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Diary of the Dead (Blair Witch Zombies von Romero)

Begonnen von StS, 7 November 2006, 11:04:29

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Roughale

Deer Hunter, bedenke bitte auch, dass Romero deutlich betont hat, dass dies kein weiterführender Film seiner Reihe ist, sondern ein Versuch seinerseits, auszuloten, wie der Ausbruch einer Zombieplage heutzutage aussehen könnte und wie man den in der heutigen Zeit inszeniert - ich finde, auf der Ebene hat er eindeutig funktioniert. Dass Romero dann auch noch die für ihn typischen Realzeitkritiken einfliessen lässt (ohne mit dem Zaunpfahl zu dreschen), macht den Film für mich für eine kleine Perle, wie auch die anderen Romero Zombiefilme - all das fehlt den meisten anderen Filmen, wobei das aber nicht negativ bewertet werden soll, denn nicht jeder Regisseur mag dieselben Absichten haben...

Ich bin von den 5 Romero Zombiefilmen so begeistert, weil sie alle so unterschiedlich sind und man doch ziemlich genau erkennen kann, wer sie gemacht hat. Mir fällt auch kein anderer Zombiefilm ein, wo so deutlich die Frage aufkommt, ob der wahre Feind nicht eher der Mensch selbst ist, das war in Night durch das Ende besonders deutlich ausgearbeitet, bei Dawn war es der Neid und die Gier, die die vermeintliche Paradieswelt kaputt machte (Rockerangriff), in Day war eindeutig das Militär das Böse, in Land ist es eigentlich wieder die Gier und die soziale Kluft, die zum tödlichen Ende führt und in Diary kommt die Frage nach dem wahren Bösewicht auch auf und wird zum Ende auch verbalisiert (so direkt eigentlich zum ersten Mal). Immer schön, dass man die Filme aber alle auch ansehen kann, ohne sich darüber Gedanken machen zu müssen - das kann Romero einfach sehr gut...

Und gerade, weil die Filme so unterschiedlich sind, fällt es mir sehr schwer, zu sagen, welchen ich besser finde - irgendwie mag ich sie alle sehr.

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Deer Hunter

Das ist alles richtig, was du sagst. Aber dann hoffe ich doch zumindest, dass sich der Meister vielleicht doch irgendwann dafür entscheidet, einen weiterführenden Film zu machen, der vielleicht auch ein Ende der ganzen Seuche in Aussicht stellt.

Sicher ist ihm es gelungen darzustellen, wie solch ein Szenario aussehen könnte - gerade in unserer technisierten Welt. Und auch die Kritik, die am Ende - wie du so schön sagtest - verbalisiert wird, fand ich recht passend, wenn auch ein wenig zu - wie soll ich sagen? - anbiedernd. Trotzdem war sie passend und auch richtig. Ein typischer Romero eben.

Ich kann es auch schlecht in Worte fassen, was und ob mich überhaupt etwas an dem Film gestört hat. Eigentlich fand ich ihn ja gut...nur eben irgendwie zu wenig...
"Das nächste Lied heißt eigentlich 'Ich bin so wie ich bin' aber weil Bela "auch" ein bisschen mitsingt, heißt es 'FICKEN'!"

zartcore
Ah, tweed. Fabric of the eunuch.

Klugscheisser

Hab den Streifen vor ein paar Wochen auch gesehen und ich war einfach nur entsetzt, wie schlecht der war... Schauspieler grottig, die Figuren haben alle nur genervt, es gab keinen spannenden Moment, und - entschuldige Roughy - aber die Kritik war so derb offensichtlich und immer wieder vorgetragen, dass es einfach nur noch ätzend war (um hier mal ein Wort der 80er zu gebrauchen  :algo:). Nee, nee.  Spannung null - und dabei sorgen Zombies bei mir immer für ein, zumindest kurz anhaltendes, ungutes Gefühl. Story langweilig, irgendwie alles schon mittlerweile tausendmal besser dagewesen. Hätten wir nicht zu zweit davor gesessen wäre das Ding spätestens nach der Hälfte aus dem Player geflogen... Allein der Anfang: Hier Leute, guckt, wir drehen einen richtig schlechten Horrorfilm, aber was gleich passiert, das ist dann real... *kopffass* Öde.

Die paar netten Ideen, die drin waren, wurden völlig verspielt - z. B. die Zombies im Pool, eine kurze Einstellung, nix drauß gemacht. Sicht aus den Überwachungskameras, nettes Element, viel zu spät im Film, dieser Typ, der immer noch in dem Mumienkostüm rumlief - sollte das komisch sein? .... Urgs!
Von Bedrohung und Auswegslosigkeit nix zu spüren.

Die ganze Geschichte auf 20 Minuten zusammengekürzt hätten ein fetziger Einstieg für nen guten Zombie-Film werden können. Aber da, wo man eigentlich hätte richtig loslegen können, ist der Film vorbei.

1 von 10 - Romero, auf die alten Tage hast du's echt komplett versaut.

rierami

Eigentlich habt ihr ja alle recht. Diary hat nichts mit der Dead-Reihe zu tun und will es auch nicht. Imo ist das Wort Dead im Titel unglücklich platziert vor allem wenn dann auch noch Romero dabei steht. Und doch muß sich dieser Film mit der Dead-Reihe messen.
Am ehesten von der Timeline passt er zu Night. Die Zombies tauchen erst auf (ein Einwandererpärchen, oder wie war das), niemand weis näheres - wie bei Night eben. Schon sind wir aber bei der Neuinterpretation: Nicht was Zombies angeht, die sind halt so wie sie sein sollen: langsam - Romero-Zombies eben - sondern die Geschichte spielt in unserer Gegenwart. Das bevorzugte Nachrichtenmedium ist das Internet welches am Ende wohl auch noch das einzige ist was funktioniert. Hat Romero hier wieder mal uns einen Spiegel vor die Nase gehalten? Die als gut gestellte Nationalgarde stellen sich als Plünderer heraus - Leute, denen man vertraut fallen einem in den Rücken? Wieder ein Spiegelbild unserer Gesellschaft? Ihr wisst worauf ich raus will: Romero hat sehr wohl in der Story und derer Aussage seinen Stiel beibehalten nur eben nicht so verfilmt wie gewohnt.
Wiso sich Romero auf so eine Low Buget Verfilmung einläßt weis ich nicht. Vlt wollte er einfach nur mal was ausprobieren oder den "Jungen" zeigen wie man einen Wackelkamera-Film dreht. Ich fand diese Ego-Perspektive (wie sonst auch fast immer) also sehr interessant anzusehen. Man bekommt nur vom Geschehen das mit was die Kamera einfängt - Infos gibts verbal bzw. per Internet (und kann man dem immer alles glauben auch wenn sich hier alles als wahr rausstellt?) Mit Gore ist auch nicht viel - oder erwartet jemand das jemand mit ner Cam bei einem Zombiefreßgelage ala Dawn&Day dabei ist und das unbeschadet übersteht? Da muß dann eben diese kleine Szene im Krankenhaus reichen.
Alles in allem hat Romero einen guten Film geliefert, der aber im Vergleich zu seiner eigenen Dead-Reihe unterliegt. Aber halt! Diary will ja gar nichts mit dieser Reihe zu tun haben sondern soll als Experimentarfilm dienen. Dann ist dieser Film gelungen da er die realistischen Möglichkeiten eines Videotagebuches voll ausreizt und nicht auf Sensationsfang aus ist. Punkte? Allgemein einer der besseren Wackelkamerafilme - Hm, 8/10 sind imo gerechtfertigt.
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movax

Ich hab ihn mir letzte Woche auch mal zugelegt und ich muss sagen, obwohl ich die Grundidee sehr gut fand, war die Umsetzung doch schon eher schlecht und ziemlich unrealistisch dargebracht.

Alleine die Tatsache, dass es ja eigentlich der Film ist, den seine Freundin als sein Vermächtnis zu Ende dreht / fertig schneidet um ihn dann zu veröffentlichen: Wieso lässt sie dann die ganzen Filmfehler, schlechten Szenenübergänge, Tonfehler und Bildaussetzer drin?! Was hat sie denn überhaupt bearbeitet? Das ist doch bestimmt nicht der Film, den er sich gewünscht hätte. Und das soll eine Filmstudentin sein?

Dann die Sache, dass sie ständig überall einfach so an die Aufnahmen der Videoüberwachungsanlagen gekommen ist (das muss ja zudem im Nachhinein geschehen sein). Wie hat sie das angestellt? Und wann hatte sie überhaupt die Zeit dazu?

Die Schauspieler waren allesamt unbekannt, was ich immer begrüßenswert finde, gerade bei solchen ,,Pseudo-Amateurfilmen". Allerdings waren sie auch genauso unglaubwürdig wie unbekannt. Da hat sich die Crew von Blair Witch Project aber um einiges glaubwürdiger verhalten in Anbetracht ihrer Situation. Ich meine, wo war die Panik, die Verzweiflung? Die Welt, wie wir sie kennen, geht vor ihren Augen zu Grunde und es scheint sie nicht mal wirklich zu jucken. Sie verhielten sich wie Schauspieler in einem B-Horror-Streifen und nicht wie wirkliche Menschen, vor deren Augen Leichen von den Toten auferstehen um Menschenfleisch zu fressen.

Hier könnte man vielleicht einen Verglaich zum spanischen [REC] anbringen, der ja eine zumindest ähnliche Thematik hatte, dessen Darsteller und Umsetzung aber weitaus glaubwürdiger waren.

Also nochmal kurz zusammengefasst: Die Idee fand ich super, die Umsetzung aber eher mau weil viel zu unglaubwürdig für diese Art von Film.
Doch wieder positiv erwähnenswert ist allerdings die Dokumentation über Night of the Living Dead auf der Bonus-DVD. Die hat mir vermutlich besser gefallen als der eigentliche Hauptfilm


movax


Klugscheisser

Rierami, ich nehm jetzt mal deinen Post, um meine Kritikpunkte deutlich zu machen:

Zitat von: rierami am 25 Juni 2009, 23:35:47
Eigentlich habt ihr ja alle recht. Diary hat nichts mit der Dead-Reihe zu tun und will es auch nicht. Imo ist das Wort Dead im Titel unglücklich platziert vor allem wenn dann auch noch Romero dabei steht. Und doch muß sich dieser Film mit der Dead-Reihe messen.
Am ehesten von der Timeline passt er zu Night. Die Zombies tauchen erst auf (ein Einwandererpärchen, oder wie war das), niemand weis näheres - wie bei Night eben. Schon sind wir aber bei der Neuinterpretation: Nicht was Zombies angeht, die sind halt so wie sie sein sollen: langsam - Romero-Zombies eben - sondern die Geschichte spielt in unserer Gegenwart.

Na toll. Es gibt schleichende Zombies - völlig ok. Und es spielt in der Gegewart. Das ist das Novum? Da kann ich auch gerne drauf verzichten - "Night..." knallt auch heute noch genug rein.

Zitat von: rierami am 25 Juni 2009, 23:35:47
Das bevorzugte Nachrichtenmedium ist das Internet welches am Ende wohl auch noch das einzige ist was funktioniert. Hat Romero hier wieder mal uns einen Spiegel vor die Nase gehalten? Die als gut gestellte Nationalgarde stellen sich als Plünderer heraus - Leute, denen man vertraut fallen einem in den Rücken? Wieder ein Spiegelbild unserer Gesellschaft? Ihr wisst worauf ich raus will: Romero hat sehr wohl in der Story und derer Aussage seinen Stiel beibehalten nur eben nicht so verfilmt wie gewohnt.

Ja, mal wieder. Soldaten sind die Bösen - zwischen "Day" und "Diary" gab's aber schon "28" - okay, okay, okay, das sind Infizierte. Die Prämisse bleibt aber die gleiche... Da muss sich nicht ein Romero nach 20+ Jahren aufmachen, um das mal wieder zu zeigen. Hat der Mann neuere Horrorfilme gesehen?
Und: Die Aussage dürfte doch nun auch aus seinen alten Filmen bekannte sein. Aber nein, hier wird's mal wieder reingedrückt (zugegeben, es nimmt nur wenig Laufzeit ein). Kann er gerne machen - aber wie oben gesagt, der Film in 20 Minuten usw.

Zitat von: rierami am 25 Juni 2009, 23:35:47
Wiso sich Romero auf so eine Low Buget Verfilmung einläßt weis ich nicht. Vlt wollte er einfach nur mal was ausprobieren oder den "Jungen" zeigen wie man einen Wackelkamera-Film dreht.

Pff. Wenn er den "Jungen" mit diesem Streifen zeigen wollte, wie man einen Wackelkamera-Film dreht, hat er völlig versagt. (FAILED, George, FAILED!) Das gab es alles schon mal besser! Hörst du, George?! ES GIBT SCHON SOLCHE FILME! Und die haben es innovativer, interessanter und vor allem - SPANNENDER (oder überhaupt einen Funken Spannung versprühend) - gemacht! Hat der Mann neuere Horrorfilme gesehen?

Zitat von: rierami am 25 Juni 2009, 23:35:47
Alles in allem hat Romero einen guten Film geliefert, der aber im Vergleich zu seiner eigenen Dead-Reihe unterliegt. Aber halt! Diary will ja gar nichts mit dieser Reihe zu tun haben sondern soll als Experimentarfilm dienen. Dann ist dieser Film gelungen da er die realistischen Möglichkeiten eines Videotagebuches voll ausreizt und nicht auf Sensationsfang aus ist. Punkte? Allgemein einer der besseren Wackelkamerafilme - Hm, 8/10 sind imo gerechtfertigt.

Nix. Ist mir - Entschuldigung - scheißegal ob er einen Film machen wollte, der mit der "Dead-Reihe" zu tun hat oder nicht. Hätte er einen anderen Titel gewählt (der gewählte sollte wohl nicht auf die anderen Filme anspielen?), wäre es dennoch ein unterirdischer Genre-Beitrag. Meine Fresse, wie kann der Mann denn auf einmal Teenies, Twens wtf auch immer in seine Filme nehmen - die allesamt völlig unterbelichtet schauspielern? Sind wir hier bei nem Friday 13th Reboot oder was? In dem Alter sollte man keine Experimente mehr machen... Hat der Mann neuere Horrorfilme gesehen?

Und du, rierami, siehst da die Möglichkeiten eines Videotagebuchs voll ausgeschöpft?! Sorry, aber dann hast nicht viel Fantasie!  :icon_razz:
Und es ist auch kein "besserer Wackelkamerafilm" - welcher soll denn da noch schlechter sein? (rhetorisch) Hat der Mann neuere Horrorfilme gesehen?

rierami

Ich merke dir gefällt der Film einfach nicht und das ist auch dein gutes Recht. Ich werde dich auch nicht umstimmen können - das will ich auch nicht!
Aber laß mich noch ein wenig hinzufügen: Ob sich Romero auf solch einen Low-Bugetfilm einlassen hätte sollen oder nicht steht auf einem anderen Blatt. Für mich hat er eben gerade deswegen Leinendarsteller ausgesucht um die "Realität" via Wackelkamera möglichst authentisch einzufangen ausgewählt. Was soll den diese Kamera dann einfangen? Die Leute sind doch erst unwissend und dann auf der Flucht. Großartig auf spektakuläre Szenen warten is nicht? Oder? Für mich hat dieser Film einen sehr starken Realitätsbezug - auch wenn das mit den Zombies natürlich Quatsch ist. Natürlich haben dieses andere Filme (Blair Witch, rec, Quarantine) auch schon getan aber besser gemacht haben sie es auch nicht. Bei Blair weist du eigentlich am Ende immer noch nicht was da passiert ist und bei rec mit Ableger schränkt sich die Erzählung nur auf dieses Blockhaus ein. Es fehlt aber stets -und das ist der springende Punkt- eine Aussage oder wie bei Diary der Romero typisch Zeigefinger. Diary macht deutlich wie wichtig das Internet für unsere Zeit geworden ist - Diary zeigt das nach wie vor nicht jedem zu vertrauen ist, dem man eigentlich vertrauen müßte. Das eine Flucht nicht wirklich alle Problem lößt sondern das man sich irgendann in einer Sackgasse befindet wie es bei Diary der PanicRoom ist. Da sitzt man eben geschützt auf ein Paar qm² während sich draussen die Anzahl der Zombies staändig erhöht. DAS hebt Diary von den anderen genannten Filmen doch ab. Jetzt aber ein Gegenlenken: Hätte sich das Romero nicht für einen echten Part der Dead-Reihe aufheben sollen?
Und du hast Recht: Die Möglichkeiten eines Wackelkamerafilmes sind nicht ausgenutzt worden. Cloverfield ist da doch bedeutend besser in Szene gesetzt aber mit was für einem Buget?
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Klugscheisser

Zitat von: rierami am 26 Juni 2009, 00:53:50
Ich merke dir gefällt der Film einfach nicht und das ist auch dein gutes Recht. Ich werde dich auch nicht umstimmen können - das will ich auch nicht!
Ja, ich war einfach völlig enttäuscht von dem Streifen. Dabei wollte ich ihm doch wenigstens etwas Gutes abgewinnen. Und ich war auch total wütend und wollte hier gar nicht schreiben. Heute ist dann der Knoten geplatzt.  :icon_twisted:

Zitat
Aber laß mich noch ein wenig hinzufügen: Ob sich Romero auf solch einen Low-Bugetfilm einlassen hätte sollen oder nicht steht auf einem anderen Blatt. Für mich hat er eben gerade deswegen Leinendarsteller ausgesucht um die "Realität" via Wackelkamera möglichst authentisch einzufangen ausgewählt. Was soll den diese Kamera dann einfangen? Die Leute sind doch erst unwissend und dann auf der Flucht. Großartig auf spektakuläre Szenen warten is nicht? Oder? Für mich hat dieser Film einen sehr starken Realitätsbezug - auch wenn das mit den Zombies natürlich Quatsch ist. Natürlich haben dieses andere Filme (Blair Witch, rec, Quarantine) auch schon getan aber besser gemacht haben sie es auch nicht.
Also für mich hat hier die Wackeloptik überhaupt nicht funktioniert - und ich kann die wirklich gut ab (genauso wie gut gemachte schnelle Schnitte). Wie gesagt, es kam einfach null Spannung auf, mitfühlen war nicht angesagt (die haben echt alle einfach nur genervt und die Charaktere waren sowas von uninteressant und eindimensional...). Also wenn du mit spektakulär aufwendigt meinst - nee, kein Stück habe ich das erwartet. Aber gruselig bzw. spannend sollte es sein (ich weiß, ich wiederhole mich). Und da haben Filme wie - und vor allem - "Blair Witch" voll reingehauen. Auch "rec" fand ich richtig gut (weil sich stetig steigernd und imo sau fieses Finale). Und ich fand doch, das diese anderen Filme es eben besser gemacht haben, als "Diary". Der Streifen kam imo einfach zu spät - da war das alles schon einmal dagewesen. Und er hat da null Neues zu bieten.

Zitat
Bei Blair weist du eigentlich am Ende immer noch nicht was da passiert ist und bei rec mit Ableger schränkt sich die Erzählung nur auf dieses Blockhaus ein. Es fehlt aber stets -und das ist der springende Punkt- eine Aussage oder wie bei Diary der Romero typisch Zeigefinger. Diary macht deutlich wie wichtig das Internet für unsere Zeit geworden ist - Diary zeigt das nach wie vor nicht jedem zu vertrauen ist, dem man eigentlich vertrauen müßte. Das eine Flucht nicht wirklich alle Problem lößt sondern das man sich irgendann in einer Sackgasse befindet wie es bei Diary der PanicRoom ist. Da sitzt man eben geschützt auf ein Paar qm² während sich draussen die Anzahl der Zombies staändig erhöht. DAS hebt Diary von den anderen genannten Filmen doch ab.
Nee, finde ich eben nicht. Die "Dead"-Filme hatten immer mehr oder minder geschickt verpackte Kritik parat - sind aber nun auch schon Jahrzehnte her. Ja, Internetparanoia hin oder her - dafür brauch' ich keine Zombies. Und das alles kam mir in "Diary" zu offensichtlich vor... Und eigentlich imo in den anderen Filmen auch schon relativ direkt. So was brauch' ich aber heute nicht mehr wirklich. Wenn denn wenigstens der Rest, das von Roughale erwähnte, ich schau mir den Streifen nur zur "Unterhaltung" an, funktionieren würde bei "Diary" - für mich absolute Fehlanzeige. Und: Will man denn wirklich schon wieder sehen, wie alles mal wieder aussichtslos endet? Da müsste es doch mittlerweile eigentlich mal losgehen. DAS hätte Romero mal umsetzen sollen, um endlich einen Schritt voraus zu sein...

Zitat
Jetzt aber ein Gegenlenken: Hätte sich das Romero nicht für einen echten Part der Dead-Reihe aufheben sollen?
Und du hast Recht: Die Möglichkeiten eines Wackelkamerafilmes sind nicht ausgenutzt worden. Cloverfield ist da doch bedeutend besser in Szene gesetzt aber mit was für einem Buget?

Ja, von meiner Seite aus ein ganz deutlich: JA! Hätte er sich wirklich aufheben sollen.  ;) :D
Naja, und "Cloverfield" ist ja nun auch ein anderer Schnack: Nach so einigen "Wackelkamerafilmen" hat man das Prinzip eben aufblasen. Fand den Film sehr gut - aber da ging man ja auch einen Schritt weiter. Wobei wir wieder an einem meiner Kritikpunkte angelangt sind: Hat sich Romero mal so die letzten Streifen angesehen, die vielleicht in die Richtung von "Diary" gegangen sind? Ich befürchte und eigentlich hoffe ich, dass nicht. Anders kann man diese Unfähigkeit nicht entschuldigen.  :icon_twisted:

Roughale

Ebenso, wie Klugi sich zurückhalten woillte, habe ich das auch zuerst versucht, weil ich nicht ausschliessen kann, dass ich den Romero-Fan-Boy-Syndrom zum Opfer gefallen bin und alles künstlich gut rede ;) Aber wenn mir der Film nun mal, mit Abstrichen, gefallen hat? Macht doch nichts wenn man den halt nicht mag, da geht die Welt nicht unter, auch nicht davon, wenn man bei BWP ganz (!!) anderer Meinung ist  :icon_twisted:

Ich habe die Sozialkritik nicht so aufgedrückt empfunden, kann aber den Kritikpunkt nachvollziehen, sie ist hier wahrscheinlich deutlich direkter zu empfinden als in den andere Dead-Filmen, vielleichjt sogar beabsichtigt, weil ja der Film so rüberkommen soll, als ob er von den jungen Filmemachern gemacht worden ist, die sind halt direkter. Aber die versteckte Kritik ist auch da, vielleicht sogar besser versteckt, weil man ja auch die unversteckte Kritik hat - nur die subtile Kritik geht eher in die Richtung der Nachrichtenvermittlung und wie durch modernere Technik "mehrere Wahrheiten" geschaffen werden...

Die Spannung ist definitiv geringer, aber das hat auch seine Absicht, weil es ja eben ein Fragment einer Dokumentation sein soll, aber Spannung gab es doch, was ist mit der Szene in der Uni? Oder im Krankenhaus? Das Farmhaus? - Komm, Klugi, nicht alles schlecht reden, blos weil du den Film nicht gemoch hast ;)

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MMeXX

Mal eine Zwischenfrage zu "Diary spielt in der Gegenwart". Ich hab' bis jetzt nur Night... und Dawn... gesehen und die spielen doch auch in der Gegenwart, oder habe ich irgendetwas nicht so richtig verstanden?

Klugscheisser

Ja, ich glaub, wir meinen mit Gegenwart die heutige Zeit, also 200x.  :icon_lol:

Roughale

Ja, alle spielen eigentlich zu der Zeit als sie gemacht wurden, allerdings kann man das bei Land stark und bei Day leicht anzweifeln ;)

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Klugscheisser

Natürlich entsteht die ganze Enttäuschung ja nur, weil das ein Streifen von Romero ist - bei jedem anderen hätte ich ausgemacht und gut wär's gewesen. Aber irgendwie fand ich schon die ersten 15 Minuten so schlecht , dass mir die Personen so was von egal waren, das auch ein paar nette Szenen auf der Farm usw. nicht wirklich spannend rüber kamen.

Dass Filme unterschiedlich ankommen, ist ja klar - nur bei "Diary" wundern mich dann die teils recht hohen Punkte doch sehr. Hätte gedacht, dass ist ein Streifen, von dem jeder enttäuscht ist.  :icon_twisted: ;)

Graf Zahl

Ich fand den recht gut, hatte sowohl im Kino als auch später vorm TV bei der Zweitsichtung Spaß an dem Film und was soll ich groß mehr wollen? Passt scho... ;)

EvilErnie

Zitat von: Deer Hunter am 25 Juni 2009, 14:59:05
Keine Weiterentwicklung der Story, kein Versuch das Ganze etwas voranzutreiben, wie es ansatzweise in "Land" passiert ist, sondern erneut ein Blickwinkel der Ausnahmesituation aus der Perspektive einiger Wenige. Das ist in meinen Augen einfach zu wenig. Vor allem für einen fünften (!) Teil der Reihe. Es wird langsam Zeit für ein "The End Of The Dead" o. ä. Ich habe nichts dagegen, wenn Romero den einen oder anderen Zombiefilm nachschiebt, aber dann bitte etwas ausgereiftere Ideen und nicht immer wieder die gleiche Grundthematik nur anders dargestellt.

Da war stellenweise das Bonusmaterial auf der DoTD Remake DVD besser (siehe die seperat Doku von ANDY in seinem Waffenladen, das war doch mal echt ok)
,,Der Director's Cut erweist sich nicht nur als die filmisch bessere Version, sondern auch als die einzig logische." (Blade Runner)

Behandel´ne Königin wie `ne Hure und `ne Hure wie `ne Königin, dann kann nichts schiefgehen! (Alien 3 SE)

Ich hab ne Sprengkapsel im Kopf! Du musst mich töten sonst sterb ich! (Ethan Hunt)

Glod

Meine Freundin und ich haben es nicht mal gepackt, den Film zu Ende zu schauen. Das war vielleicht ein langweiliger Krempel. Noch dazu ohne jegliche Spannungskurve*, dilletantische Darsteller, das nervige Blair-Witch-Feature (ich HASSE diese Filme! bei .[REC] ist uns sogar schlecht geworden) und die Pseudogesellschaftskritik wurde großflächig mit dem Gummihammer verteilt. Diary fand ich echt noch schlechter als Land of the Dead und der hat mich schon ziemlich angeödet. Aber wenigstens bot der noch was für den Gore-Bauern in mir.

Also ich weiß nicht...entweder hat Romero über die Jahre alles verlernt, was er je konnte, oder er ist einer der meistüberschätzten/überhypten Regisseure ever.
"Er wird mir eine Kugel verpassen und dann Selbstmord begehen." -Nina Meyers-

"Wir passen schon auf, dass er keinen Selbstmord begeht." -Jack Bauer-

whitesport

War mäßig unterhaltsam, aber das ganze Internet-Ding war viel zu aufgesetzt, man konnte schon merken, daß die Hauptbeteiligten da auch nicht allzuviel Plan von hatten...

Ich tue es auch mal als Nebenepisode ab und hoffe wieder auf einen großen "Dead"-Teil, paar Szenarios gäbe es ja schon noch  :icon_mrgreen:

Dr. Schnabel

Zitat von: Klugscheisser am 26 Juni 2009, 17:38:41
Natürlich entsteht die ganze Enttäuschung ja nur, weil das ein Streifen von Romero ist - bei jedem anderen hätte ich ausgemacht und gut wär's gewesen. Aber irgendwie fand ich schon die ersten 15 Minuten so schlecht , dass mir die Personen so was von egal waren, das auch ein paar nette Szenen auf der Farm usw. nicht wirklich spannend rüber kamen.

Dass Filme unterschiedlich ankommen, ist ja klar - nur bei "Diary" wundern mich dann die teils recht hohen Punkte doch sehr. Hätte gedacht, dass ist ein Streifen, von dem jeder enttäuscht ist.  :icon_twisted: ;)

Das stimmt.

Es ist mir unbegreiflich, was ein Ausnahmeregisseur wie George A. Romero da heute für einen Mist dreht. "Bruiser" hat ihm offenbar das Genick gebrochen. Den Land finde ich allerdings noch ziemlich unterhaltsam und doch auch irgendwie echt Charme versprühend. Aber der Diary ist ein Armutszeugnis sondergleichen: billig, lieblos, stillos, einfallslos,... keinen Kauf wert.
... alias: Der Zerquetscher

brachialromanti

Gibt es eigentlich einen Thread zum neuen von Romero? ("...of the Dead")
Find leider nix.
Zitat von: Mr. Vincent Vega
Natürlich liebe ich GTA - immerhin kann ich dort Frauen erschiessen!!

StS

Doch. Mal unter "Island of the Dead" schauen bzw. suchen.  ;)
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

brachialromanti

Ui, da warst du aber schnell... habs auch grad gefunden. Dank dir trotzdem.
Zitat von: Mr. Vincent Vega
Natürlich liebe ich GTA - immerhin kann ich dort Frauen erschiessen!!

Man Behind The Sun

Nanu, noch kein Thread zu diesem Schund?

Gestern bin ich mit einigen Erwartungen an den Streifen herangegangen, aber muss sagen, dass ich es so schlimm wirklich nicht erwartet hätte.
Für die Bluhd-Kiddies sind ein paar nette Szenen dabei, aber ansonsten strotzt der Film nur so vor strunzdämlichen Dialogen und Sprüchen ("Komm her Zombielein...") und ist nebenbei auch noch unlogisch ohne Ende (hier mal zwei Beispiele: Im Anfangsmonolog spricht die Tuse davon, dass sie diesen Film veröffentlichlicht, um uns Angst zu machen, dann aber wiederum kommen so unglaublich alberne Szenen wie der Amish-Mann mit der Dynamitstange. Weiter: Die Gruppe kommt in das Elternhaus der Hauptperson, laufen erstmal schön durchs ganze Haus bis in die Garage, um dann erst im Nachhinein die schmatzenden Zombies am Boden zu bemerken und sich vom Zombiekind anspringen zu lassen).

Ich verstehe bei der ganzen Sache nicht, warum ein Regisseur mit fast 40 Jahren Erfahrung so einen abgrundtief schlechten Mist drehen kann, dessen Unlogik und Klischeehaftigkeit dir jeder halbwegs gebildete Filmkenner hätte aufzeigen können. Mal ganz davon abgesehen, dass die Zombie-Thematik sowieso ausgelutscht ist bis zum Gehtnichtmehr, hätte der Film mit etwas mehr Ernsthaftigkeit und dem ganzen pseudo-sozialkritischen Touch durchaus Potential gehabt. So aber ist der Streifen einfach nur belanglos und ein Armutszeugnis für einen Regisseur, der mal einen der besten Zombiefilme überhaupt gedreht hat.
In heaven everything is fine.


deBene

Zitat von: Man Behind The Sun am 25 August 2009, 13:47:08
Nanu, noch kein Thread zu diesem Schund?

Doch, du hast sogar darin schon geposted. :icon_mrgreen:  :arrow: Zusammengeführt.

Man Behind The Sun

Zitat von: deBene am 25 August 2009, 13:57:01
Zitat von: Man Behind The Sun am 25 August 2009, 13:47:08
Nanu, noch kein Thread zu diesem Schund?

Doch, du hast sogar darin schon geposted. :icon_mrgreen:  :arrow: Zusammengeführt.

Genial!  :LOL:

Aber warum hat die Suchfunktion nichts ausgespuckt?
In heaven everything is fine.


Stuntman Bob

Zitat von: Man Behind The Sun am 25 August 2009, 13:47:08ansonsten strotzt der Film nur so vor strunzdämlichen Dialogen und Sprüchen ("Komm her Zombielein...")
Für eine schlechte dt Syncro, die man im DVD Zeitalter nun wirklich nicht hören müßte, kann man Romero kaum die Schuld geben.


Zitat von: Man Behind The Sun am 25 August 2009, 13:47:08Ich verstehe bei der ganzen Sache nicht, warum ein Regisseur mit fast 40 Jahren Erfahrung so einen abgrundtief schlechten Mist drehen kann, dessen Unlogik und Klischeehaftigkeit dir jeder halbwegs gebildete Filmkenner hätte aufzeigen können. Mal ganz davon abgesehen, dass die Zombie-Thematik sowieso ausgelutscht ist bis zum Gehtnichtmehr, hätte der Film mit etwas mehr Ernsthaftigkeit und dem ganzen pseudo-sozialkritischen Touch durchaus Potential gehabt. So aber ist der Streifen einfach nur belanglos und ein Armutszeugnis für einen Regisseur, der mal einen der besten Zombiefilme überhaupt gedreht hat.
Eigentlich ich ist der Film ein ziemlich gutes Statement zur heutigen Medienlandschaft (aus US Amerik. Sicht) aber ich schätze, wenn man wegen Zombiehorden rein geht ist man wohl enttäuscht. Wer mehr "ernstes" Gemetzel will, hat Sinn und Zweck der ganzen Übung wohl nicht ganz begriffen. Wobei, schätze es sind dann doch eher Leute wie ich und zB Roger Ebert, der den Film wohl auch nicht sooo schlecht fand, die nichtmal "halbwegs gebildete Filmkenner" sind.

"Via @ewines "discriminating against gays is the official policy of the @boyscouts" Jesus... Alright, then - fuck the Boy Scouts! No, wait..." -Kevin Smith (auf Twitter)

brachialromanti

In den Videotheken geht der "ausgelutschte Zombieschund" aber noch immer weg wie warme Semmeln. Allgemein Filme mit dieser Thematik, alt und neu, sind oft und gern gesehen. Und solange diese Kuh gemolken werden kann, ist die Welle auch noch nicht verebbt.
Zitat von: Mr. Vincent Vega
Natürlich liebe ich GTA - immerhin kann ich dort Frauen erschiessen!!

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