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Autoren-Thread: filmimperator

Begonnen von filmimperator, 5 März 2007, 13:11:29

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Intergalactic Ape-Man

Zitat von: vegetarian_cannibal am 23 August 2008, 16:38:04
Meinst du also nicht, daß er Film ein Hype ist?

Nein, er ist wirklich gut. Es ist auch eine ganz andere Batman Welt, als die 60er Jahre Strumpfhosen. Weiß ja nicht, was genau deine bisherige Abneigung hervorgerufen hat. Wenn du dich der Welt aber überhaupt nicht öffnen kannst, dann bringt dir der Film wohl auch nicht viel. Aber da du glaube ich auch andere Comics mochtest, wird dir der düstere Stil hier noch am ehesten zusagen. Hast du einen Maxdome Account? Da gibt es Batman Begins grad für lau zum gucken. Der stimmt schon gut auf The Dark Knight ein, die Meisten werden dir aber bestätigen, daß letzterer noch stimmiger ist. Also vielleicht auch zu Gunsten der Vorgeschichte antesten und bei der geringsten Freude auch ins Kino gehen und den dunklen Ritter gucken. :)

filmimperator

Zitat von: Senfdazu am 23 August 2008, 17:03:53
Es ist auch eine ganz andere Batman Welt, als die 60er Jahre Strumpfhosen.

... obwohl ich diese Serie als Fan auch sehr schätze. Besonders jene Sequenzen, als Adam West Häuserwände hochkraxelte und immer irgendwelche Leute das Fenster öffnen  ;).


Zitat von: Senfdazu am 23 August 2008, 17:03:53
(...) die Meisten werden dir aber bestätigen, daß letzterer noch stimmiger ist.

Heißt das jetzt, du findest "The Dark Knight" besser? Warum?
Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

Intergalactic Ape-Man

@ Strumpfhosen: Klar, ich hab das früher auch immer auf... Sat.1?... geguckt, ist halt Comedy. Ich glaub aber nicht, daß unser Veggie drüber lachen kann. Hörte sich nicht so an. :D

Zitat von: filmimperator am 23 August 2008, 17:17:28
Zitat von: Senfdazu am 23 August 2008, 17:03:53
(...) die Meisten werden dir aber bestätigen, daß letzterer noch stimmiger ist.

Heißt das jetzt, du findest "The Dark Knight" besser? Warum?

Die beiden Burtons, Batman Begins und The Dark Knight stehen ziemlich gleich auf bei mir. Aber ich mag die Thematik auch und kann über Schwachstellen hinwegsehen. Batman Begins war eine erfrischende Neubelebung des Franchise, nachdem die beiden Teile davor ja nicht so der Burner waren. Wobei ich Batman Forever für mich immer noch erträglich empfinde. Damit hatte BB für sich aber schon Fanboni, die über Schwachstellen in der Umsetzung hinwegtäuschen. Zum einen sind das die narrativen Zwänge, da ja die Aufgabe erfüllt werden sollte, die ganze Geschichte von Vorn aufzurollen. Das kann als Fan spannend sein, für Ottonormalzuschauer entwickeln sich durch zu viel Detailversessenheit schnell Längen. Ich muss da fast Herr der Ringe als Beispiel anführen, da kann ich mit der Thematik nicht viel anfangen und dementsprechend langweilen die Details mich da. Bei Batman nicht, weil ich es sehen will.
Ich lese aber zum Beispiel auch schon ewig keine Comics mehr und so ist mir die Welt von Batman Begins vollkommen fremd gewesen. Ich weiß bis heute nicht, ob das alles werksgetreu ist. Der Einstieg war ungewohnt, aber gut. Den Übergang zu den mir weniger bekannten Schurken fand ich allerdings nicht ganz so befriedigend und die Komposition im Gesamt fand ich noch ruppiger, als ich es bei The Dark Knight im Thread schon bemängelt habe.
The Dark Knight baut logischerweise auf Batman Begins auf, kann sich Vorgeplänkel sparen und fesselt zunächst mit Aktion und Pointen. Ich hab dein Review leider (eigentlich noch kaum Reviews) noch nicht gelesen und muß das hier grad runtertackern, weil ich noch was erledigen will. Da du bei deinem Link aber auf die aktuellen Bezüge eingingst, gehe ich mal davon aus, daß dir die ein oder andere Anspielung nicht entgangen ist und das Konzept deutlich mehr Tiefgang besitzt als sein Vorgänger. Vielleicht kann ich mich in dem Bezug nicht mit dem Nolan Stil anfreunden, aber auch hier war es dann das Auseinanderbersten einer Sinfonie, Rhythmus-, Kontrollverlust. Rein von meinem Gefühl her. Nach meinem Empfinden hätte  man sauberer komponieren können. Deshalb bekommt The Dark Knight keine 10 Punkte. Er ist nicht perfekt. Er liegt für mich eine Nuance vor Batman Begins, dem ich genauso 9 Punkte gegeben habe. Aber für massentauglicher halte ich The Dark Knight.

Übrigens, da ich sowieso keine Interpretation für ein mögliches Review reservieren muß, da ich keins schreiben werde (Spoilergefahr): Die Nähe zu Saw gab mir zu denken. Ferner weiß ich immer noch nicht, was ich von dem totalitären Gedanken halten soll, der in seiner Formulierung im Zusammenhang mir dem Dritten Reich, aber auch anderen Systemen, gesehen, viel zu flockig aus den Mündern kam.

vegetarian_cannibal

Zitat von: Senfdazu am 23 August 2008, 17:03:53
Zitat von: vegetarian_cannibal am 23 August 2008, 16:38:04
Meinst du also nicht, daß er Film ein Hype ist?

Nein, er ist wirklich gut. Es ist auch eine ganz andere Batman Welt, als die 60er Jahre Strumpfhosen. Weiß ja nicht, was genau deine bisherige Abneigung hervorgerufen hat. Wenn du dich der Welt aber überhaupt nicht öffnen kannst, dann bringt dir der Film wohl auch nicht viel. Aber da du glaube ich auch andere Comics mochtest, wird dir der düstere Stil hier noch am ehesten zusagen. Hast du einen Maxdome Account? Da gibt es Batman Begins grad für lau zum gucken. Der stimmt schon gut auf The Dark Knight ein, die Meisten werden dir aber bestätigen, daß letzterer noch stimmiger ist. Also vielleicht auch zu Gunsten der Vorgeschichte antesten und bei der geringsten Freude auch ins Kino gehen und den dunklen Ritter gucken. :)

Keine Ahnung, in Sachen Superhelden war ich immer Green Lantern-Fanatiker und fand alles andere dämlich. Ist bloß mein Geschmack. Lobo fand ich auch noch lustig. Ansonsten EEE Horror-Comics und die anspruchsvolleren (z.B. "Sandman")

filmimperator

Zitat von: Senfdazu am 23 August 2008, 17:51:15
@ Strumpfhosen: Klar, ich hab das früher auch immer auf... Sat.1?... geguckt, ist halt Comedy. Ich glaub aber nicht, daß unser Veggie drüber lachen kann. Hörte sich nicht so an. :D

Auf Pro 7 damals, glaub ich. Und es heißt: Unsere Veggie  :icon_mrgreen:


Zitat von: Senfdazu am 23 August 2008, 17:51:15
Zum einen sind das die narrativen Zwänge, da ja die Aufgabe erfüllt werden sollte, die ganze Geschichte von Vorn aufzurollen. Das kann als Fan spannend sein, für Ottonormalzuschauer entwickeln sich durch zu viel Detailversessenheit schnell Längen. Ich muss da fast Herr der Ringe als Beispiel anführen, da kann ich mit der Thematik nicht viel anfangen und dementsprechend langweilen die Details mich da. Bei Batman nicht, weil ich es sehen will.

So detailversessen fand ich BB gar nicht. Allerdings sind mir jetzt die Comics auch nicht mehr wirklich präsent, obwohl ich früher schon ein paar gelesen habe. Ich glaube gerade dadurch, dass BB die Vorgeschichte erzählt, finde ich ihn aufschlussreicher und faszinierender als "The Dark Knight", der Tim Burtons "Batman" näher steht. Zu "Herr der Ringe": Wo soll denn da das Prequel sein? Bei "Die Gefährten" die ganzen Anfänge um die Herkunft der Ringe etc.? Das beschränkt sich aber jedoch auf gut 20 Minuten, glaube ich.


Zitat von: Senfdazu am 23 August 2008, 17:51:15
The Dark Knight baut logischerweise auf Batman Begins auf, kann sich Vorgeplänkel sparen und fesselt zunächst mit Aktion und Pointen. (...) gehe ich mal davon aus, daß dir die ein oder andere Anspielung nicht entgangen ist und das Konzept deutlich mehr Tiefgang besitzt als sein Vorgänger.

Übrigens, da ich sowieso keine Interpretation für ein mögliches Review reservieren muß, da ich keins schreiben werde (Spoilergefahr): Die Nähe zu Saw gab mir zu denken. Ferner weiß ich immer noch nicht, was ich von dem totalitären Gedanken halten soll, der in seiner Formulierung im Zusammenhang mir dem Dritten Reich, aber auch anderen Systemen, gesehen, viel zu flockig aus den Mündern kam.

Darin, dass BB mehr Tiefgang hat als sein Vorgänger, gehe ich mit dir konform. Auch was die höhere Brutalität angeht - aber genau die war nötig, um eben die Psychose des Jokers, als Batmans größter Gegner überhaupt, glaubhaft werden zu lassen. Während Ducart noch mit einer zweifelhaften Moral handelt, die - wenn auch auf dem falschem Wege des Terrors und der Vernichtung - ein positives Ziel (Ausrottung von Verbrechen) verfolgt, ist der Joker sein böswilliges Pendant, dass eben nur auf Chaos, Anarchie und Zerstörung aus ist. Er will das Verbrechen nicht bekämpfen (wie Ducart), sondern fördern.
Aber wann gab es denn Zusammenhänge zum Dritten Reich?  :icon_eek: Das habe ich nicht wirklich wahrgenommen mal abgesehen von der Einschränkung der Grundrechte...
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Intergalactic Ape-Man

@ Herr der Ringe: Kein Prequel, ich finde die Geschichte an sich zu ausführlich. Weils mich halt nicht interessiert.

@ Tiefgang: Da meinte ich eigentlich, bot The Dark Knight mehr. Aber vielleicht spinnt mir das auch mein Hirn vor, benebelt von Ace Ventura Joker, James Bond Batman im Kampf auf Hoth und Miss Piggy in der Rolle von Prinzessin Leia aka Maggie Gyllenhaal. Die kann übrigens zwar schauspielern aber ist nicht Kathie Holmes.  :algo:

@Drittes Reich: Ob nun Caesar am bitteren Ende untergeht, oder Hitler, wo ist der Unterschied? ;)

filmimperator

Zitat von: Senfdazu am 23 August 2008, 19:00:34
@ Tiefgang: Da meinte ich eigentlich, bot The Dark Knight mehr. Aber vielleicht spinnt mir das auch mein Hirn vor, benebelt von Ace Ventura Joker, James Bond Batman im Kampf auf Hoth und Miss Piggy in der Rolle von Prinzessin Leia aka Maggie Gyllenhaal. Die kann übrigens zwar schauspielern aber ist nicht Kathie Holmes.  :algo:

Ähm... ja  :icon_mrgreen:.
Das mit Caesar kann ich jetzt zwar nicht mehr so ganz zuordnen, aber ich werd mir den dunklen Ritter schon nochmal (auf Englisch) anschauen.
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Intergalactic Ape-Man

Inhaltlich etwa, daß bestimmte Zeiten erfordern, die Demokratie auszusetzen und als Einzelner die Führung zu übernehmen, bis alles wieder gerichtet ist oder man selber als Böser dasteht.

filmimperator

Danke für die Erläuterungen!  :respekt:
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filmimperator

Wie es der Zufall so wollte, fiel mir vorgestern mit "Das blaue Licht" Leni Riefenstahls Regiedebüt, welches dem "Bergfilm" zuzuordnen ist, in die Hände. Obwohl wie bei den bisher von Riefenstahl gesehenen Filmen von den wunderschönen Bildern beeindruckt, hat mir doch wieder etwas ein gewisses Maß an inhaltlicher Komplexität gefehlt. Und das, obwohl mit Béla Balázs ein seinerzeit populärer Dramaturg am Buch zum Film schrieb.

http://www.ofdb.de/review/7278,314642,Das-Blaue-Licht
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filmimperator

Und wieder bin ich bei einem Film hängen geblieben, der sich implizit auch mit dem Dritten Reich beschäftigt: "Nichts als die Wahrheit" von Roland Suso Richter. Götz George gibt als KZ-Arzt Mengele vor Gericht eine formidable Vorstellung, auch wenn der Film zuweilen etwas zu sehr in die Klischee-Kiste greift. Die deutsche Filmförderung tat jedoch Unrecht daran, diesen ambitionierten Film mit keinerlei Unterstützung zu würdigen, denn das Ergebis ist ganz passabel geraten.

http://www.ofdb.de/review/3772,314885,Nichts-als-die-Wahrheit
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Schlombie

Ich fand Dein "Nichts als die Wahrheit"-Review recht interessant und großteils auch nachvollziehbar. Ich habe ihm zwar eine wesentlich höhere Note mit 8 von 10 gegeben, kann Dir aber nur zustimmen in dem Punkt der zu extremen Dämonisierung Mengeles. Ein geniales Spiel von George, ganz klar, aber wie Du schon schreibst lediglich eine Ansammlung extremer Klischees. Ich finde das fertige Werk, im Gegensatz zu Dir, allerdings sehr spannend. Die Spannung kommt meist über die Dialoge und diese werden wiederum aufgefrischt mit so tollen Sätzen, wie jener über Mengele im kollektiven Gedächtnis der Deutschen. Der klassische Spannungsaufbau, wie im ersten Drittel angewendet, wirkt dagegen eher schlicht.
Was ich gar nicht nachvollziehen kann ist die Aussage, es würde ab und an durchdringen, dass der Anwalt eventuell doch rechte Tendenzen zeigt. Ich konnte nur beobachten, wie er in seine zunächst angewiderte Rolle hineingewachsen ist, Mengele vorurteilsfrei zu verteidigen. Vielleicht kannst Du mir da noch mal erklären, wo Du Anzeichen gesichtet hast, es ist schon etwas her, dass ich den Film sah.
Was mir etwas zu kurz kommt in Deinem Review ist der Bezug auf das Thema Sterbehilfe. Genau in ihr liegt ja der Kniff Mengeles. Auf diese Art versucht er die Gehirne zu waschen und setzt der Gesellschaft von heute gleichzeitig den Spiegel vor. Die Sterbehilfe ist der zentrale Punkt des Films. Gut finde ich wiederum, dass Du sehr wohl erkannt hast, dass eben auch die Nazis nicht unschuldig daran sind, wie das Thema noch immer diskutiert wird.
Auf jeden Fall war Dein Review sehr informativ, ich denke mal für Kenner des Filmes noch interessanter als für Nichtkenner. Seine 8 bekam er von mir wegen der spannenden Erzählweise. Eine 6 könnte ich verstehen, da ich mich noch immer frage: Was wollte der Film letztendlich eigentlich (bewirken)? Der Beweggrund ihn zu drehen wird mir nicht ganz klar. War es vielleicht das, was Dich mitunter auch zu der routinierten Benotung bewegt hat?

Gruß
Schlombie

filmimperator

Zitat von: Schlombie am 31 August 2008, 12:21:15
Was ich gar nicht nachvollziehen kann ist die Aussage, es würde ab und an durchdringen, dass der Anwalt eventuell doch rechte Tendenzen zeigt. Ich konnte nur beobachten, wie er in seine zunächst angewiderte Rolle hineingewachsen ist, Mengele vorurteilsfrei zu verteidigen. Vielleicht kannst Du mir da noch mal erklären, wo Du Anzeichen gesichtet hast, es ist schon etwas her, dass ich den Film sah.

Insbesondere im Hinblick auf das Schlussplädoyer zeigt sich doch gar sehr die Hin- und Hergerissenheit des Anwalts. Erst hält er ein Plädoyer, welches Mengele entlastet und Verständnis für ihm zeigt, dass er mit "humanistischer Gesinnung" gehandelt habe. Erst im zweiten Teil, als ihm die Richterin fragt "Sind Sie fertig", gibt er zu verstehen, dass er für Mengele und seine Taten im Innersten nur Abscheu empfindet. Ansonsten: In der Verteidigungsstrategie, die die Taten verharmlost etc.


Zitat von: Schlombie am 31 August 2008, 12:21:15
Was mir etwas zu kurz kommt in Deinem Review ist der Bezug auf das Thema Sterbehilfe. Genau in ihr liegt ja der Kniff Mengeles. Auf diese Art versucht er die Gehirne zu waschen und setzt der Gesellschaft von heute gleichzeitig den Spiegel vor. Die Sterbehilfe ist der zentrale Punkt des Films. Gut finde ich wiederum, dass Du sehr wohl erkannt hast, dass eben auch die Nazis nicht unschuldig daran sind, wie das Thema noch immer diskutiert wird.

Gut, das stimmt. Darauf hätte ich vielleicht noch etwas detaillierter eingehen könne. Mir ging es aber in erster Linie darum, Schauspieler und Dramaturgie des Films zu kritisieren und eher einen Gesamtüberblick zu geben, ohne mich in langen Analysen zu verlieren.
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Schlombie

Ich denke schon, dass das Taten verharmlosen ein Gesetztesbeugen oder Wahrheitsbeugen ist unter dem Gesichtspunkt "mit allen Mitteln verteidigen". Dass er fanatisch ist auf das Thema Mengele bezogen dürfte klar sein, ein rechtes Verhalten erkenne ich darin allerdings nicht.
Der Verzicht auf Analyse ist nachvollziehbar, ist ja auch keine Review-Pflicht. Da ich Dich noch etwas schwer einschätzen kann ist das zumindest eine wertvolle Info. *g

Gruß
Schlombie

filmimperator

Zitat von: Schlombie am 31 August 2008, 13:50:43
Ich denke schon, dass das Taten verharmlosen ein Gesetztesbeugen oder Wahrheitsbeugen ist unter dem Gesichtspunkt "mit allen Mitteln verteidigen". Dass er fanatisch ist auf das Thema Mengele bezogen dürfte klar sein, ein rechtes Verhalten erkenne ich darin allerdings nicht.

Individuelle Profilierungssucht, Fanatismus und Verblendung (eben durch den Einfluss Mengeles auf seinen Verteidiger) liegen im Film sehr nah beieinander, was ihn ja - trotz all seiner Schwächen - auch so nachdenkenswert macht.
Zum Thema Sterbehilfe: Ich fand zwar unter der Homepage von 3 Sat einen sehr aufschlussreichen Artikel dazu, jedoch ist es bei Internetquellen immer so eine Sache. Und ehe ich mich dann zu weit aus dem Fenster lehne, habe ich es lediglich bei diesem kürzeren Hinweis belassen.


Zitat von: Schlombie am 31 August 2008, 13:50:43
Da ich Dich noch etwas schwer einschätzen kann ist das zumindest eine wertvolle Info. *g

Inwiefern?
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Schlombie

Insofern, als dass man analytische Diskussionen dann im Thread anleiert anstatt das Fehlen einer Analyse als Lücke/Schwäche im Review zu benennen. Es sei denn, Deine Einstellung dazu, was ins Review gehört, schwankt von Text zu Text. Wobei ich das ok fände, Flexibilität liest sich besser als sture Strukturen.

Gruß
Schlombie

filmimperator

Ich dachte, ein Autoren-Thread wäre dazu da, dass man über Kritiken und somit auch über Meinungen zu einem Film und den Film selbst diskutieren kann? Würde ich alles in mein Review packen mit dem Anspruch auf eine erschöpfende Besprechung des Films ohne Diskussionsansätze, wäre das Autorenforum doch überflüssig bzw. würde seinen Zweck verfehlen, meinst du nicht?

Ob es eine Schwäche ist, dass ich nun nur marginal aufs Thema Sterbehilfe in meiner Kritik eingehe: Ansichtssache. Klar hätte ich dazu mehr schreiben können, jedoch finde ich es ausreichend und ehe dann wieder jemand kommt und mich zurecht weißt, weil es nicht ganz stimme etc., belasse ich es auch so wie es jetzt ist.

Ich habe keine 100%ige Vorstellung davon, "was in ein Review gehört". Klar, man sollte die Stärken und Schwächen eines Films herausarbeiten und die Themen die er behandelt ansprechen. Evtl. kann man darüber hinaus Diskussionsansätze liefern und - je nachdem, ob es sich anbietet oder es das eigene Wissen zulässt - den Film in einen größeren Zusammenhang einordnen. Aber das mache ich je nach Lust und Laune und handhabe das flexibel.

Seit Beginn dieses Jahres versuche ich, etwas detailierter auf die Filme einzugehen, die ich bespreche, was sich eben auch in längeren Texten niederschlägt. Und je nachdem, wieviel der Film hergibt, werden eben 5 oder 8 Absätze draus. Also wirklich festgefahren bin ich dabei nicht, wobei ich im Vergleich zu anderen Autoren wie bspw. Bretzelburger, dessen Besprechungen ich meist sehr schätze, vielleicht noch etwas zu allgemein und oberflächlich bin in meinen Ausführungen (was mir auch schon angekreidet wurde). Aber gut, dann bin ich eben eher der Mainstream-Schreiber.
Konnte ich damit Klarheit schaffen bzgl. deiner Einschätzung mir gegenüber?  :icon_rolleyes:
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Schlombie

Auf jeden Fall! Allerdings würde ich gerne betonen, dass nicht jeder der ein Review liest auch Forenmitglied ist oder von deren Existenz weiß. Was Dir besonders wichtig ist sollte also dennoch ins Review und nicht erst im Thread erörtert werden. Da Du die Sache flexibel angehst vielleicht aber auch nicht wirklich der Erwähnung wert. Ich will ja hier auch nicht wie´n oller Lehrer wirken. *g
Gruß
Schlombie

filmimperator

Nun ist sie da: Meine längste Kritik überhaupt. Allerdings wollte ich es mir nicht nehmen lassen, jeden Kurzfilm der homosexuellen Kurzfilmkompilation "Fucking Different" einzeln (mal ironisch, mal polemisch, mal intellektuell) zu rezensieren und habe damit 4 oder noch mehr Stunden (habe nicht genau auf die Uhr geschaut) meines Lebens verschwendet. Mal schauen, ob McKenzie (der Einzige, der den Film oder besser: das Projekt bisher gesehen und bewertet hat) über seinen Schatten springen und etwas dazu sagen kann. Ansonsten die Warnung vor dem Film: Finger weg, verschwendete Lebenszeit!

http://www.ofdb.de/review/77660,315663,Fucking-Different
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filmimperator

Auch wenn es schon etwas her ist, hier meine Meinung zu "Wanted", der ja immer noch ein reges Gesprächsthema darstellt:

http://www.ofdb.de/review/150114,316254,Wanted
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Mr. Blonde

Für mich sah Wanted irgendwie immer nach dem aus, was Du ja so schön geschildert hast. Optisch bestimmt schick, aber sonst weder neu noch irgend wie innovativ.

ZitatEin filmisches Fastfood, das hart an der Lebensmittelvergiftung vorbeischrammt, obwohl es doch so kurzweilig mundete

Genial.  :LOL:  :respekt:


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filmimperator

Zitat von: Mr. Blonde am 16 September 2008, 18:59:47
Für mich sah Wanted irgendwie immer nach dem aus, was Du ja so schön geschildert hast. Optisch bestimmt schick, aber sonst weder neu noch irgend wie innovativ.

Wenn du dich mal wieder knapp 2 Stunden gut unterhalten lassen willst, schau dir den Film gern mal an. Allerdings solltest du fernab der durchaus spektakulären Optik nichts Neues und schon gar keinen Tiefgang erwarten. Schön, dass dir mein Schlusssatz gefallen hat  :respekt:. Obwohl ich hin und wieder darüber grübelte, das Bild des Essens, welches ja schon mit der "Schwarte" zuvor in der Review auftaucht, mangels Originalität sein zu lassen.
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Mr. Blonde

Zitat von: filmimperator am 17 September 2008, 01:01:24
Wenn du dich mal wieder knapp 2 Stunden gut unterhalten lassen willst, schau dir den Film gern mal an.

Davon hab ich genug im Regal stehen, da spar ich lieber mein Geld.  :icon_mrgreen:


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filmimperator

21 September 2008, 18:33:54 #653 Letzte Bearbeitung: 21 September 2008, 18:35:37 von filmimperator
Aufgrund des Hypes und der derzeitigen Präsenz der Thematik um die Sexuelle Revolution in den Medien ließ mich dann doch dazu hinreißen, mir mal "Das Wunder der Liebe" von Oswalt Kolle, der dieser Tage mit "Ich bin so frei" seine Autobiografie veröffentlichte, anzuschauen. Und auch wenn ich auf einen solchen Hinweis in meiner Review letztendlich verzichtete, unterscheidet sich dieser fast schon kultige Aufklärungsfilm nur marginal von den in den 70er Jahren folgenden "Report"-Filmen, denen ich zumindest bisher (ich sah nur "Schulmädchen-Report" 1 und 4) nicht wirklich etwas abgewinnen konnte.

http://www.ofdb.de/review/40006,319097,Oswalt-Kolle-Das-Wunder-der-Liebe
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filmimperator

Satire mit Satire begegnen: Ein gewagtes Unterfangen, welches ich mit meiner ganz eigenen, aber nicht ganz ernst gemeinten Kritik zu "Tropic Thunder" versuchte, zu verwirklichen:

http://www.ofdb.de/review/146838,319757,Tropic-Thunder
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Crumby Crumb & the Cunty Bunch

Lee Donowitz war Produzent, kein Regisseur, und die Filmreihe heißt "Scorcher".
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

filmimperator

Zitat von: Der Crumb am 24 September 2008, 23:34:50
Lee Donowitz war Produzent, kein Regisseur, und die Filmreihe heißt "Scorcher".

Korrigiert. Da hat mich Oliver Stone über seinen Alter Ego wohl falsch informiert  :icon_cool:...
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Chili Palmer


Dass du mit diesem Text keinerlei Aussage über "Tropic Thunder" triffst, sondern dich nur in dessen Kontext austobst, ist dir aber schon klar, oder? Wenn ich jetzt mal so tue, als ob ich den Film nicht kennen würde, würde mir dein Text exakt nada sagen. Und da ich den Film gesehen habe, muss ich anmerken, dass

Zitat von: Chili Palmer am 25 September 2008, 12:11:01
du mit diesem Text keinerlei Aussage über "Tropic Thunder" triffst, sondern dich nur in dessen Kontext austobst
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

filmimperator

Zitat von: Chili Palmer am 25 September 2008, 12:11:01

Dass du mit diesem Text keinerlei Aussage über "Tropic Thunder" triffst, sondern dich nur in dessen Kontext austobst, ist dir aber schon klar, oder? Wenn ich jetzt mal so tue, als ob ich den Film nicht kennen würde, würde mir dein Text exakt nada sagen. Und da ich den Film gesehen habe, muss ich anmerken, dass

Zitat von: Chili Palmer am 25 September 2008, 12:11:01
du mit diesem Text keinerlei Aussage über "Tropic Thunder" triffst, sondern dich nur in dessen Kontext austobst

Chili, von dir als relativ experimentierfreudigen Review-Autoren hätte ich aber etwas mehr Begeisterung oder zumindest Verständnis erwartet  :nono:. Ich würde mir mal anmaßen, dass ich meine Rezension als Ergänzungstext zu den bisher bestehenden Kritiken begreife. Ebenso kann man deine "The Dark Knight"-Kritik ja auch verstehen, wobei ich mich eben bei "Tropic Thunder" der Satire hingegeben habe, die sich eben nicht mit dem Film selbst, sondern mit dem Film im Film auseinander setzt. Und ich finde keineswegs, dass meine Rezension "Thema verfehlt" ist, nur weil sich alle Kommentare und Anspielungen erst nach der Filmsichtung verstehen lassen und zum Schmunzeln anregen (was ja auch Primärzweck sein soll). Klar: Zum Film selbst sage ich nichts. Aber das war ja auch nicht das Anliegen  ;)...
Ich wäre mal gespannt, was Moonshade dazu sagen würde hinsichtlich des "Status" einer Filmkritik oder eben nicht...
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Chili Palmer

25 September 2008, 13:12:21 #659 Letzte Bearbeitung: 25 September 2008, 13:16:38 von Chili Palmer

Aber du schreibst doch Reviews für eine Filmseite und keine Assoziativimpressionen für eine lyrische Spielwiesenplattform.
Und meine Ansicht ist nun einmal "Thema verfehlt". Man kann ja herumalbern, aber man muss doch auch etwas zu sagen haben.

Hmm, nicht dein Anliegen, schon klar.  :icon_rolleyes:
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

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