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Autoren-Thread: Happy Harry mit dem Harten

Begonnen von Happy Harry mit dem Harten, 11 Januar 2007, 22:06:49

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Crumby Crumb & the Cunty Bunch

Zitat von: Chili Palmer am 29 Januar 2009, 11:36:58
Bei den "Final-Destination"-Teilen ist das so eine Sache: Obwohl ich die Fortentwicklung der Idee durch den zweiten Teil (und dessen fesselnd inszenierte Eröffnung) sehr schätze, stimme ich gleichzeitig Morgan & Wong zu, die den Standpunkt vertreten, dass diese Filme in einem jugendlichen Umfeld spielen müssen, weil nur dort eine ungezwungene Gruppendynamik möglich ist, da sich die Protagonisten ohnehin ständig treffen. Das musste mit Erwachsenen im zweiten Teil schon wie mit der Brechstange bewältigt werden. Von allgemeinen "die-Schicksals-Idee-greift-nun-einmal-am-besten-bei-Heranwachsenden"-Überlegungen mal ganz abgesehen.
Der dritte Teil ist letztlich der Schwächste, aber im Hinblick auf seine Rückkehr auf glaubwürdigeres Terrain und sein nettes Schicksals-DVD-Extra von dir schon ein wenig unter Wert verkauft.

Und der war der Einzige im Steelbook, frag' nur mal Hankey zu dem Thema!  ;)

Teil 2 fand ich todsterbenslangweilig und nur mit der Tageszeitung zu ertragen; Teil 3 war zwar furchtbar dämlich aber genau deswegen auch saukomisch - beide Fortsetzungen haben mir Teil 1 allerdings versaut, den ich im Kino noch toll fand, und heute nicht mehr sehen kann :bawling:
Diese überkonstruierten Todesarten funktionieren maximal einmal (siehe Ess Ah Weh) - danach wird das immer wieder gleiche Prozedere öde.
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

Chili Palmer

Zitat von: Der Crumb (awesome) am 29 Januar 2009, 13:41:27
Teil 2 fand ich todsterbenslangweilig und nur mit der Tageszeitung zu ertragen

Aber doch nicht etwa lesend, maximal zusammengerollt, wütend gen Fernseher schüttelnd?  :icon_lol:

Solange wenigstens das Niveau des Dritten gehalten wird, gucke ich mir auch noch weitere Fortsetzungen an. Im Gegensatz zu Ess Äih Dabbeljuh nervt mich die Reihe noch nicht. Dass es am allerbesten gewesen wäre, sowohl hüben wie drüben keine Fortsetzungen zu drehen, sehe ich aber auch so.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Crumby Crumb & the Cunty Bunch

Ich schaus mir ja trotzdem an, obwohl es mich nervt - ein gesunder Masochismus und Hang zu schlechten Filmen machts möglich :icon_lol:
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

Mr. Vincent Vega

Die FINAL DESTINATION-Filme sind super. :icon_cool:

Copfi, mir fehlt die Zeit, aber ich hätte einiges zu sagen zu deinen Kurz-Kommentaren.

Crumby Crumb & the Cunty Bunch

'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

Roughale

Ich denke, dass du bei Midnight Meat Train daneben liegst, denn der Film gibt die Geschichte im Showdown sehr genau wieder und spinnt eine passende Vorgeschichte dazu - imho die beste Barkerverfilmung seit Hellraiser. Aber dazu sind Meiunungen ja da ;)

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Happy Harry mit dem Harten

Zitat von: Schlombie am 29 Januar 2009, 09:37:57
Hi COPFKILLER,
mir gefällt Dein Vorab-Kompromiss mit den threadinternen Kurzkommentaren gut, immerhin warte ich ja gespannt auf Dein Review zu "Mulan". Es freut zu lesen, dass er bei Dir ebenso gut ankam wie bei mir. Bei "Final Destination 3" sind wir unterschiedlicher Meinung. Mir hat gefallen, dass die 2. Fortsetzung wesentlich unverkrampfter erzählt ist, als die 2. Teil 2 hat sicherlich im Vergleich mehr Anspruch, Teil 3 fand ich jedoch vom Unterhaltungswert besser. Wenn einem allerdings schon die Hauptcharaktere unsympathisch sind, ist natürlich alles verloren, da hast Du recht.
Ich hoffe dass Du bald wieder mehr Zeit für ausführliche Texte findest.

Es schmeichelt mir sehr, das du meine Besprechung erwartest, ich werde mich mal dran geben in der nächsten Zeit. Bei mir war es in Bezug auf FINAL DESTINATION 2 & 3 genau anders herum. Die Figuren fand ich im ersten Teil noch recht sympathisch, im Zweiten waren es ja mehr Karikaturen, der dritte bietet da wenig als Alternative. Werde das mit den Kurzkommentaren wohl auch in Zukunft weiter führen um zumindest ein paar Worte zu jedem gesehenen Film abzugeben...

Zitat von: Chili Palmer am 29 Januar 2009, 11:36:58"Mulan" ist mir auch einer der liebsten Disney-Filme, kann dir da nur zustimmen, vor allem, was den Goldsmith-Score betrifft.

Ja, der Score ist wirklich überwältigend und die Einbindung chinesischer Klänge ist perfekt gelungen. Aber Goldsmith ist ja meistens super...

Zitat von: Chili Palmer am 29 Januar 2009, 11:36:58Bei den "Final-Destination"-Teilen ist das so eine Sache: Obwohl ich die Fortentwicklung der Idee durch den zweiten Teil (und dessen fesselnd inszenierte Eröffnung) sehr schätze, stimme ich gleichzeitig Morgan & Wong zu, die den Standpunkt vertreten, dass diese Filme in einem jugendlichen Umfeld spielen müssen, weil nur dort eine ungezwungene Gruppendynamik möglich ist, da sich die Protagonisten ohnehin ständig treffen. Das musste mit Erwachsenen im zweiten Teil schon wie mit der Brechstange bewältigt werden. Von allgemeinen "die-Schicksals-Idee-greift-nun-einmal-am-besten-bei-Heranwachsenden"-Überlegungen mal ganz abgesehen.
Der dritte Teil ist letztlich der Schwächste, aber im Hinblick auf seine Rückkehr auf glaubwürdigeres Terrain und sein nettes Schicksals-DVD-Extra von dir schon ein wenig unter Wert verkauft.

Die Eingangssequenz ist im zweiten Teil ja eindeutig die eindrucksvollste und erinnerungswürdigste. Danach ist er für mich aber eine Parodie seiner selbst, siehe weiter unten. Und die Überlegung bezüglich jugendlicher Gruppendynamik gefällt mir sehr aber darum geht es im zweiten meines Erachtens ja nicht. Und obwohl das von dir erwähnte DVD-Extra sicher eine konsequente Weiterentwicklung ist, funktionieren schon im zweiten Teil die betreffenden Szenenn fast schon interaktiv, da wird die Spekulation zur Hauptattraktion, die eigene Imagination herausgefordert - was für mich die eigentliche Stärke der Reihe ist, deren Grundidee ich ungemein dämlich finde...

Zitat von: Der Crumb (awesome) am 29 Januar 2009, 13:41:27Teil 2 fand ich todsterbenslangweilig und nur mit der Tageszeitung zu ertragen; Teil 3 war zwar furchtbar dämlich aber genau deswegen auch saukomisch - beide Fortsetzungen haben mir Teil 1 allerdings versaut, den ich im Kino noch toll fand, und heute nicht mehr sehen kann :bawling:
Diese überkonstruierten Todesarten funktionieren maximal einmal (siehe Ess Ah Weh) - danach wird das immer wieder gleiche Prozedere öde.

Also ich fand gerade den dritten lahm und nur wenig unterhaltsam. Der zweite Teil funktioniert für mich als Trash-Spektakel, als totale Verballhornung des ersten Teils. Wenn das nicht so gemeint war, dann tut der Film allerdings wirklich weh. Aber imo ist das Augenzwinkern in jeder Szene deutlich zu erkennen - klasse Selbstparodie das Ganze. Der dritte kopiert doch eigentlich nur den ersten und hat nicht einmal so schöne Todesarten zu bieten wie seine Vorgänger...

Zitat von: Chili Palmer am 29 Januar 2009, 13:54:00Solange wenigstens das Niveau des Dritten gehalten wird, gucke ich mir auch noch weitere Fortsetzungen an. Im Gegensatz zu Ess Äih Dabbeljuh nervt mich die Reihe noch nicht. Dass es am allerbesten gewesen wäre, sowohl hüben wie drüben keine Fortsetzungen zu drehen, sehe ich aber auch so.

Ich werde mir weitere Teile bestimmt auch noch geben nicht zuletzt weil ich sowas manchmal brauche.

Zitat von: Der Crumb (awesome) am 29 Januar 2009, 14:01:41Ich schaus mir ja trotzdem an, obwohl es mich nervt - ein gesunder Masochismus und Hang zu schlechten Filmen machts möglich :icon_lol:

so gehts mir auch.  :icon_mrgreen:

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 29 Januar 2009, 14:08:09Copfi, mir fehlt die Zeit, aber ich hätte einiges zu sagen zu deinen Kurz-Kommentaren.

Kannst gerne später drauf zurück kommen, fehlen ja auch noch ein paar. BENJAMIN BUTTON hab ich gestern auch gesehen...

Zitat von: Roughale am 29 Januar 2009, 15:40:49Ich denke, dass du bei Midnight Meat Train daneben liegst, denn der Film gibt die Geschichte im Showdown sehr genau wieder und spinnt eine passende Vorgeschichte dazu - imho die beste Barkerverfilmung seit Hellraiser. Aber dazu sind Meiunungen ja da ;)

Ja, ist auch meiner Meinung nach die beste Barker-Verfilmung seit HELLRAISER. Obwohl natürlich auch NIGHTBREED und LORD OF ILLUSIONS in Ordnung sind, sowie der gute alte CANDYMAN. Bis auf HELLRAISER sind das aber alles nur Verfilmungen, die ihrer Vorlage nicht gerecht werden. Und hier geht es mir keineswegs um Deckungsgleichheiten in der Handlung, die mir eigentlich egal sind. Keiner der Filme verfügt meines Erachtens nach über Schauspieler, die gut genug sind für so vielschichtige Charaktere, außerdem bleiben sie oft hinter ihren visuellen Möglichkeiten zurück (MIDNIGHT MEAT TRAIN ist in dieser Hinsicht vielleicht sogar der gelungenste von allen). Am wichtigsten ist es aber, das der Stil Barkers einfach nicht gut ins filmische zu übersetzen ist. Gerade seine schnörkellose, einfache Sprache steht diametral gegenüber seinen ungeheuer psychologisch ausgefeilten und moralisch komplexen Visionen vom menschen am Abgrund. Auch die rüde Sexualität seiner Literatur wirkt auf der Leinwand eben leicht lächerlich...

Roughale

Zitat von: COPFKILLER am 29 Januar 2009, 21:22:59Ja, ist auch meiner Meinung nach die beste Barker-Verfilmung seit HELLRAISER. Obwohl natürlich auch NIGHTBREED und LORD OF ILLUSIONS in Ordnung sind, sowie der gute alte CANDYMAN. Bis auf HELLRAISER sind das aber alles nur Verfilmungen, die ihrer Vorlage nicht gerecht werden. Und hier geht es mir keineswegs um Deckungsgleichheiten in der Handlung, die mir eigentlich egal sind. Keiner der Filme verfügt meines Erachtens nach über Schauspieler, die gut genug sind für so vielschichtige Charaktere, außerdem bleiben sie oft hinter ihren visuellen Möglichkeiten zurück (MIDNIGHT MEAT TRAIN ist in dieser Hinsicht vielleicht sogar der gelungenste von allen). Am wichtigsten ist es aber, das der Stil Barkers einfach nicht gut ins filmische zu übersetzen ist. Gerade seine schnörkellose, einfache Sprache steht diametral gegenüber seinen ungeheuer psychologisch ausgefeilten und moralisch komplexen Visionen vom menschen am Abgrund. Auch die rüde Sexualität seiner Literatur wirkt auf der Leinwand eben leicht lächerlich...

Vollkommen richtig, aber gerade deswegen gewinnt MMT bei mir, weil eben die Charaktere in der Geschichte nicht vielschichtig sind, der rahmen der im Film dazugedichtet wurde, passt aber wie die Faust auf's Auge und dann sieht der Hauptdarsteller auch noch dem jungen Barker ähnlich. Kitamura (oder so ähnlich ;)) hat dann auch noch eine sehr ästhetische Optik dazugepackt, das passt dann zu Barkers Künstlerseite (mehrere seiner Bilder hängen ja auch in der Galerie). Vinnie Jones hat mir zwar gut gefallen, allerdings mag es auf Einige negativ wirken, dass er bekannt ist, bei mir passte es schon...

Barker hat mit seinen Verfilmungen eigentlich Glück gehabt, die von ihm gemachten sind natürlich am nahesten am Werk dran, soweit es die Kosten und der Studioeinfluss zuliess (siehe Nightbreed und der Kampf um die wohl nie erscheinende Unrated Version), dann gibt es noch Candyman, der gut ist, aber im direkten Vergleich mit der Geschichte stark von dieser abweicht. Rawhead Rex und The Plague wollen wir mal stillschweigend ignorieren ;)

Die wahre Komplexität lebt Barker ja in seinen Romanen aus, die werden wohl eher (oder hoffentlich) nicht verfilmt, Weaveworld und Imajica sind echte Meilensteine der Horrorliteratur - sind die eigentlich brauchbar eingedeutscht worden? Nach Coldheart Canyon dürfte es auch schwer sein sich in Hollywood Geld zu besorgen, soweit ich gehört habe, der steht immer noch ungelesen rum...

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

PierrotLeFou

Ah, schön dass du zu "Betty Boop, MD" eine Inhaltsangabe verfasst hast.... Betty Boop mag ich ja fast schon lieber als die frühe Mickey Mouse und BB MD ist einer meiner wirklichen Lieblinge (9/10).... wäre toll, wenn da noch ein paar BB-Filme mit Inhaltsangaben ausgestattet werden... (((Mich über den bloßen Titel an solche Kurzfilme zu erinnern, gelingt mir meistens nämlich nicht :icon_redface: )))
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Happy Harry mit dem Harten

Zitat von: Roughale am 30 Januar 2009, 11:13:33
Vollkommen richtig, aber gerade deswegen gewinnt MMT bei mir, weil eben die Charaktere in der Geschichte nicht vielschichtig sind, der rahmen der im Film dazugedichtet wurde, passt aber wie die Faust auf's Auge und dann sieht der Hauptdarsteller auch noch dem jungen Barker ähnlich. Kitamura (oder so ähnlich ;)) hat dann auch noch eine sehr ästhetische Optik dazugepackt, das passt dann zu Barkers Künstlerseite (mehrere seiner Bilder hängen ja auch in der Galerie).

Deine Argumente klingen schlüssig und ich kann ja auch durchaus verstehen, das man dem Film etwas abgewinnen kann. Die psychosexuelle Note der Barker-Texte verkommt in den Verfilmungen meines Erachtens aber meist zu plakativen, oberflächlichen Szenarien. Selbst HELLRAISER bewegt sich in dieser Hinsicht auf dünnem Eis, kann aber durch seine unerbittliche Machart eher überzeugen als der kühle MIDNIGHT MEAT TRAIN. Seine Bilder habe ich übrigens nicht erkannt...

Zitat von: Roughale am 30 Januar 2009, 11:13:33Vinnie Jones hat mir zwar gut gefallen, allerdings mag es auf Einige negativ wirken, dass er bekannt ist, bei mir passte es schon...

Genau das ist das Problem - Vinnie Jones steht einfach zu sehr mit anderen Rollenprofilen in Verbindung obwohl er physisch absolut zu seiner grobschlächtigen Figur passt...

Zitat von: Roughale am 30 Januar 2009, 11:13:33Barker hat mit seinen Verfilmungen eigentlich Glück gehabt, die von ihm gemachten sind natürlich am nahesten am Werk dran, soweit es die Kosten und der Studioeinfluss zuliess (siehe Nightbreed und der Kampf um die wohl nie erscheinende Unrated Version), dann gibt es noch Candyman, der gut ist, aber im direkten Vergleich mit der Geschichte stark von dieser abweicht. Rawhead Rex und The Plague wollen wir mal stillschweigend ignorieren ;)

Bedenkt man, das Barker wesentlich schwieriger zu verfilmen ist als zum Beispiel King, so kann man wirklich von "guten" Adaptionen sprechen. REX habe ich nie gesehen und THE PLAGUE war nicht mehr als ein harmloses Durchschnittsfilmchen und der CANDYMAN beweist, das man durchaus von der Vorlage abweichen kann...

Zitat von: Roughale am 30 Januar 2009, 11:13:33Die wahre Komplexität lebt Barker ja in seinen Romanen aus, die werden wohl eher (oder hoffentlich) nicht verfilmt, Weaveworld und Imajica sind echte Meilensteine der Horrorliteratur - sind die eigentlich brauchbar eingedeutscht worden? Nach Coldheart Canyon dürfte es auch schwer sein sich in Hollywood Geld zu besorgen, soweit ich gehört habe, der steht immer noch ungelesen rum...

Die umfangreichen Werke Barkers liegen noch vor mir, daher kann ich mich hier nicht wirklich zu äußern.

Zitat von: PierrotLeFou am  9 Februar 2009, 01:05:20
Ah, schön dass du zu "Betty Boop, MD" eine Inhaltsangabe verfasst hast.... Betty Boop mag ich ja fast schon lieber als die frühe Mickey Mouse und BB MD ist einer meiner wirklichen Lieblinge (9/10).... wäre toll, wenn da noch ein paar BB-Filme mit Inhaltsangaben ausgestattet werden... (((Mich über den bloßen Titel an solche Kurzfilme zu erinnern, gelingt mir meistens nämlich nicht :icon_redface: )))

Habe schon angefangen, weitere Cartoons mit Betty Boop mit IAs auszustatten. Ähnlich wie die frühe Mickey Mouse ist Betty aber nie ganz mein Fall gewesen, besonders nicht ihre frühen Auftritte. Meine beiden Lieblingscartoons mit Betty sind SNOW WHITE und POOR CINDERELLA, die es beide auf youtube zu sehen gibt, ähnlich wie beinahe alle anderen Betty Boop-cartoons. Die meisten haben bei mir ca. 06/10 Punkte da mir der Humor einfach nicht zusagt, ich bevorzuge da eindeutig Chuck Jones (besonders die 50er-Filme) und Tex Avery (besonders bei MGM). An Betty Boop gefallen mir allerdings die surrealistischen Bildgestaltungen, die eigenwillige narration und natürlich die beinahe immer starken musikalischen Themen...

PierrotLeFou

Zitat von: COPFKILLER am 13 Februar 2009, 19:07:06
Zitat von: PierrotLeFou am  9 Februar 2009, 01:05:20
Ah, schön dass du zu "Betty Boop, MD" eine Inhaltsangabe verfasst hast.... Betty Boop mag ich ja fast schon lieber als die frühe Mickey Mouse und BB MD ist einer meiner wirklichen Lieblinge (9/10).... wäre toll, wenn da noch ein paar BB-Filme mit Inhaltsangaben ausgestattet werden... (((Mich über den bloßen Titel an solche Kurzfilme zu erinnern, gelingt mir meistens nämlich nicht :icon_redface: )))

Habe schon angefangen, weitere Cartoons mit Betty Boop mit IAs auszustatten. Ähnlich wie die frühe Mickey Mouse ist Betty aber nie ganz mein Fall gewesen, besonders nicht ihre frühen Auftritte. Meine beiden Lieblingscartoons mit Betty sind SNOW WHITE und POOR CINDERELLA, die es beide auf youtube zu sehen gibt, ähnlich wie beinahe alle anderen Betty Boop-cartoons. Die meisten haben bei mir ca. 06/10 Punkte da mir der Humor einfach nicht zusagt, ich bevorzuge da eindeutig Chuck Jones (besonders die 50er-Filme) und Tex Avery (besonders bei MGM). An Betty Boop gefallen mir allerdings die surrealistischen Bildgestaltungen, die eigenwillige narration und natürlich die beinahe immer starken musikalischen Themen...

Tja, ich selbst bin ja ein ziemlicher Betty-Fetischist... diese hier und da sexistischen frühen Filmchen sind mir auch deutlich lieber als die etwas bemüht-anständigen späteren Filme der Reihe... die waren irgendwie nicht so verlogen und hatten  zudem - sogar viel stärker als die frühen mickey mouse filmchen - einen extremen Hang das Zeichentrickverfahren auszureizen und körper zu biegen, zu dehnen etc., dass die so dynamisch geraten sind wie kaum irgendwelche anderen Filme dieser Zeit....
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Happy Harry mit dem Harten

Zitat von: PierrotLeFou am 14 Februar 2009, 01:41:47Tja, ich selbst bin ja ein ziemlicher Betty-Fetischist... diese hier und da sexistischen frühen Filmchen sind mir auch deutlich lieber als die etwas bemüht-anständigen späteren Filme der Reihe... die waren irgendwie nicht so verlogen und hatten  zudem - sogar viel stärker als die frühen mickey mouse filmchen - einen extremen Hang das Zeichentrickverfahren auszureizen und körper zu biegen, zu dehnen etc., dass die so dynamisch geraten sind wie kaum irgendwelche anderen Filme dieser Zeit....

Versteh mich nicht falsch, ich mag Betty auch ganz gerne und schaue grade ihre Cartoons in möglichst chronologischer Reihenfolge. Deine Beobachtungen sind allesamt richtig und interessant, trotzdem bleibt Betty für mich "nur" eine Vorreiterin, die den Weg geebnet hat für die grandiosen kurzen Meisterwerke von Tex Avery und Chuck Jones. Besonders ersterer hat ja seine Filme teilweise extrem sexualisiert (zB RED HOOD RIDING HOOD, der in DIE MASKE mit Jim Carrey zitiert wird) und auch die von dir angesprochene Körperlichkeit des Zeichentrickfilms bis zum Exzess ausgereizt. Wie stehst du eigentlich zu Tex Avery? Und kann man von dir eventuell mal eine Kritik zu einem Cartoon erwarten?  ;)

PierrotLeFou

Zitat von: COPFKILLER am 14 Februar 2009, 03:38:29
Zitat von: PierrotLeFou am 14 Februar 2009, 01:41:47Tja, ich selbst bin ja ein ziemlicher Betty-Fetischist... diese hier und da sexistischen frühen Filmchen sind mir auch deutlich lieber als die etwas bemüht-anständigen späteren Filme der Reihe... die waren irgendwie nicht so verlogen und hatten  zudem - sogar viel stärker als die frühen mickey mouse filmchen - einen extremen Hang das Zeichentrickverfahren auszureizen und körper zu biegen, zu dehnen etc., dass die so dynamisch geraten sind wie kaum irgendwelche anderen Filme dieser Zeit....

Versteh mich nicht falsch, ich mag Betty auch ganz gerne und schaue grade ihre Cartoons in möglichst chronologischer Reihenfolge. Deine Beobachtungen sind allesamt richtig und interessant, trotzdem bleibt Betty für mich "nur" eine Vorreiterin, die den Weg geebnet hat für die grandiosen kurzen Meisterwerke von Tex Avery und Chuck Jones. Besonders ersterer hat ja seine Filme teilweise extrem sexualisiert (zB RED HOOD RIDING HOOD, der in DIE MASKE mit Jim Carrey zitiert wird) und auch die von dir angesprochene Körperlichkeit des Zeichentrickfilms bis zum Exzess ausgereizt. Wie stehst du eigentlich zu Tex Avery? Und kann man von dir eventuell mal eine Kritik zu einem Cartoon erwarten?  ;)
Tex Avery finde ich ganz angenehm, ist dann aber schon weniger einer meiner Favoriten..... BB war da einfach reduzierter und stringenter, TA ist mir da sowohl wegen der Farben als auch wegen der komplexeren zeichnungen zu "gefüllt", als dass sich diese zeichentricktypischen Verzerrungen in aller Wucht bemerkbar machen.... Naja, und dann hat BB halt noch nen kleinen Innovationsbonus :icon_mrgreen:

Reviews zu Cartoons werde ich wohl eher nicht schreiben... wenn, dann vielleicht über etwas eher ausgefallenes wie Asparagus.... habe erstmal habe ich noch genug andere filme, die ich bei gelegenheit mal besprechen möchte.... :D
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Happy Harry mit dem Harten

Zitat von: PierrotLeFou am 14 Februar 2009, 16:51:09Reviews zu Cartoons werde ich wohl eher nicht schreiben... wenn, dann vielleicht über etwas eher ausgefallenes wie Asparagus.... habe erstmal habe ich noch genug andere filme, die ich bei gelegenheit mal besprechen möchte.... :D

Schade, hätte gern eine Kritik von dir gelesen zu einem klassischen Cartoon. Naja, ASPARAGUS klingt auch ganz spannend...  ;)

Zitat von: PierrotLeFou am 14 Februar 2009, 16:51:09Tex Avery finde ich ganz angenehm, ist dann aber schon weniger einer meiner Favoriten..... BB war da einfach reduzierter und stringenter, TA ist mir da sowohl wegen der Farben als auch wegen der komplexeren zeichnungen zu "gefüllt", als dass sich diese zeichentricktypischen Verzerrungen in aller Wucht bemerkbar machen.... Naja, und dann hat BB halt noch nen kleinen Innovationsbonus

Den "Innovationsbonus" kann ich noch verstehen, deine Worte zu Tex Avery kann ich aber ehrlich gesagt keineswegs nachvollziehen. Gerade bei ihm zeigen sich die mannigfaltigen Möglichkeiten des Animationsgenres, jeden Realismus zu ignorieren. Was Zeichentrick wirklich leisten kann (für mich das am meisten filmische und purste Genre von allen), sieht man bei Tex Avery sehr deutlich und imo ist das auch nie überladen. Ich bin mir auch sicher zu wissen, was du mit "Gefüllt" meinst und besonders da möchte ich dir widersprechen - so minimalistisch wie Avery ist höchstens noch Chuck Jones in seinen Road Runner-Cartoons. Was du an den Farben auszusetzen hast, ist mir nicht ganz klar geworden. Zu grell und unnatürlich oder stört es dich als Betty-Fan schon wenn die Filme überhaupt koloriert sind?

Um meine Punkte zu Tex Avery zu untermauern will ich auf einen seiner letzten und besten Filme verweisen, THE LEGEND OF ROCKABYE POINT:
http://www.youtube.com/watch?v=bp0xTbsOoMw

Unbedingt anschauen, falls noch nicht bekannt. Averys Stil wird hier sehr deutlich da er bei MGM sehr frei arbeiten konnte und seine Visionen unverfälschter verwirklichen konnte - komplex sind seine Zeichnungen eigentlich überhaupt nicht. Kein bisschen Naturalismus sondern purster Cartoon...

PierrotLeFou

Zitat von: COPFKILLER am 16 Februar 2009, 06:13:02
Zitat von: PierrotLeFou am 14 Februar 2009, 16:51:09Reviews zu Cartoons werde ich wohl eher nicht schreiben... wenn, dann vielleicht über etwas eher ausgefallenes wie Asparagus.... habe erstmal habe ich noch genug andere filme, die ich bei gelegenheit mal besprechen möchte.... :D

Schade, hätte gern eine Kritik von dir gelesen zu einem klassischen Cartoon. Naja, ASPARAGUS klingt auch ganz spannend...  ;)

Zitat von: PierrotLeFou am 14 Februar 2009, 16:51:09Tex Avery finde ich ganz angenehm, ist dann aber schon weniger einer meiner Favoriten..... BB war da einfach reduzierter und stringenter, TA ist mir da sowohl wegen der Farben als auch wegen der komplexeren zeichnungen zu "gefüllt", als dass sich diese zeichentricktypischen Verzerrungen in aller Wucht bemerkbar machen.... Naja, und dann hat BB halt noch nen kleinen Innovationsbonus

Den "Innovationsbonus" kann ich noch verstehen, deine Worte zu Tex Avery kann ich aber ehrlich gesagt keineswegs nachvollziehen. Gerade bei ihm zeigen sich die mannigfaltigen Möglichkeiten des Animationsgenres, jeden Realismus zu ignorieren. Was Zeichentrick wirklich leisten kann (für mich das am meisten filmische und purste Genre von allen), sieht man bei Tex Avery sehr deutlich und imo ist das auch nie überladen. Ich bin mir auch sicher zu wissen, was du mit "Gefüllt" meinst und besonders da möchte ich dir widersprechen - so minimalistisch wie Avery ist höchstens noch Chuck Jones in seinen Road Runner-Cartoons. Was du an den Farben auszusetzen hast, ist mir nicht ganz klar geworden. Zu grell und unnatürlich oder stört es dich als Betty-Fan schon wenn die Filme überhaupt koloriert sind?

Um meine Punkte zu Tex Avery zu untermauern will ich auf einen seiner letzten und besten Filme verweisen, THE LEGEND OF ROCKABYE POINT:
http://www.youtube.com/watch?v=bp0xTbsOoMw

Unbedingt anschauen, falls noch nicht bekannt. Averys Stil wird hier sehr deutlich da er bei MGM sehr frei arbeiten konnte und seine Visionen unverfälschter verwirklichen konnte - komplex sind seine Zeichnungen eigentlich überhaupt nicht. Kein bisschen Naturalismus sondern purster Cartoon...

Ja, war schon ganz lustig, aber nicht so wirklich mein Geschmack.... Der hatte zwar seine Momente (diese Szene wo der Eisbär direkt über dem Hund steht und die beine einen nur geringefügig mit größerem Radius versehenen Halbkreis bilden, die Szenen in denen der Hund gähnt und man fast nur das gebiss sieht etc.), aber im Vergleich hierzu http://www.youtube.com/watch?v=QUp_yg_-QG8 (Witch Paint, Cat Paint, Wolken, Vogelscheuche, Kürbis aushöhlen, nur im Dunkeln sichtbare Geister, die im völligen Schwarz zwinkernden Augenpaare) etc. war mir das alles noch irgendwie zu wenig verspielt...

Achja: ich bin zwar alles andere als ein Gegner des Farbfilms, aber dieses kontrastreiche s/w gefällt mir bei BB irgendwie besser... nachträglich eingefärbte BB-Filme verlieren für mich irgendwie an Reiz und zwar nicht aus nostalgiegründen, sondern weil mir das dann nicht mehr "geradlinig", "reduziert" genug ist....
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Chili Palmer


Schöner "Watchmen"-Text, den ich jetzt nicht groß zerpflücken, dessen Schlussformulierung ich aber noch einmal hervorheben möchte:

Zitatdie stellenweise den Verdacht aufkommen lassen, das die Vorlage zugunsten zynischer Unterhaltung pervertiert wurde.

Damit scheint dann doch Snyders persönliche Note gefunden zu sein, jedenfalls kann man das auch direkt auf sein Romero-Remake und (mit Abstrichen) auf "300" anwenden.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Crumby Crumb & the Cunty Bunch

...und was der Grund ist, weswegen mir das Ende besser gefällt als in der Vorlage;
In die gleiche Kerbe schlägt auch der Vietnamkrieg, den ich aber nicht als peinlich sehe; es stellt sich lediglich die Frage, ob Snyder hier Opfer der Sympathiesierung der Figuren wurde, oder ob er noch einen Schritt weiter als die Vorlage geht, und das Publikum für die Sympathie mit bösem Zynismus abstraft - "Ihr findet Krieg geil, hier habt Ihr ihn, Eure Freude soll Euch aber im Halse stecken bleiben, wenn ih in 2 Minuten seht, wie diese "Helden" mit einer schwangeren Frau umgehen - danach werdet Ihr diese Szene als das erkennen, was sie ist - pure Menschenverachtung mit geilem Sound." - Finde ich ziemlich geil, auch wenn er vielleicht nicht so weit gedacht hat.
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

Chili Palmer


Und Weiterdenken ist ohnehin unser, nicht sein Job.  :icon_cool:
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Vince

Schöne und einleuchtende Kritik indeed, allerdings schreibst du

ZitatEs geht hier nicht darum, den Film zu bemängeln, weil er von der Vorlage abweicht oder ,,nicht so gut ist" wie jene.

und anschließend lassen sich so ziemlich alle Kritikpunkte, die du anführst, dann doch genau darauf zurückführen, dass du - übrigens mit Recht, weil Snyder nun mal die Vorlage "verhandwerkelt" und sich damit nicht verdient hat, dass man "Watchmen" als SEIN Werk versteht, so wie man die "Herr der Ringe"-Verfilmung als Peter Jacksons Werk verstehen würde - doch wieder mit der Vorlage vergleichst.

Ich hab mir den Film gestern unvorbelastet angesehen (das Schmuckstück von Absolute Edition ist allerdings heute geliefert worden) und dennoch auf Anhieb erkannt, dass es da um bloße Visualisierung ging. Alleine schon dieses Gefühl, es nicht mit einer eigenen Interpretation zu tun zu haben, wertet den ansonsten sehr gelungenen Film sehr ab; als wenn man eine schöne Geschichte recht starr vom Papier abgelesen bekommt, anstatt sie frei vorgetragen zu bekommen, mit Seele in der Stimme. Und wenn man in der Klassenarbeit beim klugen Nachbarn abschreibt, kann es nun mal passieren, dass der Nachbar auch mal einen Finger über einer Aufgabe hat oder der Lehrer im falschen Moment hinschaut. So hab ich den Film ein bisschen gesehen, und das wohlgemerkt, ohne die Vorlage zu kennen und Vergleiche ziehen zu können. Deine Kritik scheint das zu bestätigen. Umso mehr versteh ich oben zitierten Satz nicht.

Happy Harry mit dem Harten

17 März 2009, 19:51:49 #679 Letzte Bearbeitung: 17 März 2009, 19:57:45 von COPFKILLER
Zitat von: Chili Palmer am 15 März 2009, 14:56:08Schöner "Watchmen"-Text, den ich jetzt nicht groß zerpflücken, dessen Schlussformulierung ich aber noch einmal hervorheben möchte:

Zitatdie stellenweise den Verdacht aufkommen lassen, das die Vorlage zugunsten zynischer Unterhaltung pervertiert wurde.

Damit scheint dann doch Snyders persönliche Note gefunden zu sein, jedenfalls kann man das auch direkt auf sein Romero-Remake und (mit Abstrichen) auf "300" anwenden.

Wenn das Snyders persönliche Note ist, dann will ich davon nichts mehr sehen.  :icon_mrgreen:
Mal im Ernst: Warum die angesprochenen Kritikpunkte so häufig auch auf das Dawn-Remake bezogen werden, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Hier schlug Snyder immerhin wirklich einen eigenen Weg ein und entpolitisiert das Original, was man schon als eigenen Ansatz sehen kann. Die Reduzierung auf knackige brutale Unterhaltung muss einem Liebhaber des Originals sicher nicht schmecken, allerdings wiegt dieser Aspekt meines Erachtens nach wesentlich schwerer bei Snyders Comicverfilmungen...

Zitat von: Der Crumb (awesome) am 16 März 2009, 01:46:17...und was der Grund ist, weswegen mir das Ende besser gefällt als in der Vorlage;
In die gleiche Kerbe schlägt auch der Vietnamkrieg, den ich aber nicht als peinlich sehe; es stellt sich lediglich die Frage, ob Snyder hier Opfer der Sympathiesierung der Figuren wurde, oder ob er noch einen Schritt weiter als die Vorlage geht, und das Publikum für die Sympathie mit bösem Zynismus abstraft - "Ihr findet Krieg geil, hier habt Ihr ihn, Eure Freude soll Euch aber im Halse stecken bleiben, wenn ih in 2 Minuten seht, wie diese "Helden" mit einer schwangeren Frau umgehen - danach werdet Ihr diese Szene als das erkennen, was sie ist - pure Menschenverachtung mit geilem Sound." - Finde ich ziemlich geil, auch wenn er vielleicht nicht so weit gedacht hat.

Interessanter Ansatz, den ich allerdings nicht so empfunden habe. Wie du so schön geschrieben hast wird Snyder hier "Opfer der Sympathisierung" mit seinen Figuren, für mich war da kein tieferes Konzept ersichtlich. Ebenso wie der furchtbar inszenierte Kampf in der Eingangssequenz halte ich die Vietnam-Szenen schlicht für zynische Gags, verkauft als "Männerunterhaltung" - überhaupt versucht Snyder imo etwas verzeifelt, der Vorlage actionreiche Momente abzugewinnen...

Zitat von: Vince am 16 März 2009, 15:33:50Schöne und einleuchtende Kritik indeed, allerdings schreibst du

ZitatEs geht hier nicht darum, den Film zu bemängeln, weil er von der Vorlage abweicht oder ,,nicht so gut ist" wie jene.

und anschließend lassen sich so ziemlich alle Kritikpunkte, die du anführst, dann doch genau darauf zurückführen, dass du - übrigens mit Recht, weil Snyder nun mal die Vorlage "verhandwerkelt" und sich damit nicht verdient hat, dass man "Watchmen" als SEIN Werk versteht, so wie man die "Herr der Ringe"-Verfilmung als Peter Jacksons Werk verstehen würde - doch wieder mit der Vorlage vergleichst.

Schon beim Schreiben ist mir der Gedanke gekommen, das dieser Satz leicht misszuverstehen ist. Da ich diese Sorge nun bestätigt sehe denke ich mal über eine Änderung nach, bisher ist mir da aber nichts gescheites eingefallen. Auf meinem Blog werde ich ohnehin eine umfangreichere Kritik veröffentlichen, wenn die Langfassung und die beiden Kurzfilme raus sind - somit trete ich dem Film doch angemessen gegenüber, der ja bisher auch nur als Stückwerk verfügbar ist. Zu deiner Anmerkung kann ich nur sagen, das es mir nicht vordergründig um eine "angemessene" Adaption geht sondern um eklatante Mängel in Schauspielführung, Besetzung, Farbdramaturgie, Action-Choreographie etc.

Hätte sich Snyder weiter von der Vorlage gelöst und hätte das Drehbuch wichtige Simplifizierungen vorgenommen wäre WATCHMEN ein besserer Film geworden. Selten hat man bei einem Film derartig das Gefühl, das die kreativen Verantwortlichen darart überfordert sind. Dein Klassenarbeits-Vergleich bestätigt diese Annahme und zeigt das gravierende Ausmaß: Ohne Kenntnis der Vorlage bringst du das Hauptproblem des Kinofilms auf den Punkt....

Mr. Hankey

Sag mal Copfi, wo bleibt eigentlich Deine Besprechung zu "My Bloody Valentine"? Ich denke Du warst da am Donnerstag drin? Und bis jetzt noch nicht einmal ein kleines Statement im entsprechenden Thread dazu? ;)
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Crumby Crumb & the Cunty Bunch

Wenn Du schon vom furchtbaren Anfangskampf redest; Snyder verpaßt den Leuten ja den Anschein von Superkräften; da wird Beton zerdroschen und leichtfüßig an Wänden hoch geklettert, um dem Publikum etwas zu liefern, was in der Vorlage nicht vorhanden ist; der Punkt der wahnwitzigen "wir wollen uns über die anderen stellen und ziehen deswegen Kostüme an" Menschen wird somit ignoriert, wie fast alle anderen Hintergründe ja auch. Daß hier kein innerlich zerrisener Peter Parker rumrennt, sondern ruhmgeile Normalos, geht ja völlig unter.
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

Happy Harry mit dem Harten

Zitat von: Der Crumb (awesome) am 17 März 2009, 20:42:26Wenn Du schon vom furchtbaren Anfangskampf redest; Snyder verpaßt den Leuten ja den Anschein von Superkräften; da wird Beton zerdroschen und leichtfüßig an Wänden hoch geklettert, um dem Publikum etwas zu liefern, was in der Vorlage nicht vorhanden ist; der Punkt der wahnwitzigen "wir wollen uns über die anderen stellen und ziehen deswegen Kostüme an" Menschen wird somit ignoriert, wie fast alle anderen Hintergründe ja auch. Daß hier kein innerlich zerrisener Peter Parker rumrennt, sondern ruhmgeile Normalos, geht ja völlig unter.

Genau diesen Ansatz halte ich eben nicht für gelungen weil damit einfach weitere Schauwerte heraus gekitzelt werden sollen, die nichts sinnvolles zum Plot beitragen. Als eigenständiges Element lässt sich dieses leicht Übermenschliche auch nicht begreifen, dafür war es mir einfach zu halbgar...

Zitat von: Mr. Hankey am 17 März 2009, 20:21:25Sag mal Copfi, wo bleibt eigentlich Deine Besprechung zu "My Bloody Valentine"? Ich denke Du warst da am Donnerstag drin? Und bis jetzt noch nicht einmal ein kleines Statement im entsprechenden Thread dazu? ;)

Musste den Kinobesuch leider verschieben, war aber eben drin. Ziemlich enttäuschend das Ganze, meiner Meinung nach. Review werde ich wohl schreiben, auch wenn der Text bestimmt kurz ausfallen wird. Vielleicht auch noch einen Kurzkommentar im Thread - die 3D-Technik war aber doch schon beeindruckend, zumindest stellenweise...

Chili Palmer

Zitat von: COPFKILLER am 17 März 2009, 19:51:49
Wenn das Snyders persönliche Note ist, dann will ich davon nichts mehr sehen.  :icon_mrgreen:
Mal im Ernst: Warum die angesprochenen Kritikpunkte so häufig auch auf das Dawn-Remake bezogen werden, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Hier schlug Snyder immerhin wirklich einen eigenen Weg ein und entpolitisiert das Original, was man schon als eigenen Ansatz sehen kann. Die Reduzierung auf knackige brutale Unterhaltung muss einem Liebhaber des Originals sicher nicht schmecken, allerdings wiegt dieser Aspekt meines Erachtens nach wesentlich schwerer bei Snyders Comicverfilmungen...

Ich meinte das auch nicht wertend, es fiel mir nur auf.
Wobei er "Watchmen" auch entpolitisiert hat, nur nicht so drastisch, weil vielleicht unbewusst.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Happy Harry mit dem Harten

Zitat von: Chili Palmer am 18 März 2009, 13:09:49Wobei er "Watchmen" auch entpolitisiert hat, nur nicht so drastisch, weil vielleicht unbewusst.

DAWN OF THE DEAD hat er aber imo ganz bewusst entpolitisiert, was sich auch als richtige Entscheidung erwiesen hat - schließlich ist die Gesellschaftskritik des Originals immer noch höchst aktuell. 300 mag nicht bewusst politischer Natur sein, allerdings springen einem die gern vorgebrachten Bezüge zur (amerikanischen) Gegenwartspolitik schon ins Auge. Da es dort aber um eine wenig komplexe und eigentlich rein visuell funktionierende Vorlage ging und WATCHMEN eben in einer ganz anderen Liga spielt, wirkt sich das bei letzterem fataler aus.


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300 ist aber immer noch sein bei weitem schlechtester Film :oberlehrer:
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

Mr. Hankey

ZitatZiemlich enttäuschend das Ganze, meiner Meinung nach.
Du wirst aber auch immer mehr zum Rajko! :icon_mrgreen:  ;) (BTW: War der nicht auch langsam mal in der PV? ;))

ZitatReview werde ich wohl schreiben, auch wenn der Text bestimmt kurz ausfallen wird
Nöö, ne negative Kritik brauen wir momentan nicht. Sieht mit den positiven Kritiken gerade so hübsch aus! :icon_mrgreen: ;) ;)
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Zitat von: Der Crumb (awesome) am 18 März 2009, 20:29:07300 ist aber immer noch sein bei weitem schlechtester Film :oberlehrer:

Stimmt.

Zitat von: Mr. Hankey am 18 März 2009, 20:38:01Du wirst aber auch immer mehr zum Rajko! :icon_mrgreen:  ;) (BTW: War der nicht auch langsam mal in der PV? ;))

Bei mir ist es eher eine persönliche Sache, irgendwie werde ich mit Slashern nicht mehr warm, nicht mehr seit SCREAM - der hat alles verändert, vorher war ich glühender Anhänger dieses charmanten Subgenres. Bin mal gespannt, was Rajko zu sagen hat - der mag ja das Original und auch HIGH TENSION, an den ich mich gerade am Ende erinnert fühlte. Denke mal, Vega wird den abfeiern... :icon_mrgreen:

Zitat von: Mr. Hankey am 18 März 2009, 20:38:01Nöö, ne negative Kritik brauen wir momentan nicht. Sieht mit den positiven Kritiken gerade so hübsch aus! :icon_mrgreen: ;) ;)

Mal sehen, aber dieses eintönige Bild muss eigentlich zerstört werden - zweimal 7, einmal 9 (um in der ofdb zu bleiben), das kann einfach nicht sein...  :icon_twisted:

Happy Harry mit dem Harten


Mr. Hankey

21 März 2009, 12:27:12 #689 Letzte Bearbeitung: 21 März 2009, 12:41:35 von Mr. Hankey
Nette Kritik! Kann ich zwar nicht ganz zustimmen, aber inhaltlich ist sie schon recht ordentlich und gut lesbar! :respekt:

(Laß Dich also bloß nicht von Udo ins Boxhorn jagen. ;))
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