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Skala von 1 bis 10 - Interpretationen

Begonnen von Anderssen, 20 Oktober 2005, 21:17:09

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Anderssen

20 Oktober 2005, 21:17:09 Letzte Bearbeitung: 20 Oktober 2005, 21:19:52 von Anderssen
Hallo,

mir ist aufgefallen, dass die User offenbar unterschiedliche Auffassungen darüber haben, wie gut eine bestimmte Punktzahl auf der Skala  von 1 bis 10 ist. (deshalb finde ich die Skala  eigentlich auch nicht so praktisch).

Von daher hatte ich vorhin die Idee, dass wir hier vielleicht aus Spaß mal ein paar Interpretationen der Skala zusammentragen, um vielleicht einen Einblick darüber zu gewinnen, was wir mit den Punktzahlen verbinden.

Meine Interpretation klingt möglicherweise etwas merkwürdig; das mag daran liegen, dass ich sie vorhin in der S-Bahn geschrieben habe ;)

10 Punkte
Der Film beeindruckt den Zuschauer so sehr, dass man in absehbarer Zeit nicht auf die Idee kommt, Verbesserungsvorschläge zu machen. Er erscheint gewissermaßen "perfekt". (So einen Film habe ich bisher noch nicht gesehen.)

9 Punkte
Der Film übertrifft die Erwartungen des Zuschauers. Wenn dem Zuschauer hier noch Mängel auffallen, dann dürfen sie in keinem Fall der Natur sein, dass sie den Film "abwerten", sondern deren Behebung darf nur noch der weiteren Perfektionierung des Werks dienen.

8 Punkte
Gut. Der Film überzeugt den Zuschauer davon, in seiner jetzigen Form existieren zu dürfen. Man empfiehlt ihn ruhigen Gewissens spontan weiter, ohne etwaige Mängel anzusprechen.

7 Punkte
Der Film ist recht gut gemacht, so dass er bereits empfohlen werden kann. Der Zuschauer kommt aber auf die Idee, weitere Wünsche an den Film zu richten, bevor er ihn einfach so lobt.

6 Punkte
Kann man sehen. Der Film hat zwar gewisse Mängel, die verhindern, dass er empfehlenswert wird, der Gesamteindruck ist jedoch annehmbar. Langweilige Momente sollten daher minimal ausfallen. Nach Konsum des Films kommt man nicht spontan auf die Idee, zu fragen: warum hab ich meine Zeit vergeudet?

5 Punkte
Der Film erfüllt trotz seiner Mängel noch gewisse Anforderungen, durch die man ihn sich zur Not ansehen kann, wenn nichts besseres läuft. Langweilige Momente können in noch gerade tolerablen Grenzen vorkommen. Man fragt sich jedoch spontan, ob man nicht etwas besseres hätte machen können als diesen Film zu sehen.

4 Punkte
Das Desinteresse des Zuschauers ist geweckt. Eine klare böswillige Atacke gegen den guten Geschmack ist zwar nicht definitiv nachweisbar, der Film unterschreitet jedoch schon die Anforderungen, die einen vom Wegzappen abhalten. Abschalten ist in jedem Fall besser, als diesen Film zu gucken.

3 Punkte
Der Film unterschreitet nicht nur die Anforderungen, sondern steht unter dem Verdacht, dass man böswillig nervende Elemente eingebaut hat, weil man definitiv weiß, dass man den Film so nicht haben will. Es besteht jedoch theoretisch noch die Möglichkeit, dass es irgendwo da draußen Leute gibt, die den Film aufgrund ihres eigenartigen Geschmacks annehmbar finden könnten.

2 Punkte
Den Film zu sehen ist eher wie Arbeit. Empörend aufgrund der Vorgabe, für den Zuschauer unterhaltend oder interessant zu sein. Ein ernstes Wörtchen mit dem Regisseur ist definitiv angebracht. Dringender Tatverdacht der Zuschauerverarsche.

1 Punkt
Eine klare, offensichtliche Verarschung des Zuschauers. Der Film ist sein Gewicht nicht in Dreck wert, geschweigedenn das Material des Mediums, auf dem er daherkommt.


Urfaust

Hi,

IMHO ein sehr gutes Posting mit intelligenten Überlegungen ... aber, Du kannst Dir schon denken wo das Problem ist: Man kann nicht von jedem User abverlangen ebensolche Überlegungen bei der Punktevergabe anzustrengen, schon alleine weil viele Reviewer dazu gar nicht erst fähig sind. Mit anderen Worten: Rollen in einem Film die Köpfe, und hat der Reviewer eine Vorliebe dafür, vergibt er auch dem grössten Schwachfug noch Höchstnoten. Das ist eben so, weil die OFDB aufgrund ihrer Thematik (Geschnittene/Ungeschnittene Filme) generell viele User anlockt, die ihre Prioritäten eben nach den Effekten richten, und sich selten für die Filme an sich interessieren. Da dieser Boom aber generell nachlässt, wäre es zu wünschen daß sich die User bei der Punktevergabe in Zukunft mehr an gewisse Richtlinien halten.

Was ich aber gut fände, wäre eine solche Auflistung / Einteilung wenigstens ins FAQ aufzunehmen oder als Hilfeseite anzubieten, es wäre schonmal ein Schritt in die richtige Richtung ... Es könnte dem einen oder anderen User helfen seine Punkte gewissenhafter zu verteilen.

Algo

Captain Oi

Das größte Problem ist imho, dass viele User nur die Note 1 (Schlechter Film) und Note 10 (Spitzenfilm) vergeben. :icon_rolleyes:  :anime:
Besonders auffällig ist dies bei aktuellen Blockbustern.

Captain Oi :dodo:

sothoth

Zitat von: Captain Oi am 21 Oktober 2005, 00:06:03
Das größte Problem ist imho, dass viele User nur die Note 1 (Schlechter Film) und Note 10 (Spitzenfilm) vergeben. :icon_rolleyes: :anime:
Besonders auffällig ist dies bei aktuellen Blockbustern.

Captain Oi :dodo:

du sprichst mir aus der Seele. Sehr viele User machen sich einfach nicht die Mühe die gesamte Bandbreite der Bewertungsmöglichkeiten auszuschöpfen.
Die 10 sollte eigentlich zeitlosen Meisterwerken vorbehalten sein, und die sind halt die absolute Ausnahme. Und bevor man eine 1/10 vergibt, könnte man sich einfach mal die Mühe machen, die positiven Aspekte eines Filmes zu suchen und vielleicht zu dem Ergebnis kommen, daß der Film garnicht so übel ist. Ein bisschen Objektivität halt, insbesondere bei so Extremwertungen.

Df3nZ187

Mir ist die Skala zu streng.
Ich geb auch einem Film 10 Punkte der Fehler hat, solang er mich nur wirklich begeistern konnte.
Generell würd ich bis Punkt 5 eigentlich alles einen Punkt nach oben setzen. ^^
Zudem klingen die letzten Punkte viel zu polemisch.
"sondern steht unter dem Verdacht, dass man böswillig nervende Elemente eingebaut hat," <-- sowas kann man vielleicht mal in eine Review schreiben, aber auf keinsten als allgemeine Bewertungsbeschreibung.
www.anime-ronin.de

...in aufwendigen Studien sind wir zu folgendem, sensationellen Ergebnis gekommen:

Anderssen

21 Oktober 2005, 15:54:55 #5 Letzte Bearbeitung: 21 Oktober 2005, 15:56:51 von Anderssen
Hallo,
die Beschreibungen, die ich zu den Punkten geschrieben habe sind auch eher so eine Art Sinieren über das Bewerten, also kein Vorschlag, wie die Skala von 1 bis 10 zukünftig zu handhaben sein soll. Aber ich dachte mir so, dass wir hier mal unsere unterschiedlichen Interpretationen der Skaleneinteilung vorbringen könnten.

Zitat"sondern steht unter dem Verdacht, dass man böswillig nervende Elemente eingebaut hat," <-- sowas kann man vielleicht mal in eine Review schreiben, aber auf keinsten als allgemeine Bewertungsbeschreibung.
:D Stimmt, das sind eigentlich auch eher die Gedanken, die ich bei "3er" Filmen bisher hatte; da fehlt mir zugegebenermaßen die Erfahrung etwas passenderes zu schreiben, weil ich die Skala bisher nicht wirklich benutzt habe. Ich bevorzuge eher Schulnoten von 1 bis 6 mit Tendenzen + und -

Rufus T. Firefly

Zitat von: Anderssen
Aber ich dachte mir so, dass wir hier mal unsere unterschiedlichen Interpretationen der Skaleneinteilung vorbringen könnten.

Hier kannst du z.B. einiges nachlesen
http://www.gemeinschaftsforum.com/bbs/index.php/topic,39968.msg347279.html#msg347279
(hoffe , der Link funktionkiert so )

Anderssen

Danke für den Link, den Thread hatte ich noch nicht gefunden.

No Limit Soulja

@Anderssen

Also ich muss schon sagen, dass ich Filme eigentlich fast genauso bewerte wie in deinen Interpretierungen! :respekt:
Bloß bewerte ich nicht (nur) Filme die in meinem Auge perfekt sind mit einer 10, sondern meistens meine Lieblingsfilme oder Filme die in einem bestimmten Genre für mich zu den besten gehören.

Anderssen

Nunja, ich werde mir das mit der 10 auch nochmal überlegen. Wenn diese Nummer zu gar nichts gut ist, dann wäre es ja auch schade drum.
Mach ich halt aus der "10" eine "verbesserte 9", und vergebe auch die bisherige "9" ein bißchen weniger streng.

Dionysos

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mir bislang noch nie Gedanken darüber gemacht habe, wie man die einzelnen Notenstufen definiert, da ich der Auffassung bin, dass man eine solche Note auch stets in Relation zu Genre, Machart, (offensichtliche) Intentionen der Filmemacher, etc. betrachten sollte -  du kannst ja einen Michael-Bay-150-Millionen-Blockbuster nicht mit B-Action-Videothekenware auf eine Stufe stellen, oder billige Amateurzombiefilme mit Klassikern wie "Dawn" gleichsetzen. Doofe Beispiele, ich weiss, aber ihr versteht hoffentlich was ich meine.

Letztlich ist es bei mir jedenfalls so, dass ich meine Noten mehr oder weniger "aus dem Bauch heraus" verteile, indem ich kurz und knapp abwäge, was für einen Film ich vor mir habe, was ich davon erwarten kann und welche erzählerischen/dramaturgischen Möglichkeiten der eine oder andere Stoff überhaupt zu bieten hat. Beispiel: Von einem Drama wie "Haunah" erwarte ich aufgrund der Besetzung schauspielerische Höchstleistungen, ansonsten gut ausgearbeitete Figuren, ansprechende Dialoge und einen packenden Handlungsverlauf. Letztere beiden Erwartungen wurden voll erfüllt, die anderen beiden nicht - schlussendlich hab ich mich zu einer "7/10" entschieden. Diese Entscheidung beruhte aber nicht auf irgendeiner vordefinierten Liste sondern einerseits, wie grade erklärt, auf meinen Erwartungen bezüglich der Thematik des Films, andererseits schlicht und ergreifend auf "Bauchgefühl", sprich: wie der Film insgesamt auf mich gewirkt hat, ob ich mich gelangweilt habe, und so weiter.

Wie gesagt: Ich finde, dass das Ein-Klick-bewerten in der OFDb keine Wissenschaft ist, bei der man sich an allgemeine Richtlinien halten sollte. Kann man sicher so machen, keine Frage, aber ich finde dass das Spektrum an Argumenten, die in eine solche Bewertung einfliesst, einfach zu gross und zu fallspezifisch ist, um es in einem kurzen und knappen Satz zusammenfassen zu können.


MfG.

God doesn't make the world this way. We do. - Watchmen

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It doesn't take much to see that the problems of three little people don't amount to a hill of beans in this crazy world. Someday you'll understand that. - Casablanca

Rain Jao


Anderssen

ZitatLetztlich ist es bei mir jedenfalls so, dass ich meine Noten mehr oder weniger "aus dem Bauch heraus" verteile
Ist bei mir nicht anders ;)
ZitatVon einem Drama wie "Haunah" erwarte ich aufgrund der Besetzung schauspielerische Höchstleistungen, ansonsten gut ausgearbeitete Figuren, ansprechende Dialoge und einen packenden Handlungsverlauf.
Hm, ehrlich gesagt würde ich nicht auf die Idee kommen, soetwas zu erwarten. Entscheidend für mich ist nicht, welchem Genre der Film angehört, sondern nur, in welches Fahrwasser sich der Film tatsächlich begibt. Die Informationen die man braucht um ihn zu bewerten, gibt er einem meistens "live", beim Anschauen.
Zitatandererseits schlicht und ergreifend auf "Bauchgefühl", sprich: wie der Film insgesamt auf mich gewirkt hat, ob ich mich gelangweilt habe, und so weiter.
Genau so mache ich das auch.
Die Skala benutze ich lediglich, um das Ergebnis zu katalogisieren; vielleicht ist das nicht gut rübergekommen. Welche Methoden es nun gibt, einen Film zu bewerten, darüber will ich gar nichts sagen. Aber letztendlich habe ich immer ein Ergebnis im Kopf, und das lässt sich meistens mit einem Punkt auf der Skala vereinbaren.
Die Skaleneinteilung, die ich gewählt habe, sollte für mich etwas leisten, wie eine gute Programmzeitung: hat der Film z.B. eine 7, dann heißt das: soll man sich ruhig mal ansehen, ist ganz nett gemacht.

Fleshgrinder

Ich finde das du das absolut super TOP  :respekt: zusammen gefasst hast, dem Thread sollte man fast ein Sticky verpassen ;)
(einige meiner Bewertungen musste ich doch glatt überarbeiten  :icon_lol: )

MfG
Fleshgrinder

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