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Children of Men (Alfonso Cuarón)

Begonnen von Dexter, 21 Juli 2006, 02:57:00

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Dexter

ZitatDas Jahr 2027. Die Menschheit hat die Fähigkeit der Reproduktion verloren - der jüngste Mensch starb soeben mit 18 Jahren.
Im Angesicht ihres Untergangs frisst sich Anarchie wie ein Geschwür durch die Gesellschaft. Nationalistische Sekten bekämpfen sich in den dunkelsten Ecken Londons. In diesem Inferno liegt es ausgerechnet an Theo (Clive Owen), einem desillusionierten Regierungsagenten, das letzte Fünkchen Hoffnung zu wahren. Eine junge Frau, die jeder Wahrscheinlichkeit zum Trotz schwanger wurde, braucht seinen Geleitschutz zu einem geheimen, sicheren Ort. Wenn sie diesen erreichen, könnten Wissenschaftler mit Hilfe des geborenen Kindes die Menschheit vielleicht doch noch retten. Wenn...
Quelle: http://www.filmstarts.de/kritiken/The%20Children%20Of%20Men.html
http://german.imdb.com/title/tt0206634/

Homepage
http://www.childrenofmen.net

Trailer
http://images.apple.com/movies/universal/children_of_men/children_of_men-tlr1_h640w.mov
http://images.apple.com/movies/universal/children_of_men/children_of_men-tlr1_h480p.mov
http://images.apple.com/movies/universal/children_of_men/children_of_men-tlr1_h720p.mov
http://images.apple.com/movies/universal/children_of_men/children_of_men-tlr1_h1080p.mov

Interessantes Thema, keine Seuche oder Asteroid bedroht die Menscheit wie sonst üblich. 

lastboyscout

Hört sich für mich nach einem ganz entfernten "Cyborg"-Remake an, kann mir nicht helfen.  :icon_mrgreen:
Ich hoffe nur, der Film wird nicht so kitschig wie die Musik am Schluß des Trailers.  :icon_confused:
I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
http://www.dvdprofiler.com/mycollection.asp?alias=lastboyscout

Mr. Vincent Vega

CHILDREN OF MEN
________________________________________

Originaltitel: Children of Men / Herstellungsland: Großbritannien, USA / Erscheinungsjahr: 2006 / Regie: Alfonso Cuarón / Darsteller: Clive Owen, Julianne Moore, Michael Caine, Chiwetel Ejiofor, Charlie Hunnam, Peter Mullan, Danny Huston, Claire-Hope Ashitey, Milenka James, Bruno Ouvrard, Oana Pellea / Website: http://movies.uip.de/childrenofmen/ Trailer: http://www.apple.com/trailers/universal/childrenofmen/



Inhalt:

2027 - seit mittlerweile 18 Jahren ist die Menschheit endgültig nicht mehr in der Lage sich zu fortzupflanzen. Das letzte Kind wurde Ende 2009 geboren, die jüngsten lebenden Menschen sind 18 Jahre alt. Hoffnungslosigkeit und Kriminalität beherrscht den Alltag der meisten Menschen und nur in wenigen versteckten Refugien ist einigen noch Ruhe vergönnt. Die menschliche Zivilisation steht vor dem Ende.
Mitten in diesem anarchistischen durcheinander nimmt in London die Ex-Frau des Regierungsangestellten Theodor "Theo" Faron (Clive Owen) über Umwege "Kontakt" zu diesem auf. Julian (Julianne Moore) bittet ihn gefälschte Papiere für eine Junge Frau zu besorgen - einer schwangeren Frau!

Die schwangere Kee (Claire-Hope Ashitey) muß schnellstmöglich zu einer Gruppe von Wissenschaftlern an der Küste Englands gebracht werden, da das Neugeborene möglicherweise die letzte Chance auf das Überleben der Menschheit sein wird. Theo erwacht aus seiner Resignation, entschließt sich sowohl Kee zu helfen als auch sie zu begleiten. Doch in diesen Zeiten ist eine Reise an die Küste alles andere als ungefährlich - zumal auch die selbsternannte Regierung andere Pläne mit Kee hat ...



[Quelle: ofdb]

Meinungen / Spekulationen / Vorfreudebekundungen zum Film?

psychopaul

Hab den Trailer letztens (gezwungenermaßen im Kino  :anime:  ;)) gesehen und das sah imo schon sehr gut aus, so richtig düstere, hoffnungslose Utopie-Stimmung mit einzelnen Subjekten, die sich verzweifelt auflehnen.  :love: Cuaron ist ja auch ein sehr interessanter Regisseur, der sich (hoffentlich?) nicht vereinnahmen lässt und dem durchaus ein schön beklemmendes Werk gelingen könnte. Dazu noch gute Schauspieler, bin also positiv eingestellt, aber mal ein paar Kritiken abwarten...   :icon_mrgreen:  :icon_twisted:
Filmblog
Letzte Bewertungen

Three little devils jumped over the wall...

Mr. Vincent Vega

30 September 2006, 18:47:43 #4 Letzte Bearbeitung: 30 September 2006, 20:04:12 von Neo
PS: Um so unvoreingenommen wie möglich zu sein, empfehle ich den Trailer nur mit Vorsicht.


Tomalak

der Trailer scheint leider auf einen etwas unausgegoren und langatmigen Film ohne Spannungsmomente hinzudeuten.

Moonshade

Man erhofft sich ja bei dem Thema und bei Cuaron einen dystopischen Film wie in den seligen 70er Jahren, als Charlton Heston noch erste Wahl für Filme war, die er vermutlich selbst nicht verstanden hat.
Hoffentlich kein fröhliches "Alles-wird-gut"-Szenario.

Michael Caine sieht allerdings endgeil aus, als Kreuzung zwischen Späthippie und Peter Lustig.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Mr. Vincent Vega

So, jetzt haben Mooni udn ich beide 9/10 vergeben, sind voll des Lobes über diesen Film: Da kann ja nix mehr schief gehen.

Es sei denn, jetzt gehen die Verrisse von Leuten los, die sonst jeden Scheiß gut finden. Also z.B. Mr. Hankey oder so. :icon_mrgreen: :icon_mrgreen: :icon_mrgreen:

Roughale

Ich habe dem im Sneak Thread ja sogar 10/10 gegeben, ja ja ich bin schon ein spendables Bübchen, aber dafür gibt es auch extra Abzug bei echten Grottenfilmchen  :icon_twisted:

Moony, Vincy und Roughy - einer Meinung und es ist nicht der 1. April - wow!

Ich will jetzt ehrlich nicht anfangen zu stänkern, auch wenn es schwerfallen mag das zu gleuben, aber vertraut mir, ich weiss was ich tue! Die lange Einstellung im Deportation Camp wo es heftig zur Sache geht, eine geniale, lange Kamerafahrt, die hat mich ehrlich an Brian DePalma erinnert, der ja auch sowas gerne macht... Ich bin mir sogar fast sicher, dass das nicht eine Einstellung war und die "zufälligen" Blutspritzer im Bild wurden als Hilfe zum kaschieren der Schnitte verwendet, wenn dem so ist - Respekt! Ich finde beide Varianten als sehr effektiv und gelungen, es ist mir also egal wie es wirklich war...

Kennt jemand das Buch? Ich bin erstaunt, ich dachte immer PD James schreibt eher Krimis, lag ich da wohl falsch?

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Moonshade

Ich warte auf den ersten, der nur einen Unterhaltungsstreifen gesucht hat mit viel Action, als so Leute, die "Minority Report" immer noch für eine gut durchdachte Utopie halten... (jaja, ich weiß...).

Gibt es aber: Zwischenstand bei unserer Sneak: (16x positiv, 7 x Mittelmaß, die schlechteste (Schul-)Note ist eine glatte 4) - die meisten stoßen sich daran, daß der Film die herrschenden Zustände nicht erklärt oder nicht löst.
Und mit dem abrupten Ende scheint auch keiner umgehen zu können...

Tjaja, mein letzter Absatz hatte schon so seine Bedeutung... :king:
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Roughale

Unsere Sneakbewertung sieht gar nicht mal zu gut aus:

1 sehr gut  25.0%
2 gut  31.3%
3 nett  4.2%
4 mäßig  14.6%
5 schwach  14.6%
6 schlecht  10.4%

Ich denke mal 4-5 sind von Leuten, die das britische Englisch nicht verstaden, die 6er kommen von Leuten die immer über das Englisch meckern. Hallo? In einer OV Sneak??? Aber wir hatten sogar ernsthaft jemanden der sich über zu laute Lautstärke beschwerte, was es alles gibt...

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Mr. Vincent Vega

Lief der bei dir in Deutsch, Mooni?

Finde die OF aber absolut verständlich für Leute, die sich damit sonst schwer tun, ist ja feinstes Oxford-Englisch.

Moonshade

Ja, wir hatten die deutsche Fassung.

Inzwischen steht es bei 12x Sehr gut, 9x Gut, 8x Befriedigend und 3x Ausreichend, wobei 4- (die schlechteste Note) ein Ausbund an Hirnlosigkeit bzgl. Review.

In fast jeder Kritik findet sich jetzt auch der empörte Satz: die haben ja gar nicht erklärt, warum die Menschen unfruchtbar waren.
Ja, scheiße aber auch, wenn ich das noch gewußt hätte, wäre das Filmerlebnis auch ein ganz anderes gewesen!
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Roughale

Zitat von: Mr. Vincent Vega am  2 November 2006, 18:42:20
Lief der bei dir in Deutsch, Mooni?

Finde die OF aber absolut verständlich für Leute, die sich damit sonst schwer tun, ist ja feinstes Oxford-Englisch.

Sorry, Oxford-Englisch ist das allemal nicht (nicht alles aus England ist Oxford-Englisch ;)), vielleicht das was von Michael Caine gesprochen wird, aber ansonsten sind da ein paar Akzente bei, die sinigen eher US-Englischgewohnten kurzzeitige Probleme verschaffen könnten...

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Mr. Vincent Vega

Zitat von: Roughale am  6 November 2006, 16:57:09
Sorry, Oxford-Englisch ist das allemal nicht (nicht alles aus England ist Oxford-Englisch ;)), vielleicht das was von Michael Caine gesprochen wird, aber ansonsten sind da ein paar Akzente bei, die sinigen eher US-Englischgewohnten kurzzeitige Probleme verschaffen könnten...

Also Caine und Owen sprechen imho sehr wohl Oxford-Englisch, außerdem ist das bekanntlich nur ein Sammelbegriff, also wollen wir mal keine Haare spalten. Ich fand das Englisch durchgehend leicht verständlich, aber das tut jetzt nichts weiter zur Sache, Schätzchen.

Roughale

Zitat von: Mr. Vincent Vega am  6 November 2006, 17:11:17
Also Caine und Owen sprechen imho sehr wohl Oxford-Englisch, außerdem ist das bekanntlich nur ein Sammelbegriff, also wollen wir mal keine Haare spalten. Ich fand das Englisch durchgehend leicht verständlich, aber das tut jetzt nichts weiter zur Sache, Schätzchen.

Das sind die rudimenten Überbleibsel meines abgebrochenen Englischstudiums und meiner Liebe zur Englischen Sprache (deswegen schreibe ich ja Englisch auch immer gross ;)). Stimmt, Owen hat auch recht deutliches Englisch gesprochen, aber die Terroristen, da musste auch ich mich etwas konzentrieren - gut, dass einer der besten Filme des Jahres nicht aus dem Bushland kommt :icon_twisted:

Aber ich kann mich seit du deinen neuen Avatar hast irgendwie gar nicht mehr streiten - gemein das!  :king:

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Hitfield

7 November 2006, 00:18:16 #16 Letzte Bearbeitung: 7 November 2006, 00:23:40 von Hitfield
Zitat von: Mr. Vincent Vega am  2 November 2006, 18:42:20
feinstes Oxford-Englisch.

Den in Deutschland beliebten Begriff "Oxford-English" gibt es übrigens gar nicht; das heißt, im anglo-amerikanischen Sprachraum kann niemand etwas damit anfangen. Es gibt lediglich das "Oxford Dictionary" oder das "Oxford Advanced Learner's Dictionary". Das ist aber etwas anderes, denn mit "Oxford-English" meint man in Deutschland ein gehobenes gesprochenes Englisch, sozusagen das Äquivalent zu Hochdeutsch. Das heißt aber nicht "Oxford-English", sondern "Standard English" (SE) bzw. in Schriftform "Standard Written English" (SWE). Standard English ist das gehobene Englisch, das in der Universität oder der Schule gelehrt wird und das als Norm z.B. auch für die Medien gilt (Zeitungen, Nachrichten usw.). Allerdings ist es mehr eine freiwillige Norm, mit der man sich zur Verwendung eines gehobenen Englisch verpflichtet, denn ein Pendent zur Académie française oder dem Rat für deutsche Rechtschreibung gibt es im englischen Sprachraum nicht.


---

On Topic: Was Cuaróns Film angeht, erwarte ich nicht weniger als den nachhaltigsten SF-Film dieses Jahrzehnts. So wie man sich heute noch an "Soylent Green", "Silent Running", "Logan's Run", "THX 1138" oder "The Omega Man" erinnert, wird man sich 2035 an "Children of Men" erinnern. Ich bin gespannt, ob der Film die Erwartungen erfüllen kann. Auf so einen SF-Film (gesellschaftliche Dystopie mit hohem Budget) warte ich jedenfalls schon sehr lange. Hätte schon fast einen Thread gestartet, welche nennenswerten SF-Filme es eigentlich in diesem Jahrzehnt schon gab. Mir fallen abseits der sterilen Konfektionsware wie "Minority Report" oder dem "War of the Worlds"-Remake und Popcorn-Trash wie den "Matrix"-Sequels spontan nämlich kaum welche ein.
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

Moonshade

Der letzte brauchbare Film in der Richtung war "Gattaca".
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Roughale

Nochmal kurz offtopic zu "Oxford-English" was tatsächlich, wie von Hitfield angedeutet wurde eher ein Begriff aus der Umgangssprache ist, aber sehr gängig und verständlich, er löste schon vor einiger Zeit den älteren (ebenso umgangssprachlichen) Begriff "Queen's English" ab, man hat sich schon lange auf das Unvermeidliche vorbereitet und wartet und wartet... :icon_twisted:

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Rollo Tomasi

So, da das Forum jetzt ja wieder zu funktionieren scheint, kann ich kurz was zu Children of men sagen, den ich gestern im Kino gesehen habe.
Für ein Review habe ich erst mal keine Zeit, weil ich jetzt wieder theatermäßig eingespannt bin.

Vorneweg: 8/10
Starker Film mit starken Bildern:
Das Reh im Kindergarten, vor allem aber die Soldaten, in angesichrs des Babys kurz das Schießen vergessen usw.
Starke Schauspieler!

Aber eben auch einige Probleme in der Grundkonzeption, oder ich habe einiges bloß nicht kapiert.

Deshalb mal einige Fragen:
Wurde irgendwas darüber gesagt, warum die Welt zusammengebrochen ist? An der Unfruchtbarkeit alleine kann es nicht gelegen haben, oder?
Wurde irgendwas darüber gesagt, warum die Frauen unfruchtbar wurden? Waum sollen eigentlich die Frauen unfruchtbar gewordern sein und nicht die Männer?
Dann: Warum versucht die Regierung Englands trotz des Aussterbens seiner Bevölkerung oder der Weltbevölkerung zu verhindern, dass Flüchtlinge ins Land kommen? Die müsste doch eigentlich zumindest an jeder Frau im Zeugungsfähigen Alter interssiert sein?
Und warum versuchen Flüchtlinge in das Land zu kommen, obweohl siw wissen, dass sie verfolgt und unsinnigerweise sogar erschossrnm werden? Viel schlimmer als in England kann es woanders doch auch nicht sein???

Aber die Grundidee, dass es keine Neugeborenen mehr gibt und der jüngste Mensch 18 Jahre alt ist, ist toll!
Und zumindest für die Industrieländer trifft die Vision, dass die Menschheit ausstirbt ja zu, die Menschen werden immer älter und es gibt zu wenig Neugeborene.
Dafür gibt es aber in unterentwickelten Ländern umso mehr Kinder!

Wenn eine Utopie wie Children of men gut funktionieren soll, muss die Zukunftsvision für mich auch nachvollziehbar sein.
Das ist bei diesem Film leider nicht der Fall.

Dennoch ist er kraftvoll inszeniert, toll gespielt und hat einige Bilder, die unvergesslich sind!
Ein sehr guter Film, aber kein Meisterwerk.
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

Moonshade

Zitat von: Rollo Tomasi am 14 November 2006, 10:28:21
Aber eben auch einige Probleme in der Grundkonzeption, oder ich habe einiges bloß nicht kapiert.

Deshalb mal einige Fragen:

Ohje, ich fürchte, du verfällst jetzt der Erklärwut...darauf kommt es bei diesen Dystopie-Filmen doch gar nicht an... :icon_sad: ...na gut, ich versuchs mal...

ZitatWurde irgendwas darüber gesagt, warum die Welt zusammengebrochen ist? An der Unfruchtbarkeit alleine kann es nicht gelegen haben, oder?

Anhand der Story im Museum (wir konnten nur das und das retten...) und den Fernsehnachrichten kann man von Terroranschlägen und Volksaufständen ausgehen. Aktuelle reelle nationalistische und aufkeimende rechte Tendenzen aus unserem Tagesgeschehen kannst du dir dazu denken.

ZitatWurde irgendwas darüber gesagt, warum die Frauen unfruchtbar wurden? Waum sollen eigentlich die Frauen unfruchtbar gewordern sein und nicht die Männer?

Das ist doch vollkommen egal. Die Unfruchtbarkeit ist doch nur eine Metapher für den Zustand, in den sich die Menschheit selbst hineingeritten hat, eine Art Zeichen des Umgangs miteinander und mit der Welt an sich. Ob das nu die Männer oder die Frauen sind, ist da relativ latex. Und ein Warum gibt es auch nicht - wozu auch? Es gab jedenfalls kein Mittel dagegen (AIDS, Ebola, anyone?).
Im übrigen sind die Frauen eigentlich gar nicht unfruchtbar geworden, es kam nur immer zu Fehlgeburten.

ZitatDann: Warum versucht die Regierung Englands trotz des Aussterbens seiner Bevölkerung oder der Weltbevölkerung zu verhindern, dass Flüchtlinge ins Land kommen? Die müsste doch eigentlich zumindest an jeder Frau im Zeugungsfähigen Alter interssiert sein?

Warum sperrt Amerika seine Grenzen nach Kräften ab? Warum darf man nur nach Australien, wenn man eine abgeschlossene und anwendbare Ausbildung hat? Warum will die NPD keine Ausländer im Land? Was sind nationalistische und rassistische Tendenzen?
Die erste Frage kannst du dir mit dem Studium einer normalen Tageszeitung selbst beantworten. ;)
PS: Es gibt keine zeugungsfähigen Frauen - ergo hat die Weltbevölkerung resigniert.

ZitatUnd warum versuchen Flüchtlinge in das Land zu kommen, obweohl siw wissen, dass sie verfolgt und unsinnigerweise sogar erschossrnm werden? Viel schlimmer als in England kann es woanders doch auch nicht sein???
´

Offenbar aber doch. Denn in England gibt es noch halbwegs so etwas wie eine staatliche Ordnung (wenn die auch nicht erstrebenswert aussieht).
Ansonsten: warum gehen jährlich 100.000 Mexikaner über die Grenze nach Texas? Obwohl sie wissen, das sie da....naja, du weißt schon...

ZitatWenn eine Utopie wie Children of men gut funktionieren soll, muss die Zukunftsvision für mich auch nachvollziehbar sein.
Das ist bei diesem Film leider nicht der Fall.

AIDS ist auf dem Vormarsch, immer mehr bekommen Alzheimer, fast jedes Kind hat Allergien, genetische Defekte häufen sich - und dir ist weltweite Zeugungsunfähigkeit (im Rahmen einer Utopie) nicht nachvollziehbar? Hm... :00000109:

Und wie gesagt: in erster Linie ein metaphorischer Film, der die Weltprobleme vielleicht etwas sehr gehäuft verkauft, der aber sehr in unserer Realität ankert. Wichtiger ist, daß es fast zu jedem unnormalen Zustand Parallelen zu unserem "Heute" gibt.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Rollo Tomasi

Zitat von: Moonshade am 14 November 2006, 11:32:03
Ohje, ich fürchte, du verfällst jetzt der Erklärwut...darauf kommt es bei diesen Dystopie-Filmen doch gar nicht an... :icon_sad: ...na gut, ich versuchs mal...

Ich hatte mir schon gedacht, dass ich um eine Belehrung Deinerseits nicht herumkommen würde  ;), aber auf der anderen Seite danke ich Dir, dass Du meine ach so dummen Fragen versuchst, zu beantworten.

Ich bin ein logischer Mensch und ich mag es halt nicht, wenn ich verschiedene Dinge in einem Film einfach schlucken muss.
Und dass es bei Utopien dieser Art nicht auf Logik ankommt, ist 1. wieder eine Belehrung (Das könnte man sich ja im Laufe der Jahre mal abgewöhnt haben, weil das halt so rüber kommt, als ob ich bescheuert wäre, wenn ich so was nicht wüsste oder wenn ich den Film  nicht so wie Du verstehe! ;) ) und 2. halte ich das für ein Gerücht!
Und Meisterwerke dieses Genres sind meiner Meinung nach!!! schon logisch und gerade dadurch ja so beängstigend, z. B. Dr. Seltsam oder auch Soylent Green, in dem die Menscheit ja an Überbevölkerung kankt.

Zitat von: Moonshade am 14 November 2006, 11:32:03
Anhand der Story im Museum (wir konnten nur das und das retten...) und den Fernsehnachrichten kann man von Terroranschlägen und Volksaufständen ausgehen. Aktuelle reelle nationalistische und aufkeimende rechte Tendenzen aus unserem Tagesgeschehen kannst du dir dazu denken.

Aha??
Terroranschäge und "aufkeimende" rechte Tendenzen lassen nach meiner Meinung die Welt nicht zusammenbrechen???
Und ich möchte mir da aber auch nichts dazu denken müssen, ich möchte es verstehen, nachvollziehen können!

Zitat von: Moonshade am 14 November 2006, 11:32:03
Das ist doch vollkommen egal. Die Unfruchtbarkeit ist doch nur eine Metapher für den Zustand, in den sich die Menschheit selbst hineingeritten hat, eine Art Zeichen des Umgangs miteinander und mit der Welt an sich. Ob das nu die Männer oder die Frauen sind, ist da relativ latex. Und ein Warum gibt es auch nicht - wozu auch? Es gab jedenfalls kein Mittel dagegen (AIDS, Ebola, anyone?).
Im übrigen sind die Frauen eigentlich gar nicht unfruchtbar geworden, es kam nur immer zu Fehlgeburten.

Das ist Mitnichten völlig egal!
Oder wenn es Dir völlig egal ist, muss es mir noch lange nicht egal sein!
Stell die anderen doch nicht immer als Vollidioten hin!
Was soll das?
Um den Film "nur" als Metapher zu sehen, war er mir zu realistisch!
Die Fehlgeburten waren der Anfang, am Ende der Enwicklung stand die völlige Unfruchtbarkeit.
Ob das Männer oder Frauen sind, ist im Prinzip wirklich egal.
Ich hätte mir nur Infos dazu gewünscht, warum es zur Unfruchtbarkeit der Frauen kam.
Ein einfaches:
"Ich habe auch nicht mitbekommen, dass zu Deinen Fragen was gesagt wurde!"
hätte hier völlig genügt!

Zitat von: Moonshade am 14 November 2006, 11:32:03
Warum sperrt Amerika seine Grenzen nach Kräften ab? Warum darf man nur nach Australien, wenn man eine abgeschlossene und anwendbare Ausbildung hat? Warum will die NPD keine Ausländer im Land? Was sind nationalistische und rassistische Tendenzen?
Die erste Frage kannst du dir mit dem Studium einer normalen Tageszeitung selbst beantworten. ;)
PS: Es gibt keine zeugungsfähigen Frauen - ergo hat die Weltbevölkerung resigniert.

Amerika sperrt seine Grenzen nicht aus dem Grund ab, dass Amerika oder die Welt vom Aussterben bedroht ist!
Und die Erklärung, dass die Welbevölkerung resigniert hat, reicht mir nicht.
Also auch hier wäre besser gewesen:
"Ich kann Dir Deine Frage nicht beantworten."

Zitat von: Moonshade am 14 November 2006, 11:32:03
Offenbar aber doch. Denn in England gibt es noch halbwegs so etwas wie eine staatliche Ordnung (wenn die auch nicht erstrebenswert aussieht).
Ansonsten: warum gehen jährlich 100.000 Mexikaner über die Grenze nach Texas? Obwohl sie wissen, das sie da....naja, du weißt schon...

Also von der staatlichen Ordnung konnte ich nicht so viel sehen.
Die sog. "staatliche Ordnung" wurde doch nur durch eine Militätstaat hergesellt??

Zitat von: Moonshade am 14 November 2006, 11:32:03
AIDS ist auf dem Vormarsch, immer mehr bekommen Alzheimer, fast jedes Kind hat Allergien, genetische Defekte häufen sich - und dir ist weltweite Zeugungsunfähigkeit (im Rahmen einer Utopie) nicht nachvollziehbar? Hm... :00000109:

Genau!
Überbevölkerung ja, aber Zeugungsunfähigkeit nicht, es sei denn ihr Auftreten wird begründet.
Warum auch?
Es leiden auch auch nicht alle Menschen an Aids oder Allergien!
Aber es ist möglich, dass das irgendwann mal passsiert, das will ich nicht leugnen.

Zitat von: Moonshade am 14 November 2006, 11:32:03
Und wie gesagt: in erster Linie ein metaphorischer Film, der die Weltprobleme vielleicht etwas sehr gehäuft verkauft, der aber sehr in unserer Realität ankert. Wichtiger ist, daß es fast zu jedem unnormalen Zustand Parallelen zu unserem "Heute" gibt.

Du siehst den Film als Metapher!!!
Aber das muss ein anderer nicht zwangasläufig genau so tun!
Natürlich hat der Film viele Bilder, aber oft benutzt er gar keine Metaphern, um seiner Botschaften rüberzubringen, sondern zeigt sehr drastisch, woran es der Weltz momentan gebricht.
Und das macht er ganz hervorragend!
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

Moonshade

14 November 2006, 13:21:53 #22 Letzte Bearbeitung: 14 November 2006, 13:30:41 von Moonshade
Vorneweg schon mal die Einlösung meiner Befürchtung, daß du (WIEDER MAL) auf Erklärungen/Beantwortungen aus dem Stand angepißt reagierst - versuch doch ganz einfach mal, Antworten als neutral anzusehen und nicht gleich als "Mann, ist der heute wieder blöd"-Einschätzung. Daß ich dich nicht für doof halte, sollte dir eigentlich inzwischen bekannt sein. :icon_sad:

Zitat von: Rollo Tomasi am 14 November 2006, 12:36:26
Ich hatte mir schon gedacht, dass ich um eine Belehrung Deinerseits nicht herumkommen würde  ;), aber auf der anderen Seite danke ich Dir, dass Du meine ach so dummen Fragen versuchst, zu beantworten.

Gibt keine dummen Fragen, ist immer nur eine Frage der Notwendigkeit, aber hier sind sie ja auch noch nicht aufgekommen, also warum nicht? :icon_smile:

ZitatIch bin ein logischer Mensch und ich mag es halt nicht, wenn ich verschiedene Dinge in einem Film einfach schlucken muss.
Und dass es bei Utopien dieser Art nicht auf Logik ankommt, ist 1. wieder eine Belehrung (Das könnte man sich ja im Laufe der Jahre mal abgewöhnt haben, weil das halt so rüber kommt, als ob ich bescheuert wäre, wenn ich so was nicht wüsste oder wenn ich den Film  nicht so wie Du verstehe! ;) ) und 2. halte ich das für ein Gerücht!
Und Meisterwerke dieses Genres sind meiner Meinung nach!!! schon logisch und gerade dadurch ja so beängstigend, z. B. Dr. Seltsam oder auch Soylent Green, in dem die Menscheit ja an Überbevölkerung kankt.

Es ging doch dabei nicht um Logik (da bin ich ja selbst drauf versessen), sondern um Nachvollziehbarkeit. Der Film verbringt seine erste halbe Stunde damit, den Zuschauer beiläufig durch die Medien oder die Gespräche über den Zustand der Welt zu informieren. Soviel Infos bekommt man selten in einem Film geliefert, in Meisterwerken wie "Soylent Green" noch viel weniger.
Es kommt auf Logik an - und auf den Wahrscheinlichkeitsfaktor. Sind die Zustände für eine Zukunft wahrscheinlich?
Eine Frage, die man mit einem "Ja" beantworten könnte, da viele Zustände ansatzweise in unserer heutigen Zeit schon vorliegen.

ZitatAha??
Terroranschäge und "aufkeimende" rechte Tendenzen lassen nach meiner Meinung die Welt nicht zusammenbrechen???
Und ich möchte mir da aber auch nichts dazu denken müssen, ich möchte es verstehen, nachvollziehen können!

Den ersten Satz verstehe ich ehrlich gesagt als Frage nicht. Da müßtest du noch ins Detail gehen.
Nachvollziehbarkeit erfordert im übrigen doch schon Mitdenken - insofern bekommt man doch eine ganze Reihe von Infos geliefert.
Genausogut könntest du an dem Beispiel "Soylent Green" herummeckern, daß die Überbevölkerung nicht erklärt wird oder warum nicht alle ne Wohnung haben...ich sehe die Zustände und verstehe sie als Folge von Ereignissen in der Vergangenheit, über die ich nur rudimentäre Informationen bekomme.
Ich kann keinen großen Unterschied zu "CoM" feststellen, der die Integrität des aktuellen Films in Frage stellen würde.

Zitat
Um den Film "nur" als Metapher zu sehen, war er mir zu realistisch!
Die Fehlgeburten waren der Anfang, am Ende der Enwicklung stand die völlige Unfruchtbarkeit.
Ob das Männer oder Frauen sind, ist im Prinzip wirklich egal.
Ich hätte mir nur Infos dazu gewünscht, warum es zur Unfruchtbarkeit der Frauen kam.
Ein einfaches:
"Ich habe auch nicht mitbekommen, dass zu Deinen Fragen was gesagt wurde!"
hätte hier völlig genügt!

Zu dem Ton hab ich vorher schon was gesagt.
Dystopien stehen eigentlich immer als eine Metapher für menschliches oder gesellschaftliches Fehlverhalten. Realismus ist dabei nur die Soße auf die Kartoffeln. Und ich nahm einfach mal an, das wäre dir bekannt. :icon_cool:
Was aber hätte es dem Film, so wie er ist, gebracht, wenn man den Grund für die Unfruchtbarkeit gehabt hätte? Die Diagnose wäre eine zusätzliche medizinische Info gewesen, hätte aber dem Filmverlauf nichts gebracht.
Im übrigen weiß man im Jahr 2027 den Grund offenbar nicht.

ZitatAmerika sperrt seine Grenzen nicht aus dem Grund ab, dass Amerika oder die Welt vom Aussterben bedroht ist!
Und die Erklärung, dass die Welbevölkerung resigniert hat, reicht mir nicht.
Also auch hier wäre besser gewesen:
"Ich kann Dir Deine Frage nicht beantworten."

Amerika sperrt seine Grenzen, um die Zuwanderung aus allen Teilen der Erde, vor allem aber aus Dritte-Welt-Ländern zu stoppen, aus Selbstschutz (und wenn man so will, sehr patriotisch/nationalistischen Gründen).
Auch England sperrt nicht wegen des Aussterbens, sondern weil der Zulauf aus Ländern kommt, in denen das Chaos herrscht und in GB die Ordnung halbwegs aufrecht erhalten wird.
D.h. ich kann und habe dir deine Frage beantwortet.
England ist hier ein Abbild der USA oder anderer Länder mit Einwanderungsstopp, wie z.B. auch Deutschland inzwischen sehr genau hin sieht.

ZitatAlso von der staatlichen Ordnung konnte ich nicht so viel sehen.
Die sog. "staatliche Ordnung" wurde doch nur durch eine Militätstaat hergesellt??

Eben - genau da setzt ja ein weiterer "Kritikpunkt" ein - die staatliche Ordnung durch ein restriktives und faschistoides Militärregimegebilde. Aber offenbar sicherer als viele andere Staaten. Oder wohlhabender.
Was schon wieder eine Ironie in sich ist.

ZitatGenau!
Überbevölkerung ja, aber Zeugungsunfähigkeit nicht, es sei denn ihr Auftreten wird begründet.
Warum auch?
Es leiden auch auch nicht alle Menschen an Aids oder Allergien!
Aber es ist möglich, dass das irgendwann mal passsiert, das will ich nicht leugnen.

Natürlich nicht alle leiden an AIDS oder Allergien, aber die Rate steigt. Die Umweltverschmutzung hat sicherlich seine Auswirkungen.
Angenommen, wir hätten keine Aufschubkur gegen AIDS gefunden - Heilung gibt es bis jetzt nicht. AIDS kam aus dem Nichts, ein mutierter Virus. Strahlung oder Chemie lassen Schwangerschaften zu Monstrositäten auswachsen.
Warum ist es dann unwahrscheinlich, daß irgendein äußerer Effekt zu etwa einem genetischen Defekt geführt an, der die Zeugungsunfähigkeit bewirkt? Ist für mich möglich.
Aber: der Grund wird nicht genannt.
Warum?
Möglicherweise auch, damit man das auch als eine Art Strafmetapher (Seht, was ihr getan habt!) sehen kann (nicht muß).
Transferleistungen sind hier dann natürlich vom Publikum gefordert, logo.
Aber die Idee ist nicht so abstrus, daß sie unmöglich wäre, das meintest du ja auch.

ZitatDu siehst den Film als Metapher!!!
Aber das muss ein anderer nicht zwangasläufig genau so tun!
Natürlich hat der Film viele Bilder, aber oft benutzt er gar keine Metaphern, um seiner Botschaften rüberzubringen, sondern zeigt sehr drastisch, woran es der Weltz momentan gebricht.
Und das macht er ganz hervorragend!

Die Metapher ist die Zeugungsunfähigkeit.
Cuaron selbst hat das so benannt. (Gut, ich will ja jetzt nicht den großen Bruder zu Hilfe holen. :icon_mrgreen:)
Wenn das nicht als Metapher gemeint wäre, dann würde man im Film auf der Suche nach einem Heilmittel sein, man wüßte den Grund.
Der Film begleitet aber die Reise lediglich, führt menschliches Verhalten vor und verzichtet auf ein Happy End Marke "Oh, gute schwangere Frau, sie haben die Welt gerettet!" - stattdessen weiß man nur von dem theoretischen Human Project, das sie vll. am Ende aufnimmt, mehr nicht. Im Mittelpunkt steht der Einsatz des Einzelnen.
Der Film erklärt sich somit in Grundzügen durch seinen Inhalt selbst.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Moonshade

Ergänzung:
Und um das noch mal zu betonen: was immer da bei dir als "Blödenbelehrung" angekommen ist (ich such hier schon, kann aber nichts finden), so war es jedenfalls nicht gemeint. Nix für ungut.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Rollo Tomasi

Zitat von: Moonshade am 14 November 2006, 13:21:53
Vorneweg schon mal die Einlösung meiner Befürchtung, daß du (WIEDER MAL) auf Erklärungen/Beantwortungen aus dem Stand angepißt reagierst - versuch doch ganz einfach mal, Antworten als neutral anzusehen und nicht gleich als "Mann, ist der heute wieder blöd"-Einschätzung. Daß ich dich nicht für doof halte, sollte dir eigentlich inzwischen bekannt sein. :icon_sad:

Ich muss mich kurz fassen, weil ich was arbeiten muss.
Deine Antworten kommen halt arrogant rüber.
Versuch Du doch einfach mal, nicht arrogant zu sein!

Zitat von: Moonshade am 14 November 2006, 13:21:53
Gibt keine dummen Fragen, ist immer nur eine Frage der Notwendigkeit, aber hier sind sie ja auch noch nicht aufgekommen, also warum nicht? :icon_smile:

Natürlich waren meine Fragen nicht dumm!
Ich wollte nur Infos über vielleicht von mir verpasste Aussagen bekommen.

Zitat von: Moonshade am 14 November 2006, 13:21:53
Es ging doch dabei nicht um Logik (da bin ich ja selbst drauf versessen), sondern um Nachvollziehbarkeit. Der Film verbringt seine erste halbe Stunde damit, den Zuschauer beiläufig durch die Medien oder die Gespräche über den Zustand der Welt zu informieren. Soviel Infos bekommt man selten in einem Film geliefert, in Meisterwerken wie "Soylent Green" noch viel weniger.
Es kommt auf Logik an - und auf den Wahrscheinlichkeitsfaktor. Sind die Zustände für eine Zukunft wahrscheinlich?
Eine Frage, die man mit einem "Ja" beantworten könnte, da viele Zustände ansatzweise in unserer heutigen Zeit schon vorliegen.

Für mich war es nicht nachvollziebar, mir waren es zu wenig Infos.
Und Soylent Green brauchte gar nicht viel mehr Infos, weil die Menschheit akut an Überbevölkerung leidet!
Und ich kann die Frage halt nur mit einem "eher unwahrscheinlich" beantworten.
Davion abgesehen gibt es natürlih eine ganze Reihe von Dingen, die heute schon existieren, keine Frage!

Zitat von: Moonshade am 14 November 2006, 13:21:53
Den ersten Satz verstehe ich ehrlich gesagt als Frage nicht. Da müßtest du noch ins Detail gehen.
Nachvollziehbarkeit erfordert im übrigen doch schon Mitdenken - insofern bekommt man doch eine ganze Reihe von Infos geliefert.
Genausogut könntest du an dem Beispiel "Soylent Green" herummeckern, daß die Überbevölkerung nicht erklärt wird oder warum nicht alle ne Wohnung haben...ich sehe die Zustände und verstehe sie als Folge von Ereignissen in der Vergangenheit, über die ich nur rudimentäre Informationen bekomme.
Ich kann keinen großen Unterschied zu "CoM" feststellen, der die Integrität des aktuellen Films in Frage stellen würde.

Ich weiß auch nicht, worum es in dem Satz ging.
Ich glaube, ich hielt es für nicht nachvollziehbar, dass die Welt zusammen gebrochen ist aufgruind von Terrroranschlägen oder so???
Und ich will auch nicht die Integrität des Films in Frage stellen???

Zitat von: Moonshade am 14 November 2006, 13:21:53
Zu dem Ton hab ich vorher schon was gesagt.

Ich auch, und es nützt nix.

Zitat von: Moonshade am 14 November 2006, 13:21:53
Dystopien stehen eigentlich immer als eine Metapher für menschliches oder gesellschaftliches Fehlverhalten. Realismus ist dabei nur die Soße auf die Kartoffeln. Und ich nahm einfach mal an, das wäre dir bekannt. :icon_cool:

Hier eine Definition:
Eine Dystopie (dys- altgr. für miss-, un-, übel-; topia lat. für Landschaftmalerei, -beschreibung, zu altgr.: topos für Ort, Gegend) ist eine Geschichte, die in einer fiktiven Gesellschaft spielt, welche sich zum Negativen entwickelt hat.
Von Methapher lese ich da nix.

Zitat von: Moonshade am 14 November 2006, 13:21:53
Was aber hätte es dem Film, so wie er ist, gebracht, wenn man den Grund für die Unfruchtbarkeit gehabt hätte? Die Diagnose wäre eine zusätzliche medizinische Info gewesen, hätte aber dem Filmverlauf nichts gebracht.
Im übrigen weiß man im Jahr 2027 den Grund offenbar nicht.

Dem Film hätte diese Info wirklich nix gebracht, aber ich wäre zufriedener gewesen.
Ich habe mit meiner Frage danach den Film auch nicht kritisieren wollen.
Ich habe nur prüfen wollen, ob mir eine bestimmte Info entgangen ist.

Zitat von: Moonshade am 14 November 2006, 13:21:53
Amerika sperrt seine Grenzen, um die Zuwanderung aus allen Teilen der Erde, vor allem aber aus Dritte-Welt-Ländern zu stoppen, aus Selbstschutz (und wenn man so will, sehr patriotisch/nationalistischen Gründen).
Auch England sperrt nicht wegen des Aussterbens, sondern weil der Zulauf aus Ländern kommt, in denen das Chaos herrscht und in GB die Ordnung halbwegs aufrecht erhalten wird.
D.h. ich kann und habe dir deine Frage beantwortet.
England ist hier ein Abbild der USA oder anderer Länder mit Einwanderungsstopp, wie z.B. auch Deutschland inzwischen sehr genau hin sieht.

Aber es macht doch keinen Sinn, die Grenzen gegen alle Menschen zu sperren, wenn man selbst vom Aussterben bedroht ist???

Zitat von: Moonshade am 14 November 2006, 13:21:53
Eben - genau da setzt ja ein weiterer "Kritikpunkt" ein - die staatliche Ordnung durch ein restriktives und faschistoides Militärregimegebilde. Aber offenbar sicherer als viele andere Staaten. Oder wohlhabender.
Was schon wieder eine Ironie in sich ist.

Ich weiß nicht mehr, worauf sich Deine Antwort bezog.

Zitat von: Moonshade am 14 November 2006, 13:21:53
Natürlich nicht alle leiden an AIDS oder Allergien, aber die Rate steigt. Die Umweltverschmutzung hat sicherlich seine Auswirkungen.
Angenommen, wir hätten keine Aufschubkur gegen AIDS gefunden - Heilung gibt es bis jetzt nicht. AIDS kam aus dem Nichts, ein mutierter Virus.

Aids ist insofern ein gutes Beispiel, weil es tatsächlich aus dem Nichts kam.
Und so könnte Unfruchtbarkeit auch aus dem Nichts kommen.
Das mag sein.
Aber wie gesagt, im Film leiden alle Frauen an Unfruchtbarkeit, na ja, alle, bis auf eine oder die, die man bisher nicht entdeckt hat.

Zitat von: Moonshade am 14 November 2006, 13:21:53
Strahlung oder Chemie lassen Schwangerschaften zu Monstrositäten auswachsen.
Warum ist es dann unwahrscheinlich, daß irgendein äußerer Effekt zu etwa einem genetischen Defekt geführt an, der die Zeugungsunfähigkeit bewirkt? Ist für mich möglich.

Ja, möglich ist das!

Zitat von: Moonshade am 14 November 2006, 13:21:53
Aber: der Grund wird nicht genannt.
Warum?
Möglicherweise auch, damit man das auch als eine Art Strafmetapher (Seht, was ihr getan habt!) sehen kann (nicht muß).
Transferleistungen sind hier dann natürlich vom Publikum gefordert, logo.
Aber die Idee ist nicht so abstrus, daß sie unmöglich wäre, das meintest du ja auch.

Meine Frage zielte darauf ab, ob überhaupt ein Grund genannt wurde, den ich nicht mitbekommen habe.
Das muss nicht bedeuten, dass ich mit bzgl. gerade dieser Frage einen Grund gewünscht hätte!

Zitat von: Moonshade am 14 November 2006, 13:21:53
Die Metapher ist die Zeugungsunfähigkeit.
Cuaron selbst hat das so benannt. (Gut, ich will ja jetzt nicht den großen Bruder zu Hilfe holen. :icon_mrgreen:)
Wenn das nicht als Metapher gemeint wäre, dann würde man im Film auf der Suche nach einem Heilmittel sein, man wüßte den Grund.

Warum?
Diese Argumentation verstehe ich nicht?

Zitat von: Moonshade am 14 November 2006, 13:21:53
Der Film begleitet aber die Reise lediglich, führt menschliches Verhalten vor und verzichtet auf ein Happy End Marke "Oh, gute schwangere Frau, sie haben die Welt gerettet!" - stattdessen weiß man nur von dem theoretischen Human Project, das sie vll. am Ende aufnimmt, mehr nicht.

Ein tolles Ende!

Sorry, muss jetzt arbeiten.
Hab schon wieder viel zu viel Zeit verplempert.
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

Moonshade

Zitat von: Rollo Tomasi am 14 November 2006, 14:12:48
Ich muss mich kurz fassen, weil ich was arbeiten muss.
Deine Antworten kommen halt arrogant rüber.
Versuch Du doch einfach mal, nicht arrogant zu sein!

War ich gar nicht in diesem Fall. Wenn mal allerdings vorgefertigt davon ausgeht, daß ich meine Sicht der Dinge immer arrogant darstelle, kann man natürlich aus allem etwas machen. Das ist nach nochmaligem Lesen meiner ursprünglichen Antwort dann aber nicht mein Problem.

ZitatNatürlich waren meine Fragen nicht dumm!
Ich wollte nur Infos über vielleicht von mir verpasste Aussagen bekommen.

Du hattest sie selbst ironisch als solche apostrophiert, ich bin nur darauf eingegangen.

ZitatFür mich war es nicht nachvollziebar, mir waren es zu wenig Infos.
Und Soylent Green brauchte gar nicht viel mehr Infos, weil die Menschheit akut an Überbevölkerung leidet!
Und ich kann die Frage halt nur mit einem "eher unwahrscheinlich" beantworten.

Nun, dann erkläre ich "Soylent Green" auch als unwahrscheinlich, weil bei der herrschenden Überbevölkerung und Nahrungsmittelknappheit nicht längst eine Geburtenkontrolle eingelegt wurde. :icon_cool:

ZitatIch weiß auch nicht, worum es in dem Satz ging.
Ich glaube, ich hielt es für nicht nachvollziehbar, dass die Welt zusammen gebrochen ist aufgruind von Terrroranschlägen oder so???

Nehmen wir doch mal an, es gäbe weltweite Unfruchtbarkeit. Es gäbe keine Perspektiven, kein Kinderlachen mehr, die Menschheit ist eine aussterbende Gattung. Was wären eventuelle Reaktionen?
Resignation? Check!
Aggression aus Frust? Wut? Angstgenerierte Zerstörungswut? Check.
Religiöse oder ideologische Bauernfängerei? (Sekten und Terror) Check.
Ich könnte das sehr gut nachvollziehen...

ZitatIch auch, und es nützt nix.

Noch mal: darin ist keine arrogante Beleidigung. Ich kann meine Antworten nicht im Tonfall des dpa-Tickers schreiben, nur weil du diesen Verschwörungseindruck hast, sorry.

ZitatHier eine Definition:
Eine Dystopie (dys- altgr. für miss-, un-, übel-; topia lat. für Landschaftmalerei, -beschreibung, zu altgr.: topos für Ort, Gegend) ist eine Geschichte, die in einer fiktiven Gesellschaft spielt, welche sich zum Negativen entwickelt hat.
Von Methapher lese ich da nix.

Okay, in diesem Fall sage ich echt mal: Doof stellen kann ich mich auch.:icon_mrgreen: Und rechne die Transferunwilligkeit auf deinen akuten Zeitmangel an.  ;)

ZitatIch habe nur prüfen wollen, ob mir eine bestimmte Info entgangen ist.

Nein.

ZitatAber es macht doch keinen Sinn, die Grenzen gegen alle Menschen zu sperren, wenn man selbst vom Aussterben bedroht ist???

Engländer machen alles mit Würde - auch das Aussterben. Vielleicht möchte man ja nicht wie alle anderen im Chaos enden und durch eine Flüchtlingsschwemme in Anarchie ersaufen?

ZitatIch weiß nicht mehr, worauf sich Deine Antwort bezog.

Naja, stand jedenfalls alles mit Zitat da.


ZitatAber wie gesagt, im Film leiden alle Frauen an Unfruchtbarkeit, na ja, alle, bis auf eine oder die, die man bisher nicht entdeckt hat.

Man kann es als spontane Mutation sehen. Oder als messianische Hoffnung.

ZitatMeine Frage zielte darauf ab, ob überhaupt ein Grund genannt wurde, den ich nicht mitbekommen habe.
Das muss nicht bedeuten, dass ich mit bzgl. gerade dieser Frage einen Grund gewünscht hätte!

Sorry, hatte ich falsch verstanden. :icon_redface:

ZitatWarum?
Diese Argumentation verstehe ich nicht?
´

Ich meinte: der Film dreht sich um die Taten von Einzelnen gegen die bestehenden Zustände, die Aufgabe der individuellen Inaktivität zugunsten eines anderen, also Tugenden wie Mitgefühl, Hilfe ohne Gegenleistung, Selbstaufgabe, Nächstenliebe. Man kann die Zeugungsunfähigkeit als Metapher für die "Schlechtigkeit" der Menschen sehen (laut Cuaron, kann ich nachvollziehen persönlich).
Wenn sich der Film um obige Themen dreht, darf es nicht um die Jagd auf ein Heilmittel gehen - was es auch nicht ist.
Ginge es um die Jagd nach dem Heilmittel wäre es ein sehr vordergründiger Plot.

"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Roughale

Eine würdige Diskussion zu einem sehr guten Film! Aber den Aroganzvorwurf kann ich nicht nachvollziehen, weil sonst beide an derselben leiden würden ;)

Aber nun zu dem eigentlichen Diskussionsstoff...

Ich bin eigentlich der Meinung, dass der Film so gut wirkt, weil man nicht alles vorgekaut bekommt, man wird vor Tatsachen gestellt und kann sich selbst ausmalen, wie es dazu gekommen sein mag, oder sie einfach hinnehmen. Das ist mir deutlich lieber als alle möglichen Erklärungsversuche, die auch meist peinlich ausfallen...

Die Sache mit der Abschottung Englands ist für mich ganz nachvollziehbar, wenn Einwanderer das Land füllen, löst dies doch nicht das Problem des Aussterbens, denn auch die Einwanderer sind unfruchtbar, das gilt wohl für die ganze Welt, oder habe ich da was falsch verstanden? Somit hätte man nur ein noch volleres Land mit potenziellem Sondermüll... Man behauptet ja auch, dass man, im Gegensatz zu der restlichen Welt, ein funktionierendes Staatsgebilde hat, das gilt es zu schützen...

Toller Film, tolle Diskussion, aber bei der Diskussion fänd ich ein Happy End angebracht :D

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Moonshade

Nein, die ganze Welt ist unfruchtbar, das scho recht.

Ansonsten bin ich dem rollo ja nich böse - kann man ja gar nicht... :icon_mrgreen:
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Mr. Hankey

15 November 2006, 00:08:03 #28 Letzte Bearbeitung: 15 November 2006, 00:11:00 von Mr. Hankey
Ich drücke nur mal ganz kurz meine Meinung zwischen die Diskussion. Auch ich bin schwer angetan von dem Film. Eine starke, anspruchsvolle, beängstigende, dennoch berührende und vollkommen kitschfrei erzählte Endzeit-Geschichte, wurde von Regisseur Alfonso Cuaron in packende und höchst atmosphärische Bilder gepackt. Dazu wunderbare Schauspieler und ein grandioser Soundtrack, die den Film locker zu einen der besten Streifen des Jahres machen.

Gibt von mir 8,5/10 Punkte, die definitiv auf 9 Punkte aufgerundet werden. :respekt:


BTW: Ein Review werde ich mir vorerst noch vorbehalten, da ich im Moment noch nicht so recht weiss, wie ich das Gesehene in passende und dem Film gerecht werdende Worte packen soll. :icon_confused: Ist hier wirklich schwierig, weshalb ich mir da lieber noch ein wenig Zeit lasse.
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Mr. Vincent Vega

Zitat von: Mr. Hankey am 15 November 2006, 00:08:03
BTW: Ein Review werde ich mir vorerst noch vorbehalten, da ich im Moment noch nicht so recht weiss, wie ich das Gesehene in passende und dem Film gerecht werdende Worte packen soll. :icon_confused: Ist hier wirklich schwierig, weshalb ich mir da lieber noch ein wenig Zeit lasse.

Na, kaum verlassen wir die Slasher/Kinderfilm-Pfade, werden wir doch nicht zimperlich? ;)

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