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the Kingdom (Thriller von P.Berg & Michael Mann mit J.Foxx, C.Cooper & J.Garner)

Begonnen von StS, 23 Dezember 2006, 01:24:20

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Phil

gesichtet,
eine ominöse Geschichte völlig belanglos erzählt, mit sehr guten Darstellern und entgegen der (Trailer) Erwartungen, relativ wenig Aktion. Für mich einer der typischen Filme, die man mal gesehen hat und gut ist. Werde ich mir sicherlich kein 2. mal ansehen, dafür bietet mir der Film nix, absolut keinen Wiedersehenswert.
eventuell grade noch so 4/10, denn die Kameraarbeit fand ist sehr sehr gelungen :respekt:
traue nie SB, denn es tut Dir weh :(
became MINGed!

ZitatCloverfield refers to the field formerly known as Central Park. Clovers are usually prone to grow at places after bombing. Thus the term "Clover" and "field" referring to park.

Bretzelburger

13 Oktober 2007, 00:16:05 #31 Letzte Bearbeitung: 13 Oktober 2007, 00:21:14 von Bretzelburger
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 12 Oktober 2007, 03:02:08
Kurzeinschätzung von R. Bluhm (Radio Fritz):

Sehr empfehlenswert auch die Besprechung in der Berliner Zeitung:

Mehr muss ich nicht wissen.
Sind das deine Lieblingskritiker, dass du deren Meinung meiner vorziehst? - Ich kenne beide Medien sehr gut und weiss, dass eine positivere Kritik eines solchen Filmes dem üblichen Stammpublikum gegenüber zumindest gewagt wäre. Und wie McMurphy zurecht anmerkt, lässt der Film einer Interpretation gewissen Raum ,so dass man sich ruhig auf bekanntem Terrain ausruhen kann.

Dabei sind die Ergebnisse sehr unterschiedlich. R.Bluhm ergiesst sich ausschließlich in Polemik, denn erstens reduziert er den Film auf die letzten 15 Minuten und zweitens ist die Behauptung, alle Familien sind terroristische Keimzellen, schlicht falsch oder im besten Sinne sehr subjektiv. Das ist reine Stimmungsmache, mit der man seine Klakkeure bedient (zu denen du scheinbar gehörst).

Die Berliner Zeitung ist da schon differenzierter, obwohl die Aussage mit den Quoten-/-Schwarzen/Frau schon sehr Stammtischparolen ähnelt. Nicht nur ,dass der "Schwarze" hier klar der Hauptdarsteller ist und seine Beziehung zu dem saudischen Polizisten im Mittelpunkt steht, während die drei Mitstreiter über bessere Nebenrollen nicht hinauskommen, so ist eine solche Bezeichnung bei insgesamt vier Personen schon sehr geschmäcklerisch. Ansonsten geht die Kritik auf viele positive Punkte ein - wie selbst dir aufgefallen sein müsste - macht aber zum Schluss eine 180 Grad-Wende, die sich aus der vorherigen Beschreibung kaum erschliesst.

Die Aussage "der Rest ist bussiness as usual", ist dabei sehr undifferenziert, denn wir sprechen über 15 Minuten gegenüber den vorherigen 90 Minuten. Das die Handkamera ruhelos ist, stimmt, aber daraus lässt sich keine Tendenz ableiten und das "Geballer" der letzten 15 Minuten sehe ich auch am kritischsten, weil es den üblichen Actionsequenzen am nahesten kommt. Nur empfand ich den Film so, dass er letztlich diese Aktion als hohl und sinnlos hinstellt, so dass diese Szenen den guten Gesamteindruck bei mir nicht mehr verändern konnten.
Bei der "Berliner Zeitung" führt das zu dem abschliessenden kryptischen Satz "In "Operation: Kingdom" mehr und ernsthafteres hineinzudeuten, wie es der im Kino zu sehende Trailer mit seinen edlen Absichtserklärungen von Regisseur und Darstellern nahe legt, geht indes nicht an." Klar kann man das so sagen, aber das klingt ein bisschen nach meinem dreijährigen Sohn, der ,nachdem ich ihm ne halbe Stunde erklärt habe, dass ich nicht mehr einkaufen kann, weil die Geschäfte geschlossen sind, sagt : "du sollst aber einkaufen!"
Warum es "nicht angeht" ,kann ich zwar nicht erkennen, aber weil das der Herr Kritiker so sagt, muss es ja stimmen. Sind solche Kritiken Vorbild für dich ? - Sieht so für dich eine schlüssige Argumentation aus ? - Hast du den Eindruck, die Herren sind näher am Film und haben ihn besser verstanden als ich ? - Hast du das Gefühl, sie verfügen über einen grösseren Wortschatz und eine bessere akademische Vorbildung, dass du ihren Worten mehr Glauben schenkst ? - Oder passte dir deren Meinung einfach besser in den Kram ?

Phil

im Nachhinein versteh ich auch, warum der Trailer schon so ein halbes making-of war und Regisseur und Darsteller dem Zuschauer schonmal im Vorhinein erklären, warum und wie sie den Film gemacht/verstanden haben  :icon_lol:
(auch ne Möglichkeit)
traue nie SB, denn es tut Dir weh :(
became MINGed!

ZitatCloverfield refers to the field formerly known as Central Park. Clovers are usually prone to grow at places after bombing. Thus the term "Clover" and "field" referring to park.

Mr. Vincent Vega

Zitat von: Bretzelburger am 13 Oktober 2007, 00:16:05
Sind das deine Lieblingskritiker, dass du deren Meinung meiner vorziehst?

Ja. Da gehören aber noch mehr zu. Ich las letztere Besprechung in der S-Bahn und war doch sehr angeregt von ihr.

Zitat von: Bretzelburger am 13 Oktober 2007, 00:16:05
Ich kenne beide Medien sehr gut und weiss, dass eine positivere Kritik eines solchen Filmes dem üblichen Stammpublikum gegenüber zumindest gewagt wäre.

Völliger Unfug. Da ich erstzitierten Autor persönlich kenne, weiß ich, dass dem nicht so ist.

Zitat von: Bretzelburger am 13 Oktober 2007, 00:16:05
R.Bluhm ergiesst sich ausschließlich in Polemik, denn erstens reduziert er den Film auf die letzten 15 Minuten und zweitens ist die Behauptung, alle Familien sind terroristische Keimzellen, schlicht falsch oder im besten Sinne sehr subjektiv.

Also einen Film gekonnt mit vier Sätzen zu umschreiben, ist ohne Polemik höchst unfreudig. Und Polemik ist der Filmkritik angenehemstes Mittel. Ganz berechtigt zudem! Subjektivität obendrein!

Zitat von: Bretzelburger am 13 Oktober 2007, 00:16:05
Das ist reine Stimmungsmache, mit der man seine Klakkeure bedient (zu denen du scheinbar gehörst).

Und das - freilich - ist keine Polemik. ;)

Zitat von: Bretzelburger am 13 Oktober 2007, 00:16:05
Ansonsten geht die Kritik auf viele positive Punkte ein - wie selbst dir aufgefallen sein müsste - macht aber zum Schluss eine 180 Grad-Wende, die sich aus der vorherigen Beschreibung kaum erschliesst.

Die Kritik ist von Anfang an mit sehr feiner Ironie unterlegt, weshalb die "180 Grad-Wende" für mich nicht ersichtlich ist.

Zitat von: Bretzelburger am 13 Oktober 2007, 00:16:05
Warum es "nicht angeht" ,kann ich zwar nicht erkennen, aber weil das der Herr Kritiker so sagt, muss es ja stimmen. Sind solche Kritiken Vorbild für dich ?

Ja.

Zitat von: Bretzelburger am 13 Oktober 2007, 00:16:05
Sieht so für dich eine schlüssige Argumentation aus ?

Ja.

Zitat von: Bretzelburger am 13 Oktober 2007, 00:16:05
Hast du den Eindruck, die Herren sind näher am Film und haben ihn besser verstanden als ich ?

Ja.

Zitat von: Bretzelburger am 13 Oktober 2007, 00:16:05
Hast du das Gefühl, sie verfügen über einen grösseren Wortschatz und eine bessere akademische Vorbildung, dass du ihren Worten mehr Glauben schenkst ?

Nein.

Zitat von: Bretzelburger am 13 Oktober 2007, 00:16:05
Oder passte dir deren Meinung einfach besser in den Kram ?

Ja.


Nur was das alles mit dir zu tun haben soll, weiß ich immer noch nicht.?

Bretzelburger

Ganz einfach - ich vertrete eine völlig andere Meinung und die scheint dich ja nicht im Geringsten zum "darüber Nachdenken" anzuregen. Da ist doch ein Vergleich nicht völlig aus der Luft geholt. Trotzdem danke für die erschöpfende Antwort.

Crumby Crumb & the Cunty Bunch

Wenn ich von vorneherein einen Film schlecht finden will, kann mich auch eine an den Kopf gehaltene durchgeladene Pistole nicht davon abbringen, selbst wenn Vega den Film jetzt noch sehen würde, würde er ihn mit Sicherheit als Dreck abstempeln, jetzt auf Teufel komm raus dagegen zu diskutieren bringt - außer Deinen Puls nach oben zu jagen - gar nichts.
Allerdings vertrete ich immer die Auffassung, jeder Mensch sollte sich grundsätzlich eine eigene Meinung bilden, alleine schon um nicht mit fremden Vorlagen zu argumentieren.
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

Mr. Krabbelfisch

Ich hab den Thread mal getrennt. Über Sinn und Unsinn von Filmkritiken bitte hier weiter diskutieren.
Hier beim Thema bleiben :)

MFG
"Our games are not designed for young people. If you're a parent and buy one of our games for your child you're a terrible parent.
We design games for adults because we're adults." - Lazlow Jones (Developer Red Dead Redemption)

Dr. Schnabel

Der Film wirkt doch sehr interessant. Ursprünglich befürchtete ich, daß der Film zu wenig differenzierend und zu unprofessionell daherkommen würde. Aber das hört sich jetzt ja alles besser an.

Diese beiden oben verlinkten Privatkritiken aus Berlin sind für mich ein Impetus, diesen Film auf jeden Fall zu sehen, denn sie sind IMO völlig unbeholfen und voreingenommen. Da hat der eine Schreiber vermutlich weniger Ahnung als der nächste bzw. ist noch ein bißchen verbohrter als der andere. Solche "Reviews" sind nicht unbedingt eine Referenz! Man liest praktisch in jedem Satz die mangelnde Objektivität.

Aber Meinungen sind zum Glück unterschiedlich und über Geschmack lässt sich dennoch nicht streiten.  ;)

Ich für meinen Teil war an diesem Film bisher völlig uninteressiert und bin nach diesem Thread hier allerbester Dinge.
... alias: Der Zerquetscher

Vinyard Vaughn

Endlich am Mittwoch Abend gesehen und bin sehr guter Dinge was diesen Streifen angeht - Politthriller sind sowieso mein Ding ^^. Die nun wirklich nicht "ominöse" Story ist gut erzählt, stark eingefangen und umgesetzt (die verwackelte Handkamera war bei weitem nicht so stöhrend wie angenommen). Den Ermittlungstätigkeiten zuzusehen war interessant, die Charaktere waren Glaubwürdig nur gegen Ende wurde mir persönlich ein wenig zuviel Pathos aufgetragen.

Die gedehnte Actionsequenz am Ende hat nichtsdestotrotz gefallen, wenngleich man sie auch belächeln kann ;). Herrausgerissen haben das ganze die letzten beiden Sätze des Films, der von Fox und des arabischen Jungen. Hier wird die wahre Motivation der Hauptcharaktere aufgedeckt, welche die Gewaltspirale antreibt und eine Konfliktlösung offenläßt. [Von wegen "Verlogen", Mensch Hankey ... ;)]

9/10 auch von mir.

Ach und noch dazu: schön das soviel Leute enttäuscht von dem Film waren :icon_cool:. Leute die nur einen Äktsch-Film und viel Geballer sehen wollten waren sicherlich schön gelangweilt  :icon_lol: wie das stronzendumme Pärchen das hinter mir sass. ^^
Zitat von: ForenregelnMaximalgröße für Bildsignaturen: 400x133 Pixel, 50 kb – nicht animiert!

When I see her on the street
You know she makes my life complete

vodkamartini

Sehe ich ganz ähnlich. Der Schluss - mit dem "ominösen Satz" auf beiden Seiten - reißt das Ruder gerade noch rechtzeitig herum und macht den bis dato unterhaltsamen Film zu einem starken Film.
Der Schluss ist unbequem, unversöhnlich und bringt die ganze Problematik voll auf den Punkt. Vor diesem Hintergrund ist auch das zwar hervorragend gefilmte, aber mit allen Problemen des Actionkinos (kurz: Held schießt meistehaft und kriegt nichts ab, Gegner trifft rein gar nichts) behaftete Ende viel leichter zu ertragen. Zumal es dann eben auch in einem völlig anderen Licht erscheint und als gänzlich sinnlos entlarvt wird (was dann wiederum überhaupt nicht den Konventionen des Actionkinos entspricht).

Ein Politthriller mit Actionanstrich und keinesfalls - wie wohl einige Kinobesucher fälschlicherweise angenommen hatten  :bawling: - umgekehrt. Empfehlenswert! :respekt:
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Bretzelburger

Hier noch ein kleiner Nachtrag zu damaligen Diskussion - ein Zitat aus der "Süddeutschen Zeitung" vom 16.11.07 zu Redfords "Von Löwen und Lämmern":

"Zum Schaden, den das Wochenendeinspielergebnis bereitet, kommt auch der Spott von Amerikas Rechten, die höhnisch begeistert sind, dass das Publikum an der Kinokasse die linken, unpatriotischen Gesellen in Hollywood auflaufen lässt, die , wie Bill O'Reilly hetzte, Amerika schlecht aussehen lassen wollen und Bush "als Kombination aus Drittem Reich und Nero" präsentieren. "America is saying No to liberal Hollywood!" tönt es allenthalben. Ähnlich hatte die Situation in den letzten Wochen ausgesehen für "In the Valley of Elah" von Paul Haggis, "The Kingdom", produziert von Michael Mann, und "Rendition" von Gavin Hood, in denen es um amerikanisches Engagement im Nahen Osten, Irak-Krieg und Folter geht "

Keine besonders schöne Mitteilung, aber im Zusammenhang mit unserer obigen Diskussion stellt sich schon die Frage, wieso einige sehr sensible Zeitgenossen in "Operation : Kingdom" eine versteckte Pro-Amerika-haltung erkennen, wenn es nicht einmal die Zielgruppe bemerkt ?

Mr. Vincent Vega

Das hat nichts zu heißen, vor allem wenn es im Kontext mit LIONS FOR LAMBS geschrieben steht. Der nämlich wurde von der US-Rechten krisiert, obwohl er - nebem seinem Anliegen, für mehr Partizipation zu werben - ganz deutlich eine patriotische Haltung einnimmt.

Bretzelburger

Das mag ja sein, nur ging es in der Diskussion nicht darum, ob diese Filme wahnsinnig ANTI sind (was sie nicht sind), sondern etwas differenzierter hinsichtlich der dargestellten Problematik, was du "Operation-Kingdom" abgesprochen hast. Und es zeigt sich in der ablehnenden Haltung der Rechten, dass Filme, die nicht völlig einseitig vorgehen, sondern auch Kritik an der amerikanischen Vorgehensweise üben, schon als feindlich eingestuft werden. Deshalb kann die Einordnung von "Operation:Kingdom" als einseitiges Propagandafilmchen kaum stimmen.

Mr. Vincent Vega

Was ich der öffentlichen Wahrnehmung nach hinsichtlich THE KINGDOM erfahren habe, ist auch lediglich, dass er bemüht differenziert sei, letztlich (also besonders im Schlussdrittel) aber wieder in bekannte fragwürdige Muster verfällt. Aber was mich betrifft, bleibt das reine Theorie, der Film geht mich nichts an und ich habe zuvor lediglich dargelegt, warum nicht - so wie jeder gewisse Entscheidungen trifft, ob er einen Film sehen will oder nicht.

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