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Autoren-Thread: vodkamartini

Begonnen von vodkamartini, 1 Januar 2008, 16:16:57

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vodkamartini

@crumb
Sehe ich genauso.

@Bretzelburger
Vielleicht solltest du mein Review erst mal (genauer) lesen, bevor du hier mit schwammigen Argumenten um dich wirfst. Die Moralkeule habe ich da sicherlich nicht rausgeholt. Vielmehr finde ich den Film einfach nur unglaublich DÄMLICH und abgrundtief BLÖDE. Auch für Sommerblockbuster sollte ein Mindestmaß an Logik, Story und Intelligenz gelten. Wie gesagt, das ist meiner Meinung nach ein Film für unterbelichtete männliche Teenager. Dazu der völlig unterklassige und peinliche Kindergartenhumor. Dass dich das alles nicht stört, ist dein gutes Recht. Allerdings auch nicht sonderlich überraschend, wenn man sich deine Bewertungen von 10.000 B.C. (ebenfalls eine IMO ganz üble Gurke) und beispielsweise auch Gähner wie The Spirit ansieht. Aber bleiben wir beim Thema. Ich habe mich einfach geärgert, für so einen  - noch dazu megateuren - Schrott 6 Euro ausgegeben und v.a. fast 3 Stunden verschwendet zu haben.
Hier wieder weinerlich die Kritik am Taken-Verriss aufs Tablett zu bringen, ist IMO völlig unpassend. Die beiden Filme haben nun wirklich nichts gemein. Kurz: Wenn bzw. falls du mir ans Bein pinkeln willst (was mich allerdings ohnehin wenig tangiert), dann bitte aber auch mit einer fundierteren Argumentation. So langweilt das eigentlich nur.
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There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Bretzelburger

Tut mir leid, da ging der emotionale Esel mit mir durch. Ich wollte dich natürlich nicht angreifen, schließlich lese ich deine Reviews immer wieder gern, gruß Udo

vodkamartini

Schon in Ordnung. Aber bei solch versteckten Seitenhieben reagiere ich gerne etwas empfindlich. Mit deiner Entschuldigung ist der Fall für mich dann aber auch wieder vollständig erledigt. Ich bin ohnehin nicht nachtragend.  ;)
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There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

MMeXX

8 August 2009, 23:34:37 #153 Letzte Bearbeitung: 8 August 2009, 23:36:34 von MMeXX (Fischkutter)
So, wie versprochen noch ein paar, zugegeben wenige, Zeilen zu den Staatsfeinden. Ich hoffe, ich kriege meine Gedanken einigermaßen zusammen...

ZitatMit Public Enemies legt Mann nun seinen zweiten historischen Spielfilm vor.

Ab wann bzw. bis zu welcher Zeit würdest du denn einen "historischen Spielfilm" einordnen? Ich würde z.B. definitiv "Ali" noch als einen eben solchen einordnen. Und ich glaube bei Feeney/Duncan werden LotM, Heat und The Insider sogar als "Quasi-Amerika-Trilogie" bezeichnet, das müsste ich aber nochmal nachlesen...


ZitatWie nicht anders zu erwarten ist die Vergangenheit in Public Enemies bis ins kleinste Detail perfekt rekonstruiert.

Hier könnte meines Erachtens noch einen Tick klarer herausgestellt werden, dass die abgebildete Vergangenheit (also in Richtung Ausstattung) durchaus sehr authentisch rüberkommt, die faktische Vergangenheit jedoch zu Gunsten der Handlung zurechtgebogen wird. Ich meine damit jetzt nicht, dass z.B. Person A niemals so einen Satz gesagt hat oder Person B, zu der Uhrzeit andere Kleidung getragen hat, sondern vor allem die Ermordung von Pretty Boy Floyd.


ZitatWie bei McCauley (Heat) oder Sonny Crocket (Miami Vice) gerät auch bei Dillinger das durch Disziplin, Vernunft und schonungslose Härte aufgebaute Gerüst ins Wanken, als er sich verliebt.

Ist das bei John D. wirklich so? Will er nicht nur irgendwann aussteigen und mit ihr sein Leben verbringen? Schließlich bekommt ihn die Staatsmacht ja erst durch Verrat aus den "eigenen" Reihen. Denn D. schafft es ja selbst unter höchstem Druck noch immer ins Polizeigebäude, "rennt" seiner Freundin hinterher, ohne dass er festgenommen wird etc.


Dann noch ein paar kleine Sachen:
Ende 1. Absatz:
ZitatVincent Hannah
muss natürlich ohne "h" am Ende geschrieben werden und
ZitatSonny Crocket
auf jeden Fall den Nachnamen mit Doppel-t und das Sonny am besten in "" oder den richtigen Vornamen verwenden.
Zitatist sein famosenTalent
Wie gesagt, diese Dinge sind nur ein paar Kleinigkeiten.


Deine Besprechung gefällt mir momentan unter den vorhandenen am besten. Und nein, nicht nur wegen der Wertung. Ich persönlich hätte wohl einen etwas anderen Ansatz des "ich drehe immer den gleichen Film" gewählt (Stichwort: Selbstzitierung), aber das mit Akribie bietet sich ja auch an. Vielleicht wäre nach
ZitatSeine Großstadtthriller Heat, Collateral, Insider und Miami Vice lassen den Zuschauer den ganzen Facettenreichtum des inhomogenen Schmelztiegel-Molochs Los Angeles oder die fiebrig-schwüle Atmosphäre der heimlichen Hauptstadt Floridas beinahe physisch erleben.
ja noch ein Schlenker in Richtung von Manns Heimat Chicago drin gewesen. Aber das ist quasi Nörgeln auf hohem Niveau. ;)

vodkamartini

9 August 2009, 12:21:12 #154 Letzte Bearbeitung: 9 August 2009, 12:25:55 von vodkamartini
Vielen Dank für deine Anregungen. Ich sehe, du bist ebenfalls ein großer Mann-Fan.  ;)

Mit einem hast du ganz sicher recht: Public Enemies ist natürlich Manns dritter historischer Spielfilm (Nach The Last of the Mohicans und Ali). Ich habe meinen Text dahingehend korrigiert und erweitert.

Zitat von: MMeXX (Fischkutter) am  8 August 2009, 23:34:37
Und ich glaube bei Feeney/Duncan werden LotM, Heat und The Insider sogar als "Quasi-Amerika-Trilogie" bezeichnet, das müsste ich aber nochmal nachlesen...

Sie nehmen (m.E. zu Recht) auch noch Ali mit ins Boot. "Der letzte Mohikaner, Heat, Insider (The Insider, 1999) und Ali (2001) entwerfen zusammen eine tiefsinnige, philosophische Geschichte der Vereinigten Staaten." (Feeney, F.X./Duncan, Paul (Hg.), Michael Mann, Köln 2006, S. 81)
Public Enemies fügt sich hier nun sicher ebenfalls ein, interessant wäre es zu diskutieren inwieweit Collateral und Miami Vice in diese Reihe passen (würden). Als historisch würde ich allerdings keinen der Großstadtthriller bezeichnen.
Ein ähnlicher Ansatz ist übrigens bei dem renommierten Filmkritiker Georg Seeßlen zu finden, der Der letzte Mohikaner, Heat und Ali als "eine Trilogie der amerikansciehn Revolten" versteht.



Zitat von: MMeXX (Fischkutter) am  8 August 2009, 23:34:37
ZitatWie nicht anders zu erwarten ist die Vergangenheit in Public Enemies bis ins kleinste Detail perfekt rekonstruiert.

Hier könnte meines Erachtens noch einen Tick klarer herausgestellt werden, dass die abgebildete Vergangenheit (also in Richtung Ausstattung) durchaus sehr authentisch rüberkommt, die faktische Vergangenheit jedoch zu Gunsten der Handlung zurechtgebogen wird. Ich meine damit jetzt nicht, dass z.B. Person A niemals so einen Satz gesagt hat oder Person B, zu der Uhrzeit andere Kleidung getragen hat, sondern vor allem die Ermordung von Pretty Boy Floyd.

Ich habe ja erwähnt, dass zwar die Ausstattung bis auf das letzte Staubkorn authentisch ist, der gesellschaftspolitische Hintergrund (Depressionsära und Weltwirtschaftskrise) aber bestenfalls angerissen wird und man sich zudem bei John Dillinger ein paar Freiheiten in Richtung Romantisierung genommen hat. Dass die Ermordung von Pretty Boy Floyd chronologisch falsch eingeordnet wird, fand ich nicht sonderlich relevant.

Zitat von: MMeXX (Fischkutter) am  8 August 2009, 23:34:37
ZitatWie bei McCauley (Heat) oder Sonny Crocket (Miami Vice) gerät auch bei Dillinger das durch Disziplin, Vernunft und schonungslose Härte aufgebaute Gerüst ins Wanken, als er sich verliebt.

Ist das bei John D. wirklich so? Will er nicht nur irgendwann aussteigen und mit ihr sein Leben verbringen? Schließlich bekommt ihn die Staatsmacht ja erst durch Verrat aus den "eigenen" Reihen. Denn D. schafft es ja selbst unter höchstem Druck noch immer ins Polizeigebäude, "rennt" seiner Freundin hinterher, ohne dass er festgenommen wird etc.

Ohne seine Liebe hätte er sich vermutlich früher abgesetzt. Zudem bringt er sich in allerhöchste Gefahr, um sie zu sich zu holen. Einigen wir uns darauf: sie ist eine neue Unbekannte in einer zuvor überaus nüchternen und durchkalkulierten Gleichung. So gesehen haben wir hier ein ähnliches Motiv wie in Heat oder Miami Vice. Auch Vincent begibt sich aufs Glatteis, als er beginnt Sympathien für seinen Chauffeur zu entwickeln.

Zitat von: MMeXX (Fischkutter) am  8 August 2009, 23:34:37Deine Besprechung gefällt mir momentan unter den vorhandenen am besten. Und nein, nicht nur wegen der Wertung.

Das freut mich, da ich als Mann-Fan hier natürlich einen höheren Anspruch an mich selbst habe, als bei irgendeinem B-Actioner (obwohl so etwas ebenfalls immer sehr viel Spaß macht  :D).
Das Review unter dem Aspekt "Selbstzitierung" zu verfasen, wäre auch ein interessanter Ansatz, aber für irgendeinen Aufhänger muss man sich eben entscheiden. Und Manns akribischer Perfektionismus ist auch bei Public Enemies wieder ganz deutlich zu sehen und zu spüren.
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vodkamartini

2 November 2009, 11:04:21 #155 Letzte Bearbeitung: 2 November 2009, 11:06:07 von vodkamartini
Im Zuge der ganzen "Eigenwerbung-Diskussion"  ;) möchte ich ebenfalls mal wieder (ist ja lange her) auf ein paar Texte aufmerksam machen. Bei Reviews zu aktuellen Filmen habe ich ja inzwischen gänzlich auf "Werbung" vezichtet, da dies völlig unnötig ist (schließlich sind diese Filme ja ohnehin im Gespräch) und in den meisten Fällen tatsächlich nur auf Werbung hinausläuft. Aber nun zum eigentlichen Thema.

Ich habe meine (lange kaum gepflegte) Liebe zum US-amerikanischen Heimatfilm wieder entdeckt. Vor allem das Gespann John Wayne - John Ford hat hier eine Reihe wirklich außergewöhnlicher Werke hervorgebracht. Überhaupt ist Wayne m.E. ein häufig unterschätzter bzw. zu Unrecht belächelter Mime. Natürlich hat er viel Einheitsbrei und Mediokres fabriziert, aber v.a. im Westerngenre gibt es (nicht nur für den Genrefreund) bei ihm eine Menge Glanzlichter (wieder) zu entdecken.

http://www.ofdb.de/review/1519,376925,Der-Schwarze-Falke

http://www.ofdb.de/review/999,377842,Bis-zum-letzten-Mann

http://www.ofdb.de/review/8255,385739,Die-Cowboys
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vodkamartini

Es hat lange gedauert, aber endlich habe ich wieder einmal Zeit gefunden meine Liste der ausführlichen Bond-Besprechungen fortzusetzen. Die ersten 5 Filme sind so inzwischen komplett. Für alle Bond-Fans, oder die, die es noch werden wollen:

http://www.ofdb.de/review/1802,390487,Man-lebt-nur-zweimal
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vodkamartini

In den Film hatte ich zumindest etwas Hoffnung gesetzt. Renny Harlin hat schließlich Cliffhanger, Die harder und The Long Kiss Goodnight auf die Actionfans losgelassen. Allerdings war sein letzter Film der müde Gähner The Cleaner. Und John Cena ist ja nun wahrlich kein Gütesiegel. Wäre der Film nicht auf ein PG-13-Publikum zugeschnitten, hätte einiges draus werden können. So reicht es leider nur dazu, den faden Erstling des Wrestlers zu "toppen". Tja, als Actionfan hat man es heutzutage wirklich nicht leicht.

http://www.ofdb.de/review/159688,394521,Zwölf-Runden
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Dr. Schnabel

Sehr gutes Review zum "Shutter Island" - ich habe das Gefühl, dass Du einer der wenigen bist, die den Film verstanden haben.  ;)

Wenn ich mir so ein/zwei der anderen Reviews dazu angucke und dann irgendwas in der Richtung von "alles sehr interpretativ" und "die Lösung liegt beim Zuschauer" lese, dann ist das ziemlich peinlich, denn sehr schwer war der Film eigentlich nicht zu kapieren.  :andy: Aber naja,...
... alias: Der Zerquetscher

vodkamartini

Vielen Dank, Herr Doktor!  ;)

Ich verstehe die ein oder andere Besprechung ebenfalls nicht. Das Ende ist IMO alles andere als offen. DiCaprios Charakter weiß am Ende definitiv, dass er sich bisher seine schrecklichen Erlebnisse nicht eingestehen wollte bzw. konnte. Er gibt sich aber weiterhin als psychisch krank aus, weil er mit diesem Wissen nicht weiterleben kann bzw. will. Sein letzter Satz ist in dieser Hinsicht für mich eindeutig.

Insgesamt fand ich den Film bei weitem nicht so überragend, wie vielerorts jubiliert wird. Der lärmende und nervige Soundtrack und die überstilisierten Bilder verdecken nur mühsam die banale B-Story.
Scorsese hat m.E. schon seit längerer Zeit das Geschichten Erzählen verlernt. Er kreiert tolle Bilder und auch handwerklich sind seine Filme über jeden Zweifel erhaben. Aber Gangs of New York und Aviator fand ich für seine Verhältnisse mehr als schwach. Vor allem die gähnend langweilige Hughes-Biographie war ärgerlich. Und The Departed war nur ein Remake.
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Reiben

Also ich muss sagen, dass ich begeistert war, als ich sah, dass endlich jemand ein Review zu "Prinz Eisenherz" geschrieben hat. Ich hatte schon lange überlegt selber eines zu verfassen, wenn ich den Film nochmal sehe, aber du bist mir nun ja zuvorgekommen. Wie immer bei deinen Reviews schätze ich die Fülle an Hintergrund-Infos, die du vor allem bei alten Klassikern lieferst. Ich weiß ja nicht, ob du die immer aus dem Booklet oder Wikipedia abschreibst - was mir auch egal wäre-, aber du präsentierst auf jedenfall immer interessante Fakten und keinen langweiligen Müll. Allein die Auswahl der Infos verdient daher ein Lob. Ich glaube aber, dass du mit dem Eisenherz-Review einige Leute nicht begeistern wirst, denn da steckt ja nun fast kaum "Review" drinnen, sondern es ist schon fast ein Infotext zum Film. Ich allerdings war begeistert und wollte das hier nur nochmal explizit sagen.
.mirrorS arE morE fuN thaN televisioN

vodkamartini

Puh, hier habe ich lange nicht mehr vorbeigeschaut.  :icon_redface: Ich hab den Eisenherz-Text gar nicht so stark als Infotext verstanden. Bei wikipedia schreibe ich nie ab, das wäre mir zu einfallslos. Zudem kann das nun wirklich jeder selbst mit ein paar Klicks nachlesen, das wäre völlig überflüssig. Ein paar Infos aus dem übrigens sehr guten Booklet sind allerdinsg tatsächlich enthalten. Generell zähle ich die Abenteuerklassiker aber zu meinen bevorzugten Steckenpferden und verfüge dazu über sehr viel eigene Literatur.
Ich halte Prince Valiant für einen der besten Ritterfilme der 50er Jahre. Sollten die Gründe dafür nicht so recht rausgekommen sein, werde ich bei Gelegenheit eine Überarbeitung erwägen. Negatives Feedback habe ich allerdings zu diesem Review bisher noch keins bekommen.
Natürlich gibt es völlig verschiedene Herngehensweisen an Filmbesprechungen. Bei Filmen die beinahe jeder schon einmal im TV gesehen hat, sind m.E. Hintergrundinfos interessanter als tiefschürfende Reviews oder gar ellenlange Inhaltsangaben. Zumal es sich hier um ein perfekt durchkalkuliertes Unterhaltungsprodukt handelt.
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PierrotLeFou

Das - http://www.ofdb.de/review/810,478277,Das-Ding-aus-einer-anderen-Welt - hat mir wirklich sehr gefallen... ein sehr reichhaltiges Review, das sich ganz verschiedenen Aspekten dieses Films widmet! Allenfalls den ersten Absatz zum Monster würde ich mir vielleicht ein wenig umfangreicher wünschen, davon abgesehen finde ich den Text wirklich super... :D (gleichwohl ich den Film jetzt nicht unbedingt "liebe" - ehrlich gesagt langweile ich mich beim Betrachten immer ein wenig - und die 50er Jahre Version vorziehe... :icon_mrgreen:)


Bei folgendem Satz ist offenbar aus "fällt" ein "fehlt" geworden:

ZitatNicht zufällig fehlt die Erkenntnis von AIDS als tödliche Immunschwächekrankheit in die Entstehungszeit des Films.
;)
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

vodkamartini

Zitat von: PierrotLeFou am  7 Dezember 2011, 00:19:22
Das - http://www.ofdb.de/review/810,478277,Das-Ding-aus-einer-anderen-Welt - hat mir wirklich sehr gefallen... ein sehr reichhaltiges Review, das sich ganz verschiedenen Aspekten dieses Films widmet! Allenfalls den ersten Absatz zum Monster würde ich mir vielleicht ein wenig umfangreicher wünschen, davon abgesehen finde ich den Text wirklich super... :D (gleichwohl ich den Film jetzt nicht unbedingt "liebe" - ehrlich gesagt langweile ich mich beim Betrachten immer ein wenig - und die 50er Jahre Version vorziehe... :icon_mrgreen:)

Es freut mich, dass das Review so positiv aufgenommen wird. Leider habe ich zu wenig Zeit um mich häufiger älteren Filmen zu widmen. Solche Besprechungen dauern (zumindest bei mir) erheblich länger, wie die zu aktuellen Produktionen. Hier muss ich aufpassen, dass die Texte nicht zu lang werden und schon allein deshalb abschreckend wirken. Vielleicht komme ich noch dazu die Ausführungen zu der Begegnung "Mensch - Monster" noch etwas auszubauen, da könnte man natürlich noch erheblich mehr schreiben.
Langeweile kommt bei mir auch nach wiederholtem Ansehen nicht auf, obwohl natürich die erste Filmhälfte diesbezüglich die klar effektivere ist. Trotzdem schafft es Carpenter auch nach der "Freisetzung" des Monsters immer wieder erneut Spannung aufzubauen. Die Erstverfilmung aus den 1950er Jahren schätze ich ebenfalls sehr, allerdings ist die letzte Sichtung schon ein bis zwei Jahre her. Der steht bei mir zur Zeit ganz oben auf der Liste, vielleicht auch mit Review.
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HaCkEr

Nach jahrelangem Konsum vieler Kritiken hier habe ich mich nun endlich selber aufgerafft die Tasten in die Hand zu nehmen um meiner Bewunderung ausdruck zu verschaffen.

Ich wollte nur ein Lob hinterlassen und Danke sagen für die tollen Kritiken die mich immer wieder überaschen und inspirieren.

Ich freuhe mich jetzt schon auf die nächste Kritik die ich von Ihnen lesen werde (was ich traditionell nach konsumieren des Films und der abgabe meiner Wertung mache).

Jetzt muss ich aber weiter zu noch ein paar anderen Rezensenten. Ic hoffe Sie sidn hier bald mal wieder aktiv- ich hätte da noch so manches was ich gerne Fragen würde.

vodkamartini

Tja, vielen Dank für die Blumen.  ;) Es freut mich immer, wenn meine Texte gelesen und gemocht werden, schließlich schreibt man Reviews nicht für sich selbst.

Zur Aktivität muss ich sagen, dass das "Review-Forum" vor gar nicht so langer Zeit mit das diskussionsfreudigste war, inzwischen herrscht hier allerdings gespenstische Ruhe. Aus diesem Grund schaue ich auch selbst nicht mehr allzu häufig vorbei. Für Fragen bin ich aber jederzeit offen.
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Vince

Viele Autoren schreiben aber auch gar nicht mehr oder nur noch wenig hier, oder? Hat das nen speziellen Grund? Meine Gründe kenn ich, aber ich weiß nicht, wie es bei den anderen aussieht.

vodkamartini

Ich denke, das hat auch klar mit dem deutlich geringeren Review-Ausstoß der hier früher sich tummelnden Autoren zu tun. Mr. Hankey, Chilli Palmer, Fastmachine und du selbst schreiben nur noch sehr, sehr selten Reviews. Bei Moonshade und vor allem McClane ist ebenfalls ein deutlicher Rückgang zu erkennen. Filmimperator scheint ganz ausgestiegen zu sein. Zu aktuellen Kinofilmen findet man von den hier Versammmelten eigentlich nur noch von Bretzel regelmäßig Texte, wobei da auffällt, dass diese deutlich kürzer ausfallen als früher.

Möglicherweise war das Gros der Autoren vor ein paar Jahren noch Studenten und hat jetzt nicht mehr die Zeit jede Woche 1-2 Texte rauszuhauen. Vielleicht finden auch einige die ofdb nicht mehr so attraktiv, der Reviewbereich genoss hier je imo ohnehin nie ein sonderlich hohes Ansehen (ist nur mein persönlicher Eindruck). Schwer zu sagen, jedenfalls ist der Review-Autoren-Bereich weitestghend verwaist.

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Mayoko

Zitat von: vodkamartini am  4 Juni 2012, 11:28:57
Möglicherweise war das Gros der Autoren vor ein paar Jahren noch Studenten und hat jetzt nicht mehr die Zeit jede Woche 1-2 Texte rauszuhauen. Vielleicht finden auch einige die ofdb nicht mehr so attraktiv, der Reviewbereich genoss hier je imo ohnehin nie ein sonderlich hohes Ansehen (ist nur mein persönlicher Eindruck). Schwer zu sagen, jedenfalls ist der Review-Autoren-Bereich weitestghend verwaist.
Ich bin zwar erst vor Kurzem hier im Autoren-Forum aktiv geworden und kann vielleicht auch deshalb nicht so richtig mitreden aber den Eindruck das der Reviewbereich in der OFDb kein sonderlich hohes Ansehen genießen soll, hatte ich bisher nicht.
Warum die genannten Autoren nicht mehr so aktiv wie "früher" sind, können wohl nur sie selbst beantworten...
Ich glaube aber nicht das es an der OFDb liegt.

Vielleicht sollte man aber die neusten Reviews auf der Startseite anders präsentieren. Nicht nur in einem kleinen Kästchen -wie es zur Zeit ist- sondern eher mit den Filmcovern der entsprechenden Filme z.B. Aber das wäre eigentlich eher ein Vorschlag für den allgemeinen OFDb-Themen Thread. Wollte da aber zuerst mal die OFDb 2.0 abwarten...

Don´t worry, be happy!

vodkamartini

Ich denke schon, dass sich die ofdb - entsprechend ihrem Namen - in erster Linie als Datenbank (Fassungen, Besetzung und Stab etc.) versteht. Die Präsentation der Starseiten-Reviews haben wir schon oft diskutiert - momentan sind die einzelnen Texte ja wieder sehr lang auf der Startseite, manchmal bis zu 2 Monate -, hier ist der Ansprechpartner v.a. Moonshade, den dieses Thema aber inzwischen eher etwas nerven dürfte  ;) (sicherlich gibt es beispielsweise einfach nicht genug adäquate Texte zu aktuellen Kinofilmen, um jede Woche - wie früher üblich - auszutauschen).
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Mayoko

Zitat von: vodkamartini am  4 Juni 2012, 12:24:56
Ich denke schon, dass sich die ofdb - entsprechend ihrem Namen - in erster Linie als Datenbank (Fassungen, Besetzung und Stab etc.) versteht. Die Präsentation der Starseiten-Reviews haben wir schon oft diskutiert - momentan sind die einzelnen Texte ja wieder sehr lang auf der Startseite, manchmal bis zu 2 Monate -, hier ist der Ansprechpartner v.a. Moonshade, den dieses Thema aber inzwischen eher etwas nerven dürfte  ;) (sicherlich gibt es beispielsweise einfach nicht genug adäquate Texte zu aktuellen Kinofilmen, um jede Woche - wie früher üblich - auszutauschen).
Nee, die Reviews der Woche meinte ich nicht.
Ich meine die neusten Reviews, die neben den neusten Fassungen, Filmen, und Inhaltsangaben auftauchen. Ganz oben...^^

Don´t worry, be happy!

Bretzelburger

Ich teile Vodkas Eindruck, möchte aber ein wenig differenzieren. Es gab in den zurückliegenden Jahren mehrfach Diskussionen über qualitative Standards, zu möglichen Verbesserungen der Startseite oder die abnehmende Anzahl von Reviews in der OFDB, aber diese endetet - oft nach teilweise persönlichen Disputen - immer mit einem ähnlichen Ergebnis - ohne Einigung oder Lösung. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an meine, zugegeben peinlichen Bemerkungen, das man für einen schnell hingehuschten Filmeintrag die gleiche Anzahl von "Punkten" bekommt wie für eine Review. Selbst an diesem Punkt, mit dem ich damals nur die Gewichtung in der OFDB aufzeigen wollte, gab es keine Übereinstimmung, denn natürlich gibt es User, die stundenlang genaueste und ausführliche Fassungseinträge produzieren, wie Reviewschreiber, die schnell einen schlecht geschriebenen Müll raushauen.

Letztlich scheiterten diese Diskussionen am Begriff der "Qualität". Während diese bei den Fassungseinträgen nach größtenteils objektiven Kriterien verfolgt werden können, gelten bei den Texten die grammatikalischen Standards und ein Mindestmaß an Anstand - mehr kann man von Moonshade auch bei seiner Korrekturarbeit nicht verlangen. Die Diskussion über höhere Qualitätsstandards bei den Reviews oder Inhaltsangaben, brachte einem Autor nur den Ruf des Elitären ein - es gibt Zitate (ich weiß nicht mehr, wo sie stehen) , die eindeutig darauf hinwiesen, das es die Mehrheit für gut hielt, das die Autoren sich in ihrer eigenen Ecke ihren - aus ihrer Sicht - unersprießlichen Diskussionen hingeben sollten. Ich nehme als Beispiel für die unterschiedlichen Haltungen die gerade massenhaft eingetragenen Inhaltsangaben für Tatorte und Polizeirufe, die ordentlich zitiert sind, aber eben nicht nach persönlicher Sicht geschrieben wurden - wenn man so will, eine reine Fleißarbeit. Für mich liegt darin keine Bereicherung in der OFDB, zudem sind diese Inhaltsangaben häufig nicht einmal korrekt (man kennt das auch von DVD - Inhaltsangaben), aber andererseits weiß man auch bei individuell geschriebenen Inhaltsangaben nicht, ob sie stimmen. So steht eben wieder mehr in der OFDB drin, letztlich entscheidend für eine Datenbank. Nur wird sich kaum noch Jemand, wenn er einmal eine eigene Inhaltsangabe zu einem Tatort schreiben will, dafür in das Korrekturforum gehen - das ist durchaus möglich, bedarf aber eines hohen Engagements.

Genau dieses Engagement hat unter den Autoren in den letzten Jahren aus unterschiedlichen Gründen nachgelassen. Bei Vielen kann man sicher private Gründe annehmen, wie das Ende des Studiums und/oder das Gründen einer Familie, auffällig daran ist aber, das keine Autoren mehr in gleicher Anzahl nachkommen, denn faktisch werden heute nicht einmal mehr halb so viele Reviews geschrieben wie noch vor drei Jahren (in den letzten 10 Tagen gab es 177 neue Reviews, als ich hier einstieg, Anfang 2006, waren es ca. 100/Tag)). Dieser Niedergang wurde hier im Forum, wie gesagt, schon thematisiert, aber nicht mehr weiter verfolgt, obwohl darin meiner Meinung nach ein wichtiges Symptom für die Veränderungen in der OFDB zu erkennen ist. Es gibt heute nicht weniger Filminteressierte und das Internet wird immer selbstverständlicher und allgemein zugänglicher - warum schreiben dann immer Weniger hier in der OFDB?

Die damalige Vielzahl an Reviews und damit Meinungen, hatten auch zur Folge, das man sich stärker rieb, mehr kontrovers diskutierte - so habe ich in meiner Anfangsphase häufig Reviews geschrieben, die auch Stellung zu anderen Meinungen nahmen, etwas, wozu ich heute kaum noch animiert werde. Es ist auch nicht so, das die früheren OFDB - Autoren tatsächlich verschwunden wären - viele schreiben heute für eigene oder andere Websites. Das gilt auch für mich, auch wenn ich sentimentaler Klotz die OFDB immer noch als meine alte Heimat ansehe. Meine kürzeren Texte zu aktuellen Filmen sind nicht nur den oben genannten Gründen, sondern schlicht der Zeitknappheit geschuldet, im Versuch ca. 2 Reviews/Woche zu schreiben - obwohl ich viel mehr Filme sehe. Aber hin und wieder schreibe ich auch sehr lange Texte zu meinem Lieblingsthema, dem italienischen Film, aber für diese habe ich auch deshalb eine eigene Seite, weil sie hier in der OFDB leider unter der Masse verschwanden - das geht einigen Autoren so, gerade denen, die sich hier früher besonders engagierten.

Fastmachine

Zunächst: Generationswechsel bei den Autoren sind doch völlig normal, zumal es die OFDb nun auch schon über zehn Jahre gibt. Die alten Säcke gehen, die jungen Wilden kommen. Bis auf die hartnäckigen alten Wilden, die zäh genug sind und ebenfalls bleiben  :icon_mrgreen:

Es ist nun mal ein Unterschied, ob man 20, 30, 40 oder in Bretzelburgers Fall über 50 ist. Wenn Bretzel oder Karm noch etwas durchhalten, wird bald ihre Enkelgeneration in den Sommerferien hier einfallen  :LOL:

Manche der früher produktiven Autoren haben heute Beruf und Familie, andere habe ihr damaliges Hobby zum Beruf gemacht, wieder andere haben einfach nur die Lust verloren zum Schreiben.

Davon abgesehen, hat sich die Internetwelt in den letzten zehn Jahren auch verändert (Binsenweisheit, schon klar). Bei der OFDb wurde indes hauptsächlich die Fassungsdatenbank immer weiterentwickelt, während der Reviewbereich im Großen und Ganzen wie eh und je funktioniert. Und das hatte eben Folgen. Während die Fassungsdatenbank weiterhin ohne Konkurrenz ist, finden die inhaltlichen Diskussionen größtenteils woanders statt. Es gibt heute (im Gegensatz zur Zeit von vor zehn Jahren) unzählige Seiten und Blogs, in denen das aktuellen Kino- bzw. DVD-Geschehen durch vorzügliche Reviews aller Art weit besser zu diskutieren ist. Von den vielen Spezialseiten zum Stummfilm, über den asiatischen Film bis hin zum italienischen Film (siehe Bretzel) ganz zu schweigen. Dort finden eben die inhaltlich Interessierten heutzutage eher zusammen als hier. Also sehe ich hier auch keine "Schuld" oder "Geringschätzung" bei der OFDb oder GF, eher versäumte Möglichkeiten. Ich sehe es heute ehrlich gesagt entspannt und nicht so resigniert wie anscheinend der Bretzelburger.
Ich mag keine Filme; die verblöden nur. (Alfons d. Ä.)

pm.diebelshausen

4 Juni 2012, 17:14:37 #173 Letzte Bearbeitung: 4 Juni 2012, 17:17:12 von pm.diebelshausen
Bzw. ich würde die Flaute nichtmal nur im Review-Bereich sehen, sondern in der aktiven OFDb/GF-Community insgesamt. Das ganze Forum dümpelt schon lange ziemlich mau vor sich hin, lustige Bildchen im Fun-Thread, ein bissl Schnäppchen, ein wenig (sehr wenig im Vergleich zu vor zwei oder drei Jahren) KF und ein paar (teils persönliche) Infos vor und nach der Sichtung von Filmen. In filmischer Hinsicht wird superwenig diskutiert, wenigstens und immerhin gibt es da den Film der Woche und dann aktuell Prometheus - wobei bei solchem Streit (finde ich positiv, im Sinne von Streitkultur!) auch immer schon die Zurücknahme und Beschwichtigung droht, die dann die eigentliche Auseinandersetzung = Bereicherung auf kommunikativer Metaebene erlegt. Dadurch wird es im Forum ganz schön nett und still.

Über die Startseite und was sie wie in den Vordergrund stellt, sage ich jetzt nicht wieder was - zumal zuletzt auch nur Leute darauf antworteten, die sich zwar in der Pflicht fühlen, selber aber nicht an der entsprechenden Stelle sitzen. ;O)

malis Satz an anderer Stelle, der nahelegt, dass OFDb 2.0 (und vielleicht auch damit verbundene kleine Verschiebungen im Verständnis der OFDb wie der Stellenwert der Reviews) in weite Ferne gerückt sind bzw. sich da nicht wirklich etwas tut, macht mich etwas traurig. Warum? Weil es absehbar ist, dass sich die OFDb bewegen muss, um innerhalb der ansonsten an ihr vorüberziehenden und bereits vorübergezogenen Gesamtentwicklung des virtuellen Info-Raumes attraktiv zu sein - exklusiver Schwerpunkt "gesicherte Daten" hin oder her.

Das biografische Argument für weniger Aktivität mag in Einzelfällen stimmen. Aber so ein intensives Hobby wie Film (es geht um Wahrnehmungen und Emotionen usw.!) sucht sich (fast) immer einen Weg, um stattfinden zu können. In diesem Zusammenhang in einer Community und einer Datenbank aktiv zu sein, braucht darüber hinaus nochmal andere Motivationen und dafür muss die Attraktivität stimmen. Die steht für mich hinsichtlich OFDb und Forum in diesem Zusammenhang in Frage.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

vodkamartini

Zitat von: pm.diebelshausen am  4 Juni 2012, 17:14:37
Bzw. ich würde die Flaute nichtmal nur im Review-Bereich sehen, sondern in der aktiven OFDb/GF-Community insgesamt. Das ganze Forum dümpelt schon lange ziemlich mau vor sich hin ...

Das kann man durchaus so sehen. Es wurden immer wieder Chancen verpasst bzw. auf angeregte - oft durch seitenlange Diskussionen - Veränderungen nicht reagiert. Mein Eindruck ist jedenfalls, dass die ofdb an Bekanntheitsgrad in den letzten Jahren keinesfalls zugenommen hat. Im schnellebigen Internet-"Geschäft" sicher keine positive Entwicklung.

Was die Streitkultur betrifft war im Autoren-Forum vor ein paar Jahren so einiges geboten, die "Älteren" wissen was ich meine  :icon_mrgreen:. Zwar wurde ein ums andere mal  - vor allem was den respektvollen Umgang miteinander betrifft - übers Ziel hinausgeschossen, trotzdem waren diese Zeiten ungleich spannender und fruchtbarer als alles was hier heute so stattfindet. Die erwähnte Scott-Diskussion im Prometheus-Thread ist hier klar die Ausnahme.

@Bretzel
Deiner pessimistischen Analyse hinsichtlich der Entwicklung des Review-Bereichs stimme ich in großen Teilen zu. Die "verloren gegangen" Autoren wurden nicht in gleicher Zahl ersetzt, überhaupt sinkt der Ausstoß an Reviews signifikant. Das ist aber nicht nur ein Problem der Quantität, sondern auch der Qualität (die Probleme der Startseiten-Dauerbrenner sind dafür ein klares Indiz).
Gerade aber der insgesamt deutlich geringere Review-Anteil hätte für engagierte Autoren auch einen Motivationsschaub bedeuten können, da ja viele früher beklagten, dass ihre Texte in der Vielzahl oft unverkennbar in kürzester Zeit hingeschluderter Kommentare untergingen. Dass das aber ganz offensichtlich nicht passiert ist, sollte zu Denken geben.
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

McClane

Wobei die ofdb und das GF da nicht ganz allein da stehen... viele andere Filmseiten und -foren wurden in den letzten Jahren geschlossen, sind weitaus weniger aktiv besucht oder haben eine Umstrukturierung vorgenommen. Mittlerweile ist es ja auch so, dass viel mehr Leute ihre eigenen Blogs führen und Inhalte lieber dort veröffentlichen, die Software ist ja immer leichter zu handhaben. Oft diskutieren dann untereinander verlinkte Blogger gern miteinander und besuchen Filmseiten und -foren weniger.

Oft liegt der Besuch einer bestimmten Seite auch nicht nur an der inhaltlichen Ausrichtung, den Benutzer-Features etc., sondern an den Usern: Man "kennt" das Gegenüber in gewissem Maße, kann die Meinung des Schreibers schneller und einfacher als bei einem unbekannten User einschätzen oder in Relation zur eigenen Meinung bringen.

Was Fastmachine angesprochen hat, halte ich für sehr wichtig: Als allgemeine Filmdatenbank geht die Ausrichtung der ofdb in die Breite, weniger in die Tiefe. Wer also gern über sein Leib-und-Magen-Genre diskutieren will, dem bieten sich mittlerweile Unmengen spezialisierter Communities. Im GF gibt es dann auch in erster Linie zu neuen Filmen Einzelthreads (und auch da gibt es Plattformen, die sich rein dem aktuellen Kino verschrieben haben), während bestimmte Richtungen (B-Action, Stummfilm etc.) ihre eigenen Threads haben, die von bestimmten Usern frequentiert werden.

Ich finde es ebenfalls schade, dass die Diskussionskultur etwas zurückgegangen ist, so stark verebbt wie teilweise hingestellt ist sie aber auch nicht (man denke an die "Iron Sky"-Diskussion). Wobei große Userzahlen und viele Beiträge nicht immer eine gute Diskussion bedeuten müssen. In einem Forum, in dem ich eher mitlese als teilnehme, werden die Threads stark frequentiert, viele Postings sind aber quasi inhaltlos (auf das Posten eines Trailers kommen 50 "Wow, geiler Trailer"-Antworten) und/oder sind einfach reine Frotzeleien/Anspielungen zwischen bestimmten Usern, die für Dritte kaum oder schwer zu verstehen sind.

Natürlich geht die ofdb auch einen Zwischenweg, der nicht überall populär ist. Für eine "Jeder darf alles posten"-Lösung (siehe imdb) sind wir zu stark reglementiert, gleichzeitig gibt es aber auch keine Redaktion, die nur Texte online stellt, die gewissen selbst gestellten Ansprüchen genügen. Noch dazu machen wir nicht bei dem modischen Kram für die Generation Facebook nicht mit, bei dem man alles direkt liken, teilen und kommentieren kann, sondern man muss ins Forum gehen, schauen ob der Autor an der Diskussion im Thread teilnimmt etc.

Andrerseits kenne ich GF und ofdb seit den Beginnertagen und es ist de facto so, dass viele aktive User in derselben Altersklasse sind und das Real Life mittlerweile deutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt als zu Schul- oder Studienzeiten.
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

pm.diebelshausen

4 Juni 2012, 19:25:22 #176 Letzte Bearbeitung: 4 Juni 2012, 19:27:52 von pm.diebelshausen
Zitat von: McClane am  4 Juni 2012, 18:38:08Wobei große Userzahlen und viele Beiträge nicht immer eine gute Diskussion bedeuten müssen. In einem Forum, in dem ich eher mitlese als teilnehme, werden die Threads stark frequentiert, viele Postings sind aber quasi inhaltlos (auf das Posten eines Trailers kommen 50 "Wow, geiler Trailer"-Antworten) und/oder sind einfach reine Frotzeleien/Anspielungen zwischen bestimmten Usern, die für Dritte kaum oder schwer zu verstehen sind.

Völlig richtig und ich will hier nicht nur unken und mäkeln und schlecht reden. Denn das, was Du hier beschreibst, ist ja auch der Grund, warum ich im GF bin und bleibe und warum das sogar das einzige Filmforum ist, in dem ich mich aktiv oder passiv tummle.

Und auch der OFDb-Zwischenweg ist an sich etwas Bemerkenswertes: macht es sich nicht leicht, bietet dafür aber auch Etwas, das man andersnorts nicht bekommt.

Solch kritische Bemerkungen wie jetzt hier im Autorenthread (Juchhu!) sind, davon gehe ich bei allen kritischen Usern aus und von mir selbst weiß ich es, ja keineswegs inquisitorisch gemeint, sondern im Sinne von "Unzufriedenheit führt zu Verbesserungen" und aus der Verbundenheit mit dieser Datenbank und diesem Forum heraus. Mit denjenigen, die einem nahe sind, geht man oft brutaler um als mit Entfernten, was ein Zeichen der Involviertheit und des sich zu Herzen Nehmens ist. Ich hoffe, dass Bremen das auch so sieht und innerhalb der nächsten zwei Jahre dazu kommt, die Energie, die alle User, Admins, Co-Admins und Chefs in das Projekt und das Unternehmen stecken, in ihrem Potenzial noch mehr zu nutzen! Das war auch ein Grund für den Streik im letzten Jahr (der bekam nicht ohne Grund schnellen und zahlreichen Zulauf vieler Forennutzer, deren er wohl aus der Userseele sprach). Das war auch - so habe ich es verstanden - das Engagement Einiger unter dem Begriff OFDb 2.0. Für mich und meinen eigenen Unkenrufen zum Trotz steht ja nicht zur Disposition, mich zurückzuziehen (Sorry, wenn ich da wen enttäuschen sollte :O)), aber dabei zu sein, wie die OFDb und hintendran und eng damit verbunden auch das Forum zunehmend den Bach runtergeht, nur weil notwendige Erneuerungen die vorüberlaufende Entwicklung, die veränderten Bedürfnisse, die (und das ist wichtig für kommende Usergeneationen) veränderten Gewohnheiten und Erwartungen im Umgang mit Online-Angeboten verschläft oder zu weit hinten anstellt, wäre halt unangenehmer und trauriger als sie sich weiter entwicklen zu sehen.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

HaCkEr

Wow, aufeinmal ist hier wieder Feuer  :icon_eek: Wenngleich die Unterhaltung eine unerwartete Wendung genommen hat.
Aber dann kann ich auch gleich noch meinen Senf dazu geben.

Seit ich ofdb für mich entdeckt habe gab es nichts anderes mehr für mich.
Viel Alternativen gibt es auch nicht udn imdb ist IMO Schrott und legt zuviel wert auf Prominenten klatsch.
OFdb hat alle Informationen die mann als Sammler und Cineast benötigt, ist übersichtlich und bietet zusätzlich
eine ungleich große Anzahl an sehr talentierten Schreibern. Jedem den ich ofdb empfohlen habe ist seit ehr begeistert und
nutzt es sehr viel. Das hat sich bis heute nicht geändert.
Aber die Seite entwickelt sich nicht weiter und nutzt die Möglichkeiten des Web 2.0 und vorallem der mobilen Bewegung nicht.
Ich persöhnlich schätz genau das und freu mich jedesmal über das altbackene Design der Startseite und werfe immer einen Misstrauischen blick
auf den linken Banner mit den Bildern der Darsteller um zu schaun ob es noch die Selben sind :D

Ich wünsche der Seite einen Erfolg den Sie verdient und einen zuwachs an fleisigen Usern bin aber
auch zufrieden so wie es ist. Was das ansehen der Seite und vorallem der Rezensenten angeht- unterschätzt das nicht.
Was Ihr hier schafft ist etwas viel wertvolleres als die meisten großen Seiten mit Publikationen im bereich Film- keinen
schnellen Internetruhm dessen Hype nach einer Woche abgeklungen ist sondern eine sehr große Gemeinde an Fans die zuhause und
am Stammtisch mit Freuden über das abgehandelte und niedergeschriebene von euch Diskutieren.

Jetzt habe ich noch eine Frage an vodkamartini. Machen Sie beruflich etwas im bereich Film oder Publikation?
Nach der letzten Rezension die ich von Ihne gelesehn habe (Drive) war ich wirklich zutiefst berührt. Ich hatte schon eine Weile
überlegt wie ich das gesehene niederschreiben könnte für meinen Kurzkommentar und fand mich unfähig wieder es in die richtigen Form zu bringen.
Zusehr war ich warscheinlich noch benebelt von dem Film. Nach dem studieren Ihrer Rezension war ich absolut baff da es absolut sich mit meinen Gedanken deckte die ich nicht
in der Lage war niederzuschreiben. Die Umschreibungen des Eindrucks den mann beim schauhen des Films hatte waren einfach perfekt und
wundervoll formuliert. Etwas besseres habe ich selten gelesen und deswegen meine Frage. Sich so auszudrücken ist etwas sehr erstrebenswertes für mich und
ich würde eine Ausbildung oder ein Studium in diese Richtung in betracht ziehen da ich schon lange nichts mehr mit meinem Beruf anfangen kann.
Ich hatte überlegt etwas neues zu beginnen mit dem ich mein Hobby in verbindung bringen kann aber weiss noch nicht ganz in welcher Form.


Naja genug davon.Over and Out.



Mayoko

Ich finde es schade bzw. wirklich sehr traurig was hier teilweise gesagt wird, auch wenn es oft leider der Wahrheit entspricht. Hoffnungslos ist das Ganze aber nicht!
Was würde euch denn den entsprechenden Anreiz geben um wieder mehr zu schreiben? Oder ist dieser Zug etwa abgefahren?
Müsste sich da hauptsächlich etwas bei der OFDb tun, oder eher an der eigenen persönlichen Situation?

Ich denke die OFDb muss schon einen gewissen Anreiz schaffen, dass sich wieder viele Reviewschreiber in ihr austoben.
Viele sind ja scheinbar über die momentanen Weiterentwicklungen nicht so glücklich. Da könnte (müsste) die OFDb noch ein bisschen nachlegen. Aber technische Versäumnisse sind ja bekanntlich nie endgültig, sondern jede Webseite hat die Gelegenheit mitzuziehen oder auszubessern bevor es dann tatsächlich zu spät ist.
Übrigens: Ich für meinen Teil glaube noch fest an eine OFDb 2.0. Warum sollte sie auch nicht kommen?

Don´t worry, be happy!

vodkamartini

5 Juni 2012, 12:47:01 #179 Letzte Bearbeitung: 5 Juni 2012, 12:49:10 von vodkamartini
@HaCkEr

Zu den Reviews:
Ich sehe es - bei allen Nachteilen die durchaus vorhanden sind und von uns auch schon oft diskutiert wurden - durchaus positiv, dass es prinzipiell jedem möglich ist, hier Texte zu veröffentlichen. Das bedeutet Vielfalt, Abwechslung, kurz ein breites Spektrum an Meinungen, Sichtweisen, Herangehensweisen, Schreibtstilen etc. Bei den meisten anderen Seiten werden nur Kommentare abgegeben, oder nur ein Review pro Film veröffentlicht (z.B. Filmstars.de), wobei der schreibende Autorenkreis dabei sehr überschaubar bleibt. Mit der Zeit kennt man dann seine "Pappenheimer" und weiß meist schon vorher wo Bewertung und Einschätzung hingehen. Das ist ähnlich wie bei den Printmedien auf die Dauer recht langweilig.
Ob nun die Fangemeinde hinsichtlich der ofdb-Autoren wirklich so groß ist und das Gelesene regelmäßig ausgiebig diskutiert wird, kann ich nicht einschätzen. Ich muss zugeben, das mich diese Aussage eher überrascht hat.

Zur konkreten Frage:
Ich habe Anglistik und Geschichte studiert und mich im Rahmen des Studiums bzw. als Lehrbeauftragter hinterher immer auch mit Film beschäftigt (vornehmlich mit historischen Spielfilmen zu bestimmten Themen, bzw. aus bestimmten Epochen und/oder Produktionsländern). Hauptberuflich beschäftige ich mich nicht damit. Ich hatte schon ein paar mal die Gelegenheit für eine internet-Seite und auch im Printbereich als Reviewschreiber zu arbeiten, habe das dann aber bisher immer abgelehnt. Wenn man zu bestimmten Filmen zu einem bestimmten Zeitpunkt liefern muss, bleibt der Spaß sehr schnell auf der Strecke. Ich möchte mir nicht diktieren lassen, wann ich einen Film sehe und schon gar nicht, ob ich einen Film sehe - zu dem ich dann auch noch etwas schreiben soll. So lukrativ ist der finanzielle Aspekt nicht, als dass man da schwach werden müsste. Das Hobby zum Beruf zu machen ist prinzipiell eine tolle Sache, allerdings kann einem das Hobby so auch sehr schnell verleidet werden.
So gesehen bin ich zumindest momentan in der ofdb sehr gut aufgehoben und fühle mich auch hier - bei aller immer wieder (hoffentlich konstruktiv) geäußerter Kritik - nach wie vor noch sehr wohl.

P.S.: Freut mich, dass die Kritik zu "Drive" so gut ankam. Ich bin keineswegs immer mit meinen Texten zufrieden und bin jederzeit für Feedback offen (sowohl positiver wie aber auch negativer Art). Ich schreibe bewusst nicht so viele Reviews - wobei Zeitgründe natürlich auch eine Rolle spielen -, um einen gewissen Qualitätsstandard zu wahren und um mich auch nicht argumentativ bzw. stilistisch allzu sehr zu wiederholen. Ob mir das immer gelingt, müssen dann andere beurteilen.  ;)
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