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Inglourious Basterds - QT's Kriegsfilm

Begonnen von Newendyke, 16 Februar 2005, 09:52:18

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endoskelett

Ich muss auch sagen, dass ich doch positiv überrascht wurde, obwohl das am Anfang noch nicht danach aussah. Das Einführungskapitel nahm ich noch skeptisch auf (das Schauspiel des Landa wirkte sehr merkwürdig auf mich), doch mit den nächsten Kapiteln erschloss sich eine sehr interessante Geschichte und mündete ebenso überzeugend in einer 9/10-Wertung. Die Werbung im Vorfeld des Films hatte mich schon aufs Kreuz gelegt.

Zu den schauspielerischen Leistungen und anderem wurde eigentlich alles gesagt, ich kann da überhaupt nicht meckern.
Auch nicht bei der Kruger (und das war bisher die erste Rolle, wo sie mir nicht negativ auffiel). In den Szenen, die sie hat, macht sie ihre Sache recht ordentlich, also wieso die Kritik? Vielleicht fiel es mir nur nicht auf und sie wurde durch die anderen mit-"getragen"?

Wenn die Kinopreise nicht so fett wären heutzutage, würde ich glatt nochmal, aber dann lieber später kaufen.
R: Do you like our owl?
D: It's artificial?
R: Of course it is.
D: Must be expensive.
R: Very.
R: I'm Rachael.
D: Deckard.

brachialromanti

4 September 2009, 02:10:14 #541 Letzte Bearbeitung: 6 September 2009, 14:14:21 von brachialromanti
Schweiger starb mir etwas zu früh. So eine weitere tickende Zeitbombe neben Roth hätte dem Finale im Kino noch etwas mehr Würze gebracht.
Zitat von: Mr. Vincent Vega
Natürlich liebe ich GTA - immerhin kann ich dort Frauen erschiessen!!

lastboyscout

Hey, was soll der Scheiß, könntest ruhig ne Spoilerwarnung setzen.  :anime:
Ich hab ihn noch vor mir.  :icon_rolleyes:
I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
http://www.dvdprofiler.com/mycollection.asp?alias=lastboyscout

Vlad

Viele interessante Aspekte hier. Ich klink mich mal kurz ein [SPOILER-ALARM]
- Landa ist für mich wirklich Dreh und Angelpunkt.
Was mir an Tarantino immer zugesagt hat, war die unverholene Begeisterung für seine (Haupt-)Figuren. Soweit ich das erinnere, änderte sich das erst mit Death Proof gravierend, als Stuntman Mike zum Finale hin komplett demontiert wird. Ähnlich empfand ich das zum Ende von IB mit Landa, der nach immens eindrucksvollen Auftritten letztlich doch zum peinlichen Deppen gerät, wenn ihn die zugegeben den ganzen Film über ziemlich plump (aber auch positiv lustig) dargestellten Basterds gewissermaßen noch drankriegen. Dieser völlige Verrat an der bis dahin faszinierendsden Gestalt des Films lässt selbigen zum Schluss doch unnötig Korrekt wirken. Auch der Umgang mit Hitler wirkt auf mich ziemlich übertrieben bis verkrampft (das aber immerhin durchgehend), erinnert mich an den Typen, der Indianer Jones das Buch, welches zum Heiligen Gral führt, abnimmt um es zu signieren - mir etwas zu albern.

- zum Thema Stilbruch
Cat People ist ein schöner Song, fällt hier aber nicht nur völlig aus dem Rahmen, weil er am neuesten ist, sondern weil er darüberhinaus der einzige richtige Pop-Song ist, der auch als solcher eingesetzt wird (mehrere Szenen lang mit reichlich Gesang, dessen gewisse textliche nähe zum Geschehen doch ziemlich platt wirkt). Die sonst verwendete Musik ist fast durchgehend instrumental oder tatsächlich aus der betreffenden Zeit (läuft in echt) und lässt Cat People herausragen wie einen entzündeten Zeh. Das könnte vielleicht funktionieren, wenn die besagten unterlegten Szenen ähnlich herausragend wären, aber das ist m.E. eher nicht der Fall. So ziemlich das erste Mal, dass ich an der Songwahl des Meisters zweifele, aber hier hätte er nach meinem Empfinden wirklich was anderes nehmen sollen. Auch die Tendenz weg von Pop-Musik hin zu Filmmusik (und zwar woanders entwendeter), kann ich nicht nachvollziehen, wirkt auf mich gar etwas billig.

- die Erzählstruktur
In der Tat relativ konventionell, was aber nichts daran ändert (sogar eher entblöst), dass der Film in kleine Episoden zerfällt und vor allem zwei getrennte Handlungslinien aufweist, die nur sehr indirekt von der Figur Landa verbunden werden (das gute dabei ist, dass einem Brühl und Schweiger gleichzeitig nicht zugemutet werden). Das Motiv der persönlichen Rache findet seine Erfüllung nur posthum, stattdessen bekommen wir ein hätte-sein-können-Liebesdrama.

Hätte-sein-können bringt den Film für mich ganz gut auf den Punkt. Dennoch - wie immer - ungeheuer eindrucksvoll und unterhaltsam.

McKenzie

Zitat von: Vlad am  7 September 2009, 01:39:53
Viele interessante Aspekte hier. Ich klink mich mal kurz ein [SPOILER-ALARM]
- Landa ist für mich wirklich Dreh und Angelpunkt.
Was mir an Tarantino immer zugesagt hat, war die unverholene Begeisterung für seine (Haupt-)Figuren. Soweit ich das erinnere, änderte sich das erst mit Death Proof gravierend, als Stuntman Mike zum Finale hin komplett demontiert wird. Ähnlich empfand ich das zum Ende von IB mit Landa, der nach immens eindrucksvollen Auftritten letztlich doch zum peinlichen Deppen gerät, wenn ihn die zugegeben den ganzen Film über ziemlich plump (aber auch positiv lustig) dargestellten Basterds gewissermaßen noch drankriegen. Dieser völlige Verrat an der bis dahin faszinierendsden Gestalt des Films lässt selbigen zum Schluss doch unnötig Korrekt wirken.

Das habe ich auch ein wenig so empfunden - mit der "Unterredung" Landas mit den beiden Basterds kippt die Wahrnehmung der Figur total - das ist sicherlich gewollt, fuehlt sich aber dennoch merkwuerdig unbeholfen an. Allerdings habe ich persoenlich, wie schon erwaehnt, Landa im ganzen Film kaum als wirklich bedrohlich sondern immer eher als diabolisch-grotesk empfunden (von dem ersten Kapitel des Films mal abgesehen). Man koennte natuerlich mutmassen, dass das vielleicht eine Anspielung auf das ewige, amerikanisch / britische Klischee des praezisen, effizienten und vorausplanenden Deutschen ist - dessen deutsche Praezision bei amerikanischen Grobarbeitern wie Raine auf Granit stoesst.  :icon_lol:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Urfaust

Meines Erachtens sollte man die Figur des Hans Landa nicht als Nationalsozialist oder als SS-Mann wahrnehmen. Er ist vielmehr ein Werkzeug der Nazis, aber eines das sich verselbstständigt, das hinter die Fassaden blickt und erkennt: Das funktioniert alles eh nicht. Er ist böse, er ist intelligent und vor allem hat er eins begriffen: Wichtig ist letztenendes nur, zu welchem Zeitpunkt man in die Geschichte eingeht. Mit dem Deal am Ende kann er sämtliche seiner vorherigen Taten quasi retroaktiv legitimieren, und das macht ihn gefährlicher als alle anderen Gegner in diesem Film. Mir persönlich hat August Diehl als Gestapomann Hellström allerdings noch besser gefallen (
Spoiler: zeige
"Die Geschichte des Negers in Amerika!"
). Abschliessend möchte ich noch erwähnen, dass "Inglourious Basterds" meiner Meinung nach - trotz aller humoristischer Einlagen - ein unbedenklicher Film ist, denn - im Gegensatz zu Filmen wie "Der Untergang" - wird hier jeder Anflug von mythischer Aufladung oder Romantisierung des Nationalsozialismus vollständig, und im wahrsten Sinne des Wortes zerstört:
Spoiler: zeige
Hitler wird das Gesicht zerschossen, und das Hakenkreuz geht buchstäblich in Flammen auf.

MMeXX

Zitat von: Urfaust (Shithammer) am  8 September 2009, 16:48:12
Mir persönlich hat August Diehl als Gestapomann Hellström allerdings noch besser gefallen (
Spoiler: zeige
"Die Geschichte des Negers in Amerika!"
).

Allgemein das Spiel in der Bar, deutet ja sehr stark in Richtung von Genozid und rassischem Denken in Amerika hin und lässt das Geschehen in Europa nicht als singuläres Phänomen erscheinen. Ich glaube, das stand in deutlich differenzierterer Form in dem Magazin "filmcomment", müsste ich mal raussuchen. Das ist nämlich meines Erachtens ein weiterer sehr interessanter Aspekt des Films.

Chili Palmer


Als ich meinen Cheeseburger einmal einhändig und halb ausgepackt gegessen habe, wurde mir gleich vorgeworfen, dass ich ja wohl völlig tarantinisiert wäre und mir das aus "Pulp Fiction" abgeschaut hätte. Unbewusst, kann wirklich sein.

Überlege gerade, ob das nach den Basterds jetzt auch bei amerikanischen Filmfans funktioniert, die ihr Bier ab jetzt so bestellen müssten:

"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Stefan M

Bin zwar etwas spät dran, aber nicht zu spät, dadurch wird der Film auch nicht besser oder schlechter.

Ich kann behaupten, daß dies für mich das Kinoerlebnis schlechthin war. Das hat noch nicht so viel zu sagen, weil ich ein äußerst seltener Kinogänger bin, doch ich kann mich nicht entsinnen, jemals beeindruckter aus dem Kino gegangen zu sein als vorhin. In den nicht zu langen 150 Minuten stecken so viele brilliante Szenen (hervorstechend natürlich besonders die Anfangssequenz, aber auch sonst eigentlich alle mit Christoph Waltz, der hier wohl die Rolle seines Lebens abgestaubt hat - ich sage nur: "Das ist ein Bingo!"), daß man aus dem Staunen gar nicht mehr herauskommt. "Inglorious Basterds" ist natürlich typisch tarantinoesk sehr dialoglastig ausgefallen, was mir "Kill Bill Vol. 2" und vor allem "Jackie Brown" verleidete, hier aber nicht weiter stört. Im Gegenteil hatte ich sogar erstmals den Eindruck, daß jede Szene notwendig und auch von ihrer Länge her absolut in Ordnung ist (auch wenn man auf das grobe Schlußbild hätte verzichten können, aber da meinte Tarantino wohl, den Zuschauer mit einem Knall aus dem Kinosessel entlassen zu müssen).

Natürlich verfestigt dieser Film nur meine Meinung, daß Quentin Tarantino mindestens ein Rad, wenn nicht gleich zwei oder drei oder vier oder noch mehr, ab haben muß, aber wenn am Ende so ein reifes und unterhaltsames Werk dabei herausspringt, lasse ich mich auch weiterhin gern auf diesen Verrückten ein...  :icon_mrgreen:
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

Klugscheisser

13 September 2009, 02:50:11 #549 Letzte Bearbeitung: 13 September 2009, 11:53:47 von Klugscheisser
So, heute auch gesehen. Man möge mir verzeihen, wenn ich hier etwas wiederhole - hatte mich recht früh aus dem Thread ausgeklinkt und eben nur ein wenig quer gelesen.

Ein Tarantiono im Kino ist für mich wie dieser abgedroschene Spruch - jedesmal umwerfend. Und auch bei den Basterds war's so: Die Kapitel verflogen einfach zu schnell. Ich hätte auch noch locker die doppelte Zeit im Kino sitzen können. Mit dem Anfang war's eigentlich klar (und mir, wie ich weiter oben glaube ich schon mal geschrieben hatte eh), dass hier ist Fiktion, kein Anspruch auf politische und historische Korrektheit, eher das Gegenteil war wohl beabsichtigt. "Once upon a time ... in Nazi occupied France" klingt wie aus einem Märchen oder irgendwie wie Asterix. Der Streifen besitzt natürlich skurrile, für Tarantino typische, Szenen zum Abwinken, schicke Kameraeinstellungen und überraschende, gut gesetzte Schnitte und Szenenübergänge. Aber dennoch wird's manchmal auch recht düster ernst, gerade die Anfangsszene kommt wohl nicht so "locker" und zitatenreich an, wie sie vielleicht beabsichtig war (vielleicht auch eher hier in D). Der Film bietet bestimmt einiges an ideologischer Angriffsfläche, aber ich denke doch, dass der Streifen davon frei sein will.

Die Kruger halte ich übrigens für optimal besetzt. Die Frau ist in meinen Augen keine Schauspielerin, sondern eigentlich immer ziemlich unfähig. Schultheater ist da eigentlich noch geschmeichelt. Aber für die Figur, die sie in dem Film spielt, scheint sie mir dennoch bestens geeignet - Typcasting at it's best! Ich seh' das so: Man brauchte jemanden, der die beste und bekannste deutsche Schauspielerin Bridget von Hammersmark darstellt, die allerdings total unfähig und sehr affektiert ist. Hätte man natürlich auch jede von GZSZ oder ähnlichem Dreck nehmen können, aber sei's drum. Diana wurde genommen und ist imo bestens geeignet - in eigentlich jeder Szene, in der sie zu sehen ist, muss sie schauspielern und macht das echt ziemlich schlecht und aufgesetzt.
Schweiger sollte mehr solche Rollen kriegen - Fresse ziehen und Schnauze halten. War's in Replacement Killers noch ultra-peinlich ist es hier top! Und sehr geil die Szene, in der er so angenervt ist von August Diehl, dass die Einblendung mit der Auspeitschung kommt.  :rofl: Ja, da wusste man, wie er sich gerade fühlt.
Waltz macht seine Sache hervorragend - mit der Figur des Landas steht und fällt eignentlich der ganze Film. Oscar-reif würde ich die Vorstellung nicht nennen, da war wohl auch viel eigene Person mit drin. Hoffentlich bekommt der Waltz jetzt auch mal richtige Rollen (und nicht so nen Dreck beim ZDF), ein guter Schauspieler ist er allemal. Zu der Figur des Landa:
Zitat von: McKenzie am  7 September 2009, 21:36:22
Das habe ich auch ein wenig so empfunden - mit der "Unterredung" Landas mit den beiden Basterds kippt die Wahrnehmung der Figur total - das ist sicherlich gewollt, fuehlt sich aber dennoch merkwuerdig unbeholfen an.
Finde ich ehrlich gesagt überhaupt nicht. Ist er am Anfang des Films noch stolz auf seinen "Titel" ist er am Ende des Film nur noch genervt davon. In der Szene ist er das berechnende Arschloch, dass er den ganzen Film über war und hat sich eigentlich sogar weiter entwickelt. Ging es ihm am Anfang noch darum, jeden Juden aufzuspüren und das möglichst gut zu machen. geht es ihm jetzt darum, seine Haut zu retten und das beste rauszuholen (die Forderungen am Telefon). Ich seh da überhaupt keine Demontage noch kippt da irgendwas. Er "opfert" alle (oder besser gesagt, so gut wie alle) Führungspersonen über ihm für seine, von ihm diktierte Zukunft.
Eli Roth fand ich eher unsinnig. Hatte ihm Tarantino noch in einem hier geposteten Interview wohl eine Schauspielkarriere ans Herz gelegt, fragte ich mich doch im Film, wieso man ihn dann so wenig zu Gesicht bekommt und vor allem, warum er immer gleich guckt?! Naja, für die Rolle hat's gepasst. Der restliche Cast war mehr als ordentlich, wobei die Laurent auch etwas schwächer war.
Auch die Musikwahl kann ich (mal wieder) bei einem Tarantino überhaupt nicht kritisieren. Irgendwo wurde hier (des öfteren?) das Bowie Lied als negative Wahl genannt. Mmh. Versteh ich nicht ganz - hatte ich im Kino noch nicht mal als Bruch mit irgendwas empfunden sondern eher sehr stimmig mit den anderen Stücken wahrgenommen.
Insgesamt kann ich mich nur dem eben erschienen Posting anschließen:
Zitat von: Stefan M am 13 September 2009, 02:03:28
Ich kann behaupten, daß dies für mich das Kinoerlebnis schlechthin war.

INGLOURIOUS BASTERDS ist ein Brett! Tarantino at it's best!

Ein paar Fragen hätte ich dennoch:
Spoiler: zeige
 Warum schießt Landa nicht auf Shosanna?
Wieso Bormann und nicht Himmler? Weil sonst Landas Chef anwesend gewesen wäre?

Und gelernt habe ich auch was: Wie ich mir das nächste Mal - je nach Umfeld - meine drei Bier bestelle.

the_tenant

Zitat von: Klugscheisser am 13 September 2009, 02:50:11
Ein paar Fragen hätte ich dennoch:
Spoiler: zeige
 Warum schießt Landa nicht auf Shosanna?


Das Drehbuch sah hierfür folgendes vor:
Spoiler: zeige

;)

Klugscheisser

Interessant. Danke!
Etwas Ähnliches hatte ich mir schon gedacht und eigentlich noch auf eine kuze Erklärung gewartet.

Vlad

Zitat von: Klugscheisser am 13 September 2009, 02:50:11
Zu der Figur des Landa:
Zitat von: McKenzie am  7 September 2009, 21:36:22
Das habe ich auch ein wenig so empfunden - mit der "Unterredung" Landas mit den beiden Basterds kippt die Wahrnehmung der Figur total - das ist sicherlich gewollt, fuehlt sich aber dennoch merkwuerdig unbeholfen an.
Finde ich ehrlich gesagt überhaupt nicht. Ist er am Anfang des Films noch stolz auf seinen "Titel" ist er am Ende des Film nur noch genervt davon. In der Szene ist er das berechnende Arschloch, dass er den ganzen Film über war und hat sich eigentlich sogar weiter entwickelt. Ging es ihm am Anfang noch darum, jeden Juden aufzuspüren und das möglichst gut zu machen. geht es ihm jetzt darum, seine Haut zu retten und das beste rauszuholen (die Forderungen am Telefon). Ich seh da überhaupt keine Demontage noch kippt da irgendwas.

Ich kann nicht für McKenzie sprechen, aber da ich etwas ähnliches schrieb, hier noch mal konkreter:
SPOILER:
Spoiler: zeige
 Fast den ganzen Film über erscheint Landa stets als cool kalkulierender Meister der Vorahnung. Bei seinem Deal mit den Alliierten ergibt er sich m.E. unnötig früh den Basterds, offenbar ohne zu ahnen, dass die ihm das nicht so einfach durchgehen lassen. Rein dramaturgisch erinnerte mich das wie gesagt an den Umgang mit Stuntman Mike. Beides vermeintlich coole Bösewichte, die irgendwann ziemlich abrupt ihrer Machtposition beraubt und als erbärmliche Feiglinge entlarvt werden. Wobei mir der Bruch bei Landa wirklich noch gravierender erscheint.


Die von the_tenant gelieferte Begründung für den Ausbleibenden Schuss in den Rücken mutet eher wie eine Ausrede an (wird ja auch von der im vorliegenden Schnitt wie selbstverständlich gelingenden Flucht Lügen gestraft). Letzten Endes ausschlaggebend ist da m.E. die Rachedramaturgie und ein diesbezüglich etwas einfallsloser Tarantino (Herrjeh, wie soll man auch jemanden aus einer derart ausweglosen Situation herausschreiben?).

Grimnok

Ich hab hier nun bei weitem nicht alles gelesen, aber kann nur sagen: Brilliant! Ich war zweimal im Kino, OV und Synchro, jeder Cent hat sich gelohnt, ich warte schon auf die Bluray. Hoffentlich is da auch einiges vom rausgeschnittenen Kram dabei.

Zu Landa:
Spoiler: zeige
Die Tatsache das er die Landung in der Normandie erwähnt und das er sicher nicht dumm ist und weiß was passieren wird, finde ich ausreichend um sich, in seiner etwas überheblichen Art, zum Kriegshelden auf Seite der Alliierten machen zu lassen.
"Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety."

- Benjamin Franklin

https://www.youtube.com/watch?v=aFDkcaY3ZKo
http://www.howdoeshomeopathywork.com/

Klugscheisser

14 September 2009, 19:21:03 #554 Letzte Bearbeitung: 14 September 2009, 19:23:09 von Klugscheisser
Zitat von: Vlad am 14 September 2009, 11:53:33
Die von the_tenant gelieferte Begründung für den Ausbleibenden Schuss in den Rücken mutet eher wie eine Ausrede an (wird ja auch von der im vorliegenden Schnitt wie selbstverständlich gelingenden Flucht Lügen gestraft). Letzten Endes ausschlaggebend ist da m.E. die Rachedramaturgie und ein diesbezüglich etwas einfallsloser Tarantino (Herrjeh, wie soll man auch jemanden aus einer derart ausweglosen Situation herausschreiben?).

Wie gesagt, etwas ähnliches hatte ich vermutet bzw. nach der Einführung der Person Hans Landa gedacht. Kam eben berechnend, aber auch sehr überheblich rüber (ich sach Pfeife). Von daher passt wieder dieses "Munition sparen". Störend fand' ich es nicht. Aber ist ja eigentlich auch nur eine Kleinigkeit.  :icon_razz:

Zum Ende:
Spoiler: zeige
 Vlad: "Fast den ganzen Film über erscheint Landa stets als cool kalkulierender Meister der Vorahnung." Ja. Aber ich finde, dass es das am Ende nicht aufgibt. Das Problem ist eben nur, dass für Landa ein Wort eben ein Wort ist (wohl auch gerade unter Soldaten höheren Ranges). Dass sich diese unkultivierten Bauern da nicht dran halten, kann er wohl nicht vorhersehen. Natürlich weiß man überhaupt nicht, ob Tarantino die Figur in irgendeiner Weise komplex angelegt hat. Bis jetzt sind wir uns ja dahin einig, dass es Landa nur um den eigenen Profit, Prestige usw. geht. Wie Grimnok geschrieben hat, finde ich es eigentlich sehr passend. Im Wald sieht man ihm mMn auch deutlich an, dass es ihn überrascht und schockiert, dass Hermann Nummer 3 einfach erschossen wird. Ein Deal ist ein Deal - nur eben für diese Typen nicht. Ganz klar auch: Die Nazis sind die Bösen und werden einfach platt gemacht und Tarantino beendet den Film mit einem "Schlussgag". Und Stuntman Mike ist den ganzen Film über schon 'ne Memme.  ;)


Zitat von: Grimnok am 14 September 2009, 12:35:11
ich warte schon auf die Bluray. Hoffentlich is da auch einiges vom rausgeschnittenen Kram dabei.

Die sollen da mal schön die Urversion mit 3 Stunden 10 Minuten drauf machen. Leider hat ja Tarantino schon gesagt, dass er sich evtl. einige Szenen für's Prequel aufheben will.  :icon_confused: Schade. Gerade hier gibt's scheinbar so einige nicht verwendete Szenen, die auch wirklich was taugen könnten.

Newendyke

Zitat von: Klugscheisser am 14 September 2009, 19:21:03
Zitat von: Grimnok am 14 September 2009, 12:35:11
ich warte schon auf die Bluray. Hoffentlich is da auch einiges vom rausgeschnittenen Kram dabei.

Die sollen da mal schön die Urversion mit 3 Stunden 10 Minuten drauf machen. Leider hat ja Tarantino schon gesagt, dass er sich evtl. einige Szenen für's Prequel aufheben will.  :icon_confused: Schade. Gerade hier gibt's scheinbar so einige nicht verwendete Szenen, die auch wirklich was taugen könnten.

Und endlich mal wieder Maggie Cheung sehen, das wäre Grund genug eine extended version zu kaufen.


"Ich will jetzt nichts mehr hören, von wegen keinen Job, kein Auto, keine Freundin, keine Zukunft und keinen Schwanz." (der Meister - Gran Torino)

Vlad

Zitat von: Klugscheisser am 14 September 2009, 19:21:03Leider hat ja Tarantino schon gesagt, dass er sich evtl. einige Szenen für's Prequel aufheben will.  :icon_confused: Schade. Gerade hier gibt's scheinbar so einige nicht verwendete Szenen, die auch wirklich was taugen könnten.

Ich wüsste nicht, wofür es noch einen Prequel geben sollte. Schätze eher, dass das wieder Tarantinos typische Gedankenblähungen rund um einen aktuellen Film sind. Da hat man sich schon öfter umsonst Hoffnung gemacht (man denke nur an die Kill Bill Fortsetzung mit der nächsten Generation usw). Da werden einige wenige Deleted Scenes (Stichwort Cheung) auf der DVD landen und wenn der Meister mal den Arsch hoch kriegt, kriegen wir dann Jahre später vielleicht noch eine Extended Version oder so - immerhin ist das öffentliche Interesse ja diesesmal dem Thema entsprechend groß.

Intergalactic Ape-Man

Afaik war die Aussage Tarantinos, daß er gern seine weiteren Ideen zu IG in ein Prequel fließen lassen möchte. Ist doch klar, daß dies noch nicht spruchreif ist. Der Film selber war schon gut 10 Jahre in der Gerüchteküche. Dafür wollte er sich nun aber der verlängerten Zeichentricksequenz für Kill Bill widmen.

Klugscheisser

Ich weiß jetzt nicht, ob die Postings sich direkt auf meine Aussage beziehen, aber ich bin auch der Meinung, dass es kein Prequel (jedenfalls in geraumer Zeit bis nie) geben wird. Nur, wenn jetzt Tarantino schon so etwas sagt wie 'heb' ich mir für Prequel auf' werden es entsprechende Szene nicht auf irgendeine Veröffentlichung schaffen. Dann macht er irgendwas anderes, aber nicht das Prequel und der Fan ist der Verarschte. Diese komische "Heben wir erstmal auf, vielleicht kann man's nochmal gebrauchen" Einstellung führt meistens zur Tonne und somit zu langen Gesichtern. Dreck da, könnte ich mich jetzt schon direkt drüber aufregen.  :icon_mrgreen:

KrawallBruder

Also ich habe ja drauf gewartet:

Zitat
[...] Ein neuer Gipfel antideutscher Hetze ist das filmische Machwerk "Inglourious Basterds" (Ruhmlose Bastarde), das nach Förderung mit öffentlichen Mitteln und Vorabbejubelung durch die Systemmedien am 20. August in die Kinos kam. Der US-amerikanische Regisseur Quentin Tarantino läßt mit diesem Film die Juden im Nachhinein den Zweiten Weltkrieg auch "militärisch" gewinnen. Deutsche Soldaten werden von einer Rotte jüdischer Freischärler meuchlings massakriert, als wehrlose Gefangene mit Keulen erschlagen, ausgeweidet, skalpiert, in ihre Haut Hakenkreuze geschnitten und was der Ausgeburten westlicher humanitärer Kriegsführung mehr sind. Bekanntlich ist das Skalpieren ja ein alter Brauch der US-amerikanischen Wertegemeinschaft. Die weißen Landnehmer brauchten die Skalpe der Ureinwohner als Belege zum Kassieren der Abschußprämien. Hollywood machte daraus eine Erfindung der Indianer. So steht's heute im "Duden".

Natürlich haben sich für diesen widerwärtigen Schinken auch deutschsprachige Schauspieler zur Verfügung gestellt. Geld stinkt bekanntlich nicht. Der Keinhirn- Verzeihung! - Keinohrhase Till Schweiger, er spielt einen SS-Mann, der die Seiten wechselt, auf die Frage, wie es sei Nazis zu töten: "Na, super! Das wollte ich immer schon mal machen." Dem "Tagesspiegel" war dieser Rülpser wert, als "Das wahre Wort zum Sonntag" geadelt zu werden.

Die linksextremistische Presse jubelt: "Tarantinos neuer Film ist erfrischend pädagogisch"! Weiter schreibt Thomas Dierkes in der Zeitung "Junge Welt":
Spoiler: zeige
"...wird der Schädel des uneinsichtigen Herrenmenschen (eines Offiziers, der seine Kameraden nicht verraten will) mit einem Baseballschläger (!) bearbeitet, daß er nur so auf und nieder hüpft.
Solche rohe Gewaltdarstellungen sind manchmal schwer erträglich.  ... Aber bei "Inglourious Basterds" geht es um Nazis. Das macht die Brutalität aushaltbar, in ihrer ausgestellten Übertreibung sogar lustig (!) ... kann der Zuschauer etwas über die Vergangenheit und das heißt natürlich immer auch über die Gegenwart (!!!) lernen. Und hierin kann man (vor allem im Hinblick auf die zu einem Gutteil junge Zielgruppe) eine gewisse Pädagogik sehen. ...die Botschaft des ganzen Films ist: Zu Nazis muß man grausam sein. Man muß sie jagen, noch bis ins letzte Loch. ...am Ende des Films...ist man zutiefst einverstanden mit der Gewalt. Ein schönes Gefühl."

Herr Staatsanwalt übernehmen Sie! Aber darauf dürfen wir lange hoffen. [...]

Quelle: Internetseite der NPD

Klugscheisser

Nochmal kurz zum Ende des Films:
Spoiler: zeige
 Eigentlich ist es nur konsequent - Hitler wird die Fresse weggeballert und jeder Nazi mehr oder weniger platt gemacht. Und selbst das berechnenste Arschloch, dass durch List versucht, zu entkommen und wahrscheinlich nie entdeckt werden würde, wird noch gebranntmarkt. Also "bricht" der Film mit den historischen Fakten und lässt die Filmfiguren an allen Nazis Rache nehmen. Hier begeht keiner Selbstmord noch kann jemand untertauchen und möglicherweise "unter uns" heute noch leben.

Grimnok

Zitat von: Klugscheisser am 16 September 2009, 10:49:16
Nochmal kurz zum Ende des Films:
Spoiler: zeige
 Eigentlich ist es nur konsequent - Hitler wird die Fresse weggeballert und jeder Nazi mehr oder weniger platt gemacht. Und selbst das berechnenste Arschloch, dass durch List versucht, zu entkommen und wahrscheinlich nie entdeckt werden würde, wird noch gebranntmarkt. Also "bricht" der Film mit den historischen Fakten und lässt die Filmfiguren an allen Nazis Rache nehmen. Hier begeht keiner Selbstmord noch kann jemand untertauchen und möglicherweise "unter uns" heute noch leben.

Spoiler: zeige
Tarantino zeigt einfach ganz ganz deutlich, dass es sich um einen FILM bzw WErk handelt, und keinen Anspruch hat, die Realität abzubilden. Finde ich sehr gelungen.
"Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety."

- Benjamin Franklin

https://www.youtube.com/watch?v=aFDkcaY3ZKo
http://www.howdoeshomeopathywork.com/

Vlad

16 September 2009, 11:35:52 #562 Letzte Bearbeitung: 16 September 2009, 11:37:34 von Vlad
Nun ja ... zumindest verfügt die NPD Kritik über eine einigermaßen schlüssige Argumentation.

Und über die Praxis des Skalpierens lässt sich tatsächlich noch was lernen. Es stellt sich durchaus die Frage, ob diesem Brückenschlag zum amerikanischen Holocaust eine tiefere Bedeutung zu kommt (unterstützt von der Bemerkung über die Geschichte des Negers in America).

Bei der Gelegenheit hab' ich hier noch eine interessante und m.E. trotz der länge gelungene Analyse des Films.

Vlad

Was den Umgang mit Deutschen in IB angeht, kann man nicht umhin festzustellen, dass deren Darstellung in puncto Vielschichtigkeit nicht mal von der französischen Jüdin übertroffen wird (genau das wird auch in oben erwähnter Analyse sehr deutlich gemacht). Die Gut-Böse-Verteilung wird nahezu auf den Kopf gestellt und Leuten, die sich ernsthaft an der Baseballschläger-Szene ergötzen, kann man tatsächlich mit einer gewissen Skepsis begegnen.

McClane

Die NPD-Kritik ist ja echt mal grenzwertig... dass diejenigen am lautesten nach dem Staatsanwalt schreien, die ihn am ehesten fürchten sollten - oder seine Kollegen vom Verfassungsschutz. Naja, im Zuge der Meinungsfreiheit muss man derartiges wohl auch tolerieren, denn trotz der offenen Nazi-Sympathie in dem Text scheint er die Grenze zur verfassungswidrigen Äußerung noch nicht überschritten zu haben. Aber man weiß ja, woher es kommt, da wird es wohl hoffentlich niemand mit Verstand so richtig ernst nehmen.

Interessant allerdings, dass die NPD ebensowenig zwischen Nazis und Deutschen unterscheidet wie es dem Film an anderer Stelle vorgeworfen wird... über die Kante hätten sie ja versuchen können ihn auszuhebeln, aber hier scheint man tatsächlich für Nazi-Schutz zu plädieren, wenn man sich den Text so ansieht.
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

Mr. Blonde

Wieso wusste ich nur, dass die NPD mal das Maul aufreisst?  :icon_mrgreen: Naja was sollen sie auch sonst machen, bringt alles ein Paar debile Wähler mehr und bewiesen, dass die Herren schreiben können, haben sie ja nun auch. Nur was das Verstehen einzelner künstlerischer Werke angeht, da muss die NPD mal noch ein wenig üben.

Ganz getreu dem Motto Ihres Wahlwerbespots fordere ich ein NPD-Filmanalyse-Lese-Verbot für jeden deutschen Bürger.  :algo:

Blondie, der es auch unheimlich grausam findet, was den Asiaten in Kill Bill Vol. 1 angetan wurde.  :icon_cool:


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Vlad

Bei aller Doppelbödigkeit der Beanstandungen von rechter Seite; den Vorwurf, dass da jemand nicht fähig ist, zwischen Nazis und Deutschen zu unterscheiden oder überhaupt ein "künstlerisches Werk" zu verstehen, kann man eher der Jungen Welt machen. Während die NPD augenscheinlich nur von Deutschen schreibt, ist es die zitierte JW, die durchweg von Nazis und der willkommenen Gewalt gegen diese schwadroniert. Allein bei einer Interpretation wie "die Botschaft des ganzen Films ist: Zu Nazis muß man grausam sein. Man muß sie jagen, noch bis ins letzte Loch." kann ich mir nur an den Kopf fassen. Wenn dann noch in der allgemeinen (natürlich nur deutschen) medialen Bevorzugung Waltz' vor Pitt sowas wie ein subtiler Revanchismus verortet wird, grenzt das schon hart an Dämlichkeit.

"Glorreiche Gewalt"

"Der Alptraum der Nazis"

Roughale

Zitat von: Vlad am 16 September 2009, 15:22:50
Bei aller Doppelbödigkeit der Beanstandungen von rechter Seite; den Vorwurf, dass da jemand nicht fähig ist, zwischen Nazis und Deutschen zu unterscheiden oder überhaupt ein "künstlerisches Werk" zu verstehen, kann man eher der Jungen Welt machen. Während die NPD augenscheinlich nur von Deutschen schreibt, ist es die zitierte JW, die durchweg von Nazis und der willkommenen Gewalt gegen diese schwadroniert. Allein bei einer Interpretation wie "die Botschaft des ganzen Films ist: Zu Nazis muß man grausam sein. Man muß sie jagen, noch bis ins letzte Loch." kann ich mir nur an den Kopf fassen. Wenn dann noch in der allgemeinen (natürlich nur deutschen) medialen Bevorzugung Waltz' vor Pitt sowas wie ein subtiler Revanchismus verortet wird, grenzt das schon hart an Dämlichkeit.

"Glorreiche Gewalt"

"Der Alptraum der Nazis"

Hast du überhaupt die verlinkten Kritiken gelesen? Ich mag die auch nicht besonders, sehe aber keinen Grund sie mit Falschaussagen, wie du sie, aus welcher Motivation auch immer, aburteilst. So passt zum Beispiel der Absatz  nicht in deine Kritik:

ZitatNatürlich ist der Film kein Meisterwerk im emphatischen Sinne großer Kunst. Auch hat er gewisse Längen. Natürlich ist er kein Beitrag zu einer ernstgemeinten Diskussion um den deutschen Faschismus [sic!]. Und nein, er hat auch keinen Tiefgang. Schließlich waren bei Tarantino von Beginn an immer die Oberflächen das eigentliche Thema.

Der letzte Absatz ist natürlich Rotz:

ZitatUnd dennoch kann der Zuschauer etwas über die Vergangenheit und das heißt natürlich immer auch über die Gegenwart lernen. Und hierin kann man (vor allem in Hinblick auf die zu einem Gutteil junge Zielgruppe) eine gewisse Pädagogik sehen. Das Credo der »Basterds«, und ich will jetzt mal bündig behaupten, die Botschaft des ganzen Films ist: Zu Nazis muß man grausam sein. Man muß sie jagen, noch bis ins letzte Loch. Wenn am Ende des Films das Kino, in dem ­Goebbels die Crème des Reichs versammelt hat, in Flammen aufgeht und die »Basterds« Maschinengewehrsalven in die panischen Premierenbesucher feuern, ist man zutiefst einverstanden mit der Gewalt. Ein schönes Gefühl.

Also ganz neutral betrachtet, sind die beiden eher linksradikalen Betrachtungen von IB genauso Müll wie der Rechtsblick der NPD - soviel Anstand sollte man haben!

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Mr. Blonde

Ich möchte auch sagen, dass sich hier sowohl links als auch rechts nicht viel nehmen. Der Artikel "Glorreiche Gewalt" ist radikal und auch dumm in seinem falschem Auffassen des Films.  Ich finde es auch recht bedenklich zu schreiben, dass die Gewalt auszuhalten wäre weil es halt "Nazis" sind, die da auf die Glocke bekommen und erst später anzusprechen, dass sich der Film gar nicht für eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema eigne. "Der Albtraum der Nazis" geht noch so.


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pm.diebelshausen

Habe ich mir auch so gedacht, Mr. Blonde!

Ich wollte nur nicht posten, weil ich das Zitat jetzt nur hier aus dem Thread zitiert in einem Zitat der NPD kenne. Nicht unbedingt eine verlässliche Quelle.

Aber wenn die Aussagen wirklich so waren, dann sind sie ebenso dämlich, wie die der extremen Rechten.

Zitat[...] ist man zutiefst einverstanden mit der Gewalt. Ein schönes Gefühl.

o.O Beide Seiten begreifen weder Tarantino, noch Kino, außer für ihre eigenen ideologisierten Zwecke. Das nenne ich vorsätzlichen Missbrauch der Kunst, die nicht verdient hat, durch derlei dummdreiste Vorurteile beiderseits zu plumper Propaganda degradiert zu werden!
:nono:
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

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