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Autoren-Thread : Bretzelburger

Begonnen von Bretzelburger, 26 Januar 2007, 03:22:54

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Mr. Hankey

Ich freue mich derweil schon, dir wohl in ca. 17 Filmen zu deiner 100. 10/10-Bewertung gratulieren zu dürfen! :icon_mrgreen: ;)

Nein, im Ernst: Schickes und verlockendes Review wie eh und je! :D
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Bretzelburger

Um dem gleich mal entgegen zu wirken - hier ein sehr guter neuer französischer Film, der aber für 10 Punkte zu wenig Emotionen anspricht (selbst bei mir ist dafür einiges nötig :-) - wie heißt es doch gleich ? - "Rache ist am schönsten, wenn sie kalt serviert wird"

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=106459&rid=244065

McKenzie

16 Mai 2007, 15:12:08 #212 Letzte Bearbeitung: 16 Mai 2007, 15:13:51 von McKenzie
Das Review ist zwar sehr schön (psychoanalytisch angehaucht was ich immer sehr schätze) und weckt Interesse für den Film, den ich bisher als typische französische Arthouse-Standard-Kost eingeschätzt habe (wie den recht schönen "Oublier Cheyenne" aber auch), nur wirkst du damit kaum gegen denn ich war mir schon vor dem Anklicken auf der Startseite beinahe sicher das dieses Review nur von dir stammen kann! :icon_mrgreen: Wer sonst würde hier in der OFDb einen solchen Film besprechen (außer mir und Arminowitsch vielleicht)?.

Übrigens war meine Bemerkung zu "Reclam's Filmlexikon" nicht ernst- oder gar böse gemeint, es hat mich nur amüsiert das du in kurzer Zeit (und auch in der Vergangenheit) zufällig eine ganze Auswahl an Filmen die dort gelistet sind, besprochen hast ("Z", "Der Würgeengel", "L'Avventura", "Der Leopard", "Die Halbstarken"). Wie du neben solchen Meisterstücken (natürlich auch aktuelle wie "Inland Empire") und historisch / kulturell relevanten Filmen noch dazu in der Lage bist Filme wie "Unsichtbar- Zwischen zwei Welten" oder "300" positiv zu besprechen wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben.  :icon_neutral: Ich wünschte, ich wäre ebenfalls dazu in der Lage aber bei dem Gedanken mich wie du und Hanky wöchentlich in eine Sneak Preview zu setzen in Erwartung einer schrecklichen Hollywood-"Überraschung" kommt mir das kalte Grausen.

Kannst du mir deine Formel verraten? :icon_lol:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Vince

Zitat von: McKenzie am 16 Mai 2007, 15:12:08
Kannst du mir deine Formel verraten? :icon_lol:

Ich stell mir den Bretzel ja vor wie so einen Fleischwolf... vorne wird alles reingeworfen, wirklich ALLES - Steak, Fett, Knochen, Knorpel - und hinten kommt es in vielen gekräuselten Spiralen wieder raus, schön gekräuselt und fertig zur Zubereitung. ;)

Bretzelburger

Zitat von: Vince am 16 Mai 2007, 16:28:23
Ich stell mir den Bretzel ja vor wie so einen Fleischwolf... vorne wird alles reingeworfen, wirklich ALLES - Steak, Fett, Knochen, Knorpel - und hinten kommt es in vielen gekräuselten Spiralen wieder raus, schön gekräuselt und fertig zur Zubereitung. ;)

Was soll das denn heißen ? - Willst du damit sagen, bei mir gibts nur Einheitsbrei ?

Zitat von: McKenzie am 16 Mai 2007, 15:12:08
Das Review ist zwar sehr schön (psychoanalytisch angehaucht was ich immer sehr schätze) und weckt Interesse für den Film, den ich bisher als typische französische Arthouse-Standard-Kost eingeschätzt habe (wie den recht schönen "Oublier Cheyenne" aber auch), nur wirkst du damit kaum gegen denn ich war mir schon vor dem Anklicken auf der Startseite beinahe sicher das dieses Review nur von dir stammen kann! :icon_mrgreen: Wer sonst würde hier in der OFDb einen solchen Film besprechen (außer mir und Arminowitsch vielleicht)?.

Übrigens war meine Bemerkung zu "Reclam's Filmlexikon" nicht ernst- oder gar böse gemeint, es hat mich nur amüsiert das du in kurzer Zeit (und auch in der Vergangenheit) zufällig eine ganze Auswahl an Filmen die dort gelistet sind, besprochen hast ("Z", "Der Würgeengel", "L'Avventura", "Der Leopard", "Die Halbstarken"). Wie du neben solchen Meisterstücken (natürlich auch aktuelle wie "Inland Empire") und historisch / kulturell relevanten Filmen noch dazu in der Lage bist Filme wie "Unsichtbar- Zwischen zwei Welten" oder "300" positiv zu besprechen wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben. :icon_neutral: Ich wünschte, ich wäre ebenfalls dazu in der Lage aber bei dem Gedanken mich wie du und Hanky wöchentlich in eine Sneak Preview zu setzen in Erwartung einer schrecklichen Hollywood-"Überraschung" kommt mir das kalte Grausen.

Kannst du mir deine Formel verraten? :icon_lol:

Mal abgesehen davon, daß ich "300" 6 Punkte gab, also nicht gerade super fand, und der aktuelle "Unsichtbar"-Film überraschend besser war als die allgemeinen Vorurteile besagten, macht es mir Spaß, mich auch mit Müll zu konfrontieren. Die Auseinandersetzung mit den alten Filmen ist ja nichts anderes als eine Aufarbeitung langjähriger Filmsucht und birgt so gesehen nur wenige Überraschungen, da ich mir hier ja nicht gewollt irgendwelche Filme ansehe, die ich schlecht fand. Und wenn ich bewußt in einen neuen Film gehe wie etwa den neuen Lynch, dann ist das zwar im Detail überraschend, aber generell weiß ich, was mich erwartet.

Deshalb behält die Sneak für mich ihren hohen Stellenwert, da hier mal der Kopf ausgeschaltet ist und man sich Filme gibt, in die man niemals freiwillig hineingehen würde. Und auch wenn das wegen des vielen Trashs nicht so recht auffällt - es gibt immer mal wieder eine Perle darunter und dann ist die Freude besonders groß.

Die Formel, wenn man sie so nennen will, ist einfach Freude am Kino. Und natürlich hat es auch mit meinem fortgeschrittenen Alter zu tun, denn ich habe logischerweise schon deutlich mehr Lebenszeit vor der Mattscheibe verbracht.

Vince

Zitat von: Bretzelburger am 17 Mai 2007, 01:00:47
Was soll das denn heißen ? - Willst du damit sagen, bei mir gibts nur Einheitsbrei ?

Ich seh schon, die Metapher hat ihr Ziel verfehlt. Ich wollte eigentlich nur sagen, dass du halt alles ohne Vorurteile in dich aufsaugst und das dann gemäß seiner Thematik analysierst - das Gekräuselte als Bild für die analytische Hermeneutik. ;) Dass man das auch so auffassen kann, dass du verschiedene Filme guckst und alles in der immerselben Kritik endet, hatte ich so nicht bedacht, auch wenn es deutlich naheliegender ist, als was ich eigentlich sagen wollte... war auf jeden Fall nicht so gemeint.

Bretzelburger

War nicht wirklich ernst gemeint - trotzdem nett, daß du es nochmal genauer beschreibst.

McKenzie

17 Mai 2007, 02:43:44 #217 Letzte Bearbeitung: 17 Mai 2007, 02:45:52 von McKenzie
Zitat von: Bretzelburger am 17 Mai 2007, 01:00:47
Deshalb behält die Sneak für mich ihren hohen Stellenwert, da hier mal der Kopf ausgeschaltet ist und man sich Filme gibt, in die man niemals freiwillig hineingehen würde. Und auch wenn das wegen des vielen Trashs nicht so recht auffällt - es gibt immer mal wieder eine Perle darunter und dann ist die Freude besonders groß.

Diese Möglichkeit habe ich allerdings nicht bedacht- vielleicht auch weil du gerade erst von deinem freiwilligen (wenn auch spontanen) "Unsichtbar"-Besuch geschrieben hattest. ;) Trotzdem- mir wäre das Geld zu schade wenn ich so betrachte was in deutschen Sneaks läuft- der Bodensatz des Hollywood-Outputs (größtenteils, natürlich nicht immer...) und die wirklich interessanten Neustarts werden dort meist nicht gezeigt (Ausnahmen wie "The Host" bestätigen die Regel  :icon_mrgreen:)

Zitat von: Bretzelburger am 17 Mai 2007, 01:00:47
Die Formel, wenn man sie so nennen will, ist einfach Freude am Kino. Und natürlich hat es auch mit meinem fortgeschrittenen Alter zu tun, denn ich habe logischerweise schon deutlich mehr Lebenszeit vor der Mattscheibe verbracht.

Mit meinen 19 Jahren kann ich stolz auf den Tag zurückblicken an dem ich vor 3 Jahren Abschied genommen habe vom Fernsehen und seitdem nur noch alle paar Monate bei Freunden in die Röhre gucke. Stattdessen gehe ich ca. 2 - 4 Mal in der Woche ins Kino. Glücklicherweise muss man dafür nicht erst ein Leben lang in die Röhre starren und kann auch schon in jungen Jahren die Freude am Kino entdecken, den dunklen Säälen, dem schweigenden Genießen (oder lauten Gelächter) in großer Runde beiwohnen und sich freuen das man im Gegensatz zu all den DVD-Nerds einen Film immer noch auf 35mm in plastischer Gestalt auf der Leinwand zu sehen bekommt- um dann wieder ins Licht zu treten und mutig oder unmutig aufzuatmen. ;)
Von meiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Vorführer in einem hiesigen Programmkino wollen wir da gar nicht erst sprechen... :icon_lol:

Gelegentlich könnte man schon den Eindruck gewinnen das du dich in aller Zufriedenheit als einer der Ältesten hier fühlst! :icon_cool:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Mr. Hankey

17 Mai 2007, 04:42:32 #218 Letzte Bearbeitung: 17 Mai 2007, 04:49:48 von Mr. Hankey
ZitatGelegentlich könnte man schon den Eindruck gewinnen das du dich in aller Zufriedenheit als einer der Ältesten hier fühlst!
Und das ist auch gut so! ;)

Jedenfalls viel besser als mit 19 Jahren schon allem "Mainstream", egal in welchen Lebensbereichen auch immer, schon gänzlich abgeschworen zu haben. Die Hippies sterben halt anscheinend nie aus! :icon_twisted: :icon_mrgreen: ;) ;)


Du weisst ja gar nicht, wie schön so ein DVD-Abend doch sein kann! Mindestens genauso schön, wie ein flotter Kinobesuch! :D
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Bretzelburger

Zitat von: McKenzie am 17 Mai 2007, 02:43:44
Mit meinen 19 Jahren kann ich stolz auf den Tag zurückblicken an dem ich vor 3 Jahren Abschied genommen habe vom Fernsehen und seitdem nur noch alle paar Monate bei Freunden in die Röhre gucke. Stattdessen gehe ich ca. 2 - 4 Mal in der Woche ins Kino. Glücklicherweise muss man dafür nicht erst ein Leben lang in die Röhre starren und kann auch schon in jungen Jahren die Freude am Kino entdecken, den dunklen Säälen, dem schweigenden Genießen (oder lauten Gelächter) in großer Runde beiwohnen und sich freuen das man im Gegensatz zu all den DVD-Nerds einen Film immer noch auf 35mm in plastischer Gestalt auf der Leinwand zu sehen bekommt- um dann wieder ins Licht zu treten und mutig oder unmutig aufzuatmen. ;)
Von meiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Vorführer in einem hiesigen Programmkino wollen wir da gar nicht erst sprechen... :icon_lol:

Gelegentlich könnte man schon den Eindruck gewinnen das du dich in aller Zufriedenheit als einer der Ältesten hier fühlst! :icon_cool:

Das mit der Mattscheibe war eher allgemein gesagt. In den 70ern habe ich größtenteils ferngesehen, während meiner Studentenzeit ging ich regelmäßig ins Kino und habe noch massenhaft ferngesehen (Schande über mich :-)), aber seit ca .15 Jahren habe ich nur noch einen uralten Fernseher ohne
Fernbedienung (aber immerhin schon in Farbe), der in der Kammer steht und nur noch zu besonderen Gelegenheiten wie Fußball WM und "Deutschland sucht den Superstar" rausgekramt wird.Da steckt aber keine Ideologie dahinter, sondern ich will meine Kinder nicht dauernd damit konfrontieren. Seitdem gehe ich im Schnitt 3mal die Woche ins Kino und sehe mir Filme auf DVD an, da ja viele Klasse-Filme gar nicht (mehr) ins Kino kommen.

Das mit dem Alter ist eine zwiespältige Sache und ich kokketiere keineswegs damit, habe aber auch kein Problem deswegen. Ich erwähne das nur rein statistisch und das wird auch bei dir so sein. Wenn du 10 Jahre älter bist, wirst du ganz logisch noch viel mehr Filme gesehen haben - egal ob in der Glotze, auf DVD oder bei dir im Programmkino - um welches Kino handelt es sich in Nürnberg ?

Bretzelburger

Als Kontrastprogramm zu "Elbe" gab ich mir zuvor einen typischen Hollywoodfilm, der mit seinen guten Schauspielern absolut unterhaltend ist, wenn auch nicht gerade innovativ

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=116839&rid=244376

McKenzie

@ Bretzelburger:

Gut, ich nehme meine Vermutung zurück. ;)
In Nürnberg bin ich meist im Filmhaus (dort habe ich freien Eintritt), Metropolis oder für die größeren Sachen natürlich auch im örtlichen Multiplex, dem "Cinecittà" anzutreffen- am meisten aber natürlich in dem beschaulichen Kommkino, wo ich mindestens einmal pro Woche selbst hinter dem Projektor stehe.
Du hattest wohl schon das Vergnügen mit Nürnberg?

@ Mr. Hankey:

Zitat von: Mr. Hankey am 17 Mai 2007, 04:42:32
Jedenfalls viel besser als mit 19 Jahren schon allem "Mainstream", egal in welchen Lebensbereichen auch immer, schon gänzlich abgeschworen zu haben. Die Hippies sterben halt anscheinend nie aus!

Lange Haare und seltsamer Filmgeschmack machen noch keinen Hippie! :icon_mrgreen: Außerdem habe ich natürlich mitnichten allem Mainstream in allen Lebensbereichen abgeschworen wie du sehr wohl weißt! :icon_rolleyes: ;) (Übrigens habe ich "Verführung einer Fremden" doch ausgelassen nachdem ein Freund von mir mich verflucht hat da ich ihm den Film angeblich empfohlen hätte (was natürlich Unsinn ist da ich lediglich Interesse geäußert habe).

ZitatDu weisst ja gar nicht, wie schön so ein DVD-Abend doch sein kann! Mindestens genauso schön, wie ein flotter Kinobesuch! icon_biggrin

Natürlich ist ein DVD-Abend etwas feines. Ganz besonders dann wenn man den passenden Trash-Film parat hat! So etwas wie "Oswalt Kolle- Dein Mann, das unbekannte Wesen" zum Beispiel! :LOL:

Sorry fürs Off-Topic...
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Mr. Hankey

18 Mai 2007, 17:31:43 #222 Letzte Bearbeitung: 18 Mai 2007, 17:40:44 von Mr. Hankey
ZitatLange Haare und seltsamer Filmgeschmack machen noch keinen Hippie!
Und was hat es dann damit auf sich :
ZitatAch- du willst doch sicherlich nicht das ein (von anderen oft so betitelter) Retro-Hippie[...]
:icon_mrgreen: ;)

ZitatAußerdem habe ich natürlich mitnichten allem Mainstream in allen Lebensbereichen abgeschworen wie du sehr wohl weißt!
Sagen wir so: Für dein Alter schon in extrem vielen Bereichen! :icon_mrgreen:

Zitatden passenden Trash-Film parat hat! So etwas wie "Oswalt Kolle- Dein Mann, das unbekannte Wesen" zum Beispiel!
Nicht nur mit Trash. Gestern hatte ich mit McMurphy z. Bsp. erst das japanische Original von "The Ring" und danach noch das japanische Duell-Projekt "2LDK". Filme die hierzulande gar nicht bzw. kaum im Kino zu sehen waren. Das war vielleicht was Feines, vor allem für Mc, der damit endlich zwei große Wissenslücken schliessen konnte! :D

Und das "Kill Bill"-Doppel vorgestern bei ihm war auch nicht von schlechten Eltern. Aber für so etwas braucht man natürlich auch das richtige Equipment. :dodo:


So, nun aber wirklich Back to Bretzel (Und Sorry fürs Off-Topic :icon_redface:)
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Bretzelburger

Da man ja nicht jeden Film besprechen kann (und das auch etwas langatmig werden würde), ist es immer wieder schön, sich ein für eine bestimmte Zeit oder Thema exemplarisches Werk vornehmen zu können ,über das man so richtig schön philosophieren kann (andere würden sagen : schwafeln).

Nichtsdestotrotz widme ich mich hier den 50er Jahren und dem damals enstehenden Phänomen "BB" :

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=18218&rid=244719

Bretzelburger

Mir ist in Ghostshits aktueller "Daniel-der Zauberer" - Kritik aufgefallen, daß er zu Beginn die Frage stellt "Daniel Küblböck, kennt den noch Jemand ?" - die Frage kann man wohl mit Fug und Recht mit "Ja" beantworten. Alleine die fast 850 Mitglieder, die hier schon eine Bewertung abgegeben haben und sich deshalb den Film angesehen haben sollten, werden Küblböck doch nicht mehr vergessen. Dazu kann sich jeder Review-Autor darauf verlassen, daß eine Review über Daniels Machwerk mindestens soviel Klicks bringt wie ein gerade aktueller Kinofilm.

Spricht man dagegen Jemanden direkt auf Küblböck an, so ereilt den Befragten immer in sekundenschnelle fortgeschrittenes Alzheimer, so daß Küblböck eben auch zu den seltenen Phänomenen gehört (wie etwa "Modern Talking"), mit denen Niemand etwas zu tun haben will, die sich aber nach wie vor einen hohen Bekanntheitsgrad erhalten haben.

Warum ich das schreibe ? - Weil im Zusammenhang mit einem deutschen Film wie "Elbe" immer von Anstrengung gesprochen wird. Filme dieser Art haben nur ein sehr kleines Publikum, weil sie im Ruch stehen die deutsche Gegenwart zu realistisch zu schildern. Das sie das in überzeugender Art mit nachvollziehbaren Charakteren tun, spielt dabei keine große Rolle. Dagegen zerreisst man sich zwar seit Jahren das Maul über den Film "Daniel, der Zauberer" und Küblböck himself, scheint aber tatsächlich "Schauen bis an die Kotzgrenze"(Ghostshit) als positive Erfahrung zu empfinden. Deshalb halte ich die negativen Bewertungen für Küblböcks Film für verlogen, da der Seher in Überzahl wußte, was ihn erwartete und er sich den Film trotzdem oder besser GERADE DESWEGEN ansah.

Hinterher wird immer gerne erzählt, welche Qual das war und wie anstrengend, den Film zu Ende zu sehn. Ich glaub davon kein Wort, denn wenn Einer sich wirklich dabei angestrengt haben sollte, dann empfehle ich beim nächstenmal einen Film wie "Elbe". Da lohnt sich die Power wenigstens - ansonsten sollten alle "Daniel"-Seher so fair sein und dem Film wenigstens 7 Punkte aus persönlicher Sicht geben...

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=108798&rid=244722

Moonshade

Vergiß aber nicht, daß von den 850 Bewertern den Film vermutlich keine 100 gesehen haben - das sind überwiegend Fake-Bewertungen.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Mr. Hankey

21 Mai 2007, 16:35:03 #226 Letzte Bearbeitung: 21 Mai 2007, 16:51:16 von Mr. Hankey
Und gerade Bewertungen zu Trash-Filmen sind schwerlich wirklich auf einen Nenner zu bringen. Es gibt Leute die geben für Trash-Streifen, aufgrund ihrer grauenhaften Machart, 1 Punkt, obwohl sie sich dennoch schwer darüber amüsiert haben. Andere geben Trash-Filmen gerne 10 Punkte, weil sie sich schwer amüsiert haben, obwohl sie objektiv aber nicht einmal das Zelluloid wert sind, auf die sie gepresset wurden.

Will damit sagen, bei Trashfilmen sollte man die Note nicht wirklich gewichten, da jeder anders entscheidet, wie sehr er in seine Wertung die rein subjektiven Eindrücke mit einbezieht, die bei wirklichen Trashprodukten nun einmal stetig vorhanden sind, und in wie weit nicht. Nicht jeder kann sich dazu entschliessen Filmen wie "Dieter - Der Film" oder "Showgirls" 10 Punkte zu geben. ;)

Ich persönlich würde einem Trashstreifen, der mich extrem unterhalten hat, ansonsten aber Schrott vor dem Herren ist (z. Bsp. "Troll 2" oder "Leprechaun 4"), auch keine Note über maximum 5-6 Punkten geben!

Mit Verlogenheit hat das nichts zu tun (höchstens was die Fake-Wertungen angeht)! Und "Elbe" mit "Daniel" vergleichen zu wollen, ist ebenfalls völlig daneben, denn diese Streifen kann IMO wirklich null miteinander vergleichen.


Ansonsten eine wirklich sehr schöne Kritik zu Elbe. Ich sehe, wir sind uns bei diesem Film wirklich 100% einig, auch wenn wir unsere Gewichtung der einzelnen Details in unseren Kritiken ein wenig anders verlagern. Gut so! :respekt:
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Vince

Sorry Bretzel, aber Müll bleibt Müll, unabhängig davon, dass der Rezensent sich dazu entschlossen hat, ihn anzusehen...

McKenzie

Aber auch das Prädikat "Müll" ist bis zu einem gewissen Grad subjektiv bestimmt. Viele Bekannte von mir kommentierten z. B. "Barbarella" mit den Worten "So ein Schrott"- und das absolut ernstgemeint. Imo ist der Film aber alles andere als Schrott und auch kein echter Trash. Neben der Satire ist Trash ein """Genre""" das sehr subjektiv empfunden wird- "Van Helsing" ist z. B. in meinen Augen ein fürchterlicher Trash, allerdings ohne jeden Unterhaltungswert.

Ich stimme hier weitgehend mit Hankey überein wobei ich aber keine Scheu habe einem "Müll-Streifen" der in meinem Fall als Trash hervorragend funktioniert hat, eine hohe Bewertung bis zu 9 Punkten zuzugestehen. :icon_mrgreen:

Abgesehen davon ist Udos indirekter Vergleich zwischen "Elbe" und dem Küblböck-Streifen (eine hervorragende Trash-Granate!) schon ein wenig bizarr! :icon_confused:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Vince

Zitat von: McKenzie am 21 Mai 2007, 17:36:56
Aber auch das Prädikat "Müll" ist bis zu einem gewissen Grad subjektiv bestimmt. Viele Bekannte von mir kommentierten z. B. "Barbarella" mit den Worten "So ein Schrott"- und das absolut ernstgemeint.

Das ist schon klar, das habe ich jetzt einfach mal als selbstverständlich vorausgesetzt. Was ich meinte war: Subjektiv empfundener Müll bleibt subjektiv empfundener Müll. Bretzel meint ja mehr oder weniger, wer "Daniel" die Tiefstnote gibt und dementsprechend argumentiert, stünde einfach nur nicht dazu. Ein Argument, worauf ja auch schon seine legendäre Full House-Kritik zu "Dieter" basiert. Was übrigens eine Auffassung ist, die ich voll und ganz respektiere. Nur würde ich es begrüßen, wenn er anderen eben auch ihre Auffassungen lässt. Was mich persönlich betrifft, liegt er jedenfalls total daneben. Ich glaube ganz aufrichtig daran, dass "Daniel der Zauberer" die Tiefstnote mit ganzer Inbrunst verdient hat. Wirklich, kein Scheiß. Ich finde Küblböck tödlich langweilig und die Aufregung nicht wert, die um ihn gemacht wird - und die Kritik zum Film habe ich der Abwechslung in meinem Oeuvre halber geschrieben.

ZitatAbgesehen davon ist Udos indirekter Vergleich zwischen "Elbe" und dem Küblböck-Streifen (eine hervorragende Trash-Granate!) schon ein wenig bizarr! :icon_confused:
Hat sich vermutlich gerade einfach am besten angeboten, weil Ghost Shit ja gerade die (wieder sehr amüsante) Kritik geschrieben hatte.

Bretzelburger

Der Vergleich bezieht sich ausschließlich auf das Wörtchen "anstrengend", daß beiden Filmen gerne angedichtet wird. Ich glaube aber, daß sich wesentlich mehr den "anstrengenden" Film "Daniel" ansehen, weil sie sich dort eben letztendlich auch amüsieren, als sich bei einem ernsthaften, aber qualitätsvollen Film wie "Elbe" anzustrengen. Ein zugegeben polemischer Vergleich.

Ich gebe Moonshade recht bezüglich der Wertungen. Hier sind bestimmt viele einfach auf den 1er Zug mit aufgesprungen, aber selbst 100 Wertungen muß "Elbe" erst mal schaffen...

Mr. Hankey

21 Mai 2007, 23:17:08 #231 Letzte Bearbeitung: 21 Mai 2007, 23:18:57 von Mr. Hankey
ZitatHier sind bestimmt viele einfach auf den 1er Zug mit aufgesprungen
Nicht nur bestimmt! Schon bevor der Film überhaupt in den Kinos angelaufen war, erhielt er 100te von 1/10-Bewertungen, die kurz vor dem Start dann von der Obrigkeit gelöscht wurden. Nun, nach dem das Teil draußen ist, kann man das natürlich nicht mehr nachprüfen, wer den Film nun wirklich gesehen hat und wer nicht. :icon_confused:

Zitataber selbst 100 Wertungen muß "Elbe" erst mal schaffen...
Erst einmal die obligatorischen 50 Bewertungen wären ihm zu wünschen, aber das wird wohl leider noch Jahre dauern. :icon_sad:

Zitatweil sie sich dort eben letztendlich auch amüsieren, als sich bei einem ernsthaften, aber qualitätsvollen Film wie "Elbe" anzustrengen
Es soll auch Leute geben, die beides gerne machen! ;)
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Vince

Zitat von: Mr. Hankey am 21 Mai 2007, 23:17:08
Es soll auch Leute geben, die beides gerne machen! ;)

*Meld*
Das Mexiko-Quartett von Boris Karloff (seine letzten vier Filme vor seinem Tod) hat mir bislang am meisten Geduld abverlangt. Aber was Filme angeht, bin ich erklärter Masochist. Ich hab mir sogar "Barbie und die 12 tanzenden Prinzessinnen" zu Review-Zwecken angesehen...
"Elbe" wird dann bei Gelegenheit auch angetestet - danke euch für die Inspiration!

Bretzelburger

23 Mai 2007, 14:11:48 #233 Letzte Bearbeitung: 23 Mai 2007, 14:13:27 von Bretzelburger
Zu meiner persönlichen Freude hier ein Film der im Gewandt einer leichten Komödie daher kommt. Aber wie das so mit dem äußeren Anschein ist, handelt es sich bei "Shampoo" um ein subtil kritisches Werk, daß einen pessimistischen Blick auf die Endsechziger Jahre wirft, weswegen man es eindeutig nicht unter die "Feel-Good-Movies" einordnen kann und es wohl deshalb auch fast in Vergessenheit geriet.

Für mich eine Gelegenheit, auf den von mir geschätzten und oft unterschätzten Filmemacher (hier Drehbuchautor und Produzent) Warren Beatty hinzuweisen, nachdem sich um den Regisseur Hal Ashby zuvor schon "Bluebottle" verdient gemacht hatte.

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=27516&rid=245043

Bretzelburger

Vielleicht ist es etwas unglücklich, sich ausgerechnet diesen Film vorzunehmen, um sich Orson Welles zu nähern, aber gleichzeitig kann man gerade an mißlungenen Werken bestimmte Eigenschaften und Fähigkeiten deutlicher herausarbeiten. Hier ist meine Annäherung an seine "Lady von Schanghai"

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=13682&rid=245121

Mr. Hankey

Weil du Orson Welles erwähnst hier mal ein kleiner Tipp zu einem Film um ihn und das von ihm erstellte Radiospiel, welches Amerika im Jahre 1938 in Angst und Schrecken versetzte:
http://www.ofdb.de/view.php?page=film&fid=51777


Kennt leider irgendwie immer noch kaum ein Mensch! :icon_confused:


Aber das nur so am Rande! Bretzel möge mir das Offtopic verzeihen! :D
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Bretzelburger

Schon die zuvor erlebten Sachsentreffen waren immer (auch) bereichernd, bezüglich des gemeinsam ausgewählten Films. Doch während Kubricks "Dr.Strangelove" allgemein bekannt war, "Fast Food Nation" eher durchschnittlich daher kam, trotz bester Absichten, so wurden wir hier eines kleinen und unbequemen Meisterwerks gewahr, nach dessen Ansicht wir uns sicherlich (und leider)zu einer recht kleinen Gesamtzahl hinzu zählen dürfen, die diesen Film schon gesehen haben.

So kommt meiner jetzigen Einleitung und der Review auch ein wenig die Aufgabe zu, Andere für diesen Film zu interessieren und die Hoffnung damit auszudrücken, daß dieser einmal einen Verleiher in Deutschland findet

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=32912&rid=245824

Mr. Hankey

28 Mai 2007, 01:11:52 #237 Letzte Bearbeitung: 28 Mai 2007, 01:22:50 von Mr. Hankey
9 Punkte! :icon_eek:

Also damit werde ich mein Klischee, immer derjenige zu sein, der den jeweiligen Film am besten findet, wohl langsam an Dich abtreten müssen! :icon_mrgreen: ;)


(Kleiner Scherz! :icon_mrgreen:)


Im Ernst: Also für 9 Punkte fehlte mir dann aber doch einiges. Allein der äußerst zähe Beginn (und damit meine ich jetzt nicht die 6 Minuten, in denen nichts gesprochen wird, denn so etwas liebe ich eigentlich) und die IMO teilweise nicht ganz sorgfälltig ausgearbeiteten Charaktere, lassen 9 Punkte für mich in der Ferne bleiben. Und wo das ganze "abwechslungsreich" war, na ja, dass will sich mir jetzt auch nicht wirklich entschliessen. Also da war die Töchter (8/10) am Donnerstag, im Vergleich, schon besser! 7,5 Punkte maximal!

Aber nun gut, hauptsache wir sind uns einig, einen guten Film gesehen zu haben. Die Feinheiten entscheidet ja dann sowieso jeder individuell! :D ;)


Und Nein, ich werde vorerst keine Besprechung schreiben. Dafür will ich den Film dann doch noch einmal in Ruhe auf DVD sehen!
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Bretzelburger

Nix gegen "Die Töchter...", aber der Film ist eindeutig schwächer, wenn auch sicherlich publikumskompatibler (Review kommt noch).

Mr. Hankey

ZitatNix gegen "Die Töchter...", aber der Film ist eindeutig schwächer
Nö, definitiv nicht! :icon_mrgreen: ;) Vor allem ist er auch wesentlich mutiger, zumindest im Vergleich!
Zitatwenn auch sicherlich publikumskompatibler
Na das haben wir ja gemerkt! ;)
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