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Grindhouse von Quentin Tarantino & Robert Rodriguez

Begonnen von EL-ToRRo, 31 Januar 2006, 22:19:23

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Robi

Zitat von: Moonshade am 18 Juni 2007, 14:11:33
Tatsache ist, daß er sich damit allmählich selbst wiederholt und daß es nicht automatisch immer gleich gut ist für alle übrigen.

Dann bin ich wohl noch nicht übersättigt genug.  :icon_lol:

Zitat von: McKenzie am 18 Juni 2007, 14:30:44
Eben. Massiver Mangel an Souveränität und formaler wie dramaturgischer Klau durch das gesamte Genre-Kino der 70ziger von dem die meisten Zuschauer keinen Dunst haben. ... Das soll Quentin Tarantino nicht herabwürdigen- nur sind seine Filme eben unterhaltsam, aber nicht sehr viel mehr, vor allem nicht so originell und einzigartig wie manch einer glaubt. Im Endeffekt macht Tarantino nichts anderes als die Herren Schnaas oder Bethmann, nur das ihm in frühen Jahren einige Drehbuchschreiber den Kopf gewaschen haben und er inzwischen genügend Erfahrung gesammelt hat um seine Lieblingsfilme ansprechend und nicht abschreckend wie letztgenannte Amateur-Filmer, neu zu verfilmen.

Und genau da sind die Geschmäcker zum Glück verschieden. Auch wenn er sich fröhlich durch die kunterbunte Welt der Filmvergangenheit arbeitet, steht er damit ja ziemlich alleine da. Mir fällt zumindest kein Zweiter ein. Also ist seine Arbeit, so wie er sie macht, doch irgendwie einzigartig. Er macht halt das worauf er Lust hat und ich will mir gar nicht vorstellen, daß er einen Film machen müsste, der dann ohne Ecken und Kanten und aalglatt daherkommt, nur um der breiten Masse zu gefallen.
Herabgewürdigt hast du Herrn Tarantino eher durch den Vergleich mit zwei Dilettanten aus dem stinkenden, deutschen Filmsumpf. Aber auch hier scheiden sich ja bekanntlich die Geister.

Gruß.
- "My god, it's Adolf Hitler!"
 
- "This is Sam Smith!
  He's our undercover expert.
  He's only disguised as Adolf Hitler."

McKenzie

Zitat von: Robi van Gore am 18 Juni 2007, 16:01:13
Herabgewürdigt hast du Herrn Tarantino eher durch den Vergleich mit zwei Dilettanten aus dem stinkenden, deutschen Filmsumpf. Aber auch hier scheiden sich ja bekanntlich die Geister.

Ich hoffe aber doch stark das du dich hier nur auf die (tatsächlich unheimlichen) Untiefen des Amateurfilms beziehst und nicht auf das deutsche Kino im allgemeinen!  :icon_eek:

Ansonsten huldigen doch soviele Regisseure ihren Genre-Ikonen (u. a. auch Takashi Miike, Brian de Palma, Eli Roth, Wolfgang Büld, Andrzej Bartkowiak). Tarantino sitzt also auf keinem goldenen Thron. Eigentlich könnte man ihm dankbar für seine Reanimierung des asiatischen und italienischen Genre-Kinos der guten alten Zeit sein (als nächstes Projekt ist ja offensichtlich eine freie Neuinterpretation von Enzo G. Castellaris "Inglorious Bastards" geplant) aber das grundlegende Problem ist, das schlicht die wenigsten wissen, das Tarantino sich in der Geschichte des Exploitationkinos bedient und felsenfest davon überzeugt sind, einen der einfallsreichsten und schrägsten Filmemacher unserer Zeit vor sich zu haben- was nun einmal falsch ist. Sicherlich kann man als Kenner auch seine Freude an den vielen Zitaten haben- nur wird diese darüber getrübt, das Tarantinos Filme die alten Klassiker eher überspielen als sie wieder ins Gespräch zu bringen- und das ist nicht einmal sein eigenes Verschulden da er schließlich bereitwillig über seine cineastischen Vorlieben Auskunft gibt.

Und wie Thorsten schon in seiner Kritik geschrieben hat- langsam wird es Zeit für einen Schritt nach vorne. Wenn Tarantino eine längere Karriere plant sollte er sich früher oder später von dieser Arbeitsweise lösen, sonst wird er langsam aber sicher untergehen und den eigenen Mythos zerstören.
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Mr. Hankey

Zitatvor allem nicht so originell und einzigartig wie manch einer glaubt.
Das hat nichts mit glauben zu tun, sondern mit Wissen das es so ist. Das fehlt halt manchem, so auch Dir! :icon_twisted: ;) ;)

ZitatUnd genau da sind die Geschmäcker zum Glück verschieden. Auch wenn er sich fröhlich durch die kunterbunte Welt der Filmvergangenheit arbeitet, steht er damit ja ziemlich alleine da. Mir fällt zumindest kein Zweiter ein. Also ist seine Arbeit, so wie er sie macht, doch irgendwie einzigartig. Er macht halt das worauf er Lust hat und ich will mir gar nicht vorstellen, daß er einen Film machen müsste, der dann ohne Ecken und Kanten und aalglatt daherkommt, nur um der breiten Masse zu gefallen.
Herabgewürdigt hast du Herrn Tarantino eher durch den Vergleich mit zwei Dilettanten aus dem stinkenden, deutschen Filmsumpf. Aber auch hier scheiden sich ja bekanntlich die Geister.
Kann man nur zustimmen! :respekt:
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Robi

Zitat von: McKenzie am 18 Juni 2007, 20:30:16
Ich hoffe aber doch stark das du dich hier nur auf die (tatsächlich unheimlichen) Untiefen des Amateurfilms beziehst und nicht auf das deutsche Kino im allgemeinen!  :icon_eek:

Hab da wirklich nur von dem Wurmfortsatz des dt. Films gesprochen, den eigentlich kein Mensch benötigt.

Zitat von: McKenzie am 18 Juni 2007, 20:30:16
Ansonsten huldigen doch soviele Regisseure ihren Genre-Ikonen (u. a. auch Takashi Miike, Brian de Palma, Eli Roth, Wolfgang Büld, Andrzej Bartkowiak). Tarantino sitzt also auf keinem goldenen Thron.

Na zumindest hat er einen eigenen Stuhl und den teilt er mit keinem. (und ich meine das Möbelstück ;)) Denn in der Art und Weise wie er an seine Filme ran geht und sie dann dem Publikum präsentiert, fällt mir kein zweiter Regisseur ein. Die es versuchen, kopieren dann eher wieder Tarantino. Und wie das endet, kann jeder selber sehen, bei einem Rundgang durch die Videothek seines Vertrauens und mal alle DVDs zusammen sammeln, welche damit werben in bestem Tarantinostyle zu sein.  :kotz:

Zitat von: McKenzie am 18 Juni 2007, 20:30:16
Und wie Thorsten schon in seiner Kritik geschrieben hat- langsam wird es Zeit für einen Schritt nach vorne. Wenn Tarantino eine längere Karriere plant sollte er sich früher oder später von dieser Arbeitsweise lösen, sonst wird er langsam aber sicher untergehen und den eigenen Mythos zerstören.

Das kommentiere ich mal hiermit...

Zitat von: McKenzie am 18 Juni 2007, 20:30:16
...(als nächstes Projekt ist ja offensichtlich eine freie Neuinterpretation von Enzo G. Castellaris "Inglorious Bastards" geplant)...

In der Hoffnung, dass aus dem Film wirklich noch mal was wird, erwartet den Filmfreund hierbei bestimmt ein weit zugänglicherer Film, im Vergleich zu seinen letzten Genreausflügen.

Gruß Robi.
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Hana-Bi

19 Juni 2007, 13:05:54 #424 Letzte Bearbeitung: 19 Juni 2007, 13:13:12 von Hana-Bi
Ich stimme erneut dem Manifest zu. Death Proof ist trotz seiner exzellenten Inszenierung einfach schlecht, wobei schlecht einfach der falsche Ausdruck ist, Death Proof ist einfach langweilig. Im Gegensatz zu einigen anderen liebe ich eigentlich jeden Tarantino Film. Death Proof passt einfach nicht zu dem Grind House Projekt, dafür zieht Tarantino zu sehr sein eigenes Ding durch. Es ist schade das er ausgerechnet bei diesen Projekt seinen erste Niederlage mal einstecken muss. Dabei fing der Film ziemlich cool an, erinnerte mich zum Teil etwas an Jacky Brown. Coole Musik, coole Schauspieler, da passte eigentlich alles in den ersten Minuten. Doch immer mehr dümpelte der Film nur noch vor sich hin. Doch nach Stuntman Mikes "ersten Stunt" ging es dann ganz Berg ab. Es folgten die langweiligsten 30 oder 40 Minuten die ich je in einem Film gesehen habe. Die bedrohliche und zugleich die typische Tarantino Atmosphäre verschwand völlig. Und dann übertrieb Tarantino auch noch mit seinen Dialogen die zwar wie immer sehr außergewöhnlich waren aber eher einschläfernd wirkten. Worum es dann letztendlich ging habe ich nicht verstanden, ich habe einen Kumpel von mir um Rat gefragt doch der ist leider schon in Minute 70 ungefähr eingeschlafen.

So genug rumgemault^^, mir hat der Film nicht gefallen. Muss aber nicht heißen das ihn Fans der alten 70er Midnight Movies auch schlecht finden. Für einen Kinofilm bietet uns Tarantino aber viel zu wenig. Aufgrund der ersten Hälfte reicht es aber noch für 5/10 Punkte.

Thorsten Hanisch

Zitat von: Robi van Gore am 18 Juni 2007, 16:01:13Herabgewürdigt hast du Herrn Tarantino eher durch den Vergleich mit zwei Dilettanten aus dem stinkenden, deutschen Filmsumpf.
So an den Haaren herbeigezogen finde ich - zumindestens im Falle von DEATH PROOF - den Vergleich nicht.






Roughale

Zitat von: Hana-Bi am 19 Juni 2007, 13:05:54...Death Proof passt einfach nicht zu dem Grind House Projekt, dafür zieht Tarantino zu sehr sein eigenes Ding durch...

Das stimmt so nicht, viele Filme aus der alten Grindhouse Tradition waren ähnlich gestrikt, viel Laberei und Leerlauf, dann eine action- oder horrorgeladene Szene, dann das ganze nochmal von vorne. Eventuell hat Tarantino hier zu wenig sein eigenes Ding gemacht, ich weiss es nicht...

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Hasko Baumann

Bin wirklich gespannt, ob sich hier jemand findet, der DEATH PROOF ganz arg lieb hat.

Denn der ist nun mal, man kann es nicht von der Hand weisen, schon in seiner KURZEN FORM arschlangweilig.

Ob es jemand gibt, der sich nicht wünscht, Kurt Russell möge Rosario "Chris Tucker" Dawson und Zoe Bell sofort über den Haufen fahren?

Leatherface1974

Hier gibts tatsächlich jemanden, der Death Proof toll findet. Und nein ich wünsche mir nicht, dass Kurt "Stuntman Mike" Russell die beiden sofort über den Haufen fährt. ^^ Sicherlich unterscheidet sich Death Proof von Tarantino's anderen Filmen, aber ich finde nicht unbedingt zum schlechteren. Mir hat die ca. 90 Minuten lange Fassung im Double Feature gefallen und ich freue mich auf die Extended Version. Achja und es werden keine weiteren Action Szenen in dieser Fassung zu sehen sein, sonder nur Handlung und VIELE Dialoge.  :icon_twisted:

Hasko Baumann

Ich finde, DEATH PROOF unterscheidet sich gar nicht so sehr von QTs anderen Filmen, er ähnelt eben den weniger gelungenen Teilen seiner anderen Filme; also KILL BILL VOL. 2 in NOCH geschwätziger.


Leatherface1974

Naja is sowieso alles Geschmaccks- und Ansichtssache. Einigen gefällts halt, den anderen nicht. Aber bei Death Proof scheinen sehr viele der Ansicht zu sein, dass er zu langweilig und zu dialoglastig ist.

lastboyscout

Zitat von: Hasko Baumann am 19 Juni 2007, 14:24:23
Bin wirklich gespannt, ob sich hier jemand findet, der DEATH PROOF ganz arg lieb hat.
Naja, wenn man den Thread aufmerksam verfolgt haette, dann waere man auch auf mein Review gestossen ( muesste Seite 14 sein ).
Und ich sah den Film als "Grindhouse"-Doublefeature und fand ihn hervorragend.
Ich fand ihn nie langweilig oder sonstwas.
Hat mich begeistert.
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Hasko Baumann


Ah ja, jetzt erst gesehen.

Fand aber trotzdem keinen der genannten Crashfilme der 70er so öde wie DEATH PROOF in der zweiten Hälfte. Da kann mir auch keiner von der Presse erzählen, das sei doch "so gewollt, damit es den alten Filmen ähnelt." So n Quatsch!

lastboyscout

@Hasko Baumann
Ich dachte eigentlich, das sich deine Aussage auf die erste Haelfte bezieht.
Denn dort ist schon deutlich mehr Leerlauf zu verzeichnen als in den Klassikern.
Ab der Szene, in der er das erste Mal auftaucht, fand ich den Film extrem kurzweilig.
Er arbeitet sich sehr gekonnt auf das Finale hin, er haelt eine staendige Spannung im Hintergrund, die ich nie vermisste waehrend der zweiten Haelfte.

Naja, so stark koennen sich Geschmaecker unterscheiden.
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Robi

Zitat von: Hasko Baumann am 19 Juni 2007, 15:28:16
Ich finde, DEATH PROOF unterscheidet sich gar nicht so sehr von QTs anderen Filmen, er ähnelt eben den weniger gelungenen Teilen seiner anderen Filme; also KILL BILL VOL. 2 in NOCH geschwätziger.

Durch diese Aussage verflüchtigt sich bei mir der Gedanke, Death Proof könnte wirklich öde sein. Ich gebe zu beim ersten Mal Kill Bill Vol.2 hatte sich für mich auch ein wenig die Langeweile eingeschlichen, doch das legte sich schon beim zweiten Durchgang und jetzt ist der Film für mich absolut kurzweilig. Ähnlich ging es mir auch schon bei Jacky Brown, da hab ich sogar ein paar mehr Anläufe gebraucht. Aber auch den Film kann ich mir mittlerweile immer wieder anschauen. Ich sehe mich schon mehrmals zu Death Proof ins Kino rennen und vielleicht überbiete ich ja die 8x  :doof: auf die ich es bei Kill Bill Vol.1 gebracht hab.
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Mr. Hankey

@ Hasko

Guck mal in der Ofdb vorbei. Selbst einige gestandene Kritiker (z. Bsp. Copfkiller) lieben dort "Death Proof" über alles. ;)
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Hasko Baumann

Zitat von: Mr. Hankey am 19 Juni 2007, 18:51:26
@ Hasko

Guck mal in der Ofdb vorbei. Selbst einige gestandene Kritiker (z. Bsp. Copfkiller) lieben dort "Death Proof" über alles. ;)


Hmhm....

Das steht was von "Innovation" und "Facettenreichtum", aber keine einziger Proof (höhö), der diese Behauptung untermauern oder überhaupt mit Inhalt anreichern würde.

Mr. Hankey

Dann schreib doch mal in Copfkillers Review-Forum. Ein bisserle Diskussionsstoff unter "Konkurrenten" kann doch nicht schaden! ;)
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Robi

Also allgemein gesprochen, wenn sich jemand begeistert und positiv zu einem Film äußert, ohne das großartig zu begründen, dann ist das nicht viel wert? Aber im Gegenzug, jemand Kritik ausübt, bei der nicht viel mehr rum kommt als "Langweilig", ist das gesprochene Wort Gesetz?  :00000109:

Oder hab ich da jetzt was völlig falsch verstanden? Wie gesagt, daß ist eine allgemeine Frage.
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Hasko Baumann

Begründen sollte man schon. Bringt doch recht wenig, wenn Du ne Abfolge von Attributen liest ohne jede Begründung. Wär doch nur dann sinnvoll, wenn Dir eine Dir vertraute Person das mitteilt, dann kannste es einordnen.

Hab ja DEATH PROOF im Rahmen von GRINDHOUSE auch rezensiert und auch begründet, warum ich den arschlangweilig finde. Interessiert mich dann bei anderen Meinungen, die ich natürlich gelten lasse, schon, wie man beim selben Film "Facettenreichtum" und vor allem "Innovation" ausmachen kann - gerade dann, wenn die Idee eigentlich nicht Neuerfindung, sondern Nachahmung ist (wobei auch das voll in die Hose ging).

whitesport

der grösste unterschied zu anderen leicht drögen werken von QT ist, das er nicht angenehm langweilig sondern nervig langweilig ist. einer der wenigen filme in der letzten zeit bei denen ich wirklich froh war, wieder das kino zu verlassen...

SplatMat

Muahahaha...

Sorry für OT, aber wie kann man denn in einen Film ins Kino gehen, wenn man vorher schon weiß, dass die anderen Filme des Regisseurs alle langweilig waren, und dieser Film dazu noch absolutes Underground-Kino für Fans darstellt? Manche Leute haben einfach zu viel Geld!
Für ein freies Tibet


Hasko Baumann


lastboyscout

Es ist eigentlich ziemlich egal wieviel "Grindhouse" gekostet hat.
Tatsache ist, das er ein Nischenprodukt ist und bleibt.
Sie haben halt gehofft, das mit den Namen Quentin Tarantino und Robert Rodriguez auch Leute ins Kino gelockt werden, die eher auf Mainstream stehen.
Sie haben ja auch "Pulp Fiction" ( Quentin ) und "Desperado" abgeliefert, die schon eher fuer den Mainstream geeignet waren, und von dem auch begeistert aufgenommen wurden.
Also ist die Bezeichnung "Underground" schon irgendwo gerechtfertigt, denn den meisten Leuten ist "Grindhouse" entweder zu brutal und splatterig bzw. auf zu alt getrimmt.
Und den Humor der Trailer kapieren doch sowieso nur Genrefans bzw. Leute, die Ahnung von der Materie haben.
Und wenn er noch so viele Millionen gekostet hat . . .
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Roughale

Zitat von: Hasko Baumann am 20 Juni 2007, 12:57:18...Interessiert mich dann bei anderen Meinungen, die ich natürlich gelten lasse, schon, wie man beim selben Film "Facettenreichtum" und vor allem "Innovation" ausmachen kann - gerade dann, wenn die Idee eigentlich nicht Neuerfindung, sondern Nachahmung ist (wobei auch das voll in die Hose ging).

Das würde mich auch interessieren, aber Hasko, ich möchte (nochmal?) den Aspekt in den Raum werfen, dass QT eventuell genau das erreicht hat, was er wollte, dann könnte man nicht wirklich von "in die Hose gegangen" sprechen, oder? Es gab doch in den 70ern etliche Filme, die mit ihren Aushangfotos das Genrepublikum in die Kinos lockte und ausser den wenigen (mehr oder weniger guten) Szenen gab es jede Menge Leerlauf. Diese Filme wurden auch gerne bei den langen Nächten (3 Filme) in der Mitte getzeigt und man war beim letzten Film (der meist der Grund war für den Besuch war) regelrecht gerädert. Ich kann mich an Halloween im Marmorhaus in Berlin erinnern, der war hart zu nehmen nach einem vergessenen ersten Film und dem grottenlangweiligen Schwingen der Angst. Lediglich die Platzierung in Grindhouse wär dann aus der Sicht fehlgeschlagen, ich denke auch, dass er in Doppelpack eher an den Beginn gehört, gab es da eventuell Interventionen der Produzenten? Ich bin mir sicher, dass QT all diese Filem gut kennt und er damit eventuell was viel besseres abgeliefert hat, als wir alle erkennen können - aber warum? Wenn man Leute damit aus dem Kino vertreibt, oder später zum Vorspulen animiert...? Aber seine Meinung will ich gar nicht hören, jedes dritte Wort kann ich ja schon mal exklusiv hier veröffentlichen: "allright?"

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Hasko Baumann

@lastboyscout

Hm, würde widersprechen.

Erstens pumpt man nicht 100 Millionen in ein Nischenprodukt. Tarantino, Rodriguez und die Weinsteins hielten einfach die "Nische" für größer. Da hat man sich schon ne dicke Nummer versprochen und das Teil ja auch vermarktet bis zum get-no.

Zweitens ist brutale Splattergewalt doch schon längst Mainstream. HOSTEL, HILLS HAVE EYES, SAW... das ist der neue Mainstream. Deswegen ist diese Art der Gewaltdarstellung auch nur noch der reine Selbstzweck und hat nicht die geringsten subversiven Qualitäten.

Drittens hat sich insbesondere Tarantinos Prinzip, sich rücksichtlos im Köchelverzeichnis seiner Lieblingsregisseure zu bedienen und darauf zu bauen, daß sich a) die Fanboys in die Hose machen und b) Otto Normalverbraucher das alles für irre neu hält, ganz einfach überlebt. Er selbst ist mit verantwortlich dafür, daß die Bildsprache und die Inhalte alter B- bis Z-Movies einem breiteren Publikum bekannt geworden sind. Wo ist also die Novität.

Außerdem haben QT und RR doch praktisch GENAU DASSELBE schon mit From Dusk Till Dawn gemacht, nur war hier die Handlung durchgehend. Ne Trennung gabs in der Mitte trotzdem. Von KILL BILL will ich gar nicht erst anfangen.

RRs PLANET TERROR funktioniert wesentlich besser, ist aber einfach total unoriginell und daher, angesichts des Vorhabens, schlicht enttäuschend.



@Roughale

Tarantino hat EBEN NICHT die alten Car Crash-Filme nachempfunden, sondern sich einfach ein Tableau genommen, auf dem er rücksichtlos, ohne daß irgendjemand ihm reinreden kann, seine Klugscheißer-Dialoge auslebt. Und das hat mit den alten Dingern nix zu tun. Ich will ja gar nicht behaupten, die alten Klopper wären nicht zum großen Teil langweilig, aber DEATH PROOF ist aus dem traurigsten aller Gründe langweilig, nämlich WEIL er von Tarantino ist.

Roughale

@Hasko: Ich hatte meine Meinung auch nicht auf alte Car Crash Filme bezogen, da kenne ich so gut wie gar keinen, ich meinte eher so das ganze "Banhofkinogenre" (ohne die Schlüssellochfilme ;))

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lastboyscout

Du kannst aber nicht die Gewalt von "Hostel" mit dem gezeigten in "Grindhouse" vergleichen.
Die fahren zwei komplett verschiedene Schienen.
"Planet Terror" ist gewollt total ueberspitzt und uebertrieben inszeniert, wogegen "Hostel" sich einer kranken Atmosphaere und Folter bedient.
Sowas ist unvergleichbar meiner Meinung nach.
Waere das Gleiche, als wuerde ich "Braindead" mit "Cannibal Holocaust" vergleichen.

Mit der Vermarktung muss ich dir auch widersprechen.
Ich lebe seit letztes Jahr August ( mit ein paar Wochen Unterbrechung ) in den USA.
Im Kino wurden zu "Grindhouse" kaum Trailer gezeigt und im TV sah ich ein einziges Mal nen Trailer.
Dagegen wurde "Meet The Robinsons" oder zum Beispiel "Pathfinder" zu Tode beworben, ich konnte die Trailer schon nicht mehr sehen, so gingen sie mir auf den Zeiger.
Auch gab es keinerlei Aushangsplakate.

Das diese Zweiteilung bereits in "From Dusk Till Dawn" vorhanden war, ist ja altbekannt.
Roadmovie und Vampirfilm, viele Leute verliesen damals geschockt das Kino, weil sie komplett was Anderes erwarteten.

Und ich habe auch nie gesagt, das er nur so von Novitaet strotzen wuerde.
Es ist ganz einfach schoen zu sehen, das es immer noch Fans gibt, die solche Filme und Geschichten auf der Leinwand sehen wollen und deshalb Geld darin investieren.
DAS ist das schoene daran.
Klar ist das nicht neu, aber wen interessiert das schoen?
Damit ein Film mich unterhaelt, muss er nicht das Genre neu erfinden, nur schoen wiederbeleben bzw. fortsetzen, was "Grindhouse" meiner Meinung nach durchaus tat.
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lastboyscout

Zitat von: Roughale am 20 Juni 2007, 15:28:39
Ich hatte meine Meinung auch nicht auf alte Car Crash Filme bezogen, da kenne ich so gut wie gar keinen.

Oh Gott, wie kannst du nur?
Wieso warum und weshalb?
So ziemlich mein allerliebstes Genre und du ignorierst es?
Wie kommts?
Nicht dein Ding?
Ich bin geschockt!!
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Roughale

20 Juni 2007, 15:41:27 #449 Letzte Bearbeitung: 20 Juni 2007, 15:43:44 von Roughale
Zitat von: lastboyscout am 20 Juni 2007, 15:36:31
Oh Gott, wie kannst du nur?
Wieso warum und weshalb?
So ziemlich mein allerliebstes Genre und du ignorierst es?
Wie kommts?
Nicht dein Ding?
Ich bin geschockt!!

Traumatische Führerscheinerfahrungen :rofl:

Nee, ist irgendwie an mir vorbeigegangen, ich habe es mehr vorgezogen wenn Menschen und Untote zusammenstossen...

Edit:

ZitatIch lebe seit letztes Jahr August ( mit ein paar Wochen Unterbrechung ) in den USA.

Aua, so schnell kann es gehen... lass dir mal von Hankey ein paar deutsche DVDs kommen! :icon_twisted:

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