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Zodiac (True-Crime-Reißer von David Fincher)

Begonnen von StS, 12 Oktober 2006, 12:19:51

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Hedning

Mir hat Fight Club doch erheblich besser gefallen. Ich sehe da viel mehr Stilwillen, mehr Experimentierwut, während es in Zodiac doch kaum um was anderes geht, als darum,  "authentisch" zu sein, auch wenn das letztlich in Langeweile ausartet. Ich finde, die Überlänge hätte man wirklich vermeiden können. Räume aber gerne ein, dass für jemanden, der die Hintergründe kennt, der Film ungleich interessanter sein mag und er vielleicht auch für diese Leute gemacht ist. Und für Bewunderer von Jake Gyllenhaaal ;)

Lucker

Zitat von: Hedning am 31 Juli 2007, 01:22:32
...Räume aber gerne ein, dass für jemanden, der die Hintergründe kennt, der Film ungleich interessanter sein mag und er vielleicht auch für diese Leute gemacht ist.
Und für Bewunderer von Jake Gyllenhaaal ;)

Ich sah Jake erstmals in Donnie Darko und der gefällt mir nicht - also mochte ich auch Jake nicht.
Im Zodiac ging er jetzt in Ordnung, aber ich wäre auch mit einem anderen Darsteller zufrieden gewesen, LOL...
Greetings Lucker
Ich schuf Gott!

lastboyscout

Ich und meine Frau haben den Film am Sonntag aus der Videothek ausgeliehen.
Und trotz der stolzen Laufzeit hat der Film keine Sekunde gelangweilt.
Er wird extrem fluessig und immer hochinteressant erzaehlt.
Die Inszenierung ist ( wie bei David Fincher meiner Meinung nach immer ) einfach nur grandios.


Was meine Frau am meisten schockte:
SPOILER:







Die Messerattacken als das Paerchen gefesselt am Strand liegt.
Total nuechtern, fast nebensaechlich wird das Ganze dargestellt.
Hat mich schwer begeistert diese Szene.
Sehr gelungen war zum Beispiel auch, als er in dem Haus die Filmrolle abholen will, immer diese unterschwellige Spannung.





SPOILER ENDE.



Was ich auch noch hervorheben moechte, ist Robert Downey Jr.
Er erinnert mich zwar mit seiner Spielweise ein bisschen an seine Rolle in "A Scanner Darkly", aber das ist auf keinen Fall negativ zu sehen.
Im Gegenteil, dort ueberzeugte er mich vollkommen.
Was ich nur schade finde, sind Vergleiche von "Zodiac" mit "Fight Club".
Gleicher Regisseur, okay, aber ansonsten haben die Filme nix gemeinsam, die schlagen komplett in eine andere Kerbe.
I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
http://www.dvdprofiler.com/mycollection.asp?alias=lastboyscout

Leatherface1974

Zitat von: lastboyscout am  1 August 2007, 14:40:55
Ich und meine Frau haben den Film am Sonntag aus der Videothek ausgeliehen.

Hat deine Videothek schon die dt. DVD oder hat die auch US DVDs?

lastboyscout

Wenn du bei meinem Beitrag ganz links kuckst, wirst du feststellen, das ich in den USA lebe.
Waere etwas seltsam, wenn ich deutsche DVDs dort ausleihen koennte.  ;)
Nix fuer ungut.
I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
http://www.dvdprofiler.com/mycollection.asp?alias=lastboyscout

Leatherface1974

Man bin ich doof  :LOL:
Trotzdem danke für die Antwort ;)

Klaus Jr.

kann mich dem post von lastboyscout nur anschließen. meine freundin hat da im kino kurz etwas geschockt reagiert. ansonsten DER Film des Jahres für mich. Fincher hat bisher sehr durch Stil gepunktet, Zodiac rettet ihn davor nur noch "Fight Clubs & Siebens" inszenieren zu müssen.


"Pisse vom Opa trinken geht gar nicht, damit ist der Film für mich durch. Schade um die Titten"

Zardoz

Vielleicht einige Hintergrundinformationen zum Film, die ich gerne weitergeben möchte:
1. Die Buchvorlage zum Film ist in Deutschland unter dem Titel "Zodiac" erhältlich
2. Die FBI-Akten sind im "Electronic Reading Room" des FBI aus dem Netz als PDF zum Download freigegeben (5 Files, zusammen 106 Mbyte)
3. Das Originaldrehbuch liegt als gescanntes Original im PDF-Format bei Script-O-Rama (dort im Link) zum Download bereit (2,3 Mbyte)
Wer also mehr wissen will über den Zodiac-Fall, oder einfach erfahren möchte, wie wahre Begebenheiten in Buch und Film umgesetzt werden, sollte hier zugreifen!

Meine eigene Erfahrung mit diesem Film ist eher kurios. Ich war völlig uninformiert über den Film von Fincher. Als ich ins Kino ging, wußte ich weder von seinem authentischen Ursprung noch sonst etwas und ließ mich einfach überraschen. Die ganze Zeit im Kino dachte ich, Jake Gylenhaal wäre der Killer :rofl: Daher ging parallel zum Film-sehen meine Fantasie ganz schön mit mir durch. Das ging so weit, dass ich mir vorstellte, Gylenhaal selbst wäre sich gar nicht bewußt, dass er ein Killer sei, also mulitple Persönlichkeit und so. Was mich wieder fragen läßt, wieviel muß man eigentlich als Kinozuschauer über einen Film und dessen Fakten wissen, b e v o r man sich einen Film im Kino anschaut? Oder bin ich einfach nur doof? Zumindest fragt sich das die eine multiple Persönlichkeit in mir, die sich Zardoz nennt... :00000109:

Butzemann

5 August 2007, 16:10:10 #68 Letzte Bearbeitung: 5 August 2007, 16:13:23 von Butzemann
Zitat von: Zardoz am  5 August 2007, 15:55:45
Vielleicht einige Hintergrundinformationen zum Film, die ich gerne weitergeben möchte:
1. Die Buchvorlage zum Film ist in Deutschland unter dem Titel "Zodiac" erhältlich
2. Die FBI-Akten sind im "Electronic Reading Room" des FBI aus dem Netz als PDF zum Download freigegeben (5 Files, zusammen 106 Mbyte)
3. Das Originaldrehbuch liegt als gescanntes Original im PDF-Format bei Script-O-Rama (dort im Link) zum Download bereit (2,3 Mbyte)
Wer also mehr wissen will über den Zodiac-Fall, oder einfach erfahren möchte, wie wahre Begebenheiten in Buch und Film umgesetzt werden, sollte hier zugreifen!

Meine eigene Erfahrung mit diesem Film ist eher kurios. Ich war völlig uninformiert über den Film von Fincher. Als ich ins Kino ging, wußte ich weder von seinem authentischen Ursprung noch sonst etwas und ließ mich einfach überraschen. Die ganze Zeit im Kino dachte ich, Jake Gylenhaal wäre der Killer :rofl: Daher ging parallel zum Film-sehen meine Fantasie ganz schön mit mir durch. Das ging so weit, dass ich mir vorstellte, Gylenhaal selbst wäre sich gar nicht bewußt, dass er ein Killer sei, also mulitple Persönlichkeit und so. Was mich wieder fragen läßt, wieviel muß man eigentlich als Kinozuschauer über einen Film und dessen Fakten wissen, b e v o r man sich einen Film im Kino anschaut? Oder bin ich einfach nur doof? Zumindest fragt sich das die eine multiple Persönlichkeit in mir, die sich Zardoz nennt... :00000109:

Naja, ganz so wie bei "Identität" ist es nicht, aber ich kann schon verstehen, dass, wenn man die Hintergründe zu "Zodiac" nicht kennt vielleicht sich genötigt fühlt solche Überlegungen anzustellen. Ich war mehr als gepannt, auf den Film, da ich die Hintergründe schon kannte: Erstes aus dem 2003er Film "The Zodiac" und zweitens habe ich schon vorher ansatzweise etwas über diesen mysteriösen Fall gehört/gelesen.

Ich würde hier nicht pauschal sagen, dass man sich über einen Film groß informieren sollte, den man sich im Kino anschauen will. Bei "Zodiac" wäre es vielleicht besser, aber um auf das "Identität"-s Beispiel zurückzukommen, in diesem Fall eher hinderlich bzw. ärgerlich im Nachhinein...

P.S. Die Inhaltsangaben bei der OFDB reichen meines Erachtens aus, um sich über einen Film zu informieren. Bei der Wikipedia würde ich da eher abraten, da auch ziemlich oft Spoiler enthalten sind.
Version 2.0 [ http://blog-plus.de ]

Heimkino [ http://www.bluray-disc.de/blulife/heimkino/butzemann ]


"Von all den Dingen die mir sind verloren gegangen, hab ich am meisten an meinen Verstand gehangen"

barryconvex

Zitat von: Zardoz am  5 August 2007, 15:55:45

Meine eigene Erfahrung mit diesem Film ist eher kurios. Ich war völlig uninformiert über den Film von Fincher. Als ich ins Kino ging, wußte ich weder von seinem authentischen Ursprung noch sonst etwas und ließ mich einfach überraschen. Die ganze Zeit im Kino dachte ich, Jake Gylenhaal wäre der Killer :rofl:

Ging mir ähnlich (außer daß ich nicht auf Jake als Killer tippte), weil ich nur den Trailer kannte, der eher die Paranoiaklientel bedient ;) ...

Ich kann mich an keinen Film erinnern, der durch ausgiebiges Vorwissen das Filmvergnügen gesteigert hätte (bei Wertschätzung und Verständnis sieht es natürlich anders aus).

Nibi

Gerade auf DVD gesichtet und ganz schwer begeistert. Tolle Darsteller, eine fesselnde (wahre) Geschichte und eine Ausstattung die an Authentizität wohl kaum zu übertreffen ist. Auf wie viel Details dort geachtet wurde ist schon der Wahnsinn. Ich finde der Film baut von der ersten Minute an eine Stimmung auf die einen sofort in den Bann zieht und die gesamte Zeit anhält.
Finchers bester!  :respekt: 9,5/10


Übrigens wird auf der DVD der Directors Cut für 2008 angekündigt.

Gruß
Nibi


-It's blood
-Son of a bitch

Klugscheisser

29 September 2007, 04:09:17 #71 Letzte Bearbeitung: 30 September 2007, 19:29:16 von Klugscheisser
Zitat von: Nibi am 29 September 2007, 01:22:55
Übrigens wird auf der DVD der Directors Cut für 2008 angekündigt.

Na super! Für jemanden, der es nicht ins Kino geschafft hat, aber schon brennend auf die DVD wartet, einfach nur ein Dämpfer...
Irgendwas bekannt, ob der "Dir. Cut" Anfang nächsten Jahres kommt, oder erst gegen Ende?

Edit: Ok, steht im Verleih. Dann ist die in der ofdb eingetragene Fassung wohl die Verleih-Fassung? Eigentlich auch egal, ist nur eben nicht extra gekennzeichnet.

CinemaniaX

Zitat von: Klugscheisser am 29 September 2007, 04:09:17
Irgendwas bekannt, ob der "Dir. Cut" Anfang nächsten Jahres kommt, oder erst gegen Ende?

Die RC1-DVD kommt im Januar 2008.

Klugscheisser

Zitat von: CinemaniaX am  1 Oktober 2007, 11:15:37
Die RC1-DVD kommt im Januar 2008.

:icon_confused:

Was für ein Dilemma! Jetzt gucken oder doch auf den DC warten? Und dann stellt sich natürlich die Frage, ist es wirklich ein DC oder wieder nur mal hinterhergeschoben, um noch eine Edition herauszubringen...  :icon_mad:
Oh Mann, immer diese tausend verschiedenen Fassungen...  :anime:

Klugscheisser

Na also, geht doch!
Schafft es Fincher also doch noch, einen zweiten richtig guten Film zu machen. Spannend von der ersten Minute, an manchen Stellen fiebert man schon richtig mit, und hofft, dass das ein oder andere Opfer doch noch entkommt. Klasse Schauspieler, mitreißende Story, so muß das sein!  :respekt:
Und dass der DC schon nächstes Jahr kommt, sehe ich schon nicht mehr so eng. Gut, anfang nächsten Jahres werde ich "Zodiac" nicht unbedingt schon wieder sehen, aber geguckt wird der auf jeden Fall nochmal!

Benny88

12 Oktober 2007, 10:26:31 #75 Letzte Bearbeitung: 12 Oktober 2007, 10:28:33 von Benny88
Zitat von: Klugscheisser am  4 Oktober 2007, 00:07:38
Na also, geht doch!
Schafft es Fincher also doch noch, einen zweiten richtig guten Film zu machen...

Und welcher soll dann sein erster guter Film gewesen sein? Nach der Sichtung des 40 Minuten längeren Extended Cuts von "Alien 3" (den ich zuvor nie so wirklich mochte), bin ich der Meinung, dass Fincher bisher immer nur gute bis sehr gute Filme abgeliefert hat - und "Zodiac" ist mit seiner nüchternen Erzählung und visuell zurückhaltenden Inszenierung vielleicht sogar sein reifstes Werk.

Mal eine Frage zur DVD - bestehen die 5 Euro Preisunterschied zwischen Steelbook und Amaray lediglich in der Tatsache, dass das eine ein Steelbook und das andere ein Amaray ist?

Klugscheisser

Zitat von: Benny88 am 12 Oktober 2007, 10:26:31
Und welcher soll dann sein erster guter Film gewesen sein?

Fight Club. Der ist grandios. Ich meinte auch "richtig" gut.
Nach dem Totalausfall "Panic Room" hatte ich nicht mehr viel erwartet.
Die Version von "Alien 3" steht noch aus; allerdings fand ich den nie sooo gut. Aber das scheint ja bei dir auch der Fall gewesen zu sein, und du hast deine Meinung geändert.
"Seven" ist ok, aber völlig überbewertet. Und "The Game" ist auch recht kurzweilig, aber nicht gut genug, um für mich als herausragender Film zu zählen.

Laut ofdb ist in dem Steelbook noch ein 80seitiges Booklet.   

Roughale

Hier mal die Spezifikationen des Anfang Januar 2008 in den USA erscheinenden DCs (Quelle DigitalBits):

ZitatAnd back to Paramount for a moment, we've got some new details for you on the studio's forthcoming Zødiac: Director's Cut (due 1/8/08). The 2-disc set will feature a version of the film that's 162 minutes long (for the record, that's 4 minutes longer than the theatrical version). Extras will include audio commentary by director David Fincher, a second commentary by Jake Gyllenhall, Robert Downey Jr., producer Brad Fischer, James Vanderbilt and James Ellroy, 3 The Film featurettes (Zødiac Deciphered, The Visual Effects of Zødiac and Digital Workflow), 3 Sequence Breakdowns (Blue Rock Springs, Lake Berryessa and San Francisco), 5 The Facts featurettes (This is the Zødiac Speaking, Lake Herman Road, Blue Rock Springs, Lake Berryessa and San Francisco), 4 Prime Suspect featurettes (His Name Was Arthur Leigh Allen, Linguistic Analysis, Jeopardy Surface: Geographic Profiling and The Psychology of Aggression: Behavioral Profiling), 2 text-based features (Special Agent Sharon Pagaling-Hagan's Behavioral Profile of the Zødiac and Dr. Kim Rossmo's Geographic Profile of the Zødiac) and the film's theatrical trailer. Audio will be Dolby Digital 5.1 on the DVD version, and Dolby Digital Plus 5.1 on the HD-DVD. All of the video-based special features will be in HD on the HD-DVD version.

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC


Anderssen

17 April 2008, 14:10:23 #79 Letzte Bearbeitung: 17 April 2008, 16:05:12 von Anderssen
Hab mir den Film gestern mal angesehen, finde ihn allerdings lediglich annehmbar. Finchers Art, Blickwinkel, Mimiken und Gestiken und Bewegungen einzufangen, ist nach wie vor sehr gut. Aber der Inhalt, den er etwa im letzten Drittel des Films umsetzt, wirkt einfach nur zu gewöhnlich. Ich hatte erwartet, dass sich die Story nach einem interessanten Beginn auch weiterhin interessant entwickelt. Aber sie mündet letztendlich nur in eine Art Geplänkel a la "Da gab es halt diesen und jenen Hinweis auf den Killer - und schönen Tag noch." Der Charakter des Killers offenbart sich meiner Ansicht nach als nicht ausgeklügelt und interessant genug. Spannend wäre es z. B. wenn der Bösewicht das Geschehen insgeheim auf subtile Art und Weise in der Hand hält, wie etwa ein Hannibal Lecter. Zodiac hingegen entpuppt sich eher als ein nach Aufmerksamkeit haschender, kaum überdurchschnittlicher kleiner Killer, der ohnehin die Hälfte des Films nur als Karteileiche verbringt.
Die Person des Karikaturisten mag auch eine Weile lang interessant sein, wirkt aber im Laufe der Zeit eher wie ein "gewöhnlicher" Besessener. Letztendlich ist der Film aus meiner Sicht daher weder von der Handlung noch den Figuren her sonderlich überdurchschnittlich interessant.

Edit: Tip-/Sonderzeichenfehler

Riddick

Zitat von: Anderssen am 17 April 2008, 14:10:23
Hab mir den Film gestern mal angesehen, finde ihn allerdings lediglich annehmbar. Finchers Art, Blickwinkel, Mimiken und Gestiken und Bewegungen einzufangen, ist nach wie vor sehr gut. Aber der Inhalt, den er etwa im letzten Drittel des Films umsetzt, wirkt einfach nur zu gewöhnlich. Ich hatte erwartet, dass sich die Story nach einem interessanten Beginn auch weiterhin interessant entwickelt. Aber sie mündet letztendlich nur in eine Art Geplänkel a la "Da gab es halt diesen und jenen Hinweis auf den Killer - und schönen Tag noch." Der Charakter des Killers offenbart sich meiner Ansicht nach als nicht ausgeklügelt und interessant genug. Spannend wäre es z. B. wenn der Bösewicht das Geschehen insgeheim auf subtile Art und Weise in der Hand hält, wie etwa ein Hannibal Lecter. Zodiac hingegen entpuppt sich eher als ein nach Aufmerksamkeit haschender, kaum überdurchschnittlicher kleiner Killer, der ohnehin die Hälfte des Films nur als Karteileiche verbringt.
Die Person des Karikaturisten mag auch eine Weile lang interessant sein, wirkt aber im Laufe der Zeit eher wie ein "gewöhnlicher" Besessener. Letztendlich ist der Film aus meiner Sicht daher weder von der Handlung noch den Figuren her sonderlich überdurchschnittlich interessant.

Edit: Tip-/Sonderzeichenfehler

OK,über den Film lässt sich streiten,über deine Ansichten über den Zodiac-Killer teilweise aber nicht.Wie du sicherlich weißt,basiert der Film auf einer wahren Geschichte und den "Zodiac"-Killer hat es wirklich gegeben.Und dieser Kerl war nun mal kein Genie wie Hannibal Lecter,sondern sogar ein sehr stümperhafter Mörder(wie es in dem Making of so schön hieß).Und desshalb wäre es auch schwachsinning,den im Film als raffinierten,heimtükischen Killer darzustellen,weil dies einfach nicht der Wahrheit entsprechen würde.Und gerade desshalb finde ich den Film gelungen,da dieser sich an die Fakten hält und nicht übertrieben dargestellt wird,nur um Spannung und Action zu erzeugen.
"Schnell rennt das kriminelle Element,wenn es Dieter Krause kennt." - Tom Gerhardt (Hausmeister Krause)

Anderssen

17 April 2008, 21:46:38 #81 Letzte Bearbeitung: 17 April 2008, 21:50:18 von Anderssen
Das ist, würde ich sagen, aber eher eine kinematografisch-philosophische Frage. Sollte ein Film, wenn er mit der Realität (Geschichte) korreliert, allein schon deswegen einen Bonuspunkt kriegen? Ich meine: nein. Wenn ein Filmemacher eine Geschichte über eine nicht ganz so interessante Person dreht, muss er auch damit rechnen, dass der Film dadurch ein wenig an Potential einbüßt.
Den Hannibal Lecter habe ich übrigens nur als Beispiel dafür erwähnt, was imho eine interessante Figur wäre. Das bedeutet nicht, dass ich darauf bestehen würde, den Zodiac als Hannibal darzustellen. Aber ebensowenig sehe ich einen Grund dafür, dem Interessantheitsgrad des Films einen realistischen Zodiac als Bonus anzurechnen. Das wäre - prinzipiell - etwa so, als würde ich beispielsweise "10'000 BC" besser bewerten, wenn der Emmerich damit einen realistischen - aber dafür noch langweiligeren - Film über einen Höhlenmenschen gedreht hätte, der sich den ganzen Tag beim Steineschlagen die Flossen kaputt haut.

Riddick

Ich streite ja auch gar nicht ab,dass der Film teilweise seine Längen hat,aber Finchers Ziel war es nur mal,den Film so nahe an den wirklichen Personen und Geschehnissen zu halten,wie möglich und daher darf man den Film meiner Meinung nach auch nicht schlechter bewerten.Mir gefallen Thriller wie "Sieben" oder "Schweigen der Lämmer" natürlich auch besser,als "Zodiac",trotzdem war dieser mal eine Abwechslung.
"Schnell rennt das kriminelle Element,wenn es Dieter Krause kennt." - Tom Gerhardt (Hausmeister Krause)

Hedning

Leider schafft es Fincher nicht, dass sich die Leidenschaft, mit der nach Hinweisen auf die Identität des Mörders gesucht wird, auf den Zuschauer überträgt, zumindest in meinem Fall. Es wurde nicht einmal deutlich, worin diese Leidenschaft begründet liegt. Und wenn ich mich recht entsinne, kommt es in Dialogen zum Ausdruck, dass es auch die betreffenden Figuren selber nicht wissen. Das ist ja auch eine Art von Erkenntnisgewinn, aber dieser soll dann einen zweieinhalbstündigen Film tragen??

Anderssen

Zitat von: Riddickund daher darf man den Film meiner Meinung nach auch nicht schlechter bewerten.
Nunja, "schlechter" ausgehend wovon denn? Ich habe dem Film 6/10 gegeben; das war meine spontane Meinung nach Ansicht des Films.

psychopaul

Zitat von: Anderssen am 18 April 2008, 19:49:39
Zitat von: Riddickund daher darf man den Film meiner Meinung nach auch nicht schlechter bewerten.
Nunja, "schlechter" ausgehend wovon denn?

Vielleicht ausgehend davon, dass ihm etwas "fehlen" würde, das gar nicht fehlt (z.B. ein besonders charismatischer Killer) aufgrund des Realismus-Anspruchs.  :icon_smile:

Auf mich hat sich damals auch keine Leidenschaft übertragen; interessant und faszinierend, dass sich die Typen da so hineinsteigern und nicht mehr loslassen können, fand ich es dennoch.  ;)
Die etwas überdehnte Lauflänge lässt einen wenigstens diese endlose und langwierige Jagd gut nachfühlen.  :icon_lol:
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Mr. Blonde

Ich pack's mal hier rein.

Nach 51 Jahren wurde ein Brief des Zodiac entschlüsselt, welchen er am 8. November 1969 verschickte.

Wiki:

ZitatOn November 8, 1969, the Zodiac mailed a card with another cryptogram, consisting of 340 characters.[33] This cipher, dubbed "Z-340", remained unsolved for over 51 years. On December 5, 2020, it was deciphered by an international team of private citizens including American software engineer David Oranchak, Australian mathematician Sam Blake and Belgian programmer Jarl Van Eycke.[34] The team submitted their findings to the Federal Bureau of Investigation, which verified the discovery.[34] The FBI stated that the decoded message gave no further clues to the identity of Zodiac.

Und hier das Video dazu:



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RoboLuster

16 Januar 2021, 04:13:29 #87 Letzte Bearbeitung: 16 Januar 2021, 04:45:00 von RoboLuster
Wer war Zodiac? Genie, Wahnsinniger, Erleuchteter?

Das er die Seelen seiner Opfer zu seinen Sklaven in der Ewigkeit gemacht haben will, macht das die ganze Sache noch grausiger.

Und lebt er vielleicht sogar noch, irgendwo als alter Mann, entspannt auf seinen Tod wartend?

Welches Volk war das nochmal, das glaubte, die getöteten würden Sklaven im Jenseits werden, oder sind das die Satanisten?


ps:  Der Film gefiel mir übrigens sehr. :mr.green:
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Mr. Blonde

Film fand ich auch echt gut, auch wenn es erst beim zweiten Mal so richtig klick gemacht hat. Damals hab ich von Fincher halt "Sieben"-Niveau erwartet, aber der Film hat halt ganz andere Absichten, genauso wie die Serie "Mindhunter". Daher war ich beim ersten mal mit irgendwie falschen Erwartungen minimal enttäuscht. Nachdem ich Gyllenhaal über die Jahre halt richtig schätzen gelernt habe, war die Zweitsichtung von "Zodiac" dann ein ziemlicher Genuss.

Bei den Briefen hab ich mich immer gefragt, ob die Rechtschreibfehler beabsichtigt waren, um das Knacken zu erschweren. Wenn es nach dem Film geht, würde ich das bezweifeln. Tja und ob er noch lebt? Zu seinem Alter gibt es ja auch die verschiedensten Aussagen von 25-40 wurde 1969 ja irgendwie alles schon ausgesagt oder interpretiert.

Der Zodiac ist bestimmt voll der Incel gewesen mit seinem Fokus auf Pärchen. Wobei der Taxifahrer da nicht reinpasst.


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RoboLuster

16 Januar 2021, 06:15:08 #89 Letzte Bearbeitung: 16 Januar 2021, 06:44:53 von RoboLuster
Die meisten Serienmörder bringen doch Frauen um. Pärchen umzubringen war vielleicht die Befriedigung eines Fetisch vom Zodiac, oder er war ein Incel, oder es war vielleicht einfach die simpelste Methode 2 Menschen gleichzeitig umzubringen, und ohne dabei erwischt zu werden. Vielleicht war es ja ein australischer Comicliebhaber, oder es war ein Schwarzer mit Vorfahren die Sklaven waren. Guck dir nur mal sein Kostüm an.^^

Das Unheimliche dabei ist, imo, dass er aufgehört hat. Nicht das Verhalten eines typischen Triebtäters.
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

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