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Angst vor dem Tod ...

Begonnen von Tri-City-Maniac, 28 Dezember 2007, 00:27:00

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Tri-City-Maniac

28 Dezember 2007, 00:27:00 Letzte Bearbeitung: 28 Dezember 2007, 00:28:42 von Tri-City-Maniac
Hallo,

ein Thema, dass mich schon immer und besonders die letzten Monate etwas beschäftigt hat ...

Gibt es eine gewisse Art von "Angst" und wie geht ihr damit um?

Ich habe Angst vor dem Tod, wenn es jemanden trifft, der mir Nahe steht ... ausserdem habe ich Angst, dass ich es nicht mehr erlebe, wie mein Sohn aufwächst. Das nimmt mir in gewissen Momenten fast schon den Atem und ich bekomme Herzrasen. Andererseits denke ich mir, dass es einen selbst als "Toten" wohl weniger stören würde, wenn ihr wisst, wie ich das meine. Vielleicht hab ich auch nur ein paar Schrauben locker, aber das beschäftigt mich. Obwohl ich gerne mal als kalt und emotionslos beschrieben werde ...

Cu

Tom

Nerd

Der Tod schafft Probleme aus der Welt! 8-)
Feine Sache.

shellat

Ich empfehle da das folgende Buch:

http://dyingright.dy.funpic.de/index.html

Die Zusammenhänge sind genial beschrieben und einleuchtend.

"Elucidarium: Dino-Idiotica"

http://elucidarium.bplaced.net/

SplatMat

28 Dezember 2007, 01:28:30 #3 Letzte Bearbeitung: 28 Dezember 2007, 01:30:42 von SplatMat
Ich musste mich schon mehrmals mit dem Tod ausenander setzen. Zuerst ist mein Vater recht früh gestorben und dann war mein Opa auch ziemlich zeitnah an der Reihe. Das schlimmste, was ich allerdings bisher erlebt habe, war der Unfall von meiner Verlobten vor 1 1/2 Jahren. Danach ging es mir sehr lange ziemlich schlecht und ich hab da auch immer noch dran zu knabbern.

Angst vor dem Tod hab ich allerdings keine. Ich hab sogar lange überlegt, mir selbst das Leben zu nehmen. Darüber bin ich aber zum Glück schon lange wieder hinweg. Ich hab vielmehr Angst, noch mehr Personen, die mir nahe stehen, zu verlieren. Ich finde die Angst vor dem Tod auch total unberechtigt und egoistisch. Den Hinterbliebenen geht's doch auf jeden Fall viel schlechter, als dem Verstorbenen selbst. Außerdem gibt's, mal abgesehen vom kath. Christentum, auch kaum eine Glaubensrichtung, bei der man in sowas wie die Hölle kommt. Warum sollte man da also Angst haben? Konvertieren reicht doch schon aus ;)
Für ein freies Tibet


specialk

Zitat von: SplatMat am 28 Dezember 2007, 01:28:30
Ich musste mich schon mehrmals mit dem Tod ausenander setzen. Zuerst ist mein Vater recht früh gestorben und dann war mein Opa auch ziemlich zeitnah an der Reihe. Das schlimmste, was ich allerdings bisher erlebt habe, war der Unfall von meiner Verlobten vor 1 1/2 Jahren. Danach ging es mir sehr lange ziemlich schlecht und ich hab da auch immer noch dran zu knabbern.

Angst vor dem Tod hab ich allerdings keine. Ich hab sogar lange überlegt, mir selbst das Leben zu nehmen. Darüber bin ich aber zum Glück schon lange wieder hinweg. Ich hab vielmehr Angst, noch mehr Personen, die mir nahe stehen, zu verlieren. Ich finde die Angst vor dem Tod auch total unberechtigt und egoistisch. Den Hinterbliebenen geht's doch auf jeden Fall viel schlechter, als dem Verstorbenen selbst. Außerdem gibt's, mal abgesehen vom kath. Christentum, auch kaum eine Glaubensrichtung, bei der man in sowas wie die Hölle kommt. Warum sollte man da also Angst haben? Konvertieren reicht doch schon aus ;)

Ja, Angst braucht man nur vor dem Sterben zu haben, nicht vor dem Tod... höchstens vor dem geliebter Menschen, wie Matze schon sagte

Grusler

28 Dezember 2007, 01:40:34 #5 Letzte Bearbeitung: 28 Dezember 2007, 01:53:04 von Grusler
Zitat von: Nerd am 28 Dezember 2007, 00:31:34
Der Tod schafft Probleme aus der Welt! 8-)
Feine Sache.
Aber nicht wenn du selbst dran bist.

MM nach hängen diese Gedanken (Angst vorm Abtreten) hauptsächlich mit dem menschlichen Überlebenstrieb zusammen. Keiner will von Natur aus sterben und daher kommt die Angst, wenn man überlegt wie viele Möglichkeiten zu sterben alleine vor der Haustür warten, da kann einem schon bange werden, sofern man sich das mal genau bewusst macht. Außerdem wird niemand jünger, in sofern ist es sogar gut sich ab und an mit dem Tod auseinander zu setzen und auch mal zu überlegen wie es denn wirklich ist wenn diese Unabänderlichkeit, die uns sicher alle erwartet, bei einem selbst eintrifft.

Finde daran nichts schlechtes, sich den eigenen Tod bewusst zu machen, kann auch ein Weg sein sich wirklich bewusst zu werden, dass man nur einmal lebt und somit jede Sekunde genießen sollte bis es dann halt irgendwann vorbei ist. Ist natürlich leichter gesagt als getan, aber daran sollte man arbeiten, kann nichts schlechtes bei rauskommen, auch wenn man sich bei den Gedanken eher schlecht fühlt.

Übrigens hab ich mal irgendwo aufgeschnappt, dass die Zirbeldrüse vor kurz dem Tod DMT ans Gehirn abgibt, damit das Sterben nicht so qualvoll ist. DMT ist ein psychoaktiver Stoff (ähnl. LSD), welcher im menschlichen Körper und in Pflanzen und Tieren enthalten ist. Somit bekommt selbst jeder Konservative noch nen schönen Trip serviert, daher wohl auch das weisse Licht u.s.w.

Also so schlimm wird es vielleicht gar nicht werden. ;)
ROCK 'N' ROLL WIRD NIEMALS STERBEN, IHR SCHEISSER!
 -Rollie LeBay


Ko(s)misches Sein.

Nerd

Zitat von: Grusler am 28 Dezember 2007, 01:40:34
Aber nicht wenn du selbst dran bist.
Klar.
Dann bin ich all meine Probleme los! :D

rierami

Angst vor dem Tod? Ne, nicht wirklich. Ich hoffe nur das ich in die Schattenwelt eingehe ohne etwas davon mitzubekommen.... Manchmal hab ich eher sogar Todessehnsucht - eben weil meine persönlichen Probleme damit ein für alle Mal gelöst wären. Das heist jetzt aber noch lange nicht das ich in irgenteiner Weise Suizid-gefähredet bin!!!
Ich habe viel mehr Angst jemanden zu verlieren der mir sehr wichtig ist - ob doch tod oder etwas anderes.
Pesönlich habe ich zu diesem Thema auch schon (zu) viele Erfahrungen gemacht: Meine Großeltern sind mittlerweile alle verstorben, mit meiner Mutter hab ich mich überworfen und last but not least ist mein Vater (als Rentner) vor gut 2 Monaten ausgewandert. Wann ich den wiedersehe? Keine Ahnung....
Meine Ehe ist nach 8,5 Jahren eher am Punkt der "Zweckgemeinschaft" angelangt. Es sind wohl nur noch unsere zwei Kinder die uns doch irgentwie zusammenhalten. Und genau DIE sind es die mir weiter Mut unddie Kraft am Leben geben!!!
Mehr möchte ich dazu jetzt nicht mehr schreiben....
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shellat

28 Dezember 2007, 04:29:22 #8 Letzte Bearbeitung: 28 Dezember 2007, 05:38:17 von shellat
Ein Buch-Zitat aus dem Gedächtnis:

"Mein Opa, Gott hab´ ihn selig, sagte immer es gäbe viele Menschen die schon tot wären, nur vergessen haben umzukippen! Wenn ich mir manchmal morgens in der U-Bahn die vielen Bildzeitungszombies so ansehe, glaube ich, er hatte vollkommen recht.Jeden Morgen aufstehen, knüppeln gehen, Abends vor der Glotze hängen und sich ein Bier nach dem anderen reinschrauben, das nenne ich kein Leben! Man sollte also zu gewissen Zeiten ruhig mal über den Tod nachdenken, denn erst dann macht das fürs Leben vielleicht auch Sinn, zumal man eine andere Richtung für sich einschlagen kann oder eine neue Perspektive bekommt."
"Elucidarium: Dino-Idiotica"

http://elucidarium.bplaced.net/

Hedning

Es gab Zeiten, in denen zumindest männliche Personen (wenn man zeitgenössischen Darstellungen glauben darf) geradezu begierig darauf waren, ihr Leben möglichst noch während der Jugend im Krieg für ihr Vaterland, ihre Religion (noch aktuell) und andere Werte zu opfern. In modernen westlichen Gesellschaften hat man sich in einer Art Gegenentwurf darauf verlegt, mit den Mitteln der Medizin das menschliche Leben um seiner selbst willen bis in einen Zustand totaler Würdelosigkeit zu verlängern. Man sollte da einen Mittelweg zu finden versuchen. Wie der aussehen könnte, weiß ich aber auch nicht genau.

Abgesehen davon ist man erst dann wirklich tot, wenn man vergessen ist. Daher sollte man versuchen, etwas zu leisten, was in Erinnerung bleibt. In unserer Spaßgesellschaft spielt das keine Rolle, daher wird meiner Einschätzung nach die heutige Zeit vergleichsweise ein ziemliches Vakuum in den Geschichtsaufzeichnungen bleiben. Zumindest, was Europa angeht.

cyborg_2029

So vor fast 10 Jahren hatte ich schon Angst vorm Tod. Keine Ahnung wieso, hatte zu der Zeit keine Todesfälle bei Freunden oder in der Familie. Heutzutage gehe ich mit dem Thema sehr humorvoll um. Ich sage immer, wenn mich heute ein LKW erwischt, was solls? Pech gehabt eben. Ganz schlimm ist es nur, wie einige hier schon sagten, wenn jmd stirbt, der einem Nahe steht. Ist mir zum Glück noch nicht passiert. Und ich hoffe, dass sowas auch nicht so schnell passieren wird.

@shellat
Wie recht Dein Opa hatte. Die meißten Leute sind innerlich schon lange tot. Wenn ich so sehe wie manche ihre Woche rumbringen. Montag bis Freitag arbeiten und am WE in ner Disco die Birne zukippen, sich prügeln und ne Tussi abschleppen. Das nennen die Spaß. Sorry, aber es gibt soviele Dinge, womit man seine Zeit sinnvoller rumbringen kann. Teilweise scheinen die aber nicht zu wissen, was Spaß überhaupt ist, weil sie noch nie wirklich welchen hatten.
Lebensweisheiten 101: "Wenn Du einmal damit anfängst, dann kniest Du nur noch."

shellat

@cyborg_2029

Nur zur Richtigstellung, das war der Opa vom Autoren, lach! Meiner war allerdings auch ziemlich cool, hatte das Gefühl das er sich am Ende seines Lebens immer mehr wieder zum Kind gewandelt hatte, was seine Späße anging jedenfalls! Aber Du hast recht, Zombies sind schon längst unter uns, deshalb blieb mir das Zitat auch im Gedächtnis haften.



"Elucidarium: Dino-Idiotica"

http://elucidarium.bplaced.net/

cyborg_2029

Oh, na das hab ich wohl nicht ganz gerafft. Nichts für ungut. ;)
Lebensweisheiten 101: "Wenn Du einmal damit anfängst, dann kniest Du nur noch."

tåkeferd

Da ich grad Zivi auf einer operativen Intensivstation bin, hab ich mit dem Tod öfters zu tun. Angst davor zu sterben hab ich selber allerdings nicht, halt es da eher wie rierami, das ich eine gewisse Todessehnsucht hab, ein innerlicher Weltschmerz, evtl. auch einfach eine Abneigung gegen die Gesellschaft.
Eine andere Sache ist da der Tod von Menschen die einem näher stehen oder etwas bedeuten. Auf Station kann man sowas gut ausblenden, da ist es halt mal wieder ein alter Sack der abkratzt, etwas anderes ist es schon, wenn man dann mit den Verwandten und deren Trauer zu tun hat, sowas nimmt einen dann schon mit, weil man doch ein bisschen Empathie hat. Aber wenn ich jetzt dran denk, dass ein Freund von mir sterbe, dann erfüllt mich das mit einer gewissen Traurigkeit und ich hab auch Angst davor, weil es einfach verdammt schwierig ist, damit umzugehen, dass jemand auf einmal nicht mehr da ist zu dem man eine emotionale Bindung hatte.

@shellat Welches Buch ist denn das von dir zitierte?
Der Irrsinn ist bei Einzelnen etwas seltenes - aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel. (Friedrich Nietzsche)

shellat

28 Dezember 2007, 23:14:34 #14 Letzte Bearbeitung: 28 Dezember 2007, 23:17:33 von shellat
Siehe mein erstes Posting (Link): Es heißt: "DYING RIGHT: Sterben aber Richtig!"

Ist so eine Art von Underground-Empfehlung, habe ich selbst von einer Freundin bekommen. Eine aussagekräftige Kapitelübersicht findest Du hier:

http://dyingright.dy.funpic.de/html/kapitelubersicht.html

"Elucidarium: Dino-Idiotica"

http://elucidarium.bplaced.net/

Mr. Vincent Vega

Wer keine Angst vor dem eigenen Tod hat, stand diesem auch noch nicht unfreiwillig nahe.

shellat

Dem kann ich nur zustimmen, obwohl ich wohl mehr Angst vor dem Sterben habe, als vor dem Tod an sich.
"Elucidarium: Dino-Idiotica"

http://elucidarium.bplaced.net/

Nerd

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 28 Dezember 2007, 23:20:51
Wer keine Angst vor dem eigenen Tod hat, stand diesem auch noch nicht unfreiwillig nahe.
Du benimmst dich, als wäre der Tod etwas schreckliches.
Kommst du nicht damit klar oder warum lässt du nur deine Meinung zu?

SplatMat

29 Dezember 2007, 00:13:19 #18 Letzte Bearbeitung: 29 Dezember 2007, 00:17:53 von SplatMat
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 28 Dezember 2007, 23:20:51
Wer keine Angst vor dem eigenen Tod hat, stand diesem auch noch nicht unfreiwillig nahe.

Das sehe ich komplett anders!

Ich hatte früher auch lange Angst vor dem Tod. Als dann meine Freundin gestorben ist, hab ich mich sehr intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt. Ich hab sowohl meine eigene christliche Auffassung vom Tod übherdacht, als auch mir etliche andere Erklärungen gesucht. NEben dem Islam, Buddhismus, Judentum, Scientology usw. hab ich mich auch mit der naturwissenschaftlichen Seite befasst.

Die großen Religionen erzählen uns doch immer wieder, dass man zu Gott kommt, ins Nirvana gelangt, 72 Jungfrauen bekommt (sind etwas wenig für ne ganze Ewigkeit, oder? ;) ), oder ganz simpel wiedergeboren wird. Die Naturwissenschaft sagt uns, dass wir verrotten und Würmerfutter werden. Diese Würmer werden dann von Tieren gefressen, die wiederum auf unseren Tellern landen. 

Dieses ganze hin und her der Weltanschauungen hat mich damals ziemlich verwirrt, allerdings hat es mich auch bekräftigt. Ich hab, mal abgesehen von diesem mittelalterlichen Zeugs wegen Himmel und Hölle, nix wirklich ernsthaftes gefunden, was mich Angst vor dem Tod haben lässt. Selbst wenn ich mich jetzt für keine der Religionen mehr entscheiden könnte, weil diese viel zu viele Gemeinsamkeiten aufweisen und sich hauptsächlich in ihrer Interpretation und Auslegung unterscheiden, würde ich auch mit der naturwissenschaftlichen Sicht gut zurecht kommen. Das ist der ewige Kreislauf des Lebens.

Die eigentliche Angst hatte ich garnicht vor dem Tod. Ich hatte Angst, mein Leben zu verlieren. Das klingt vielleicht im ersten Moment gleich, ist es aber nicht. Weil man sich natürlich nur Vorstellungen machen kann, wie es nach dem Leben wird, bzw ob es da überhaupt weitergeht, und man sich in den meisten Fällen mit seinem eigenen Leben gut arangiert hat, hat man da natürlich Verlustängste. Die Angst vorm Sterben kann ich auch noch nachvollziehen, weil man ja leider nicht wissen kann ob man friedlich einschläft, oder ob man elendig dahin siecht...

Die Angst vor dem Tod an sich ist imo jedenfalls total unbegründet und sie lässt sich auch ganz rational beseitigen, indem man sich mit dem Thema mal richtig auseinandersetzt, sich Lektüre besorgt und sich mit anderen darüber austauscht.
Für ein freies Tibet


Hackfresse

Thema elendig dahinsiechen: Patientenverffügung heißt da das Zauberwort.

@Topic: Wenn man den Tod als normalen Teil des Lebens akzeptiert, verliert er sehr an Bedrohlichkeit.
(20:24:16) funeralthirst: was zur hölle ist ein b00n?



"In einer Gesellschaft, in der alle schuldig sind, ist das einzige Verbrechen, sich erwischen zu lassen. In einer Welt voller Diebe ist Dummheit die einzige verbleibende Sünde." Hunter S. Thompson

shellat

29 Dezember 2007, 02:37:12 #20 Letzte Bearbeitung: 29 Dezember 2007, 02:39:08 von shellat
ZitatWer keine Angst vor dem eigenen Tod hat, stand diesem auch noch nicht unfreiwillig nahe.

Ich interpretiere diesen Satz eher so, als wenn man eine fast Todeserfahrung macht, und sich noch so gut vorbereitet fühlt, trotzdem eine "Scheißangst" (sorry für den Ausdruck, aber er passt sehr gut) in diesem entscheidenen Moment bekommt. Ich werde vermutlich am lautesten schreien wenn es soweit ist, egal ob ich bis dato alles mit meinem Verstand duchexerziert habe, oder nicht. Da greifen ja schließlich auch noch Faktoren wie der Überlebensinstinkt und die Angst vor dem Unbekannten. Ich denke die wenigsten ach so coolen und abgeklärten Menschen, die behaupten keine Angst zu haben, werden wie ich sehr laut schreien, denn man kann viel erzählen, es durchzumachen steht auf einem völlig anderen Blatt.
"Elucidarium: Dino-Idiotica"

http://elucidarium.bplaced.net/

tåkeferd

@Haggi Verlass dich nur nicht so auf eine Patientenverfügung, sowas haben viele bei uns, bei manchen dauert es aber, bis sie durchgesetzt wird. Beispiel: Patient nach Herz-OP total am Arsch, die Stationsärzte sagen, "ok, da stellen wir die Behandlung ein" (heißt man bekommt noch seine Schmerzmittelchen und seine Ernährung über die Magensonde, so soll ein "würdevoller" Tod garantiert sein), jetzt kommen aber die Herzchirurgen und sagen, "hey was habt ihr denn? Das Herz ist doch wieder in Ordnung und funktioniert", nur das die restlichen Organe versagen sehen die Herzchirurgen nicht und leider haben sie das vor erst letzte Wort. Irgendwann gibt sich das dann schon, dauert aber.

Und zum Thema Angst: Es ist auch ein kleiner Unterschied, ob ich generell Angst vor dem Tod hab, oder wenn ich grad mit 200km/h auf eine Mauer zu rase, weil das eine mal weiß ich nicht genau was passiert, ob es qualvoll wird, ob ich es überlebe usw..
Der Irrsinn ist bei Einzelnen etwas seltenes - aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel. (Friedrich Nietzsche)

Hackfresse

Zitat von: tåkeferd am 29 Dezember 2007, 12:11:36
@Haggi Verlass dich nur nicht so auf eine Patientenverfügung, sowas haben viele bei uns, bei manchen dauert es aber, bis sie durchgesetzt wird. Beispiel: Patient nach Herz-OP total am Arsch, die Stationsärzte sagen, "ok, da stellen wir die Behandlung ein" (heißt man bekommt noch seine Schmerzmittelchen und seine Ernährung über die Magensonde, so soll ein "würdevoller" Tod garantiert sein), jetzt kommen aber die Herzchirurgen und sagen, "hey was habt ihr denn? Das Herz ist doch wieder in Ordnung und funktioniert", nur das die restlichen Organe versagen sehen die Herzchirurgen nicht und leider haben sie das vor erst letzte Wort. Irgendwann gibt sich das dann schon, dauert aber.

Und zum Thema Angst: Es ist auch ein kleiner Unterschied, ob ich generell Angst vor dem Tod hab, oder wenn ich grad mit 200km/h auf eine Mauer zu rase, weil das eine mal weiß ich nicht genau was passiert, ob es qualvoll wird, ob ich es überlebe usw...

Zu Punkt 1: Wieso haben denn die Herzchirurgen das letzte Wort? Ich dachte, man ist tot, wenn man "hirntot" ist?

Zu Punkt 2: Da ist man eh voll mit Adrenalin^^
(20:24:16) funeralthirst: was zur hölle ist ein b00n?



"In einer Gesellschaft, in der alle schuldig sind, ist das einzige Verbrechen, sich erwischen zu lassen. In einer Welt voller Diebe ist Dummheit die einzige verbleibende Sünde." Hunter S. Thompson

tåkeferd

So ist halt die Hierarchie im Krankenhaus. Über den Stationsärzten stehen halt die Herzchirurgen, wenn du willst kann ich das mal genauer in Erfahrung bringen. Und ja da ist man dann Tod (wird ab und an auch noch am "Leben gehalten" zwecks einer möglichen Organspende, aber das ist wieder ein anderes Thema), aber wenn langsam anfangen deine Organe zu versagen gibt es ja noch Maschinchen, die die Organe ersetzten und Medikamente, die dich am Leben halten. Früher oder später wirst du dann schon sterben dauert halt nur seine Zeit. Sowas tritt z.b. auf wenn du in der Patientenverfügung Dinge stehen hast wie "wenn keine Hoffnung mehr auf ein würdevolles Leben bestehen, soll die Behandlung eingestellt werden", da der Terminus würdevolles Leben nicht näher definiert ist.
Der Irrsinn ist bei Einzelnen etwas seltenes - aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel. (Friedrich Nietzsche)

rierami

..und genau vor dem was gerade geschrieben wurde hab ich Angst! Ein langes, armseeliges dahinsiechen und nur "dank" Maschinen und Chemie am "Leben" gehalten zu werden!
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Nerd

Zitat von: rierami am 29 Dezember 2007, 21:42:05
..und genau vor dem was gerade geschrieben wurde hab ich Angst! Ein langes, armseeliges dahinsiechen und nur "dank" Maschinen und Chemie am "Leben" gehalten zu werden!
Wenn du Freunde hast, zieht einer den Stecker. 8-)

Snake Plissken

Und kommt für Mord vor Gericht?

Snake

Man Behind The Sun

In heaven everything is fine.


Nerd

Zitat von: Snake Plissken am 30 Dezember 2007, 16:14:51
Und kommt für Mord vor Gericht?
Was ist dir wichtiger?
Einem FREUND den letzten Gefallen zu tun oder die Angst vor der Strafe?

Snake Plissken

Zitat
Was ist dir wichtiger?
Einem FREUND den letzten Gefallen zu tun oder die Angst vor der Strafe?
Zitat

Jetzt kriegt die Diskussion einen irrealen Charakter.

Was ist schlimmer/besser: einen Freund "erlösen" oder (wielange sitzt man für Totschlag?) 10 Jahre im Knast zusammengeschlagen und vergewaltigt werden? Oder was man da sonst noch schönes erleben kann.
Die Argumentation führt zu nichts.

Snake

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