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Academy Awards 2018

Begonnen von DisposableMiffy, 23 Januar 2018, 16:34:10

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Stefan M

Es freut mich, daß mit "Get Out" auch ein Horrorfilm einen Oscar abgestaubt hat. Zwar wurde er mir am Ende etwas zu konventionell, um gleich eine Auszeichnung für das Drehbuch zu rechtfertigen, aber sehr gut konstruiert und den Zuschauer enorm einlullend war er auf alle Fälle.
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

mali

Zitat von: Moonshade am  5 März 2018, 09:40:33
Zitat von: mali am  5 März 2018, 09:37:29
Kein "The Killing of a Sacred Deer" dabei? Übergangen worden oder wäre der erst 2019 im Rennen? Bin nicht so drin in den Regularien.

Lief ab 03.11. in den USA regulär, darum also für DIESE Verleihung im Rennen, dementsprechend also nicht berücksichtigt.

Seufz :-/

StS

Zitat von: Stefan M am  5 März 2018, 09:41:12
Es freut mich, daß mit "Get Out" auch ein Horrorfilm einen Oscar abgestaubt hat. Zwar wurde er mir am Ende etwas zu konventionell, um gleich eine Auszeichnung für das Drehbuch zu rechtfertigen, aber sehr gut konstruiert und den Zuschauer enorm einlullend war er auf alle Fälle.

Vielleicht stand im Drehbuch ja noch das unkonventionellere alternative Ende.  ;)
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

DisposableMiffy

Bis auf VFX. den War for the Planet of the Apes hätte gewinnen "müssen", finde ich die Verteilung in Ordnung.

Zitat von: McClane am  5 März 2018, 09:14:13Recht vorhersehbare Gewinner. Freut mich, dass Deakins im 14. Anlauf gewonnen hat, auch wenn ich seine Arbeit bei anderen Filmen (z.B. "Sicario") besser fand.

Jepp, gut, dass sie nicht wieder gepennt haben, ich halte BR2049 aber auch nicht für seine beste Arbeit (und auch nicht für die preiswürdigste unter den Nominierten).

Zitat von: Moonshade am  5 März 2018, 09:32:11
Das dürfte wohl die am besten vorhergesagteste und erwartbarste Oscarverleihung gewesen sein, bei der nicht ein Film alles abgeräumt hat.

Zustimmung

Zitat von: Moonshade am  5 März 2018, 09:32:11Ich hab noch nichts gesehen, werde mir das später in Ruhe antun (oder auch schnell, weil es in den letzten Jahren immer sehr zäh war)

Ich habe die letzten fünf Verleihungen komplett gesehen und trotz der nicht vorhandenen Spannung fand ich es diesmal deutlich unterhaltsamer als sonst. Der Support-the-troops-Hirnfurz hätte jetzt nicht sein müssen, sonst war das vom Tempo her in Ordnung. Dass ich alle bis auf einen der dargebotenen Songs langweilig fand, ist nur mein persönliches "Problem".
letterboxd.com

Dumm geboren, nichts dazu gelernt und die Hälfte davon vergessen.

Hearing only what you wanna hear and knowing only what you've heard.

PierrotLeFou

"Best Picture", "Foreign Language Film" und "Directing" scheinen mir wirklich lächerliche Fehlurteile zu sein... Aber offenbar gibt es ein verstärktes Bedürfnis für konventionelle Filmerzählungen, in denen sich gute Minderheiten gegen xenophobe Böslinge durchsetzen müssen.
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Stefan M

Zitat von: StS am  5 März 2018, 10:54:44
Zitat von: Stefan M am  5 März 2018, 09:41:12
Es freut mich, daß mit "Get Out" auch ein Horrorfilm einen Oscar abgestaubt hat. Zwar wurde er mir am Ende etwas zu konventionell, um gleich eine Auszeichnung für das Drehbuch zu rechtfertigen, aber sehr gut konstruiert und den Zuschauer enorm einlullend war er auf alle Fälle.

Vielleicht stand im Drehbuch ja noch das unkonventionellere alternative Ende.  ;)
Damit meine ich gar nicht ganz das Ende, sondern quasi das gesamte letzte Viertel, in dem dann doch die üblichen Thriller-Mechanismen mit bekannten Bildern greifen, wie man sie aus vielen anderen Filmen kennt.
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

DisposableMiffy

Zitat von: PierrotLeFou am  5 März 2018, 12:50:44"Best Picture", [...] und "Directing" scheinen mir wirklich lächerliche Fehlurteile zu sein...

Darkest Hour, The Post oder Call Me By Your Name wären eher Fehlurteile gewesen.

Anderson oder Nolan wäre angebrachter gewesen, ich finde den Oscar bei del Toro aber keineswegs fehl am Platz.

Wer von den Nominierten hätte denn stattdessen gewinnen sollen?

letterboxd.com

Dumm geboren, nichts dazu gelernt und die Hälfte davon vergessen.

Hearing only what you wanna hear and knowing only what you've heard.

vodkamartini

Alles sehr vorhersehbar, praktisch keine Überraschunegn, schon gar nicht in den 5 Hauptkatgorien.

Unter allen nominierten Best Pictures war dieses mal imo gar kein herausragendes Werk. So gesehen war es praktisch egal, aber wenigstens haben nicht Dunkirk oder Darkest Hour gewonnen. Mir hat bis dato praktisch (ja, auch Dark Knight Rises) jeder Nolan besser gefallen wie sein aktuellester. Und der schwerfällige und glorifizierende Darkest Hour lebt einzig und allein von Oldmans wirklich fantastischer Leistung, so gesehen absolut verdient.
Beim Besten Film haben mir z.B. Nominierunegn von Blade Runner (dort v.a. auch Regie) und Wind River gefehlt, die hätten bei dieser Konkurrenz imo zwingend dazu gehört.

Kimmel war ganz gut, aber ebenfalls nicht überragend, die Show insgesamt eher etwas langweilig.
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Moonshade

Bin mir nicht sicher, ob Pierrots Lieblinge letztes Jahr überhaupt nominiert waren...
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

PierrotLeFou

Zitat von: DisposableMiffy am  5 März 2018, 14:39:40
Zitat von: PierrotLeFou am  5 März 2018, 12:50:44"Best Picture", [...] und "Directing" scheinen mir wirklich lächerliche Fehlurteile zu sein...

Darkest Hour, The Post oder Call Me By Your Name wären eher Fehlurteile gewesen.

Anderson oder Nolan wäre angebrachter gewesen, ich finde den Oscar bei del Toro aber keineswegs fehl am Platz.

Wer von den Nominierten hätte denn stattdessen gewinnen sollen?

Phantom Thread, Call Me by Your Name, ansonsten meinetwegen auch noch der Three Billboards als bester Film... (Nolan und Gerwig kann ich noch nicht beurteilen.) Darüber hinaus denke ich auch, dass "Blade Runner 2049", "Detroit", "All the Money in the World" oder "Wind River" die deutlich oder leicht besseren Filme sind... aber die wurden ja auch nicht nominiert. "Shape of Water" ist für mich eher ein sympathischer, netter, kleiner "Nicht der Rede wert"-Film, über den jetzt halt wegen der vielen Nominierungen & Auszeichnungen doch viel geredet wird: überspitzt formuliert ein dramaturgisch 08/15mäßiger, etwas kitschiger, in seiner überdeutlichen, ziemlich flachen Gesellschaftskritik überzogener, sein phantastisches Element nicht sinnvoll funktionieren lassender "Außenseiter solidarisieren sich"-Streifen voller eindimensionaler Figuren.

Unter "Regie" hätte es zumindest der Anderson sein dürfen, der ist inszenatorisch wesentlich geschlossener, schlüssiger und geschmackvoller als diese nette Etüde in bonbongrün, die hier und da sogar ein wenig stümpert und dann wieder so ein paar inszenatorische Außergewöhnlichkeiten einstreut, als wäre Quantität Qualität. (Dass der das Grün so konsequent durchhält und dass er saubere, heile 50er Jahre Americana mit kleinen Tabubrüchen, die heute freilich keine mehr sind, durchzieht, wären die größeren Pluspunkte, die ich anerkennen möchte.) Den Nolan und den Gerwig kenne ich noch nicht, da kann ich nichts zu sagen... "Get Out" wäre zugegebenermaßen ebenfalls ein schlechter Witz gewesen.

Und der Lelio war streckenweise doch sehr überzeichnet - und darüber hinaus wesentlich überraschungsarmer und vorhersehbarer, wesentlich unorigineller als der Enyedi. Den neuen Zvyagintsev kenne ich zwar nicht, aber angesichts des Umstandes, das seine Filme bisher deutlich besser waren als der Lelio, lehne ich mich einmal soweit aus dem Fenster, dass auch dieser dem Lelio überlegen sein wird...
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

DisposableMiffy

Three Billboards hätte gewinnen sollen, von den Charakteren war es der Interessanteste unter den Nominierten, da konnte sonst nur noch Phantom Thread mithalten. Aber dafür hatte er zu viel Gegenwind und das Auszählverfahren an sich begünstigt konsenstauglicheres wie del Toros Film. Nachdem letztes Jahr der Wohlfühlfilm nur für zweieinhalb Minuten gewonnen hatte, das gesellschafftliche Klima in den USA seither aber weiter in den Keller gerauscht zu sein scheint, ist ein Märchen als Gewinner nachvollziehbar, auch wenn es nicht gerade durch besondere Tiefgründigkeit oder erzählerische Ungewöhnlichkeit besticht.

Wieso die schöne-Wohlstandsmenschen-ohne-existenzielle-Probleme-Liebesgeschichte Call Me By Your Name überall so gelobt wird, erschließt sich mir nicht. Chalamet ist super in der Rolle und hat seine Nominierung völlig zu recht erhalten, Stuhlbargs Moment am Ende fand ich ebenfalls äußerst gelungen, das Gesamtpaket gibt aber zu wenig her für den Goldhampel.

Detroit, mother!, Wind River oder The Killing of a Sacred Deer hätten eine Nominierung mehr verdient gehabt. Mit Villeneuves Blade Runner geht es mir dagegen wie vodkamartini mit Dunkirk, der erreicht mich überhaupt nicht (obwohl er es theoretisch sollte) und wurde zurecht nur in den handwerklichen Kategorien berücksichtigt. Wenn schon Big Budget, dann wäre War for the Planet of the Apes meine Wahl gewesen.
letterboxd.com

Dumm geboren, nichts dazu gelernt und die Hälfte davon vergessen.

Hearing only what you wanna hear and knowing only what you've heard.

Riddick

Freut mich für "Shape of Water" und Del Toro. Toller Film und ein großartiger Regisseur.

Und Gary Oldman gönne ich auch den Oscar.
"Schnell rennt das kriminelle Element,wenn es Dieter Krause kennt." - Tom Gerhardt (Hausmeister Krause)

mali

Zitat von: DisposableMiffy am  5 März 2018, 18:07:22
Detroit, mother!, Wind River oder The Killing of a Sacred Deer hätten eine Nominierung mehr verdient gehabt.

This!

PierrotLeFou

Zitat von: DisposableMiffy am  5 März 2018, 18:07:22Wieso die schöne-Wohlstandsmenschen-ohne-existenzielle-Probleme-Liebesgeschichte Call Me By Your Name überall so gelobt wird, erschließt sich mir nicht. Chalamet ist super in der Rolle und hat seine Nominierung völlig zu recht erhalten, Stuhlbargs Moment am Ende fand ich ebenfalls äußerst gelungen, das Gesamtpaket gibt aber zu wenig her für den Goldhampel.

Verstehe... Dieses Problem hatte ich eher mit "Der Wein und der Wind", der ganz nett war, aber eben das Gefühl vermittelt, dass Erbschaftssteuern Familientraditionen zerrütten und wundervolle Menschen totunglücklich machen...

Hat mich bei "Call Me By Your Name" gar nicht gestört. Im Gegenteil war es sogar so, dass ich zB das Fehlen eindeutig homophober Figuren - mit denen ja wohl eine deutlichere Stellungnahme einhergegangen wäre - als sehr angenehm empfunden habe.
Die gebildeten, vermögenden Eltern, der aufgeschlossene Vater: Das habe ich durchaus als Mehrwert verstanden, weil ein Setting etabliert wird, das eigentlich sehr spannungsfrei ist - und dennoch gibt es Probleme, die ich nicht allein am Thema der Homosexualität festmachen wollen würde.

Was hat mir der Film gegeben: Er stellt die Frage nach der Grenze zwischen Freundschaft und Liebe und Begehren; mit diesen Rückgriffen auf die Antike schwingt auch immer ein bisschen das Konzept der Knabenliebe mit. Ich halte es zwar natürlich nicht für sinnvoll, das heute zum Maßstab zu machen; aber zumindest zeigt es auf dem Feld der Homoerotik, wie antrainiert der gesellschaftliche Umgang mit solchen Themen ist.
Er beschäftigt sich sehr glaubwürdig mit der Scham. Die Gesellschaft ist heutzutage natürlich sehr offen, aber es herrscht doch eine recht große Diskrepanz zwischen verschämten Schweigen und immerzu zugänglicher HC-Pornografie. Insofern ist es mir schon wichtig, dass es Filme gibt, die sehr einfühlsam glaubwürdige, natürliche, halbwegs sympathische Figuren entwickeln, die Dinge tun, die man eher selten oder in semi-pornografischen Kontexten (mit fragwürdiger Zielrichtung) präsentiert bekommt. Filme, die wie "Call Me..." zeigen, dass Normalität und vermeintlich perverse Akte einfach nicht voneinander getrennt werden können, sondern im Grunde demselben Feld angehören, sind sehr selten (und haben in den 80er, 90er Jahren weitgehend pausiert); dass sie zudem die Schamgefühle thematisieren, ist noch weit seltener der Fall.
Dann ist es noch ein Film, der einen Selbstfindungsprozess schildert. Das macht ihn vielleicht am ehesten für Jüngere mit Coming-Out-Gedanken wirklich lehrreich; aber da steckt ja zB auch drin, dass Lebenserfahrung ein Gut ist, welches gerade nicht mit Reichtum, Jugend, Gesundheit, Schönheit, Intelligenz und einem verständnisvollen, gebildeten Umfeld automatisch einhergeht. Das ist das Schöne am Film, weswegen ich ihm auch sein Bildungsbürger-Setting gar nicht übelnehme: Erfahrung wird dort als wichtiges Gut vermittelt; Erfahrung kann dort eine noch so gesicherte Figur aus der Bahn werfen. Und der Film macht keinen Hehl daraus, dass Bildung und Intelligenz hilfreich sind, um solche Erfahrungen auch zu verarbeiten.
(Damit geht einher: Der weise Rat des Vaters, mit Trauer & Erinnerung an das Verlorene umzugehen.)
Und nicht zuletzt hat mich das Familienkonstrukt fasziniert. Ich sehe ja in Familie eher eine Zwangsinstitution. Und ich mag es eigentlich auch schon lieber, wenn es in einer heilen Kinofamilie unter der Oberfläche brodelt (einfach weil es in der Realität ja auch so ist, dass etwa der Kindesmissbrauch sehr häufig in der Familie stattfindet, dass ein Treuegelübde geleistet und dann mit allerlei Lügen gebrochen wird, dass Erziehungspflichten nur unzulänglich wahrgenommen werden, dass Machtmissbrauch jedoch schnell mal möglich ist usw....). Aber ich mochte eigentlich die "Utopie" dieses Familienkonstrukts, welches wohl nur selten Entsprechungen in der Wirklichkeit findet. In "Call Me..." rügt man sich vielleicht manchmal gegenseitig, aber man zerfleischt sich nicht, verletzt sich nicht und autoritäres Gehabe fällt doch ausgesprochen moderat aus. Körperliche Nähe mit den Eltern ist kein Problem, intime Gespräche sind auch möglich... Stuhlbargs Figur besitzt ja geradezu erzieherische Qualitäten...
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

McClane

Kurz mein Senf zur Verleihung, auch wenn ich einige der Filme nicht gesehen hab ("The Darkest Hour", "Phantom Thread" und "Call Me By Your Name" haben mich einfach nicht genug interessiert, um dafür ins Kino zu gehen).

Mit "Shape of Water" kann ich leben, auch wenn der herausragende Film für mich "Three Billboards..." war. Die Regie-Auszeichnung geht in Ordnung, obwohl ich Nolans Arbeit bei "Dunkirk" auch recht stark fand. Dass jener dann bei Sound Mix und Sound Editing abgeräumt hat, bekommt von mir volle Zustimmung - die Szene mit dem austretenden Öl, das in jeder Minute Feuer fangen könnte, ist handwerklich eine Meisterleistung, die gerade durch den Sound schweißtreibend wird, während Nolan es ja wenig mit Charakteren hat.

Die Billboards wären mein klarer Sieger beim Script gewesen, auch wenn es natürlich schön ist, dass mit "Get Out" ein Genrefilm gewonnen hat. Der Sieg natürlich auch politische Schlagseite, aber das war bei den Oscars ja schon immer so und ist es auch bei anderen Auszeichnungen dieses Jahr: Deakins war einfach dran und den Effekt-Award vergab man natürlich an den intellektuellen Blockbuster "Blade Runner 2049" als an das pöse, pöse Unterhaltungskino, womit dann die Kluft zwischen vermeintlichem Mainstream und vermeintlichem Arthouse mal wieder aufgerissen wird.

Zu den Siegen von Oldman und Janney kann ich nichts sagen (letztere wirkte aber schon im "I, Tonya"-Trailer genial); Rockwell nick ich ab, McDormand eigentlich auch, obwohl ich Sally Hawkins etwas besser fand.

"Detroit" hat mir auch unter den Nominierten gefehlt, "Wind River" hätte man ruhigen Gewissens auch aufnehmen können.
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Mr Orange

Mir fehlten ebenfalls Wind River und Detroit.
Beim Ton hätte ich mir einen Oscar für Baby Driver gewünscht (Mix oder Schnitt).

Szenenbild für Shape of Water statt für Blade Runner 2049 halte ich aber für den absolut größten Witz.
Ich bin keiner der den Film in seiner Gänze abfeiert (7/10), aber was da an Aufwand und Detailarbeit reingesteckt wurde...
"Du, du, du...du bist ein Huhn!!!"

Roughale

Sehe ich das richtig, das The Post komplett leer ausgegangen ist? Das erscheint mir etwas so, als ob man unpolitisch sein wollte - OK, es gab ja den Alibi-Oscar für Get Out...

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Benny88

Die gesamte Verleihung war diesmal so vorhersehbar wie schon lange nicht mehr.
Lediglich bei den Visual Effects war ich mir nicht sicher, ob War for the Planet of the Apes oder Blade Runner die Nase vorn haben wird und beim Best Picture war es wohl auch ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Three Billboards und Shape of Water.

Hab jetzt 7 von den 9 Filmen gesehen, die als Best Picture nominiert waren (Lady Bird und Phantom Thread fehlen mir noch) und wirklich beeindruckt haben mich in erster Linie Shape of Water und Dunkirk, insofern bin ich fast rundum zufrieden mit den Auszeichnungen. Fand Sally Hawkins bei den Hauptdarstellerinnen noch ein gutes Stück besser als Frances McDormand, aber passt schon  ;)
Die Rede von McDormand war an und für sich echt gut, aber ihre gesamte Art war ja schon etwas.. weird  :00000109: Dachte als sie da auf die Bühne ist, dass sie immernoch in ihrer Rolle steckt  ;)

Ansonsten waren die Laudatoren ja auch eher einschläfernd.. nur Sandra Bullock ist wie immer einfach nur lustig. Eine der wenigen, die mal ne witzige Idee hatte und das auch gut rübergebracht hat  :respekt:

Das größte Versäumnis sehe ich dieses Jahr in der Nicht-Nominierung von Armie Hammer als Nebendarsteller für seine gefühlvolle Performance in Call Me by your Name.

StS

8 März 2018, 14:54:06 #49 Letzte Bearbeitung: 8 März 2018, 15:00:24 von StS
http://www.youtube.com/watch?v=6tAB3YwWkxY

Andy Samberg (or is it Judd Nelson?) sings a tribute to all of the actors and independent filmmakers about to be lost... to Hollywood!    :icon_lol:
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

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