OFDb

Fleisch & Blut (Flesh & Blood)

Begonnen von TheLord, 25 September 2002, 18:55:00

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Private Joker

Zitat von: vodkamartini am 28 September 2013, 00:44:08
Ich finde den Film weder sonderlich dreckig, noch sonderlich düster, noch sonderlich realistisch. ..

Woher bekommt man denn die Informationen, was bei einem Mittelalterfilm "realistisch" ist ?  Ich meine, dabei war von uns keiner, letztlich beziehen wir da alle unsere Kenntnisse doch aus Büchern und Filmen (fiktionale / dokumentarische). Wenn ich mein Geld setzen sollte, würde ich dann doch wetten, dass Verhoevens Mittelalter-Bild der Sache näher kommt als die versammelten Ritterfilmchen mit den stets gut geduschten und geföhnten Jungspunden, die sich durch die ganze Filmgeschichte ziehen, von Errol Flynn bis "Ritter aus Leidenschaft" oder wie der hieß.

Davon abgesehen: Und ist das wirklich ein Qualitätsmerkmal bei historischen (oder utopischen) Filmen ? Bei Verhoevens sonstigen Werken war knochenharter Realismus auch nicht das Kriterium. Mir hat der damals durchaus ganz gut gefallen (vor allem die Sache mit dem Sperma unterm Galgenbaum fand ich recht "putzig"), kann bei der Zweitsichtung aber natürlich etwas leiden.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

MMeXX

Ich hatte es zwar im Studium eher als kleinen Teil, aber es gibt durchaus umfangreiche Forschungen zum Mittelalter. Wobei gerade dieser Film ja quasi in einer Übergangszeit zwischen Mittelalter und Früher Neuzeit spielt. Ich denke aber auch, dass einige Schilderungen näher an der Realität sind als in manchen Hollywood-Filmen. Die Stärke des Films liegt aber für mich ohnehin eher in der Zeitlosigkeit der diversen gezeigten Themen.

Riddick

Zitat von: Private Joker am 28 September 2013, 12:13:53
Woher bekommt man denn die Informationen, was bei einem Mittelalterfilm "realistisch" ist ?  Ich meine, dabei war von uns keiner, letztlich beziehen wir da alle unsere Kenntnisse doch aus Büchern und Filmen (fiktionale / dokumentarische). Wenn ich mein Geld setzen sollte, würde ich dann doch wetten, dass Verhoevens Mittelalter-Bild der Sache näher kommt als die versammelten Ritterfilmchen mit den stets gut geduschten und geföhnten Jungspunden, die sich durch die ganze Filmgeschichte ziehen, von Errol Flynn bis "Ritter aus Leidenschaft" oder wie der hieß.

Genau das habe ich mit "realistisch" gemeint. Die genau Realität von damals kann der Film natürlich nicht wiedergeben, aber dennoch tut er es besser als z.B. "Der 1. Ritter". Auch die schnörkellose Darstellung der Raubritter (inkl. Raub, Mord und Vergewaltigung) fand ich gelungen und das, obwohl sie für den Zuschauer eigentlich "die Guten" sind. Sowas wäre in einem heutigen Film auch nicht mehr zu sehen. Von der Story fand ich den Film ebenfalls gelungen, jedenfalls besser als z.B. "Ironclad", welcher sich nur auf blutige Schlachten konzentriert, sonst aber nicht viel zu bieten hat. Ist ein Film aus meiner Kindheit und ich mag ihn auch weiterhin.
"Schnell rennt das kriminelle Element,wenn es Dieter Krause kennt." - Tom Gerhardt (Hausmeister Krause)

TinyPortal 2.0.0 © 2005-2020