken anders, aber das ist mir ehrlich gesagt auch egal). Natürlich sollte es nicht so gravierend sein, dass ich sage, der Film hätte ansonsten 7 bekommen, aber wegen der CGI bekommt er jetzt 2 oder 1...das wäre auch Käse. Natürlich gibt es auch Filme, die ich trotz schlechterer Technik gut finde bzw sogar mit 10 bewertet habe, weil auch ich dann sage: "Die Technik ist mir egal, der Film war einfach zu geil!" ... Ich denk mal, da gibt es kein Generalrezept. Ich persönlich versuche jeden Film so zu bewerten, wie ich es für richtig halte, und das ohne ein festes Schema oder ohne zu viel mit anderen Werken zu vergleichen. Man sollte seinen eigenen Weg finden, und dabei immer schauen, subjektive und objektive Eindrücke abzuwiegen. Natürlich passiert es mal, dass jemand einen Film zu Tode überanalysiert, obwohl das vielleicht nicht der Sinn des Streifens war, und dann eine schlechte Note gibt (oder umgekehrt)...aber keiner ist perfekt. Und jeder Geschmack oder jede Ansicht zu etwas ist nun mal verschieden

----

Dazu kommt dann auch immer noch, dass umso mehr Filme du gesehen hast, umso höher wird auch dein Anspruch (wenn du dich vernünftig damit beschäftigst). Früher als ich noch ein junger Spunt war, dachte ich auch, solche Filme wie "Die Hard" sind das Ultimo an cooler Action,... aber dann kam Woo's "Hard Boiled" mit seinen Endlosballereien und hat meinen Maßstab ordentlich nach oben getrieben. Ich finde, das sollte auch berücksichtigt werden.

Aber mal was anderes: Ist die Wertung der anderen wirklich SO wichtig? Ich meine, wenn ich jetzt einen Film entdecke, der sich für mich interessant anhört, oder der mich reizt (und sei's der dümmste Grund auf der Welt), dann schaue ich ihm mir auch an...egal wieviele ihn mit 1 bewertet haben. Ein paar meiner Lieblingsfilme haben bei der IMDB 3,xx oder schlechter. Ich finde, danach sollte man absolut nicht gehen.
Vorallem hat die Ofdb den Vorteil gegenüber anderen Seiten wie der IMDB, dass die Reviews schön geordnet nach Usernamen anzufinden sind. Und wenn man sich wirklich an der Meinung anderer orientieren will, sollte man sich eben einen Reviewer raussuchen, mit dem man die meisten Übereinstimmungen findet oder dessen Meinungen sich für mich selbst plausibel anhören. Ich z.b. orientiere mich oft an Blade Runner oder Ulthar (kein Geschleime ;)), selbst wenn meine Meinung bei manchen Filmen extrem abweicht von ihren. Aber generell entscheide immer noch ICH, welchen Film ich sehen will und ob ich ihn gut oder schlecht finde. Und da lasse ich mich nicht beeinflussen oder mir dazwischenreden. Und die Gründe, warum ich einen Film so bewerte wie ich ihn bewerte, gehen Andere gelinde gesagt nen Mückenschiss an.

Jeder sollte nach bestem Gewissen einigermaßen plausibel bewerten, so dass er sich nicht selbst bescheißt, und so dass er darauf achtet, z.B. nicht etwas abzubewerten, nur weil einem das Gesicht des Hauptdarstellers nicht gefällt. Die Faker oder Extrembewerter nerven klar gewaltig, aber was will man dagegen schon wirklich EFFEKTIVES machen?? Man kann Accounts blocken, aber im Endeffekt kommen die Typen immer wieder. Und was anderes bleibt eh nicht übrig, und das macht diese Diskussion in einem gewissen Maße auch überflüssig. Weil wenn ich mir vorstelle, dass ich jeden Film reviewen müßte, den ich mit 3 oder schlechter bewertet habe, würde mir sehr schnell die Lust an der Sache vergehen.

Sorry wenn ich jetzt irgendjemand wiederholt habe, hatte aber jetzt leider keine Zeit die gesamte Diskussion durchzulesen.

Dionysos

Zitat von: brokenpromisering

Das sieht vielleicht aber nicht jeder so wie du.


Es ist mir schon klar , dass ich hier nur für mich selbst sprechen kann und jeder sein eigenes persönliches Bewertungsschema hat.

Zitat von: brokenpromisering
(...)und das macht diese Diskussion in einem gewissen Maße auch überflüssig

Im Grunde JA *zustimm* :|

Aber du musst zugeben, das die Argumentation in diesem Thread schon sehr interessant zu lesen ist. :andy: :)


In diesem Sinne.
MfG.
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It doesn't take much to see that the problems of three little people don't amount to a hill of beans in this crazy world. Someday you'll understand that. - Casablanca

dekay

Zitat von: DionysosUnd ich muss auch ehrlich zugeben, dass ich die meisten Filme in erster Linie "aus dem Bauch heraus" bewerte, sprich: Hat mich der Film gut unterhalten? Oder zum Nachdenken angeregt? Wenn beides nicht gegeben ist, was soll man dann bitte bewerten? Etwa Kamerafahrten? Schnitt? Ausstattung? Das mögen alles Kriterien sein, die auf technisches Verständnis der Filmemacher hindeuten, aber einen Streifen noch lange nicht interessant machen. Und auch bei einer gewollten Botschaft, die vom Regisseur gut übermittelt wird - ja, sogar bei oscarreifen Schauspielerleistungen ist es doch unmöglich, den Film gut bewerten, wenn er einen langweilt.
Im Klartext: Wenn ich mir einen Film ansehen will, dann interessiert es mich nicht die Bohne, wie teuer er war, ob in der einen oder anderen Szene ein Blaufilter eingesetzt wurde, zu wieviel Prozent er aus CGI-Effekten besteht, bla,bla,bla...  Entscheidend ist die Wirkung , die ein Film auf mich hat - ganz gleich , welche Mittel dafür eingesetzt werden. Das ist das Fundament jeglicher Filmkritik. Objektive Standpunkte treten daher stärker in den Hintergrund, als so manch einer glaubt.

Und damit hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen - 100%ige Zustimmung!

Jeder, also wirklich JEDER bewertet in erster Linie subjektiv. Alles andere zu behaupten ist doch Selbstbetrug. Unbewusst kommt es zum Beispiel auf die jeweilige Stimmung an. Ob man einen Film etwa nach einem beschi**enen Arbeitstag mit entsprechender Laune guckt oder an dem Tag, an dem man erfährt, dass man den coolen Job bekommen hat (genau so hat bei mir nämlich "Scary Movie 3" sagenhafte 8 Punkte gekriegt - ich hab' vielleicht Angst, den nochmal zu sehen :mrgreen: ).
Und natürlich der eh vorhandene subjektive Geschmack, vor allem bzgl. der Themen. Die dänischen Dogma-Filme - geniale Idee, Super-Umsetzung, sagen die einen. Andere: Themen irrelevant, blöde Idee, sieht schei*e aus, nur um ins Feuilleton zu kommen! Dazu objektiv das einzig Geltende zu finden glauben, dass die Filme an sich gut oder schlecht sein müssen, bedeutet im Prinzip anmaßend zu sein. Wenn einem die Bunuel-Filme nicht gefallen, so what? 2 Punkte vergeben, fertig. Egal, ob sie die Filmgeschichte revolutioniert haben oder nicht.
Weiter ist wichtig, wann man einen Film in Bezug auf ähnliche Filme aus dem Genre gesehen hat. Mein Lieblingsfilm z.B. ist fast 40 Jahre alt. Aus heutiger Sicht grottige Effekte und langweiliges Schwarz-Weiß, aber was soll's! Ich hab ihn als Teen Jahre vor sowas wie "Akte X" gesehen, sodass er eine überaus eindrucksvolle Wirkung bei mir entfalten konnte. Hätte ich den heute zum ersten Mal gesehen, wer weiß... In einem andern Thread hatte ich so vor allem auch meine Abneigung gegenüber "The Others" begründet, der mir beim Gucken wie ein "6th Sense"-Abklatsch vorkam (jaja, ich weiß jetzt, dass es keiner ist ;) ).

Nun ist der Gegensatz zwischen angenommener objektiver und subjektiver Bewertung aber im Endeffekt nicht so stark konträr wie ich das gerade beschrieben habe. Zum Beispiel achte ich -bewusst oder unbewusst- auf gute Fotografie des Films, denn die verantwortet ja zu einem großen Teil die Wirkung. Genauso wie gute Beleuchtung, gute Regie etc. Und innovative Drehbücher machen einen Film für mich natürlich auch "besser". Insofern habe ich eine Reihe mehr oder weniger objektiv nachprüfbarer Kriterien, die in meine subjektive Schlussbewertung manchmal entscheidend einfließen. Und trotzdem kann dann doch ein heruntergekurbelter menschenverachtender Brutalo-Film mit Uralt-Plot und schlechten Schauspielern wie "Death Wish 4" bei mir seine 9 Punkte abkassieren - die Wirkung macht's...

dekay

P.S.: Trage übrigens weder Jeans noch Anzug sonderlich gern ;) .
WHAT DO YOU KNOW, DEUTSCHLAND?

Moonshade

Entscheidend ist die Wirkung, die ein Film auf den Zuschauer hat, ein wahres Wort.

Und da liegt der Hase im Essig (oder so ähnlich): die Hauptaufgabe ist es, einen Film erst mal an sich ran zu lassen.
Wer ein Bürgerkriegsepos wie "Vom Winde verweht" (was ja nun wahrhaftig kein besonders schmalziger Film ist; ich weiß noch, daß ich Vivian Leigh früher für fast jeden ihrer egomanischen Auftritte prügeln wollte), vermutlich schnell als Kitschpostille einordnet, weil sein Ereignishorizont noch bei Schwarzenegger, Guts and Gore und Jean Dolph van Dudikoff hängt, hat leider meistens nicht die geistige Weitsicht, dann lieber die Finger von Filmen zu lassen, zu denen man schlichtweg keinen Zugang hat, obwohl selbiger noch kommen kann. Oder eben nicht.

Das ist von Offenheit natürlich keine Spur. Und da selbst erfahrene Filmkenner ihr Leben lang an dieser Einstellung arbeiten müssen, um nicht in Arroganz zu versinken, ist das natürlich eine viel zu arbeitsintensive Aussicht.
Dann wird doch lieber auf die Schnelle Noten verteilt und sich bestenfalls später mal an den Kopf geschlagen.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Not Surfing Charlie

Zitat von: MoonshadeUnd da liegt der Hase im Essig

Da liegt der Has im Pfeffer (,das ist des Pudels Kern) :wink:

Sorry, wollte nur schnell aushelfen :)

McClane

Ich stimme dem grundsätzlich zu, aber ein bißchen objektiv sollte man schon sein.
Bei meinen 10er Filmen spielt zum großen Teil Sympathie mit; vieles sind Filme, mit denen meine Leidenschaft für dieses Thema angefangen hat und ich kannte damals nicht so viel. Damit mich heute noch ein Actionfilm wirklich begeistert, muss er schon einiges bieten, weil ich schon so viel aus dem Bereich kenne.
Trotzdem versuche ich mich nicht rein von meiner Einschätzung leiten zu lassen. Bei einem schlecht gemachten Hollywoodfilm verkneife ich mir meist die 1er Wertung, weil der Film meist durch seine Machart mehr Unterhaltungswert besitzt als B-Gurken der Marke "Memorial Day". Wäre "Gothika" z.B. mit einem Minibudget gemacht gewesen und hätte mies ausgesehen, dann hätte ich wohl 2 oder 3 vergeben, dank der atmosphärischen Optik waren aber noch 4 bis 5 Punkte drin.
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

Dr. STRG+C+V n0NAMe

Zitat von: MoonshadeEntscheidend ist die Wirkung, die ein Film auf den Zuschauer hat, ein wahres Wort.

Und da liegt der Hase im Essig (oder so ähnlich): die Hauptaufgabe ist es, einen Film erst mal an sich ran zu lassen.
Wer ein Bürgerkriegsepos wie "Vom Winde verweht" (was ja nun wahrhaftig kein besonders schmalziger Film ist; ich weiß noch, daß ich Vivian Leigh früher für fast jeden ihrer egomanischen Auftritte prügeln wollte), vermutlich schnell als Kitschpostille einordnet, weil sein Ereignishorizont noch bei Schwarzenegger, Guts and Gore und Jean Dolph van Dudikoff hängt, hat leider meistens nicht die geistige Weitsicht, dann lieber die Finger von Filmen zu lassen, zu denen man schlichtweg keinen Zugang hat, obwohl selbiger noch kommen kann. Oder eben nicht.

Naja, da sehe ich aber einen Widerspruch. Ich bin Zuschauer und wenn mir ein Film nicht gefällt, egal ob das nun am Genre liegt oder an der Inszenierung oder an sonstwas, dann bekommt er auch die entsprechende Note. Letztendlich mag ich keine Schmalz- und Kitschfilme und vermeide es, sie zu schauen. Wenn ich dann aber doch mal gezwungen sein sollte, mir sowas anzuschauen, dann bekommt er u.U. auch ne glatte 1, weil er mich nicht angesprochen hat. Du als großer unparteiischer Filmkritiker von Welt darfst da gerne den Kopf schütteln, aber ich als einfacher Filmfan bin nur mir verpflichtet und warum sollte ich mich anlügen, wenn ich dem Film einen halbwegs gute Note gebe ? Nur, damit weltberühmte Filmkritiker mir Applaus spenden ? Nein danke, solche Ambitionen habe ich nicht. Das hat auch IMHO überhaupt nichts mit deiner Aussage "weil sein Ereignishorizont noch bei Schwarzenegger, Guts and Gore und Jean Dolph van Dudikoff hängt" zu tun, denn es ist ja nicht so, dass ich keine anspruchsvollen Filme mag.

Gruß

n0NAMe

P.S.: Der Teil mit dem Filmkritiker ist absichtlich etwas übertrieben.
Aktueller Rang: Sergeant of the Master Sergeants Most Important Person of Extreme Sergeants to the Max
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Carpenter Brut - Le Perv
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Carpenter Brut - Obituary
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Pertubator - Miami Disco

Wolfhard-Eitelwolf

Stimmt natürlich: Jeder hat das Recht auf seine eigene, meinetwegen auch höchst subjektive Meinung. Aber es geht doch mehr um die Frage, ob das inflationäre Setzen von 1ern und 10ern nicht dem betreffenden Reviewer mehr oder weniger die Glaubwürdigkeit entzieht und er somit in den Augen mancher user nicht mehr ernstgenommen wird. Wer das in Kauf nehmen will, bitte... ich würde mich jedenfalls dagegen sträuben :)

Beim konkreten Beispiel Heimatfilm kann man wirklich in manchen Fällen die 1 setzen, das stimmt. Tun auch Kritiker außerhalb der OFDB...

Dionysos

Zitat von: OnkelStimmt natürlich: Jeder hat das Recht auf seine eigene, meinetwegen auch höchst subjektive Meinung. Aber es geht doch mehr um die Frage, ob das inflationäre Setzen von 1ern und 10ern nicht dem betreffenden Reviewer mehr oder weniger die Glaubwürdigkeit entzieht und er somit in den Augen mancher user nicht mehr ernstgenommen wird.

Sehe ich ganz genauso so. Diese Noten vergebe ich allein deshalb relativ selten.

Es ist ja gerade das Schöne an der OFDB, dass es eine Bewertungsskala von 1 bis 10 gibt - eine denkbar einfache Möglichkeit, den Worten "guter Film" und "schlechter Film" einen gewissen "Feinschliff" zu geben und von der man im seinem eigenen Interesse (s.o.) auch Gebrauch machen sollte.

@Onkel: Sorry, wenn ich deine Aussage nur wiederhole, aber ich wollte das nur auch für mich nochmal klarstellen.  :)


MfG.
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Trooper Death

Zitat von: OnkelAber es geht doch mehr um die Frage, ob das inflationäre Setzen von 1ern und 10ern nicht dem betreffenden Reviewer mehr oder weniger die Glaubwürdigkeit entzieht ...

... und damit letzlich der OFDb insgesamt.  :idea:

Zumindest was die Frage der anonymen Wertungen anbelangt, steht letztlich die Glaubwürdigkeit der OFDb (in ihrer Eigenschaft als Informationsquelle) auf dem Spiel. Kommt natürlich immer drauf an, welche Ansprüche die Betreiber an ihre Datenbank stellen. Unbestreitbar ist, daß die OFDb nicht im konkurrenzlosen Raum existiert, sondern lediglich eine - wenn auch spezielle - Filmdatenbank unter diversen anderen im Netz ist. Im Grunde ist es also eine Frage der Professionalität - will man objektiven Bewertungsmaßstäben wenigstens annähernd gerecht werden, indem man z.B. auf die nötige Transparenz hinsichtlich der Bewerter achtet, oder ist man damit zufrieden, seinen eigenen (evtl. nicht allzu hohen) Ansprüchen zu genügen und sich (was das Informationspotential der OFDb anbelangt) schwerpunktmäßig auf die Fassungen zu konzentrieren? Nur wenn letzteres der Fall ist, könnte man in Kauf nehmen, daß sich aberhunderte (insbesondere weniger bekannte und/oder ältere und daher nur minimalst bewertete) Filme dem Besucher mit unhaltbaren Durchschnittsnoten präsentieren, über die jeder ernstzunehmende Filmliebhaber nur verärgert den Kopf schütteln kann; wobei das wirklich Ärgerliche daran weniger die Note selbst ist, als vielmehr die Anonymität des Notengebers!

Trooper Death

Dr. Kosh

Zitat von: Trooper Deathwobei das wirklich Ärgerliche daran weniger die Note selbst ist, als vielmehr die Anonymität des Notengebers!

Auch ich ärgere mich immer wieder über anscheinend/offensichtlich unsinnige Noten. Dieses Problem ist allerdings "systemimmanent", d.h. es existiert bei allen vergleichbaren Datenbanken.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Datenbanken existiert bei uns nun die Möglichkeit, die Bewertungen der User einsehen zu können - so sie es denn gestatten. Auf diese Weise kann man natürlich offensichtlich "notenverzerrende User" leicht(er) aufspüren. Doch andererseits: Was hilft's? Es wird immer User geben, die (mal mehr, mal weniger offensichtlich) einem Film eine bestimmte Note nur deshalb vergeben, weil sie der Meinung sind, die Gesamtnote dadurch (in die von ihnen gewünschte Richtung) verändern zu können. In anderen Datenbanken existiert dieses Problem zwar genauso, aber es kümmert sich niemand darum. Die IMDb lebt in teilweise weit größerem Stil mit absolut irrationalen Notenausreißern, aber es interessiert niemanden wirklich (wie sollte man angesichts der Vielzahl an Filmen, Usern und Noten auch sinnvoll dagegen vorgehen?!).

Daß die Aufhebung der Anonymität in der OFDb (in Bezug auf die Notenvergabe) zu einer Vermeidung von Notenverzerrungen führen würde, wage ich doch stark anzuzweifeln. Man darf folgendes nicht vergessen: User, die exzessiv Noten verfälschen (wollen), sind doch so oder so "anonym". Sie holen sich die einhundertfünfundzwangiste Web.de-Email-Adresse und machen fröhlich weiter. Die interessiert's doch gar nicht, ob man ihren Notenspiegel einsehen kann oder nicht.

Außerdem sehe ich ein anderes Problem: Würden alle Noten offenliegen und sich ein Gros der Foren-User dazu berufen fühlen, als "Noten-Polizei" zu agieren, würde es ziemlich schnell Chaos geben. "Hey, XY, Du gibst den meisten Kannibalen-Filmen eine 10, Du bist ein Faker. Und he, YZ, Du gibst fast allen Mel Gibson-Filmen auffällig schlechte Noten, Du mußt auch einer sein." So oder ähnlich könnte es kommen - und das möchte ich auf keinen Fall zulassen. Wer gegenüber bestimmten Genres/Darstellern/Regisseuren oder wem oder was auch immer eine Abneigung besitzt und diese durch schlechte Noten äußern möchte -  bitteschön! Andersrum natürlich genauso.

User, die nach Alphabet o.ä. alle Filme einheitlich bewerten, werden doch ohnehin relativ schnell aufgespürt. Die Admins haben schließlich die Möglichkeit zur Einsicht der Noten - und handeln bei extremen Auffälligkeiten auch entsprechend. Dieses Sonderrecht sollte allerdings nicht auf die gesamte Userschaft ausgedehnt werden. Die Konsequenzen wären fataler, als die momentanen Notenverzerrungen...

Gruß
Dr. Kosh
"Your English is pretty good for a German guy" - Kolumbianischer Drogenbauer zu Arnold Schwarzenegger, der sich als Deutscher ausgibt (Collateral Damage)

Trooper Death

Zitat von: Dr. Kosh

Die (Faker) interessiert's doch gar nicht, ob man ihren Notenspiegel einsehen kann oder nicht.


Das ist wohl wahr.

Dennoch muß ich widersprechen. (Selbst einem Admin :roll: ... Asche auf mein Haupt.) Denn DAS ist ja gerade nicht der Casus Knaxus! Nicht was Faker und Dummköpfe interessiert, kann für die OFDb von Interesse sein, sondern was der Besucher anhand der Bewertungsstatistik aus der einzelnen Bewertung herauszulesen im Stande ist. Das allein darf zählen, wenn man über Sinn und Unsinn des Bewertungssystems nachdenkt!

Sollen sie doch faken! Na und?!! Solange man die Möglichkeit hat, die Motive des Fakers anhand der Statistik selbst nachzuvollziehen, resp. die Unsinnigkeit der Bewertung (mit ein wenig Glück) zu erkennen, ist das halb so schlimm. Wichtig ist nur, daß man es als User (nicht als Admin, denn durch dessen Augen schaue ich als Besucher nicht) in dem Moment kann, in dem so ein Faker einen wenig frequentierten Film bewertet. Dann will ich nämlich wissen, welche Aussagekraft einer solchen Wertung zukommt. Kann ich das nicht nachvollziehen, weil anonym gewertet wurde, bin ich schlicht und einfach am Ar... .
Und wenn ich am Arsch  :twisted: bin , gehe ich wahrscheinlich irgendwo hin, wo ich es nicht bin, sprich: ich such mir ne Info-Quelle mit zuverlässig(er)en Infos.  Und das kann doch niemand hier wollen.

Beispiel: trage ich einen kaum bekannten Film von anno dazumal in die Datenbank ein und stelle zwei Tage später fest, daß ihn jemand mit der Note 1 bewertet hat, obwohl er ihn mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht gesehn hat, weil er ihn unter normalen Umständen nirgends zu sehen bekommt, dann interessiert mich brennend, wer da seine werte Stimme abgegeben hat. (Vielleicht nur, um mal freundlich nachzufragen, wo und wann er das Vergnügen hatte ...  :roll: ) Stelle ich nun anhand seiner Statistik fest, daß derartige Wertungen bei ihm Methode haben, in welcher Form auch immer, gebe ich diese Information evtl. an einen Admin weiter. Das geht aber nur, wenn ich weiß, mit wem ich es zu tun habe.  


Zitat von: Dr. Kosh

Außerdem sehe ich ein anderes Problem: Würden alle Noten offenliegen und sich ein Gros der Foren-User dazu berufen fühlen, als "Noten-Polizei" zu agieren, würde es ziemlich schnell Chaos geben. "Hey, XY, Du gibst den meisten Kannibalen-Filmen eine 10, Du bist ein Faker. Und he, YZ, Du gibst fast allen Mel Gibson-Filmen auffällig schlechte Noten, Du mußt auch einer sein." So oder ähnlich könnte es kommen - und das möchte ich auf keinen Fall zulassen.


Sorry, wenn ich hier erneut widerspreche   :wink:  - aber auch das scheint mir kein stichhaltiges Argument zu sein, da man derlei Streitigkeiten und Diskussionen ohne größeren Aufwand bereits im Ansatz verhindern könnte, etwa indem man an gut sichtbarer Stelle ausdrücklich darauf hinweist, daß die singuläre Wertung als solche in der OFDb niemals zur Diskussion steht. Hat es sich erstmal rumgesprochen, daß jeder seine eigene Meinung haben kann, solange er sie nicht dazu mißbraucht, systematisch an der Vernunft vorbei zu werten, ist das Thema bald Vergangenheit und i.ü. das eindeutig kleinere Übel (im Vergleich zum sehr viel größeren Übel der anonymen Desinformation).  

PS.: Dieses Argument ist übrigens auch insoweit nicht stichhaltig, als es ja unbestreitbar eine Vielzahl von Leuten gibt, die nicht anonym werten. Wie machen die das denn, wenn man ihre Wertung kritisiert? Ganz offensichtlich stehen sie doch drüber bzw. sind klug genug, derartigen Unsinn einfach zu ignorieren. Wenn "die" das können, warum kann es der Rest dann nicht auch?!

Trooper Death

brokenpromisering

Zitat von: Dionysos
Aber du musst zugeben, das die Argumentation in diesem Thread schon sehr interessant zu lesen ist. :andy: :)

Das ja :)

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