OFDb

Frage an alle OFDb-Review-Autoren

Begonnen von Happy Harry mit dem Harten, 24 September 2006, 16:18:06

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Happy Harry mit dem Harten

Mich würde mal sehr interessieren wie viel Zeit die OFDb-Autoren so in ihre Reviews stecken ?

Wer schreibt seine Kritiken eher runter und wer schreibt stunden- oder tagelang an seinen Kommentaren  bis sie perfekt sind ?

Wüsste mal gerne wie weit die Arbeitsweisen so auseinander gehen bei den unterschiedlichen Autoren...

Vincent Vegas

Also ich benötige für eine durchschnittliche Review meistens nie mehr als eine oder zwei Stunden, da ich überwiegend aus dem Bauch heraus schreibe und stets die einschlägigen Zeitschriften für zusätzliche Informationen parat habe.

Df3nZ187

Hmm meist so:

Länge des Films/Serie + noch 20% der Länge als Zuschlag für Notizenunterbrechungen + ca. 1 Stunde zum ausformulieren

Ja, so kommts ungefähr hin.
www.anime-ronin.de

...in aufwendigen Studien sind wir zu folgendem, sensationellen Ergebnis gekommen:

Vince

Differiert von Film zu Film. Hab ich nen dummen No-Brainer vor mir, braucht's eigentlich von den üblichen Standardquellen abgesehen keine weitere Vorbereitung, da schreibe ich einfach drauf los. Sind dann meist so 1 1/2 Stunden für 1 1/2 Seiten Word. Oft hab ich minimal kleine Pausen drin, die aber nicht weiter der Rede wert sind. Wenn ich fertig bin, geh ich nochmal drüber, korrigiere Fehler (meist Wortwiederholungen, Satzstellungen, Ergänzungen) und klatsche das dann sofort in die ofdb. Naja, zumindest bisher, inzwischen überlege ich, die Kritiken zu sammeln und nur noch wöchentlich auf einmal einzustellen. Angeblich kriegen die Abonnenten ansonsten wohl ständig E-Mail-Benachrichtigungen - an dieser Stelle auch noch mal die Nachfrage, ob daran nicht vielleicht was geändert werden kann, damit die Abonnenten auf Wunsch die Benachrichtigungen komprimiert bekommen könnten?


Dann gibts noch die großen Filme, an denen mir sehr viel liegt oder die einen hohen Aufwand an Recherche benötigen. Das ist meistens bei Klassikern der Fall. Für die Besprechung der Monster Legacy habe ich X Quellen durchforstet, gerade die Frankensteinfilme waren ein Riesenaufwand. Da passiert's auch mal, dass sich das reine Schreiben zu 3 bis 4 Stunden aufsummiert. Die Vorbereitung durch Quellenstudie nicht mitgerechnet.

Der Super-Perfektionist bin ich dabei eigentlich nicht. Wenn der Text steht, steht er; abgesehen von den Veränderungen gleich im Anschluss ans Schreiben mache ich da kein Feintuning mehr. ich erziele sowieso meistens die besten Ergebnisse bei Spontanaktionen, wo nie ein Review geplant war.

Die Review-Auswahl differiert daher bei mir auch: Nicht immer weiß ich während des Anschauens des Films schon, ob ich anschließend ein Review schreibe. Manchmal schon (so will ich zB. alle Jackie Chan-Filme systematisch besprechen), manchmal aber auch nicht (die letzten Spontanergüsse waren zB. "Garden State" und "Vergiss mein nicht").
Ungerne setze ich mich an Filme, die schon hundertmal besprochen wurden, viel lieber bin ich einer der ersten Fünf, die zu einem Film etwas zu sagen haben. Manchmal ist mir das aber wurscht und ich nehme mir das Recht heraus, auch mal viel besprochene Filme zu reviewen.

Notizen während des Films mache ich eigentlich nie, da sollte mein Hirn schon als Speicherkapazität genügen. Dennoch wird oft noch am gleichen Tag das Review geschrieben, manchmal aber auch 2-3 Tage nach dem Ansehen des Films. Früher habe ich teils Filme besprochen, die ich Monate nicht mehr gesehen hatte. Das mache ich jetzt nicht mehr.

Vincent Vegas

Früher habe ich meistens immer direkt nach Anschauen eines Filmes die Review verfasst. In letzter Zeit lasse ich mir etwas mehr Zeit ( Stunden, Tage), um einen Film auf mich einwirken zu lassen. Da kommen dann manchmal die seltsamsten Ideen bei raus.

Mr. Vincent Vega

Zitat von: COPFKILLER am 24 September 2006, 16:18:06
Wer schreibt seine Kritiken eher runter

Das mache ich eigentlich so. In der Regel haben meine Reviews ja eine mehr als überschaubare Länge, ich schreibe einfach nur meine Gedanken nieder, ohne Vorbereitung. Dauert dann meist nur ein paar Minuten.

Lediglich bei etwas längeren Texten bzw. Reviews zu Filmen, die mir aus irgendeinem Grund nahe liegen, z.B. die "Star Wars"-Trilogie, wird etwas konzentrierter vorgegangen. Das kann durch intensive Beschäftigung (einfach nur hinlegen und den Soundtrack hören bsp.) dann schon einmal einen ganzen Tag dauern, weil dann auch Literatur hinzugezogen wird.

Vincent Vegas

Was die Länge angeht, so versuche ich meine Reviews nicht zu kurz, aber auch nicht zu lang zu machen. Wenn ich da an einige Reviews von zB Blade Runner (Beispiel: Königreich der Himmel) denke, die eine enorme Länge haben, dann überleg ich mir, ob die meisten Leser sich überhaupt die Zeit nehmen eine solche Review komplett durchzulesen. Daher versuche ich den Mittelweg zu nehmen, damit sich der eine oder andere nicht zu lange mit meiner Review aufzuhalten braucht bzw. nicht allzu schnell durchgerasselt hat.

Ok, einige meiner Reviews könnten in ihrer Ausführung auch etwas länger sein!

Mr. Hankey

24 September 2006, 20:56:13 #7 Letzte Bearbeitung: 24 September 2006, 20:59:11 von Mr. Hankey
Es kommt immer darauf an. Da die Eindrücke im Kino meist weit größer und einprägsamer sind, als bei einem Film den ich auf DVD oder im Fernsehen gesehen habe, sind die Reviews zu aktuellen Kinofilmen meist länger, wodurch dabei natürlich auch ein entsprechend größerer Zeitaufwand entsteht. Im Schnitt brauche ich somit bei Kinofilmen meist 1 - 1 3/4 Stunden (inkl. zweimaliger Überprüfung, Hochladen in der Ofdb und nochmaliger Überprüfung), bei DVD- und TV-Sachen so 3/4 - 1 1/2 Stunden!

Die meisten Reviews schreibe ich, wie die Meisten hier, aus dem Bauch heraus. Bei aufwändigeren Sachen, die einen möglichst hohen Grad an objektiven Details aufweisen sollen, wird natürlich erst Recherche betrieben, damit sich auch ja kein inhaltlicher (und natürllich formeller) Fehler einschleicht. Ganz zu vermeiden ist dies dabei natürlich trotzdem nicht immer, weshalb ich mir meine Reviews in unregelmäßigen Abständen auch immer wieder einmal zu Gemüte führe.

Es kommt also alles, wie Vince schon sagt, immer auf den Film an. Eine direkte Grundlinie in Sachen Zeit und Umfang kann man da nur schwer vorgeben!
Ofdb-Filmsammlung
Aus visueller Sicht, das vielleicht beste BD-Erlebnis ever: Klick

Hey_Yo

24 September 2006, 23:45:52 #8 Letzte Bearbeitung: 24 September 2006, 23:47:27 von Hey_Yo
Bei mir variiert das auch nach Lust und Laune. Ich schreibe zum absoluten Großteil zu aktuellen Filmen Reviews oder zu älteren Filmen, bei denen ich eine andere Meinung vertrete als der Rest (als Beispiel dafür die "Evil Dead"-Trilogie :king:). Früher habe ich immer, wenn mir langweilig war, zu dem letztgesehenen Film etwas geschrieben, aber das habe ich auch aufgegeben, da dort, wie Vince schon sagte, oft schon viele Reviews vorhanden sind.
Meistens komme ich frisch aus dem Kino und setze mich an den PC. Und wie gesagt, je nachdem was für einen Tag ich hatte, mache ich erstmal Stichpunkte oder formuliere gleich ganz aus oder mache halbe/halbe, so dass ich am nächsten Tag/den folgenden Tagen weiterschreibe. In der Regel mache ich es immer mit der dritten Möglichkeit (wie jüngst bei "Das Parfum", bei dessen Review ich nach dem Kino einen Absatz geschrieben habe und den Rest am folgenden Tag). So dauert es dann immer 2-3 Tage bis ich komplett fertig (meistens so etwas mehr als 2 Word-Seiten) bin, dann wird da noch mal was dazugeschrieben, hier Rechtschreibfehler ausgebessert etc. In der Summe sind das dann meistens ca. 3 Stunden, bei denen ich aber immer wieder Pausen einlege und nebenbei surfe. Ausnahmen wie das "Derailed"-Review dauern dann auch noch mal länger; das dauerte knapp eine Woche, bis damit alles fertig war, insgesamt vielleicht knapp 5 Stunden, da ich das immer wieder umgeschrieben habe. Insgesamt dürfte das das Review sein, für das ich am meisten Zeit brauchte (und das bei der Qualität des Films :bawling:).
Großartig zu recherchieren brauche ich auch nicht, da ich ja praktisch nur neue Filme bespreche, deren Infos, falls ich mal welche reinbringe, immer noch präsent sind.

Gruß
Hey_Yo
"Wenn du die Augen schließt und dir etwas wünschst, dann ist Gott der, der dich ignoriert." ("The Island")

"My fortune cookie's empty... That's also the title of my autobiography." (Richard Karinsky, "Caroline in the City")

Happy Harry mit dem Harten

wow, vielleicht sollte ich meinen Reviews auch mal was mehr Zeit zum reifen geben, ich denke man merkt ihnen die kurze Entstehungszeit zu sehr an.

Bei wichtigen Filmen versuche ich schon was mehr Zeit zu nehmen, egal ob gut oder schlecht.

So bereite ich gerade einen Verriss für das Star Wars Holiday Special vor und einen Lobgesang auf den Kultfilm The Mack...
Dafür nimm ich mir schon was mehr Zeit, aber wie schon von Vince und Mr. Hankey gesagt bedarf nicht jeder Film der gleichen Anstrengung für eine Review. Und manchmal bespreche ich ja ganz gern einen Schrottfilm...






Moonshade

Ich schreib fast alle Filme ohne Notizen flüssig aus dem Gedächtnis am Stück runter, im Schnitt brauche ich für ein Durchschnittsreview etwa 20-25 Minuten, bei etwas ausführlicher auch mal 10 Min. mehr.

Notizen gabs nur in Ausnahmefällen (Matrix 3, HdR), die dauern dann auch mal wegen Länge bis zu 2 Stunden oder wegen akuter Kreativität (Passion Christi) mal 3 Stunden.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Rain Jao

Ich mach Notizen nebenbei. Rollennamen, roter Faden, dann bestimmte Sachen, die mir extremer auffallen oder was mir gerade durch den Kopf schiesst. Und ich mach auch nur 1 Film auf 1x, etwa alle 2 Tage einen. Dazwischen schau ich einfach nur so andere Dinge, oft Serien oder Reportagen.

Meist weiss ich vorher, ob reviewe oder nicht; also ob Zettel / Stift überhaupt dabei hab. Bei Asia Filmen versuch ichs eigentlich grundsätzlich, ausser es stehen schon mehrere drin - dann ist aber auch der Film gleich uninteressanter - oder das Ansehen brachte mir partout nichts. Es kam auch schon vor, dass ein vorhandenes Review fast vollkommen identisch meiner Meinung UND meinen Worten entsprach; dann lass ichs natürlich auch sein.

Schreiben tu ich etwa 2h. 1h erstmal alles aufs Papier, den Kopf wieder leeren. Damit ist die "Arbeit" erledigt. Das lass ich etwas liegen und feil dann noch einmal später 1h drüber; mach allerdings auch andere Sachen nebenbei. Musik hören, Foren lesen, Chatten etc. Manchmal dann auch etwaige andere Reviews zu lesen, ob vielleicht ein Gedankengang vergessen hab; die Erinnerung so wieder abrufen.

Bretzelburger

Das Schreiben selbst dauert bei mir selten länger als eine Stunde, aber die "geistige Vorbereitung" ist äußerst unterschiedlich.

Da ich ausschließlich in Spätvorstellungen gehe (Kinder müssen schlafen, Frau überredet sein), kann es schon passieren, daß ich vor lauter Wut oder Begeisterung noch eine Review nachts um 3 reinhaue ,sonst könnte ich vor lauter Adrenalin gar nicht schlafen...

Bei anderen Filmen trage ich mich geistig manchmal tagelang mit Formulierungen rum, um sie dann bei Gelegenheit zu maschine zu bringen - bei "schwierigen Filmen" kann ich dann auch mal 2 Stunden dransitzen, aber Pause gibts bei mir nie - wenn ich schon mal dran bin, dann mache ich die Review auch fertig.

StS

Da ich im Schritt so 4 Seiten schreibe, dauert es schon eine Weile. Meistens schreib ich die Kritik auch in Etappen - gewöhnlich zuerst die Inhaltsangabe, davor oder danach (je nachdem, ob ich ne Idee hab/hatte) die Einleitung, dann den Rest. Ich lass mir eigentlich immer Zeit und verteile das Schreiben auf 2 Tage, da ich so konstant neue Einfälle einarbeiten kann. Dann nehm ich mir wiederum so 2 Tage Zeit, um das Ding korrektur zu lesen (meistens dann 2x am Tag), da der zeitliche Abstand bei mir in dieser Beziehung ebenfalls was bringt. Mehr als 1 Kritik pro Woche gehe ich zudem eigentlich nie an.  ;)
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

maichklang

Mittlerweile hat sich das bei mir so bei 1 bis 2 Stunden Schreibarbeit eingependelt. Bei "schwierigen" Filmen dauert es entsprechend länger, oft benötige ich da auch Hintergrundinfos, da komme ich auf bis zu 3 Stunden. Bei einfachen Stoffen (Teenie-Slasher) oder typischen Verrissen geht es schneller und aus dem Bauch heraus, also maximal eine Stunde.
Während des Films mache ich mir kleine Notizen, um auffällige Szenen nicht zu vergessen (Mittlerweile kommt aus dem Freundeskreis auch hin und wieder ein "Schreib das auf !").
Die Einleitung der Review dauert immer ein wenig, aber wenn die steht, geht´s relativ fix.
Grundsätzlich schreibe ich direkt nach dem Sehen drauf los, was bei Kinobesuchen entsprechend schwieriger ist, weil bis zum Schreiben oft der emotionale Teil der Filmwelt (das "im Film drin sein") ein wenig flöten geht.
Ansonsten schreibe ich grundsätzlich zu jedem kürzlich gesehenen Film eine Kritik, nur bei älteren Werken und Klassikern halte ich mich ein wenig zurück, weil andere Schreiberlinge dazu meistens die treffenderen Worte finden ("Frankenstein" von Vince, "Cocktail für eine Leiche von kruchtenkaiser, um nur Beispiele zu nennen).

Boxhamster

ob ich nen review zu einem film schreibe oder nicht entscheidet sich häufig erst nach sichtung des werkes, wobei ich teilweise aber auch vorher schon weiß, dass ich was zu dem film schreiben werde. ich habe mir z.b. vorgenommen möglichst viele zombie- und kannibalenstreifen, gialli und die komplette cmv trash collection kurz abzuhandeln.
nachdem ich den film dann gesehen habe, wird dieser erstmal sacken gelassen und danach noch mal im schnelldurchgang durchgeschaut, um mir bestimmte szenen erneut ins gedächtnis zu rufen, diesmal auf andere dinge zu achten oder um in seltenen fällen zitate zu notieren.
im anschluss daran gehts direkt ans schreiben, wobei ich hierbei zwischen einer halben und einer stunde zeit benötige. danach lasse ich die review noch etwas liegen, um sie später durchzulesen und rechtschreibfehler zu korrigieren oder kleine umformulierungen vorzunehmen.

Stefan M

1 Oktober 2006, 11:16:41 #16 Letzte Bearbeitung: 1 Oktober 2006, 11:49:13 von Stefan M
Oha - wenn ich z.B. lese, daß Moonshade für ein Durchschnittsreview 20 bis 25 Minuten benötigt, wird mir heiß und kalt.  :icon_eek:

Ich benötige normalerweise mehrere Tage, bis eine Kritik fertig ist, weil ich große Schwierigkeiten damit habe, einen Film am Stück zu besprechen. Zunächst fliegen mir die Ideen oftmals geradezu zu, doch bald geht mir die Luft aus. Meistens schaffe ich daher in einer Stunde vielleicht maximal zwei Absätze, das hängt sicherlich auch davon ab, ob es sich - wie im Fall von "Voyeur.com" - um einen Verriß handelt. Verrisse schreiben sich nämlich grundsätzlich leichter als ein Meisterwerk, das geht, denke ich, so ziemlich jedem so.

Im Sommer hatte ich einmal eine Phase, da habe ich es tatsächlich geschafft, an einem Tag geich zwei Kritiken zu verfassen. Das ist jedoch die Ausnahme. Meistens schimmeln sie eine längere Zeit vor sich hin, ehe ich mal wieder ein paar Zeilen zu Papier bringe. Habe ich es dann geschafft und bin einigermaßen mit dem zufrieden, was ich verfaßt habe, gehe ich die Kritik ein letztes Mal durch und korrigiere die Schönheitsfehler. Das Endresultat stellt mich dabei in der Regel nicht ganz zufrieden, habe ich doch stets den Eindruck, nicht das Optimum herausgeholt zu haben (u.a. könnte mein Wortschatz umfangreicher sein). Aus dem Grund lag das aktuelle "Solo für 2"-Review bestimmt mindestens ein Jahr (!) angefangen und fast beendet unberührt in einer Word-Datei, bis ich mich vor ein paar Wochen doch dazu bequemte, es mal fertig zu schreiben.

Detaillierte Recherchen betreibe ich mittlerweile eher selten (meistens beschränke ich mich auf die Artikel in Ofdb und Imdb), bei "High Tension" (ein Werk, das mich wie schon lange kein anderer Film beschäftigte) allerdings habe ich hinterher nahezu jede vorhandene Internetquelle abgeklappert, um eine rundum schlüssige Erklärung für den vielgeschassten Twist zu finden...  :icon_mrgreen:
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

Vince

Zitat von: Stefan M am  1 Oktober 2006, 11:16:41
Aus dem Grund lag das aktuelle "Solo für 2"-Review bestimmt mindestens ein Jahr (!) angefangen und fast beendet unberührt in einer Word-Datei, bis ich mich vor ein paar Wochen doch dazu bequemte, es mal fertig zu schreiben.

Wahnsinn. Du bist der Terrence Malick der Review-Autoren.  ;) Aber es hat sich ja durchaus gelohnt - qualitativ und startseitenmäßig.  :respekt:

Ich hatte mal ne Phase von zwei bis drei Wochen, wo ich an jedem einzelnen Tag exakt eine Kritik geschrieben habe. Das hat aber schon ziemlich geschlaucht. Mein Rekord von Reviews an einem Tag dürfte bei vier Stück liegen, und zwar alle vier Tremors-Filme. Normalerweise habe ich aber auch Probleme damit, an einem Tag mehr als eine Kritik auf die Beine zu stellen. Weniger wegen des reinen Schreibaufwands, sondern eher, weil man sich gedanklich an diesem Tag nur diesem einen Film widmen und alles andere ausklammern will. Wenn ich mal eben zwei Kritiken an einem Tag abfertige, hab ich irgendwie das Gefühl, der jeweilige Film bekommt nicht genug Aufmerksamkeit. Wenn schon zwei Filme an einem Tag, dann vorzugsweise dumme, schlechte Filme.

Stefan M

1 Oktober 2006, 17:44:25 #18 Letzte Bearbeitung: 1 Oktober 2006, 17:46:55 von Stefan M
Zitat von: Vince am  1 Oktober 2006, 17:13:01
Wahnsinn. Du bist der Terrence Malick der Review-Autoren. ;) Aber es hat sich ja durchaus gelohnt - qualitativ und startseitenmäßig. :respekt:

Ja, hab' mich auch gefreut, es dort stehen zu sehen. Dabei war der zeitliche Aufwand diesmal gar nicht so groß. Als ich damals mit der Kritik zu "Solo für 2" begann, hatte ich gerade "Der Mann mit zwei Gehirnen" von denselben Machern (Reiner/Martin) zu Ende geschrieben und darum die Befürchtung, Vokabular und Satzkonstruktionen könnten sich in beiden Besprechungen zu sehr ähneln. Darum habe ich die Beendigung erst einmal etwas aufgeschoben. ;)

Zitat von: Vince am  1 Oktober 2006, 17:13:01
Wenn schon zwei Filme an einem Tag, dann vorzugsweise dumme, schlechte Filme.

Jo, das würde ich mir ebenso zutrauen, aber man kann eben nicht bloß 1er- und 2er-Filme unter die Lupe nehmen, so viel Spaß das Verreißen auch macht, sondern auch mal einen mittelmäßigen oder - hauptsächlich - einen guten oder gar hervorragenden. Dafür braucht man einfach mehr Zeit.
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

Vincent Vegas

Jo, für meine aktuelle Review zu "Hammer & Hart" mit Bewertungspunkt 3 habe ich gerade mal so zwischen 20 und 30 Minuten gebraucht. Zu schlechten Filmen schreibt es sich manchmal halt schneller, da dort meistens nur der Frust abgearbeitet wird und die negativen Aspekte überwiegen. Da muss man nicht lange fackeln, um zu überlegen, was man gut fand.

filmimperator

Zitat von: Vincent Vegas am  1 Oktober 2006, 18:49:36
Jo, für meine aktuelle Review zu "Hammer & Hart" mit Bewertungspunkt 3 habe ich gerade mal so zwischen 20 und 30 Minuten gebraucht. Zu schlechten Filmen schreibt es sich manchmal halt schneller, da dort meistens nur der Frust abgearbeitet wird und die negativen Aspekte überwiegen. Da muss man nicht lange fackeln, um zu überlegen, was man gut fand.

Ich will mich auch mal zu Wort melden und dir beipflichten: Verrisse gehen leichter von der hand - allerdings nicht, wenn man versucht, sie kreativ und anspruchsvoll (manche würden auch sagen: hochtrabend ;-)) zu gestalten.
Ich brauche etwa durchschnittlich eine halbe Stunde - je nach Film mehr oder weniger. Wenn ich Kurzfilme rezensiere, dann werden seltsamerweise auch meine Reviews recht kurz - woran das liegt? Keine Ahnung *g*.
Meist schreibe ich 2 bis 3 Kritiken pro Woche und nie mehr als eine am Tag.
Da muss ich "Vince" beipflichten: Gedanklich geht einfach nicht mehr und die Rezensionen würden dann darunter leiden, dass sie unvollständig sind... 

@ Stefan: Wow, ein Jahr an einer Kritik zu sitzen. Du solltest Geld dafür verlangen bei so viel Gewissenhaftigkeit *g*

(Ich weiß, die Frage gehört woanders hin: Aber wie findet ihre meine Kritiken? Gebt mal ein ehrliches Feedback...)
Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

McKenzie

@ filmimperator:

Bis jetzt ganz gut, bin allerdings noch nicht über allzuviele gestolpert. ;)

Auch bei mir kommt es ganz auf den jeweiligen Film an: Um einen dieser Filme nach eigenem Ermessen ausreichend abzuhandeln, dessen Bilder, Thesen und Aussage einem tagelang im Kopf herumspucken, brauche ich schon manchmal meine drei Stunden, andere Kritiken zu einfachen Unterhaltungs- oder Trash-Filmen (liegt ja nicht sooo weit auseinander :icon_mrgreen:) gehen mir manchmal aber auch innerhalb von 10 Minuten von der Hand. Generell verbringe ich aber meist viel Zeit mit meinen Reviews da sie ja auch nicht selten recht lang sind und ich immer noch etwas ändere, hinzufüge, wegnehme bis ich endlich zufrieden genug bin um es in die OFDb zu stellen.
Gelegentlich nehme ich mir auch schon vor dem Sehen des Filmes vor, ein Review zu schreiben (z. B. wenn die Informationen über das Werk im Vorfeld schon hochinteressant waren und noch kein Review existiert). In solchen Fällen plane ich für Film (Extras wenn es sich um eine DVD handelt) und Review etwa 3 bis 4 Stunden ein. :andy:
Allerdings sind auch schon viele großartige Filme unbeschrieben geblieben da es mir an Zeit oder- viel schlimmer- an Lust gemangelt hat. Zum schreiben zwingen sollte man sich auf keinen Fall.
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Fastmachine

@ filmimperator

Zitat(Ich weiß, die Frage gehört woanders hin: Aber wie findet ihre meine Kritiken? Gebt mal ein ehrliches Feedback...)

Wie wärs, wenn du einen Autoren-Thread aufmachst? Sonst sag ich nichts.  ;)



@ McKenzie

Du bitte auch ! :icon_mrgreen: Dann könnte ich dir nämlich einiges zu deinen Reviews, die ich regelmäßig und gerne lese, sagen. :icon_razz:


Ich mag keine Filme; die verblöden nur. (Alfons d. Ä.)

McKenzie

@ Fastmachine:

Soeben geschehen- Dann lass dich mal aus!  ;)
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Adam Kesher

Ich benötige für eine Besprechung in der Regel zwischen einer und drei Stunden, also gemessen am Umfang des Ergebnisses verhältnismäßig viel, weil ich eine gewisse Zeit brauche, bis ich den Kern eines Filmes benannt und meine zentralen Gedanken herauspräpariert und verdichtet habe. An der Stelle unterscheide ich nicht zwischen so genannter leichter Kost und anspruchsvollem Kino, denn ich glaube, dass jeder Film einen spezifischen Ausdruck mit sich bringt, dessen Fassbarkeit nicht unbedingt mit seiner Konsumierbarkeit gekoppelt sein muss. Ein leicht eingängiger Film muss also nicht unbedingt leichter zu besprechen sein als ein herausfordernder Film und umgekehrt. Mitunter schleppen gerade die unintellektuellen Regungen, die sich im Bauchkino artikulieren, besonders vielschichtige Zwischentöne ein, die sich dem gedanklichen Zugriff leichter entziehen als etwa die sorgfältig ausgedachten und zurechtgelegten Botschaften des Kopf- und Denkerkinos.

Verrisse gehen mir - wie einigen anderen hier offenbar auch - eher schneller von der Hand als lobende Worte. Allerdings bin ich bemüht, mich gerade bei Verrissen zu besonderer Sorgfalt anzuhalten, weil ich sonst das ungute Gefühl hätte, die harte Arbeit von fleißigen Filmemachern mit geschmäcklerischer Lästerei abzukanzeln. Am Ende lasse ich meine Besprechungen für gewöhnlich ein paar Tage liegen, bevor ich sie wieder hervorkrame, um sie einem letzten Schliff zu unterziehen und zu veröffentlichen. Bedauerlicherweise bin ich ein eher unregelmäßiger Autor: Mitunter schreibe ich in einer Woche gleich mehrere Besprechungen; dann wieder bringe ich wochenlang keine Zeile zu Papier.

brachialromanti

Bevor jemand meckert: viel habe ich noch nicht verfasst, dass weiß ich selber.

Dies hat aber folgende Gründe:
Zum einen habe ich nur Lust, Zeit in ein Review zu investieren, wenn der Film/die Serie überraschend gut oder eben enttäuschend schlecht ist.
Zweiter Aspekt ist die Anzahl der bereits vorhandenen Reviews zu selbigem Film. Denn: wozu etwas schreiben, was andere bereits ausführlich (und oft auch besser formuliert  ;) ) zum Ausdruck gebracht haben? Dies wahrt auch ein gewisses Maß an Übersichtlichkeit.

Was mir aber sehr aufgefallen ist: zu Beginn waren meine Reviews eigentlich nicht als solche zu bezeichnen, sie waren kurz, beinahe inhaltslos und oberflächlich.
Inzwischen lasse ich mir deutlich mehr Zeit, lege besonderen Wert auf eine klar strukturierte Gliederung und poste erst, wenn das Review ca 1-2 Tage auf meinem Rechner lag und ich es nicht mehr verändern wollte in dieser Zeit. Für das reine Erstellen der letzten 2 brauchte ich ca. 1 Stunde.
Zitat von: Mr. Vincent Vega
Natürlich liebe ich GTA - immerhin kann ich dort Frauen erschiessen!!

Moonshade

Warum sollte da jemand meckern, nur weil hier einige arbeiten wie besessen, sind alle anderen nicht weniger wert.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

McKenzie

Außerdem besteht bei den zurückhaltenden Autoren nie die Gefahr dass sie in ermüdende Routine abgleiten- das fällt mir besonders oft bei Usern auf, die in 3 OFDb-Jahren nur 25 Reviews verfasst haben- und eines frischer als das andere.
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Vince

Ja, es ist bei einem gewissen Output verdammt schwierig, abwechslungsreich zu bleiben. Man sollte deswegen immer nach der Motivation gehen, ob man eine Kritik schreibt, nicht danach, einen Schnitt pro Woche zu erfüllen. Da kann es auch mal sein, dass man mal monatelang nichts schreibt. Hauptsache, es wirkt nicht routiniert.
Dieser Punkt genießt bei mir auch besondere Priorität; man sollte der Kritik anmerken, dass man sich in diesem Moment mit diesem und nur mit diesem Film beschäftigt und die Kritik darauf auch abstimmt. Die Frage ist, ob das auch immer so gelingt, wie man sich das denkt, das kann man selbst ja immer schwer beurteilen.

filmimperator

Zitat von: Vince am  2 Mai 2007, 17:09:09
Hauptsache, es wirkt nicht routiniert.

Ich muss zugeben, dass mir dieser Punkt häufig auch bei mir aufgefallen ist. Einige Formulierungen und eben auch Strukturierungen kommen bei meinen Kritiken doch ziemlich häufig vor. Aber das ist nicht der einzige Grund, warum ich seit letzter Woche Montag erst einmal eine Pause mit dem Schreiben von Reviews eingelegt habe. Umso größer der respekt vor Leuten, die Reviews im Akkord (mehr als 3 oder 4 die Woche) schreiben und dennoch die Frische ihres Stils nicht verlieren. Hut ab.
Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

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