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Was ist so toll an g0re?

Begonnen von Mr. Krabbelfisch, 11 April 2008, 19:56:46

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Mr. Vincent Vega

Zitat von: Hedning am 12 April 2008, 17:23:58
Das spricht doch nicht gegen die sexuelle Komponente - solange man sie nicht auf ein reines Kompensationsverhalten beschränkt. Da ist bestimmt was dran, allerdings würde ich mir nicht zutrauen, durch das Betrachten eines Filmbörsenpublikums Schlüsse auf dessen sexuelle Aktivität zu ziehen.

Natürlich war dieser Nachsatz der polemische Haken, der immer ausschlagen muss. Wobei wir doch die Fakten mal auf den Tisch legen müssen: Hat irgendjemand schon mal mehr als zwei Leute auf einer Börse gesehen, die nicht aussahen, als hätten nackte Frauen höchstens was in ihren Träumen verloren und Splatterfilme den wesentlichsten Anteil ihrer sozialen Existenz? Achtung: Nur halb ernst gemeint.

Zitat von: shellat am 12 April 2008, 19:24:01
Ich würde ebenfalls keine Schlüsse daraus ziehen wollen, im Gegenteil, Sexualität und Gewalt sind zu verschiedene Triebe, die manchmal, aber halt nicht bedingt oder immer ineinander greifen müssen! Es gibt bestimmt auch viele asexuelle Menschen die Gore mögen, warum auch nicht?

Asexualität ist auch eine Sexualität. Und im Übrigen ist das genau einer der Punkte, auf die ich hinaus wollte...

Zitat von: SplatMat am 12 April 2008, 19:29:26
Eine Diskussion gewinnt aber grundsätzlich nicht an Niveau, indem man die Meinung anderer bewertet. Du bewertest, wie falsch oder richtig die Meinung von McKenzie ist. Du tust es nur auf eine schmeichlerische Art. Ich eben nicht. Außerdem schreibst du z.B. "die Faszination an filmischer Gewalt und die besondere Hingabe männlicher Zuschauer zum Horrorfilm hängt im Wesentlichen mit der Sexualität zusammen" und tust dabei so, als gäbe es keine anderen Erklärungsansätze dafür.

Erst einmal ist das der Umgangston zwischen McKenzie und mir, daran brauchst du dich also nicht zu reiben. Weiterhin ist das Haarspalterei: Ich habe doch deutlich gesagt, dass dies mein persönlicher Ansatz ist, da musst du jetzt nicht mit einzelnen herausgegriffenen Sätzen antanzen und die leidige Jeder-hat-seine-Meinung-Diskussion losbrechen.

Zitat von: SplatMat am 12 April 2008, 19:29:26
Ich habe einen Erklärungsansatz geliefert, der nachvollziehbar ist und vor allem wahrscheinlich auch auf viele Gorebauern zutreffen kann. Der Ansatz Sexualität halte ich nicht gerade für viele zutreffend.

Und der Ansatz ist jetzt welcher? Und die Argumente, warum du den Ansatz nicht zutreffend findest, waren noch mal?

Zitat von: SplatMat am 12 April 2008, 19:29:26
Die Frage, warum man grundsätzlich auf Gewaltdarstellungen in Filmen steht, läßt sich genauso einfach  beantworten wie die Frage, warum man Pizza mag. Es ist Geschmackssache. Ich steh dafür nicht auf kitschige Bollywood Filme und Rosenkohl. Bah! Es muß nicht immer etwas Tiefenpsychologisches dahinter stecken. Ich kann es ja nachvollziehen, wenn jemand fragt: Wie kannst du dir so einen Dreck nur anschauen", aber die selbe Frage stelle ich, wenn sich jemand Titanic in den DVD-Player schiebt.

Schade, dass du dich in die unproduktive Geschmackssache-Ausrede flüchtest, die ja immer genau dann gut ist, wenn man zu faul ist zu diskutieren oder nachzudenken. Wenn es danach ginge, bräuchte man hier gar nichts mehr schreiben, sondern könnte alles mit "Geschmackssache" abtun. Fehlen nur noch die leidigen Meinungen-sind-wie-Arschlöcher-Floskeln und ein weiterer interessanter Thread ist dahin.

Ich dachte das sollte eine ernsthafte Dikussion hier werden. Wieder mal geirrt.

shellat

@Mr. Vincent Vega

ZitatIch dachte das sollte eine ernsthafte Diskussion hier werden. Wieder mal geirrt.

Um die Diskussion wieder ernsthafter zu gestalten, vielleicht sollte man mal die Frage nach der eigenen und leider auch globalen Ethik stellen? Ist es wirklich gut sich ständig Gewaltszenen anzutun? Was sagt das über einen selbst aus? Würdet ihr wollen das eure eigenen Kinder vielleicht auf Gore abfahren? Der Unterschied zwischen der Realität und der Gewalt in Filmen ist mir dabei natürlich klar, trotzdem denke ich gibt es Dinge die besser ungezeigt bleiben sollten, einfach weil sich solche Bilder immer irgendwie in einem selbst förmlich festbrennen. Wie man persönlich damit umgehen kann steht auf  einem anderen Blatt, und viele Menschen sind nun mal auch eher labil veranlagt.


"Elucidarium: Dino-Idiotica"

http://elucidarium.bplaced.net/

MMeXX

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 12 April 2008, 21:14:28
Zitat von: SplatMat am 12 April 2008, 19:29:26
Ich habe einen Erklärungsansatz geliefert, der nachvollziehbar ist und vor allem wahrscheinlich auch auf viele Gorebauern zutreffen kann. Der Ansatz Sexualität halte ich nicht gerade für viele zutreffend.

Und der Ansatz ist jetzt welcher? Und die Argumente, warum du den Ansatz nicht zutreffend findest, waren noch mal?
Sein Ansatz lag, wenn ich mich recht entsinne unter anderem in der Erziehung eines Menschen. Sprich wer von klein auf nur mit einem "Heile Welt"-Bild (Mädchen, die mit Barbie spielen) aufgezogen wird, kann meist weniger mit Gore anfangen. Und wer von Beginn an mit Angst, Schrecken, "hartem Leben" aufwächst, der zieht sich eben auch Filme, die explizite Gewaltdarstellungen enthalten, an. So habe ich es zumindest verstanden. Ob das den Kern des Themas trifft mag jeder für sich entscheiden.

Hedning

Ich glaube, dass es genau umgekehrt ist. Wer im Alltag mit Bildern von Gewalt und Zerstörung aufgewachsen ist, sucht im Film eher die Idylle. Bestes Beispiel sind für mich die Heimatfilme der 50er Jahre, die heute gerne verspottet werden, ohne zu bedenken, dass man damit vor allem Kriegserfahrungen zu kompensieren versucht hat.

MMeXX

Zitat von: Hedning am 12 April 2008, 22:35:12
Ich glaube, dass es genau umgekehrt ist. Wer im Alltag mit Bildern von Gewalt und Zerstörung aufgewachsen ist, sucht im Film eher die Idylle.
Wenn ich das auf mich persönlich beziehe würde ich das verneinen. Die täglichen Berichterstattungen vom Grauen und der Ungerechtigkeit in der heutigen Welt, lassen mich nicht vorrangig nach idyllischen Filmen suchen. Ich schaue mir trotzdem Filme an, die ein Übermaß an Gewalt beinhalten. Sicher nicht nur, aber wie gesagt 'vorrangig'. Wobei man natürlich einschränken muss, dass diese Gewalt und Zerstörung, die ich zu sehen bekomme, mit Kriegserfahrungen am eigenen Leib in keiner Weise zu vergleichen ist! Aber du hast ja auch Bilder geschrieben und die bekomme ich für meinen Teil doch recht häufig zu Gesicht. Dieses Argument kann ich auf mich gemünzt also nicht nachvollziehen.

Hedning

Ja gut, ich meinte aber tatsächlich Dinge, die man selbst vor Augen gehabt hat, ohne sich ihnen entziehen zu können. Das Wort "Bilder" war da vielleicht etwas irreführend. Nachrichten kann man immerhin ausschalten.

Pinhead_X

Zitat von: Bettwurst am 12 April 2008, 13:40:18
Wenn du meinst, jeder, gebe ich dir nicht ganz recht, denn es gibt schon viele Leute, bevorzugt Frauen  ;) die solche Szenen komplett abstoßen und die sie auch überhaupt nicht sehen wollen. Glaube, dass hier ein Geschlechtereffekt in großem Maße mitspielt. Warum das so ist, verstehe ich aber auch nicht, kann das nur am Testosteron liegen?  :icon_lol:

OK, das mit dem Geschlechterunterschied kann eine Rolle spielen. Ich weiß aber auch nicht warum Männer damit besser umegehn könen als Frauen. Obwohl z.B. meine Freundin auf (blutigen) Horror steht. Überhaupt sitzen auch viele Frauen im Kino beim neusten SAW oder Hills have Eyes auch in Frauen-Cliquen.
We'll never stop, we'll never quit, 'cause we're Metallica!!!
Meine Musik

Sniper 93

13 April 2008, 13:45:09 #37 Letzte Bearbeitung: 13 April 2008, 15:56:17 von Sniper 93
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 12 April 2008, 14:33:00
Die psychologische Erklärung für die Faszination an filmischer Gewalt und die besondere Hingabe männlicher Zuschauer zum Horrorfilm hängt im Wesentlichen mit der Sexualität zusammen. Horrorfilme sind ein leichtes Ventil für unterdrücktes Lustempfinden, sie ermöglichen jene Emotionen von Freimachen, Loswerden, Ausbrechen, die der Rezipient im Normalfall nur in seinen Gedanken und als Ergänzungsstück auf der Leinwand zulassen kann. Die Begeisterung für Splatter und Gore rührt dabei ganz sicher ein stückweit aus sublimierten Empfindungen, die über das Medium - und auch nur dort - einen Ausdruck erlangen. Nicht umsonst werden und wurden Splatter- immer wieder mit Pornofilmen verglichen, da sie ihre Gewaltakzente wie Höhepunkte setzen, auf die man nur wartet und derer sich der Rest im Zweifelsfall unterzuordnen hat. Insbesondere die Faszination für den prüden, konservativen Slasherfilm belegt das: Er stellt eigene Regeln auf, die er durchbricht und schlussendlich wieder herstellt - der Slasherfilm ist sein eigener Aufstand und Ordnungshüter in 90 Minuten, so wie sein Zuschauer für die Dauer des Films unterdrückte Emotionen freilässt, die spätestens mit Beginn der Schlusstitel wieder gebändigt sein dürften. Ganz einfach also: Meines Erachtens dienen Horrorfilme als Ersatzbefriedigung und lassen mitunter Rückschlüsse auf sexuelle Unsicherheit, Regression oder besondere Bedürftigkeit zu. Jeder, der sich davon persönlich überzeugen möchte, sollte einfach mal eine Filmbörse besuchen.

So viel zu meiner eigenen sozialwissenschaftlichen Sichtweise, hier stark verkürzt und vereinfacht dargestellt.


:LOL:

Mal kurz mein Senf dazu. Ein guter Horrorfilm hat mit unterdrücktem Lustempfinden soviel zu tun, wie ein Pornofilm mit unterdrückten Gewaltphantasien (was ja dann sowas wie ein Umkehrschluss zu deiner Theorie wäre). Demnach müssten ich nach jedem härteren Film bock haben, mit 60 Kg Hackfleisch zu poppen.
Das Splatterfilme mit Pornos verglichen werden und zwar unter der These der gesetzten Gewalthöhepunkte als Ersatz für das Ablaichen in Pornos ist ganz interessant und ziemlich haltlos. Jedes Genre hat seine gesetzten Spitzen, seien es Splatter, Explosionen, der Sieg in einem Wettbewerb (Rocky) oder das schnulzige "Frau bekommt den Traumprinz" (Pretty Woman) etc. Demnach würde es für jedes Genre die Assoziation zum Porno - Gewaltporno, Schnulzenporno, Pyromanenporno, Triumphporno - geben.
Deine Art und Weise alles mit unterdrückten und nicht ausgelebten sexuellen Phantasien zu erklären ist ganz witzig, dazu das ganze noch als Sozialwissenschaft zu verhökern, setzt dem Ding die Krone auf. Wobei das wiederum eine gesetzte Spitze ist - so zu sagen der SoziWi-Porno.

Herrlich - eine weltweit millionengroße Community als sexuell unbefriedigten Haufen hinzustellen is schon Klasse. Und dann wundert sich manch ein Sozialwissenschaftler, dass er nur belächelt und bemitleidet, anstelle von ernst genommen wird.


Reimerich Kinderlieb

Was die Leute am Gore so fasziniert, kann ich leider auch nicht beantworten. Nur eine kurze Anmerkung: Erfahrungsgemäß haben gerade Leute, die irgendwelche Alltagsphänomene gerne mit unterdrückten und nicht ausgelebten sexuellen Phantasien erklären, selbst ein anormales Sexualleben.

El_Hadschi

Gore kann auch einen Teil zum realismus des Filmes beitragen. Wenn jemand einen Schuss, oder Schwerthieb abbekommt und dann einfach ohne zu Bluten umfällt, dann sieht dass komisch aus.
"You follow drugs, you get drug addicts and drug dealers. But you start to follow the money, and you don't know where the fuck it's gonna take you."

Lester Freamon

Dr. Schnabel

13 April 2008, 15:06:04 #40 Letzte Bearbeitung: 13 April 2008, 15:10:44 von Dr. Schnabel
Zitat von: Sniper 93 am 13 April 2008, 13:45:09

Deine Art und Weise alles mit unterdrückten und nicht ausgelebten sexuellen Phantasien zu erklären ist ganz witzig, dazu das ganze noch als Sozialwissenschaft zu verhökern, setzt dem Ding die Krone auf. Wobei das wiederum eine gesetzte Spitze ist - so zu sagen der SoziWi-Porno.

Herrlich - eine weltweit millionengroße Community als sexuell unbefriedigten Haufen hinzustellen is schon Klasse. Und dann wundert sich manch ein Sozialwissenschaftler, dass er nur belächelt und bemitleidet, anstelle von ernst genommen wird.



Genau das ist der Punkt. Während meines Lehramtstudiums waren die Sozialwissenschaftler die mit Abstand inkompetentesten und nutzlosesten Akademiker, die mir begegnet sind. Da werden teils völlig an der Praxis vorbei irgendwelche hinterletzten 70er Jahre Theorien bis zum Exzess vertreten, auch wenn die Welt längst weitergezogen ist - weil sie auf Ideologien und entsprechend geartete Träume, gemein wie sie ist, keine Rücksicht nimmt.  :exclaim:

Zitat von: Reimerich Kinderlieb am 13 April 2008, 14:00:03
Was die Leute am Gore so fasziniert, kann ich leider auch nicht beantworten. Nur eine kurze Anmerkung: Erfahrungsgemäß haben gerade Leute, die irgendwelche Alltagsphänomene gerne mit unterdrückten und nicht ausgelebten sexuellen Phantasien erklären, selbst ein anormales Sexualleben.

Interessante Aussage. Das ist vermutlich echt etwas dran. Es sind vielleicht tatsächlich meist diejenigen, bei denen selbst sexuell einiges im Argen ist, die pausenlos über das Thema sexuelle Misstände und Probleme "anderer" reden wollen. So ein Thema muss aber erst konstruiert werden. Wie hier!  :andy:

Ich selbst liebe Gewaltfilme, weil sie mich sozusagen auf urmännliche Weise unterhalten (McKenzie hat hier IMO sehr Wahres angesprochen!). Gewaltdarstellung in Filmen ist für mich überdies eine Form von Kunst - man denke nur an deren Perfektion in Filmen wie der "History of Violence". Das bedeutet aber auch, dass ich an realer Gewalt überhaupt gar nichts auch nur ansatzweise irgendwie unterhaltsam finde. Rotten.com oder "Gesichter des Todes" finde ich abstoßend bzw. langweilig, weil das mit Kunst nichts zu tun hat und obendrein echtes Leiden zum Inhalt hat.
... alias: Der Zerquetscher

Crumby Crumb & the Cunty Bunch

:LOL:
Großartig, der Thread hier :rofl:

Meine Auffassung kurz und in 6 Worten:
Blut ist Ersatzflüssigkeit für Sperma.

Nicht mehr und nicht weniger steckt in Vegas und McKenzies Aussage, und genau das ist auch dieser "Urmännliche" Trieb, den Prof. Dr. Dr. Schnabel so toll findet.
Wenn man weitergeht, kann man daraus auch schließen, daß Frauen die schlucken auch gerne Gore sehen.
Problem gelöst, war das jetzt so schwer? ;)
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

Mr. Blonde

13 April 2008, 18:34:33 #42 Letzte Bearbeitung: 13 April 2008, 18:39:43 von Mr. Blonde 609
Vieleicht eine ziemlich dämliche These, aber ich denke der Grund, warum sich hauptsächlich Männer so an Splatter ergötzen bzw. es vieleicht mehr kaltlässt als Frauen dürfte in unseren Genen liegen. Hört sich vieleicht doof an, aber seit der Steinzeit sind die Männer prädestinert gewesen, zu jagen und das tägliche "Rot-Sehen" dürfte uns wohl für immer verändert haben. Daher werden die brutalsten, perversesten und Abstoßendsten Morde wohl auch von Männern verübt. (Belehrt mich eines Besseren. ;) ) Allerdings dürfte diese Abstumpfung auch erst in etwas späteren Jahren eintreffen, denn im frühen Kindesalter oder im Reifeprozess war wohl ein jeder geschockt/angewiedert von dem, was manche Regisseure so abgeliefert haben. Tja und heute stehen wir drauf. Die Frage "Warum" ist eine sehr tiefgreifende Angelegenheit und dürfte durchaus für eine Doktorarbeit gut sein.  :exclaim:

Warum ich auf G0re stehe, liegt einfach daran, dass ich gezwungenermaßen mit sowas "erzogen" wurde. Vielen Dank an dieser Stelle an meine großen Brüder, die mich im zarten Kindesalter festgehalten und mir gewaltsam für Freddy Krueger die Augen geöffnet haben.  :doof: Bei mir wird da wohl die psychische Komponente eine große Rolle spielen und die Verarbeitung der Kindheitstraumata.

Zitat von: Rügenwalder Sesselmett am 13 April 2008, 15:55:14
Meine Auffassung kurz und in 6 Worten:
Blut ist Ersatzflüssigkeit für Sperma.

Hahaha, zähl' mal lieber nochmal nach.  :LOL:


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Crumby Crumb & the Cunty Bunch

Zitat von: Mr. Blonde 609 am 13 April 2008, 18:34:33
Hahaha, zähl' mal lieber nochmal nach. 

Das Thema wurde schon mal angesprochen und inzwischen wieder gelöscht, vielleicht verstehst Du den Sinn aber auch, wenn Du mal in Ruhe drüber nachdenkst. ;)
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

Mr. Blonde

Zitat von: Rügenwalder Sesselmett am 13 April 2008, 18:59:43
Zitat von: Mr. Blonde 609 am 13 April 2008, 18:34:33
Hahaha, zähl' mal lieber nochmal nach. 

Das Thema wurde schon mal angesprochen und inzwischen wieder gelöscht, vielleicht verstehst Du den Sinn aber auch, wenn Du mal in Ruhe drüber nachdenkst. ;)

Wieso meintest Du Sex? :D


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Seemops

13 April 2008, 21:15:41 #45 Letzte Bearbeitung: 13 April 2008, 22:13:35 von Seemops
Wenn man versucht, Geschlechterunterschiede auf unsere Vergangenheit und Evolution zurückzuführen, sollte einem schon klar sein, dass es lediglich Überlegungen, meist auch reine Spekulationen sind. Man kann nicht mit Sicherheit sagen, wie Frauen und Männer zusammengelebt haben. Und schon gar nicht, ob das überall der Fall war.
Dies sollte man immer im Hinterkopf haben, wenn man die Jäger-Sammler-These herausholt und damit heutige Zusammenhänge erklären will, die ja schließlich auch mit Sozialisation zu tun haben und wahrscheinlicher darauf zurückzuführen sind (jahrhundertelange Erziehung).
Außerdem wirken diese Argumentationen spätestens dann ziemlich linkisch, wenn man über Ausnahmen diskutiert. Dann spätestens sollte auffallen, dass der Mensch vor allem Produkt der Sozialisation und Erziehung ist und eben nur zum Teil Produkt seiner Gene. Aber dieses Thema ist ja nun sehr strittig, es gibt ja immer noch Menschen, die glauben, ein Vergewaltiger erzeugt auch einen Vergewaltiger.

Die Faszination an Gewalt ist ja nun ein sehr breites Thema und damit auch die Faszination an Blut. Immerhin gibt es zahlreiche Belege dafür, dass die Menschheit seit jeher einen Hang zum Quälen als auch einen Hang zum Zugucken hat. Ich kann darauf keine adäquate Antwort geben, aber ich bin sicher, es ist eine Mischung aus vielen Aspekten. Einige wurden ja schon ansatzweise genannt (z.B. dass sich hier der menschliche Körper auflöst usw. oder der Zusammenhang von Erotik und Blut).
Ich denke aber, hier spielt, wie immer, auch die Tatsache mit rein, dass der Mensch hier zuguckt und sich eine Geschichte erzählen lässt. Der Mensch war schon immer sehr affin hinsichtlich Geschichten. Ob sie einer oralen Kultur angehören, wie bis zum Mittelalter, oder ob sie sich in Film, Kunst und Literatur niederschlagen, spielt dabei überhaupt keine Rolle. Dabei spielen und spielten immer Aspekte eine Rolle, die womöglich in einem normalen Leben nicht stattfinden.
Allgemein will ich jetzt damit schließen, dass der Mensch seit jeher eine Faszination an Gewalt findet, ob selbst ausgeübt oder nur zugeschaut. Gewalt ausüben hat aber etwas mit der Affinität von Macht zu tun, die ja mit der Gewalt einhergeht und besonders eingehend demonstriert werden kann. Bei Gewalt zugucken schwankt eben zwischen Ekel und Faszination. Warum das so ist, müsste näher geprüft werden. Ich finde schon, dass hier einige interessante Aspekte genannt wurden. Und sicherlich ist auch Erziehung und Sozialisation dafür entscheidend. Diese sollte man aber individuell betrachten, wie ich meine, denn sonst kommt man wieder zu Urteilen, wie Frauen gucken das nicht, weil sie mit Barbies spielen und immer wieder eingeredet bekommen, dass sie lieber Romantikkomödien gucken oder weil sie früher Beeren gesammelt haben. Eher in der individuellen Erziehung und Erfahrung des Menschen liegt da der Schlüssel, will man etwas über Sozialisation erklären. Eine Frau kann eben auch mit Splatter aufwachsen.
Nun ja, vielleicht kann ich ja später noch einige Ansätze für eine Antwort geben. Ich denke aber, man sollte nicht aus den Augen verlieren, dass sie vielfältig ist.

Edit: Dass Männer häufiger zu Gewaltverbrechen neigen, liegt wohl am Testosteron. Wenn der T-Spiegel bei Frauen erhöht ist, neigen auch sie eher zu Gewalt. Das ist nachgewiesen. Frauen haben eben einen schwankenen Hormonspiegel, etwas, das sich Männer nicht vergegenwärtigen, aber sie kennen das eben auch nicht. (Sollte man(n) immer bedenken. Nur so als Tipp im Umgang mit Frauen, aber bitte nicht abwertend begreifen oder verwenden "ach, das sind wieder die Hormone" und damit z.B. das Gesagte herabwürdigen als nicht ernst zu nehmen). Dass aber Gewalt ebenfalls noch andere Ursachen hat (denn nichts ist irgendwie einfach zu erklären), zeigt sich besonders bei den immer aggressiveren jüngeren Frauen, die sich zuweilen sogar zusammenrotten und zuschlagen. Hat etwas damit zu tun, dass Gewalt auch eine Art von Konfliktlösung und Gefühlsausdruck ist, aber leider eben jene, die man eigentlich nicht anerzogen bekommt. Wenn man zuschlägt, weiß man häufig nicht weiter. Weiterhin neigen durchaus viele Frauen dazu, ihren Partner zu schlagen (häusliche Gewalt liegt bei fast 50 % bei den Frauen), was womöglich auch etwas mit Macht zu tun haben dürfte. Soviel dazu.
"Ford - ich glaube, ich bin ein Sofa!"

psychopaul

Weise Worte, aber das
ZitatHat etwas damit zu tun, dass Gewalt auch eine Art von Konfliktlösung und Gefühlsausdruck ist, aber leider eben jene, die man eigentlich nicht anerzogen bekommt.
sehe ich nicht so, denn Gewalt als Konfliktlösungsmittel ist oft eben schon anerzogen und das Nachahmen von Verhaltensweisen spielt bei dieser Thematik schon auch eine gewichtige Rolle.
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Three little devils jumped over the wall...

Seemops

Zitat von: Bettwurst am 14 April 2008, 00:02:42
Weise Worte, aber das
ZitatHat etwas damit zu tun, dass Gewalt auch eine Art von Konfliktlösung und Gefühlsausdruck ist, aber leider eben jene, die man eigentlich nicht anerzogen bekommt.
sehe ich nicht so, denn Gewalt als Konfliktlösungsmittel ist oft eben schon anerzogen und das Nachahmen von Verhaltensweisen spielt bei dieser Thematik schon auch eine gewichtige Rolle.

Ich meinte damit eigentlich - und ich habe mich in der Tat sehr missverständlich ausgedrückt -, dass man eigentlich solche Konfliktlösung nicht anerzogen bekommen sollte. Also, ich meinte das, was du eben auch meinst ;)
"Ford - ich glaube, ich bin ein Sofa!"

psychopaul

achso, eh, naja, beim Antworten hab ich mir dann auch schon sowas ähnliches gedacht, dass du das so..usw..  :icon_mrgreen: weil der Rest deines Beitrags ja sehr viel Sinn ergeben hat.  ;)  :icon_cool:
Filmblog
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Hasenbein

"Violence in movies represents the force of life. A birth is violence. The blood, that is pressed through our body is violence."
(Jodorowsky, rekonstruiert aus meinem Gedächtnis, Abweichungen möglich)
Das Problem am Buch Eibon ist, dass alle nur die erste Seite lesen. Sonst würden sie das "große Geheimnis" kennen.

Grusler

16 April 2008, 06:12:17 #50 Letzte Bearbeitung: 16 April 2008, 06:46:43 von Grusler
Ich finde, Gewalt im Film zu zeigen hat verschiedene Gründe.

Hier geht es ja um die Filme, die explizites, blutiges Treiben zeigen, also um Gore-Filme, die Gewalt selbstzweckhaft benutzen, damit sich der Zuschauer daran ergötzen kann.

Ich sehe es ähnlich wie viele hier, uns Menschen liegt Spass an Gewalt(ausübung) von Natur aus im Blut. Das schlummert in jedem von uns und ist auch mM nach nicht geschlechtsabhängig. Daß der heutige "normale" Mensch diesen sadistischen Trieb nicht einfach so auslebt, liegt ganz sicher an der Sozialisierung. Er wurde generell weg konditioniert, ins Unterbewusste verbannt. Aber wie das so mit dem Unterbewussten ist, manchmal kommt es eben an die Oberfläche, was viele Ursachen haben kann. Passiert nicht bei allen, aber offensichtlich bei sehr vielen Menschen, verschieden stark ausgeprägt, früher oder später. Und dann kommt es drauf an, wie sich die Sache entwickelt, die einen werden zu Sadisten oder zu Lustmördern, andere schauen Gore-Filme, alle holen sich den "Funsplatter-Kick" ab. Gore-Filme geben einem praktisch die Möglichkeit diesen Sado-Trieb (begrenzt) auszuleben, OHNE dafür die gesellschaftlichen Konsequenzen zu tragen.



ROCK 'N' ROLL WIRD NIEMALS STERBEN, IHR SCHEISSER!
 -Rollie LeBay


Ko(s)misches Sein.

Roughale

Sorry, aber aus dem ansatzwweise interessanten Thema ist ja nun hahnebüchener Quatcsch geworden, also bitte, immer dieses ganze reininterpretieren, irgendwo hört es doch auf, oder. Ich habe zumindestens nach meinen Zombiefilmen mit 14 keine Änderungen an meinem Sexualverhalten feststellen können, also ist das Quatsch ;)

Ich halt es da wie McHolsten (nicht zu fest :rofl:) und gewinne auch an der handwerklichen Leistung eines schönen Effekts, daher kann ich auch mit moderneren Sachen im digitalen Zeitalter eher weniger anfangen, lieber ein schön zu erkennender latexkopf der zerplatzt alsd nachträglich reingerechnetes CGI Blut...

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Hedning

Zitat von: Roughale am 16 April 2008, 12:02:46
Sorry, aber aus dem ansatzwweise interessanten Thema ist ja nun hahnebüchener Quatcsch geworden, also bitte, immer dieses ganze reininterpretieren, irgendwo hört es doch auf, oder. Ich habe zumindestens nach meinen Zombiefilmen mit 14 keine Änderungen an meinem Sexualverhalten feststellen können, also ist das Quatsch

Dieses sogenannte "reininterpretieren" ist die einzige Möglichkeit, über diese unreflektierte "Gore is halt geil"-Mentalität hinwegzukommen und die ganze Sache mal zumindest ansatzweise zu hinterfragen. Gedankenlos Filme zu konsumieren, in denen es schön kracht und splattert, ist ja noch erlaubt, aber arrogant dies als den einzig richtigen Weg hinzustellen und Versuche des Hinterfragens als hanebüchen zu bezeichnen (ohne dafür eine Alternative anzubieten), finde ich indiskutabel.

Mr. Krabbelfisch

So, hab gerade mal grob 2 Seiten mehr oder weniger Müll gelöscht. Danke. Wer keinen Bock auf diese Disskussion hat, der bleibe ihr bitte fern. Wer ein Prob damit hat das ich hier gelöscht habe, der schicke mir eine PM. Wer meint das das hier ein lächerlicher Thread ist, der starte erst mal selber ein interressantes Thema!

MFG
"Our games are not designed for young people. If you're a parent and buy one of our games for your child you're a terrible parent.
We design games for adults because we're adults." - Lazlow Jones (Developer Red Dead Redemption)

Roughale

Ich kann die Zensur ja verstehen, aber auch wenn es etwas wild abging, entstand doch eine kleine Diskussion und ich fand es ansatzweise nicht ganz uninteressant, nun ist der Thread leider eher tot - unblutig dahingegangen ;)

Das Thema ist halt wirklich sehr schwierig zu handhaben, auf der einen Seite das Psychologisieren, das andere nicht so hinnehmen können, das war zu erwarten. Dass es Grundsatzcharakter hat, ist auch klar, oder?

Ich möchte aus meiner Sicht sagen, dass der Quatsch der hier einfloss nicht aus Disrespekt deines Threads entstand, ich fand, dass er die Diskussion ein wenig weiterführte und auch Spass gemacht hat, aber das ist ja im Internet immer ein Problem - Spass wird immer gleich negativ ausgelegt, leider auch hier - schade! Man sollte nicht immer alles so ganz ernst nehmen, da kommt man schon etwas besser voran, es klappt nicht immer, aber hier fand ich es nicht schlecht - aber ebenso wie Gore ist das auch Geschmacksache...

Also sorry für die Ausbrüche, hoffen wir mal, dass der Thread wiederbelebt werden kann, weiss wer, wo Herbert West sich gerade rumtreibt? ;)

esta es la mejor mota
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Fräulein millas Gespür für den Flush

@Roughale: Ich bin ja auch imemr für nen kleinen Spam zu haben  ;) , aber der Thread wurde absolut unlesbar und die "Diskussion" absolut hirnrissig.

Und was find ich so toll an Gore ?

Hmm, irgendwie ist es für mich auch immer ein Austasten der eigenen Grenzen.
Wie realistisch haben es die Macher hinbekommen ? Kann ich mir das wirklich noch anschauen oder muss ich mich abwenden ?

Natürlich verschiebt sich die Grenze mit der Zeit und dem was man bereits gesehen hat.

Das letzte mal weggeschaut habe ich z.B. bei Re-Animator, bei der Szene wo das Gehirn seziert wird.
Es wirkt für mich also nicht nur der Effekt selber, sondern es kommt zusätzlich auf das Szenario an. Wenn ein übernatürlicher Killer schnetzelt, haben die Effekte es wesentlich schwerer mich zu schockieren, als wenn diese in einem realistischen, für mich plausiblem, denkbaren Umfeld stattfinden.

Also nochmal abschliessend, das Tolle am Gore ist für mich die Grenzerfahrung.  :icon_mrgreen:

Am heftigsten gewunden hab ich mich in letzter Zeit allerdings bei einer Szene wo gar nicht direkt gegoret wurde. Nämlich die K.-Szene in Hard-Candy.
Der eigene Kopf ist also immer noch der größte Gore-Meister.  :icon_eek:  :icon_lol:
"Ist denn die ganze Welt verrückt geworden? Bin ich denn hier der einzige Idiot, dem Regeln noch was bedeuten?"

Zitat von: Dr. Sigi Fraud
Ich habe den Rassismus endgültig besiegt.

Roughale

@milla: Akzeptable Sichtweise, Spam ist eklig - daher passt es doch dfast ;)

Was auf jeden Fall damals wichtig war, als ich mit den Gorefilmen anfing, so mit 13/14 war die verdammte Neugier, mein bester Schulkamerad (nun bin ich Pate seines ältesten Sohnes!) hat 2 Brüder, 4 und 8 Jahre älter, die haben uns immer aufgezogen mit den Filmen, die wir nicht sehen durften - der Weisse Hai - keine Chance, dafür der Weisse Büffel :rofl: Dann aber habe ich mir entweder Dawn oder Voodoo zuerst angesehen und es artete in eine Art Mutprobe aus, wer bleibt länger standhaft und sackt nicht hinter die Sitzlehne der Vorderreihe, ich weiss noch, dass ich beim ersten recht oft sackte, beim zweiten hatte ich Spass das bei meinem Kumpel zu beobachten, denn das war dann sein erster. Der Thrill blieb irgendwie eine Weile erhalten, daher ging ich gerne in solche Filme, nur nahm der Schock immer mehr ab, leider...

esta es la mejor mota
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Rollo Tomasi

18 April 2008, 12:16:57 #57 Letzte Bearbeitung: 18 April 2008, 12:26:58 von Rollo Tomasi
So, dann geb ich hier auch mal meinen Senf dazu, obwohl ich Gore gar nicht so toll finde.  :doof:

Erst mal wollte ich noch was zu dem sagen, was jetzt gelöscht ist:
Der Vorwurf lautete ja, dass es sich hierbei um eine Grundsatzdiskussion handeln würde.
Das stimmt ja eigentlich nicht, denn der Thread begann mit einer einfachen Frage: Was ist so toll an Gore?
Von Interesse war also von Vorneherein nur ein Meinungsaustausch.
Und ich finde, das sehr viele interessante Beiträge dabei herausgekommen sind.

Und wenn es so viele unnütze Diskussionen dieser Art gegeben hat, warum fängt damit dann ausgerechnet ein Forenmoderator, ein Alteingesessener an?
Außerdem finde ich bemerkenswert, dass gerede einer, der schon lange dabei und sicher auch ein Fan von Gore ist, anfängt, darüber nachzudenken, warum er Gore so gut findet.
Da ist jemand zur Selbstrefelexion fähig.
Andere scheinen das nicht zu sein.

Und die Begründung, dass man sich Gore wegen der Abwechslung anschaut, scheint mir vorgeschoben.
Denn es ist sicher nicht soooo normal, sich einen Gore-Film zu Abwechslung mit Zeichnentrick oder Liebeskommödien anzusehen.
Das ist irgendwie nicht so einfach vergleich- oder austauschbar, oder?

Zum Thema:

Von allem, was ich bisher hier gelesen habe, trifft das erste Posting von McKenzie

Zitat von: McKenzie am 12 April 2008, 12:56:53
Es ist zwar keine angenehme Wahrheit, aber der Hauptgrund liegt m. E. ganz unverklärt in der Faszination, der mutwilligen Zerstörung des menschlichen Körpers, diesem unsagbaren Vorgang, aus sicherer Distanz zuzusehen, zu beobachten, wie er sich in organische Fragmente und rote Flüssigkeit auflöst, wie sich die saubere und vertraute Anordnung von Gliedern und Organen in Matsch verwandet, deformiert und verändert wird - in einer Art und Weise, wie man sie sonst kaum zu Gesicht bekommt, auch nicht in Anatomie-Videos. Der Mensch sucht nach Nervenkitzel, und alles unbekannte und gefährliche stellt diesen im Übermaß zur Verfügung - daher ist Gore so besonders faszinierend. Im Hinterkopf transferiert man diese Vorgänge fiktiv dann doch auch in die eigene Realität was ein besonders wohliges Schaudern auslöst.

meine Meinung dazu am besten.

Die Begründungen, die sich auf die Evolution oder auf sexullle Störungen, scheinen mir nicht wirklich treffend.
Und die Begründung, man sehe sich das nur an, weil man die Effekte so toll findet, klingt für mich wie eine Ausrede.
Auf der anderen Seite ist das natürlich eine Möglichkeit, das Gesehene nicht so nah an sich rankommen zu lassen.

Meiner Meinung nach spielt die Faszination von Gewalt eine entscheidende Rolle.
Man sitzt vor solchen Szenen mit einer gewissen Fassungslosigkeit und ist beindruckt von der Überschreitung von Grenzen, von dem Brechen von Tabus.
Dabei ist es leichter, Gore zu konsumieren, als realistische Gewalt, denn die Effekte sind manchmal so schlecht, dass sie leicht als solche erkennbar sind, die Darstellung ist unfreiwillig komisch, so dass sich leichter eine Distanz aufbauen lässt.
Die Darstellung von realistischer Gewalt (Beispiel: Irreversible) ist da schon schwerer ertragbar.

Eine andere Bergündung könnte sein, dass man mitreden will.
Man will von sich sagen können, ich hab schon alles gesehen und mich kann nix mehr schocken, ich bin hart im Nehmen.
Solche Sätze habe ich witzigerweise auch in diesem Thread gelesen, meine ich.

Hinzu kommt noch der Reiz des Verbotenen, etwas zu sehen, was nicht erlaubt ist.

So, das waren meine 5 Cent dazu ...
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

Eric

Zitat von: Rollo Tomasi am 18 April 2008, 12:16:57
Und die Begründung, dass man sich Gore wegen der Abwechslung anschaut, scheint mir vorgeschoben.
Denn es ist sicher nicht soooo normal, sich einen Gore-Film zu Abwechslung mit Zeichnentrick oder Liebeskommödien anzusehen.
Das ist irgendwie nicht so einfach vergleich- oder austauschbar, oder?

Tach Rollo,
doch, MEINER Meinung nach ist es sehr gut "austauschbar". Schließlich siehst du dir ja auch nicht nur die härtesten Kracher an. In deiner "Privatvideothek" finden sich doch bestimmt auch Filme wie FINDET NEMO oder DIE BLECHTROMMEL. Oder? ;o)

Und warum findet man sie da? Weil man gerne Abwechslung hat. (Bsp: Ich LIEBE Pizza, ABer jeden Tag? Das würde ich maximal zwei Wochen durchhalten. Ok, drei Wochen ;o) )

Der Mensch ist von Gewalt fasziniert. Und zwar JEDER Mensch. Nur äusserst sich diese Faszination bei jedem Menschen unterschiedlich.
(Brot uns Spiele im alten Rom. Das Vorbeifahren an einer Unfallstelle, ...)

Für MICH persönlich sind es alles nur Filme. Daher sind sie für MICH persönlich auch alle austauschbar. (Stand u.a. in meinen gelöschten Postings)

Ich kann Hanselel zum Teil verstehen. Früher hat mich filmische Gewalt extrem fasziniert, zwischen meinem 14. und 18 Lebensjahr, in der Zeit habe ich alles gesehen was ich auch nur irgendwie käuflich erwerben konnte ("Bernd"-Plattformen gab es zu dieser Zeit noch nicht, wo man noch den TelefonHÖRER auf so n Dingens legen musste ;o) )

Mittlerweile fasziniert mich HANDLUNG mehr als F/X. Schließlich hat man sowieso schon alles mal gesehen. Da lockt mich ein "platzender Kopf" nicht mehr hinterm Kamin hervor.

Das hat in MEINEM Fall auch nichts mit einer eventuellen "Abstumpfung" gegenüber filmischer Gewalt zu tun, sondern eher damit, dass ich meine Zeit (was Filme betrifft) sinnvoller gestalten möchte als noch zu "Spladder-Kiddie Zeiten".

Hugh, ich habe gesprochen.
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

Rollo Tomasi

Zitat von: Eric am 18 April 2008, 12:45:19
Tach Rollo,
doch, MEINER Meinung nach ist es sehr gut "austauschbar". Schließlich siehst du dir ja auch nicht nur die härtesten Kracher an. In deiner "Privatvideothek" finden sich doch bestimmt auch Filme wie FINDET NEMO oder DIE BLECHTROMMEL. Oder? ;o)

Tach auch!

In der Tat, die habe ich tatsächlich beide im Regal stehen!
Bin überrascht! :-)

Gut, dann mal ein Beispiel zur meiner Meinung nach nicht gegebenen Austauschbarkeit!
Stellen wir uns mal vor, Du hast Verwandte und Bekannte zu Besuch.
Und es kommt die Idee auf, wieder gemeinsam einen Film zu schauen, wie vor einigen Wochen schon mal.
Und du stellst Dich dann vor Dein Regal und sagst, na ja, das letzte Mal haben wir uns ja "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" angesehen, dann schlag ich für heute mal "Ein Zombie hing am Glockenseil" vor???
Das würdest du machen?
Weil, ist ja egal, sind ja nur Filme und die sind austauschbar!

Zitat von: Eric am 18 April 2008, 12:45:19
Und warum findet man sie da? Weil man gerne Abwechslung hat. (Bsp: Ich LIEBE Pizza, ABer jeden Tag? Das würde ich maximal zwei Wochen durchhalten. Ok, drei Wochen ;o) )

Der Mensch ist von Gewalt fasziniert. Und zwar JEDER Mensch. Nur äusserst sich diese Faszination bei jedem Menschen unterschiedlich.
(Brot uns Spiele im alten Rom. Das Vorbeifahren an einer Unfallstelle, ...)

Da stimme ich dir voll zu!
Das war ja auch Teil meiner Begründung.

Zitat von: Eric am 18 April 2008, 12:45:19
Für MICH persönlich sind es alles nur Filme. Daher sind sie für MICH persönlich auch alle austauschbar. (Stand u.a. in meinen gelöschten Postings)

Ich kann Hanselel zum Teil verstehen. Früher hat mich filmische Gewalt extrem fasziniert, zwischen meinem 14. und 18 Lebensjahr, in der Zeit habe ich alles gesehen was ich auch nur irgendwie käuflich erwerben konnte ("Bernd"-Plattformen gab es zu dieser Zeit noch nicht, wo man noch den TelefonHÖRER auf so n Dingens legen musste ;o) )

Mittlerweile fasziniert mich HANDLUNG mehr als F/X. Schließlich hat man sowieso schon alles mal gesehen. Da lockt mich ein "platzender Kopf" nicht mehr hinterm Kamin hervor.

Das hat in MEINEM Fall auch nichts mit einer eventuellen "Abstumpfung" gegenüber filmischer Gewalt zu tun, sondern eher damit, dass ich meine Zeit (was Filme betrifft) sinnvoller gestalten möchte als noch zu "Spladder-Kiddie Zeiten".

Hugh, ich habe gesprochen.

Ja, so geht es mir auch, man hat einfach kein Interesse mehr daran.
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

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