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The Bourne Legacy - Das Bourne Vermächtnis (Teil 4)

Begonnen von Tito, 10 Januar 2009, 16:09:16

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StS

Damon and Renner to Team Up in Fifth Bourne Movie?
Source: Empire, June 27, 2012

Empire talked to The Bourne Legacy director/co-writer Tony Gilroy, producer Frank Marshall and star Jeremy Renner.

Renner told the magazine that his character, Aaron Cross, is "coming from a completely different background to Jason [Bourne]. He knows exactly who he is; he signed up to this...He wants to be part of a team. I can tell you he was in the military then he joined the [program]. He's a person who wants to be part of something... to have a sense of purpose. But then it's taken away."

Marshall, however, dropped the more interesting bit: "You see there are several different [programs] in the movie with different skill sets. All possibilities are open. My dream is that in the next one we see Matt and Jeremy team up."
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Teppi

Ich persönlich bin großer Fan der direkten Bourne Trilogie. Allen voran Teil 2 und 3 erachte ich dank der intensiven Inszenierung von Greengrass für Glanzstücke des Action-Thriller-Genres.

So gut wie alles, was die Streifen mit Matt Damon auszeichnete, geht beim Spin Off gehörig in die Hose:

Das Drehbuch ist in meinen Augen einem Desaster nahe. Zu Beginn schaute alles vielversprechend aus, da die Verknüpfungen mit Teil 3 gekonnt in das Szenario einführen. Doch leider verliert sich die Geschichte in lahmarschigen Gelaber. Dauernd wartet man mit Erklärungen und Enthüllungen auf, von denen ich eigentlich gar nichts wissen wollte.
Spoiler: zeige
Dass Rachel Weisz uns erstmal lang und breit erklärt, was genau mit den Supersoldaten angestellt wurde, entmystifiziert den Stoff ein gutes Stück. Zudem wird mit neuen Geheimprogrammen um sich geworfen, als gäbe es sie im Sonderangebot.
Allerlei Antworten auf Fragen, die ich mir nie gestellt habe. Wo früher stets Vollgas gegeben wurde, agiert man nun mit stark angezogener Handbremse.

Die Anlage der Figuren gefiel mir ebenfalls nicht wirklich. Jeremy Renner ist ja ein sympathischer Kerl, passt mit seiner etwas lockereren Art aber eher in Mission:Impossible. Das kühle Charisma eines Matt Damon fügt sich besser in den ruppig-realistischen Charme der Bourne-Reine ein. Richtig übel fand ich Rachel Weisz' nervtötend-naive Figur.
Spoiler: zeige
Ein Wunder, dass die beiden bei ihrem hysterischen Gekreische nicht sofort aufgeflogen sind. Aber naja, die Geheimdienste scheinen diesmal eh auf Sparbetrieb zu laufen - vom allwissenden und daher bedrohlichen CIA-Apparat war diesmal nichts zu spüren. Nun, die kompetenten Köpfe waren wohl noch auf der Suche nach Bourne...


Die wenigen Action-Szenen reißen da auch nicht mehr allzu viel raus. Die Gefechte und Verfolgungen (vor allem das Finale) sind nett inszeniert, reichen aber nicht ganz an frühere Glanztaten heran. Immerhin:
Spoiler: zeige
Mit Alaska und Manila gibt's wieder ein paar nette Handlungsorte abseits der Hollywood-Standards. Dass diesmal die Bourne-typische Europa-Tour ausfällt, ist natürlich ein ganz und gar subjektiver Kritikpunkt ;->.
Einige dürfte es freuen, dass die Kamera in ruhigen Szenen nun statischer ausfällt. Für mich unterstreicht das aber nur erneut das eher schnarchige Tempo des Streifens.

In meinen Augen ist die Bourne Trilogie so und so in sich abgeschlossen, da kann dieses enttäuschende Spin Off auch nichts dran ändern. Unnötig ist es aber allemal.

4/10 Punkte


Zum Vergleich meine anderen Wertungen:
Bourne Identität: 8/10
Bourne Verschwörung: 9/10
Bourne Ultimatum: 10/10

Roughale

Komisch, hat den noch keiner gesehen?

Ich fand ihn gut, Renner macht seinen Job gut und auch die Weisz hat mir gut gefallen, besonders als sie die Hocky Mum Verkleidung hatte :king: Bei den Actionszenen gab es zwar teilweise wieder das für mich schwer erträgliche Stakkato-Geschneide, aber dies und die Wackelkamera hielt sich eigentlich uin Grenzen. Ich kam am Ende zu dem Schluss, dass da ruhig eine neue Trilogie draus gestrickt werden darf - 9/10

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

McClane

Das mangelnde Echo spiegelt hoffentlich das Desinteresse an der unmotivierten Beutelschneiderei, die leider viele der Elemente missen lässt, die die Vorgänger auszeichneten. Der unterschiedliche Agentenansatz ist eine gute Idee (der blitzgescheite Improvisationskünstler Jason Bourne im Gegensatz zum länger planenden, weil geistig langsameren Aaron Cross), doch bekommt das Konzept des pillenschluckenden Superagenten dem Film nicht gut: Zum einen ist es vor allem da, damit Cross nicht direkt untertaucht, zum anderen macht es aus der Heldenfigur eine Pillenabhängigen, dessen Geschrei nach seinen Wundermitteln an einen Junkie auf der Suche nach Crystal Meth erinnert und dementsprechend unfreiwillig komisch ist. Die Geschichte ist ebenso 08/15 wie die Inszenierung, die das reizvolle Mittendrin-statt-nur-dabei-Feeling der Vorgänger ignoriert, die Action ist okay, haut die beste Szene aber schon in der Mitte raus, wenn in und um Weiszs Haus gekämpft wird (nette Plansequenz inklusive). Ein Ausfall dagegen ist der Superagent, gegen den Cross antritt, dem im Gegensatz zu den Vorgängern gibt es einen Spy vs. Spy Nahkampf (sonst immer die Actionhighlights) und der Gegner scheidet hier fast schön lächerlich simpel aus. Immerhin: Der Film ist okay gemachte Standardkost, in den Actionszenen ganz gut gelungen und mit reizvollen Alaska-Aufnahmen zu Beginn, aber das war es auch. Da fand ich selbst manches Bourne-Imitat (z.B. "Safe House") unterhaltsamer. Knappe 5/10
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

cyborg_2029

Fand auch dass der Film ein lauwarmer Bourne-Aufguss war. In über 2 Stunden hatte man nicht wirklich ein spannende Geschichte zu erzählen. Zu viel Blabla und zu wenig Interessantes. Die Darsteller spielten gut, konnten aber nicht viel aus ihren Figuren herausholen. Somit eindeutig ein Mangel im Drehbuch. Cross war einfach zu normal und langweilig, im Gegensatz zu Bourne, bei dem man immer mitfieberte. Actionmäßig gab es auch nicht wirklich viel zu sehen, Handgemenge reichte nicht über "schnell ein paar Wachen ausschalten" hinaus, nicht mal einen würdigen Gegner gab es. Außerdem war viel zu lange nichts los, die erste eineinhalb Stunde zog sich doch arg. Die lange Verfolgungsjagd am Ende konnte da auch nichts mehr reißen. Zwar gab es paar nette Stunts, aber was wirklich Neues wie in den anderen Bourne-Teilen gab es nicht zu sehen. Solide Unterhaltung mit schönen Locations. Für Bourne zu langweilig. 6/10
Lebensweisheiten 101: "Wenn Du einmal damit anfängst, dann kniest Du nur noch."

lastboyscout

Wow, das haette ich jetzt wirklich nicht erwartet.
Ich seh Jeremy Renner sehr gerne in Actionrollen, jedoch hoert sich das hier dann doch schon extrem ernuechternd an.  :icon_sad:
I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
http://www.dvdprofiler.com/mycollection.asp?alias=lastboyscout

cyborg_2029

Renner kann man auch keinen Vorwurf machen, das Drehbuch hat einfach in Sachen Story und Charaktere völlig versagt. Sehe ihn ja auch gern und hatte deshalb im Vorfeld ein gutes Gefühl bei dem Film. Auch bei Tony Gilroy hatte ich mir keine Sorgen gemacht. Deshalb um so trauriger.
Lebensweisheiten 101: "Wenn Du einmal damit anfängst, dann kniest Du nur noch."

Teppi

Zitat von: McClane am 21 September 2012, 13:13:13
Da fand ich selbst manches Bourne-Imitat (z.B. "Safe House") unterhaltsamer. Knappe 5/10

Das möchte ich unterschreiben. Auch wenn "Safe House" an sich nur ein "Bourne"-Klon war, hat er diese Funktion ziemlich gut erfüllt. Besser gut kopiert, als schlecht blabla...

Beim Spin Off hingegen fehlen die Trademarks der Reihe (intensive Inszenierung mithilfe hyperaktiver Handkamera und schneller Schnitte, hohes Tempo bei Story und Schauplatzwechsel) jedoch größtenteils.
Hätte man den Film einfach etwas umgeschrieben und unter anderem Namen veröffentlich, wäre meine Enttäuschung sicher nicht so groß gewesen. Da die Story eh nicht wesentlich bereichert wurde (im Gegenteil; auf einer Filmkritik-Seite wurde mal der passende Vergleich mit den Midi-Chlorianern aus Episode 1 gezogen...), wäre das nichtmal weiter tragisch gewesen.

RoboLuster

23 September 2012, 02:14:48 #39 Letzte Bearbeitung: 23 September 2012, 02:21:20 von RoboLuster
Intensive Inszenierung mithilfe hyperaktiver Handkamera und schneller Schnitte, hohes Tempo bei Story und Schauplatzwechsel. Das war ja für einige die Kritikpunkte überhaupt bei Bourne.^^  Aber stimmt schon, das gehört schon dazu, ohne das kann man wirklich auch was anderes drehen, keinen Bourne Film. Das ist doch echt nur noch einfallsloses Auspressen bis zum letzten Cent. "Hey, lasst uns einen Bourne Film drehen ohne Bourne und ohne intensive Inszenierung mithilfe hyperaktiver Handkamera und schneller Schnitte, ohne hohes Tempo bei Story und Schauplatzwechsel, das mochten einige damals nicht."


Aber ist der Film echt so schlecht, oder geht er als "eigenständiger" Film trotzdem noch?
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Mr. Blonde

Kurze Frage. Lockt der Film nicht sogar im Trailer mehrfach mit Jason Bourne? "Wir haben Jason Bourne gefunden" oder sowas in der Art? Damit will man wohl sicherstellen, dass genug Leute in den Film gehen, in der Hoffnung, man würde Matt Damon doch noch sehen.


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Teppi

Zitat von: RoboLuster am 23 September 2012, 02:14:48
Das war ja für einige die Kritikpunkte überhaupt bei Bourne.^^

Das mag sein, für mich machte es halt den besonderen Reiz der Reihe aus. Die Punkte bezüglich der Inszenierung kann man ja noch verschmerzen (bzw. es wird manche sogar freuen), aber dass aus der nun sehr geschwätzigen Geschichte jegliches Tempo genommen wurde, das geht gar nicht bei einem Bourne.

Zitat von: RoboLuster am 23 September 2012, 02:14:48
Aber ist der Film echt so schlecht, oder geht er als "eigenständiger" Film trotzdem noch?

Inszenatorisch und darstellerisch mag er sehr solide sein, wenn man nicht meine hohen Erwartungen ansetzt. Inhaltlich bleibt es eine laberlastige Chose, in der viel geredet, aber wenig erzählt wird.

Zitat von: Mr. Blonde am 23 September 2012, 02:43:47
Kurze Frage. Lockt der Film nicht sogar im Trailer mehrfach mit Jason Bourne? "Wir haben Jason Bourne gefunden" oder sowas in der Art? Damit will man wohl sicherstellen, dass genug Leute in den Film gehen, in der Hoffnung, man würde Matt Damon doch noch sehen.

Anfangs stellt der Streifen ja sogar einige schöne Parallelen zu Teil 3 her. Nur werden diese Ansätze dann fallen gelassen.
Spoiler: zeige
Wer sich wenigstens Infos über Bournes Verbleib erhofft, guckt in die Röhre. Die bereits bekannten Gesichter werden nochmal gezeigt, deren Geschichte aber nicht oder nur minimal (im Fall von Joan Allen's Pam Landy) weitergesponnen. Man zaubert lieber noch ein paar weitere Geheimprogramme aus dem Hut und knüpft da an.
Auf mich wirkte das alles recht beliebig und lieblos.

StS

Nach dem kompetenten 2002er Action-Thriller ,,the Bourne Identity" von Doug Liman und seinen zwei überragenden Fortsetzungen ,,the Bourne Supremacy" (2004) und ,,the Bourne Ultimatum" (2007), welche beide von Paul Greengrass in Szene gesetzt wurden und nicht zu Unrecht als ,,absolute Genre-Highlights" gelten, entschied man sich in Hollywood im Folgenden dazu, die Franchise auch ohne ihrem Hauptprotagonisten (Jason Bourne) fortzuführen, u.a. da Greengrass und sein Star Matt Damon ,,eine Rückkehr" jeweils abgelehnt bzw. ausgeschlagen hatten – und so übernahm der bisherige Drehbuchautor der Franchise (Tony Gilroy) den Regieposten und realisierte eine sich parallel zu den vorherigen Werken entfaltende Geschichte mit einem anderen Agenten im Mittelpunkt: Aaron Cross, verkörpert vom ,,gerade recht angesagten" Jeremy Renner...

Die Probleme von ,,the Bourne Legacy" sind relativ deutlich – u.a ist Cross nicht halb so interessant wie Bourne, ist Gilroy kein gestandener Filmemacher vom Kaliber eines Paul Greengrass´ und fehlt es seinem Skript am nötigen ,,Hook" und ,,eigenständigen Reiz". Dass die Geschehnisse der ersten Filme hier mit einem zusätzlichen Maß an Background versehen werden, ist vollkommen in Ordnung so, an sich aber nur ,,bedingt aufregend" – was ebenfalls auf die Plot-Aspekte zutrifft, die sich um Cross und seine (übrigens von Rachel Weisz passabel gespielte) ,,Mitgejagte" ranken. Letzterer ,,Handlungs-Block" ist eher schlicht geartet und lässt sich im Prinzip wie folgt zusammenfassen: Cross bemüht sich, an seine ,,Medikamente" heranzukommen, während böse Geheimdienstler ihn zu finden und auszuschalten versuchen. Das war´s. Leider ,,etwas wenig" für meinen Geschmack...

Ohne klarem Anfang – die Suche nach Bourne läuft bereits zu Beginn des Films, Cross gerät nur durch eine daraus resultierende ,,Aktion" in den Fokus – sowie frei eines konkreten Endes mutet das Ganze bloß wie eine Art ,,typisches mittleres Kapitel" an. Klasse wäre allerdings, wenn es zumindest noch einen ,,finalen fünften Teil" geben würde – und zwar mit Bourne und Cross! Im Vorliegenden bleibt somit nicht viel mehr als ein solide umgesetzter Streifen, u.a. mit fähigen (und keinesfalls ungern gesehenen) Darstellern in nicht sonderlich reichhaltigen Rollen sowie einigen vernünftig arrangierten Action-Sequenzen, bei denen es aber beileibe nichts zu sehen gibt, das man so nicht schon ,,von irgendwo anders her" (besser) kennt. Kurzum: Als ,,Companion Piece" ist ,,the Bourne Legacy" (2012) gar nicht mal verkehrt – im Kontext der Franchise betrachtet jedoch klar der schwächste Vertreter der Reihe...

5/10
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

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