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Autoren-Thread : Bretzelburger

Begonnen von Bretzelburger, 26 Januar 2007, 03:22:54

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filmimperator

19 November 2007, 18:32:40 #690 Letzte Bearbeitung: 19 November 2007, 18:37:33 von filmimperator
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 19 November 2007, 16:02:26
PS: Sind das eigentlich Spitzen gegen COPFKILLER oder filmimperator?

Spitzen gegen mich? Ist mir irgendwie entfallen bei Bretzelburgers übermächtigen Redeschwall  ;).

@ Bretzelburger:
Sorry, aber die Spitze musste ich jetzt bringen, nimms nicht so eng  :icon_cool:. Übrigens bist du mir in meinem Thread noch ne Antwort schuldig, glaube ich. Schließlich habe ich meine "Canterbury Tales"-Kritik aufgrund deiner Kritik an meiner Besprechung extra nochmal umgeschrieben...
Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

Bretzelburger

In Dresden hatten wir "Gone Baby Gone" gestern in der Sneak und ich kann Moonshade nur beipflichten, dass es sich dabei um einen beeindruckenden Film handelt, dem es tatsächlich gelingt, den Zuschauer dazu zu zwingen, sich eine eigene Meinung zu bilden. Zumindest den Zuschauer, dem es in der zweiten Hälfte des Films gelingt, nicht die Übersicht zu verlieren, denn da verliert der gute Ben Affleck in seinem Regie-Debüt ein wenig seine Linie

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=122933&rid=269540

Bretzelburger

Normalerweise weise ich nicht auf schon vor teilweise langer Zeit geschriebene Reviews hin, aber in diesem Fall mache ich eine Ausnahme. Das liegt zum Einen daran, dass ich die Texte komplett neu verfasst habe, zum Anderen begründet es sich dadurch, dass Antonionis Trilogie "L'Avventura", "La Notte" und "L'Eclisse" als Gesamtwerk betrachtet werden muss. Auf Grund der Tatsache, dass ich seit 20 Jahren nur "La Notte" auf Video hatte, und die Erinnerung an die beiden anderen Teile sehr verblasst waren, fehlten die notwendigen Vergleiche, die zum Verständnis unbedingt notwendig sind.

Bei den jetzt grösstenteils neu geschriebenen Reviews habe ich den Versuch unternommen, die Filme jeweils für sich UND im Kontext zu betrachten. Dadurch gibt es kleinere Wiederholungen, die notwendig wurden, um auf spezifische Wirkungen eines Films hinzuweisen, da es sich schliesslich nicht um einen Gesamttext handelt. Trotzdem habe ich mich bemüht, möglichst wenige Informationen zu wiederholen, so dass mein Gesamtresümee am Ende von "L'Eclisse" steht, während "L'Avventura" die meisten einführenden Überlegungen hat.

Schon lange hatte ich mich mit dieser Überarbeitung getragen, denn diese Trilogie gehört ,gerade als Gesamtwerk, sicherlich zu den grössten Filmkunstwerken und ist völlig zeitlos in ihrer Wirkung, Optik und Aussage. Allerdings ist es auch nicht leicht, textlich diesem anspruch gerecht zu werden. Hier ein Zitat, dass ich in Wikipedia gefunden habe, zwar zu "la Notte", aber sicher für alle drei Filme gerechtfertigt :

ZitatDie Filmbewertungsstelle Wiesbaden gab dem Film das Prädikat Besonders Wertvoll. In der Begründung des Gutachtens der FBW hieß es 1961: Der Ausschuß ist sich bewußt, daß ihm hier ein Film zur Beurteilung übergeben worden ist, auf den der herkömmliche Kanon der Filmästhetik nicht mehr anwendbar ist. "La Notte" eröffnet bereits im Formalen Perspektiven, deren genaue Untersuchung von einem Ausschuß, dem nur begrenzte Zeit zur Verfügung steht, nicht geleistet werden kann. Der Bewertungsausschuß möchte die Vorläufigkeit seiner Feststellungen ausdrücklich betonen, die nichts anderes sein sollen als die gleichsam erste Reaktion auf ein filmisches Gebilde, für das ganz ohne Zweifel der Begriff "genial" verfügbar ist. Die Äußerungen des Bewertungsausschusses zu dem Film "La Notte" können nichts anderes sein als unvollkommene, fragmentarische Bemerkungen, die sich von irgendwelchen Interpretationskünsten fernhalten.

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=19685&rid=240075
http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=19334&rid=176554
http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=20969&rid=259444





filmimperator

Hmmm... ich fühle mich irgendwie gerade so ignoriert  :icon_rolleyes:
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Mr. Vincent Vega

Zitat von: filmimperator am 26 November 2007, 01:28:28
Hmmm... ich fühle mich irgendwie gerade so ignoriert  :icon_rolleyes:

Und warum? Herr Bretzel hat Anregungen gegeben, du hast Verbesserungen vorgenommen - und die Geschichte ein glückliches Ende gefunden.

filmimperator

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 26 November 2007, 01:43:13
Und warum? Herr Bretzel hat Anregungen gegeben, du hast Verbesserungen vorgenommen - und die Geschichte ein glückliches Ende gefunden.

Ich hätte mir noch gewünscht, dass er eben zu den Veränderungen noch etwas sagt. Denn ob es nun besser ist, sei dahingestellt. Und dass unser Bretzelburger diesbzgl. so still ist, habe ich auch noch nicht erlebt...
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Bretzelburger

Zitat von: filmimperator am 26 November 2007, 19:35:12
Ich hätte mir noch gewünscht, dass er eben zu den Veränderungen noch etwas sagt. Denn ob es nun besser ist, sei dahingestellt. Und dass unser Bretzelburger diesbzgl. so still ist, habe ich auch noch nicht erlebt...
Sorry, aber bei mir klappen momentan nur die dringendsten Sachen - ist aber nicht vergessen !

Hier also Kinderfilm die 2. - ganz aktueller Märchenzeichentrickfilm, in den ich nur geriet, weil "Lissi" erst ab 6 ist. Leider nicht empfehlenswert

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=46624&rid=269733

Mr. Hankey

Genau das habe ich mir nach dem miesen Trailer auch gedacht! Nehme mich ja sonst eigentlich so gut wie allen Animationsfilmen gerne an, aber das das Teil nur eine Pleite sein kann war irgendwie klar, auch wenn die Idee selbst eigentlich ne ganz nette ist. Jedenfalls Danke, dass du dich dem Film angenommen hast und davor warnst! Da kann ich mir den Kinobesuch sparen! ;)
Ofdb-Filmsammlung
Aus visueller Sicht, das vielleicht beste BD-Erlebnis ever: Klick

filmimperator

Zitat von: Bretzelburger am 26 November 2007, 23:44:16
Sorry, aber bei mir klappen momentan nur die dringendsten Sachen - ist aber nicht vergessen !

Um es mal mit Bruce Willis in "Loaded Weapon 1" zusagen: "Kein Problem"  :icon_smile:
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Bretzelburger

Nicht das ich nochmals die Diskussion zu "Operation:Kingdom" aufwärmen will, aber an meiner Review zu "Machtlos" kann man erkennen, dass ich durchaus für unterschwellige Strömungen empfänglich bin. Das Interssante ist dabei, dass "Operation:Kingdom" gröber und wenn man so will auch oberflächlicher ist, aber sich das letztendlich als vorteilhaft herausstellt.

Denn gerade die Differenziertheit und der Versuch Hintergrundwissen zu vermitteln, führt in die entgegengesetzte Richtung. Es ist nun einmal höchst anspruchsvoll, sich wirklich an die psychologischen Gründe für Selbstmordattentäter zu wagen, und es steht dabei die Frage im Raum, ob das ein Unterhaltungsfilm überhaupt leisten kann. Mit einer traurigen Liebesgeschichte, einem gefolterten Bruder und fanatischen Einpeitschern erfüllt "Machtlos" nur die üblichen Klischees, weshalb es in "Operation:Kingdom" so angenehm ist, dass man sich dabei nur auf das Wesentlichste konzentriert - die immer mehr anziehende Gewaltschraube und die gegenseitige Abhängigkeit. Genau diese Dinge werden in "Machtlos" durch die vielen privaten Schilderungen verwässert und geraten auch in die pro-amerikanische Tendenz, ohne das ich den Machern das als bewusst vorwerfen möchte. Letztlich kommt die Machtlosigkeit in dieser Situation in "Operation:Kingdom" viel deutlicher rüber als in diesem Film - schade um einige gute Details und das Thema, gibt aber von mir nur 4 Punkte

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=133673&rid=270092


Crumby Crumb & the Cunty Bunch

Dachte mir fast, daß Du Dir diese Farce zum Vergleich auch noch anschaust. ;)
Du sagst, der Zeitsprung ist nirgendwo angedeutet, ist er aber doch.
Die Kleine ist grade noch bei ihrer Tante, und ein zwei Szenen später steht Tante bei Mutti und Vati auf der Matte und sagt, daß sie das Mädel schon eine Woche nicht mehr gesehen hat, weswegen ich zuerst an einen groben Regiepatzer dachte...
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

Chili Palmer

Zitat von: Bretzelburger am 28 November 2007, 23:12:50
Es ist nun einmal höchst anspruchsvoll, sich wirklich an die psychologischen Gründe für Selbstmordattentäter zu wagen, und es steht dabei die Frage im Raum, ob das ein Unterhaltungsfilm überhaupt leisten kann.

Wo du gerade schon in dieser unerfreulichen Thematik steckst: Was hältst du von "Paradise Now"?

http://www.ofdb.de/view.php?page=film&fid=71665
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Bretzelburger

In meinem Wunsch, noch vielfältigere Erkenntnisse zu erlangen, widmete ich mich erstmals unserem Freund Uwe Boll, dessen "Schwerter des Königs" ich mir todesmutig ansah - und siehe da, es war keineswegs so schlimm, wie befürchtet  :king:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=112883&rid=270493

McKenzie

 :icon_eek:

Tsss - ich vermutete, deine nächste Kritik würde eine Lobeshymne zu "4 Monate, 3 Wochen, 2 Tage" werden - verdammt!  :icon_mrgreen: (Den habe ich heute übrigens nebst "Import/Export" und Fassbinders "Martha" im Kino gesehen und überlege gemeinsam mit einem Freund gerade noch, ob der Abend sich mit einer 2. Sichtung von "Halloween" oder "Die Schwerter des Königs" schließt  :icon_twisted:).
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

psychopaul

Zitat von: McKenzie am  2 Dezember 2007, 01:27:54
:icon_eek:

Tsss - ich vermutete, deine nächste Kritik würde eine Lobeshymne zu "4 Monate, 3 Wochen, 2 Tage" werden - verdammt!  :icon_mrgreen: (Den habe ich heute übrigens nebst "Import/Export" und Fassbinders "Martha" im Kino gesehen und überlege gemeinsam mit einem Freund gerade noch, ob der Abend sich mit einer 2. Sichtung von "Halloween" oder "Die Schwerter des Königs" schließt  :icon_twisted:).

Pfff  :icon_eek:  :eek:

So einen Film wie Import Export muß man erstmal verdauen und wirken lassen und nicht gleich noch 5 andere Filme nachschmeißen..also echt  :icon_razz:
und wie fandest du ihn??
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Three little devils jumped over the wall...

Mr. Vincent Vega

Zitat von: Bettwurst am  2 Dezember 2007, 01:33:32
Pfff  :icon_eek:  :eek:

So einen Film wie Import Export muß man erstmal verdauen und wirken lassen und nicht gleich noch 5 andere Filme nachschmeißen..also echt  :icon_razz:
und wie fandest du ihn??

McKenzie ist voll der Alles-Konsument, und vor allem Dutzende Filme auf einmal. Der soll mir nochmal was von seelenlos und Fließband Hollywood erzählen.

Bretzelburger

Zitat von: McKenzie am  2 Dezember 2007, 01:27:54
:icon_eek:

Tsss - ich vermutete, deine nächste Kritik würde eine Lobeshymne zu "4 Monate, 3 Wochen, 2 Tage" werden - verdammt!  :icon_mrgreen:
Den habe ich leider noch nicht gesehen, kann also auch noch keinerlei Tendenz äussern.

Zitat von: Bettwurst am  2 Dezember 2007, 01:33:32
Pfff  :icon_eek:  :eek:

So einen Film wie Import Export muß man erstmal verdauen und wirken lassen und nicht gleich noch 5 andere Filme nachschmeißen..also echt  :icon_razz:
Nach "Import/Export" ging bei mir auch nichts mehr - die von mir später geschriebene Review war dann fast so etwas wie eine Therapie für mich (was keineswegs selten vorkommt). Interessanterweise habe ich mir gestern die erste Folge von "Kottan" angesehen, die noch als solitärer Film herauskam und in seiner Aussage nicht weit von "Import/Export" entfernt ist.

psychopaul

Das klingt wirklich interessant, ich kenne die Kottan Sachen ja immer noch nicht.  :andy:  :icon_redface:

Dein Review zu Import Export hat mir auch sehr gut gefallen, überhaupt fand ich es nach dem Film interessant an verschiedensten Stellen zu lesen, wieviel der hergibt an Gesprächs- und Analysestoff unterschiedlichster Art, wahrlich ein Monsterwerk von Film.

Ich bin ja auch mal auf den Rumänen gespannt, der ja die Preise nach der Reihe abräumt, ob der tatsächlich "besser" ist?? Kann ich mir gar nicht vorstellen. Seidls Film ist vielleicht doch zu unbequem, um in der allerersten Reihe entsprechend gewürdigt zu werden.  :icon_confused:
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McKenzie

Zitat von: Bettwurst am  2 Dezember 2007, 01:33:32
Pfff  :icon_eek:  :eek:

So einen Film wie Import Export muß man erstmal verdauen und wirken lassen und nicht gleich noch 5 andere Filme nachschmeißen..also echt  :icon_razz:

"Import/Export" ist in meinen Augen keine extreme Schreckensutopie sondern nur eine Abbildung wahrhaftigen Lebens - so, wie wir es nur nicht kennen (sollten) und sehen möchten. Auf mich hat er weder eine besonders verstörende, noch beunruhigende Wirkung gehabt, ich war nur permanent am zustimmenden Nicken. Einige Szenen waren zwar sicherlich nah an der Übelkeitsgrenze (Stichwort: Prostituierte im Hotelzimmer), trotzdem, bei aller artifiziellen Überhöhung durch die grandiose Kameraführung und die erzählerischen Stilmittel: Der Film könnte genauso gut eine Dokumentation sein. Mir waren die Dinge, die er aufgegriffen hat, nicht neu, es war mir nur neu, das es jemandem gelungen ist, sie zu einem wirklich adäquaten Film zu verarbeiten der auch jenseits seines Realismus-Anspruchs als Kunstwerk mit einer eigenen Philosophie und Metaebene bestehen kann.  ;)
Daher war es mir ein leichtes, gleich den nächsten "Runterzieher" hinterher zu schieben (Zeit- und Geldmangel, you know - wenn man gerade beides hat, wird es ausgenutzt...) auf den übrigens in vielerlei Hinsicht die gleichen Grundsätzlichkeiten wie auf "Import/Export" zutreffen, nur das hier Massen/Arthousetauglicher gearbeitet und psychologisch/formal noch extremer stilisiert wurde. Mir hat "Import/Export" etwas besser gefallen da er sich keine Prätentionen erlaubt - was man von Mungius relativ konventionellen Arthouse-Film nicht unbedingt behaupten kann. Im Endeffekt waren aber beide erste Wahl (der Fassbinder sowieso...).

Zitat von: Bettwurst am  2 Dezember 2007, 15:38:26
Kann ich mir gar nicht vorstellen. Seidls Film ist vielleicht doch zu unbequem, um in der allerersten Reihe entsprechend gewürdigt zu werden.  :icon_confused:

Er ist nicht so gut wie der Seidl - aber sehr sehenswert (Mist - ich hätte ihn gerne spöttisch mit 5 Punkten veredelt - wann gewinnt in Cannes schon einmal ein Film verdient die Palme d'Or? Der letzte gerechte Sieger war "Elephant"). Und was die Resonanz auf "Import/Export" angeht - genau das regt mich auf. Zu unbequem, daher vermeidenswert. Dann doch lieber in einen "dieser selten-schönen Filme für Herz und Geist" (Zitat aus der hiesigen Programmbeschreibung zum guilty Pleasure "Geliebte Jane"   :doof::kotz:) wie "Zusammen ist man weniger allein".  :icon_rolleyes: Letztlich würden viele Zuschauer nicht schlecht staunen, wenn sie sich in "Import/Export" selbst wiedeerkennen würden...

Zitat von: Mr. Vincent Vega am  2 Dezember 2007, 01:45:45
McKenzie ist voll der Alles-Konsument, und vor allem Dutzende Filme auf einmal. Der soll mir nochmal was von seelenlos und Fließband Hollywood erzählen.

Ich schätze, das war nur eine ironische Spitze, die nur deinem grenzenlosen Neid auf meinen cineastischen Horizont, der alles mit- und nichts ausschließt, entsprungen ist!  :icon_twisted: ;)
Und von "Konsum" kann man sicherlich nicht sprechen, ich würde meine Leidenschaft wohl für einige Monate begraben und überhaupt keine Filme mehr ansehen wenn ich das Gefühl hätte, zum Konsumenten geworden zu sein.

Zitat von: Bretzelburger am  2 Dezember 2007, 15:27:31
Den habe ich leider noch nicht gesehen, kann also auch noch keinerlei Tendenz äussern.

Aber du siehst ihn dir doch ganz sicher noch an, oder? Udo, der hat in Cannes die goldene Palme gewonnen, ist von den Kritikern in aller Welt mit Lobpreisungen überhäuft worden, kommt aus Rumänien, ist gesellschaftskritisch und packt ein wichtiges Thema an - und er wurde in der OFDb NOCH NICHT besprochen!  :icon_mrgreen:
(Abgesehen davon kann ich nur abraten - die deutsche Synchronisation ist hier wirklich jenseits von Gut und Böse  :kotz:)

Abschließend noch ein Kompliment für dein Review zu "Schwerter des Königs" (von dem ich mir gestern irrtümlicherweise tumbe Entspannung nach 3 hochprozentigen Arthouse-Dosen versprach - letztlich war er anstrengender als die selbigen...). Du beschreibst sehr gut die möglicherweise einzige Faszination, die man als anspruchsvoller Kinogänger für Boll empfinden kann und stellst die "Vorzüge" des Films, insbesondere den Umstand, das die Dialog- und Handlungsszenen letztlich um ein vielfaches unterhaltsamer waren als die Action-Szenen, sehr pointiert heraus!  :respekt: Schockierend - ich habe den Film sogar noch schlechter bewertet als du. Aber ich habe ihn ja auch als Trash rezipiert.  :icon_lol:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

psychopaul

Zitat von: McKenzie am  2 Dezember 2007, 19:38:37
"Import/Export" ist in meinen Augen keine extreme Schreckensutopie...

Gibt es denn jemanden, der den Film als solche wahrnimmt?

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Three little devils jumped over the wall...

McKenzie

Zitat von: Bettwurst am  3 Dezember 2007, 10:50:42
Gibt es denn jemanden, der den Film als solche wahrnimmt?

Zwei Freunde von mir, die verwirrt ihre Augen weiteten, als ich ihnen erzählte das ich den Film als sehr angenehm empfand. Und ihr - oder doch nicht?  ;) Auf jeden Fall hatte Udo recht, der Film ist definitiv einer der Kinohöhepunkte des Jahres.
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

psychopaul

Ich finde ihn zwar nicht angenehm und kann das auch nicht richtig nachvollziehen (sind wir schon :eek:  :eek: :eek: ;) ) aber auch sicher nicht "utopisch", ganz im Gegenteil. Und für mich ist er DER Höhepunkt des Kinojahres.  :icon_smile:
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Three little devils jumped over the wall...

Bretzelburger

An der Tatsache, dass ich fast bis zur nächsten Sneak brauchte, um eine Review zur letzten Sneak zu verfassen, erkennt man meinen vorweihnachtlichen Stress, der sich hoffentlich bald in Luft auflöst. Hier meine Filmimperator-opponente ausführliche Stellungnahme zu "Todeszug nach Yuma", bei der ich Lust hatte, weit auszuholen

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=130659&rid=271017


Bretzelburger

Auch wenn das McKenzies Vorurteil bestätigt, aber ich tat es zu meinem Vergnügen. Ich habe mir "Für den unbekannten Hund" angesehen, der in der OFDb bisher weder über Inhaltsangabe noch Review verfügte - beides habe ich nachgeholt

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=128736&rid=271422

McKenzie

9 Dezember 2007, 02:44:41 #714 Letzte Bearbeitung: 9 Dezember 2007, 02:48:58 von McKenzie
Zitat von: Bretzelburger am  9 Dezember 2007, 01:44:35
Auch wenn das McKenzies Vorurteil bestätigt, aber ich tat es zu meinem Vergnügen. Ich habe mir "Für den unbekannten Hund" angesehen, der in der OFDb bisher weder über Inhaltsangabe noch Review verfügte - beides habe ich nachgeholt

:LOL: Du hast wohl übersehen, dass ich außer dir der einzige bin, der den Film in der OFDb bisher bewertet hat - wenn auch erst vor zwei Stunden, als ich begeistert das Kino verlies und mich halbwegs entspannt statt ärgerlich zurücklehnte, weil mir klar war, das eine Kritik von dir kommen würde und ich mir somit mit noch bis zum DVD-Release Zeit lassen kann. Das war mir übrigens nur klar, weil du gestern schon die Inhaltsangabe eingetragen hast. Ich hätte nicht wirklich damit gerechnet, das die erste Kritik ausgerechnet von dir kommen würde (und vorhin auf dem Heimweg auch schon mit einer 6/10-Wertung von dir gerechnet, da mir sofort zahlreiche "typische Bretzelburger-Contra-Argumente"  :icon_twisted: in den Sinn kamen). Jedenfalls gut, das sich jemand um den Film gekümmert hat, der gut schreibt und eine anspruchsvolle Rezeption pflegt.  ;) Ich sah vor meinem geistigen Auge von 3/10-Verrisse mit Begründungen wie "Man kapiert nicht was das Ganze soll und überhaupt sind die Handlungen und die Figuren ziemlich seltsam und unsympathisch". Auch wenn ich mit deiner Kritik nicht sonderlich konform gehe (deine Argumente sind allerdings gut nachvollziehbar und folgerichtig ausgearbeitet) da ich in dem Film weniger eine Beschäftigung mit gesellschaftlichen Komplexen als vielmehr eine beinahe philosophische, symbolisch aufgeladene (und durchgehend unrealistische, in diesem Fall stilisiert-manierierte) Beschäftigung mit den beiden Protagonisten, die in einer allgemeingültigen Metaebene und einem Diskurs über entsprechende menschliche Phänomene und Verhaltensweisen mündet(da stimmst du ja in deiner Kritik zumindest auch teilweise zu). Ich melde mich dann mit der Anschaffung der DVD zu Wort (meine Kritik wäre eh keine Unterstützung - dieses abgehobene, pseudointellektuelle Geschwafel in langen Schachtelsätzen schreckt ja tendenziell eher ab   :bawling::icon_lol: - da ich mir unmöglich vorstellen kann, dem Film jetzt gerecht zu werden. Er verfügt über eine ungeheure Komplexität und einen Reichtum verfügt, mit dem das deutsche Arthouse-Kino (daher verstehe ich nicht, warum das Erscheinen deiner Kritik meine Vorurteile bestätigen soll?! Der Film ist doch nun wahrlich alles andere als konsensfähiges Arthouse-Kino!) nur selten auftrumpfen kann - das Sehgefühl war für mich tatsächlich Godardesk, sprich: intellektuell aufreibend. Trotzdem - ein Genuss und ein Hoffnungsschimmer, innerhalb von Deutschland HEUTE auf einen solchen Film zu treffen - noch hat sich das deutsche Kino nicht endgültig in verkrampften Arthouse-Prätentionen und dümmlichem Mainstream aufgelöst. Übrigens kann ich dir noch Rudolf Thomes neuesten Film, "Das Sichtbare und das Unsichtbare" empfehlen, den ich eine halbe Stunde vorher im gleichen Kino sah und der innerhalb der dt. Filmlandschaft ebenfalls als verlorener und souveränder Filmkunst-Felsen in der Brandung stehen kann. Zwei wunderbare, ungewöhnliche deutsche Filme, die auf jeden Fall ihren Weg in meine TOP 25 2007 finden werden.

Im übrigen: Nichts für ungut, aber du trägst mir meine Kritik wohl immer noch nach? Ich sehe schon, ich MUSS nach Dresden kommen, in der "Wirklichkeit"  :icon_mrgreen: bespricht sich so etwas doch leichter.  ;)
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Mr. Vincent Vega

Ich werde mir den nicht angucken. Laiendarsteller schön und gut, aber die beiden Brüder sind mir zu homophil, und das an den ganz und gar falschen Stellen (*mit Schrecken an OI WARNING denk*).

McKenzie

Zitat von: Mr. Vincent Vega am  9 Dezember 2007, 03:23:50
Ich werde mir den nicht angucken. Laiendarsteller schön und gut, aber die beiden Brüder sind mir zu homophil, und das an den ganz und gar falschen Stellen (*mit Schrecken an OI WARNING denk*).

Wenn hier jemand im Augenblick meine Vorurteile bestätigt, dann eher du als Bretzelburger!  :icon_twisted:

Lass dir doch mal was neues einfallen...  :scar:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

filmimperator

9 Dezember 2007, 04:00:55 #717 Letzte Bearbeitung: 9 Dezember 2007, 04:03:25 von filmimperator
Abgesehen von einer sich anbahnenden Diskussion um alternativen Lebensstil möchte ich mich natürlich zur Kritik zu "Todeszug nach Yuma" zu Wort melden, wenn mich Bretzelburger schon erwähnt. Als meine Meinung "opponierend" würde ich deine Kritik nicht bezeichnen: 1.) Schrieb ich ja auch etwas mehr als sonst und 2.) fanden wir beide den Film sehr gut. Nur hast du leider Recht: Du holst sehr weit aus und rekonstruierst ein ganzen Genre und ein historisches Kapitel der USA, wobei du zu spät - erst nach 5 Absätzen - einen Bezug zum eigentlichen Film herstellst. Das wäre - wenn du schon "12 Uhr mittags" anführst - auch mit einer eleganten Verknüpfung möglich gewesen (siehe die Parallelen, die ich in meiner Kritik aufzeichnete). Deine Kritik setzt sich dabei meiner Meinung nach zwischen alle Stühle: Für einen Essay über das Genre - wiederum: das ist keine Filmkritik mehr! - ist das Ganze zu knapp, für eine Filmkritik sind die besagten ersten 5 Absätze unnötig (2 zur Einordnung im Genre hätten es auch getan). Und "Spiel mir das Lied vom Tod" wurde übrigens nicht 20 Jahre nach "12 Uhr mittags" gedreht, sondern 16  ;). Also entscheide dich mal, was du damit bezwecken möchtest.

Den letzten 5 Absätze wiederum kann ich nur zustimmen: Genau so ist es. Ruhig und unaufgeregt erzählt, aber gerade deswegen großartig. Von daher sind wir ähnlicher Meinung. Wobei deine eigentliche Filmkritik für deine Verhältnisse vergleichsweise kurz - und auch für meinen Geschmack etwas kurz - geraten ist (eben wegen deinem meiner Meinung nach sinnlosen und äußerst fragmentarischen Exkurs zum Western). 
Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

Mr. Vincent Vega

Zitat von: McKenzie am  9 Dezember 2007, 03:29:34
Zitat von: Mr. Vincent Vega am  9 Dezember 2007, 03:23:50
Ich werde mir den nicht angucken. Laiendarsteller schön und gut, aber die beiden Brüder sind mir zu homophil, und das an den ganz und gar falschen Stellen (*mit Schrecken an OI WARNING denk*).

Wenn hier jemand im Augenblick meine Vorurteile bestätigt, dann eher du als Bretzelburger!  :icon_twisted:

Lass dir doch mal was neues einfallen...  :scar:

Wieso? Dass mir Filme zu schwul sind, kommt nun eigentlich eher selten vor.

Aber der unbekannte Hund bekommt irgendwie nur aus den Ecken gute Kritiken, aus denen es auch gute Kritiken geben musste (auch bei euch war das sehr vorhersehbar, was nicht böse gemeint ist). Wie dem auch sei, die beiden Regisseure sind mir zu dilettantisch, auf den Film habe ich keine Lust.

Und was bitte ist mit "alternativer Lebensstil" gemeint, filmimperator? :icon_rolleyes:

filmimperator

Zitat von: Mr. Vincent Vega
Und was bitte ist mit "alternativer Lebensstil" gemeint, filmimperator? :icon_rolleyes:

Das sollte nur eine Umschreibung der "homophilen" kontra "homophoben" Thematik darstellen. Wahrscheinlich hast du auch nie "Philadelphia" gesehen, oder? Sonst wüsstest du, wovon ich rede  :icon_mrgreen:
Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

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