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Autoren-Thread: Chili Palmer

Begonnen von Chili Palmer, 1 Dezember 2006, 00:15:27

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Chili Palmer

"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Mr. Vincent Vega

Zitat von: Vince am 27 Juli 2007, 13:46:40
Derbe! Das muss aber doch ein Fake sein...

Ja, das ist Chilis heimlicher Zweit-Account. :icon_razz:

Das Review greift imo in die richtige Richtung, denkt aber nicht bis zu Ende.

Vince

Zitat von: Chili Palmer am 27 Juli 2007, 13:48:04
Hö? Welcher Thread?

Na dann hast du die falsche Kritik verlinkt. Du hast nämlich eine Starship Troopers-Kritik verlinkt. Sehe aber gerade, dass du auch eine neue Kritik geschrieben hast und die wohl hier verlinken wolltest.

Die Troopers-Kritik ist aber imho auf dem falschen Dampfer...

Chili Palmer

Also, bevor hier sich hier die Missverständnisse stapeln:

Ja, ich habe eine neue Kritik geschrieben. Wollte die aber nicht posten (auch wenn der Film fraglos ein wenig Werbung nötig hätte).
Nein, das ist kein Irrtum mit der verlinkten "Starship Troopers"-Kritik.

Ist aber scheinbar die erste Kritik des Users, und dann gleich so ein Brummer, deswegen wollte ich die mal hervorheben.

Selbstverständlich dachte ich nach den ersten Zeilen auch erstmal "what the...", aber ich erzähle es ja schon seit Ewigkeiten jedem, der zuhören will (und auch jedem, der nicht zuhören will), dass Verhoeven einer der missverstandensten Regisseure überhaupt ist, weil seine Art, geistige Mitarbeit vom Publikum vorauszusetzen und Satire nicht als solche massiv zu kennzeichnen, zu gewaltigen Missinterpretationen führt. Und nun hat hier jemand (deshalb meine Erwähnung von "kongenial") versucht, diese vom Film zur Schau gestellte Ernsthaftigkeit in eine Kritik zu übertragen, die Satire ebenfalls nicht deutlich herauszustellen, was besten-/schlimmstenfalls auch kräftige Missverständnisse nach sich ziehen kann. Gewagter Ansatz, aber im letzten Absatz der Kritik ja auch erklärt.

@ Mr. VV: Inwiefern greift sie denn zu kurz? Ich finde ja, sie greift weiter als eine Menge anderer Kritiken zum Film.   
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Vince

Zitat von: Chili Palmer am 27 Juli 2007, 14:04:00
Gewagter Ansatz, aber im letzten Absatz der Kritik ja auch erklärt.   

Lol alles klar, bis dahin hatte ich auch gar nicht gelesen...

Aber warum postest du den Link denn dann nicht in den allgemeinen Autorenthread?

Mr. Vincent Vega

Zitat von: Chili Palmer am 27 Juli 2007, 14:04:00
@ Mr. VV: Inwiefern greift sie denn zu kurz? Ich finde ja, sie greift weiter als eine Menge anderer Kritiken zum Film.   

Das tut sie zweifellos, was aber auch nicht schwer ist in einem Pool voller Hobbykritiker, denen beim ümeräßigen Versprühen des roten Lebenssaftes schnell mal einer abgeht. Das Review versucht aus Verhoeven einen Sozialisten zu machen, was er imo nicht ist, und erzählt etwas von Kollektiven und Uneigennutz des Volkes, ohne darauf hinzuweisen, dass sich der Regisseur gerade darüber amüsiert. Der Aspekt der Satire ist imo ohnehin etwas zwiespältig: Ich finde, so sehr ich den Film schätze, dass er ziemlich menschenverachtend hinsichtlich seiner Inszenierung ist - um seine grundsätzliche Aversion gegen den Menschen als selbstzerstörerischen Troll zum Ausdruck zu bringen, führt Verhoeven seine naiven Grinsebacken-Darsteller regelrecht vor und weist mitunter unverblühmt darauf hin (Denise Richards fliegt ein Raumschiff als hätte sie 'nen Stock im Arsch), wie ahnungslos sich diese in einem bunten Actionmovie befinden, während ihr Regisseur deren Dummheit zum sofortigen Beweis seiner These vom Menschen als Rudeltier ausnutzt.

Chili Palmer

Zitat von: Vince am 27 Juli 2007, 14:16:49
Aber warum postest du den Link denn dann nicht in den allgemeinen Autorenthread?

Hmm... weil ich ein bisschen blöd bin?  :icon_redface:

Hatte da echt nicht drüber nachgedacht, aber klar, beim nächsten Mal wandert so etwas in den richtigen Thread. Sonst hustet mir hier am Ende einer noch etwas, von wegen fremde Lorbeeren.  ;)

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 27 Juli 2007, 14:22:26
Das Review versucht aus Verhoeven einen Sozialisten zu machen, was er imo nicht ist, und erzählt etwas von Kollektiven und Uneigennutz des Volkes, ohne darauf hinzuweisen, dass sich der Regisseur gerade darüber amüsiert.

Da habe ich das wohl lockerer wahrgenommen, denn mir erschien das so, als würde das Review ebenso wie Verhoeven über die "Lebenssaft-Abgeher" lächeln, als kleine Tretmine auf dem Review-Schlachtfeld sozusagen. So ernst wie du habe ich das gar nicht interpretiert, das wäre definitiv schwieriger, denn als Sozialisten sehe ich Verhoeven nun auch nicht gerade. 

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 27 Juli 2007, 14:22:26
Ich finde, so sehr ich den Film schätze, dass er ziemlich menschenverachtend hinsichtlich seiner Inszenierung ist

Hier stellt sich natürlich wieder die Frage von der Wahl von Verhoevens Mitteln, denn wenn sich etwas durch sein Werk zieht, dann ein schonungsloser Umgang mit dem Menschen, satirisch überhöht oder nicht. Das ist dann für den Zuschauer sehr stark an der eigenen Interpretation aufzuhängen, was menschenverachtend ist und was nicht.
Verhält sich wohl ähnlich wie mit Kubrick, mit dessen "Gottesblick" du dich laut eigener Aussage ja auch nicht so recht anfreunden kannst, wohingegen andere in ihm einen großen Humanisten sehen, der sich bloß schützend hinter kalter Fassade duckt.

Und was deine Zweitaccount-Theorie angeht, so muss ich dich leider enttäuschen:

Erstens würde ich mich nie nach schottischen Rockbands oder entfremdeten Taxifahrern benennen, und zweitens muss man sich folgendes vor Augen führen: Wäre dies mein Zweitaccount, so wäre dies mein Review. Und das kann ja nun echt nicht angehen, denn wie du so schön bemerkt hast, wirkt es ein wenig unausgereift. Würde mir nie passsieren.  :rofl:

PS: Hätte ich je einen Zweitaccount, ich würde mich "Park Chan-Wookie" nennen.  :icon_mrgreen:
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Vince

Zitat von: Chili Palmer am 27 Juli 2007, 14:41:14
Hatte da echt nicht drüber nachgedacht, aber klar, beim nächsten Mal wandert so etwas in den richtigen Thread. Sonst hustet mir hier am Ende einer noch etwas, von wegen fremde Lorbeeren.  ;)
Mit dem falschen Namen? Glaub ich nicht.  ;)

ZitatPS: Hätte ich je einen Zweitaccount, ich würde mich "Park Chan-Wookie" nennen.  :icon_mrgreen:

:rofl:

McKenzie

28 Juli 2007, 15:59:09 #98 Letzte Bearbeitung: 28 Juli 2007, 16:03:14 von McKenzie
Ich muss mich an dieser Stelle doch kurz einklinken. Zunächst einmal ist Rajkos Vermutung vollkommen falsch. Der Autor dieser Kritik ist, wie erwähnt, ein Freund von mir und ebenso wie ich das komplette Gegenteil eines Gorehounds. Sprich: Das reichlich spritzende rote Nass hat uns sicherlich am wenigsten beeindruckt. Das ist schlicht als Teil von Verhoevens "Publikumsfreundlichkeit" zu verstehen. Denn egal was in seinen Filmen auch passiert: Er tut seinem Publikum stets den Gefallen, das zu zeigen, was es sehen will, nämlich Sex und Gewalt (das ist populär- und seid doch ehrlich- DAGEGEN habt ihr alle nichts  :icon_twisted:). Mag plump klingen, ist aber eigentlich ungemein perfide. Was für ein BRAINBUG Jean-Luc Godard sein könnte wenn er jemals in seiner Karriere wirklich auf Sex und Gewalt gesetzt hätte.

Aber damit verliere ich schon zuviele Worte darüber da es, wie schon erwähnt, nebensächlich ist. Paul Verhoeven ist sicherlich kein Sozialist, vielmehr ein sardonischer Humanist (ja, imo ist das durchaus möglich!). Ich offeriere ein interessantes Fundstück aus der filmzentrale-Kritik zu "Black Book":

ZitatJacques Rivette lässt sich keinen Verhoeven entgehen, diese Filme, sagt er, "handeln vom Überleben in einer Welt, die von Arschlöchern bevölkert ist. Und das ist seine Philosophie."

That's it! Kompakter kann man den roten Faden in Verhoevens Werk nicht zusammenfassen. Deswegen wundert es mich auch, das Rajko so mit seinen Filmen sympathisiert denn gleiches gilt beispielsweise auch für Kubrick (nach der gestrigen Dritt-Sichtung von "Clockword Orange" scheint mir diese Behauptung nicht besonders hochgegriffen).

Zitat von: Chili Palmer am 27 Juli 2007, 14:04:00
Selbstverständlich dachte ich nach den ersten Zeilen auch erstmal "what the...", aber ich erzähle es ja schon seit Ewigkeiten jedem, der zuhören will (und auch jedem, der nicht zuhören will), dass Verhoeven einer der missverstandensten Regisseure überhaupt ist, weil seine Art, geistige Mitarbeit vom Publikum vorauszusetzen und Satire nicht als solche massiv zu kennzeichnen, zu gewaltigen Missinterpretationen führt. Und nun hat hier jemand (deshalb meine Erwähnung von "kongenial") versucht, diese vom Film zur Schau gestellte Ernsthaftigkeit in eine Kritik zu übertragen, die Satire ebenfalls nicht deutlich herauszustellen, was besten-/schlimmstenfalls auch kräftige Missverständnisse nach sich ziehen kann. Gewagter Ansatz, aber im letzten Absatz der Kritik ja auch erklärt.

:respekt: Word!
Ich habe ALLE ODFb-Kritiken gelesen und war vollkommen sprachlos vor Entsetzen. Ganz unabhängig von freundschaftlicher Loyalität ist seine Kritik in meinen Augen die einzige, die die Sache mit den richtigen Handschuhen anpackt. Mein Text wird in eine ähnliche Richtung gehen, allerdings hat er mir leider schon das Stilmittel der Satire vorweggenommen so dass ich leider nicht mehr ganz so boshaft werden kann.  ;)

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 27 Juli 2007, 14:22:26Das Review versucht aus Verhoeven einen Sozialisten zu machen, was er imo nicht ist, und erzählt etwas von Kollektiven und Uneigennutz des Volkes, ohne darauf hinzuweisen, dass sich der Regisseur gerade darüber amüsiert.

Wie gesagt, ich glaube kaum, das er aus Verhoeven einen Sozialisten machen will. Diesen Irrtum könnte nämlich nur jemand begehen, der noch zuwenige seiner Filme kennt.  :icon_mrgreen: Und die Schadenfreude Verhoevens über eben jenen grotesken Gemeinschaftsdrang kann man doch eigentlich kaum mehr offensiver veranschaulichen?!

ZitatDer Aspekt der Satire ist imo ohnehin etwas zwiespältig: Ich finde, so sehr ich den Film schätze, dass er ziemlich menschenverachtend hinsichtlich seiner Inszenierung ist - um seine grundsätzliche Aversion gegen den Menschen als selbstzerstörerischen Troll zum Ausdruck zu bringen, führt Verhoeven seine naiven Grinsebacken-Darsteller regelrecht vor und weist mitunter unverblühmt darauf hin (Denise Richards fliegt ein Raumschiff als hätte sie 'nen Stock im Arsch), wie ahnungslos sich diese in einem bunten Actionmovie befinden, während ihr Regisseur deren Dummheit zum sofortigen Beweis seiner These vom Menschen als Rudeltier ausnutzt.

Du hast soeben ziemlich punktgenau formuliert was in meinen Augen eine Satire ausmacht. Wer den Hohn (als Mensch) hat braucht für den Spott (für andere Menschen) nicht zu sorgen? Das wäre m. E. ein völlig falscher Ansatz. Was du geschrieben hast trifft beispielsweise auch sehr schön auf Kubricks (Meisterwerk  :love:) "Dr. Strangelove" oder Damiano Damianis "Girolimoni" zu. Und wenn man besieht, welche Gesellschaft Verhoeven attackiert so ist dieses Vorgehen gleich doppelt einleuchtend: Wie will man dem "amerikanischen Volke" ( :icon_twisted:) schon anders beikommen? Und letztlich spielt - und das findest du vermutlich gerade penetrant, ich persönlich habe Verhoeven dadurch endgültig in meinen Regie-Himmel erhoben - der Regisseur die Amerikaner auch mehr oder minder mit ihren eigenen Waffen und ihrer eigenen Mentalität gegeneinander aus und das mit einer brachialen Dosis Schadenfreude. Wie sich der gute Mann (den ich im übrigen sehr sympathisch finde) noch heute über seinen Film ins Fäustchen lachen dürfte...! :rofl:

Zitat von: Chili Palmer am 27 Juli 2007, 14:41:14
Erstens würde ich mich nie nach schottischen Rockbands oder entfremdeten Taxifahrern benennen, und zweitens muss man sich folgendes vor Augen führen: Wäre dies mein Zweitaccount, so wäre dies mein Review. Und das kann ja nun echt nicht angehen, denn wie du so schön bemerkt hast, wirkt es ein wenig unausgereift. Würde mir nie passsieren.  :rofl:

Für ein Debüt ist es imo eine wirklich beachtliche Leistung- er steigt in etwa auf einem Niveau ein, das ich erst vor einem Jahr erreicht habe... :icon_redface: Außerdem haben wir uns den Film im Zuge eines 27stündigen Filmmarathons nach einer durchglotzten Nacht morgens um 9 Uhr ( :kotz:) angesehen und das sind natürlich nicht gerade beste Vorraussetzungen... :icon_lol:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Mr. Vincent Vega

Zitat von: McKenzie am 28 Juli 2007, 15:59:09
Ich muss mich an dieser Stelle doch kurz einklinken. Zunächst einmal ist Rajkos Vermutung vollkommen falsch. Der Autor dieser Kritik ist, wie erwähnt, ein Freund von mir und ebenso wie ich das komplette Gegenteil eines Gorehounds.

Lesen, Kenzie, Lesen. Meine Aussage

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 27 Juli 2007, 14:22:26
Zitat von: Chili Palmer am 27 Juli 2007, 14:04:00
@ Mr. VV: Inwiefern greift sie denn zu kurz? Ich finde ja, sie greift weiter als eine Menge anderer Kritiken zum Film.   

Das tut sie zweifellos, was aber auch nicht schwer ist in einem Pool voller Hobbykritiker, denen beim überäßigen Versprühen des roten Lebenssaftes schnell mal einer abgeht.

bezieht sich auf die Masse der ofdb-Reviews, nicht auf die Besprechung deines Busenkumpels.

Zitat von: McKenzie am 28 Juli 2007, 15:59:09
Und letztlich spielt - und das findest du vermutlich gerade penetrant, ich persönlich habe Verhoeven dadurch endgültig in meinen Regie-Himmel erhoben - der Regisseur die Amerikaner auch mehr oder minder mit ihren eigenen Waffen und ihrer eigenen Mentalität gegeneinander aus und das mit einer brachialen Dosis Schadenfreude.

Ich weiß nicht, warum du mich immer so konsequent falsch einschätzt. Verhoeven war schon immer und wird auch immer einer meiner Lieblingsregisseure bleiben. Nur weil ich BLACK BOOK beschissen fand, heißt das nicht, dass ich den Mann nicht für einen der interessantesten, direktesten und trotz seines Zynismus' humorvollsten Regisseure der 80er und 90er-Jahre halte.

McKenzie

28 Juli 2007, 16:29:38 #100 Letzte Bearbeitung: 28 Juli 2007, 16:33:46 von McKenzie
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 28 Juli 2007, 16:13:23
Lesen, Kenzie, Lesen. Meine Aussage

Ich hatte das schon verstanden. Allerdings war ich der Meinung, einen kleinen Unterton zu spüren, den ich bei derlei Aussagen von dir immer spüre, seitdem du dich über "Irreversiblé"-Verehrer

Zitat[man könnte ja meinen, jener (Verstand) würde bei nahezu allen ofdb-Autoren allein wegen etwas manipulativer Pseudo-Gewalt automatisch ausgeblendet]

so geäußert hast. Das "nahezu" fällt hier auch auf, aber irgendwie nicht ins Gewicht.  ;)

Zitatbezieht sich auf die Masse der ofdb-Reviews

Und die sind wirklich mehr als ernüchternd. Wenn ich mich recht entsinne war keines dabei, das den Film wirklich als Satire entlarvt hat!  :icon_eek: Und dabei ist er einer der brillantesten Vertreter dieser Gattung der mir seit langem untergekommen ist!  :LOL: Vor allem WEIL er so herrlich antiamerikanisch ist.  :love: (Keine Kommentare hierzu - Achtung, Polemik  :icon_lol:)

ZitatIch weiß nicht, warum du mich immer so konsequent falsch einschätzt. Verhoeven war schon immer und wird auch immer einer meiner Lieblingsregisseure bleiben. Nur weil ich BLACK BOOK beschissen fand, heißt das nicht, dass ich den Mann nicht für einen der interessantesten, direktesten und trotz seines Zynismus' humorvollsten Regisseure der 80er und 90er-Jahre halte.

Ich kenne dich eben noch nicht gut genug.  ;) Und die Gründe, die du gegen "Black Book" anführst sind für mich gerade deswegen nicht nachvollziehbar WEIL du Verhoeven als Fan eigentlich kennen und es besser wissen solltest. Wenn dieser Film eine verbitterte, misogyne Wichsfantasie eine älteren Herren ist - was sind dann "Basic Instinct" und "Showgirls" die bei dir ja beide ziemlich gut wegkommen?!?

Verhoeven ist trotz all seines resignierten Spotts gegen die Menschheit der ja oft auch zynische Spitzen trägt, ein Humanist und - soweit ich das beurteilen kann - ein sehr sensibler Filmemacher und Mensch. Und das spürt man auch in "Black Book".

Du siehst: Schweigen vs. Review. Mehr Auswahloptionen gibt es in diesem Fall nicht!  :king:

ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Mr. Vincent Vega

Zitat von: McKenzie am 28 Juli 2007, 16:29:38
Verhoeven ist trotz all seines resignierten Spotts gegen die Menschheit der ja oft auch zynische Spitzen trägt, ein Humanist und - soweit ich das beurteilen kann - ein sehr sensibler Filmemacher und Mensch.

Gut, da haben wir wirklich KOMPLETT unterschiedliche Ansichten. Ich halte Verhoeven für alles, nur keinen Humanisten. Meines Erachtens hat der Mann ein fast grundsätzlich pessimistisches Menschenbild, das sich durch all seine Filme zieht (sei es der Prometheus-Komplex in ROBOCOP, die Sucht nach Herrschaft und Beherrschtsein in TOTAL RECALL oder die Ausbeutung des Körpers und Überstimulierung der Gesellschaft in BASIC INSTINCT). Gerade STARSHIP TROOPERS ist für mich einer anti-humanistischen Filme schlechthin, weil Verhoeven den Menschen als grinsende, instinktgesteuerte Marionette zeichnet, die sich nur aus purem Narzissmus heraus einem Kollektiv unterordnet und ihre Entindividualisierung auch noch mit martialischem Stolz krönt.

McKenzie

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 28 Juli 2007, 16:39:00
Gut, da haben wir wirklich KOMPLETT unterschiedliche Ansichten. Ich halte Verhoeven für alles, nur keinen Humanisten. Meines Erachtens hat der Mann ein fast grundsätzlich pessimistisches Menschenbild, das sich durch all seine Filme zieht (sei es der Prometheus-Komplex in ROBOCOP, die Sucht nach Herrschaft und Beherrschtsein in TOTAL RECALL oder die Ausbeutung des Körpers und Überstimulierung der Gesellschaft in BASIC INSTINCT). Gerade STARSHIP TROOPERS ist für mich einer anti-humanistischen Filme schlechthin, weil Verhoeven den Menschen als grinsende, instinktgesteuerte Marionette zeichnet, die sich nur aus purem Narzissmus heraus einem Kollektiv unterordnet und ihre Entindividualisierung auch noch mit martialischem Stolz krönt.

Jetzt geht's ans Eingemachte!  :algo:

Genau die von dir genannten Argumente BELEGEN für mich Verhoevens humanitäre Gesinnung. Ein pessimistisches Menschenbild mündet für mich nicht gleich in Zynik sondern davor noch in einem Maximum an Menschlichkeit weil keine oder nur noch wenige Illusionen das Handeln des Menschen und in diesem Fall Künstler, beeinflussen. Verhoevens Menschenbild weist in meinen Augen viele Parallelen zu dem von Fassbinder und Antonioni auf - damit wäre dann auch endgültig geklärt, wie man Verhoeven mit diesen beiden renommierten Meistern in einem Atemzug nennen kann!  :icon_mrgreen:

Meistens sind ohnehin die Menschen, die sich selbst Optimisten schimpfen (es gibt keine Pessimisten - nur Realisten!  :king:) die größten Zyniker weil sie die grundsätzlich schlechte Natur des Menschen verleugnen. Aber das wird jetzt zu persönlich und es muss ja nicht in diesem Forum öffentlich werden, das ich die Menschheit für eine verkommene, degenerierte und abscheulichte Art halte.
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Chili Palmer

28 Juli 2007, 17:45:04 #103 Letzte Bearbeitung: 28 Juli 2007, 17:50:27 von Chili Palmer
Hier ist ja richtig Leben in der Bude - und ich musste dafür nicht einmal ein Review schreiben.  :D 

@McKenzie: Gleich mit der ersten Review so einzuschlagen - ich hoffe, das lähmt deinen Kumpel nicht dahingehend, sich verpflichtet zu fühlen, wieder etwas in der Größenordnung zu produzieren. Nicht, dass ihn am Ende der Bartleby packt. Weitere Reviews von ihm wären schon wünschenswert, denn wir haben ja mit Randolph von Schaumsleben schon unseren Salinger.  :icon_mrgreen:
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

McKenzie

Zitat von: Chili Palmer am 28 Juli 2007, 17:45:04
Hier ist ja richtig Leben in der Bude - und ich musste dafür nicht einmal ein Review schreiben.  :D 

Maximales Ergebnis mit minimalem Aufwand!  :rofl:

Zitat von: Chili Palmer am 28 Juli 2007, 17:45:04
@McKenzie: Gleich mit der ersten Review so einzuschlagen - ich hoffe, das lähmt deinen Kumpel nicht dahingehend, sich verpflichtet zu fühlen, wieder etwas in der Größenordnung zu produzieren. Nicht, dass ihn am Ende der Bartleby packt. Weitere Reviews von ihm wären schon wünschenswert, denn wir haben ja mit Randolph von Schaumsleben schon unseren Salinger.  :icon_mrgreen:

Ich denke, die Gefahr besteht keinesfalls. Er hat selbst auch schon seinen Unmut über den Text zum Ausdruck gebracht und ist offenbar nicht besonders zufrieden damit (komisch- wenn ich bedenke das mich vermutlich sonst höchstens noch die Kritiken von Lei Li und Ghost shit so zum prusten gebracht haben) . Letztlich ist das größere Problem eher, das er seinen inneren Schweinehund noch leichter überwinden muss.  :icon_mrgreen:

Das muss ich aber auch wieder einmal tun- zwei Wochen Pause...  :scar:

http://www.youtube.com/watch?v=XV6KFgX35Kg

Übrigens ist deine Kritik zu "Das große Fressen" sehr interessant. Ich tue mich ein wenig schwer mit deinem Standpunkt der Haltung Ferreris seinen Figuren und der Geschichte gegenüber, aber sonst:  :respekt:

Du solltest sowieso endlich einmal etwas Abstand von diesem ganzen filmischen Morphium nehmen und dich in die wiegenden Arme des Autoren- und B-Kinos begeben!  :icon_cool:  ;)
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Mr. Vincent Vega

Zitat von: McKenzie am 28 Juli 2007, 18:14:24
Du solltest sowieso endlich einmal etwas Abstand von diesem ganzen filmischen Morphium nehmen und dich in die wiegenden Arme des Autoren- und B-Kinos begeben!  :icon_cool:  ;)

Und du solltest langsam mal einsehen, dass in diesem "Morphium" mehr lauert, als du sehen möchtest - manchmal ist das Nicht-Offensichtliche darin interessanter als das Offensichtliche im von dir angeführten Autorenkino. ;)

Aber was rede ich hier, ich bin beidem gegenüber aufgeschlossen. Und da ich Autorenkino wie jeder normale Mensch (;)) so definiere, dass bei einem Film Drehbuch, Regie und Final Cut bei ein- und derselben Person liegen, bin ich sowieso der ultimative Autorenkino-Fan - denn das ist bei ausnahmslos all meinen Lieblingsregisseuren der Fall.

Diese Diskussion ist so leidig. :icon_mrgreen:

McKenzie

28 Juli 2007, 18:28:41 #106 Letzte Bearbeitung: 28 Juli 2007, 18:30:55 von McKenzie
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 28 Juli 2007, 18:22:37
Und du solltest langsam mal einsehen, dass in diesem "Morphium" mehr lauert, als du sehen möchtest - manchmal ist das Nicht-Offensichtliche darin interessanter als das Offensichtliche im von dir angeführten Autorenkino. ;)

Aber was rede ich hier, ich bin beidem gegenüber aufgeschlossen. Und da ich Autorenkino wie jeder normale Mensch (;)) so definiere, dass bei einem Film Drehbuch, Regie und Final Cut bei ein- und derselben Person liegen, bin ich sowieso der ultimative Autorenkino-Fan - denn das ist bei ausnahmslos all meinen Lieblingsregisseuren der Fall.

Diese Diskussion ist so leidig. :icon_mrgreen:

JA!
Es hat geklappt!  :icon_twisted: :icon_mrgreen:

"Herr der Ringe", dieses kaltschnäuzige, wahrhaft zynische und seelenlose Machwerk eines an und für sich talentierten Regisseurs, ist sicherlich ein Meisterwerk des englischsprachigen Autorenkinos und ein Meilenstein der Filmgeschichte!  :kotz:

:rofl:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Chili Palmer

Zitat von: McKenzie am 28 Juli 2007, 18:14:24
Maximales Ergebnis mit minimalem Aufwand!  :rofl:

Ja, so muss das.

Zitat von: McKenzie am 28 Juli 2007, 18:14:24
Er hat selbst auch schon seinen Unmut über den Text zum Ausdruck gebracht und ist offenbar nicht besonders zufrieden damit

Dabei hat er es mittlerweile sogar in den "User des Tages"-Thread geschafft. Steile Karriere.  ;)

Zitat von: McKenzie am 28 Juli 2007, 18:14:24
http://www.youtube.com/watch?v=XV6KFgX35Kg

Womit verdiene ich denn dieses tiefe Gepurpe?

Zitat von: McKenzie am 28 Juli 2007, 18:14:24
Übrigens ist deine Kritik zu "Das große Fressen" sehr interessant. Ich tue mich ein wenig schwer mit deinem Standpunkt der Haltung Ferreris seinen Figuren und der Geschichte gegenüber, aber sonst:  :respekt:

Das war mein Gottesblick. Bin wohl so´n verhinderter Kubrick.  :eek:

Zitat von: McKenzie am 28 Juli 2007, 18:14:24
Du solltest sowieso endlich einmal etwas Abstand von diesem ganzen filmischen Morphium nehmen und dich in die wiegenden Arme des Autoren- und B-Kinos begeben!  :icon_cool:  ;)

Bin nunmal ein Morphiumjunkie. Zumindest muss dieser Eindruck zwangsläufig entstehen, weil ich einfach lieber über den "Mainstream" schreibe. Was ja letzten Endes nichts über meinen tatsächlichen Filmkonsum aussagt. Und auch nichts über den bösen Mainstream (siehe Mr. VV). Davon abgesehen habe ich ja auch vor, mich künftig reviewtechnisch mehr aufzufächern, von daher: Alles cool.  :icon_cool:

Und das mit "Herr der Ringe" habe ich überlesen. Das war uncool.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Mr. Hankey

ZitatDas war uncool.
*Dito*

Glaubt man immer gar nicht, wie so ein eigentlich kompetetenter User wie McKenzie immer wieder so etwas verfassen kann, was man maximal von irgendwelchen Boons erwarten würde, die vom filmischen Tuten und Blasen nicht die geringste Ahnung haben! :icon_twisted: ;)
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Red Shadow

Chili für Palmer :icon_lol:. Scharfe „Death Proof“ Review, gewohnt lässig geschrieben und in vielerlei Hinsicht so wahr :respekt:. 
Why so serious?

WEAR RED, GET LOUD! GO 49ers!

Who's got it better than us? Nooobody!!!

Vince

Jip. Weißt du was, Chili? Bleib deiner guten alten Review-Auswahl treu. So ertragreich Reviews wie das zu "Das Grosse Fressen" auch weiterhin wären, deine Teile sind einfach die ultimativen Anheizer ganz besonders bei Streifen, die man selbst noch nicht kennt. Egal ob nun ein Verriss oder Lobhudelei deinem digitalen Kuli entfährt, es macht einfach unheimlichen Spaß, das bildlich nachzuvollziehen. Du schreibst Kritiken, die man am besten vor dem Filmgenuss serviert, und deswegen würde ich mich freuen, wenn du weiter ins Kino läufst und stets den Notizblock im Anschlag hast.

Chili Palmer

Zuerst einmal Danke euch beiden.
Ich habe mir diesmal meine schriftliche Aussage förmlich abringen müssen, obwohl sie mir eigentlich glasklar vor Augen stand. Seltsam, aber das Resultat scheint ja nun doch nicht so verkrampft zu wirken wie befürchtet.

Zitat von: Vince am  2 August 2007, 13:51:58
Jip. Weißt du was, Chili? Bleib deiner guten alten Review-Auswahl treu.

Türlich, türlich. Unter gelegentlichen Ausbrüchen wird der Hauptstrom (engl: Mainstream  :icon_lol:) meiner Reviews nicht zu leiden haben. Ich lüge mir doch nicht selbst in die Tasche.

Zitat von: Vince am  2 August 2007, 13:51:58
Du schreibst Kritiken, die man am besten vor dem Filmgenuss serviert,

...und zwar eiskalt. Oder war das Rache?  ;)

Zitat von: Vince am  2 August 2007, 13:51:58
und deswegen würde ich mich freuen, wenn du weiter ins Kino läufst und stets den Notizblock im Anschlag hast.

Auch hier ein dickes Latürnich. Wobei ich anmerken muss, dass mein Gedächtnis bis jetzt noch jeden Notizblock schlägt. Bin noch nicht der Demenz anheim gefallen, auch wenn manche meiner Forenbeiträge da anderes vermuten lassen.  :icon_mrgreen:

Oh, übrigens, wo ich sie hier gerade schon einmal zu fassen habe, Mr. Vince, möchte ich Ihnen mitteilen, dass mein letzter Kinobesuch anlässlich einer gewissen gelben Familie stattfand. Und ich habe drei Worte für Sie: Zehn von Zehn.  :D
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Vince

Zitat von: Chili Palmer am  2 August 2007, 22:58:31
...und zwar eiskalt. Oder war das Rache?  ;)
Wenn ich an Reviews wie "Eragon" denke, würde ich sagen: Ja, süße, kalte Rache an jenen, die da Verbrechen begehen an des Zuschauers Augen.  :icon_mrgreen:

ZitatOh, übrigens, wo ich sie hier gerade schon einmal zu fassen habe, Mr. Vince, möchte ich Ihnen mitteilen, dass mein letzter Kinobesuch anlässlich einer gewissen gelben Familie stattfand. Und ich habe drei Worte für Sie: Zehn von Zehn.  :D
Dann habe ich auch drei Worte für Sie, Herr Palmer:
Re
View
Her!

Wow, da bin ich baff. Das freut mich diebisch, ehrlich. Zuletzt häuften sich ja auch die Stimmen derer, die nicht ganz so zufrieden waren. Also, jede Unterstützung zählt und diese hier ist mir ein besonders dickes Honigkuchengrinsen wert:  :D

Chili Palmer


Hehe, "Eragon", ja das waren Zeiten. Zeiten flammenden Hasses. Ich habe ihn schon fast erfolgreich verdrängt. Grummle sozusagen nur noch auf Sparflamme.  :andy:

Und da ich bei ganz breitem Honigkuchengrinsen immer schwach werde, hier noch drei Worte.

Review in Arbeit.  :icon_razz:

"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Vince


Vince

Herrlich. Absolut herrlich, sag ich dir.
Du hast bei diesem schon so oft besprochenen Film natürlich mal wieder einen neuen Ansatz gefunden, wie man es ja auch kaum noch anders von dir gewohnt ist. Naja, es ist halt kein ganz neuer Ansatz. Aber keiner hat es bisher besser geschafft, das große Ganze aus der Makroperspektive zu erkennen und sich doch der Fangemeinde zugehörig zu zeigen. Meinen Respekt.

Chili Palmer


Vielen Dank!

Habe den Text gerade noch ein wenig abgerundet, extended version sozusagen, aber immer noch bleibt das Gefühl, dass es soviel zu schreiben gäbe. Egal, irgendwo muss der Schlusstrich gezogen werden, und dir erzähle ich zum Thema "zu den Simpsons könnte ich eine Menge schreiben" eh nichts Neues.
Aber so entmutigend so ein Mammutprojekt vielleicht erscheinen mag: Als ich gerade meinen Text überarbeitete, lief im Fernsehen die Folge mit den Schulprojekten in Barts Klasse. Und als der durch Knecht Ruprecht ins Abseits gedrängte Martin verbittert

Meine Geode soll zur Kenntnis genommen werden!

ausstieß, wurde mir wieder vor Augen geführt, warum man diese Serie nur lieben kann. Wenn schon so eine Schreibarbeit, wie du sie dir gerade mit deinen Seasonreviews antust, dann für die "Simpsons".  :respekt:
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Vince

9 August 2007, 00:15:35 #117 Letzte Bearbeitung: 9 August 2007, 00:17:19 von Vince
Zitat von: Chili Palmer am  8 August 2007, 21:53:05
Habe den Text gerade noch ein wenig abgerundet, extended version sozusagen,
Sehr schön, dann lohnt sich ja ein zweiter Durchgang.
Ich hab übrigens auch noch nie so oft nachträglich editiert wie an meiner Simpsonskritik.

Zitataber immer noch bleibt das Gefühl, dass es soviel zu schreiben gäbe. Egal, irgendwo muss der Schlusstrich gezogen werden, und dir erzähle ich zum Thema "zu den Simpsons könnte ich eine Menge schreiben" eh nichts Neues.
Das ist wohl wahr. Aber Maßlosigkeit ist ja eine Sünde, deswegen belassen wir es am besten alle bei unter 10 Seiten und ergänzen uns besser untereinander in der ofdb. ;)

ZitatUnd als der durch Knecht Ruprecht ins Abseits gedrängte Martin verbittert

Meine Geode soll zur Kenntnis genommen werden!

ausstieß, wurde mir wieder vor Augen geführt, warum man diese Serie nur lieben kann.
LOL genau. Da sind immer wieder so einzelne Sätze und Momente... Martin alleine könnte schon ein Buch füllen. Es ist noch gar nicht so lange her, vielleicht vorgestern oder so, da wurde wieder die Folge gebracht, wo Bart in seiner Klasse von der Lehrerin zu einer Antwort gezwungen wird und Martin daneben verzweifelt den Arm in die Höhe reckt und quengelt "Aaah, nein, ich halt das nicht aus. Ich bin doch so klug, ich weiß alle Antworten." Das sind so Momente, da kriegt man sich nicht mehr ein. Und gewissermaßen ist das ja auch ein Kompliment für die deutsche Synchro (aus den früheren Staffeln), die ja durchaus oft dazu in der Lage war, ganz von selbst Gags zu lancieren einfach durch die Intonation oder Übersetzung.

ZitatWenn schon so eine Schreibarbeit, wie du sie dir gerade mit deinen Seasonreviews antust, dann für die "Simpsons".  :respekt:
Jepp. Zumindest bisher (bin ja bis Staffel 6 fertig) gibt jede einzelne Folge noch so richtig was her zum Analysieren und Interpretieren. Und jede Folge hat ihre Magic Moments. Ich hab mir schon öfters mal bildlich vorgestellt, wie ich so manch andere Serie episodenweise besprechen würde und das ging einfach nicht. Da ist dann einfach nicht genug Substanz da.
Wo ich es mir noch gut vorstellen könnte, wäre "Ren & Stimpy". Neben den Simpsons und Futurama meine unangefochtene Lieblingstrickserie, und das, obwohl sie sich im Grunde gegen das Autoren-Fernsehen, zu dem man Groenings Serien zählen muss, auflehnt.

Chili Palmer

Zitat von: Vince am  9 August 2007, 00:15:35
Aber Maßlosigkeit ist ja eine Sünde, deswegen belassen wir es am besten alle bei unter 10 Seiten und ergänzen uns besser untereinander in der ofdb. ;)

Meine Rede, die ich ja immer schwinge, wenn es heißt, dass in Review X Aspekt Y zu kurz käme. Gäbe es hier pro Film maximal ein Review, würde ich auch auf Vollständigkeit pochen. Aber so ist es doch toll, wie hier alle gemeinsam am großen Reviewteppich knüpfen.

Zitat von: Vince am  9 August 2007, 00:15:35
"Aaah, nein, ich halt das nicht aus. Ich bin doch so klug, ich weiß alle Antworten." Das sind so Momente, da kriegt man sich nicht mehr ein.

:icon_mrgreen: Genau.

Zitat von: Vince am  9 August 2007, 00:15:35
Wo ich es mir noch gut vorstellen könnte, wäre "Ren & Stimpy". Neben den Simpsons und Futurama meine unangefochtene Lieblingstrickserie, und das, obwohl sie sich im Grunde gegen das Autoren-Fernsehen, zu dem man Groenings Serien zählen muss, auflehnt.

Na, Reviews zu den beiden stelle ich mir wirklich komplex vor. Fand die Serie auch immer klasse, aber dem schriftlich zu begegnen dürfte ähnlich schwierig werden wie gehaltvoll verfasste Lobgesänge auf "Spongebob".  :icon_razz:
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Vince

Zitat von: Chili Palmer am  9 August 2007, 00:25:31
Na, Reviews zu den beiden stelle ich mir wirklich komplex vor. Fand die Serie auch immer klasse, aber dem schriftlich zu begegnen dürfte ähnlich schwierig werden wie gehaltvoll verfasste Lobgesänge auf "Spongebob".  :icon_razz:

Oh ja, deswegen würde ich es mir auch wahrscheinlich nicht zutrauen. Aber es müsste ja sowieso erstmal endlich eine DVD-Box erscheinen, da ist ja momentan - von ein paar gekürzten Season-Boxen aus UK mal abgesehen - tote Hose.

Und was Spongebob anbelangt... der ist doch eh nur von Ren & Stimpy abgeleitet *duck*  :icon_mrgreen:
Neeeeiiin... den schau ich mir ja auch ganz gerne an. Den Kinofilm kenn ich allerdings noch gar nicht.

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