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Autoren-Thread : Bretzelburger

Begonnen von Bretzelburger, 26 Januar 2007, 03:22:54

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Happy Harry mit dem Harten

Zitat von: Bretzelburger am  9 November 2007, 13:20:54
Den ersten Vorwurf der "geraden und konservativen Spur" bei meiner Filmauswahl halte ich objektiv für falsch. Im Gegenteil möchte ich behaupten, dass mir hier keiner der werten Filmkritiker hinsichtlich der Bandbreite meiner Filmauswahl das Wasser reichen kann (konstruktiven Gegenargumentationen sehe ich gerne entgegen).

Du glaubst wirklich das deine Reviewauswahl facettenreicher ist als meine? Eins will ich direkt klarstellen: Qualitativ können meine Rviews deinen nicht das Wasser reichen, nur selten erreiche ich eine präzise Analyse, wie sie dir beinahe immer gelingt. Dennoch, nur die Bandbreite der Genres betrachtet, bist du insgesamt imo etwas weniger facettenreich. Du besprichst nie Zeichentrickfilme (nur aktuelle Animationsssachen und natürlich DIETER), keine Pornos, keine Erotik, fast nie einen Trashfilm und auch nur ganz selten mal wirklichen Underground. In der Tat betrachte ich daher deine Filmauswahl auch als etwas berechenbarer als beispielweise meine oder die von McKenzie aber das muss ja nicht zwingend was schlechtes heißen. Wenn ich auf der Startseite eine neue Hitchcockreview entdecke, klicke ich mit der Erwartung darauf deinen Namen zu lesen, bzw. Mr. Vincent Vega oder auch Stefan M und ich sehe da nichts falsches dran.

Und bitte sag jetzt nicht, Porno wäre kein Genre. Es ist eins und zwar ein wichtiges. Du hast erwähnt, dass du schon Trash besprochen hast...welche Filme meinst du damit?

Mr. Vincent Vega

Das ist herrlich. :icon_mrgreen:

Zur Sache: So sehr ich McKenzies Ansatz nachvollziehen und manches darin durchaus teilen kann, so schlüssig und zustimmenswert erscheint mir hingegen auch Bretzels Antwort.

Zitat von: Bretzelburger am  9 November 2007, 13:20:54
Gerade erst habe ich mir - dank Mr.VV'S Frage - einen Preston Sturges Film angesehen, dessen Besprechung demnächst kommt.

Das freut mich, gerade weil du darauf zunächst nicht eingegangen bist. Es wird sich bestimmt um THE LADY EVE handeln, bin jedenfalls schon sehr gespannt.

Bretzelburger

Zitat von: COPFKILLER am  9 November 2007, 13:32:42
Du glaubst wirklich das deine Reviewauswahl facettenreicher ist als meine? Eins will ich direkt klarstellen: Qualitativ können meine Rviews deinen nicht das Wasser reichen, nur selten erreiche ich eine präzise Analyse, wie sie dir beinahe immer gelingt. Dennoch, nur die Bandbreite der Genres betrachtet, bist du insgesamt imo etwas weniger facettenreich. Du besprichst nie Zeichentrickfilme (nur aktuelle Animationsssachen und natürlich DIETER), keine Pornos, keine Erotik, fast nie einen Trashfilm und auch nur ganz selten mal wirklichen Underground. In der Tat betrachte ich daher deine Filmauswahl auch als etwas berechenbarer als beispielweise meine oder die von McKenzie aber das muss ja nicht zwingend was schlechtes heißen. Wenn ich auf der Startseite eine neue Hitchcockreview entdecke, klicke ich mit der Erwartung darauf deinen Namen zu lesen, bzw. Mr. Vincent Vega oder auch Stefan M und ich sehe da nichts falsches dran.

Und bitte sag jetzt nicht, Porno wäre kein Genre. Es ist eins und zwar ein wichtiges. Du hast erwähnt, dass du schon Trash besprochen hast...welche Filme meinst du damit?
Du gehörst sicherlich zu den facettenreichen Autoren, aber du lässt auch einige Bereiche aus. So hast du zwar inzwischen Fellini besprochen, aber deine Bandbreite bezüglich der "Filmkünstler" ist noch sehr gering. Beim deutschen Film hast du dich bisher ausschliesslich der Nazi-Propaganda und den Sex-Klamotten gewidmet, welche ich eher als eigenes Genre ansehe (sonst nichts altes ,nichts aus den 60ern und schon gar nichts aktuelles). Film Noir, Musicals oder ganz normale ältere US-Komödien existieren bei dir auch nicht. Dazu stimmt deine Anmerkung bzgl. der Zeichentrickfilme bei mir nicht, denn ich habe z.B. sechs Trickfilme der "Peanuts" aus den 60ern besprochen.

Fakt ist eben, das wir jeweils bevorzugte Genres haben (Porno zähle ich auch zu den Genres),die wir jeweils viel ausführlicher behandeln. Ich sehe das sowieso nicht als Kritikpunkt, aber McKenzie, bei dem ich auch viele der obengenannten Genres vermisse, hat ja das Thema aufgebracht...

Zitat von: Mr. Vincent Vega am  9 November 2007, 14:31:15
Das freut mich, gerade weil du darauf zunächst nicht eingegangen bist. Es wird sich bestimmt um THE LADY EVE handeln, bin jedenfalls schon sehr gespannt.
Es handelt sich um "Sullivans Reisen" , einen Film ,den ich zuletzt vor gefühlten 30 Jahren sah. ich hatte ganz vergessen, was für grossartige Filme Sturges gedreht hatte.

Happy Harry mit dem Harten

Zitat von: Bretzelburger am  9 November 2007, 19:21:20
Du gehörst sicherlich zu den facettenreichen Autoren, aber du lässt auch einige Bereiche aus. So hast du zwar inzwischen Fellini besprochen, aber deine Bandbreite bezüglich der "Filmkünstler" ist noch sehr gering. Beim deutschen Film hast du dich bisher ausschliesslich der Nazi-Propaganda und den Sex-Klamotten gewidmet, welche ich eher als eigenes Genre ansehe (sonst nichts altes ,nichts aus den 60ern und schon gar nichts aktuelles). Film Noir, Musicals oder ganz normale ältere US-Komödien existieren bei dir auch nicht. Dazu stimmt deine Anmerkung bzgl. der Zeichentrickfilme bei mir nicht, denn ich habe z.B. sechs Trickfilme der "Peanuts" aus den 60ern besprochen.

Fakt ist eben, das wir jeweils bevorzugte Genres haben (Porno zähle ich auch zu den Genres),die wir jeweils viel ausführlicher behandeln. Ich sehe das sowieso nicht als Kritikpunkt, aber McKenzie, bei dem ich auch viele der obengenannten Genres vermisse, hat ja das Thema aufgebracht...

Verdammt, die Peanuts hatte ich vergessen, Punkt für dich.

Ich wollte mich ja auch nicht unbedingt als den facettenreichsten Autoren darstellen und erst recht wollte ich nicht sagen, das ich selbst auch nur annähernd alle wichtigen Bereiche abdecke. Von mir war das auch nicht wirklich als Kritik an dir gedacht aber du selbst hattest geschrieben das dir KEINER der hier anwesenden Autoren das Wasser reichen kann, wenn es um Abwechslungsreichtum geht. Dem wollte ich nur dezent gegen halten.  ;)

Übrigens fallen mir spontan schon drei Musicals ein, die ich (wenn auch unzureichend) besprochen habe: ALICE IN WONDERLAND (1976), MISTY BEETHOVEN: THE MUSICAL und Woody Allens ALLE SAGEN: I LOVE YOU. Und an deutschen Filmen hab ich auch ein paar wenige neuere besprochen wie DER BEWEGTE MANN oder WIE DIE KARNICKEL. Punkt für mich oder? :king:

Mr. Hankey

9 November 2007, 20:09:15 #664 Letzte Bearbeitung: 9 November 2007, 20:11:20 von Mr. Hankey
ZitatIm Gegenteil möchte ich behaupten, dass mir hier keiner der werten Filmkritiker hinsichtlich der Bandbreite meiner Filmauswahl das Wasser reichen kann
:icon_eek: :icon_eek: :icon_eek: :LOL:

Das sehe ich ja jetzt erst! Jetzt weiss ich warum du gestern nicht gekommen bist. Du konntest den Gestank von Selbstüberschätzung wohl nicht schnell genug abwaschen! :icon_twisted: :icon_twisted: ;)

Glaub mir es gibt mehr als genug Autoren, die dir in Sachen Abwechslung das Wasser reichen können. Was die Qualität der einzelnen Beiträge angeht, da kann man sich sicherlich streiten! ;)
Ofdb-Filmsammlung
Aus visueller Sicht, das vielleicht beste BD-Erlebnis ever: Klick

McKenzie

@ Bretzelburger:

Vertagen wir das lieber, danke aber schonmal für dein ausführliches Posting.  :respekt: Ich bin nach einer auslaugenden Woche ziemlich ermattet und ziehe mich daher lieber in die glückbringenden Gefilde meines Bettes zurück... :scar: (Solange wie Chili wirst du nicht warten müssen, keine Sorge).
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Vince

Was soll das? Macht weiter, das Popcorn wird schon kalt (Chili, warum hast du keine heiße Butter mitgebracht?). Hat doch so spannend angefangen. Die Szene hier

ZitatIm Gegenteil möchte ich behaupten, dass mir hier keiner der werten Filmkritiker hinsichtlich der Bandbreite meiner Filmauswahl das Wasser reichen kann

wäre bei GZSZ ein astreiner Cliffhanger gewesen.  :icon_mrgreen:

Mr. Vincent Vega


Chili Palmer


Hmm, wenn es zwischen zwei vom europäischen Kino geprägten Kulturbeflissenen hoch hergeht, dann sollte man die Stimmung nicht noch durch imperialistischen Schweinefraß anheizen, meine ich. Gepoppter Mais ist schon eine Gratwanderung, aber heiße Butter, das wäre dann doch des Uncle Sam zuviel, oder?
Stattdessen vielleicht ein paar Lerchenzungen? Otternasen? Nachos?  :icon_mrgreen:

Darüberhinaus bin ich diese Hinhaltetaktik einer der beteiligten Parteien gewöhnt, da sind wir locker noch mal ins Foyer und zurück gestiefelt, bevor das hier losgeht.  :scar:

Obwohl mich der Teaser auch neugierig gemacht hat. Sieht derbe aus. Weiß da schon jemand etwas bezüglich der DVD-VÖ, und kommt der auch bei uns unrated?  :icon_lol:
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

McKenzie

Tsss... Am Freitag Abend hat man eigentlich normalerweise sinnvolleres und interessanteres zu tun als hechelnd auf kriegerische Postings in irgendwelchen ominösen Foren zu warten (Chili, deine Ungeduld ist wirklich charmant). Schlafen und Kraft tanken  :scar: z. B. - oder feiern  :dodo: oder ins Kino gehen  :icon_eek: oder sich von Amors Pfeil löchern lassen  :love:. Aber hier sind sie denn auch alle vereint, die Freaks dieser Anti-Freak-Nation.  :icon_mrgreen:

Nun jedoch endgültig, unwiederbringlich und ohne Comeback bis morgen Nachmittag - Buono Notte!   :king:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Chili Palmer

Zitat von: McKenzie am 10 November 2007, 02:14:40
Tsss... Am Freitag Abend hat man eigentlich normalerweise sinnvolleres und interessanteres zu tun als hechelnd auf kriegerische Postings in irgendwelchen ominösen Foren zu warten

Nicht, wenn man im Nahkampf mit Herbstgrippe-Viren liegt und vor der Haustür die Sturmflut wütet.  :nono:
Und jetzt geht nicht mal hier, an der letzten Raststätte vor der Langeweile, die Post ab!  :LOL:

Zitat von: McKenzie am 10 November 2007, 02:14:40
Chili, deine Ungeduld ist wirklich charmant

Oh, danke.  :icon_cool: 
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Bretzelburger

Inmitten dieser Diskussion hier ein besonders feuilletonistischer Beitrag, den ich aber für unbedingt notwendig halte bei einem Film wie "Import/Export" , mit Sicherheit einer der besten Filme des Jahres 2007

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=112197&rid=267970

Bretzelburger

Nach der kürzlichen Diskussion über sogenannte Genrevielfalt, eröffne ich hiermit ein neues Thema, den "Kinderfilm". Klar sind alle Walt Disney-Filme auch Kinderfilme, aber sie sind bewusst auch für ein erwachsenes Publikum gemacht worden. Ich betrachte die Sache in diesem Fall aus der Sicht eines Vaters, der darüber nachdenkt, ob schon die ganz Kleinen dort gut aufgehoben sind. Beginnen möchte ich mit einem ganz aktuellen Film "Der kleine König Macius", dessen Nichtbeachtung in der OFDb diesmal nichts mit kultureller Missachtung zu tun hat (also kein Vorwurf von mir, wie sonst :andy:), sondern, dass es sich eben um einen Kinderfilm handelt - anders als z.B. "Ratatouille")

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=132731&rid=268382


McKenzie

Deine Kritikpunkte an Vince's "INLAND EMPIRE"-Review halte ich für irrelavant und banal (verdient eine Kritik nicht die gleiche Konfrontation wie der Film selbst? Hast du früher für den "Filmdienst" gearbeitet?  ;)). Ich denke daher dass es wenig fruchtbar wäre, die begonnene Diskussion hier im Thread weiterzuführen, es sei denn, wir sollten uns bei einem UT über den Weg laufen (was ich sehr hoffe). Das hat nichts mit "kneifen" zu tun, vielmehr würde es - aus meinem Verschulden - ausarten und für weitere Monster-Postings habe ich keine Zeit, der Umfang, in dem ich diesen Punkt diskutieren wollen würde, sprengt diesen Rahmen eindeutig zumal das, was in einem Gespräch mit etwas Temperament, aber ohne Groll diskutiert werden könnte, in einem Forum schwarz auf weiß meist beleidigender aussieht und problematischer nachwirkt als live. Ich weiß, das ist nicht gerecht zumal ich es selbst losgetreten habe aber letzlich sicherlich ratsamer. Meiner Meinung nach verfehlst du inzwischen (im Gegensatz zu früher, das ich deine älteren Kritiken grundsätzlich wesentlich mehr schätze sollte ich vielleicht noch anmerken) das was sich "Filmkritik" nennt und lieferst eher eine Art Berichterstattung mit Strichlistencharakter und allen erforderlichen Eigenschaften. Ich spüre in der Tat keinen großen Unterschied (MEHR!) zwischen dem "Lesegefühl" deiner neueren OFDb-Kritiken und den Texten des "Filmdienst" (den ich Ausgabe für Ausgabe dank Abonnement unseres Kinos mit meist großem Verdruß lese). Und gerade deine Argumentationen bei Vince und Filmimperator repräsentieren eben eine aus meiner Sicht eingefahrene Rezeption von Filmen wie auch anderen Kritiken - und das lässt sich, zumindest in dieser Form, meiner Meinung nach kaum anständig diskutieren.
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Bretzelburger

Ich sehe es genau umgekehrt. Für mich ist die Art, wie Vince "Inland Empire" beschreibt keienwegs originell, sondern geschmäcklerisch - ich bin keineswegs erstaunt, dass der Film auf die Startseite kam oder er von anderer Seite positive Resonanz erhielt. Und das du "Filmimperators" Review verteidigst (oder meine Kritik kritisierst, ja nach dem), wundert mich um so mehr, da du auch bei meinen ALTEN Kritiken immer die fehlende Ausführlichkeit bemängelst.

Ich kritisiere diese Reviews ja nicht im demokratischen Sinne. Natürlich gestehe ich Jedem seinen Stil zu und wenn man das unter dem Gesichtspunkt allgemeiner Freiheit des Ausdrucks ansehen will, ist Filmimperators Review natürlich topp, klar ! - Es lebe der eigene Stil ! - Vade retro, Selbstreflexion !

Vielleicht hast du es aus meiner Argumentation ja heraus gelesen, dass ich deine Kritik an meinen Reviews nachvollziehen kann. Ich selbst erkenne die Veränderung und spüre auf Grund der deutlich höheren Dichte meiner Reviews auch eine gewisse Routine (etwas was ich Moonshade mal vor einem Jahr vorgeworfen habe). Trotzdem muss ich deine Kritik zurückweisen, denn mir ist die Begeisterung nicht verloren gegangen. Und ich habe immer noch das Gefühl, dass mir zu den Filmen etwas Eigenständiges einfällt - vielleicht nicht in der Form, aber im Inhalt.

McKenzie

Nun gut, wie gesagt - es wäre mir lieb, wenn wir die Diskussion über deine Reviews vorerst auf Eis legen könnten (und ich betone es noch einmal: Ich hätte diese Diskussion selbst gerne geführt, erkenne aber, das es zumindest mir hier an diesem Ort und unter diesen Vorraussetzungen über den Kopf wachsen würde), allerdings:

Zitat von: Bretzelburger am 14 November 2007, 03:13:43
Ich sehe es genau umgekehrt. Für mich ist die Art, wie Vince "Inland Empire" beschreibt keienwegs originell, sondern geschmäcklerisch - ich bin keineswegs erstaunt, dass der Film auf die Startseite kam oder er von anderer Seite positive Resonanz erhielt.

Ich mag zwar Vince's Reviews grundsätzlich gerne, allerdings hat er selbst ja schon eine Andeutung gemacht, die wohl unmissverständlich in meine Richtung ging. Ja, auch ich finde das Review etwas "prätentiös", allerdings nichtsdestotrotz passend und aussagekräftig (sowie angenehm zu lesen - darum ging es mir nämlich eher - du hast ja geschrieben das die Lesbarkeit unter der Form leiden würde), auch wenn er den bisherigen Stimmen zum Film nicht viel neues hinzufügen kann, darüber täuscht auch der etwas manieristische Mantel nicht hinweg (Manierismus ist ja nicht grundsätzlich schlecht, nur das wir uns richtig verstehen  ;)).

Zitat von: Bretzelburger am 14 November 2007, 03:13:43
Und das du "Filmimperators" Review verteidigst (oder meine Kritik kritisierst, ja nach dem), wundert mich um so mehr, da du auch bei meinen ALTEN Kritiken immer die fehlende Ausführlichkeit bemängelst.

Zum einen gibt "Canterbury Tales" sicherlich tatsächlich nur wenig mehr her als Filmimperator beschrieben hat (schonmal "Erotische Geschichten aus 1001 Nacht" gesehen? Das Pasolini so substanzlos und schlicht schlecht sein könnte, hätte ich selbst nicht für möglich gehalten), zum anderen sei es ihm gelassen - und zwar nicht aufgrund der Freiheit des individuellen Ausdrucks sondern aufgrund der Tatsache, das ein solcher Film erst einmal besprochen werden will - Ich könnte mir vorstellen, das Filmimperator - ebenso wie ich - lange Jahre dem reinen Unterhaltungskino als Unterhaltung fordernder Zuschauer beigewohnt hat und das Gespür und die Willenskraft für die Erschließung solcher Filme - womit ich nicht zwangsläufig "klassische Autorenfilme" meine, sondern Filme die sich der Willkür des Rezensenten nicht unterordnen lassen (was wiederum sowohl negativ als auch positiv sein kann) braucht ihre Zeit, das muss sich erst entwickeln. Letztlich seid ihr beide euch auch als Autoren irgendwo recht ähnlich, abgesehen von eurer Auffassung über die Ausführlichkeit und Länge von Reviews.  :icon_mrgreen:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Happy Harry mit dem Harten

@Bretzelburger:

Einige Anmerkungen zu deiner Besprechung des jüngsten Farrelly-Films, die mir besser gefallen hat als der mir unverständliche Totalverriss von Mr. VV:

Das du in ihren Komödien den humanistischen Hintergrund erkennst ist lobenswert. Den meisten Leuten entgeht dieser Aspekt - einerseits denen, die Farrelly-Filme als infantil abtun und andererseits denen, die nur die Obszönitäten abfeiern ohne sie zu hinterfragen. Aber da du ein aufmerksamer Zuschauer bist überrascht mich dieser Punkt nicht wirklich.  :respekt:

Allerdings scheint dir ihr letzter Film, FEVER PITCH, schlichtweg entgangen zu sein. Denn schon dort distanzierten sie sich vom Fäkalhumor, mehr noch als im neuen Film. FEVER PITCH ist eine sehr ruhige, beseelte RomCom ohne die von dir oft (zu Recht) angekreidete Verlogenheit der meisten Genreproduktionen. Falls du den Film noch nicht kennst (was ich aufgrund deiner Einleitung annehme), unbedingt mal anschauen.

Interessant finde ich deine Anmerkungen über Neil Simon, über den ich nicht viel weiß. Die Umkehrung seiner Intention hätte ich sicherlich nicht wahr genommen ohne deine aufschlussreichen Worte.

Folgenden Absatz kann ich dagegen nicht unterschreiben:

'Es ist zu erkennen,dass die Farelly-Brüder, in "Nach 7 Tagen - ausgeflittert" diesmal nicht einen "Freak" in den Mittelpunkt stellen wollten, um dann die Reaktion der Gesellschaft darauf zu beobachten, sondern im Gegenteil einen fast schon langweiligen "Normalo" auf das Publikum loslassen, den Ben Stiller bis auf spätere geringe nachvollziehbare Ausbrüche sehr zurückhaltend spielt.'

Auch in VERRÜCKT NACH MARY stellen sie KEINEN Freak in den Mittelpunkt der Handlung sondern verfahren auf genau dieselbe Weise wie dur es anschaulich für HEARTBREAK KID beschreibst. Weiterhin denke ich das Jerry Stiller als sexuell aufgeladener Greis doch einen typischen Farrelly-Sidekick darstellt...

Scheinbar Normale waren schon immer die Freaks bei den Farrellies, sieht man von ihren Brachialkomödien DUMM UND DÜMMER & KINGPIN ab (die in ihrer Art ebenfalls zur Königsklasse gehören).

Alles in allem aber eine gelungene Betrachtung des Films...

Bretzelburger

Zitat von: COPFKILLER am 14 November 2007, 05:34:58
Allerdings scheint dir ihr letzter Film, FEVER PITCH, schlichtweg entgangen zu sein. Denn schon dort distanzierten sie sich vom Fäkalhumor, mehr noch als im neuen Film. FEVER PITCH ist eine sehr ruhige, beseelte RomCom ohne die von dir oft (zu Recht) angekreidete Verlogenheit der meisten Genreproduktionen. Falls du den Film noch nicht kennst (was ich aufgrund deiner Einleitung annehme), unbedingt mal anschauen.

ZitatAuch in VERRÜCKT NACH MARY stellen sie KEINEN Freak in den Mittelpunkt der Handlung

Beide Aspekte stimmen - "Fever Pitch" habe ich merkwürdigerweise verpasst. An meiner Aussage zum Film ändert das zwar nichts, aber ich werde das noch korrigieren.

Mr. Hankey

Zitat von: Bretzelburger am 14 November 2007, 02:26:57
Nach der kürzlichen Diskussion über sogenannte Genrevielfalt, eröffne ich hiermit ein neues Thema, den "Kinderfilm". Klar sind alle Walt Disney-Filme auch Kinderfilme, aber sie sind bewusst auch für ein erwachsenes Publikum gemacht worden. Ich betrachte die Sache in diesem Fall aus der Sicht eines Vaters, der darüber nachdenkt, ob schon die ganz Kleinen dort gut aufgehoben sind. Beginnen möchte ich mit einem ganz aktuellen Film "Der kleine König Macius", dessen Nichtbeachtung in der OFDb diesmal nichts mit kultureller Missachtung zu tun hat (also kein Vorwurf von mir, wie sonst :andy:), sondern, dass es sich eben um einen Kinderfilm handelt - anders als z.B. "Ratatouille")

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=132731&rid=268382

Oh, da freue ich mich auf mehr! :respekt: Kinderfilme werden in der Ofdb in aller Regel ja leider wirklich schändlich übergangen! :icon_sad:

Hoffe mal, dass du dir in den kommenden Wochen auch meinen X-Mas-Tipp gibst, den ich Dir für Deine Tochter vor einigen Wochen gegeben habe! :D
Ofdb-Filmsammlung
Aus visueller Sicht, das vielleicht beste BD-Erlebnis ever: Klick

Bretzelburger

Hier eine weitere Abarbeitung meiner Strichliste (das war doch mal was ?  :00000109:), die selbstverständlich auch die Tiefen der Fersehunterhaltung ausloten muss - diesmal der Arzt, dem wirklich alle vertrauen - Dr.House

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=65742&rid=268694

McKenzie

Zitat von: Bretzelburger am 16 November 2007, 23:40:10
Hier eine weitere Abarbeitung meiner Strichliste (das war doch mal was ?  :00000109:), die selbstverständlich auch die Tiefen der Fersehunterhaltung ausloten muss

Sind das nun selbstironische Spitzen oder kleine, gemeine Pfeile in meine Richtung?  :icon_mrgreen:

Ich wünsche mir wirklich eine anderweitige Fortsetzung dieser Diskussion - bis das nicht geklärt ist, wird die Chemie hier wohl etwas eigenartig bleiben und das ist natürlich nicht gerade schön.  :icon_confused:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Bretzelburger

Zitat von: McKenzie am 16 November 2007, 23:59:33
Sind das nun selbstironische Spitzen oder kleine, gemeine Pfeile in meine Richtung?  :icon_mrgreen:

Noch ein kleiner Pfeil - meine Besprechung der gestrigen Sneak. Ein interessanter, sehenswerter Film, der allerdings bei konsequenter Umsetzung deutlich besser geworden wäre, aber dann sicherlich stark an Popularität beim Kinopublikum verloren hätte

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=121736&rid=268705

Bretzelburger

Endlich komme ich am Wochenende zum Schreiben einiger Reviews, darunter auch zu einem Truffaut-Film, den zu beschreiben ich etwas Schwierigkeiten hatte. "Der Mann, der die Frauen liebte" ist in seiner Gestalt ein leichter Film, scheinbar ohne besonderen Tiefgang, der auf Grund seiner Thematik schnell missverstanden wird (was seiner Popularität nicht schadete). Die Inhaltsangabe, die von der DVD-Hülle abgeschrieben wurde, ist entsprechend auch ein einziges Missverständnis und sollte schnell korrigiert werden.

Hier meine Kritik zu einem Film, der auch in meinem Geiste gedreht wurde

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=13600&rid=268803

Bretzelburger

Zur Erweiterung meiner Genre-Vielfalt, hier die Besprechung zu dem deutschen ca. 45 minütigen Kurzfilm "Futschicato" aus dem Jahr 2006, der direkt in die aktuelle 68er Diskussion führt, da er sich einer anarchistischen Wohngemeinschaft widmet. Sehr empfehlenswert und erfreulich, dass ich mir diesen Film in einem Dresdner Kino ansehen konnte

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=138819&rid=268936

Vince

Zitat von: Bretzelburger am 19 November 2007, 00:03:45
Zur Erweiterung meiner Genre-Vielfalt, [...]

Die Pfeile sind dir wohl immer noch nicht ausgegangen.  ;)

Ich möchte übrigens noch meinen Senf zu der Sache abgeben: Meiner Meinung kann die Genrevielfalt eines Autoren zwar ein Qualitätskriterium sein, muss es aber keineswegs notwendigerweise sein. Obwohl ich mich selbst auch als eher unspezialisierten Rezensenten sehe, weiß ich auch die Genrespezialisten sehr zu schätzen, denn die gewinnen einem Bereich stets Blickwinkel und Facetten ab, wie ein "Genre-Nomade" es nie könnte. Insofern kann ich die Kritik an zu einseitigem Rezensieren nur bedingt teilen.
Trotzdem bin ich dir natürlich für Minoritätenbesprechungen aller Art dankbar; oftmals ist die Wahrscheinlichkeit zwar gering, dass man selbst mal mit seiner Nase auf den gleichen Gegenstand stößt, aber wenn, ist man natürlich immer froh, wenn sich schon ein Rezensent mit dem ungewöhnlichen Gegenstand befasst hat. Diese Kritiken werden von mir auch viel gewissenhafter gelesen als Reviews zu aktuellen und populären Filmen, die ich (abgesehen von meinen Lieblingsautoren) oft nur überfliege.

Was die Vielfalt betrifft, würde ich mir übrigens generell noch mehr Berücksichtigung von Serien und Anthologien wünschen. Die neue ofdb-Funktion, mehrere Reviews zu einer Serie einstellen zu können, wurde bisher leider noch kaum genutzt (am meisten hat vielleicht die "Masters of Horror"-Reihe bisher davon profitiert). Dabei ist das eine schöne Gelegenheit, sich mit einem Gegenstand mal richtig intensiv und detailliert zu befassen; aber wahrscheinlich schreckt genau das ab. Ich höre ja leider immer wieder die Leser-Aussage, dass eigentlich nur kurze und knappe Überblicke zählen und alles andere zu viel Aufmerksamkeit erfordere; man wolle ja schließlich nicht den Monitor als Bettlektüre mit in die Heia nehmen.

Mr. Vincent Vega

sehe ich auch so. diese diskussion mit der vielfalt find ich langsam wo ein bisschen nervig. besser man hat spezialgebiete als wie wenn man überall so ein bisschen ahnung hat. außerdem ist es dem autor seine sache wie er das macht, da muss man nicht ständig mit kleinen spitzen kommen wo dann auch mal etwas genug ist.

Vince

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 19 November 2007, 15:21:15
sehe ich auch so. diese diskussion mit der vielfalt find ich langsam wo ein bisschen nervig. besser man hat spezialgebiete als wie wenn man überall so ein bisschen ahnung hat. außerdem ist es dem autor seine sache wie er das macht, da muss man nicht ständig mit kleinen spitzen kommen wo dann auch mal etwas genug ist.

Wenn du so debil daherredest, weiß ich ehrlich gesagt nicht, ob du für oder gegen mich argumentierst. ;)

Mr. Vincent Vega

Zitat von: Vince am 19 November 2007, 15:46:40
Wenn du so debil daherredest, weiß ich ehrlich gesagt nicht, ob du für oder gegen mich argumentierst. ;)

Für. Sorry, sollte lustig sein, aber mein Humor hat stark gelitten seit ich Bekanntschaft mit Crumb gemacht habe.


PS: Sind das eigentlich Spitzen gegen COPFKILLER oder filmimperator?

Bretzelburger

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 19 November 2007, 16:02:26
Für. Sorry, sollte lustig sein, aber mein Humor hat stark gelitten seit ich Bekanntschaft mit Crumb gemacht habe.


PS: Sind das eigentlich Spitzen gegen COPFKILLER oder filmimperator?

Weder noch, sondern ich beziehe mich auf Kritik von McKenzie an meiner eingeschränkten Auswahl, aber eigentlich ist es inzwischen nur noch eine Art Running-Gag, mit dem ich jetzt auch aufhören werde. Im Grunde ist alles gesagt dazu :andy:

Mr. Vincent Vega

Stimmt, da war ja auch noch was. Ich sehe hier schon bald nicht mehr durch, mit wem du alles im Clinch liegst. :icon_mrgreen:

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