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Autoren-Thread: Vince

Begonnen von Vince, 30 November 2006, 23:55:57

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Vince

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 15 November 2008, 22:14:14
Schöne kurze knappe Bond-Kritik, der ich nur mal eben kurz zustimmen möchte!

Danke und zugleich ein dickes sorry dafür, dass meine Aktivität hier quasi fast auf Null zurückgegangen ist. Ich lese immer noch mit, aber ich komm nicht mehr dazu was zu schreiben. Ihr seht's ja auch daran, wie verschwindend wenig neue Reviews es von mir gibt... aber wenn es euch beruhigt, bis auf eine Ausnahme ist das überall der Fall, wo ich sonst immer fleißig aktiv war.

Damit auch zu Kenzies Anregung: für ne Jesse James-Kritik bräuchte ich wahrscheinlich sogar inzwischen eine Dekade Meditationspause. ;) Aber: ja, ich finde, dieser Film ist sträflich vernachlässigt worden, nicht bloß in der ofdb. Der hat ein besseres Echo verdient als dieses krampfige "Eeeeh, der war ja so aaanstrengend". Komisch, ich hab den als vieles empfunden, aber sicher nicht als anstrengend oder langatmig...

Also mindestens einmal müsste ich ihn definitiv noch sehen, und das kann noch dauern... aber als ich ihn gesehen habe, hat es schon arg in den Fingern gejuckt. Leider hatte ich damals null Zeit für Kritiken (im gegensatz zu jetzt gerade im Moment), sonst hätt ich mich wahrscheinlich hinreißen lassen. War einer der wenigen Filme in den letzten Monaten, die mich richtig inspiriert haben.

McKenzie

Hmm, ein Déjà Vu, das mit dem Zeitmangel und der Schreibblockade...  :icon_mrgreen: :bawling:

Zitat von: Vince am 16 November 2008, 21:17:14
War einer der wenigen Filme in den letzten Monaten, die mich richtig inspiriert haben.

Kann ich nur zu gut verstehen, gerade dass ist aber ja auch das Problem: Mir schwirren da immer noch viel zuviele, ähnlich wichtige Gedanken im Kopf herum, als dass ich den Film in einigermaßen humanen Proportionen angemessen besprechen könnte - und ich habe ihn schon zweimal (beide Male im Kino) gesehen... Da steckt beinahe zuviel drin (ohne, dass der Film in irgendeiner Weise aufdringlich oder überladen wäre), um es in ein Review zu verpacken - Rajko hat das ja mit seiner fragmentarischen, an bestimmten, einprägsamen Motiven des Films entlang schlendernden Kritik gut verdeutlicht und elegant für sich genutzt.
Ich glaube / hoffe, die Zeit wird für den Film arbeiten und ihn über kurz oder lang zu einem der wenigen echten, zeitlosen "Klassiker" (wäre ja nicht das erste mal, dass ein Flop sich vom Geheimtipp zum Objekt der Huldigung wandelt) unserer Tage machen, dass kann man natürlich unterstützen. Falls der Schreibfluss irgendwann wieder einmal einsetzen sollte bei mir, will ich mich darum selbst auch nicht drücken, momentan ist es jedenfalls undenkbar, die "Lieblingsfilm-Reviewphobie" ist eben sehr dominant. [Selbstmitleids-Modus an] Und ein pittoresk geschriebenes Vince-Review wäre natürlich ein sehr beruhigendes Argument gegen ein bemühtes, übereilt / verfrüht zusammengestückeltes McKenzie-Flickwerk.
[Selbstmitleids-Modus aus]

Zitat von: Vince am 16 November 2008, 21:17:14
Der hat ein besseres Echo verdient als dieses krampfige "Eeeeh, der war ja so aaanstrengend". Komisch, ich hab den als vieles empfunden, aber sicher nicht als anstrengend oder langatmig...

Packend und elektrisierend von der ersten Einstellung bis zum Ende des Abspanns (letzteres dank dem großartigen Cave-Soundtrack) und in jedem Moment fesselnd und intensiv, in meinen Augen. Über die beiden negativen OFDb-Reviews sowie zahlreiche andere Kommentare aus IMDb und von Amazon könnte man sich ewig aufregen, aber wozu. Besonders der Einwand, man würde an die Charaktere nicht herankommen und nichts nennenswertes über sie erfahren, ist eigentlich besonders am Film vorbei argumentiert - zumindest imho, für mich einer der Hauptgründe, den Film anzubeten. "Der Mensch als Mysterium und der Dialog als Versteck" - oder so ähnlich.  :icon_lol: Der Gedanke an die ursprüngliche 4,5 Stunden-Fassung macht mich nach wie vor vollkommen kribbelig, wer weiß, was sich da für neue Aspekte und Erweiterungen auftun würden...

Zitat von: Vince am 16 November 2008, 21:17:14
Also mindestens einmal müsste ich ihn definitiv noch sehen, und das kann noch dauern... aber als ich ihn gesehen habe, hat es schon arg in den Fingern gejuckt.

Na denn... *erwartungsvollindieferneblick*  :icon_mrgreen:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Chili Palmer


Wundert mich jetzt schon ein wenig, dass ihr hier von einer allgemeinen negativen Rezeption sprecht - nachdem ich den gesehen und mir einige Texte dazu durchgelesen hatte, hatte ich eher das Gefühl, dass negative Kritiken eher selten anzutreffen waren. Oder ich habe geistig gut abgeblockt.
Ansonsten aber auch von mir breite Zustimmung: Ein ganz feiner und gleichzeitig großer Film, das. Den und "Southland Tales" würde ich schon gerne bequatschen, aber ich habe ja diese leidige Schreibblockade... NOT. Bin einfach faul.  :icon_mrgreen:

Kurz noch an den Hausherrn: Falls hier auch mal Feedback ausgeblieben sein sollte, wo es fast schon von alleine hätte kommen müssen (Futurama-Filme), dann liegt das auch daran, dass ich die entsprechenden Filme immer noch nicht geschafft habe zu sehen.  :bawling:
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

McKenzie

17 November 2008, 22:07:34 #423 Letzte Bearbeitung: 17 November 2008, 22:14:41 von McKenzie (Peter Maffay)
Zitat von: Chili Palmer am 17 November 2008, 13:59:08

Wundert mich jetzt schon ein wenig, dass ihr hier von einer allgemeinen negativen Rezeption sprecht - nachdem ich den gesehen und mir einige Texte dazu durchgelesen hatte, hatte ich eher das Gefühl, dass negative Kritiken eher selten anzutreffen waren. Oder ich habe geistig gut abgeblockt.

Nun ja, bei den Kritikern kommt er mit überwiegender Mehrheit gut weg, beim "Normalo-Publikum" liest man eigentlich unentwegt, wie langweilig, anstrengend und "pointless" der Film doch wäre...
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

psychopaul

scheiss auf die Normalos, was finden die schon gut  ;)
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Three little devils jumped over the wall...

McKenzie

Zitat von: psychopaul am 17 November 2008, 22:19:58
scheiss auf die Normalos, was finden die schon gut  ;)

Mit Kritiker meinte ich eigentlich schon die intellektuelle Elite ( :icon_mrgreen:), wenn man dann mal den absolut lächerlichen Text von Filmstarts.de oder die Kritik des von mir eigentlich geschätzten Andreas Busche aus der Filmzentrale besieht, wird eben - und das nur am deutschen Beispiel - deutlich, wie schwer der Film es hat - den einen ist er zu unzugänglich, den anderen zu pompös, bemüht und "zu" cinematographisch. Daher kann es auch passieren, dass der Film in einigen Jahren statt einem kleinen Klassiker (was ich hoffe und für realistisch halte) völlig in Vergessenheit geraten ist (was ich nicht hoffe aber für beinahe ebenso realistisch halte).

Ansonsten hast du natürlich vollkommen recht.  :respekt: :icon_twisted: :icon_twisted:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

psychopaul

17 November 2008, 23:10:22 #426 Letzte Bearbeitung: 17 November 2008, 23:12:20 von psychopaul
danke  :icon_mrgreen:

ja mei, aber wie gesagt, es gibt doch zu allen möglichen tollen Filmen Kritiken, auch von guten Leuten, die spezielle Filme nicht so dufte finden..da findet sich vermutlich bei jedem anerkannten "Klassiker" oder Sachen, die ich, du, der mittlerweile nur mehr als Phantom auftretende Threadinhaber ;) schätzen, was..  :icon_lol:

There will be blood z.b. hatte sicher auch nicht nur begeisterte Kritiken könnte ich mir vorstellen??

Vielleicht wird es auch von Dominiks zukünftigen Filmen abhängen, wie sein allgemeines Standing bei Publikum und Kritik dann sein wird, könnte mir gut vorstellen, dass sowas auch einen Einfluß auf die Sichtweise dieses einzelnen Films hat...so nach dem Motto, war da nicht mal was oder aah, der hat doch vorher auch schon was Tolles gemacht..  :icon_lol:
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Vince

Zitat von: psychopaul am 17 November 2008, 23:10:22
There will be blood z.b. hatte sicher auch nicht nur begeisterte Kritiken könnte ich mir vorstellen??

Ja, aber ich finde, der genießt im Querschnitt irgendwie mehr Anerkennung... da ist es beinahe so, als würden selbst jene, die den Film langweilig fanden, eingestehen, dass es eigentlich schon ein großer Film ist. Das Gefühl hab ich bei "Die Ermordung..." nicht. Da kommt's mir eher so vor, als werde der nicht so ganz ernst genommen.
Mag natürlich bloß ein subjektiver Eindruck sein.

@Chili: macht doch nix. Die Tentakeln krabbeln dir schon nicht weg. ;)

Bin mal gespannt auf "Bender's Game"... Mittelalterliches liegt mir ja thematisch leider nicht so.

Vince

Ich wollte eigentlich in den "Kinojahr 2008"-Thread schreiben, aber ich park das mal besser hier, da ist zuviel Kurzkommentar-Material dabei, das würde den Thread bloß verstopfen. ;)

Zitat von: Mr. Vincent Vega am  4 Dezember 2008, 17:41:29
Eine noch prätentiösere Liste als die von McK wird es hier dieses Jahr wohl nicht mehr zu sehen geben. :icon_twisted: :eek: ;)

Es ist inzwischen wirklich schon soweit, dass ich reflexartig in Lachkrämpfe ausbreche, wenn ich das P-Wort lese... also aufhören, habt Gnade mit meinem Zwerchfell. ;)

Die wenigen Filme, die ich im Kino gesehen habe, lassen sich an einer Hand abzählen:

- The Happening: der summa summarum langweiligste Shyamalan, der in seiner dümmlichen Art aber interessante Facetten aufwirft und von der Ursprungskonstellation her sowieso spaßig ist. 5/10
- Kung Fu Panda: Wider Erwarten eine unglaubliche Spaßgranate von unnachahmlicher Befreitheit, so (fast) ganz ohne saure Moral, die sich dazwischenschiebt. Dazu sehr actionreich und in keiner Sekunde langweilig. 8/10
- Ein Quantum Trost: Merkwürdiges Anhängsel von bemerkenswerter Redundanz, das rein gar nichts transportiert und irgendwie weder Bond noch Bourne ist, aber von beidem etwas. Aber auch nichts. 5/10
- Batman - The Dark Knight: Kämpft ganz entschieden um den Thron in Sachen Comicreferenz in unzähliger Hinsicht. Ein Spinnennetz von einer Charakterdramaturgie und Gesellschaftsstudie. 9/10

U.a. später dann auf DVD nachgeholt (was mir halt grad so einfällt):

- Akte X - Jenseits der Wahrheit: Wie unromantisch. Da schmachtet man als Phillie dem zweiten Kinoauftritt entgegen und dann kommt so was Biederes und Unterkühltes. Dazu noch unspektakulär wie sonstwas. Was man hätte verzeihen können, wenn denn nur die Magie dagewesen wäre... die Magie... 4/10
- No Country for Old Men: Eine denkwürdige Demontage aller amerikanischen Stereotypen. Dabei ist so denkwürdig, wie sich diese Stereotypen reihum selbst demontieren, ohne sich im Film jemals wirklich gegenüberzustehen. Feigheit, wohin das Auge blickt; selbst heroisch angekündigte Markierrevierungen sind bloß ein Pfeifen im Walde. Ob Profikiller, Kleinganove oder Gesetzeshüter, sie alle sind auf ihre Weise schwach und werden noch schwächer durch die Fokussierung aufeinander.
Dieses Dreieck wird von den Coens in Hochform inszeniert, mit all den kleinen Tricks und Kniffen in Figurenzeichnung und Dialogschreibung, für die man sie so bewundert. 8.5/10
- Der unglaubliche Hulk: Ein inhaltlich eher wenig gut gelungenes Marvel-Standbein (das ja in der letzten Szene sehr schön mit den restlichen Standbeinen verknüpft wird - ich freu mich diebisch drauf, was da noch kommen möge). Ansonsten eine direkte Umkehrung bzw. ein Antikörper zum Ang Lee-Hulk. Es handelt sich um einen versuchten Krach-Spaßmacher, und als solcher lässt er die philosophischen Aspekte außer Acht und verbessert die optischen. Man muss die Wut beim Hulk spüren. Leider war Eric Bana damals ne Wurst und das Figurendesign des Lee-Hulks konnte auch keine Aggressionen vermitteln. Einer der für mich fatalsten Aspekte des Vorgängers. Das Reboot verbessert diesen Aspekt durch ein wesentlich besseres Hulk-Design, obwohl definitiv immer noch viel Luft nach oben ist. Mir wirkt der Hulk immer noch zu menschlich, er sollte noch mehr aussehen wie eine Bestie.
Dabei war man ja schon auf dem richtigen Weg; die Wasserfallszene riecht zumindest sehr nach "King Kong".
Der Cast ist komplett unmotiviert, es gibt doch einige Hänger neben den zwei, drei großen Actionszenen und die CGI sind nicht gerade perfekt, aber streckenweise macht's doch Spaß. Aber alleine schon das Gesicht des Gastauftritts wertet den Film enorm auf - leider isser da just schon wieder vorbei. 5/10
- 10.000 BC Ein ereignis- und höhepunktloser Film ohne Dramaturgie. Das meiste wirkt wie eine spielerische Simulation, um mal auszutesten, was man mit Säbelzahntigern, Mammuts und Riesenvögeln aus dem Rechner so anstellen kann. Das ist in den meisten Momenten schon irgendwie spaßig, aber auch sehr luftleer. R'esool ist ein Billigheld aus der jüngsten Apocalypto- und Pathfinderretorte und am Ende wird auch noch "300" nach dem Mund geredet. Da bleibt nichts zurück... außer die hübsche Marmorierung auf dem Steelbook, die hat's mir irgendwie richtig angetan. 3/10
- Indiana Jones Kristallgedöns Alsooooo... bis zum Finale gestaltet sich die Bewertung recht einfach: das Resultat ist mit das Beste, was man aus der gegebenen Situation (die zugegeben nicht die beste war) noch machen konnte. "Indy 4" verhält sich zur Originaltrilogie wie Metallicas "Death Magnetic" zu "Lightning / Puppets / Justice". Wie könnte man ernsthaft einen Vergleich anstreben? How Dare You!!! Filmkult ist etwas, das über Jahre gehegt und gepflegt werden muss. Kein Film hätte je an die Trilogie anschließen können. Niemals.
Was war das Beste, was Spielberg und Lucas unter den gegebenen Umständen hatten machen können? Richtig: einen Parallelismus zur Realität setzen. In Wirklichkeit sind 19 Jahre vergangen - in der Indy-Dimension sind 19 Jahre vergangen. So hadert niemand mit Versprechen, die eh nicht eingelöst werden könnten - Dr. Henry Jones ist halt ein alter Sack inzwischen und wird von jungen Aufstrebenden eingeholt.
Zugleich ergibt sich noch die Gelegenheit, die 50er Jahre zu parodieren - Atomtests, Rock n Roll, School Gangs und Pomade. Spielberg und Lucas dürfen zurückkehren in ihre "Back to the Future" (Executive Producer) und "American Graffiti"-Zeiten... das hat mir mit am besten gefallen.
Cate Blanchett war okay, sie holte viel aus einer Rolle heraus, die ich für zu überzogen betrachte.
Die Aliens... ich bleibe meiner blinden Äußerung treu und sage, ich komme mit dem Finale klar. Wobei ich eben auch schon mit "Dreamcatcher" klarkam... ich kann verstehen, wenn der Anblick des Aliens irritierte, aber wirklich deplatziert war es aus schon geäußerten Gründen nicht. Die Kristallschädelgeschichte ist Bindeglied genug, um das extraterrestrische Material aufzufangen. 7/10
- Iron Man:
Ich seh "Iron Man" ganz uneigennützig als generellen "Tag der offenen Tür" der Marvel Studios. Hier gibt's zu schnuppern und die Mechanismen von Yin und Yang, Gut und Böse, die sich komplementieren, werden von den Originalcomics, in den Film übertragen. In "Der unglaubliche Hulk" musste sich das Böse noch organisch mutieren lassen, um dem Hulk zu entsprechen, hier reicht wiederum als Komplementärteilchen ein Metallanzug. In beiden Fällen ist das Böse größer als das Gute, aber von gleicher Art und mit den entsprechenden Achillesfersen versehen.
So verwundert es dann auch nicht, dass "Iron Man" abgesehen von seinen "Lord of War"-Ansätzen mit Kritik an der Waffenlobby keinerlei Tiefe zu verzeichnen hat und vor allem als Unterhaltungsfilm funktioniert, was tatsächlich zu dem Vergleich mit "Fantastic Four" anregt - wobei eben "Iron Man" all das richtig macht, was "Fantastic Four" in den Sand setzte. Auch und vor allem dem großartigen Robert Downey Jr. zum Dank. Es gibt nur wenige (dann aber immer sehr coole) Szenen mit dem Eisenmann, aber nur dank Downey funktionieren die vielen Szenen ohne. Schade, dass die Nebendarstellergarde daneben so blass aussieht.
Für einen Einführungsfilm jedenfalls wird sehr viel versprochen, sehr viel mehr auch als ich von einer solch hellen und konfliktarmen Verfilmung erwartet hätte. Der unantastbare "Superman" hat ja für mich zum Beispiel null komma null funktioniert. 7/10

Da gabs sicher noch mehr, das will mir aber grad net einfallen...

psychopaul

so ein Schlingel!  :icon_mrgreen:

Den potentiellen, vermeintlichen noch am ehesten Konsensfilm 08 "There will be blood" gar nicht gesehen?  ;)

schaut ja bei dir nicht so aus, als hätte dich außer DK und NCFOM irgendwas großartig begeistert  :icon_confused:

Ich hoffe, deine Musikliste wird dann ergiebiger.  :icon_smile:  :icon_mrgreen: ;)
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Vince

Zitat von: psychopaul am  4 Dezember 2008, 19:57:56
Den potentiellen, vermeintlichen noch am ehesten Konsensfilm 08 "There will be blood" gar nicht gesehen?  ;)
Nope, ins Kino wollte da keiner rmit ein und bei DVDs bin ich geizig geworden... und der Ausleiher bin ich nicht so. Aber wenn er mal unter 10€ rutscht, isser mein. Ist nur eine Frage der Zeit. ;)

Zitatschaut ja bei dir nicht so aus, als hätte dich außer DK und NCFOM irgendwas großartig begeistert  :icon_confused:
Vielleicht hab ich die falschen Filme gesehen... aber wie gesagt, das ist längst nicht alles von 2008, was ich gesehen habe. Eher das Blockbusterzeugs...

ZitatIch hoffe, deine Musikliste wird dann ergiebiger.  :icon_smile:  :icon_mrgreen: ;)
Das denke ich mal. Die wird vor allem kompletter sein, denn da hab ich mehr den Überblick drüber. ;)

Mr. Vincent Vega

Zitat von: Vince am  4 Dezember 2008, 18:35:43
10.000 BC [...] R'esool ist ein Billigheld

:LOL: :LOL: :LOL:

Chili Palmer


Ein sehr gutes "Paprika"-Review, das mich die meiner Einschätzung nach zu kurz gekommene Charakterzeichnung mit anderen Augen sehen lässt.
Zwar bin ich immer noch der Ansicht, dass einen das Traum-Spektakel doch noch mehr berührt hätte, wenn man genauer über die Verstrickung der Wissenschaftler untereinander Bescheid gewusst hätte, aber das muss man sich halt über die Bilder und Symbole erschließen, und dass ein derartig intuitives Sehverhalten unumgänglich für den wahren "Paprika-Genuss" ist, wird von dir wiederholt sehr gut herausgearbeitet.

Ansonsten:

Kongeniale Musik, das stimmt.  :love:
Und ein kleiner Zusatz noch: Nicht nur die "Godfathers" werden als Kinoaushang gewürdigt, auch die anderen Kon-Werke hängen da herum.  :icon_razz:
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Vince

Ich bedanke mich für Lob und Ergänzungen!
War eine meiner letzten niveauvollen Besprechungen... im Moment schreib ich nur noch über Käse, wenn ich überhaupt noch was schreibe. Grad sammel ich Kritiken zu den vier "House"-Filmen zusammen... bin eher mit CD-Kritiken beschäftigt derzeit.

Gerade eben hab ich übrigens herausgefunden, dass anscheinend das Booklet einer Neuauflage des Filmes "Dead Man" Teile meiner Kritik zum Film zitiert...

Chili Palmer


Nicht schlecht.  :respekt:

Und ich freue mich jetzt schon auf die House-Filme. Teil Zwei ist einer meiner ewigen Lieblinge.

Mushi, Mushi!  :icon_lol:
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Vince

Zitat von: Chili Palmer am 27 Januar 2009, 21:45:20
Nicht schlecht.  :respekt:

Aber nicht, wenn die mich nicht mal zitieren, die Mistsäcke. Die haben das auseinandergerissen und in ihren eigenen Text integriert und als den ihren auch verkauft. ;)

vodkamartini

27 Februar 2009, 13:41:50 #436 Letzte Bearbeitung: 27 Februar 2009, 13:44:01 von vodkamartini
Sehr gute Besprechung von Taken. Hatte gehofft, dass es auf die Startseite kommt. Hat geklappt.  :icon_mrgreen:
Ich stimme dir in fast allen Punkten uneingeschränkt zu. Die Intention des Films ist überdeutlich. Es geht ganz klar "nur" um (Action-)Unterhaltung, das ist über die gesamte Laufzeit überdeutlich. Die ganze Masche vom "fiesen" Europa ist lediglich Schablone für die Gewaltausbrüche des Protagonisten und zu keiner Zeit ernst gemeint. Sehr richtig weist du auf den fundamentalen Unterschied zu Death Sentence hin, der fälschlichereweise oft in dieselbe Schublade gesteckt wird (und zwar lustigerweise sowohl von Gegnern wie auch von Befürwortern). Sehr wichtig auch die Hervorhebung der Besetzung. Ohne die vor allem in seinen historischen Rollen erarbeitete Seriosität und Glaubwürdigkeit Neesons würde der Film wesentlich schlechter funktionieren.
Einzig stört mich die unnötige Anbiederung an das Political Correctness-Lager. In deinem Text entsteht der Eindruck, dass es zwei gegensätzliche Rezeptions-Strömungen gibt, die der Film in gleichen Teilen hervorbringt. Tatsächlich ist die den Film verdammende Gruppe eine Mindeheit (ich habe sehr viele Besprechungen gelesen, auch aus dem Ausland, und überall übewiegt klar die postive Bewertung als zwar holzschnittartiger, aber überaus reißerischer Actionfilm). Und obwohl das Kino-Publikum keineswegs mit dem aus John Rambo (wie man erwarten könnte) vergleichbar war, habe ich im Anschluss keine negativen Stimmen gehört (bei Death Sentence übrigens schon!). Ich habe es ja selbst in meinem Text geschrieben: Hier schreien die gleichen Leute, die früher Stallone und Schwarzenegger an die Wand nagelten: Heute sind deren Filme natürlich kultige Beispiele für eine leider vergangene Action-Hochphase.
Taken ist simpel, malt Schwarz-Weiß und tritt der Political Correctness gehörig in den Hintern. Das ist nie ernst gemeint, und macht nicht zuletzt deshalb gehörig Spaß. Eine Message, einen psychologisierenden oder gar gesellschaftskritischen Unterbau gibt es nicht. 
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Vince

Zitat von: vodkamartini am 27 Februar 2009, 13:41:50
Sehr gute Besprechung von Taken. Hatte gehofft, dass es auf die Startseite kommt. Hat geklappt.  :icon_mrgreen:
Hossa, noch gar nicht gesehen. Meine zweite Startseitenbesprechung zu einem aktuellen Kinofilm nach den Simpsons, da schau an. Scheint sich wohl zu rentieren, dass ich wieder öfter mal ins Kino gehe. ;)
Danke dir, auch wenn deine auch nicht gerade die verkehrte Wahl gewesen wäre (überhaupt haben mir beide aktuellen Besprechungen, die wir fast parallel eingesetzt haben, sehr gut gefallen, will heißen auch die zu "The International"). Aber zB. Bretzelburgers 3/10er ebenso, die von mir durchaus auch Zustimmung erntet in gewissen Punkten.

ZitatEinzig stört mich die unnötige Anbiederung an das Political Correctness-Lager. In deinem Text entsteht der Eindruck, dass es zwei gegensätzliche Rezeptions-Strömungen gibt, die der Film in gleichen Teilen hervorbringt. Tatsächlich ist die den Film verdammende Gruppe eine Mindeheit.
Das ist richtig, dass dieser Eindruck entstehen kann - behauptet habe ich das allerdings nicht. Gemeint war einfach, dass es diese beiden Strömungen gibt, nicht etwa, dass sie in einem Verhältnis von 50:50 stünden. Die zweite Strömung habe ich einfach nur erwähnt, um sie gleich im Abschluss abzumildern und ihr die Schärfe zu nehmen ("Was "96 Hours" in der Anklage der letzteren Strömung jedoch mildernde Umstände bereitet, ist die Tatsache, dass..."). Ohne ihr aber ganz den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Vielleicht bin ich da nicht radikal genug, aber ich finde schon, dass man zumindest die Option nicht als ganz lächerlich abtun sollte, dass der Film europafeindlich wirken könnte - zumindest auf das Publikum, das wenig Erfahrung mit Action-B-Movies hat. Die Story entspricht ja schließlich im Wesentlichen denen, durch die sich Seagal im neuen Jahrtausend schon so oft gemetzelt hat, und es ist recht ungewöhnlich, dass ein solcher Film plötzlich so stark im Scheinwerferlicht steht - da sind Interpretationen in diese Richtung vorkalkuliert.

Sarge

Nun, nachdem ich die Water-Lady gesehen habe, muss ich sagen, ich versteh es nicht ;)
Hab mir dazu auch nochmal die Seite 3 deines Autorenthreads dazu interessiert durchgelesen und die hitzige Diskussion zwischen dir und Vega verfolgt. Ich mach's ungern, aber hier steh ich mal auf Vegas Seite. Als Burton-Nerd (der Rajko ja auch ist) hätte ich mir so gern von Shyamlan die verschüttete Phantasiegabe meiner Kindheit wieder freilegen lassen. Doch ich hab die Magie hier leider auch nicht spüren können. Ganz anders als bsp. in "Pan's Labyrinth". Vielleicht ist es letztlich doch nur Gefühl und Wahrnehmung, die hier entscheiden. Doch die großen Meister auf diesem Gebiet sind diejenigen, die die solchen Sujets, ganz rational betrachtet, anhaftende Lächerlichkeit vergessen machen. Das ist Shyamalan hier in meinen  Augen leider nicht gelungen.

Vince

Jup, da bin ich ehrlich gesagt auch von ausgegangen. ;)

Ich kann's schwer erklären, aber es stimmt, da war sehr viel Gefühl dabei. Dass der Film nicht rund ist, ist mir nicht entgangen, aber irgendwas hat er, was mich anspricht.

Was mich wundert ist, dass du den erst jetzt siehst bei deiner bisher positiven Einstellung zu Shyamalan; weder Kino noch DVD? Angst vor der Enttäuschung gehabt, die dann jetzt eingetreten ist?

Sarge

ZitatWas mich wundert ist, dass du den erst jetzt siehst bei deiner bisher positiven Einstellung zu Shyamalan; weder Kino noch DVD? Angst vor der Enttäuschung gehabt, die dann jetzt eingetreten ist?

Irgendwie schon. Und letztlich war sie ja leider berechtigt, wie sich nun zeigt. Wohl eine Schutzmaßnahme, um mir das positive Bild von Shymalan solange wie möglich zu bewahren (übrigens bei Cronenberg ähnlich, bei dessen "Eastern Promises" ich nach "History of Violence" auch recht skeptisch bin, wobei da natürlich schon wesentlich mehr auf der Habenseite steht, sodass ich auch Mittelmäßiges von ihm noch gut verschmerzen könnte). Aber jetzt hier auch Shymalans Erlöserfigur in "Lady...", die er sich selbst auf den Leib geschrieben hat... ich weiß nicht, ich finde das alles ziemlich unglücklich. Jetzt versuche ich erst recht, "The Happening" soweit wie möglich herauszuzögern ;)

Vince

Wäre aber klüger gewesen, du hättest den in einer Double Session schnell mitgenommen, so wie bei einem Pflaster: schnell und schmerzlos alles abreißen. Wenn du jetzt erst noch das Mädchen wirken lässt, den Schmerz vergisst und dir später dann alte Wunden wieder aufreißt, tust du dir doch nur unnötig weh. ;)

"Eastern Promises" hab ich beim Ansehen (auf DVD dann) übrigens als leise Enttäuschung empfunden, aber er wirkt immerhin leicht nach und womöglich wird eine Zweitsichtung das Bild verbessern.

Duke Skywalker

Unverhofft kommt oft. Da stellt der gute Vince doch tatsächlich die Kritik zur siebten Staffel der Simpsons online.  :icon_eek:  :dodo:
Hoffentlich lässt du uns nicht wieder 2 Jahre warten bis es weiter geht, denn ich bin unglaublich gespannt auf deine ausführliche Meinung zu den Staffeln 11+.  :icon_razz:
Bro Code #24: When wearing a baseball cap, a Bro may position the brim at either 12 or 6 o'clock.
All other angles are reserved for rappers and the handicapped.

Stefan M

Zitat von: Duke Skywalker am  5 März 2009, 17:14:51
Unverhofft kommt oft. Da stellt der gute Vince doch tatsächlich die Kritik zur siebten Staffel der Simpsons online.  :icon_eek:  :dodo:

Hat er tatsächlich? Hat er? Hat er? *gier*

Er hat!  :dodo:

Daaanke sehr!
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

Vince

Büdde büdde. Hoffentlich gefällt's.  :icon_redface: ;)

Hat leider was länger gedauert, die totale Schreibblockade. Aber naja, jetzt ist sie ja da.  ;)

Zitat von: Duke Skywalker am  5 März 2009, 17:14:51
Hoffentlich lässt du uns nicht wieder 2 Jahre warten bis es weiter geht, denn ich bin unglaublich gespannt auf deine ausführliche Meinung zu den Staffeln 11+.  :icon_razz:

Da bin ich selbst schon drauf gespannt. Das wird ne Herausforderung, oh je oh je...

Stefan M

Zitat von: Vince am  5 März 2009, 19:40:47
Büdde büdde. Hoffentlich gefällt's.  :icon_redface: ;)

's gefällt.  ;)

Ein paar lose Anmerkungen, die mir so beim Lesen in den Sinn gekommen sind:

- Die Auflösung der "Wer erschoß Mr. Burns?"-Doppelfolge funktioniert in der deutschen Synchronisation nicht so richtig. Kurz bevor Mr. Burns am Ende der ersten Folge "erschossen" wird und auf den Simpson-Wagen zugeht, fragt er - was wir zu dem Zeitpunkt natürlich noch nicht wissen - Maggie: "Was freuen Sie sich denn so?", während es später in der Aufklärungsfolge folgerichtig "Was freust du dich denn so?" heißt. Das liegt natürlich daran, daß zum Abschluß der sechsten Staffel noch niemand wußte, wer der Täter sein sollte. Im Deutschen ist man bei der Synchronisation nicht unverständlich davon ausgegangen, daß es sich um einen Erwachsenen und nicht ein Kind handeln dürfte. Im Englischen stellt sich die Frage aufgrund des üblichen "you" natürlich nicht.

- "Filmstar wider Willen" ist die vielleicht beste von vielen Highlight-Folgen ("Der behinderte Homer", "Das schwarze Schaf", "Wer erfand Itchy & Scratchy?" usw.) der siebten Staffel. Mein persönlicher Favorit ist ja die Szene, in der der Cutter nach Milhouses Verschwinden während der Dreharbeiten seinen Notfallplan präsentiert und völlig sinnfrei bereits abgedrehte Szenen mit dem "Yabbadabbadoo" schreienden Milhouse reinschneidet, die so gar nicht in den Zusammenhang passen wollen. Später wird der bewußte Einbau von offensichtlichen Filmfehlern ja in der Eingangssequenz von "Das geheime Bekenntnis" auf die Spitze getrieben, wenn sich die Schüler einen völlig amateurhaft inszenierten Bericht über den legendären Jebediah Springfield ansehen, wie er gerade den Bären mit bloßen Händen erlegt: Wenn Jebediah den Bär "reitet", verwandelt er sich in der Totalen in ein ihm nicht annähernd ähnlich sehendes Double (ohne Schnauzbart!), der Bär ist je nach Einstellung problemlos als Mann im Bärenkostüm identifizierbar, und am Ende der Szene schieben zwei Dorf-Statisten gaaanz unauffällig mit ihren Händen ein Pferd durchs Bild. Herrlich.  :icon_mrgreen:

- Die anrührenden Momente sowie das Zwischenmenschliche kommen hier im Gegensatz zu den späteren Staffeln immer noch nicht zu kurz. Man kann alle Figuren immer noch richtig gern haben. Das Schlußbild von "Wer ist Mona Simpson?", bei dem der traurige Homer nach der Abfahrt seiner Mutter verträumt auf der Motorhaube sitzt, während die Sonne untergeht, ist eines der schönsten und einprägsamsten der ganzen Serie, der Homer/Lisa-Handlungsstrang in "Die Reise nach Knoxville" gefällt enorm, weil hier Homer einfach unglaublich liebenswert rüberkommt, und nicht zuletzt "Ein Sommer für Lisa" versprüht - wie du ganz richtig sagst - ein wundervoll wehmütiges Gefühl. Der Vergleich mit "Stand by Me" ist interessant. Er ist mir bisher nicht in den Sinn gekommen, aber das trifft es tatsächlich sehr gut, welche Wirkung die Folge ausstrahlt.

- Da du es nicht erwähnt hast, will ich es an dieser Stelle unbedingt tun: Das "Planet der Affen"-Musical in "Selma heiratet Hollywood-Star" ist der Brüller! http://www.youtube.com/watch?v=ZNAgVb08btw&feature=related  :dodo:
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

Vince

6 März 2009, 11:36:23 #446 Letzte Bearbeitung: 6 März 2009, 11:38:30 von Vince
Zitat von: Stefan M am  6 März 2009, 11:15:30
- Die Auflösung der "Wer erschoß Mr. Burns?"-Doppelfolge funktioniert in der deutschen Synchronisation nicht so richtig. Kurz bevor Mr. Burns am Ende der ersten Folge "erschossen" wird und auf den Simpson-Wagen zugeht, fragt er - was wir zu dem Zeitpunkt natürlich noch nicht wissen - Maggie: "Was freuen Sie sich denn so?", während es später in der Aufklärungsfolge folgerichtig "Was freust du dich denn so?" heißt. Das liegt natürlich daran, daß zum Abschluß der sechsten Staffel noch niemand wußte, wer der Täter sein sollte. Im Deutschen ist man bei der Synchronisation nicht unverständlich davon ausgegangen, daß es sich um einen Erwachsenen und nicht ein Kind handeln dürfte. Im Englischen stellt sich die Frage aufgrund des üblichen "you" natürlich nicht.
Ist mir noch gar nicht so bewusst gewesen, aber jetzt wo du's sagst... hab allerdings die Folge die letzten fünf, sechsmal eh auf Englisch gesehen.

Zitat- "Filmstar wider Willen" ist die vielleicht beste von vielen Highlight-Folgen ("Der behinderte Homer", "Das schwarze Schaf", "Wer erfand Itchy & Scratchy?" usw.) der siebten Staffel. Mein persönlicher Favorit ist ja die Szene, in der der Cutter nach Milhouses Verschwinden während der Dreharbeiten seinen Notfallplan präsentiert und völlig sinnfrei bereits abgedrehte Szenen mit dem "Yabbadabbadoo" schreienden Milhouse reinschneidet, die so gar nicht in den Zusammenhang passen wollen. Später wird der bewußte Einbau von offensichtlichen Filmfehlern ja in der Eingangssequenz von "Das geheime Bekenntnis" auf die Spitze getrieben, wenn sich die Schüler einen völlig amateurhaft inszenierten Bericht über den legendären Jebediah Springfield ansehen, wie er gerade den Bären mit bloßen Händen erlegt: Wenn Jebediah den Bär "reitet", verwandelt er sich in der Totalen in ein ihm nicht annähernd ähnlich sehendes Double (ohne Schnauzbart!), der Bär ist je nach Einstellung problemlos als Mann im Bärenkostüm identifizierbar, und am Ende der Szene schieben zwei Dorf-Statisten gaaanz unauffällig mit ihren Händen ein Pferd durchs Bild. Herrlich.  :icon_mrgreen:
Und außerdem in "Lisa als Vegetarierin", wo es den ultrabilligen Propagandalehrfilm für Rindfleisch mit Troy McClure gibt. Für diese billig gedrehten Filmdokumente hat die Serie ja eh seit jeher ein Faible (die erste, an die ich mich erinnern kann, läuft als Aufklärungsfilm im Atomkraftwerk, wo Bart und seine Schulklasse eine Führung erleben, als kurz danach Homer gefeuert wird). Verständlich, wo das ja besser als alles andere den Unterschied zwischen gesellschaftlichem Schein und innerem Sein aufzeigt.

Zitat- Die anrührenden Momente sowie das Zwischenmenschliche kommen hier im Gegensatz zu den späteren Staffeln immer noch nicht zu kurz. Man kann alle Figuren immer noch richtig gern haben. Das Schlußbild von "Wer ist Mona Simpson?", bei dem der traurige Homer nach der Abfahrt seiner Mutter verträumt auf der Motorhaube sitzt, während die Sonne untergeht, ist eines der schönsten und einprägsamsten der ganzen Serie, der Homer/Lisa-Handlungsstrang in "Die Reise nach Knoxville" gefällt enorm, weil hier Homer einfach unglaublich liebenswert rüberkommt, und nicht zuletzt "Ein Sommer für Lisa" versprüht - wie du ganz richtig sagst - ein wundervoll wehmütiges Gefühl. Der Vergleich mit "Stand by Me" ist interessant. Er ist mir bisher nicht in den Sinn gekommen, aber das trifft es tatsächlich sehr gut, welche Wirkung die Folge ausstrahlt.
So ist es, da wird sich durchaus noch getraut, ins Gefühl zu sehen. Am Wochenende hab ich erstmals ein paar Folgen von Seth McFarlanes "American Dad" gesehen, und irgendwie fand ich es einfach nur traurig, wie verkrampft da jedwedem Anflug von Gefühl aus dem Weg gegangen wird und wie bemüht da um jeden Zentimeter gekämpft wird, der mit irgendeinem Gag gefüllt werden kann, der alles Andere um zehn Pirouetten übertrumpft. Und wie vorhersehbar die Serie dadurch paradoxerweise im Endeffekt wird.

Zitat- Da du es nicht erwähnt hast, will ich es an dieser Stelle unbedingt tun: Das "Planet der Affen"-Musical in "Selma heiratet Hollywood-Star" ist der Brüller! http://www.youtube.com/watch?v=ZNAgVb08btw&feature=related  :dodo:
Hab ich das echt nicht erwähnt? Ich mag Musicaleinlagen bei den Simpsons eher weniger (die vor dem Freudenhaus war noch ganz nett), aber diese hier liebe ich abgöttisch.


Edit: Und danke fürs Lesen! Ist ja nicht gerade wenig...

Stefan M

Zitat von: Vince am  6 März 2009, 11:36:23
Ist mir noch gar nicht so bewusst gewesen, aber jetzt wo du's sagst... hab allerdings die Folge die letzten fünf, sechsmal eh auf Englisch gesehen.

Da PRO 7 die Folgen oftmals unmittelbar nacheinander ausstrahlt, fällt das natürlich umso stärker auf.

ZitatUnd außerdem in "Lisa als Vegetarierin", wo es den ultrabilligen Propagandalehrfilm für Rindfleisch mit Troy McClure gibt. Für diese billig gedrehten Filmdokumente hat die Serie ja eh seit jeher ein Faible (die erste, an die ich mich erinnern kann, läuft als Aufklärungsfilm im Atomkraftwerk, wo Bart und seine Schulklasse eine Führung erleben, als kurz danach Homer gefeuert wird). Verständlich, wo das ja besser als alles andere den Unterschied zwischen gesellschaftlichem Schein und innerem Sein aufzeigt.

Klar, die Folge unbedingt auch, wobei ich zugeben muß, daß sie mir nicht so intensiv hängen geblieben ist wie ein Großteil der anderen.

ZitatSo ist es, da wird sich durchaus noch getraut, ins Gefühl zu sehen. Am Wochenende hab ich erstmals ein paar Folgen von Seth McFarlanes "American Dad" gesehen, und irgendwie fand ich es einfach nur traurig, wie verkrampft da jedwedem Anflug von Gefühl aus dem Weg gegangen wird und wie bemüht da um jeden Zentimeter gekämpft wird, der mit irgendeinem Gag gefüllt werden kann, der alles Andere um zehn Pirouetten übertrumpft. Und wie vorhersehbar die Serie dadurch paradoxerweise im Endeffekt wird.

Von "American Dad" ist mir bisher noch keine Folge über den Weg gelaufen. Aber das ist halt ein Wandel, den ich bei den "Simpsons" besonders bedauert habe: daß den Gefühlen irgendwann kaum mehr Platz eingeräumt und mehr und mehr auf Nonstop-Gags Wert gelegt wurde. Vielleicht hat sich das mittlerweile ja wieder etwas zum Positiven geändert - ich gucke die neueren Folgen so gut wie gar nicht mehr -, die Kritiken sind ja teilweise nicht mehr ganz so vernichtend wie früher, wenn ich mir den "Simpsons"-Thread hier so ansehe. Ich habe da grad von der Folge gelesen, in der Mona Simpson stirbt. Keine Ahnung, wie die aufgemacht ist, aber das läßt zumindest erahnen, daß zumindest in dieser einen Folge mal wieder etwas mehr die Gefühlsschiene gefahren wurde.

ZitatHab ich das echt nicht erwähnt? Ich mag Musicaleinlagen bei den Simpsons eher weniger (die vor dem Freudenhaus war noch ganz nett), aber diese hier liebe ich abgöttisch.

Geht mir ähnlich. Ich stehe den Musicaleinlagen grundsätzlich sehr, sehr skeptisch gegenüber (nicht zuletzt dank "Und nun alle singen und tanzen" - eine grauenhafte Episode), aber diese ungewöhnliche Variante von "Planet der Affen" ist einfach großartig.

ZitatEdit: Und danke fürs Lesen! Ist ja nicht gerade wenig...

Das stimmt, aber immer wieder gern. War gestern für mich die ideale Abendlektüre.  ;)
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

Bretzelburger

Mal eine kurze Bemerkung zu dem aktuellen Review Tipp - schön geschrieben und originell umgesetzt, aber mir persönlich bleibst du zu sehr bei dem Vergleich zum ersten Teil, ohne den Film als solchen näher zu betrachten. Du erwähnst zwar sehr viele Details, aber gehst kaum auf deren Intention im Gesamtkonzept ein. Obwohl ich das meiste, was du schreibst, unterschreiben würde, sehe ich den Film viel kritischer. Du beschreibst die meisten Bestandteile aus der Sicht des Filmkenners, der schon weiß, wie die Dinge einzuordnen sind, aber damit gehörst du mit Sicherheit zu einer Minderheit unter den Filmguckern. Schon hier in der OFDB-Diskussion ist zu erkennen, dass viele die Fernsehshow aus der Kindheit oder die Godzilla-Version zu lang fanden und die Rolle von Ling Bai zu nervig (dazu gehörst du ja auch), aber gerade diese Details geben dem Film erst den Charakter der comichaften Satire. Nur wird der Film gar nicht als solche verstanden (von dir schon), sondern diese Elemente nur als störend empfunden.

Vince

Zitat von: Bretzelburger am 18 April 2009, 12:31:46
Mal eine kurze Bemerkung zu dem aktuellen Review Tipp - schön geschrieben und originell umgesetzt, aber mir persönlich bleibst du zu sehr bei dem Vergleich zum ersten Teil, ohne den Film als solchen näher zu betrachten. Du erwähnst zwar sehr viele Details, aber gehst kaum auf deren Intention im Gesamtkonzept ein.
Ich habe deine Kritik gelesen und weiß jetzt, was du hiermit meinst, könnte den Spieß aber auch umdrehen und sagen, dass du den ersten Teil zu sehr ausblendest, um "Crank 2" im Gesamten gerecht werden zu können. Denn dass die Fortsetzung auch auf dem Kumulationsprozess basiert - und für einen solchen braucht man nun mal das Vorangegangene, wie will man etwas weiter anhäufen, wenn der ursprüngliche Haufen weg ist? - ist ja unübersehbar.
Aber ich mag deine Kritik und würde sagen, dass sie sich prima mit meiner ergänzt, während wir beide erstaunliche Übereinstimmungen haben, was Details betrifft (zB. der "Robocop"-Vergleich). Du für deinen Teil musstest den 1. Teil ausblenden, um deine Argumentation auf die Beine zu stellen, ich dagegen durfte das Sequel nicht allzu autark betrachten, um die "Kurbel"-Metapher und den dahinter liegenden Argumentationsansatz rechtfertigen zu können. Hat beides seine Berechtigung, wie ich finde.

ZitatDu beschreibst die meisten Bestandteile aus der Sicht des Filmkenners, der schon weiß, wie die Dinge einzuordnen sind, aber damit gehörst du mit Sicherheit zu einer Minderheit unter den Filmguckern. Schon hier in der OFDB-Diskussion ist zu erkennen, dass viele die Fernsehshow aus der Kindheit oder die Godzilla-Version zu lang fanden und die Rolle von Ling Bai zu nervig (dazu gehörst du ja auch), aber gerade diese Details geben dem Film erst den Charakter der comichaften Satire. Nur wird der Film gar nicht als solche verstanden (von dir schon), sondern diese Elemente nur als störend empfunden.
Die Sache mit Bai Ling (Ling Bai, wie auch immer ;) ) war bei mir auch eher eine persönliche Abneigung gegen nervige Anhängsel, was rückblickend wohl auch der Grund ist, weshalb ich das im Review nicht negativ vermerkt habe. Denn du hast Recht, genauso wie die Godzilla- und Talkshowsequenzen gehört das zur Comichaftigkeit des Films dazu.
Ansonsten: mag ja sein, dass ich zur Minderheit gehöre, nur warum sollte ich dieser Minderheit nicht auch ein Forum geben? Wie nachvollziehbar oder nicht meine Kritik für Ottonormal-Kinogänger ist, weiß ich nicht, aber ich gelte ja generell sowieso nicht gerade als der massenkompatibelste ofdb-Schreiberling, von daher passt das schon. ;)

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