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Lynch - Genie oder Sadist?

Begonnen von Filmjunkie, 12 September 2005, 23:01:09

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Hana-Bi


Grusler

Ich finde "Lost Highway" und "Mulholland Drive" und auch "Eraserhead" sind praktisch psychedelische Reisen in verschiedene menschliche Gefühlswelten, logische Erklärungen sind da fehl am Platz. Was will man da auch erklären? Das kann man doch nur auf sich (ein-)wirken lassen. Ist bei mir jedenfalls so. Aber Psychedelik nach immer gleichem Schema kann auch langweilig werden...
Daher sind die "verständlichen" Werke "Blue Velvet" und "Wild at Heart" eher meins.
ROCK 'N' ROLL WIRD NIEMALS STERBEN, IHR SCHEISSER!
 -Rollie LeBay


Ko(s)misches Sein.

barryconvex

Hoffentlich ahnst Du zumindest, daß Du Dir gleich doppelt selbst widersprichst.
Hält Lynch seine Fans mit offenen Ende bei Laune?: Wenn es als Kompliment gemeint ist ja, sonst natürlich nein.

Mulholland Drive ist stellenweise banal?:
Wenn es als Kompliment gemeint ist ja, sonst natürlich nein.
Bei der Logik, kann man natürlich total lynchmäßig argumentieren.

Hana-Bi

Vielleicht hast du mich falsch verstanden (oder ich verstehe dich jetzt nicht).

Meine Ausage mit den Fans bei Laune halten bezog sich auf einem absatz von dir unzwar:

ZitatAlso nicht "Genie oder Sadist" sondern "Genie oder Scharlatan?"
Kann er gar nicht anders, als uns sich (in Geschichten) so und nicht anders darzustellen, ganz gleich, ob ihn irgendjemand versteht // versus // wertet er nur banale Filme durch Pseudomystizismus auf, der sich ohnehin nicht auflösen läßt, aber immerhin seine Fanschar bei Laune hält.

Meine Ausage kannst du als Kompliment deuten da diese offenen Enden für mich einen schönen Lynch Film ausmachen.

barryconvex

Zitat von: Hana-Bi am 14 Januar 2007, 22:42:27
Der Absatz ...
Also nicht "Genie oder Sadist" sondern "Genie oder Scharlatan?"
Kann er gar nicht anders, als uns sich (in Geschichten) so und nicht anders darzustellen, ganz gleich, ob ihn irgendjemand versteht // versus // wertet er nur banale Filme durch Pseudomystizismus auf, der sich ohnehin nicht auflösen läßt, aber immerhin seine Fanschar bei Laune hält.
ist einfach als Erläuterung der Ausgangsfrage gedacht. Wenn Du selbst schreibst, daß die offenen Enden nicht zwangsläufig sind, sondern eher für den (ästhetischen oder was auch immer) Genuß des Zuschauers gedacht sind, entfällt Option a) ("Genie"). Das ändert nichts an der Qualität seiner Filme (auch wenn meiner Meinung nach Mulholland Drive aus genannten Gründen eher enttäuschend ausfällt).

Ich kenne, glaube ich, auch keinen Regisseur, dessen Selbsteinschätzung so weit vom Genie ist, wie bei Lynch: Er "arbeitet" gern und sieht dabei keinen wirklichen Unterschied zwischen Filmen und handwerklichem Arbeiten, und alles was mit Erschaffen zu tun hat, ist eher ein passiver Akt: "im Äther fischen", sozusagen.

mcBain

es ist ebend geschmackssache, welche narrativen elemente und anordnungen man in filmen bevorzugt! ich für meinen teil halte lynch für genial, also geniestreiche sind fast alle filme, und das posingthema sollte wohl eher nicht lynch als mensch angreifen, denn auch in der literatur ist das lyrische ich nicht identisch mit dem autor, sondern sollte vielmehr heissen: "ICH verstehe die Filme nicht und bin sie nicht gewöhnt. Warum macht Lynch das mit mir?"

Vitara

Also ich verstehe auch wenig bei David Lynch.
Dennoch liebe ich seine Filme.
Für mich ganz große Filmkunst.



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