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Warum asiatische Filme?

Begonnen von Beini, 18 Februar 2005, 13:55:09

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Beini

... Ich weiß ja, dass man auf solchen Foren gerne unpersönlich-anonym bleibt, aber trotzdem will ich es wagen, diese Frage zu stellen:
Warum interessiert ihr euch eigentlich für das asiatische Kino? Was reizt euch am ostasiatischem Film?
Ich bin selbst Fan von diesen Filmen, aber ich frage mich immer, was euch dazu bewegt... zu neugierig!  :wink:
Was ist es?
Seit ihr alles Sinologen? Oder mögt ihr einfach nur Stil und Story in diesen Streifen? Und was ist dann der Unterschied zum Hollywood-Film? Mögt ihr die unverfrorene Gewaltdarstellung? Die coolness? Seit ihr etwa selber Asiaten? Oder steht ihr auf asiatische Männer/Frauen??
Zu persönlich? Zu pauschal? Dann will ich mit gutem Beispiel vorangehen und meine Leidenschaft ergründen...  :wink:

Bei mir fing das Interesse in prä-pubertärer Zeit mit den John Woo Streifen an - einfach zu cool um einen teenager nicht zu reizen... aber was mich bis heute am Asia-Film reizt ist etwas anderes - der Großstadt-Dschungel!! Spätestens seit ich mich selbst in deren Städten rumtreibe ist mir klar: ich mag einfach diese hektische, lebendige, einerseits rohe und anderseits seltsam gelassene Stimmung in asiatischen Metropolen... und wenn die dann gut gefilmt zu mir ins Wohnzimmer kommt, dann greif ich gerne zu! ... Naja, ich denke, da liegt bei mir die Wurzel... natürlich ist mit dem allgemein geweckten Interesse dann der eine oder andere "ruhige" oder auch "historische" Film dazu gekommen, so dass ich heute von mir sage, den Asiatischen Film als solchen - sozusagen als Hobby, mit Genuß zu verfolgen... der Ursprung aber sind Hongkongs Gassen und Garküchen, in denen Triaden sich mit Uzi´s beschießen ... 8)

brokenpromisering

Angefangen hats bei mir eigentlich eher simpel mit den klassischen Jackie Chan Reißern à la "Police Story" oder "Project A", von denen ich heute noch ein Riesenfan bin. Weitere Filme aus Hong Kong folgten (nicht nur Action). Ein paar Jahre später bin ich filmtechnisch eher per Zufall auf Südkorea gestoßen (ich glaube mein erster Film war Kim Ki-duks "Seom - The Isle"). Bin seitdem besonders fasziniert von den südkoreanischen Arthouse-Dramen und Melodramen, aber mich sprechen eigentlich generell alle Genres an. Für mich ist filmtechnisch im Moment Südkorea das nonplusultra, wenn man mal von den in letzter Zeit immer häufiger anzutreffenden Hollywoodkopien absieht. Das Talent vieler Filmemacher dort ist einfach unwerfend (sei es technisch oder storymäßig) und besonders wie Charaktere und zwischenmenschliche Beziehungen dargestellt und entwickelt werden, ist fasziniernd (selbst in für sowas mehr oder weniger untypischen Genres wie Action). Außerdem geht mir die brotlose Kommerzkacke aus Hollywood auf die Eier (will nicht generalisieren - auch aus den USA kommen Superfilme, aber leider viel zu wenige). Bin im Moment dabei, etwas auszuholen, und Stück für Stück das Kino Japans und (relativ frische) aus Thailand zu erforschen.
Außerdem ein sehr wichtiger Punkt für mich: die Kultur in Südostasien ist mehr als nur interessant - egal ob China, HK, Korea oder Japan. Ich selbst versuche mir koreanisch beizubringen (scheißschwer ;))...und ich hoffe mal dass ich Ende diesen Jahres oder nächstes Jahr mal Urlaub in Korea machen kann.
Und die Mädels sind natürlich auch total spitze... fast ungeschlagen :)
Letztendlich kann man sagen, dass es im asiatischen Kino sicher auch viele Gurkenfilme zu verzeichnen gibt, aber für mich ist Asien im Moment der Kontinent, der filmtechnisch die besten Resultate erzielt.

Ice-Lee

Ich hab mich schon immer für Samurai und japanischen Schwertkampf interessiert.
Und über Swordplay hab ich dann entdeckt dass es noch weit mehr interessante Filme aus Asien gibt!

DarKson

Kann mich da "brokenpromisering" in allen Punkten nur anschliessen. Obwohl ich eher auf die Fantasy Streifen aus Asien stehe.
Angefangen hat es mit den Bruce Lee und Jackie Chan Streifen und dieversen anderen Kampssportfilmen. Dann folgte "A chinese Ghost Story 1-3" und von da an war ich fasziniert vom asiatischem Film.
Die Storys mit ihrem kulturellen Hintergrund, diese wunderschön anzusehenden Kämpfe und natürlich die hübschen Asiatinnen. Ausserdem machen die asiatischen Filmemacher aus wenig sehr viel, wenn man sich mal das Budget einiger Produktionen anschaut. Sicherlich gibt es viele Gurken die einfach nur auf bekannte Stars setzen und filmisch nicht viel zu bieten haben, aber dank der OFDB bin ich bis jetzt grösstenteils davon verschont geblieben.
Einzig und allein mit dem asiatischen Humor kann ich mich noch nicht ganz anfreunden, da er mir meisst zu kindisch ist. Aber es sind schon klasse Filmemache was man ja an den ganzen US Remakes sieht die zur Zeit den Markt überfluten.

Ed Wut

Was mich hauptsächlich zu asiatischen Filmen gebracht hat, ist deren Kreativität, sprich: Ich kann, im Gegensatz zu US-Produktionen den Handlungsstrang meist nicht vorhersagen! Selbst wenn's ein 08/15-Plot ist, so sind doch genug Details (Charaktere, Hintergründe, Stunt-Choreographien...) vorhanden um zwei Stunden zu Unterhalten.

Von der Herangehensweise hab ich als Jugendlicher Jackie Chan à la "Mission Adler" gesehen. Dann kam John Woo. Mit den John Woo Filmen die Erkenntnis, dass Chow Yun Fat die coolste Sau des Universums ist (der kann mit 'nem Zahnstocher im Mund rauchen 8) ). Nebenbei wurde ich dann mit Tsui Hark-Produktionen wie "A Chinese Ghost Story", "Black Mask" oder "China Swordsman 2" ein Fan von asiatischer Fantasy.
Dann kam "Hero"...
...damit wiederrum das Interesse an Filmen von Zhang Yimou (brachte mich zu "Not One Less") und wegen der Geschichte des "ersten Kaisers" zu "Der Kaiser und sein Attentäter" von Chen Kaige. Wodurch dann "Xiao's Weg" zu sowas wie meinem Lieblingsfilm geworden ist, wenn man sowas als Sammler überhaupt haben kann.

Ach ja:
Wenn asiatische Frauen nicht gerade 'n Pfannkuchengesicht haben, sind sie die schönsten Frauen der Welt!
I'm not even supposed to be here, today!

Hellseeker

Mir gefällt am asiatischen Kino ausserordentlich gut, dass sie einfach mehr riskieren als Andere, mal etwas Neues versuchen und meiner Meinung nach sehr innovativ sind. Zudem haben die Asiaten ein unglaublich gutes Gespür für Dramatik, Genre-Mixes, Bildkompositionen und extravaganten Soundtrack.

Zeromancer

Ich bin jetzt kein totaler Asian Movie-fan,aber bei mir wurde das interesse-wie bei vielen auch-besonders durch die alten Bruce Lee,Jackie Chan,Jet Li und John Woo-Filme geweckt.

Was ich immer wieder an asiatischen FIlmen bewundere,sind die schönen Locations,die leicht fremden Einflüsse und GEwohnheiten,die einfach mal eben so,perfekt in Bilder eingefangen werden,der gewohnt leichte,lustige Stil der Asiaten,die verdammt coole Kampfoptik,z.B. bei Versus und eben wie soll ich es ausdrücken...der Mut,so viel wie möglich zu zeigen,die asiatischen Filme sind ,wie ich finde,die brutalsten,wenn ma an Sachen wie Oxen Split Torturing denkt.

Die Asiaten sind uns einfach immer eine Menge voraus,wie ich finde und sie verstehen es auch verdammt gut,Horrorfilme mit ihrem eigenen STil zu vermischen,was dann ganz anders daher kommt wie Us-Horrorfilme.

Nova

also ich würde mich eigentlich den vorgängern anschließen. das eigentlich am asiatischen film ist, dass im vergleich zu hollywood filmen nicht das kemoerzielle im mittelpunkt steht ( wie gelderpressungen etc.) sondern meist ein kultureller hintergrund das handeln bestimmt. ebenso sind wie auch schon erwähnt die locations. teilweise sind sie auch von der handlung und vorallem wenn es speziell kampffilme sind die kampfstile die ein anderen eindruck vermitteln als die teilweise hollywood-held-kampftechniken die meist rein garnichts mit wiklichkeit zutun haben. außerdem sollte man ja als filmfan besonders offen gegenüber anderen produktionen sein und in asien wird die ganze sache film ganz anders angesehn. dort soll es immernoch (teilweise und ich sag bewusst teilweise) eine familienangelegenheit sein.

japanischer splatter beispielsweise "the story of ricky" sind auch nicht zu verachten und auch recht lustig gemacht auch wenn sie nicht über ein solches "riesenbudget" verfügen wie andere neuere splatterfilme.

also sind diese filme meist ein ausflug in eine etwas andere welt, obwohl der asiatische film auch schon viel vom amerikanischen komerzfilm beeinflusst wird!

arthouse

ich bin auch ein großer fan des asiatischen films und zwar aus den bereits angesprochenen gründen: kreativität, filmtechnisch hohes niveau (abgesehen von den vielen trashfilmen), der dichte kulturelle hintergrund und die einziegartige art und weise geschichten unvorhersehbar, mitreissend und kunstvoll zu erzählen.

angefangen hat es bei mir so richtig mit - überraschung - john woo. hatte damals "harte ziele" gesehen und kurz darauf "face off", die mir beide sehr gut gefallen hatten. damals habe ich alledings noch nicht auf regisseure geachtet und mir nur zufällig den stylischen namen john woo gemerkt. in der tv-movie war dann zum kinostart von "face off" ein bericht über john woo, der mich auf die goldenen hk-zeiten des regisseurs aufmerksam machte. sofort verschlang ich alle john woo-filme, die ich in die finger bekam, und verehrte vor allem "a better tomorrow", "the killer", "bullet in the head" und "hard-boiled." dank john woo ist mir das erste mal bewusst geworden, das der regisseur einen film am meisten beeinflusst und jeder gute regisseur einen eigenen, unverkennbaren stil hat.

über diese schiene bin ich dann auch auf die anderen klassiker des hk-kinos gestoßen: "a chinese ghost story", "city on fire"... und schließlich wong kar-wai. dieser regiesseur hat mir die augen für cineastisch ansprungsvolles kino aus asien geöffnet. ich wurde ein großer fan seiner filme und lernte auch kitano sehr schätzen.

heute interessieren mich vor allem die arthaus-dramen aus südkorea ("frühling, sommer, herbst..." und "oldboy" zählen zu meinen lieblingsfilmen) und die künstlerisch anspruchsvollen filme aus japan (vor allem kitano und miike). in hongkong ist es leider in letzter zeit etwas ruhig geworden, was wahrscheinlich immer noch an der großen abwanderung von top-reigsseuren und -darsteller im lauf der 90er zusammenhängt. angesehen von wong kar-wai und "infernal affairs" hat mich lange kein hk-film komplett begeistern können.

insgesamt kommen aus asien und europa (vor allem deutschland, frankreich, dänemark und spanien) momentan die besten filme.

Nova

stimmt, john woo hab ich ganz außer acht gelassen ( war übrigends auch so meine einführung in das thema asiatischer film) vorallem the killer und hard boiled fand ich von der umsetzung her sehr gut gelungen.
auch charrakteristisch sind die vielen symbole die sich bei den meisten regisseuren in jedem ihrer filme wiederfinden lassen (auch beispiel wieder john woo mit seinem symbol der weißen taube)

Phil

ich mag eigendlich nur die Sprache...bin über Animes im O-Ton darauf gekommen mir auch "richtige" Filme im Asiatischen anzuschauen...besonders auf das das "Singen" (mehr im Anime als im RealFilm) fahr ich ab :mrgreen:

ich glob BattleRoyal kann ich mitlerweile im O-Ton mitsprechen, auch wenn ich kein Wort verstehe was ich da sage *g*
traue nie SB, denn es tut Dir weh :(
became MINGed!

ZitatCloverfield refers to the field formerly known as Central Park. Clovers are usually prone to grow at places after bombing. Thus the term "Clover" and "field" referring to park.

Ed Wut

Habe mir mit Kumpels gestern noch 'mal die "Hard Boiled" Lime Uncut Edi-
tion reingepfiffen...
Lustigerweise sind wir alle auf den Trichter gekommen, dass wir bei asiatischen Filmen (speziell 80er HK) komplett andere Wertmaßstäbe ansetzen, als bei anderen (Europa/USA) Filmen ansetzen.
Gerade bei den deutschen Dialogen dieses John Woo Klassikers (z.T. :wall: ) muss man schon viel Toleranz/Liebe besitzen (subjektive Meinung) Aber diese "blinde Verliebtheit" empfinde ich wiederrum nur bei Asia-Releases...
I'm not even supposed to be here, today!

DragonBay

Zitat von: Ed Wutdass wir bei asiatischen Filmen (speziell 80er HK) komplett andere Wertmaßstäbe ansetzen, als bei anderen (Europa/USA) Filmen ansetzen.[...]Aber diese "blinde Verliebtheit" empfinde ich wiederrum nur bei Asia-Releases...

Das hast du wirklich sehr schön auf den Punkt gebracht. :respekt:  :)
Ich kann gar nicht genau erklären, woran es liegt, aber es ist definitiv so wie du es beschreibst. Jeder Mensch ist halt neugierig und von Wissensdurst nach allem Unbekannten und Fremden erfüllt. Aufgrund meiner Herkunft haben Asia-Filme diesen Bonus bei mir nicht.

Ich bin grundsätzlich offen für alles und spezialisiere mich nicht auf Asia-Filme. Aber seitdem ich mir regelmäßiger und mehr Filme aus Asien anschaue, merke ich erst, wieviel besser gute amerikanische Filme eigentlich sind. Wenn ich Regisseure wie Zhang Yimou oder Kim Ki Duk einem Martin Scorsese zu dessen Glanzzeiten gegenüberstelle, wird mir der Klassenunterschied erst richtig bewusst. Gute asiatische Filme sind sehenswert, zeugen häufig von Ideenreichtum, Feinfühligkeit, Mut zum Risiko, Zivil- und/oder politischer Courage und vor allen Dingen entfalten sie eine unglaubliche visuelle Kraft! Aber rundum gelungene, nahezu bis zur Makellosigkeit glattgebügelte Filme (wenn man fast schon von der perfekten Symbiose aus Kunst und Kommerz sprechen kann) wie z.B. Citizen Kane, Vertigo oder L.A. Confidential sehe ich bislang nur aus den USA kommen...wenn auch in letzter Zeit so gut wie keine mehr, aber die Filmgeschichte darf man nicht außer Acht lassen.

barryconvex

Zitat von: BeiniOder steht ihr auf asiatische Männer/Frauen??

Außer den bereits genannten Gründen (mehr kreative Risiken, Ideenreichtum und Leidenschaft) ist das für mich wirklich ein Grund, warum ich asiatisches Kino (vor allem Südkorea und Japan) so mag. US-amerikanisches "Mainstream"-Kino ist für mich viel zu stark auf handzahme Kassenmagneten ausgerichtet (Bruce Willis, Mel Gibson, Julia Roberts, Sandra Bullock), mit der jetzigen Generation à la Ben Affleck, Matt Damon, Heath Ledger u.a. kann ich überhaupt nichts anfangen, viel zu jung und eindimensional.
Bei vielen Gesichtern reicht das aus, um mir jeden Spaß an so einem Film zu nehmen, weil die Rollen dadurch um jedes Überraschungsmoment oder Potential beschnitten werden.
Bei deutschen Filmen sieht es ähnlich aus, die Auswahl, aus der die Hauptdarsteller für größere Produktionen getroffen werden, ist dabei geradezu lächerlich klein, Katja Riemann und Til Schweiger schienen jahrelang in jeder 2. Produktion vertreten zu sein.

Ich mag insbesondere das Understatement an asiatischen Schauspielern (bisher einzige Ausnahmen für mich: The Ring und der Gegenspieler in Dead or Alive) und ihre Fähigkeit, auch ohne Dialog einen Charakter mit Leben zu füllen. Kitano kann ohne großartige Charakterzeichnung durch Dialoganteil gleichermaßen einen liebenden väterlichen Freund wie einen ultragewalttätigen Yakuza glaubhaft verkörpern (auch im selben Film). Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals so stark den Eindruck von Echtheit zu haben wie bei asiatischen Darstellern wie etwa in Nabi, Man Who See Video oder Flower Island.

Glod

Zu vielen Dingen, die hier schon genannt wurden, möchte ich noch einen Punkt anfügen, der mir beim asiatischen Kino wesentlich besser gefällt als bei Hollywood : Die Drehbücher dort arbeiten nicht immer zwanghaft auf ein umfassendes Happy End hin. Da kann es häufig mal vorkommen, dass urplötzlich ein liebgewonnener Hauptcharakter stirbt und nicht durch irgendwelchen an den Haaren herbeigezogenen Firlefanz aus einer absolut hoffnungslosen Situation gerettet wird. Beispiele hier sind u.a. "So Close" und "China Strike Force".
Und generell bin ich ja mehr an Actionfilmen interessiert und da liegen asiatische Filme imo meilenweit vor westlichen Produktionen. Die Jungs haben es einfach wesentlich besser drauf, was man ja auch daran erkennen kann, dass in so ziemlich jeder Big Budget-Hollywood-Produktion ein Asiate die Kampfchoreographie übernimmt.
"Er wird mir eine Kugel verpassen und dann Selbstmord begehen." -Nina Meyers-

"Wir passen schon auf, dass er keinen Selbstmord begeht." -Jack Bauer-

DragonBay

Zitat von: GlodDie Drehbücher dort arbeiten nicht immer zwanghaft auf ein umfassendes Happy End hin. Da kann es häufig mal vorkommen, dass urplötzlich ein liebgewonnener Hauptcharakter stirbt und nicht durch irgendwelchen an den Haaren herbeigezogenen Firlefanz aus einer absolut hoffnungslosen Situation gerettet wird. Beispiele hier sind u.a. "So Close" und "China Strike Force".

Ist im Prinzip richtig, aber die gewählten Beispiele lassen vermuten, dass die Drehbücher von "So Close" und "China Strike Force" insgesamt gut seien :roll: :wink:
Beispiele für gute Drehbücher inkl. Tod einer des Hauptfiguren sind vielleicht "A Better Tomorrow" oder "The Killer" (Quasi-Tod)

The Gent

Zitat von: DragonBay

Ich bin grundsätzlich offen für alles und spezialisiere mich nicht auf Asia-Filme. Aber seitdem ich mir regelmäßiger und mehr Filme aus Asien anschaue, merke ich erst, wieviel besser gute amerikanische Filme eigentlich sind. Wenn ich Regisseure wie Zhang Yimou oder Kim Ki Duk einem Martin Scorsese zu dessen Glanzzeiten gegenüberstelle, wird mir der Klassenunterschied erst richtig bewusst. Gute asiatische Filme sind sehenswert, zeugen häufig von Ideenreichtum, Feinfühligkeit, Mut zum Risiko, Zivil- und/oder politischer Courage und vor allen Dingen entfalten sie eine unglaubliche visuelle Kraft! Aber rundum gelungene, nahezu bis zur Makellosigkeit glattgebügelte Filme (wenn man fast schon von der perfekten Symbiose aus Kunst und Kommerz sprechen kann) wie z.B. Citizen Kane, Vertigo oder L.A. Confidential sehe ich bislang nur aus den USA kommen...wenn auch in letzter Zeit so gut wie keine mehr, aber die Filmgeschichte darf man nicht außer Acht lassen.



Seh's so änlich, bin zwar weder Asiatischer Herkunft noch habe ich irgendwelchen Bezug "dorthin".

Allerdings sehe ich's  bei mir immer öfter, wie durch den "fremdheits Bonus " aus einen HK B-Actioner schonmal  die "Offenbarung" wird.
w-)

Ich will hier keinesfalls das Asiatische Kino schlecht machen, gucke ja auch selber gerne die Filme, man muss aber auch sagen das die meisten von uns wirklich nur die Schnittmenge der Komerziell Erfolgreichsten Filme kennen (mir eingeschlossen und manchen auch ausgeschlossen).  

Vondemher, es sind bei mir weniger die Filme die mich für's Asiatische Kino begeistern sonder eher die Hochhäusern, Leuchtreklamen und der Pathos der hier keiner mehr ist, wobei es durchaus auch sog. "Künstlerisch Anspurchsvolle"(mag den Begriff nicht) Filme gibt
 :respekt:

P.S.: Oder meint ihr etwa nicht das wenn ein Deutscher Regisseur die Story von A better Tomorrow(finde die gut!) , mit Dt. Schauspieler und in Berlin, verfilmt hätte;
er nicht von allen Kritiker gelüncht , in der OFDB 1.0 Punkte bekommen hätte und das Master im Jordan verschwunden wäre?

Edit:
Mal davon abgesehen , das die Deutschen Cover der Verleih Tapes (die gezeichneten) "endgeil" aussehen. :dodo:
Society has traditionally always tried to find scapegoats for its problems: WELL HERE I AM

SIG ZU GROß! REGELN LESEN!

Oki :(
Hab's jetzt gelernt.

Eric

Tach,
eigentlich wurden die positiven Argumente schon mehr oder weniger alle erwähnt.

Irgendwie reizt mich, besonders bei älteren "Asia-Krachern" aus den 80/90ern, diese Frische der Filme.

Man vergleiche nur z. B. BULLET IN THE HEAD, THE KILLER, HARD BOILED (um jetzt ma nur Woo Filme zu nennen) mit Hollywoodproduktionen aus der gleichen Zeit.

Auch die Art der Kameraführung, der Schnitttechnik und der Storyaufbau unterscheiden sich "irgendwie" von anderen Filmen.

Naja, entweder man liebt sie oder man hasst sie.



MFG



ERIC
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

Beini

>Naja, entweder man liebt sie oder man hasst sie.
... *g* das kling mir zu sehr nach "friß oder stirb"...
Freut mich, dass der thread so einen Anklang findet, bin wohl nicht der Einzige, der neugierig auf die Motive der anderen ist.  :wink:
Meine große Hoffnung ist auch, dass vielleicht der eine oder andere Asia-Skeptiker von der Begeisterung hier auf den Geschmack gebracht wird!! Laßt uns also alle positiven Aspekte so oft wie möglich wiederholen!  :lol:

globalfreak

Bei mir hat das so angefangen, daß ich irgendwann mal in den 80igern oder frühen 90igern beim Zappen im Fernsehen immer wieder bei Kung-Fu-Filmen hängengeblieben bin. Ich weiß jetzt nicht mehr, was mein erster asiatischer Film war (könnte Police Story gewesen sein, den ich in den 80igern auf ner VHS-Raubkopie gesehen habe, ich war vielleicht 13 oder 14). Jedenfalls war ich von den Kung-Fu-Fights so angetan, daß ich mir gesagt habe: Damit mußt Du dich irgendwann mal genauer beschäftigen, weil ich auch gemerkt habe, daß es sehr viele asiatische Filme zu geben schien. Weltoffen war ich eigentlich schon immer und so nahm ich dann und wann Informationen über Bruce Lee auf, stieß mal in einer Zeitschrift auf einen Artikel über John Woo und das Heroic-Bloodsed-Kino u.ä..

Das eigentliche Aha-Erlebnis ist noch gar nicht solange her, das war im Januar 2003, da kam auf Pro 7 "Who am I" aka Jackie Chan ist Nobody. Da hats bei mir "Klick" gemacht, warum, weiß ich nicht genau. Der Film war für mich ein originelles James-Bond-Rip-Off. Bald darauf hatte ich auch wieder einen Internet-Anschluss und hab natürlich nach allem gesucht, was mit dem asiatischen Kino zu tun hatte, entdeckte dabei diverse Foren (u.a. auch dieses hier), Leo Mosers Eastern-Lexikon, das ich mir sogleich bestellte...da fand ich auch die Online-Händler charmes und Adrenafilm.

Ich bin also noch nicht so lange Asien-Film-Fan, habe aber mittlerweile schon einiges gesehen. Meine Wahrnehmung von Filmen im allgemeinen hat sich dadurch auch geändert. Hollywood sehe ich jetzt viel kritischer, nachdem ich 20 Jahre nur amerikanische oder europäische Filme gesehen hatte, obgleich ich die immer noch mag. Bin halt nur, wie gesagt, kritischer geworden.

Wenn mich jemand fragt, was ich am asiatischen Kino mag, würde ich sagen: Die Originalität, mit der angeblich ausgelutschte Themen verfilmt werden, die Heroic-Bloodshed-Filme (wo man allerdings sagen muß, daß es da auch viel Durchschnit und Müll gibt), Martial Arts (am liebsten in Verbindung mit gutaussehenden Mädels), die Gefühlsintensität der Dramen und Romcoms. Mehr fällt mir erstmal nicht ein, höchstens noch, daß die Filme meist direkter, krasser, offener sind, als Filme, wie ich sie bis dato kannte.

Muß mir den Thread nochmal durchlesen, vielleicht fällt mir das ein- oder andere noch ein.

Ed Wut

Zitat von: globalfreakMehr fällt mir erstmal nicht ein, höchstens noch, daß die Filme meist direkter, krasser, offener sind, als Filme, wie ich sie bis dato kannte.

Hab grad Mad Mission 1+2 gesehen, gerade läuft Teil 3 und danach hau ich Teil 4 rein.
"Direkter, krasser, offener"...   ÜBERTRIEBENER!!! :dodo:
BOAH, WIE ABGEFAHREN...( und "boah" zählt normalerweise nicht zu meinem schriftlichem Vokabular)
|-)  |-)  |-)  |-)  |-)  |-)  |-)  |-)  |-)  |-)  |-)
I'm not even supposed to be here, today!

GATTO

Zu Animes:
Naja da kommt ausm Westen halt nur kindischer Mist... mag zwar auch is kindische ausm Osten aber was bei denen kindisch ist ist noch lange nicht so grenzdebil wie Sachen ausm Westen.

Zu allg. asiatischen Filmen:
Am ehesten die unverblümte Gewaltdarstellung und der Fakt das die Helden dort nicht ganz so unsterblich sind. Weiters kommen derbe Horrofilme ja fast nur mehr von dort. Und vor allem achten die dort mehr auf Handlung und Atmosphäre als den Film einfach mit FX zuzumüllen.
Weiters wo ist sonst noch sowas wie Guinea Pig, Ichi oder Shogun's Sadism möglich??

Aber ne andere Antowrt hat man von mir e nicht wirklich erwartet oder??
*har har*

Beini

... man sollte natürlich eigentlich nicht seinen eigenen thread pushen, aber ich will ihn für "die neuen" mal wieder hervorkramen: hier gibt es einiges kluge und persönliche nachzulesen und vielleicht hat ja jemand was neues beizusteuern??
vielleicht ist jemand wieder ab von der liebe zum asia kino? im letzten jahr enttäuschungen oder highlights erlebt? für mich z.b. hat die okami-serie im tv mal wieder das interesse am "historischen" asienfilm geweckt... der ferne osten hat ja neben den glitzerwelten der moderne auch noch so einiges andere zu bieten!

Hana-Bi

24 Januar 2006, 02:07:02 #23 Letzte Bearbeitung: 24 Januar 2006, 02:15:58 von Hana-Bi
Ich fand die Okami Serie nachdem ich die Filme endlich mal gesehen habe nicht der rede wert. Schon damals fand ich die Serie schlecht so das ich keine lust hatte mir die Original Filme anzusehen. Und durch einen Tipp habe ich mir dann doch die Filme angesehen und habe es nicht bereut. Sehr schade das die Filme für die Serie eingestellt worden sind.

Doch es gab auch genug Highlights die ich letztes Jahr gesehen habe. Ich glaube Korea lag leicht vorne diesesmal. Die Koreanischen Highlights waren ganz klar Save The Green Planet, Oldboy und A Tale Of Two Sisters. Aus Japan hat Miike im letzten Jahr punkten können. Gozu, The Call und natürlich der Episodenfilm aus Asien Three Extremes haben mir sehr gefallen. Auch Agiator von Takashi Miike fand ich sehr gut. EDIT: Habe völlig vergessen Azumi, Duel Project und Godzilla Final Wars zu erwähnen.

Natürlich gabs auch ein paar enttäuschungen doch nicht so viele wie im Amerikanischen Kino.

BattleRoyale

so nun muss ich auch mal meinen brei dazugeben!
also ich schau/sammel eigendlich asiatische filme weil ich das amerikanische 08/15 einheitszeug nicht mehr sehen kann.
asiatische filme sind meist orgineller oder haben mehr flair als z.b. amerikanische filme. sowas wie "a tale of two sisters", "fallen angels", "chunking express", "oldboy", "eat drink man woman", "battle royale" wird man nicht aus amerika zu gesicht bekommen. ausserdem finde ich es meist ganz cool das asiatische film nicht immer alles erklären und manche dinge im dunklen lassen. bei amerikanischen filmen wird immer alles ganz genau erläutert damit auch jeder "bush wähler" die story versteht. bei asiatischen filmen muss man einfach dinge hinnehmen (so unlogisch sie auch sein mögen).

kurzum finde ich meist asiatisch filme einfach interessanter. auch wenn es auch bei diesen filmen viel schrott gibt :)

donbatikan

ich hab schon immer des Martial Arts zeug von Jackie Chan gemocht (vorallem die Alten)
erst später hat mei Schwester mir mal von Ju-On erzählt (The Ring hab ich vorher schon gesehen aber nur die Ami-Version)
...gekauft, angeschaut, geliebt...
dann hat sich meine Sammlung an Horror aus Asien erweitert bis ich auf Oldboy gestoßen bin...
Mit dem hat sich meine Sicht von Asiafilmen komplett geändert, sodass ich diese Art von Filmen jetz mehr schätze als den
Ami-Müll... die Asiaten ham ne andere Philosophie, Filme zu machen...
die stecken wenig Geld aber viel Arbeit und Gefühl in ihre Filme.

Früher war Hollywood mal sehr gut...
aber jetz macht Hollywood nur noch Geld anstatt Filme... damit is der Sinn verloren gegangen...
Aber nix gegen Amiland... ab und zu bringen se sogar zur heutigen Zeit gute Filme raus...
(die dann bis zum Erbrechen kopiert werden)

proximo

Angefangen hats auch bei mir mit dem guten alten Jackie Chan...

Heute stehe ich auf Asiatische Filme, weil sie sich einfach anders sind. Ich würd sagen, sie sind kompromissloser und ehrlicher. Da wird nicht mit großen Schauspielernamen geworben (zumindest nicht außerhalb des jeweiligen prduktionslandes) oder derlei. Alles wirkt imo insgesamt realer und intensiver.
When you watch a Jackie Chan Movie, you want to BE Jackie Chan!

Seemops

es ist ja nicht zu übersehen, dass das asiatische kino in den letzten jahren sehr beliebt geworden ist, und mittlerweile immer mehr filme zu sehen sind.
auf den zug bin ich einfach aufgesprungen, man hört so viel und dann wird man neugierig. viel habe ich noch nicht gesehen, aber ich versuche das aufzuholen. asiatisches kino ist für mich eine interessante und bis jetzt sehr neue abwechslung zu amerikanischen filmen. (aus den bereits genannten gründen)  mal von der interessanten kultur abgesehen (nicht in allen filmen kriegt man die immer gut zu gesicht, finde ich), literatur von und über asiaten ist daher auch sehr, sehr interessant und unterhaltsam.

die frauen interessieren mich weniger  :icon_biggrin: und die männer auch nicht, so viele gut aussehende asiaten hab ich noch nicht gesehen...einige, aber nicht sehr viele...
"Ford - ich glaube, ich bin ein Sofa!"

Catfather

Weil sie oft innovativer, lebhafter, emotionaler, glaubwürdiger und nicht so leicht berechenbar und kommerziell aufgesetzt wirken als der übliche Hollywoodmainstream.
Außerdem meist noch härter und tabuloser in den Gewaltszenen sind, die dadurch realistischer rüberkommen. Schwachpunkte gibt es jedoch auch im asiatischen Film z.B. der Humor, der im Regelfall albern und platt anmutet. Außerdem könnten konsequenter unnötige Füllszenen geschnitten werden, dadurch blähen sich so einige Filme sinnlos in die Länge. Überhaupt erscheinen mir so einige Enden suboptimal, wo man eher aufhören hätte können, so z.B. in "One Nite in Mongkok", im Prinzip ein guter Film, aber mit aufgesetztem eher schwachem Schlußakt und wiesooft einigem Leerlauf im Mittelteil.
Für alle, die sich noch eigene Gedanken machen:
http://www.NachDenkSeiten.de/
die kritische Homepage!

Beini

ZitatÜberhaupt erscheinen mir so einige Enden suboptimal
das fällt mir auch gerade beim jungen koreanischen film auf...!! bei aller liebe zu den quirrligen(?) mann-frau-komödien der letzten jahre, die koreaner neigen zum kitsch!

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