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Autoren-Thread : Bretzelburger

Begonnen von Bretzelburger, 26 Januar 2007, 03:22:54

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Bretzelburger

Zitat von: filmimperator am  3 Februar 2008, 03:06:28
Mal ne Frage: Bei euch ist die Sneak freitags?  :icon_eek:
Nein, Donnerstags - sonst hätte ich meine Review kaum am Freitag schreiben können. :icon_smile:

Zitat von: filmimperator am  3 Februar 2008, 03:06:28
Also deine 5 von 10 für "Michael Clayton" kann auch nicht nicht so völlig nachvollziehen. Ich fand den Film auf Niveau von "The Insider" und somit großartig und es freut mich, dass er für 6 Oscars nominiert ist.
Mir ist schon klar, warum viele den Film so gut finden - bis 15 Minuten vor Schluss ging es mir ebenso. Aber während die meisten das Ende erst recht gut finden, weil alles seine gerechte Strafe bekommt, halte ich das für weichgespülten Unsinn. Die gesamte kritische Aussage wird damit in Frage gestellt und alle gehen mit dem Gefühl raus, dass die Multis doch nicht so viel Macht haben. Auf Grund meines Ärgers darüber, habe ich dem Film nur 5 Punkte gegeben (statt 8-9 bis kurz vor Schluss). "The Insider" war da wesentlich konsequenter.

Mr. Hankey

Dann wäre mir ein ähnlicher Schlusssatz wie in deiner "300"-Besprechung aber insgesamt ehrlicher vorgekommen, als wie der Jetzige! ;)
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filmimperator

Zitat von: Bretzelburger am  3 Februar 2008, 15:06:59
Nein, Donnerstags - sonst hätte ich meine Review kaum am Freitag schreiben können. :icon_smile:

Verdammt - falsch nachgerechnet  ;).


Zitat von: Bretzelburger am  3 Februar 2008, 15:06:59
Die gesamte kritische Aussage wird damit in Frage gestellt und alle gehen mit dem Gefühl raus, dass die Multis doch nicht so viel Macht haben. Auf Grund meines Ärgers darüber, habe ich dem Film nur 5 Punkte gegeben (statt 8-9 bis kurz vor Schluss). "The Insider" war da wesentlich konsequenter.

Stimmt schon irgendwie. Nur finde ich dann einen Abfall des "Punktekontos" von 8 oder 9 auf 5 seeeehr fragwürdig. Bei mir gehts es bei einem sehr gelungenen oder sehr mäßigen Ende maximal einen Punkt nach oben oder unten. Die Kritik ist meiner Meinung nach zudem dennoch gegeben. Es ist doch nicht so, dass nur, wenn die "Bösen" ungeschoren davon kommen Kritik geübt wird und ansonsten alles verlogen ist. Natürlich ist es in der Realität so, dass sie straflos ausgehen. Umso besser, dass es hier nicht so ist. Ich weiß gar nicht mehr wie es bei "The Insider" war  :00000109:...
Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

McKenzie

Punkt-Auf- und Abwertungen sind imo etwas vollkommen normales weil man einen Film immer erst "setzen" lassen muss um den ersten Effekt wieder zu relativieren und etwas Distanz dazu zu gewinnen. Ich kann Udo vollkommen verstehen da mir das selbst sehr oft passiert - besonders drastisches Beispiel mit viel persönlicher Aversion am Anfang(@ Paul: Godard bis auf weiteres vertagt, irgendwie bin ich die Diskussion um den Herrn momentan über  :icon_redface:): "Numero Zwo" direkt nach der Kinovorstellung auf 3 Punkten, nach einigen Tagen dann auf 8 Punkten. Die Nachwirkungen eines Films sind meist aussagekräftiger für die eigene Beurteilung als das reine Magengefühl direkt nach der Sichtung.

Generell werte ich aber auch eher ab als auf.  :icon_twisted:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Mr. Hankey

Da hast du sicher recht. Aber diese extreme sind trotzdem nicht normal! Selbst wenn ich einen schlechten Filme erst einmal setzen lasse, kommt da am Ende nicht irgendwann ein guter Film bei raus. Ein bisschen was vom Ersteindruck und subjektiven Eindruck muss schon bestehen bleiben, ansonsten ist man IMO nicht ehrlich mit sich und seiner direkten Meinung!
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Bretzelburger

4 Februar 2008, 23:24:27 #875 Letzte Bearbeitung: 4 Februar 2008, 23:26:47 von Bretzelburger
Faktisch hatte ich diesmal keine Punkte an "Michael Clayton" vergeben, so dass es hier um keine Abwertung geht. Im Gegenteil erwähnte ich gleich, dass mir das Ende missfiel - abgesehen davon, dass ich Renés 6er-Wertung verständlich fand (die ja kaum unterschiedlich ist zu meinen 5,5).

Um meine grundsätzliche Haltung zu "Clayton" noch einmal zu erläutern, nehme ich "Talk to me" zum Vergleich. Beide Filme bauen zum Schluss hin ab, aber bei "Talk to me" liegt das nur an einer etwas langatmigen Ausarbeitung des Lebensweges der Hauptfigur. Der Film verliert dadurch an Drive, aber er widerspricht nicht seiner Intention. Für "Petey's" Anhänger ist das Ende vielleicht sogar zwingend notwendig, nur für mich wäre ein früheres Ende knackiger gewesen.

"Michael Clayton" dagegen schlägt in den letzten 15 Minuten den Hollywood-Weichspülgang ein. Selbstverständlich - in dem Punkt gebe ich Filmimperator recht - geht damit nicht jede kritische Aussage verloren, aber sie bleibt nur bei denen hängen, die sowieso wussten, was abgeht. Wenn der Film dagegen seine pessimistische Haltung realistisch durchgezogen hätte, wäre dabei eine schön unappetitliche Konfrontation herausgekommen, die keinen befriedigt aus dem Kinosessel entlassen hätte. Die Chance wurde verpasst und das nehme ich den "engagierten" Jungs um Clooney und Soderbergh schlicht übel - deshalb gibt's - gerade weil der Film lange Zeit so gut war - von mir die starken Punktabzüge. Das er so viele Oscar-Nominierungen erhalten hat, ist für mich auch kein positives Anzeichen - die Oscars mögen Kritik eben am liebsten mit Hinterausgang.

Bretzelburger

Es gibt immer mal wieder kleine Entdeckungen. So in dem 58er B-Picture "I married a Monster from Outer Space", der das "Bodysnatcher"-Motiv nicht zur Kritik am Überwachungsstaat nutzt, sondern die amerikanische Moral auf die Schippe nimmt - und das mit einer guten Mischung aus Eigenständigkeit und (unfreiwilligem) Trash-Faktor

http://www.ofdb.de/review/82119,280352,I-Married-a-Monster-from-Outer-Space-(1958)

Bretzelburger

Nach dem Bio-Pic "Talk to me" und dem Oscar-Mitfavoriten "Michael Clayton" gab es gestern in der Sneak "Im Tal von Elah". Auch wenn dieser Film bei den Oscarnominierungen bis auf Tommy Lee Jones nicht berücksichtigt wurde, handelt es sich dabei um den klar konsequentesten Film dieses Trios. Aber er ist auch sperriger und weniger unterhaltend ist und verzichtet auf jegliche Mätzchen. Regisseur Paul Haggis nannte seinen Film "unpolitisch" und wenn man ihn gesehen hat, weiß man auch warum. Er verzichtet auf jegliche Parolen oder Plakativitäten, aber er zeigt einen schleichenden Verfall einer Gesellschaft - unpolitisch ist der Film nur im offensichtlichen Sinn

http://www.ofdb.de/review/131136,280792,Im-Tal-von-Elah

Bretzelburger

Selten ist mir eine Review so schwer gefallen, obwohl ich wusste, dass ich sie schreiben muss. Empfehlen kann ich den Film, den ich bezüglich der Umsetzung seiner Intention für herausragend halte, nicht. Man kann im Grunde nur auf zwei Arten darauf reagieren - man lässt ihn an sich abgleiten (wie das gehen soll, weiss ich nicht) oder sich komplett die Laune davon verderben. Dabei ist er sehr abwechslungsreich und wenig artifiziell umgesetzt, aber Damian Harris kann glücklicherweise jeden Unterhaltungswert, der fehl am Platze wäre, vermeiden - selbst das sonst gerne verbreitete innere Grausen - angesichts besonders schlimmer Ereignisse - findet hier nicht statt. Es gibt keinen wirklichen Grund, sich den Film anzusehen, und ich kann ihn mir nicht in unseren Kinos vorstellen -  aber er ist trotzdem großartig

http://www.ofdb.de/review/131379,281236,Gardens-of-the-Night

psychopaul

Ich will mir gar nicht zuviel durchlesen  :icon_razz: finde es aber hochinteressant, dass du so begeistert bist, denn so ziemlich jede Meinung, die ich in Zeitungen oder dem Netz von dem gelesen habe, war negativ.  ;)


Kontroversen sind immer gut, muß ich mir wohl ansehen...
Filmblog
Letzte Bewertungen

Three little devils jumped over the wall...

Bretzelburger

Von der negativen Reaktion war bei der Berlinale nur wenig zu bemerken (einige verließen den Saal) - genauso wie in der IMDb die 10 Punkte-Bewertungen deutlich in der Überzahl sind (bei einer allerdings erst sehr kleinen Bewertungsanzahl). Allerdings ist es klar, dass der Film kontrovers empfunden wird, denn inhaltlich ist er kaum auszuhalten. Die Frage der Bewertung ist bei einer solchen fast dokumentarischen Umsetzung sowieso schwer, da hier oft Inhalt und Umsetzung mieinander verwechselt werden.

Mr. Hankey

Na vielleicht nimmt ihn Legend Films ja mal in seine Kino Kontrovers-Reihe auf. Dafür scheint der Film ja optimal zu sein.

Die reihe solltest du dir, nach dieser Besprechung, vielleicht auch mal zur Gemüte führen! ;)
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Bretzelburger

Wer schon immer in den Polizeidienst wechseln wollte und dafür noch moralische Unterstützung benötigt (es scheint eine Menge solcher Interessenten unter dem Sneak-Publikum zu geben :respekt:), dem sei dieser Film wärmstens empfohlen

http://www.ofdb.de/review/126031,281854,Helden-der-Nacht

Bretzelburger

Nachdem ich erfahren hatte, dass der Regisseur und Drehbuchautor Xiaoshuai Wang heute bei der Berlinale für seinen Film den "Silnbernen Bären" für das Drehbuch gewann, fühlte ich mich noch stärker dazu animiert, "In love we trust" ("Zou You") mit einer Review zu ehren

http://www.ofdb.de/review/131175,281869,Zuo-you

filmimperator

17 Februar 2008, 12:28:30 #884 Letzte Bearbeitung: 17 Februar 2008, 12:31:15 von filmimperator
Zitat von: Bretzelburger am 16 Februar 2008, 22:54:10
Wer schon immer in den Polizeidienst wechseln wollte und dafür noch moralische Unterstützung benötigt (es scheint eine Menge solcher Interessenten unter dem Sneak-Publikum zu geben :respekt:), dem sei dieser Film wärmstens empfohlen

Ja, allerdings: In "Helden der Nacht" gilt: Die Polizei, sie lebe hoch. Schön, dass auch du den Film so zwiespältig aufgenommen hast  :respekt:. Auch ich fand den Film zu Beginn gut, als er sich noch nicht in die kriminellen Abgründe begab und das anrüchige Millieu des Drogenhandels eher angedeutet wurde. Ja und ich stimme dir zu: Die Charakterzeichnungen sind oberflächlich - allerdings fand ich die Wandlung von Joaquin Phoenix´ Charakter durchaus plausibel - auch in der relativen Schnelligkeit.

Etwas schade finde ich aber dann, dass du die Schwächen einzig an der Oberflächlichkeit des Films und somit der Charakterzeichnung und der Glorifizierung des Polizeilebens festzumachen scheinst. Das war mir etwas zu wenig, was eine Bewertung von 3 von 10 rechtfertigt.

BTW (und jetzt kommt wieder der Klugscheißer in mir durch  :icon_mrgreen:) muss ich an dieser Stelle mal einen kleinen Fehler im Ausdruck in deiner Rezension anmerken: 4. Absatz, erste Zeile. "... entwirft ein Szenario zweier Lebensentwürfe..." - naja...  ;) 

BTW 2: Scheinbar wird die Kopie unserer Sneak an euer Kino für weitergegeben, kann das sein?
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Red Shadow

17 Februar 2008, 14:18:00 #885 Letzte Bearbeitung: 17 Februar 2008, 14:20:43 von Red Shadow
Auch hier Lob für dein "Assault - Anschlag bei Nacht" Review. Ich kann mich nicht daran erinnern, bislang eine derart interessante Kritik in Bezug auf den Film gelesen zu haben :respekt:. Mir gefällt vor allem der implizierte, gesellschaftliche Hintergrund seinerzeit.
Why so serious?

WEAR RED, GET LOUD! GO 49ers!

Who's got it better than us? Nooobody!!!

Bretzelburger

Zitat von: filmimperator am 17 Februar 2008, 12:28:30
BTW (und jetzt kommt wieder der Klugscheißer in mir durch  :icon_mrgreen:) muss ich an dieser Stelle mal einen kleinen Fehler im Ausdruck in deiner Rezension anmerken: 4. Absatz, erste Zeile. "... entwirft ein Szenario zweier Lebensentwürfe..." - naja...  ;)   
Besonders glücklich war ich mit der Formulierung auch nicht - ich habe das vereinfacht.

Zitat von: filmimperator am 17 Februar 2008, 12:28:30
Ja, allerdings: In "Helden der Nacht" gilt: Die Polizei, sie lebe hoch. Schön, dass auch du den Film so zwiespältig aufgenommen hast  :respekt:. Auch ich fand den Film zu Beginn gut, als er sich noch nicht in die kriminellen Abgründe begab und das anrüchige Millieu des Drogenhandels eher angedeutet wurde. Ja und ich stimme dir zu: Die Charakterzeichnungen sind oberflächlich - allerdings fand ich die Wandlung von Joaquin Phoenix´ Charakter durchaus plausibel - auch in der relativen Schnelligkeit.

Etwas schade finde ich aber dann, dass du die Schwächen einzig an der Oberflächlichkeit des Films und somit der Charakterzeichnung und der Glorifizierung des Polizeilebens festzumachen scheinst. Das war mir etwas zu wenig, was eine Bewertung von 3 von 10 rechtfertigt.

BTW 2: Scheinbar wird die Kopie unserer Sneak an euer Kino für weitergegeben, kann das sein?
Die Bewertung mit 3 Punkten ist angesichts einer gewissen professionellen Machart und ordentlichen Schauspielerleistungen, die ich dem Film ja zugestehe, etwas hart, aber letztlich ist die Punktebewertung auch sehr persönlich. So wie ich versuche in meinen Texten auch Andersdenkenden zu vermitteln, warum ich den Film so beurteile, so halte ich die Punkte-Bewertung für ein legitimes Mittel, sein persönliches Empfinden auszudrücken. Das muss nicht immer mit der objektiveren Schilderung zusammenpassen (so habe ich Don Siegels "Der grosse Coup" persönliche 10 Punkte gegeben, aber den Film insgesamt mit 8 Punkten bewertet). Ich erinnere auch an Moonshades 5 Punkte für "Die letzte Legion" , denen er im Text objektivere 2,5 Punkte gegenüberstellt.

Nach "The Yards" hatte ich vom selben Team einfach mehr erwartet - und nicht genutzten Chancen kann ich einfach nicht mit mediokren, also durchschnittlichen 5 Punkten begegnen. Hier drückt sich mein persönlicher Ärger in den 3 Punkten aus.

Zitat von: filmimperator am 17 Februar 2008, 12:28:30
BTW 2: Scheinbar wird die Kopie unserer Sneak an euer Kino für weitergegeben, kann das sein?

Tatsächlich gibt es viele Übereinstimmungen und in Berlin kann man an bestimmten Sneak-Vorstellungen immer genau erkennen, was ein paar Tage später in einem anderen Kino kommt. Aber hattet ihr "Ossis Eleven" ? - Wie heisst dein Sneak-Kino genau ?

filmimperator

Zitat von: Bretzelburger am 17 Februar 2008, 18:20:02
Besonders glücklich war ich mit der Formulierung auch nicht - ich habe das vereinfacht.
Die Bewertung mit 3 Punkten ist angesichts einer gewissen professionellen Machart und ordentlichen Schauspielerleistungen, die ich dem Film ja zugestehe, etwas hart, aber letztlich ist die Punktebewertung auch sehr persönlich.

Klar, das ist sie immer. Wenn ich nach Objektivität gehen würde, dann hätte ich den neulich von mir rezensierten "Paris, Texas" 10 von 10 Punkten geben müssen, weil er perfektes Kino ist. Mich persönlich hat er letztendlich jedoch manchmal gelangweilt, weswegen ich mit 8 von 10 einen guten Kompromiss fand  :icon_cool:.

Trotz jeder persönlicher Note finde ich es wichtig, halbwegs objektiv zu bleiben und dies an Fakten oder Argumentationen zu belegen. Und dies fiel mir eben bei der Kritik von dir zu "Helden der Nacht" ziemlich deutlich auf. Ok, du sagst du kennst "The Yards" (ich persönlich nicht) und trauerst verpassten Möglichkeiten nach. Diese Argumentation hast du allerdings in die Review nicht eingebracht. Nichts für ungut, aber das würde diese wie immer solide geschriebene Review von dir noch etwas aufwerten, da die Punktevergabe dann noch plausibler wird  ;)...


Zitat von: Bretzelburger am 17 Februar 2008, 18:20:02
Tatsächlich gibt es viele Übereinstimmungen und in Berlin kann man an bestimmten Sneak-Vorstellungen immer genau erkennen, was ein paar Tage später in einem anderen Kino kommt. Aber hattet ihr "Ossis Eleven" ? - Wie heisst dein Sneak-Kino genau ?

"Ossi´s Eleven" lief auch bei uns. Montags... Wann genau müsste ich jetzt nachschauen (kannst ja etwa nachrechnen - meine Review ist etwa 1 bis 2 Tage danach entstanden). Das Kino heißt Cineplex Naumburg. Ich weiß nicht, ob eures (in Dresden?) zur selben Kette gehört, aber möglich wäre es ja, was dann die Modalitäten der Weitergabe der Kopie erklären würde...
Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

Bretzelburger

Zitat von: filmimperator am 17 Februar 2008, 18:58:08
"Ossi´s Eleven" lief auch bei uns. Montags... Wann genau müsste ich jetzt nachschauen (kannst ja etwa nachrechnen - meine Review ist etwa 1 bis 2 Tage danach entstanden). Das Kino heißt Cineplex Naumburg. Ich weiß nicht, ob eures (in Dresden?) zur selben Kette gehört, aber möglich wäre es ja, was dann die Modalitäten der Weitergabe der Kopie erklären würde...
Merkwürdigerweise ist das Cineplex Naumburg nicht auf der "Score11" Seite enthalten, wo man einen Überblick über sämtliche Sneaks der letzten 3 Jahre erhalten kann. Dadurch ist ein Vergleich eher schwierig. Da du dich auch nie im Sneak-Thread äußerst (keine Kritik, sondern nur Feststellung), weiß ich nicht, ob du z.B. "Im Tal von Elah" schon gesehen hast (eine Review gibt's von dir noch nicht),der bei uns vorletzte Woche lief. Deine Review zu "Ossi's Eleven" ist übrigens vom 23.01., während wir den Film schon am 03.01. sahen und auch am 05.01. eine Review dazu schrieben (David und ich). Anders ausgedrückt - ich glaube nicht, dass wir eure Kopie bekommen und bin sehr froh darüber, denn ich möchte weiterhin überrascht werden.

Bretzelburger

Zitat von: filmimperator am 17 Februar 2008, 18:58:08
Ok, du sagst du kennst "The Yards" (ich persönlich nicht) und trauerst verpassten Möglichkeiten nach. Diese Argumentation hast du allerdings in die Review nicht eingebracht. Nichts für ungut, aber das würde diese wie immer solide geschriebene Review von dir noch etwas aufwerten, da die Punktevergabe dann noch plausibler wird  ;)...

Kurzer Nachtrag noch zu dieser Bemerkung. Hier ein Ausschnitt aus meiner Review, den ich nicht zu knapp finde :

ZitatRegisseur James Gray und seine beiden Hauptdarsteller hatten in ,,The Yards" schon bewiesen, dass man differenziert an solche Konflikte herangehen kann. Phoenix zeigte in der Rolle des scheinbar rücksichtslosen Aufsteigers auch menschlich respektvolle Seiten und Wahlberg war als Sympathieträger gleichzeitig schwach und unkonkret in seiner Haltung. ,,The Yards" bewies, dass das jeweilige Handeln auch von der anderen Seite abhängig ist, und das Schuld selten eindeutig bestimmbar ist.



Bretzelburger

Angesichts eines Film wie "Death Sentence", den ich gerade auf DVD sah (Review kommt demnächst), kann man einen Film wie "Leo" nicht genug hervorheben. Hier braucht es keinen moralischen Überbau, sondern wird der Schwachsinn einer solchen Rachereaktion so direkt beschrieben, dass man nach dem Film mit einem sehr unbefriedigten Gefühl herauskommt. So gesehen kann ich auch McKenzies 5 Punkte verstehen, der gleich nach dem Film diesen mittelmässigen Eindruck bestätigte.

Das darin erst die eigentliche Qualität liegt, ist nicht einfach zu erkennen und wird einen Publikumserfolg auch verhindern. Machen wir uns nichts vor - Selbstjustiz oder Rachefilme leben davon, dass die Einen die Sache geil finden, die Anderen nur schrecklich - schon alleine dadurch, dass die Rächer immer überragende Fähigkeiten entwickeln und das ganze noch Actionmässig cool rübergebracht wird. Wenn man - wie "Leo" - genau diese Vorgaben nicht erfüllt, wird es schwer, aber der Film hat genau verstanden, dass nur eine Rücknahme irgendwelcher Plakativitäten - seinen sie gut und ehrlich oder brutal und kompromisslos - erst die Sinnlosigkeit verdeutlichen. Doch Sinnlosigkeit verkauft sich nicht gut und auch ich ging eher mit einem flauen undifferenzierten Gefühl aus dem Kino

http://www.ofdb.de/review/143139,281961,Leo


filmimperator

Zitat von: Bretzelburger am 17 Februar 2008, 20:22:14
Merkwürdigerweise ist das Cineplex Naumburg nicht auf der "Score11" Seite enthalten, wo man einen Überblick über sämtliche Sneaks der letzten 3 Jahre erhalten kann.

Wasn das für ne Seite?  :icon_eek:

Zitat von: Bretzelburger am 17 Februar 2008, 20:22:14
Dadurch ist ein Vergleich eher schwierig. Da du dich auch nie im Sneak-Thread äußerst (keine Kritik, sondern nur Feststellung), weiß ich nicht, ob du z.B. "Im Tal von Elah" schon gesehen hast (eine Review gibt's von dir noch nicht),der bei uns vorletzte Woche lief. Deine Review zu "Ossi's Eleven" ist übrigens vom 23.01., während wir den Film schon am 03.01. sahen und auch am 05.01. eine Review dazu schrieben (David und ich). Anders ausgedrückt - ich glaube nicht, dass wir eure Kopie bekommen und bin sehr froh darüber, denn ich möchte weiterhin überrascht werden.

Im Sneak-Thread sollte ich mich mal zu Wort melden - wenn ich den hier finde. Das hast du Recht  :icon_redface:. "Im Tal von Elah" lief bei uns noch nicht - vllt. ja heute abend  ;).
Nach "Ossi´s Eleven" am 21.01. liefen bei uns am 28.01. "Das Waisenhaus", dann am 04.02. "Der Jane Austen Club" und am 11.02. eben "Helden der Nacht". Ich denke mal, dass sich die Filme ohnhin immer etwas überlappen, da ich mir vorstellen kann, dass Kinderfilme und Dokus von vornherein herausgefiltert werden und somit die Auswahl der Filme etwas eingeengt ist. Ob ihr nun unsere oder wir eure Kopie bekommen, ist ja dabei unerheblich. Denke nicht, dass dem so ist.


Zitat von: Bretzelburger am 17 Februar 2008, 20:54:07
Kurzer Nachtrag noch zu dieser Bemerkung. Hier ein Ausschnitt aus meiner Review, den ich nicht zu knapp finde

Sorry, muss ich wohl beim Drüberlesen etwas übersehen haben  :icon_redface:...
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Bretzelburger

Es gibt Filme, die auf Grund ihrer Thematik nie so richtig ernst genommen wurden. Dabei ist "Abenteuer in Rio" mit Belomondo herausragend als comicartiger Unterhaltungsfilm, der in seiner Gestaltung echtes Niveau beweist durch Darstellerleistungen, stimmiges Tempo, einer rasanten, aber nicht oberflächlichen Story, Stereotypen, die trotzdem Charakter haben und einer überragenden Optik der futuristischen Architektur des entstehenden Brasilia

http://www.ofdb.de/review/13630,282101,Abenteuer-in-Rio


Bretzelburger

Angesichts der Diskussionen zu "We own the night", wo es auch an der persönlichen Empfindung liegt, ob man die Wandlung des Hauptdarstellers vom Saulus zum Paulus nun nachvollziehbar und schlüssig oder zu einseitig und vereinfacht hält - und auch angesichts der Werbung zu "The Flock" auf der OFDb Hauptseite, bei dem es sich im Grunde um einen gut gemachten Film handelt, den ich persönlich äusserst fragwürdig finde (und damit recht allein da stehe), verstehe ich die Diskussionen um "Death Sentence" ,ob der Film nun Selbstjustiz verherrlicht oder eben nicht, nur teilweise.

Um mir ein eigenes Bild zu machen, schaute ich mir den Film auf DVD an und war erschrocken über die miese Machart der Story. Ganz unabhängig davon, dass ich dem Film auch keine Sekunde eine charakterliche Tiefe zugestehe, geschweige denn Ernsthaftigkeit im Umgang mit dem Thema "Selbstjustiz", habe ich selten einen Film gesehen, der so von Logikfehlern strotzt. Damit meine ich nicht die üblichen interpretierbaren Story-Wendungen, die der eine Blödsinn findet, der Andere dazu gehörig - auch wenn ich den Film nur als spannenden Action-Film betrachte ( was angesichts der positiven Bewertungen hier in der OFDb ,aber auch im IMDb wohl die Regel ist), muss Jedem doch auffallen, wie konstruiert und auch an normalen Action-Genre-Regeln gemessen unlogisch der Film gemacht ist

http://www.ofdb.de/review/128792,282230,Death-Sentence---Todesurteil

Mr. Vincent Vega

...ist mir ja auch aufgefallen. ;)

vodkamartini

... mir ebenfalls  :king:. Hab den Film auch erst vor 2 Wochen besprochen (2,5/10) und finde ihn - unabhängig von den zahlreichen Logiklöchern - reichlich verlogen. Das ließ schon der Trailer erahnen, deshalb konnte ich gut auf die DVD-Veröffentlichung warten. Insgesamt kommt er hier (in der ofdb) allerdings erstaunlich gut weg, nicht nur bei den Reviews, sondern vor allem auch bei der durchschnittlichen Bepunktung.
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Bretzelburger

Zitat von: vodkamartini am 20 Februar 2008, 15:46:51
Insgesamt kommt er hier (in der ofdb) allerdings erstaunlich gut weg, nicht nur bei den Reviews, sondern vor allem auch bei der durchschnittlichen Bepunktung.
Darüber habe ich mich früher ziemlich aufgeregt und es zeitweise sogar gewagt, mich mit den OFDb-Koryphäen "Blade Runner" und "McLane" anzulegen (Platz 1 und 3 der Beliebtheitsliste, weswegen ihr Urteil schon Einfluss hat), aber inzwischen sehe ich das recht entspannt. Ein bisschen hat auch der Autoren-Thread dazu beigetragen, wo man das Gefühl bekommt - trotz teilweise erheblich differerierender Meinungen - das immer eine ernsthafte Beschäftigung mit dem Medium dahinter steckt. Und natürlich sind die Geschmäcker verschieden, aber in diesem Fall - und ich sehe das durchaus auch aus der Sicht des Action-Liebhabers - kann ich das einfach nicht nachvollziehen, weil die Mängel so offensichtlich sind.

Doch jetzt zu einem anderen Thema - wenn man so will, das totale Kontrastprogramm - ein früher Kurz- und Dokumentarfilm von Antonioni. Die Schwierigkeiten, sein frühes Werk zu sichten, haben mich zu den Originalfassungen getrieben, die man in Italien bekommt. Ich bin zwar (aus familiären Gründen) etwas aus der Übung, habe aber die italienische Sprache mal komplett gelernt und gehe das Ganze wieder an, auch wenn ich den Sichtfluss immer mal wieder unterbrechen muss. Sein Kurzfilm "Sette canne, un vestito" , den ich hier bespreche, kann sich jeder im Internet ansehen, weswegen ich den Link auf der Filmseite angegeben habe. Jeder der mal einen kurzen Blick auf Antonionis Stil werfen will, sei dieser 10minütige Film empfohlen, auch wenn er kein Wort des Kommentars versteht (der sowieso nur die Bilder erklärt), denn hier zeigt sich schon früh die zukünftige Handschrift des Meisters

http://www.ofdb.de/review/106834,282354,Seven-Reeds-One-Suit


Bretzelburger

Selten konnte ich eine so entspannte Review schreiben. Die Geschichte über "Dewey Cox" ist einfach ein netter Film - im besten Sinne. Ich gestehe aber, dass ich polarisierendere Themen lieber mag, und hier auch nicht gerade vom Hocker gerissen wurde - trotzdem für einen angenehmen Abend durchaus zu empfehelen

http://www.ofdb.de/review/135970,282486,Walk-Hard---Die-Dewey-Cox-Story

filmimperator

Zitat von: Bretzelburger am 22 Februar 2008, 22:46:43
Selten konnte ich eine so entspannte Review schreiben. Die Geschichte über "Dewey Cox" ist einfach ein netter Film - im besten Sinne.

Uneingeschränkte Zustimmung  :respekt:. Auch ich fand den Film sehr unterhaltend und kurzweilig wie auch wenig tiefsinnig, auch wenn ich in Unkenntnis von "Walk the Line" und der Biografie von Johnny Cash nicht ganz so stark die Parallelen zu dessen Leben bzw. Verfilmung ziehen konnte. Ich nehme mal an, den Film hast du auch in der Sneak gesehen - genau wie ich, oder?  ;) Unser ähnlicher Filmgeschmack hat sich jedenfalls einmal mehr bestätigt  :icon_cool:.
Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

Happy Harry mit dem Harten

@Bretzel:

Kann man noch mit einer Besprechung deinerseits zu JOHN RAMBO rechnen? Deine Meinung würde mich gerade in diesem Fall sehr interessieren (mit deinem Text zu RAMBO 2 hast du mir eine erhellende Einsicht zu den ersten beiden Teilen ermöglicht), trotz der schon reichlich vorhandenen Reviews...

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