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Autoren-Thread: Mr. Vincent Vega

Begonnen von Mr. Vincent Vega, 6 Oktober 2006, 01:13:08

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Mr. Vincent Vega

Bei keinem Regisseur muss ich mich derart vielen Lobpreisungen hingeben, niemand verblüfft mich mehr und mehr, wenn ich die Filme wieder und wieder sehe und neu entdecke. Cronenberg ist nicht mein Lieblingsfilmemacher, aber er ist derjenige, der bei mir beständig einen gewissen Nerv trifft. Wie sich doch ein jeder den Soundtrack zum eigenen Leben wünscht, davon handelt eines seiner meistunterschätzten Werke:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=13545&rid=260571

Sarge

Und da bin ich auch schon... :icon_cool:

Wie lustig, Zufälle gibt's: vorhin dachte ich mir doch spontan, bestellste dir mal "M. Butterfly", geh ich also zur Sicherheit in der OFDB die Fassung abchecken und nehme ganz nebenbei eine recht kahle und nur mit einer Kritik bedachte Seite zur Kenntnis... Vielleicht 20 Minuten später ist das Ding bestellt, vermeldet auch die E-Mail-Bestätigung und was noch im Postkasten liegt?: OFDB-Reviewbenachrichtigung. Und zu welchem Film? Jaja... Schon zu kurios, um Zufall zu sein was? :icon_lol:

Da ich ihn nicht nur noch nicht in meinen Händen halte, sondern auch noch nicht gesehen habe, lässt sich das Inhaltliche noch nicht einschätzen, nur so viel, dass er offenbar viel parat hält (was bei Cronenberg ja nicht anders zu erwarten war). Man merkt
Zitatniemand verblüfft mich mehr und mehr, wenn ich die Filme wieder und wieder sehe und neu entdecke.
, sonst würde die Auseinandersetzung nicht so umfangreich (für deine Verhältnisse) mit wiederum vielerlei bemerkenswerten Gedanken ausfallen. Und irgendwie scheint's mir nun wie ein schicksalhaftes Review göttlicher Absegnung :icon_lol:

Chili Palmer

19 September 2007, 14:17:20 #392 Letzte Bearbeitung: 19 September 2007, 14:39:13 von Chili Palmer
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 18 September 2007, 13:42:58
...wo sich christlich und kommerzig ja in der Regel auch stark widersprechen. ;)

Eigentlich wollte ich nur zum Ausdruck bringen, dass zu Dickens' Zeiten die Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes noch fern von heutigen Auswüchsen war und eine dementsprechende Zurücknahme einer modernen Adaption ganz gut täte, statt uns etwas in "Versprochen-ist-Versprochen"-Dimensionen zu liefern. Und da habe ich halt mal die religiöse Karte gespielt, weil sich das dann kontroverser las. :icon_twisted:

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 18 September 2007, 13:42:58
Habe kürzlich auch das erste Mal "High School Musical" gesehen. Muss man sich eigentlich schämen, wenn man auch das gar nicht so übel fand? :icon_mrgreen:

Ob du dich als foreneigener Musicalaficionado für das Gutfinden eines Musicalfilmchens schämen solltest?
Lass' mich überlegen... wohl eher nicht. Das ist ja so, als würde ich mich für "Elektra" entschuldigen.  ;)
Schäm' dich lieber dafür, ständig zu erzählen, wie doof "25 Stunden" ist, ohne diese Entrüstung endlich mal in Reviewform zu gießen.  :icon_sad:

Genug der Entrüstung, auch ich möchte mich für deinen Cronenberg-Run bedanken, der nicht nur ungemein lesbar ist, sondern mir obendrein die Wartezeit auf "Eastern Promises" erträglicher macht. Feine Sache.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Mr. Hankey

ZitatGut, hätte ja sein können. Ich denke da nur an die ganzen Disney-Synchros.
Ich hoffe mal du meinst allenfalls die Neueren. Denn gegen die ganzen alten Synchros von "Das Dschungelbuch" bis hin zu "Aladdin" etc. kann man doch nicht wirklich etwas haben. Gerade Disney-Produktionen waren langezeit absolut brillant synchronisiert worden, auch im Musikteil. Da können sich einige eine Scheibe abschneiden :exclaim:

ZitatDanke für den Tipp, wird an Weihnachten geschaut.
Dann weiss ich schon mal, welches Review ich mir dieses Jahr zum Fest von Dir wünsche. ;) (Auser sie wird, wiedererwarten, negativ :nono: ;))

Übrigens, falls euch beide der Trailer interessiert, hier ist er! :D


Achso "Hairspray" wird nun leider doch erst nächste Woche Dienstag etwas werden! :icon_sad:
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Chili Palmer


Da spielt ja George mit! Jetzt wird der definitiv geschaut!  :icon_razz:
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"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Mr. Vincent Vega

Zitat von: Sarge am 19 September 2007, 03:52:47
Und da bin ich auch schon... :icon_cool:

Grüß dich, Schatz. :icon_mrgreen:

Zitat von: Sarge am 19 September 2007, 03:52:47
Wie lustig, Zufälle gibt's: vorhin dachte ich mir doch spontan, bestellste dir mal "M. Butterfly", geh ich also zur Sicherheit in der OFDB die Fassung abchecken und nehme ganz nebenbei eine recht kahle und nur mit einer Kritik bedachte Seite zur Kenntnis... Vielleicht 20 Minuten später ist das Ding bestellt, vermeldet auch die E-Mail-Bestätigung und was noch im Postkasten liegt?: OFDB-Reviewbenachrichtigung. Und zu welchem Film? Jaja... Schon zu kurios, um Zufall zu sein was? :icon_lol:

Das ist wohl eine göttliche Fügung, da haben sich die Sterne zu unseren Gunsten auf Cronenberg-Kurs begeben. Ich bin schon gespannt, wie dir der Film gefallen wird. Musst dann natürlich was zu niederkritzeln, unbedingt sogar. Auch ein Aspekt, den ich so reizvoll finde: Bei Cronenberg-Reviews kann es sowieso nie wirklich genug geben, denn jeder (gute Autor) findet einen neuen, eigenen Ansatz.

Zitat von: Sarge am 19 September 2007, 03:52:47
Da ich ihn nicht nur noch nicht in meinen Händen halte, sondern auch noch nicht gesehen habe, lässt sich das Inhaltliche noch nicht einschätzen, nur so viel, dass er offenbar viel parat hält (was bei Cronenberg ja nicht anders zu erwarten war).

Oh je, ich hoffe jetzt nicht zu viel gespiolert zu haben. Aber Cronenberg inszeniert die ganze Sache ohnehin nicht als Twist (wie etwa Neil Jordan in THE CRYING GAME, der M. BUTTERFLY leider überschattete), es ist eigentlich immer offensichtlich. Da kann man wahrscheinlich gar nix verraten, Cronenberg ist ja kein Budenzauberer, dessen Filme nach einem Mal nicht mehr funktionieren.

Zitat von: Sarge am 19 September 2007, 03:52:47
Man merkt , sonst würde die Auseinandersetzung nicht so umfangreich (für deine Verhältnisse) mit wiederum vielerlei bemerkenswerten Gedanken ausfallen. Und irgendwie scheint's mir nun wie ein schicksalhaftes Review göttlicher Absegnung :icon_lol:

Danke. Wie soll ich sagen, natürlich hätten mich die Filme von Cronenberg vor 2-3 Jahren noch nicht auf die Art begeistert und verstört, wie sie es jetzt tun. Das hat etwas mit dem Offensichtlichen zu tun, damit nämlich, dass der Mann in psychosexuelle Tiefen vordringt, die andere bestensfalls mal anschneiden, und sicher trifft er bei mir auch einen rosaroten Nerv, insbesondere M. BUTTERFLY. ;)

Zitat von: Chili Palmer am 19 September 2007, 14:17:20
Eigentlich wollte ich nur zum Ausdruck bringen, dass zu Dickens' Zeiten die Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes noch fern von heutigen Auswüchsen war und eine dementsprechende Zurücknahme einer modernen Adaption ganz gut täte, statt uns etwas in "Versprochen-ist-Versprochen"-Dimensionen zu liefern. Und da habe ich halt mal die religiöse Karte gespielt, weil sich das dann kontroverser las. :icon_twisted:

So ist das also mittlerweile mit dem religösen Mob - immer nur an der Kontroverse interessiert. ;)

Zitat von: Chili Palmer am 19 September 2007, 14:17:20
Ob du dich als foreneigener Musicalaficionado für das Gutfinden eines Musicalfilmchens schämen solltest?
Lass' mich überlegen... wohl eher nicht. Das ist ja so, als würde ich mich für "Elektra" entschuldigen.  ;)

Gut, nur gilt HIGH SCHOOL MUSICAL als ja relativ unzumutbar und schlecht. Also ganz so wie ELEKTRA quasi. :icon_mrgreen:

Zitat von: Chili Palmer am 19 September 2007, 14:17:20
Schäm' dich lieber dafür, ständig zu erzählen, wie doof "25 Stunden" ist, ohne diese Entrüstung endlich mal in Reviewform zu gießen.  :icon_sad:

Doof wäre noch untertrieben. Aber ein Review würde ja voraussetzen, dass ich diesem Drecksfilm noch mehr kostbare Zeit widmen müsste. :icon_twisted:

Zitat von: Chili Palmer am 19 September 2007, 14:17:20
Genug der Entrüstung, auch ich möchte mich für deinen Cronenberg-Run bedanken, der nicht nur ungemein lesbar ist, sondern mir obendrein die Wartezeit auf "Eastern Promises" erträglicher macht. Feine Sache.

Oh ja, EASTERN PROMISES. Auf den freue ich mich auch schon sehr, aber nächste Woche gibt's erstmal LUST, CAUTION - da wird's dann wohl eh vorerst um mich geschehen sein. :love:

Zitat von: Mr. Hankey am 19 September 2007, 14:56:39
Ich hoffe mal du meinst allenfalls die Neueren.

Wenn BEAUTY AND THE BEAST zu den neuen zählt (ich denke schon), dann ja. Trotzdem gehören die Songs für mich nicht synchronisiert, auch in den älteren Disneys nicht.

Zitat von: Mr. Hankey am 19 September 2007, 14:56:39
Denn gegen die ganzen alten Synchros von "Das Dschungelbuch" bis hin zu "Aladdin" etc. kann man doch nicht wirklich etwas haben.

Sicher gehören die verhältnismäßig zu den besseren Synchros, aber den O-Ton ersetzen sie mir nicht, denn oft wurden die Songs völlig Sinn entstellend übersetzt.

Zitat von: Mr. Hankey am 19 September 2007, 14:56:39
Dann weiss ich schon mal, welches Review ich mir dieses Jahr zum Fest von Dir wünsche. ;) (Auser sie wird, wiedererwarten, negativ :nono: ;))

Nix da, auch ein schöner Verriss kann das Weihnachtsfest versüßen. :icon_cool:

Mr. Hankey

19 September 2007, 18:21:18 #396 Letzte Bearbeitung: 19 September 2007, 18:24:32 von Mr. Hankey
ZitatWenn BEAUTY AND THE BEAST zu den neuen zählt (ich denke schon), dann ja
Woas? :icon_eek: Gerade "Beauty and the Beast" gehört mit zu den Synchro-Wundern aus dem Hause Disney!

ZitatTrotzdem gehören die Songs für mich nicht synchronisiert, auch in den älteren Disneys nicht.
Die Minis würden sich bedanken, wenn die Songs nur OmU wären, so wie es Mini-Rajko getan hätte, als er noch kein Englisch konnte! ;)

ZitatNix da, auch ein schöner Verriss kann das Weihnachtsfest versüßen.
Nein, du wirst ihn nicht verreissen, dessen bin ich mir sicher! :icon_mrgreen: ;) ;) Du willst mir ja zu Weihnachten schließlich eine Freude machen, oder? :icon_cool:
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Crumby Crumb & the Cunty Bunch

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 19 September 2007, 17:46:17
Gut, nur gilt HIGH SCHOOL MUSICAL als ja relativ unzumutbar und schlecht. Also ganz so wie ELEKTRA quasi. :icon_mrgreen:

Ich habe, als der erste lief nur gute Kritiken gelesen, talentierte unverkrampfte Darsteller, gute Singstimmen und der ganze Murks der bei einem Musical eben für gut befunden wird...
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

Mr. Vincent Vega

Zitat von: Mr. Hankey am 19 September 2007, 18:21:18
Woas? :icon_eek: Gerade "Beauty and the Beast" gehört mit zu den Synchro-Wundern aus dem Hause Disney!

Sicherlich haben die sich viel Mühe gegeben, zweifellos sogar. Nur ertrage ich die deutsche Version (läuft hier auch am Potsadamer Platz derzeit) einfach nicht, da klingt alles viel schmalziger als es eigentlich ist.

Zitat von: Mr. Hankey am 19 September 2007, 18:21:18
Die Minis würden sich bedanken, wenn die Songs nur OmU wären, so wie es Mini-Rajko getan hätte, als er noch kein Englisch konnte! ;)

Ich habe der Synchro als Übersetzungsform nie die Berechtigung abgesprochen, kann ohne sie aber bestens leben und möchte den O-Ton bei 95% aller Filme nicht mehr missen.

Zitat von: Rügenwalder Sesselmett am 19 September 2007, 19:15:26
und der ganze Murks der bei einem Musical eben für gut befunden wird...

:scar: :scar: :scar:

Sarge

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 19 September 2007, 17:46:17
Grüß dich, Schatz. :icon_mrgreen:

Moin Hase ;)

ZitatMusst dann natürlich was zu niederkritzeln, unbedingt sogar. Auch ein Aspekt, den ich so reizvoll finde: Bei Cronenberg-Reviews kann es sowieso nie wirklich genug geben, denn jeder (gute Autor) findet einen neuen, eigenen Ansatz.

Oh ja, das will ich unbedingt unterstreichen (Vince, hast du gehört? ;) -  Was ist aus "Spider" geworden?)
In diesem Sinne will ich mir vornehmen, auch was dazuzukrakeln, mal schauen, was dabei herauskommt. Zuviel gespoilert haste übrigens nicht, keine Angst.

ZitatDanke. Wie soll ich sagen, natürlich hätten mich die Filme von Cronenberg vor 2-3 Jahren noch nicht auf die Art begeistert und verstört, wie sie es jetzt tun. Das hat etwas mit dem Offensichtlichen zu tun, damit nämlich, dass der Mann in psychosexuelle Tiefen vordringt, die andere bestensfalls mal anschneiden, und sicher trifft er bei mir auch einen rosaroten Nerv, insbesondere M. BUTTERFLY. ;)

Bei mir ist das Komische, dass mich die Inhalte nicht unbedingt tangieren :king:... Ich mein, ich verspüre jetzt nicht unbedingt das Bedürfnis, mich ins Auto zu setzen, gegen einen Baum zu fahren und mich daran aufzugeilen, mir schwabbelige Nabelschnuren dreckig an mein Rückgrat zu stöpseln oder von Fliegensaft besabbert zu werden. Cronenberg ist auch nicht mein Lieblingsregisseur, dafür ist er mir viel zu ungemütlich. Dennoch schafft es kein anderer wie er, mich für augenscheinlichen Ekel und Abart (mal allgemein gefasst) so zu begeistern - ob es nun das Sehen der "Dead Zone" ist oder ein schwul werdender Schriftsteller im Drogenrausch. Cronenberg selbst jagt dieser Faszination nicht nur nach, er dringt vollkommen hinein, wühlt sich tief in einen 10 Meter hohen Berg aus Eingeweiden, zuerst vielleicht mit Anwiderung, dann aber mit Entdeckermiene, um dann im Inneren ganz interessiert die Parasitenkulturen zu untersuchen und verstehen zu wollen. Übertragen auf den Menschen führt das zwangsläufig zum Körper und zur Körpergrenzerfahrung, zu Schmerzen, zu Abnormalitäten und dann unweigerlich zum Geist, weil die Körpermechanik nicht interessiert, sondern das Funktionieren der Verknüpfung aus Körper und Geist. Diese Begeisterung für die Andersartigkeit hat Cronenberg übrigens mit Burton gemein, nur verarbeiten beide sie natürlich auf ganz verschiedene Weisen. Nur vielleicht mitunter eine Erklärung, warum wir beide gutfinden :icon_rolleyes:

Sarge, pro deutsche Synchros! :icon_cool:

Vince

Zitat von: Sarge am 19 September 2007, 21:20:43
Oh ja, das will ich unbedingt unterstreichen (Vince, hast du gehört? ;) -  Was ist aus "Spider" geworden?)
Nach der nächsten Sichtung ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch. Schon beim letzten Mal hatte ich eigentlich den starken Drang, eine Kritik zu "Spider" zu schreiben, weil mir dazu hundert Gedanken durch den Kopf schossen.

Überhaupt ist die Wahrscheinlichkeit einer Cronenberg-Kritik bei jeder erneuten Sichtung immer höchst wahrscheinlich, weil ein Cronenberg wie kein anderer unzählige Assoziationen in mir wachruft, als würde er direkt meine Synapsen anzapfen. ;) Wo ich es vorerst noch ausschließe, sind "A History of Violence" (wurde in der ofdb flächendeckend besprochen und aus sämtlichen Perspektiven beleuchtet) und "Naked Lunch" (dem ich mich noch nicht gewachsen fühle und für den ich einfach zu wenig über William S. Borrough weiß).

Chili Palmer

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 19 September 2007, 17:46:17
Doof wäre noch untertrieben. Aber ein Review würde ja voraussetzen, dass ich diesem Drecksfilm noch mehr kostbare Zeit widmen müsste. :icon_twisted:

In Ordnung, vergessen wir mal ein Review, aber eine kurze Stellungnahme zur Rundum-Ablehnung dieses allgemein sehr geschätzten Films würde mich dann doch sehr interessieren. Von wegen Kehrseite der Medaille, andere Sichtweise, etc. Gerne auch per PM, falls die Sache nicht breitgetreten werden soll.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Mr. Vincent Vega

Zitat von: Sarge am 19 September 2007, 21:20:43In diesem Sinne will ich mir vornehmen, auch was dazuzukrakeln, mal schauen, was dabei herauskommt. Zuviel gespoilert haste übrigens nicht, keine Angst.

Sehr schön. Ich bin ja mal gespannt. Vielleicht findeste den ja auch shice, so wie EXISTENZ. :icon_eek:

Zitat von: Sarge am 19 September 2007, 21:20:43
Bei mir ist das Komische, dass mich die Inhalte nicht unbedingt tangieren :king:... Ich mein, ich verspüre jetzt nicht unbedingt das Bedürfnis, mich ins Auto zu setzen, gegen einen Baum zu fahren und mich daran aufzugeilen, mir schwabbelige Nabelschnuren dreckig an mein Rückgrat zu stöpseln oder von Fliegensaft besabbert zu werden.

Ich natürlich auch nicht. Aber ich kann innerhalb meines beschränkten Horizonts bestens nachvollziehen, was Cronenberg damit im übertragenen Sinn bei mir bewegt und anzapft.

Zitat von: Sarge am 19 September 2007, 21:20:43
Cronenberg selbst jagt dieser Faszination nicht nur nach, er dringt vollkommen hinein, wühlt sich tief in einen 10 Meter hohen Berg aus Eingeweiden, zuerst vielleicht mit Anwiderung, dann aber mit Entdeckermiene, um dann im Inneren ganz interessiert die Parasitenkulturen zu untersuchen und verstehen zu wollen. Übertragen auf den Menschen führt das zwangsläufig zum Körper und zur Körpergrenzerfahrung, zu Schmerzen, zu Abnormalitäten und dann unweigerlich zum Geist, weil die Körpermechanik nicht interessiert, sondern das Funktionieren der Verknüpfung aus Körper und Geist.

Schön jesacht, min Jung'.

Zitat von: Sarge am 19 September 2007, 21:20:43
Diese Begeisterung für die Andersartigkeit hat Cronenberg übrigens mit Burton gemein, nur verarbeiten beide sie natürlich auf ganz verschiedene Weisen.

Könnte man sicherlich einen Zusammenhang herleiten, vor allem auch wie du sagst deshalb, da beide von uns sehr geschätzt werden, also eine gewisse grundsätzliche Überschneidung im Themenzyklus vorhanden sein könnte. Wobei der eine für mich eher ein naturwissenschaftlicher Kopfmensch mit strengem visuellen Ausdruck, der andere ein intuitiv künstlerischer Märchenerzähler ist.

Zitat von: Sarge am 19 September 2007, 21:20:43
Sarge, pro deutsche Synchros! :icon_cool:

Es sei dir nachgesehen. :icon_mrgreen:

Zitat von: Chili Palmer am 20 September 2007, 13:32:26
In Ordnung, vergessen wir mal ein Review, aber eine kurze Stellungnahme zur Rundum-Ablehnung dieses allgemein sehr geschätzten Films würde mich dann doch sehr interessieren. Von wegen Kehrseite der Medaille, andere Sichtweise, etc. Gerne auch per PM, falls die Sache nicht breitgetreten werden soll.

Kein Problem. Davon abgesehen, dass ich Spike Lee grundsätzlich beschissen finde - ständig geht es bei ihm um schwulen-, frauen- oder generell sexualfeindliche und rassistische Figuren, deren fragwürdige Einstellungen nie kritisch beleuchtet werden (ausgenommen INSIDE MAN) - treibt er die Homophobie in 25TH HOUR auf die Spitze. Ausgehend von jener Szene, in der sich die Figur alle Zähne ausschlagen lässt, nur weil sie Angst vor potentiellen Vergewaltigungen im Knast hat, bestätigt Lee die paranoide, weltfremde und zudem überaus lachhafte Sicht seines Anti-Helden. An und für sich mag die Figur ja gern homophob eingestellt sein, so lange der Film diese Einstellung nicht teilt. Der Witz aber ist, dass Lee nie darauf eingeht, wie sehr Norton doch jedem äußeren Klischee eines Schwulen entspricht, was eine Untersuchung seiner Homophobie zum interessanten Nebenaspekt gemacht hätte. Stattdessen zerrt der Film den Zuschauer auf seine Seite und lässt die Paranoia vom Knastficken bestätigen, ungeachtet der Tatsache, wie unsäglich blödsinnig das alles ist (wer sagt, dass man grün und blau geschlagen nicht dennoch vergewaltigt werden kann?). Davon abgesehen finde ich den Film plump in seiner aufgesetzten 9/11-Metaphorik, schlecht inszeniert (die Voice Over erklären nur, was wir ohnehin sehen) und erbärmlich in seiner Kurzsichtigkeit.

Chili Palmer

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 20 September 2007, 14:16:03
Davon abgesehen, dass ich Spike Lee grundsätzlich beschissen finde - ständig geht es bei ihm um schwulen-, frauen- oder generell sexualfeindliche und rassistische Figuren, deren fragwürdige Einstellungen nie kritisch beleuchtet werden (ausgenommen INSIDE MAN)

Dazu kann ich nichts sagen, da ich nur "25th Hour" und "Inside Man" kenne, wobei mir letzterer wirklich gut gefallen hat.

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 20 September 2007, 14:16:03
ungeachtet der Tatsache, wie unsäglich blödsinnig das alles ist (wer sagt, dass man grün und blau geschlagen nicht dennoch vergewaltigt werden kann

DAS ist wirklich mal eine gute Frage, die ich mir beim Ansehen auch stellte. Sollte wohl eher die handfeste Auseinandersetzung zwischen den beiden Jugendfreunden rechtfertigen.

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 20 September 2007, 14:16:03
Davon abgesehen finde ich den Film plump in seiner aufgesetzten 9/11-Metaphorik, schlecht inszeniert (die Voice Over erklären nur, was wir ohnehin sehen) und erbärmlich in seiner Kurzsichtigkeit.

Das mit 9/11 ist auch so eine Sache; Einerseits habe ich schon oft gelesen, wie der Film für diese Nuance gelobt wurde, da er die Mentalität einer verwundeten Stadt einfange, andererseits kann man genauso gut das Argument gelten lassen, dass 9/11 nur ein Gimmick ist, dass einem schon fertigen Drehbuch angepappt wurde und letztlich völlig bedeutungslos für den Filmverlauf ist. Aber das mögen Lee-Kenner ganz anders sehen, immerhin ist New York in seinen Filmen anscheinend immer so etwas wie ein eigener Charakter. So könnte ich die Ground-Zero-Anbindung auch nicht bis in die letzte Konsequenz verteidigen, aber sie verankert die Geschichte eben auch auf eine atmosphärisch-beklemmende Weise in der Jetztzeit, und siedelt sie in einem lebendigen New York an, dass aus mehr als ein paar Manhattan-Aufnahmen und dem Central-Park besteht.
Zur "schlechten Inszenierung" kann ich nur sagen, dass Dingen wie dem überflüssigen Voice-Over eben auch tolle Szenen wie die Liebeserklärung an New Yorks Bevölkerung, getarnt als Hassmonolog, gegenüberstehen. Zudem habe ich mich seinerzeit nur auf den Handlungsaspekt rund um die Hauptfigur und seine beiden Freunde konzentriert, was dann in der Gesamtbetrachtung auch zu einem runderen Bild führt als die von dir erwähnte, zu untersuchende Homophobie. An deren Ergründung scheint Lee nun wirklich kein Interesse gehabt zu haben, was ja nur verständlich ist, wenn deine Aussage über sein generelles Figurenbild zutrifft.

Aber allein, um den Film mal aus diesem Blickwinkel zu betrachten, hat sich deine Erläuterung für mich gelohnt, besten Dank dafür!
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Mr. Vincent Vega

20 September 2007, 15:27:32 #404 Letzte Bearbeitung: 20 September 2007, 15:29:32 von Mr. Vincent Vega
Zitat von: Chili Palmer am 20 September 2007, 14:59:22
Dazu kann ich nichts sagen, da ich nur "25th Hour" und "Inside Man" kenne, wobei mir letzterer wirklich gut gefallen hat.

INDIDE MAN ist auch der untypischste Spike Lee-Film, da er hier erstmals auf Genremuster zurückgreift und auch eine "richtige", formelhafte Geschichte zu erzählen hat. Und das überraschend gut.

Zitat von: Chili Palmer am 20 September 2007, 14:59:22
Das mit 9/11 ist auch so eine Sache; Einerseits habe ich schon oft gelesen, wie der Film für diese Nuance gelobt wurde, da er die Mentalität einer verwundeten Stadt einfange, andererseits kann man genauso gut das Argument gelten lassen, dass 9/11 nur ein Gimmick ist, dass einem schon fertigen Drehbuch angepappt wurde und letztlich völlig bedeutungslos für den Filmverlauf ist. Aber das mögen Lee-Kenner ganz anders sehen, immerhin ist New York in seinen Filmen anscheinend immer so etwas wie ein eigener Charakter. So könnte ich die Ground-Zero-Anbindung auch nicht bis in die letzte Konsequenz verteidigen, aber sie verankert die Geschichte eben auch auf eine atmosphärisch-beklemmende Weise in der Jetztzeit, und siedelt sie in einem lebendigen New York an, dass aus mehr als ein paar Manhattan-Aufnahmen und dem Central-Park besteht.

Ich würde das auch nicht gänzlich bestreiten wollen und sehe da sicher auch gewisse Aspekte nicht, die andere positiv vermerken würden. An der Homophobie störe ich mich natürlich sehr, und neben jenen Kritikern, die die von dir beschriebene Nuance gelobt haben, gab es auch einige, die zur Zeit der Berlinale Sturm gegen den Film gelaufen sind.

Zitat von: Chili Palmer am 20 September 2007, 14:59:22
Zur "schlechten Inszenierung" kann ich nur sagen, dass Dingen wie dem überflüssigen Voice-Over eben auch tolle Szenen wie die Liebeserklärung an New Yorks Bevölkerung, getarnt als Hassmonolog, gegenüberstehen. Zudem habe ich mich seinerzeit nur auf den Handlungsaspekt rund um die Hauptfigur und seine beiden Freunde konzentriert, was dann in der Gesamtbetrachtung auch zu einem runderen Bild führt als die von dir erwähnte, zu untersuchende Homophobie. An deren Ergründung scheint Lee nun wirklich kein Interesse gehabt zu haben, was ja nur verständlich ist, wenn deine Aussage über sein generelles Figurenbild zutrifft.

Schau' dir mal "Malcolm X" an, den ich für höchst rassistisch halte, oder "Girl 6" und "Four Little Girls". An denen kann man sich am Besten stoßen. :icon_mrgreen:

Zitat von: Chili Palmer am 20 September 2007, 14:59:22
Aber allein, um den Film mal aus diesem Blickwinkel zu betrachten, hat sich deine Erläuterung für mich gelohnt, besten Dank dafür!

Keine Ursache. Gut, dass es die Autoren-Threads gibt, da kann man sowas ja auch mal ohne den Review-"Umweg" darlegen.

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Da ich zu STARDUST ("Der Sternenwanderer") nichts schreiben werde, hier nur schnell ein kurzes Statement dazu:

Harry Potter meets Pirates of the Caribbean meets The Witches of Eastwick: Mit überschaubaren Effekten versehener, überaus uneinheitlicher Fantasy- und Abenteuermix, der trotz seiner wirren Elemente und zahlreichen deplatzierten, dafür aber umso kurioser erscheinenden schlüpfrigen Witze (die nicht selten dem Homo-Bereich entflohen sind), solide unterhält – nicht zuletzt wegen einer großartig aufgelegten Michelle Pfeiffer als Hexe mit Hängebrüsten und Robert De Niro als schwuler Kapitän in rosa Fummeln. ;)




(wo wir wieder beim Thema wären :icon_mrgreen:)

Chili Palmer

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 20 September 2007, 15:27:32
Gut, dass es die Autoren-Threads gibt, da kann man sowas ja auch mal ohne den Review-"Umweg" darlegen.

Mein Reden.

Und "Sternenwanderer" muss wohl auch geschaut werden, denn die gut aufgelegte Pfeiffer hat mich ja zuletzt in "Hairspray" bestens entertained, und einen rosa De Niro sieht man auch nicht alle Tage. Davon abgesehen, lahmer als "Eragon" kann es kaum mehr werden, von daher gehe ich entspannt an die Sache heran.


"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Mr. Hankey

20 September 2007, 19:21:11 #406 Letzte Bearbeitung: 20 September 2007, 20:27:46 von Mr. Hankey
ZitatDa ich zu STARDUST ("Der Sternenwanderer") nichts schreiben werde, hier nur schnell ein kurzes Statement dazu:
Trailer lief letzte Woche bei uns. Udo fragt laut: Wer würde sich den denn angucken? Rene und Sebastian gleich einheitlich NIEMALS, Udo daraufhin "ich auch nicht". Nur klein David sagte leise "Ich schon". :icon_mrgreen: (Und sei es auch nur wegen Michelle Pfeiffer ;))

ZitatSchau' dir mal "Malcolm X" an, den ich für höchst rassistisch halte
Wenn du es schaffst, die nächsten 10 Filme die du dir anschauen wirst nicht als Rassistisch, Fragwürdig oder Frauenfeindlich einzustufen, erhälst du von mir beim nächsten Ost-UT ein Eis! :icon_mrgreen: ;)
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McMurphy

Zitat von: Mr. Hankey am 20 September 2007, 19:21:11
Trailer lief letzte Woche bei uns. Udo fragt laut: Wer würde sich den denn angucken? Rene und Sebastian gleich einheitlich NIEMALS, Udo daraufhin "ich auch nicht". Nur klein David sagte leise "Ich schon". :icon_mrgreen:

Da hast Du Dich aber ziemlich verhört :00000109: Aber ich saß von Dir aus gesehen hinter Udo, da geht schon mal ein Kommentar unter  :icon_mrgreen: ;) Ich will mir den aber schon ansehen.
- "I see your front tyre's going a bit flat on you there, Burt."
- "Oh yeah, well the good news is, it's only flat on the bottom."
(aus "The World's Fastest Indian")

Mr. Hankey

Na das hört man natürlich gerne. Dann hat wohl Sebastian so laut Nein gerufen, dass ich dich glattweg überhört habe! ;)
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Chili Palmer

Vor kurzem dachte ich ja noch, da wäre dieser eine Fantasyfilm, der ganz nett werden könnte, aber nein, dieser Film, das sind drei Filme! "Sternenwanderer", "Wintersonnenwende", "Goldener Kompass"... haben nichts miteinander zu tun, sind aber schon anhand ihrer Trailer kaum auseinander zu halten. Die sollte man alle gucken, vielleicht verschmelzen sie dann in der Erinnerung zu einem einzelnen, grandiosen Fantasy-Werk.  ;)
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Happy Harry mit dem Harten

@Mr. Vincent Vega:

Auch ich fand deinen kurzen Kommentar hier zu "25 Stunden" sehr angebracht, hab mich schon oft gefragt, was du so übel findest an dem Film. Überraschend hart fand ich deine Wortwahl zu Spike Lee, ganz so, als hätte es so starke Filme wie "She's Gotta Have it", "School Daze", "Do The Right Thing" oder auch "Clockers" nie gegeben.

Das dir "Girl 6" nicht gefällt, kann ich voll und ganz nachvollziehen (3 oder 4 punkte von mir)aber die oben genannten Filme kannst du doch keineswegs als bedeutungslos oder schlecht abtun...inwieweit "Malcolm X" rassistisch sein soll, kann ich nicht ganz verstehen, auch wenn ich einige Aspekte am Film ziemlich fragwürdig finde.

Falls du die frühen Filme noch nicht kennst solltest du mal einen Blick riskieren, die sind keineswegs bestimmt von Misogynie oder Homophobie, jedenfalls meines Erachtens nicht - kannst mich aber gerne verbessern falls du das anders siehst   ;)

Mr. Vincent Vega

Zitat von: Chili Palmer am 20 September 2007, 15:56:52
Davon abgesehen, lahmer als "Eragon" kann es kaum mehr werden, von daher gehe ich entspannt an die Sache heran.

Auch wieder wahr. Nur so einen Maßstab hat kein Film verdient. :icon_mrgreen:

Zitat von: Mr. Hankey am 20 September 2007, 19:21:11
Wenn du es schaffst, die nächsten 10 Filme die du dir anschauen wirst nicht als Rassistisch, Fragwürdig oder Frauenfeindlich einzustufen, erhälst du von mir beim nächsten Ost-UT ein Eis! :icon_mrgreen: ;)

Da brauche ich gar nicht die nächsten 10 nehmen, ein Blick auf die letzten 10 reichen schon: M. Butterfly, Hairspray, Death Sentence, Laura, Ewoks - Kampf um Endor, Ewoks - Karawane der Tapferen, Big Top Pee-Wee, Unzertrennlichen, Fliege, Simpsons - Der Film ... alle kamen ohne diese "Einstufungen" aus. ;)

Zitat von: Chili Palmer am 20 September 2007, 20:32:46
Vor kurzem dachte ich ja noch, da wäre dieser eine Fantasyfilm, der ganz nett werden könnte, aber nein, dieser Film, das sind drei Filme! "Sternenwanderer", "Wintersonnenwende", "Goldener Kompass"... haben nichts miteinander zu tun, sind aber schon anhand ihrer Trailer kaum auseinander zu halten. Die sollte man alle gucken, vielleicht verschmelzen sie dann in der Erinnerung zu einem einzelnen, grandiosen Fantasy-Werk.  ;)

Seit Wochen sehe ich die Plakate dieser drei Filme im CineStar rumhängen und habe da mittlerweile auch völlig den Überblick verloren. Zumal der zweite Narnia da auch noch mit reinfällt. Überall Feen, Hexen, Zauberer, Eisbären und der ganze Käse - vielleicht bewahrheitet sich deine Utopie.

Zitat von: COPFKILLER am 20 September 2007, 21:03:11
@Mr. Vincent Vega:

Auch ich fand deinen kurzen Kommentar hier zu "25 Stunden" sehr angebracht, hab mich schon oft gefragt, was du so übel findest an dem Film. Überraschend hart fand ich deine Wortwahl zu Spike Lee, ganz so, als hätte es so starke Filme wie "She's Gotta Have it", "School Daze", "Do The Right Thing" oder auch "Clockers" nie gegeben.

Das ist schon lange her, als ich einen oder einige davon gesehen habe. DO THE RIGHT THING hat mir nichts gegeben. Die Frühwerke waren aber sicher noch harmloser und weniger verbittert, das mag sein.

Zitat von: COPFKILLER am 20 September 2007, 21:03:11
Das dir "Girl 6" nicht gefällt, kann ich voll und ganz nachvollziehen (3 oder 4 punkte von mir)aber die oben genannten Filme kannst du doch keineswegs als bedeutungslos oder schlecht abtun...inwieweit "Malcolm X" rassistisch sein soll, kann ich nicht ganz verstehen, auch wenn ich einige Aspekte am Film ziemlich fragwürdig finde.

Lee ist für mich ziemlich bedeutungslos, auch wenn er sich selbst wohl für den Martin Luther King der Regisseure hält. MALCOM X ist radikal, und in seiner Radikalität ist er blind und fragwürdig, vor allem aber heftig anti-weiß (das Wort gibt es so glaube ich nicht, aber egal :icon_mrgreen:).

Zitat von: COPFKILLER am 20 September 2007, 21:03:11
Falls du die frühen Filme noch nicht kennst solltest du mal einen Blick riskieren, die sind keineswegs bestimmt von Misogynie oder Homophobie, jedenfalls meines Erachtens nicht - kannst mich aber gerne verbessern falls du das anders siehst   ;)

Danke für den Tipp, wobei ich nicht glaube, das Oeuvre Lees noch einmal aufarbeiten zu wollen. Da bin ich mit Preminger, Dassin und Cronenberg momentan gut bedient. :icon_twisted:

Chili Palmer

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 20 September 2007, 21:49:45
Überall Feen, Hexen, Zauberer, Eisbären und der ganze Käse - vielleicht bewahrheitet sich deine Utopie.

Ich werde es auf jeden Fall mal riskieren, Fantasyfilme sind meine Musicals.  ;)

Und dass man als Berliner auf Eisbären sensibler reagiert, leuchtet mir auch ein. Eure Tourismusindustrie wird diesbezüglich den "Goldenen Kompass" schon zu verwursten wissen. :icon_mrgreen:
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Mr. Vincent Vega

27 September 2007, 02:12:36 #413 Letzte Bearbeitung: 27 September 2007, 02:14:48 von Mr. Vincent Vega
Mal wieder ein Verriss. Leider. Es erschien mir eigentlich nicht notwendig, mein Review zu diesem Film in die ofdb zu stellen, da "Planet Terror" wohl nicht zu den Produktionen gehören dürfte, die wenig Aufmerksamkeit bekommen werden. Aber ich hatte ein gewisses grundsätzliches Mitteilungsbedürfnis, und dieser Film ließ es mich angemessen und kurz artikulieren, nicht zuletzt da ich ja auch zu "Death Proof" etwas schrieb (aufgrund einer zentralen These im Review verzichte ich auf viele Punkte, die mich auch störten, z.B. dass der Film größtenteils nur eine Fleisch gewordene Hetero-Fantasie ist). Meine knappen Worte hier:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=131400&rid=261493

Mr. Hankey

DAS IST JETZT NICHT DEIN ERNST? :icon_eek: :icon_eek: :icon_eek:

DAS KANN EINFACH NICHT DEIN ERNST SEIN...

:bawling: :bawling: :bawling: :bawling:

Schon schlimm genug, dass McKenzie das Ding voll missverstanden hat und jetzt auch noch Du! Und dabei hatte ich so auf Doch gehofft! Wie konnte ich nur? :icon_confused:

Also schlimmer kann der Tag nicht mehr werden. Erst der Mist auf Arbeit und jetzt auch noch das! :anime: :anime: :anime:

;)
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Mr. Vincent Vega

Tut mir leid. ;)

Aber McKenzie hatte tatsächlich völlig Recht, nur dass ich selbst die von ihm hrausgestellten Stärken nicht sehe.

Aber macht ja nix. Sag' dir einfach ich wäre ein verbitterter alter Mann, der keine Ahnung hätte. :icon_mrgreen:

Mr. Hankey

Würde ich ja machen, wenn du nur "Hairspray" nicht so gut finden würdest! ;)
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McKenzie

27 September 2007, 23:25:42 #417 Letzte Bearbeitung: 27 September 2007, 23:28:01 von McKenzie
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 27 September 2007, 02:12:36
Mal wieder ein Verriss. Leider. Es erschien mir eigentlich nicht notwendig, mein Review zu diesem Film in die ofdb zu stellen, da "Planet Terror" wohl nicht zu den Produktionen gehören dürfte, die wenig Aufmerksamkeit bekommen werden. Aber ich hatte ein gewisses grundsätzliches Mitteilungsbedürfnis

Ja, ich habe mein Review auch nur geschrieben um dem zu erwartenden Hype ein wenig entgegen zu wirken. Mir war zwar auch danach, aber das war letztlich der Tropfen ins Fass... :icon_lol:

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 27 September 2007, 02:12:36
(aufgrund einer zentralen These im Review verzichte ich auf viele Punkte, die mich auch störten, z.B. dass der Film größtenteils nur eine Fleisch gewordene Hetero-Fantasie ist)

Kommt dem Review sehr zugute, das du auf diese gewisse These verzichtet hast.  ;) Ich fasse es nicht - du sprichst mir damit ausnahmsweise einmal voll und ganz aus dem Herzen.  :icon_eek: Musstest du in der Preview / PV auch diese unappetitliche deutsche Synchronisation ertragen?

Zitat von: Mr. Hankey am 27 September 2007, 19:23:00
Schon schlimm genug, dass McKenzie das Ding voll missverstanden hat und jetzt auch noch Du! Und dabei hatte ich so auf Doch gehofft! Wie konnte ich nur? :icon_confused:

Wenn ich euch in Dresden besuche, erklärst du mir den Film dann? Bitte, bitte!  :icon_twisted: ;)

Nun ja, wir haben hier wie schon festgestellt unterschiedliche Ansichten. Ein Film, der mich bombig unterhält (hat "Planet Terror" durchaus) ist eben nicht zwangsläufig ein Meisterwerk.  ;)

Allerdings noch eine kleine Frage an Rajko am Rande:

Zitatbringt noch direkter auf den Punkt, was die Arbeit dieser zwei autodidaktischen Regisseure ausmacht, nämlich ihre Fähigkeit, das völlig Zusammenhangslose in einen auf sich selbst verweisenden Kontext zu integrieren.

Ist das "autodidaktisch" hier als Abwertung gemeint?
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Mr. Vincent Vega

Zitat von: McKenzie am 27 September 2007, 23:25:42
Ja, ich habe mein Review auch nur geschrieben um dem zu erwartenden Hype ein wenig entgegen zu wirken. Mir war zwar auch danach, aber das war letztlich der Tropfen ins Fass... :icon_lol:

Tja, da ergeht es uns ähnlich. Ich weiß ja auch, dass ich mit meiner Einschätzung wieder die altbekannte Meinung geschürt haben werde, mich nicht unterhalten lassen zu können (kam und kommt gelegentlich von Mooni). Was natürlich nicht stimmt.

Zitat von: McKenzie am 27 September 2007, 23:25:42
Kommt dem Review sehr zugute, das du auf diese gewisse These verzichtet hast.  ;) Ich fasse es nicht - du sprichst mir damit ausnahmsweise einmal voll und ganz aus dem Herzen.  :icon_eek: Musstest du in der Preview / PV auch diese unappetitliche deutsche Synchronisation ertragen?

Wir vertreten da wohl tatsächlich einen sehr identischen Standpunkt - und irgendwie kann ich deine Geisteshaltung, auch wenn du sie imo oft zu stark artikulierst - gegenüber Hollywood nun wieder ein kleines winziges Stück besser nachvollziehen.

Ich habe die PV verpasst und war in einer MySpace-Preview (diese Jugend, die :icon_mrgreen:), da lief er leider auf Deutsch, zweifellos schlecht synchronisiert. Das war bestimmt erst der zweite oder dritte Film, den ich dieses Jahr im Kino auf Deutsch gesehen habe, und er hat wieder alle Vorurteile bestätigt.

Zitat von: McKenzie am 27 September 2007, 23:25:42
Wenn ich euch in Dresden besuche, erklärst du mir den Film dann? Bitte, bitte!  :icon_twisted: ;)

Ihr trefft Euch? Ohne mich? :eek: ;)

Zitat von: McKenzie am 27 September 2007, 23:25:42
Allerdings noch eine kleine Frage an Rajko am Rande:

Ist das "autodidaktisch" hier als Abwertung gemeint?

In diesem ganz speziellen Fall höchstens insofern, als Rodriguez nicht nur sein Universal-Talent aus "El Mariachi" für dieses ganze Geplänkel aufgegeben hat, sondern sich einfach zeigt, dass der jahrzehntelange Konsum von Videos und die daraus resultierende Bilder-Produktion aus oberflächlichen Zitaten ohne jede Eigenständigkeit längst keine guten Filme ergeben. Tarantino ist zwar ein wesentlich talentierterer Filmemacher, aber auch er ist viel zu selten daran interessiert, neue Qualitäten zu entdecken und verfällt immer wieder in diese grässlich postmoderne Eigenart, zu imitiieren, was dann gern einmal als Praxis einer Huldigung missgedeutet wird. Ich finde die machen aus ihrem Talent nicht viel, zumindest jedoch Rodriguez nicht. Deshalb die Betonung des autodidaktischen in einem tendenziös negativen Kontext, wenn es eben nur die Wilderei innerhalb der Filmgeschichte umschreibt.

Happy Harry mit dem Harten

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 27 September 2007, 02:12:36
dass der Film größtenteils nur eine Fleisch gewordene Hetero-Fantasie ist.


Kann mir das mal bitte einer von euch genauer erklären? Bin in meiner heteronormativen Sicht vielleicht ein wenig geblendet ;), würde aber gerne ein wenig mehr dazu hören.

Vor allem: Was ist schlecht an fleischgewordenen Hetero-Fantasien?  :icon_twisted:

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