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Autoren-Thread : Bretzelburger

Begonnen von Bretzelburger, 26 Januar 2007, 03:22:54

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Bretzelburger

Zitat von: Mr. Hankey am 28 Mai 2007, 01:48:37
Nö, definitiv nicht! :icon_mrgreen: ;) Vor allem ist er auch wesentlich mutiger, zumindest im Vergleich!Na das haben wir ja gemerkt! ;)

Er ist nur oberflächlich mutiger - "Birgcage Inn" hat nicht ohne Grund keinen Verleiher bekommen. Hier wird der Prostititution nicht moralisch abgeschworen, und der Fakt, daß sich das bürgerliche Mädchen dem außerhalb der Gesellschaft stehenden Mädchen annähert und zwar soweit, daß sie ebenfalls Prostitution treibt - das ist wahrer Mut.

Vinyard Vaughn

So erstmal, Bretzel ein tolles Review das den Film so perfekt einfängt und ihm gerecht wird!

Zitat von: Mr. Hankey am 28 Mai 2007, 01:11:52
und die IMO teilweise nicht ganz sorgfälltig ausgearbeiteten Charaktere, lassen 9 Punkte für mich in der Ferne bleiben.

Also ich empfand die Charaktere sehr gut ausgearbeitet und vorallem realistisch gehalten, Verhalten vor Stand und Hintergrundd nachvollziehbar. Also da musst du schon genauer werden David.

Zitat von: Mr. Hankey am 28 Mai 2007, 01:11:52
Und wo das ganze "abwechslungsreich" war, na ja, dass will sich mir jetzt auch nicht wirklich entschliessen.

Die Handlung verhart im Grunde den ganzen Film an dem kalten und deprimierenden Strand (abgesehen von den austauschbaren Bildern der Innenstadt, welche für mich ebenso trostlost sind), da fällt es schwer von Abwechslung zu sprechen, oder ging es dir mehr um die Handlung? Was willst du da für andere Komponenten einbringen :00000109:?.

Zitat von: Bretzelburger am 28 Mai 2007, 01:45:43
Nix gegen "Die Töchter...", aber der Film ist eindeutig schwächer, wenn auch sicherlich publikumskompatibler (Review kommt noch).

Wehe, wenn was gegen die "Töchter"  :icon_mrgreen:. Aber nicht sehr viel schwächer will ich hoffen Udo ;). Freu mich aber schon auf das Review!
Zitat von: ForenregelnMaximalgröße für Bildsignaturen: 400x133 Pixel, 50 kb – nicht animiert!

When I see her on the street
You know she makes my life complete

Mr. Hankey

28 Mai 2007, 15:01:56 #242 Letzte Bearbeitung: 28 Mai 2007, 15:06:36 von Mr. Hankey
ZitatAlso ich empfand die Charaktere sehr gut ausgearbeitet und vorallem realistisch gehalten, Verhalten vor Stand und Hintergrundd nachvollziehbar.
IMO hätte man z. Bsp. schon noch ein wenig mehr auf die Vergangenheit der einzelnen Charaktere eingehen können. Ich weiss das dies der Film mit aller Absicht nicht getan hat, und euch auch sehr gut gefallen hat, aber das hätte ich mir persönlich halt schon noch etwas ausführlicher gewünscht. Es war mir einfach ein kleines bisschen zu wenig, was aber jetzt nicht heißen soll, dass ich mit den Charakteren nicht trotzdem mitfühlen konnte.

Zitatda fällt es schwer von Abwechslung zu sprechen, oder ging es dir mehr um die Handlung?
Ich meinte das mehr in Bezug auf Bretzels Fazit:
Zitat[...] und jederzeit abwechslungsreicher Film[...]

Das sollte nicht als meinerseitige Kritik an dem Film verstanden werden, denn das gefällt mir persönlich auch sehr gut, so wie es ist. Bloß "abwechslungsreich" ist halt doch etwas anderes, wie du (Viney) schon richtig erkannt hast!


@ Bretzel
Das mag sein, ist im Grunde aber wohl Definitionssache. Glaube kaum, dass man darin den Grund sehen kann, warum er gerade hierzulande noch keinen Verleiher hat!
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Bretzelburger

Hier jetzt wieder die erste Review zu einem experimentellen Meisterwerk, dessen Filmsprache exemplarisch ist für sein Thema. Auch dieser entspannende Zeitvertreib eines Meisters der Illusion bedarf noch der Fürsprache eines Review-Autoren :-)

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=7114&rid=245947

Bretzelburger

Zu tiefer Nacht ein weiterer Beitrag zum asiatischen Kino, der wiederum eine weibliche Beziehung in den Mittelpunkt stellt, ähnlich wie die zuvor von mir schon besprochenen Filme "Spinnenlilien" und "Birdcage Inn" , aber in völlig anderer Art und Weise umgesetzt. Für mich der schwächste der drei Filme, aber immer noch von gutem Niveau und deutlich publikumskompatibler, was in diesem Fall keine zu unterschätzende Qualität bedeutet.

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=106951&rid=245974

Bretzelburger

Hier mal wieder ein kurzer Sidekick. Anläßlich des 40.Jahrestages des Todes von Benno Ohnesorge am 2.Juni gibt es ja wieder einiges Dokumentarisches, Interviews mit Zeitzeugen usw. zu dem Thema.
In dem Zusammenhang möchte ich einfach nochmal auf das völlig verfälschende Geschichtsbild hinweisen, daß im Film "Das wilde Leben" nach dem "Tatsachenroman" von Uschi Obermaier verbreitet wird. Der Film wurde ja bisher hier in der OFDb kaum wahrgenommen, kommt aber demnächst auf DVD raus und wird sicherlich ordentlich mit "Sex und Revolution" beworben. Darin gibt es eine Szene, in der die "Kommunarden" mal so eben kurz verhaftet werden, incl. der freundlichen Darstellung der beteiligten Polizisten. Da es sich bei dieser Szene um die "härteste" hier gezeigte Auswirkung handelt, kann der Film schön weiter propagieren, den sogenannten "68"ern ging es sowieso nur um freien Sex und möglichst aufsehenerregende Zeitungsberichte.
Unter dem Deckmäntelchen der angeblichen Objektivität (seitens der Obermaier), kann man hier schön die damaligen "linken Penner" als sex- und vergnügungssüchtige Sprösslinge wohlhabender Eltern diffamieren und dazu noch das staatliche regressive Verhalten (das gar nicht im Film vorkommt) verharmlosen. Und gibt damit exakt die Haltung wieder, die Ende der 60er schon behauptet wurde.
Bedenkt man aber ,daß ein Fritz Teufel (der in das "Wilde Leben" neben Rainer Langhans die Hauptfigur in der "Kommune 1" ist) ein halbes Jahr in den Knast mußte, im Zusammenhang mit dem Tod von Benno Ohnesorge, obwohl er völlig unschuldig daran war, erkennt man deutlich, daß Demonstrationen damals angesicht eine hart durchgreifenden Justiz kein "Kinderspiel" war.

Egal welche Haltung man zu den Beteiligten hat oder welche Meinung einem sympathisch ist, so wie es in "Das wilde leben" beschrieben wird, ist es völlig einseitig und verfälschend :
http://www.ofdb.de/view.php?page=film&fid=117571

Mr. Vincent Vega

Nachträglich auch von mir alles Gute!



:icon_redface:

Bretzelburger

Nachdem ich "Zodiac" , Fincher's neuestes Werk, gesehen hatte, fühlte ich mich bemüßigt, sofort meine Gedanken zu Papier (besser Festplatte) zu bringen. Selten habe ich einen so psychologisch geschickt inszenierten Film gesehen, der seine Spannung im Betrachter selbst erzeugt, wodurch sich auch erklärt, warum der Film in den USA nicht erfolgreich war.

Vordergründige Unterhaltung mit klassischem Spannungsaufbeu, den man beobachtend konsumieren kann, wie etwa in "Seven" gibt es hier nicht :

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=108308&rid=246366

Happy Harry mit dem Harten

Wie gewohnt: Eine sehr schöne Besprechung von dir an der man wohl kaum was zu meckern finden wird. Dennoch für deine Verhältnisse ein wenig knapp und eigentlich hört sich das alles nach der vollen Punktzahl an. Aber egal, mein Interesse hast du auf jeden Fall noch zusaätzlich verstärkt - schon lange fiebere ich dem Kinostart gespannt entgegen und jetzt habe ich ihn verpasst. Naja, werde mir den Film wohl am Wochenende anschauen, genauso wie ich dann INLAND EMPIRE nachholen will.

Hab mir schon gedacht das die Vergleiche mit SIEBEN nicht lange auf sich warten lassen, das hast du in deinem Text sehr schön hinbekommen. Genau diese reife Weiterentwicklung Finscher, von der du gesprochen hast, erwarte ich von ZODIAC und anscheinend kann der Film damit aufwarten. Ich bin gespannt...

Bretzelburger

Auch ich war überrascht, daß ich verhältnismäßig wenig Worte für diesen komplexen Film benötigte. Aber das liegt vor allem daran, daß man sich hier nicht mit Inhaltsangaben aufhalten mußte. Trotz seiner langen Laufzeit und dem abwechslungsreichen Geschehen, liegt die "Action" hier im Nachdenken und Reden - und die daraus erfolgende Entwicklung bei der Suche nach dem Killer. Es wäre schade, darüber etwas zu verraten...

Vince

Wobei man sich bei einem Film wie diesen wirklich eine richtig ausführliche Analyse wünschen würde. Die gibt er doch sicher her, ohne dass man zwangsläufig auf den Inhalt eingehen müsste. Interessanter ist ja ohnehin, auf welche Art Fincher das Serienkillergenre, das er selbst ja wieder mit reanimiert hat, wieder entmystifiziert.
Was mich auch überrascht ist, dass ich bisher noch in keiner Kritik einen Vergleich zu "Memories of Murder" gefunden habe. Demnach, was ich bisher über "Zodiac" gelesen habe, lassen sich die beiden doch vermutlich ziemlich gut vergleichen, was den gewählten Weg angeht.

Bretzelburger

Was Fincher hier gelingt, geht über "Memories of Murder" hinaus (inhaltlich, nicht qualitativ gemeint). Obwohl die Untersuchungen unmittelbar nach dem ersten Mord beginnen (der sich später als nur vermeintlich erster Mord herausstellt), setzt Fincher nie auf die Karte "Schutz der Bevölkerung" wie bei "Memories...", wo man ja versucht, den nächsten Mord zu verhindern. Das gelingt ihm durch einen Trick. Obwohl er durchaus die Ängste in der Bevölkerung vor dem nächsten Mord schildert und auch beschreibt, daß Busse vor einem möglichen Attentat geschützt werden, empfindet der Zuseher nie Spannung aus diesem Plot heraus, weil Fincher diese Dinge nur beiläufig erzählt und stattdessen immer ganz nah bei den Ermittlern bleibt.

Dadurch verliert "Zodiac" die Ebene des Betrachtens, wenn man sogar so will, gelingt ihm eine Distanzierung des üblichen Voyeurismus, der immer bei sogenannten Serienkiller-Filmen Teil der Show ist, machen wir uns nichts vor. Deshalb ist der Film vordergründig nicht so befriedigend, weshalb er in den USA beim Publikum durchfiel (was auch in Deutschland passieren wird). Fincher verzichtet völlig auf eine emotionale Pushung, die ja zumeist angewendet wird, um zu rechtfertigen, daß der Held zur Selbstjustiz greift. Das er das ganz bewußt macht, erkennt man in seinem Zitat des "Dirty Harry"-Films, der ja auch vordergründig Ähnlichkeiten im Thema aufweist.

Ich gebe dir recht, es gibt eine Vielzahl Ansätze zur Analyse - ich habe in meiner Review versucht, diese nur anzureißen, weil es mir zuerst einmal darum geht, den Film aktuell zu kritisieren und für einen Kinobesuch neugierig zu machen.

Bretzelburger

So hier jetzt der zuletzt schon stark diskutierte deutsche Film, der merkwürdigerweise stark polarisierte. Vielleicht liegt eben gerade darin die besondere Qualität des Films, der ein für fast Jeden empfindliches Thema anspricht, auch wenn man vordergründig mit den handelnden Personen nur wenig gemein hat. Auch die verbreitete Ablehnung deutscher Filme scheint mir psychologisch sehr interessant. Für mich bot dieser Film jedenfalls genügend Anlass, ihn detailliert zu analysieren, denn bedenke "Du bist nicht allein"...

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=128738&rid=246610

Bretzelburger

Bei Ansicht des Films "Revolver" von Guy Ritchie, erstaunte es mich, wieviele den Film schon besprochen hatten, besonders da ich schon sämtliche meiner Englischkenntnisse aufbieten mußte, um dem Film zu folgen und auch einige Worte nachgeschlagen habe zwcks Verständnis.

Ich war neugierig auf diesen Film, weil ich nicht nachvollziehen konnte ,warum der Film nicht nach Deutschland kommt. Jetzt verstehe ich es, aber andererseits habe ich dafür kein Verständnis - deshalb hier meine Kritik zu dem Film

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=86287&rid=246913

Vince

Ich kann nur für mich sprechen: Bei mir war der Reiz zur Besprechung sehr groß, da der Film angesichts seiner momentanen Unbekanntheit hierzulande (aufgrund fehlender Vermarktung und Abspielmöglichkeiten) ungeimlich viel Diskussionspotenzial birgt. Und wenn man denn schon mal die Gelegenheit hatte ihn zu sehen, wäre es fast schon ein Verbrechen, als aktiver Rezensent die Klappe darüber zu halten.
Was nichts daran ändert, dass ich gewaltige Schwierigkeiten hatte, mich in eine Rezension einzuarbeiten; das war schon vergleichbar mit dem Versuch, einen neuen Lynch zu besprechen. Und dann auch noch im O-Ton. Ich habe deswegen den Film vor der Besprechung auch zweimal kurz hintereinander angesehen und mich noch ein klein wenig mit StS ausgetauscht, der irgendwo auch eine relativ umfassende Interpretation hinterlegt hatte.

Schön, dass du das recht ähnlich siehst wie wir, wobei ich das schon vermutet habe. Mich stört der fehlende Sehgenuß gegenüber "Snatch" & Co. vielleicht am Ende doch noch ein Tick mehr als dich, ansonsten funken wir aber eigentlich relativ auf einer Wellenlänge. Interessant würde ich es nun finden, wie der Film hierzulande ankommt, wenn er denn mal irgendwann veröffentlicht werden sollte. Die Frage ist auch, welchen Status Ritchie inzwischen genießt und ob er nicht vielleicht sogar schon wieder teilweise vergessen wurde. "Snatch" ist immerhin schon lange her.

Bretzelburger

"Snatch" ist tatsächlich schon lange her, aber ich denke ,genau deshalb hat Ritchie auch diesen Film gedreht - als ernstzunehmender Filmemacher konnte er - auch wenn es geschäftlich schlauer gewesen wäre - nicht wieder auf den alten Zug aufspringen. Es stellt sich nur die Frage, warum er so abgestraft wurde? - So ist zum Beispiel die Kritik im sogenannten "Manifest" eine polemische Niedermachung, die ihm zwar Hohlheit vorwirft, aber selbst billige Propaganda betreibt und auf den opportunistischen Zug mit aufspringt, sich dabei über seine Beziehung mit Madonna lustig zu machen.

Selbstverständlich ist "Revolver" kein tiefgründiges Werk, aber das war "Lock,Stock..." und "Snatch" auch nicht und das hat ihm da nicht geschadet. Ein bißchen habe ich das Gefühl, daß ihn die Hochzeit mit Mrs."Popstar" die Reputation gekostet hat und das es momentan einfach angesagt ist, seine Filme abzukanzeln - Stimmung ist ja in der Kritik kein unwesentlicher Faktor und so läßt sich "Revolver" hier in Deutschland momentan nicht besonders gut vermarkten. Aber da das Original inzwischen sogar in meiner Videothek steht, denke ich, es wird schon noch was mit der Veröffentlichung - vielleicht parallel zu seinem nächsten Film...

Vince

Zitat von: Bretzelburger am  4 Juni 2007, 22:58:24
Es stellt sich nur die Frage, warum er so abgestraft wurde?

Lies mal die Filmstarts-Kritik, da wird zumindest eine interessante Theorie geäußert. Ob das wirklich der Grund ist, weiß ich nicht.

Bretzelburger

Da ich Jack Lemmon in unserer großen Fragerunde als meinen Lieblingsschauspieler bezeichnete, liegt es nahe, sich weiter mit seinem Werk zu beschäftigen. Man könnte auch gleich wieder Berührungspunkte finden zur zuletzt bei McKenzie stattgefundenen Diskussion über die Ignoranz in der OFDb, gegenüber "anspruchsvollen" Filmen, denn es ist tatsächlich nur schwer verständlich, wieso ein Film, der sowohl die "Goldene Palme" in Cannes gewonnen hat, als auch für den Oscar nominiert wurde, bisher hier noch nicht berücksichtigt wurde.

Dabei ist auch der Vergleich zu dem filmischen Epos "Gandhi" interessant, daß "Vermisst" 1983 die Oscars wegschnappte. "Gandhi" ist sehr gut inszeniert und gespielt, aber in seiner Filmsprache und politischen Aussage völlig konventionell und ohne jede provokative These - mehr eine folkloristische Bestandsaufnahme von Gandhis Leben.

Allein der Name "Gandhi" schaffte Anerkennung, so daß auch in der OFDb dieser Film eine hohe Bewertung hat und quasi von vornherein den Status "anspruchsvoll" angeheftet bekam - was wie man sieht bis heute wirkt. "Vermisst" ist wesentlich differenzierter, provokativer, aber in seiner Gestaltung nicht ganz auf der normalen "Erwartungshaltungslinie".

Ähnliches läßt sich auch von Lemmons Spiel sagen, der den Oscar verdient gehabt hätte, aber nicht bekam, weil eben auch die Kritiker nicht immer erkennen, daß gerade in der Darstellung eines durchschnittlichen Menschen wesentlich mehr Schwierigkeiten liegen als in extremen, plakativen Typen wie eben "Gandhi"

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=18588&rid=247394

bluebottle

Ich bin auch ein Fan von Lemmons Spiel (Bsp.: The China Syndrome), muss dir aber dahingehend widersprechen, dass die Aufgabe, einen Mann zu spielen, von dem so ziemlich JEDER ein bestimmtes Bild hat, nicht zu unterschätzen ist. Insofern hat Kingsley durch sein hervorragendes Spiel Gandhi glaubwürdig zum Leben erweckt und ist der Legende mehr als gerecht geworden. Ob der Film an sich all seine Preise verdient hat, ist eine andere Frage...  ;)

Bretzelburger

Okay, da war ich etwas vorlaut, da ich Kingsley in "Gandhi" schon länger nicht mehr gesehen habe und meine Erinnerung eher dem gesamten Werk galt. Meine These, daß das Auffällige bessere Gewinnchancen hat, halte ich aber nach wie vor für richtig, besonders heute, da immer die Darsteller die besten Chancen haben, die einem Extrem nacheifern. Idi Amin kommt eben besser als Mr.Durchschnitt. Mit Kingsley hat das nichts zu tun und ich halte auch Witthakers Darstellung für sehr gut, aber eine grandiose Leistung wie sie Jack Lemmon damals brachte, geniesst heute zu wenig Anerkennung.

bluebottle

Stimmt, Vermisst behandelt wohl auch ein im Vgl. zu Gandhi eher schwer verdauliches Thema. Die Flut von Biopics der letzten Jahre bestätigt das Oscar-Rezept der Produzenten.

Mr. Hankey

8 Juni 2007, 21:10:56 #261 Letzte Bearbeitung: 8 Juni 2007, 21:13:27 von Mr. Hankey
Schicke Review zu "Hot Fuzz", die es ziemlich auf den Punkt bringt. Abgesehen vom überflüssigen und unpassenden Zusatz
Zitatund das ihn über übliche Parodien wie etwa die deutsche "Wixxer"-Reihe weit hinaus hob

Langsam wirds zum Bretzel-Klischee! :icon_mrgreen: ;)
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Bretzelburger

Na na, nimm das mal nicht zu ernst :-) du weißt doch, daß mir die "Wixxer"-Parodien nicht gefallen haben und bei "Hot Fuzz" kann man sehen, wie man es besser macht (zumindest zwei Drittel des Films). Und zwar so, daß man nicht nur persifliert und zitiert, sondern etwas ganz Eigenes dabei kreiert - deshalb hat mir "Hot Fuzz" ähnlich wie "Shaun of the dead" viel Spaß bereitet, auch wenn sicherlich keine tiefgründigere Bedeutung dahinter steckt (muß ja nicht immer sein).

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=115846&rid=247494

Mr. Hankey

ZitatNa na, nimm das mal nicht zu ernst :-) du weißt doch, daß mir die "Wixxer"-Parodien nicht gefallen haben und bei "Hot Fuzz" kann man sehen, wie man es besser macht (zumindest zwei Drittel des Films).
Trotzdem hat "Der Wixxer" bei mir nen Punkt mehr! :icon_mrgreen:
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Bretzelburger

Das ist eben wahre Liebhaberei und die ist bekanntlich nah am Wahnsinn und deshalb nicht mehr diskutierbar.

Vinyard Vaughn

Schönes Review Bretzel, aber in einem Punkt kann ich nicht ganz zustimmen.

Zitatbevor er dann zum Schluß seine parodistischen Züge größtenteils verliert, sich in nicht enden wollenden Zitaten ergiesst und letztendlich zu dem wird, was er lange Zeit persifliert hatte - ein typischer Actionfilm

Eigentlich ist das nicht so direkt der Fall, selbst in den ausgedehnten Actionsequenzen am Ende bzw. dem mehrteiligen Showdown wird aufs fröhlichste weiter persifliert, was dir aber aufgefallen sein müsste. Das ist nicht bloss reines zittieren, die Art und Weise wie hier rumgesprungen wird, auf was und wenn geschossen wird und wie es die Bösewichte letztendlich "erwischt" ist die pure Verhohnepipelung besagter Streifen, aber "Hot Fuzz" nimmt sich auch in diesen Momenten ja niemals ernst.

Deshalb sehe ich zB. diesen Punkt als weniger tragischen Kritikpunkt (bei mir sowieso nicht, da es fast schon mein neuer Lieblingsfilm ist :icon_mrgreen:).

Zitat von: Mr. Hankey am  8 Juni 2007, 21:10:56
Langsam wirds zum Bretzel-Klischee! :icon_mrgreen: ;)

Wo er Recht hat Hankey  :king:.

Zitat von: ForenregelnMaximalgröße für Bildsignaturen: 400x133 Pixel, 50 kb – nicht animiert!

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You know she makes my life complete

Mr. Vincent Vega

Dito. Den von Viny zitierten Abschnitt kann ich ebenfalls nicht nachvollziehen.

Bretzelburger

Das ist hier aber ein Streit auf hohem Niveau :-)

Unabhängig davon bleibe ich bei meiner Haltung, daß "Hot Fuzz" zum Ende hin seine Eigenständigkeit verliert, die er lange Zeit bewiesen hat. Trotzdem kann ich euch verstehen (nachvollziehen?).

Ihr seid eben Fans und da macht Zitateraten natürlich doppelt so viel Spaß, Tätschel !

Bretzelburger

Dank des Tipps von Bluebottle erinnerte ich mich des Films "Das China-Syndrom", daß ich selbst ewig nicht mehr gesehen hatte. Dass das Thema "Atomkraft" zudem sowohl an Coolness ( hatte es die jemals )als auch an Wichtigkeit zuletzt stark verlor - und sich die Stimmen wieder mehrten, doch die Kraftwerke nicht abzuschalten - kann man auch daran erkennen, dass dieser Film, der für einige Oscars vorgeschlagen wurde, und trotz des Themas klassisches Hollywood-Spannungskino der intelligenten Art bietet, in der OFDb noch nicht einmal die Ehre einer Review erlangte.

Das hat mich ernsthaft überrascht und so habe ich dieses Versäumnis schnellstens nachgeholt

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=7561&rid=247839

Bretzelburger

Was haben die Filme "China Syndrom", "Schütze Benjamin" und "Vermisst" gemeinsam ? - Sie stammen alle aus den späten 70ern und sind damit also "bunt", es sind alles Hollywood Filme, also weder artifiziell übertrieben gestaltet noch mit einer langsamen Erzählweise versehen, sie verfügen alle über bekannte Schauspieler, die teilweise heute noch aktiv sind und jeder von ihnen wurde für mehrere Oscars nominiert. Kurz, ganz normale Kinofilme, die alle ein größeres Publikum angesprochen haben.

Und was haben sie noch gemeinsam ? - Richtig, hier in der OFDb kennt sie kaum Jemand und Reviews waren bisher Fehlanzeige. Man muß also nicht nach Nischenprodukten suchen oder sich in die Niederungen (oder waren es Höhen ?) der Filmkünstler begeben, um sich als Autor profilieren zu können - es gibt noch viel NEU zu entdecken.

Nicht immer in der selben guten Qualität, aber warum sollte man nicht trotzdem darauf aufmerksam machen ?

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=8547&rid=247875

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