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Ein Jahr Autoren Thread - hat's etwas gebracht ?

Begonnen von Bretzelburger, 21 Oktober 2007, 01:20:36

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psychopaul

Ach, für was schreiben wir hier eigentlich alle lang und breit, Metti bringts wie immer kurz und knapp am besten auf den Punkt.  :LOL:

Achtung: ein halber  ;)

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Happy Harry mit dem Harten

28 Oktober 2007, 18:57:59 #31 Letzte Bearbeitung: 28 Oktober 2007, 19:03:11 von COPFKILLER
Zitat von: McKenzie am 28 Oktober 2007, 02:31:56

Davon kannst du ausgehen, ich erinnere mich schmunzelnd an seine Kritik an meinem "Die Stunde des Wolfs"-Review (das sicherlich nicht wirklich gelungen ist), in der er schrieb, ich würde den Film falsch in Richtung "Hommage an das Horrorgenre" interpretieren. Erstens scheint er sie nicht gelesen zu haben, denn das wäre dann eine Eigeninterpretation seinerseits (nur weil ich schrieb, das Bergman mit Horrorelementen spielt...! ?, und zweitens hat er das gleiche in grün dir gegenüber geäußert. Da werden Kritiken zu klassischen Autorenfilmen nach dem Geschmack des Rezensenten beurteilt - ohne sie auch nur zu lesen. Reichlich erbärmlich. Aber eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, jedes zukünftige Posting dieses Herren zu ignorieren. Mir sind solche Menschen in einschlägigen Kinos schon oft genug begegnet und eine fruchtbare Diskussion war meistens (nicht immer) aufgrund ihrer hochnäsigen und abschätzigen Haltung schlicht unmöglich.

Das bleibt den Print-Medien vorenthalten - denn wer sich ernsthaft mit den Filmen auseinandersetzen möchte, sucht natürlich nicht das Internet sondern die nächste Filmbibliothek auf (gibt es ja - manchmal auch nur indirekt - in jeder größeren Stadt).  :icon_mrgreen:
Die meisten Bücher über Fellini (an dessen Filme ich mich auch noch machen möchte, vor allem an "Amarcord" und "Casanova") - und insbesondere die meisten lesenswerten - in deutscher Sprache sind inzwischen leider vergriffen und nur noch auf diesem Wege oder ggfs. über Ebay zugänglich. Da ich mir Titel von filmbezogener Literatur stets schlecht merken kann, werde ich zusehen, demnächst einmal nachzusehen und dann in deinem Thread zu posten.  ;)

Danke erstmal für die freundlichen, unterstützenden Worte. Print-Medien sind zu großen Regisseuren und Filmen selten (zumindest deutschsprachig) und oft unergiebig. Die guten Sachen sind meist lange vergriffen und nur schwer zu ersteigern. Eine Filmbibliothek gibt es in Aachen natürlich nicht. Für Tipps bin ich natürlich dankbar, kannst gerne einige Titel in meinem Thread posten.

Zitat von: cinemathek am 28 Oktober 2007, 10:58:35
Den Kommentar am Schluss des Satzes kannst du schon mal sofort wegstreichen. Nur um deinen eigenen (ziemlich widerlichen) Filmgeschmack zu rechtfertigen, musst du hier nicht mit solchen völlig aus der Luft gegriffenen "Feststellungen" in der Luft herumwerfen.

Diese Feststellung ist keineswegs aus der Luft gegriffen und noch nicht einmal von mir du Unwissender. Der Satz stammt von der berühmten Filmkritikerin Pauline Kael, aber der Name sagt dir bestimmt nichts. Also: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten!!!  :icon_rolleyes:

Da du eingeräumt hast, meine Kritiken nicht einmal zu lesen bevor du sie kritisierst (anscheinend hast du nur PERSONA gelesen) will ich mich auch nicht mehr groß rechtfertigen, ist ja eh sinnlos. Dennoch möchte ich noch sagen, NATÜRLICH fällt es mit leichter einen Exploiter oder Pornofilm zu besprechen als einen anspruchsvollen Film, denke das dürfte jedem so gehen. Ein elitärer Filmfaschist wie du sollte sich aber eigentlich freuen, das auch einige junge Leute sich noch für Arthouse-Kino interessieren. Wie Bettwurst schon freundlich andeutete: Ich bin im Juni 21 geworden und denke nicht, das ich bereits alles verstehen muss.

Habe mich übrigens im Internet nochmals umgesehen und KEINE Besprechung gefunden, die meiner eigenen zu GINGER UND FRED das Wasser reichen kann. Eigenlob stinkt bekanntlich und normalerweise ist es nicht meine Art, deine ungehaltene Ausdrucksweise ist allerdings sicherlich unverschämter. McKenzie hat übrigens treffend bemerkt, dass Fellini wesentlich zugänglichere und leichtere Filme macht als Bergman oder Godard, du scheinst zwischen diesen unterschiedlichen Stilen nicht unterscheiden zu können.


Abschließend sei gesagt: Trotz dieser schlechten Erfahrung mit cinemathek würde ich mich über ein größeres Echo von außen freuen, auch wenn die Kommentare so unqualifiziert ausfallen. Schließlich sind Meinungen wie Arschlöcher...und unterm Strich zählt die Meinung von cinemathek ungefähr genauso viel für mich, wie die eines Gore-Junkies, der noch nie von Truffaut gehört hat.

cinemathek

28 Oktober 2007, 19:23:05 #32 Letzte Bearbeitung: 28 Oktober 2007, 19:24:39 von cinemathek
Zitat von: COPFKILLER am 28 Oktober 2007, 18:57:59
Danke erstmal für die freundlichen, unterstützenden Worte. Print-Medien sind zu großen Regisseuren und Filmen selten (zumindest deutschsprachig) und oft unergiebig. Die guten Sachen sind meist lange vergriffen und nur schwer zu ersteigern. Eine Filmbibliothek gibt es in Aachen natürlich nicht. Für Tipps bin ich natürlich dankbar, kannst gerne einige Titel in meinem Thread posten.

Alleine zu Bergman gibt es im deutschsprachigen Raum unzählige Bücher, in denen z.B. auch der von dir besprochene "Persona" in aller Ausführlichkeit abgehandelt wird. Von Titeln wie "Bergman über Bergman" hast du noch nichts gehört? Und das ist sogar noch ein eher allgemeiner gehaltenes, es gibt da noch so einige.

Und wirst du im deutschsprachigen Raum nicht fündig, greifst du eben mal zu englischer Literatur, an die ein ernsthaft an Filmen interessierter Mensch eigentlich eh kaum vorbeikommt. Namen wie David Bordwell werden dir aber wohl wahrscheinlich nichts sagen, und den sollte man schon eher kennen als die von dir weiter unten zitierte Person.

ZitatDiese Feststellung ist keineswegs aus der Luft gegriffen und noch nicht einmal von mir du Unwissender. Der Satz stammt von der berühmten Filmkritikerin Pauline Kael, aber der Name sagt dir bestimmt nichts. Also: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten!!!  :icon_rolleyes:

Deren Meinung ist ja ganz sicherlich unangreifbar. Deine letzte beleidigende Aussage kannst du übrigens schön auf dich selbst verwenden, aber sie zeigt nur auf welchem Niveau du dich hier öffentlich äußerst. Vielleicht lernst du solche Ausdrucksweise ja unter anderen aus deinen Filmen, ist gar nicht so abwegig wenn ich drüber nachdenke. Kennen tue ich die Dame übrigens, allerdings kann ich dir nur sagen dass man wirklich nicht von ihr gehört haben muss.

ZitatDennoch möchte ich noch sagen, NATÜRLICH fällt es mit leichter einen Exploiter oder Pornofilm zu besprechen als einen anspruchsvollen Film, denke das dürfte jedem so gehen.

Kritiken zu Pornofilmen. Alleine dieses Faktum schon macht dich jetzt einfach zu lächerlich. Bitte, bitte bleibe halt in diesem Bereich, aber du glaubst doch nicht dass du dir dann mit Kritiken zu Autorenfilmen eines gewissen Ranges Achtung erwirbst? Natürlich fällt es leicht, so einen Schund zu besprechen. Ganz klar. Würdest du dich aber mal mehr in deiner Freizeit (und beruflich...?) mit anspruchsvollen und inhaltsvollen Filmen beschäftigen, würden dir im Laufe der Zeit die Kritiken dazu garantiert leichter fallen. Und nebenbei würdest du noch etwas dazu lernen.

ZitatEin elitärer Filmfaschist wie du sollte sich aber eigentlich freuen, dass auch einige junge Leute sich noch für Arthouse-Kino interessieren. Wie Bettwurst schon freundlich andeutete: Ich bin im Juni 21 geworden und denke nicht, das ich bereits alles verstehen muss.

Soll das eine Ausrede sein? Wenn ja, dann muss man sagen dass sie ziemlich schlecht ist. "Oh, ich bin ja erst so und so alt...ist doch kein Wunder dass ich das und das nicht verstehe...". Dann beschäftige dich damit und lerne! Wie gesagt, deine Bewertungen und Kritiken bestehen doch hauptsächlich aus SCHUND, natürlich wird man da nicht intellektuell gefordert. Wende dich anderen Sachen zu und du wirst schon verstehen!

ZitatMcKenzie hat übrigens treffend bemerkt, dass Fellini wesentlich zugänglichere und leichtere Filme macht als Bergman oder Godard, du scheinst zwischen diesen unterschiedlichen Stilen nicht unterscheiden zu können.

Hier geht es ganz einfach um einen anderen Rang von Filmen. Wenn hier einer nicht versteht worum es eigentlich geht bist du es. Warum wird sich denn überhaupt noch über inhaltslosen Schrott aus Hollywood, Remakes, Effekt-Filme, Trash etc. beklagt, wird es doch anscheinend zu genüge von solchen wie dir konsumiert. Kommen mal wieder interessante Bewegungen wie die Berliner-Schule auf werden sie träge, zu nahe an der Realität und langweilig bezeichnet. Genießen wohl noch keinen Klassiker-Status. Einerseits Kritik an Hollywood betreffs seiner inhaltslosen Filme üben und dann Schund aus anderen Ecken gucken. Ich könnte noch so einige Zeilen hier schreiben, unterlasse es nun aber hier alleine schon ob deiner Wortwahl.



Happy Harry mit dem Harten

Meine Wortwahl hast allein du verschuldet. Warum schreibst du hier Beiträge? Nur um mir zu zeigen wie minderwertig und scheiße meine Kritiken doch sind. Konstruktive Kritik hattest du nie im Sinn und das könntest du ruhig mal einräumen.

Mein Alter soll keine weinerliche Ausrede sein. DU hattest McKenzie mal angegriffen weil er doch in seinem eh noch nichts verstehen kann, zumindest war dies grob deine Wortwahl. Einerseits darf man sich, deiner Meinung nach, nicht über anspruchsvolle Filme äußern , andererseits sollte man sich mit inen aber weiterbilden.

Kurz: Berliner Schule ist uninteressant und prätentiös. Der Dogma-Stil gefällt mir da wesentlich besser und ödet auch nicht so unendlich an. Deine Aussage bezüglich Pornofilmen überrascht mich nicht. Dir sollte bewusst sein, das schon die Times sich positiv zu Hardcore-Filmen wie BOYS IN THE SAND  oder DEEP THROAT äußerte und das ist schon über 30 Jahre her.

Die Meinung von Pauline Kael ist ganz sicher nicht unangreifbar. Ich wollte nur damit sagen, das siese Aussage nicht von mir kam. Da es sich um die berühmteste Aussage Kaels handelt, scheinst du sie nicht wirklich zu kennen, aber bloß keine Schande machen. Cinemathek muss ja alles kennen, nur keinen Schund.


Zum 'Rang' von Filmen: Auf den Filmseiten die du empfohlen hast widmet man sich beispielsweise auch dem TEXAS CHAINSAW MASSACRE, ein Undergroundfilm, der zur Zeit seiner Veröffentlichung beinahe nur zerrissen wurde und erst nachträglich von der Filmwissenschaft entdeckt wurde. Habe die Kritik zum Film auf Jump Cut gelesen und muss sagen: Keine neuen Erkenntnisse.

Doch ist das so schlimm? Nein, denn neue Erkenntnisse abzuringen fällt bei diesen, tausendfach besprochenen, Filmen einfach sehr schwer. Dir vermutlich nicht, das ist klar...

cinemathek

ZitatZum 'Rang' von Filmen: Auf den Filmseiten die du empfohlen hast widmet man sich beispielsweise auch dem TEXAS CHAINSAW MASSACRE, ein Undergroundfilm, der zur Zeit seiner Veröffentlichung beinahe nur zerrissen wurde und erst nachträglich von der Filmwissenschaft entdeckt wurde. Habe die Kritik zum Film auf Jump Cut gelesen und muss sagen: Keine neuen Erkenntnisse.

Das ist ja sehr schön dass man sich dort auch diesem Film widmet, nur leider steht das gar nicht zur Diskussion was da abseits der erfragten Filme besprochen wird. Es wurde gefragt wo man Texte zu besagten Autoren-Filmen findet, nun, dort gibt es welche. Vor allem die filmzentrale ist eine ordentliche Sammlung von Kritiken - zuletzt wurden erst einige sehr überlegte Analysen zu Tarkowskij-Filmen veröffentlicht, die aus einem mittlerweile vergriffenen Buch entnommen wurden. Natürlich gilt es auch dort wegen der unterschiedlichen Autoren zu differenzieren.

ZitatDoch ist das so schlimm? Nein, denn neue Erkenntnisse abzuringen fällt bei diesen, tausendfach besprochenen, Filmen einfach sehr schwer. Dir vermutlich nicht, das ist klar...

Lieber Copfkiller, wenn du nun so einen Film der bereits tausendmal besprochen wurde (nehmen wir mal "Persona" als Beispiel) gesehen hast, dann würde ich mir vorher überlegen, ob eine weitere Kritik deinerseits nun noch nötig ist, vor allem, wenn du genau weißt, dass du eben NICHTS neues mehr beizutragen hast. Ich denke das wäre vernünftig.

Und damit wir uns mal im Klaren sind: Natürlich ist es lobenswert, durch eine Kritik von "Persona" z.B. mehr OFDb-User für solche Filme empfänglich zu machen. Nur dieses Missverhältnis hier. Warum guckst du dir eigentlich Bergman-Filme an? Ich begreife nicht, wie man sich "Ilsa"-Filme und "Faces of Gore" ansehen kann, und dann ganz gemütlich hinterher einen Bergman oder im extremsten fall einen Tarkowskij. Konsumierst du die Filme einfach nur um sie gesehen zu haben? Du musst doch auch eine gewisse Einstellung haben, nennen wir es mal Moral...aber vielleicht bist du wirklich noch zu jung, wer weiß.

psychopaul

28 Oktober 2007, 20:37:55 #35 Letzte Bearbeitung: 28 Oktober 2007, 20:39:54 von Bettwurst
Zitat von: cinemathek am 28 Oktober 2007, 20:17:01
Ich begreife nicht, wie man sich "Ilsa"-Filme und "Faces of Gore" ansehen kann, und dann ganz gemütlich hinterher einen Bergman oder im extremsten fall einen Tarkowskij.


Das ist möglich, wenn sich ein Mensch für verschiedene Dinge interessiert und begeistert und sein Leben nicht nur in einer Klischeeschublade lebt. Auch wenn das unglaublich schwer zu verstehen ist, soll es vereinzelt mal vorkommen.



Zitat...aber du glaubst doch nicht dass du dir dann mit Kritiken zu Autorenfilmen eines gewissen Ranges Achtung erwirbst?
ZitatWürdest du dich aber mal mehr in deiner Freizeit (und beruflich...?) mit anspruchsvollen und inhaltsvollen Filmen beschäftigen, würden dir im Laufe der Zeit die Kritiken dazu garantiert leichter fallen. Und nebenbei würdest du noch etwas dazu lernen.

:icon_lol: :icon_lol: :icon_lol:

Du möchtest wohl gerne die Supernanny der ofdb werden, oder?
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@cinemathek: habe die Diskussion in meinen Thread verlegt falls du noch interessiert bist.

Bretzelburger

28 Oktober 2007, 20:58:25 #37 Letzte Bearbeitung: 28 Oktober 2007, 21:02:16 von Bretzelburger
Die Diskussion driftet hinsichtlich der Wortwahl etwas ab, wobei ich Verständnis für Copfkillers Wut habe, da er ziemlich harsch angegriffen wurde. Angreifen ist immer leichter als sich zu verteidigen, weil eine Reaktion schnell einen beleidigten Gestus bekommt und dann geht es irgendwann gar nicht mehr um die Sache, sondern nur noch um die Form.

Ich komme aber nochmal zum Thema zurück, denn auch wenn das für Copfkiller kein Trost ist, so ist die Tatsache, dass man hier eben Kritik üben kann, für mich ein sehr positives Kriterium des Threads. Deshalb halte ich trotz allen emotionalen Verständnisses eine Zensur für kontraproduktiv.

In diesem Zusammenhang möchte ich Cinemathek für die konstruktiven Hinweise bezüglich anderer Filmkritik-Seiten danken. Mit "Cinema"-Niveau bezog ich mich ausschliesslich auf die Jahrzehnte-Bände des Taschen-Verlages und natürlich ist mir die "Filmzentrale" schon lange bekannt. Dort gibt es eine Menge fundierter Texte, aber sicherlich auch noch eine Menge Lücken (so wurden von Antonioni bisher erst drei Filme besprochen, kein früher Film von Verhoeven, nichts von Chabrol aus den 60ern (seine Hochphase),zwei Filme von Melville , um nur eine ganz grobe, unvollständige Auswahl zu nennen)und es gibt auch eher mediokre Texte.
Ein Beispiel dazu ist eine Kritik zu dem Film "Das Loch" von Jacques Becker, den ich zuletzt selbst gesehen und besprochen habe. Gibt man den Film in die Suchmaschine ein, so wird man schnell zu dem Text von Wolfgang Melchior geführt, der aber leider nicht viel zu sagen hat. In der Kritik werden verschiedene Behauptungen aufgelistet, die nicht näher begründet werden - mehr eine Art gut formulierter Floskeln. Ein Satz wie

ZitatJacques Becker (1901-1960), ein Schüler von Jean Renoir (1894-1979), dem großen Meister des Poetischen Realismus, drehte Le Trou in der Tradition des Film noir. Licht und Ton werden genial pointiert eingesetzt, die Charaktere bleiben bewusste Schatten ihrer selbst. Die Schauspieler spielen mit einer realistischen Eindringlichkeit, die Ihresgleichen sucht.

ist zumindest fragwürdig. So gibt es erheblich mehr Stilmittel als der "Film noir" auf den Becker sich hier bezieht (sein Stil ist regelrecht modern) und das die Figuren ein "Schatten ihrer selbst" bleiben ist schön formuliert, aber deshalb nicht korrekt. An diesem Beispiel möchte ich verdeutlichen, was die Problematik im Umgang mit dieser Art Filmkritik ist. Sie ist nur schwer zu kritisieren und die gesamte Seite hat einen solch bewusst intellektuellen Gestus, dass sie meiner Meinung nach hauptsächlich Gleichgesinnte erreicht.

Ich wiederhole mich ,gerade angesichts dieser Beispiele (bei Schnitt.de ist es ähnlich, aber eine Analyse der Kritik zu "En la cama" wäre jetzt hier zu ausschweifend), dass hier eine wesentlich offenere Diskussion möglich ist, aber Cinematheks Meinung bestätigt eben auch den Ruf im Internet - und bei dem hinkt die OFDb zumindest hinsichtlich des Review-Niveaus hinterher.


Happy Harry mit dem Harten

28 Oktober 2007, 21:10:03 #38 Letzte Bearbeitung: 28 Oktober 2007, 21:11:45 von COPFKILLER
Zitat von: Bretzelburger am 28 Oktober 2007, 20:58:25
Die Diskussion driftet hinsichtlich der Wortwahl etwas ab, wobei ich Verständnis für Copfkillers Wut habe, da er ziemlich harsch angegriffen wurde. Angreifen ist immer leichter als sich zu verteidigen, weil eine Reaktion schnell einen beleidigten Gestus bekommt und dann geht es irgendwann gar nicht mehr um die Sache, sondern nur noch um die Form.

Ich komme aber nochmal zum Thema zurück, denn auch wenn das für Copfkiller kein Trost ist, so ist die Tatsache, dass man hier eben Kritik üben kann, für mich ein sehr positives Kriterium des Threads. Deshalb halte ich trotz allen emotionalen Verständnisses eine Zensur für kontraproduktiv.


Natürlich halte auch ich Zensur für kontraproduktiv und, wie gesagt, freue ich mich auch über negatives Echo von außen. Erst durch Schmähungen komme ich mir wie ein richtiger Kritiker vor. :icon_mrgreen:

Wollte die Diskussion auch keineswegs abwürgen aber da es zuletzt nur noch um mich ging habe ich meine Antwort in meinen Thread verlegt, das ist alles.

Mit deiner Meinung zu den "Taschen"-Büchern bin ich ganz ung gar einverstanden, außer schöne Bebilderung haben die nicht viel zu bieten. Doch, wie du schon sagtest, auch die Filmzentrale und die Fachliteratur hat meiste viele Lücken aufzuweisen, gerade zu unbekannteren Filmen. Fast nirgendwo finden sich Texte zu Fellinis GINGER UND FRED oder ORCHESTERPROBE. 

Wütend bin ich nicht geworden wegen der negativen Worte cinematheks sondern durch meinen Verdacht, das er gar keine richtige Antwort erwartet und nur halbherzig auf meine Aussagen einging...

cinemathek

28 Oktober 2007, 21:46:57 #39 Letzte Bearbeitung: 28 Oktober 2007, 21:53:41 von cinemathek
ZitatIn diesem Zusammenhang möchte ich Cinemathek für die konstruktiven Hinweise bezüglich anderer Filmkritik-Seiten danken. Mit "Cinema"-Niveau bezog ich mich ausschliesslich auf die Jahrzehnte-Bände des Taschen-Verlages und natürlich ist mir die "Filmzentrale" schon lange bekannt. Dort gibt es eine Menge fundierter Texte, aber sicherlich auch noch eine Menge Lücken (so wurden von Antonioni bisher erst drei Filme besprochen, kein früher Film von Verhoeven, nichts von Chabrol aus den 60ern (seine Hochphase),zwei Filme von Melville , um nur eine ganz grobe, unvollständige Auswahl zu nennen)und es gibt auch eher mediokre Texte.
Ein Beispiel dazu ist eine Kritik zu dem Film "Das Loch" von Jacques Becker, den ich zuletzt selbst gesehen und besprochen habe. Gibt man den Film in die Suchmaschine ein, so wird man schnell zu dem Text von Wolfgang Melchior geführt, der aber leider nicht viel zu sagen hat. In der Kritik werden verschiedene Behauptungen aufgelistet, die nicht näher begründet werden - mehr eine Art gut formulierter Floskeln. Ein Satz wie (...)
ist zumindest fragwürdig. So gibt es erheblich mehr Stilmittel als der "Film noir" auf den Becker sich hier bezieht (sein Stil ist regelrecht modern) und das die Figuren ein "Schatten ihrer selbst" bleiben ist schön formuliert, aber deshalb nicht korrekt. An diesem Beispiel möchte ich verdeutlichen, was die Problematik im Umgang mit dieser Art Filmkritik ist. Sie ist nur schwer zu kritisieren und die gesamte Seite hat einen solch bewusst intellektuellen Gestus, dass sie meiner Meinung nach hauptsächlich Gleichgesinnte erreicht.

Ganz richtig, ich hatte aber ja auch selbst auf die unterschiedlichen Autoren der Seite hingewiesen. Das die filmzentrale generell aber eine gute Auswahl an qualitativen Kritiken zu bieten hat ist nicht zu bestreiten. Ich würde dir noch die Zeitrschrift "Film-Dienst" empfehlen (www.film-dienst.de), du kannst dir per Internet kostenlos ein oder 2 Probehefte zukommen lassen, und solltest innerhlab dieser Zeit auch Zugang zum Online-Archiv haben. Zum testen sicherlich ein sehr gutes Angebot. Es liegt wirklich ein himmelweiter Unterschied zwischen den Film-Dienst und Heftchen wie der Cinema.

ZitatIch wiederhole mich ,gerade angesichts dieser Beispiele (bei Schnitt.de ist es ähnlich, aber eine Analyse der Kritik zu "En la cama" wäre jetzt hier zu ausschweifend), dass hier eine wesentlich offenere Diskussion möglich ist, aber Cinematheks Meinung bestätigt eben auch den Ruf im Internet - und bei dem hinkt die OFDb zumindest hinsichtlich des Review-Niveaus hinterher.

Das ist nicht zu bestreiten. Und ich bin mir 100% sicher, dass auch andere Leute, die, sagen wir mal nach Kritiken zu Filmen von Fellini auf der Suche sind, ein wenig erstaunt sein würden ob der so unterschiedlichen Besprechungen von Copfkiller. Aber er hat sich nun mal dazu äusführlich geäußert, das finde ich sehr gut. Was ein weiterer Faktor für die wenige Beachtung sein kann, die der OFDb zukommt, könnte der Schwerpunkt auf Horror- und Action Filme auch von Seiten der Redaktion sein. Schaut man sich die aktuelle Startseite der OFDb mal oberflächlich an, sieht man beispielsweise eine DVD-Empfehlung für den Film "Necronomicon" als "DVD der Woche". Ich würde sagen, dass man schon hier anfangen kann mal eine ganz andere Art von Filmen zu empfehlen, erst letztens ist ja die Box zu den Mexico-Filmen von Luis Buñuel erschienen, die du, Bretzelburger, ja anscheinend erworben hast. Würde man solche Erscheinungen mal ganz klar auf der Startseite empfehlen, würde das auch Auswirkungen auf die Suchmaschinen haben und somit auf die Resonanz bei gewissen Gruppen von Filminteressierten. Aber das ist nur eine Sache von vielen...

Happy Harry mit dem Harten

29 Oktober 2007, 14:38:30 #40 Letzte Bearbeitung: 29 Oktober 2007, 15:35:37 von COPFKILLER
Zitat von: cinemathek am 28 Oktober 2007, 21:46:57
Was ein weiterer Faktor für die wenige Beachtung sein kann, die der OFDb zukommt, könnte der Schwerpunkt auf Horror- und Action Filme auch von Seiten der Redaktion sein. Schaut man sich die aktuelle Startseite der OFDb mal oberflächlich an, sieht man beispielsweise eine DVD-Empfehlung für den Film "Necronomicon" als "DVD der Woche". Ich würde sagen, dass man schon hier anfangen kann mal eine ganz andere Art von Filmen zu empfehlen, erst letztens ist ja die Box zu den Mexico-Filmen von Luis Buñuel erschienen, die du, Bretzelburger, ja anscheinend erworben hast. Würde man solche Erscheinungen mal ganz klar auf der Startseite empfehlen, würde das auch Auswirkungen auf die Suchmaschinen haben und somit auf die Resonanz bei gewissen Gruppen von Filminteressierten. Aber das ist nur eine Sache von vielen...

Diese Idee kann ich nur unterstützen obwohl es durchaus schon bessere Filme auf die Startseite geschafft haben als DVD-Tipp. Dennoch könnte hier eine häufigere Rotation und vor allem eine abwechslungsreichere Auswahl hilfreich sein, beispielsweise hätte ich garnichts von der Bunuel-Mexiko-Box gehört oder von der Neuveröffentlichung von (dem mir völlig unbekannten) DETEKTIVE, der ja im Moment von McKenzie empfohlen wird.

Genau dieser Klassiker-Tipp, mit dem gerade McKenzie zu Recht vertreten ist, richtet sich aber doch sehr nach den Vorstellungen von eher anspruchsvollen Cineasten. Die hier vertretenen Reviews sind meist tiefgründig genug um den von dir, cinemathek, empfohlenen Filmseiten gerecht zu werden. Zumindest habe ich diesen Eindruck. Man mag an der OFDb rum mäkeln und sicherlich gibt es Schwachstellen doch durh diese Datenbank und nicht zuletzt durch das hiesige Autorenforum bin ich schon auf manche Perle gestoßen, die mir sonst verborgen geblieben wäre. Außerdem bietet die OFDb als reine Datenbank (sehen wir mal von den Reviews völlig ab) das wohl übersichtlichste und kompletteste Nachschlagewerk in deutscher Sprache.

Übrigens bin auch ich dankbar für die wertvollen Tipps von cinemathek, der film-dienst, von dem ich bisher nichts gehört hatte, ist so gut wie abonniert. Probeexemplar ist schon geordert.  :icon_mrgreen: :icon_cool:

Chili Palmer

Zitat von: COPFKILLER am 29 Oktober 2007, 14:38:30
Übrigens bin auch ich dankbar für die wertvollen Tipps von cinemathek, der film-dienst, von dem ich bisher nichts gehört hatte, ist so gut wie abonniert. Probeexemplar ist schon geordert.  :icon_mrgreen: :icon_cool:

Die sind aber zutiefst katholisch, also bitte nicht erschrecken.  :icon_lol:
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

cinemathek

Zitat von: Chili Palmer am 29 Oktober 2007, 16:17:27
Die sind aber zutiefst katholisch, also bitte nicht erschrecken.  :icon_lol:

Ich bin evangelisch und habe mit dem Film-Dienst keinerlei Probleme. ;-)
Ich finde nicht dass da irgendwie Missionarsarbeit betrieben wird, in den meisten der Kritiken ist überhaupt nichts religiös-eingefärbtes zu erkennen.

Es gibt da auch noch die Zeitschrift epd-Film (http://www.epd-film.de/), allerdings kenne ich davon nur einige Ausgaben und fand die vom Stil her noch lange nicht so ansprechend wie den Film-Dienst. Besser als die Cinema aber auch hier. ;-)

Chili Palmer

Zitat von: cinemathek am 29 Oktober 2007, 16:24:31
Ich bin evangelisch und habe mit dem Film-Dienst keinerlei Probleme. ;-)

Dito.

Wollte das nur schon einmal vorausschicken, denn Copfkillers Lieblingsgenre werden im film-dienst nur selten freundlich angegangen. Slasher beispielsweise waren da meistens immer der Untergang allen Kinos, wenn ich so an die "Friday"-Rezensionen denke.
Aber da Copfkiller in dieser Hinsicht flexibel zu sein scheint, dürfte ihm die Zeitschrift schon zusagen.

Und ein anderer Blickwinkel hat auch noch nie geschadet.

"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Happy Harry mit dem Harten

Zitat von: Chili Palmer am 29 Oktober 2007, 16:33:55
Dito.

Wollte das nur schon einmal vorausschicken, denn Copfkillers Lieblingsgenre werden im film-dienst nur selten freundlich angegangen. Slasher beispielsweise waren da meistens immer der Untergang allen Kinos, wenn ich so an die "Friday"-Rezensionen denke.
Aber da Copfkiller in dieser Hinsicht flexibel zu sein scheint, dürfte ihm die Zeitschrift schon zusagen.

Und ein anderer Blickwinkel hat auch noch nie geschadet.


Wie ich vor kurzem in meinem Thread erwähnt habe: Ein oder mehrere Lieblingsgenres habe ich nicht. Höchstens in Bezug auf meine Reviewauswahl lassen sich bestimmte Gebiete erkennen doch persönlich gebe ich keinem Genre mehr Aufmerksamkeit als einem anderen und Slasher mag ich seit Jahren nicht mehr gerne.

Dennoch weiß ich, was du meinst und danke für deinen Hinweis. Bin gespannt wie mir die Zeitschrift gefällt. Hast du sie abonniert oder kaufst du sie nur gelegentlich? Oder keins von beidem?

Chili Palmer

Zitat von: COPFKILLER am 29 Oktober 2007, 17:58:55
Slasher mag ich seit Jahren nicht mehr gerne.

Slasher waren gerade mal das Erste, was mir einfiel, als es um "Lieblinge" dieser Zeitschrift ging.
Und selbst die werden mittlerweile differenziert besprochen, wie ich gerade an der Kritik zu Zombies "Halloween" sah:

http://film-dienst.kim-info.de/kritiken.php?nr=9079

Mit "keins von beidem" hast du übrigens recht. Aber ich blättere immer wieder gerne drin herum, und, da stimme ich cinemathek zu, messianischer Eifer ist da nicht zu erkennen. Mein "zutiefst katholisch" möchte ich hiermit revidieren, das schien zuerst im warnenden Sinne vielleicht in Ordnung, ist insgesamt aber zu drastisch.
Zumal sich das Magazin auch längst emanzipiert hat:

Der film-dienst war in den ersten 20 Jahren ein Organ, das sich an den katholischen Gläubigen richtete. Seine Kritiken kamen in den Schaukästen der Pfarreien zum Aushang. Die Kritiken konnten dadurch erheblichen Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg eines Films nehmen. Die Filmindustrie ging dazu über, ihre Kinofilme den Kritikern des film-dienst vorab zu zeigen. Die politisch eher links orientierte Zeitschrift Filmkritik sah 1962 gar eine katholische Filmzensur heraufziehen.

Im Laufe der [1960er]] Jahre kam es aber zu einer zunehmenden Unabhängigkeit der katholischen Filmkritik und damit auch des film-dienst von der Meinung der Deutschen Bischofskonferenz. Dies zeigte die unterschiedliche Einschätzung des Kinofilms von Ingmar Bergman Das Schweigen von 1963 und den Skandal um die Prämierung des Films Teorema – Geometrie der Liebe von Pier Paolo Pasolini 1968 beim Filmfestival Venedig durch die katholische Jury.

Das zunehmend unabhängige Urteil des film-dienst hat sein Ansehen in der Öffentlichkeit eher gesteigert. So kam es 1987 zur Herausgabe der gesammelten film-dienst-Kritiken als Lexikon des internationalen Films durch den Rowohlt Verlag. Dabei wurden auch Einschätzungen aus früheren Jahrzehnten teilweise revidiert oder in neuer Textform dargelegt.


(Quelle: Wikipedia)

Wollte dich halt nur schon mal darauf vorbereiten, dass so manches Subgenre bei dieser Zeitschrift traditionell einen schweren Stand hat.
Das "Lexikon des Internationalen Films" und einzelne Jahrgänge gibt es auch als Taschenbücher oder in digitaler Form. Bevor ich die OFDb entdeckte, war ihre CD-ROM mit 46.000 Einträgen mein Hauptnachschlagewerk.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Bretzelburger

Auch wenn die Thematik in den letzten Tagen etwas abgerutscht ist, so beweist sie doch die Notwendigkeit des Autoren-Threads. Tatsächlich gefällt mir cinemtheks etwas aggressiver Stil nicht, aber in der Sache gebe ich ihm Recht. Das allerdings ausgerechnet McKenzie und Copfkiller hier angegriffen wurden, ist etwas kontraproduktiv, da ich Beide zu denen zähle, die keine Ressentiments gegen das Autoren - und/oder Kunstkino haben.

Dagegen erinnere ich mich noch gut an meine Diskussion zu "Die 120 Tage von Sodom", die sofort übliche Vorurteile gegenüber "Jenen, die für jeden Scheiss noch eine Begründung finden" erlebte. Deutlich war zu merken, dass man schnell andere Reaktionen erlebt, sobald man den "schützenden Hintergrund" des Autoren-Threads verlässt, der wahrscheinlich auch nach aussen schon den Eindruck engagierter Diskussionen macht, an denen übliche Floskeln fehl am Platze sind. So gesehen waren cinematheks Bemerkungen gar nicht falsch (auch in ihrer Rigorosität) und ich hätte mir eine solche Unterstützung im obengenannten Thread gewünscht, hier dagegen trafen sie die Falschen.

Zwar hat McKenzie recht, wenn er eine Geisteshaltung beklagt, die vermeintliche Trashfilme nicht mit Klassikern des Autorenkinos zusammenbringen will, aber tatsächlich ist unser guter McKenzie oft nicht weniger konsequent in seinen Ansichten, die auch nicht eben von riesiger Toleranz geprägt sind. Und mir geht es ebenso - nur mache ich das nicht an verschiedenen Genres fest, sondern wenn die Herangehensweise an einen Film von offensichtlicher Dummheit geprägt ist - für manche auch eine zu kritisierende Haltung. Für mich zeigt sich aus dieser Diskussion vor allem, wie wichtig der Autoren-Thread ist, gerade auch als Sprachzentrum für klare Ansichten.

Mr. Vincent Vega

Und ich möchte noch kurz anmerken, dass man aus dem Reviewgeschehen in der ofdb nicht immer eine Wissenschaft machen muss. Damit meine ich nicht, dass man es nicht ernst nehmen müsse oder könne, aber wie beispielsweise immer mit pathetischem Eifer beklagt wird, dass Autorenfilm X und Meisterwerk Y ja noch keine oder erst 1, 2, 3 Besprechungen vorzuweisen haben, finde ich manches Mal etwas elitär. Denn den Kunstanspruch haben Autoren wie Bretzelburger, McKenzie oder von mir aus auch Copfkiller aufgrund ihrer nachdrücklichen Äußerungen diesbezüglich in Posting- und Reviewform nicht für sich gepachtet - da die Wahl der konsumierten Filme sich keinesfalls immer mit denen der rezensierten Filme decken muss (oder es zumindest in meinem Fall nicht tut). Und der zumindest manchmal dezent abfällgige Ton in dieser Hinsicht sorgt für gelegentlichen bitteren Nachgeschmack im Autorenthread-Bereich. Nicht zu vergessen den zurecht aufgebrachten Einwand, dass McKenzie Toleranz gegenüber Trash- und Schundfilmen einfordert, diesem Anspruch aber hinsichtlich des Hollywoodkinos nicht ansatzweise selbst gerecht wird.

Bretzelburger

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 30 Oktober 2007, 12:58:23
aber wie beispielsweise immer mit pathetischem Eifer beklagt wird, dass Autorenfilm X und Meisterwerk Y ja noch keine oder erst 1, 2, 3 Besprechungen vorzuweisen haben, finde ich manches Mal etwas elitär. Denn den Kunstanspruch haben Autoren wie Bretzelburger, McKenzie oder von mir aus auch Copfkiller aufgrund ihrer nachdrücklichen Äußerungen diesbezüglich in Posting- und Reviewform nicht für sich gepachtet - da die Wahl der konsumierten Filme sich keinesfalls immer mit denen der rezensierten Filme decken muss (oder es zumindest in meinem Fall nicht tut). Und der zumindest manchmal dezent abfällgige Ton in dieser Hinsicht sorgt für gelegentlichen bitteren Nachgeschmack im Autorenthread-Bereich.
Auch das solltest du nicht so ernst nehmen, denn tatsächlich drückt sich darin weder Pathethik noch Selbstgefälligkeit aus, sondern manchmal einfach das Erstaunen darüber, dass die eigene Begesiterung so wenig Verbündete hat. Polemik ist ja einer deiner Lieblingsstile und da solltest du Verständnis dafür haben, dass man sich manchmal genauso grosskotzig darüber mokiert, dass es hier noch keine Review über den Regisseur Jacques Becker gibt (wie ich das letztens tat), wie du gerne jedem den Verstand absprichst, der bestimmte Filme in Opposition zu dir gut oder schlecht findet.

Also, ich will weiter klare Ansagen von dir hören, aber nicht so ein Gesülze wie "der zumindest manchmal dezent abfällgige Ton in dieser Hinsicht sorgt für gelegentlichen bitteren Nachgeschmack"  :bawling:

Vince

Ich muss das Posting von VV aber dick unterstreichen, weil ich denke, dass genau diese Attitüde manche Autoren vielleicht davon abschreckt, sich hier zu beteiligen. Da kannst du zwar sagen, dass man das nicht so ernst nehmen müsse, aber es kommt nun mal ernst rüber im Gegensatz zu manch polemisch vorgetragenem Satz von VV. Man sieht zwar den guten Gedanken dahinter, aber wenn man seine eigenen Besprechungen damit ankündigt, dass in der ofdb bislang nur Scheiße zum Film geschrieben wurde (was in der Regel auch stimmt, wenn du das anmerkst, aber das tut nichts zur Sache) oder wenn du die Reviewliste populärer Autoren durchforstest und anmerkst, dass derjenige nur 2 Prozent seiner Reviews an Filme unter 1960 gewandt hat, dann wirkt das schon ziemlich elitär. Ein wenig Laissez-Faire würde in diesem Bereich vielleicht ganz gut tun.

Happy Harry mit dem Harten

@ Vince & mr. Vincent Vega:

Mal ganz ehrlich: Ein gewisser Elitarismus in Bezug auf seinen eigenen Filmgeschmack dürfte doch wohl kaum einem Cineasten gänzlich fremd sein oder?

Dennoch will ich (kann schließlich nur für mich selbst sprechen) ganz sicher keinem aufdrücken, was für tolle und anspruchsvolle Filme ich schaue. Dasselbe Unverständnis für fehlende Reviews habe ich persönlich auch in Bezug auf SCHULMÄDCHEN REPORT oder LIEBESGRÜßE AUS DER LEDERHOSE.


Bretzelburger

Zitat von: Vince am 30 Oktober 2007, 13:47:58
Ich muss das Posting von VV aber dick unterstreichen, weil ich denke, dass genau diese Attitüde manche Autoren vielleicht davon abschreckt, sich hier zu beteiligen. Da kannst du zwar sagen, dass man das nicht so ernst nehmen müsse, aber es kommt nun mal ernst rüber im Gegensatz zu manch polemisch vorgetragenem Satz von VV. Man sieht zwar den guten Gedanken dahinter, aber wenn man seine eigenen Besprechungen damit ankündigt, dass in der ofdb bislang nur Scheiße zum Film geschrieben wurde (was in der Regel auch stimmt, wenn du das anmerkst, aber das tut nichts zur Sache) oder wenn du die Reviewliste populärer Autoren durchforstest und anmerkst, dass derjenige nur 2 Prozent seiner Reviews an Filme unter 1960 gewandt hat, dann wirkt das schon ziemlich elitär. Ein wenig Laissez-Faire würde in diesem Bereich vielleicht ganz gut tun.
Stimmt schon, was du sagst, aber du musst dir auch meine Situation vor Augen führen. Es ist ja nicht so, dass Diejenigen, die bisher die älteren Filme vernachlässigt haben, darüber furchtbar verzweifelt gewesen wären und sich innerlich eine Veränderung aus tiefstem Herzen gewünscht hätten (deshalb ist Mr.VV auch gar nicht von mir gemeint, denn mir ist klar, dass er viele ältere Filme kennt, auch wenn er sie noch nicht besprochen hat).
Wenn du ehrlich bist, dann musst du zugeben, dass ich mit meiner Kritik einfach mal eine andere Meinung offeriert habe ,als die hier Gängige. Das ich dabei nicht dezent vorgegangen bin, lag auch daran, dass ich mir sonst kaum Gehör verschafft hätte. Aber ich denke nicht, dass ich mich im Ton vergriffen habe und letztlich sollte man zumindest hier so selbstbewusst sein, dass man meine Kritik nicht mit "arroganz" oder ähnlichen Begriffen abtuen muss. Abgesehen davon schreiben wir einfach in einem auch altersbedingt unterschiedlichen Stil, weshalb ich verstehe, dass dir Mr.VV's polemische Äusserungen näher sind.

Vince

Zitat von: Bretzelburger am 30 Oktober 2007, 15:25:59
Wenn du ehrlich bist, dann musst du zugeben, dass ich mit meiner Kritik einfach mal eine andere Meinung offeriert habe ,als die hier Gängige. Das ich dabei nicht dezent vorgegangen bin, lag auch daran, dass ich mir sonst kaum Gehör verschafft hätte.
Das ist ja auch der Grund, weshalb ich einräumte, dass ich den guten Gedanken dahinter nachvollziehen kann. Du hast ja meiner Meinung nach auch schon ziemlich viel hier bezweckt; da gibt dir der Erfolg Recht. Trotzdem bleibt halt die rein konstatierende Feststellung, dass das auf jene, die die ofdb in erster Linie als Sprachrohr für Jedermann sehen, befremdlich wirken kann. Denn die werden gewissermaßen ausgeschlossen und man sollte nicht vergessen, dass die ofdb eben auch ein Medium für den Meinungsaustausch der Masse bleibt. Qualitativ schlechte Kritiken gehören da ganz einfach dazu, genauso wie die Tatsache, dass eben Filme wie "300" oder "Sin City" die Charts anführen. Das liesse sich in der Tat nur durch eine Elite-Konzeption umwälzen und eine solche hat die ofdb nie verfolgt und wird sie wohl auch nie verfolgen. Dafür gibt es eben auch andere, besser geeignete Plattformen. Allerdings bin ich der Meinung, dass hier der Individualismus der Autoren durch den ganzen Aufbau des Review-Systems und den User-Bereich sehr viel stärker gefördert wird als auf anderen Review-Seiten und insofern lässt sich ja relativ leicht die Spreu vom Weizen trennen.

Bretzelburger

Ich sehe das genauso und will auch gar keine umfassende Elite-Konzeption - Einseitigkeit halte ich immer für schlecht.

Intergalactic Ape-Man

Zitat von: cinemathek am 28 Oktober 2007, 20:17:01
Nur dieses Missverhältnis hier. Warum guckst du dir eigentlich Bergman-Filme an? Ich begreife nicht, wie man sich "Ilsa"-Filme und "Faces of Gore" ansehen kann, und dann ganz gemütlich hinterher einen Bergman oder im extremsten fall einen Tarkowskij. Konsumierst du die Filme einfach nur um sie gesehen zu haben? Du musst doch auch eine gewisse Einstellung haben, nennen wir es mal Moral...aber vielleicht bist du wirklich noch zu jung, wer weiß.

Es gibt Restaurants mit den schmackhaftesten Gerichten und doch muß man eine Menge Brot dazu fressen um satt zu werden.

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