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The Book of Eli (2010 - Hughes Brüder, Washington, Oldman, Stevenson)

Begonnen von Klugscheisser, 26 Februar 2009, 17:41:19

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movax

Was ich viel unlogischer (und im Falle Elis auch viel unverantwortlicher) finde ist, dass er das Buch nicht einfach abgegeben hat, als die Bösen es haben wollten.
Am Ende
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stellt sich ja heraus, dass er es ohnehin auswendig kann, und es zudem in Blindenschrift geschrieben ist
.
Hätte er es einfach abgegeben, hätte er sich (und den Leuten, die ihm gefolgt sind / ihm geholfen haben) eine Menge Ärger erspart! So hat er sich und andere einfach völlig unnötig in Gefahr gebracht.

Und wenn er nur nicht wollte, dass es in die falschen Hände gerät, dann versteh ich auch nicht
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warum er es dann am Ende nach Alcatraz „zur Druckerei“ bringt, wodurch es dann eh wieder vervielfältigt und in alle Welt gebracht wird
. Ich versteh einfach nicht, wieso er da so eine riesen Sache draus macht, wenn er das Buch am Ende
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gar nicht brauchte
.

Und wieso muss er zu Beginn noch einen Ganzkörperschutzanzug tragen, später aber nie wieder? War nur dieser Wald verseucht? Und falls ja, wie kommt er dann auf die Idee gerade dort zu jagen? Ich würd doch keine Tiere essen, die in einem atomar verseuchten Wald leben


movax


EvilErnie

Zitat von: movax am  6 Juni 2010, 23:05:46

Und wieso muss er zu Beginn noch einen Ganzkörperschutzanzug tragen, später aber nie wieder? War nur dieser Wald verseucht? Und falls ja, wie kommt er dann auf die Idee gerade dort zu jagen? Ich würd doch keine Tiere essen, die in einem atomar verseuchten Wald leben


movax


Ich denke, dass diese Situation nur am Anfang (nuklearer Winter) herrscht (weil später ja eine extreme Helligkeit zu sehen ist), der gute Mann auch ewig nix zu futtern gesehen hat und dann eben alles jagt & isst was ihm vor die Flinte kommt. Ich glaube das wäre bei dir oder mir nicht anders, wenn man Hunger hat "frisst" man alles!

Das mit dem Buch kann ich dir nicht beantworten, denke das ist so gewollt von den Hughes Brothers!
,,Der Director's Cut erweist sich nicht nur als die filmisch bessere Version, sondern auch als die einzig logische." (Blade Runner)

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Ich hab ne Sprengkapsel im Kopf! Du musst mich töten sonst sterb ich! (Ethan Hunt)

tenderman

Seit langem mal wieder ein Endzeit-Szenario das IMO wirklich gelungen war. Man mag ja über den religiösen "Anstrich" und das Ende halten was man will, die Idee kann man mit Sicherheit (und das kommt ja leider seltenst vor) originell nennen. An christliche Propaganda glaube ich hier auch nicht, das hat man meiner Meinung nach spätestens am Ende mit Blick auf das Bücherregal relativiert. Kann man aber sicher auch anders sehen...

@movax:
Ich fand die Sache mit dem Buch nicht unlogisch.
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 Im Prinzip liest er jeden Tag in der Bibel um diese auswendig zu lernen. Als er das Buch schlußendlich Oldman und co überlässt war er sich wohl ziemlich sicher, dass er den Inhalt auf Kasten hat. Über die Druckerei wird das Buch dann halt der kompletten Menschheit wieder zugänglich gemacht, das wäre nicht möglich gewesen wenn er es Oldman überlassen hätte.


Gruß
tenderman
"Aspirin gab´s nicht, da hab ich dir Zigaretten mitgebracht" (Homer Simpson)

brachialromanti

Schaut also irgendwie nach ner inoffiziellen "Fallout"-Spielverfilmung aus...
Zitat von: Mr. Vincent Vega
Natürlich liebe ich GTA - immerhin kann ich dort Frauen erschiessen!!

Hitfield

Ich war nach dem Trailer und den ersten Fotos ziemlich angetan, aber als ich anläßlich des Kinostarts vom religiösen Kontext erfuhr, habe ich mir "Book of Eli" im Kino gleich gespart. Seit vorgestern steht der Film nun in den Videotheken und wurde von mir gleich gesichtet.

Der religiöse Aspekt wird anders als erwartet dargestellt, da sowohl die hoffnungsvolle als auch die destruktive Seite thematisiert wird, und zwar in der Gestalt von Washington und Oldman. "Book of Eli" ist zum Glück kein christlicher Werbe- oder Erbauungsfilm geworden. Rundum gelungen fand ich das Werk aber dennoch nicht.

Echte Endzeit-Atmosphäre wollte bei mir mindestens in der ersten Hälfte (wenn nicht sogar bis Ende des zweiten Drittels) nicht so recht aufkommen. Erst gegen Ende,
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wenn San Francisco erreicht wird
, ändert sich das. Vorher dominieren Wüste, Ödnis, Oldmans Stadt und eine sehr fahle Farbgebung (was aber im Hinblick auf den Twist mitunter andere Gründe gehabt haben dürfte), so daß der Film manchmal fast wie ein Schwarzweißfilm aussieht. "Book of Eli" ähnelte über weite Strecken in vielerlei Hinsicht mehr einem Western (Wüste, versiffte Stadt im Nirgendwo, lonely stranger kommt in die Stadt, hinterfotziger Großgrundbesitzer/korrupter Dorfsheriff mit einer Gruppe Gunfighter an seiner Seite, Saloon-Kämpfe etc.) als einem Endzeitfilm. Nebenbei werden natürlich u. a. auch Erinnerungen an "Mad Max" oder "The Postman" wach. Übrigens fand ich einige Effekt-Aufnahmen in der besagten ersten Hälfte nicht so überzeugend, da zu künstlich (Oldmans Stadt, Insekten an den Wänden etc.), aber es wird dann später deutlich besser. Auf der inhaltlichen Ebene stellt sich am Ende schon die Frage, warum Washington
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die Bibel so verteidigt und dafür auf seinem langen Weg so viele Leute in die ewigen Jagdgründe geschickt hat, wenn er sowieso alles auswendig wußte
. Es diente wohl eher dazu, dramaturgisch Konflikte zu erzeugen, um die Handlung in Gang zu bringen und am Laufen zu halten. Obwohl während der knapp zwei Stunden Laufzeit kaum Langeweile aufkam, ließ mich der Film letztendlich irgendwie kalt.

Die (wenigen) Actionszenen sind packend und die Fights recht hart, aber die sind bei dem Film ja ohnehin nur Mittel zum Zweck und nicht ausschlaggebend, schließlich soll es kein Popcorn-Spektakel sein. Ob jede Aktion unter Berücksichtigung der Auflösung wirklich glaubhaft war, wäre bei einer weiteren, auf die Details eingehenden Sichtung zu überprüfen. Erfreulicherweise hält sich Oldman in seiner Standardrolle als zumeist durchgeknallter Psychopath oder Bösewicht angenehm zurück. Washington und die restliche Besetzung können ebenfalls überzeugen. Ein Highlight war die Szene mit dem alten Ehepaar. Ganz gut und geschichtlich authentisch die Idee mit der
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mündlichen Überliefung religiöser Texte
.

Ich bin etwas unschlüssig. Maximal 6 / 10, aber ansehen kann man sich den Film schon einmal.
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

Lucker

Ich fand den Film recht brauchbar, kommt sowieso viel zu wenig Endzeitgezeter auf den Markt. Das er das Buch die ganze Zeit mitgeschleppt hat lag wohl eindeutig daran, dass es halt eine absolute Rarität darstellt, nachdem alle verbrannt wurden.
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Ob jetzt in türkisch, mongolisch oder sonst einer Sprache (oder halt Blindenschrift...) ist doch Schnuppe, gibt halt zum Zeitpunkt des Filmgeschehens nicht mehr all zu viele  ;)

Für mich hatte der Film jedenfalls eine gute Stimmung, gepaart mit tollen darstellerischen Leistungen und einer hübschen Story, die Gott sei Dank nicht versuchte in irgend einer Form an Mad Max anzuknüpfen! Desweiteren war ich sehr angetan von den tristen, schon fast metallischen Farben die verwendet wurden, ziemlich geil abfotografiert. Die Action/Fights passen auch gut ins Gesamtbild und geht doch teilweise ganz schön brachial ab, konnte mir das eine oder andere "höhöhö..." nicht verkneifen, wenn der Denzel mal eben den bösen Buben ordentlich den Arsch versohlt.  :icon_cool:
Nene, der paßt schon, kann man getrost mal reinschauen.
Greetings Lucker

Edit: Du wollst doch nimmer blöd sein Lucker!  :icon_mrgreen:
Edit: Verzeihung! Thanx Null!!!
Ich schuf Gott!

cyborg_2029

9 August 2010, 03:39:30 #36 Letzte Bearbeitung: 9 August 2010, 05:49:11 von Andy (B.I.A.)
Ein Film, welcher wieder einmal ganz anders war als der Trailer versprach. Optisch sehr unwirklich, die teilweise künstlichen Effekte verstärkten dies noch. Story und Charaktere hätte man mehr entwickeln können, allerdings haben alle Schauspieler gute bis sehr gute Arbeit geleistet, allen voran natürlich Denzel Washington und Gary Oldman. Die Action war perfekt umgesetzt, vor allem beim Haus, welches eh die beste Szene des Filmes war. Über das religiöse Ende kann man diskutieren, ich fand es etwas zu viel, aber trotzdem noch erträglich im Gegensatz zu "Knowing".

Spoiler:

[spoiler]Ich denke auch, Eli hat die Bibel beschützt solange er konnte, weil es eben ein seltenes Buch ist und es seinem Gegner erst überlassen, als es keinen Ausweg mehr gab. Gebraucht hat er sie schon lange nicht mehr.[\spoiler]

Spoiler Ende

Gebe 7 von 10.
Lebensweisheiten 101: "Wenn Du einmal damit anfängst, dann kniest Du nur noch."

Deer Hunter

2 September 2010, 12:17:40 #37 Letzte Bearbeitung: 2 September 2010, 12:19:23 von Deer Hunter
Ich bin auch recht angetan von dem Film. Ein kleiner Lichtblick im Dschungel der vielen (Endzeit-) Filme, die es derzeit auf dem Markt gibt. Und ich habe schon lange keinen Film mehr gesehen, wo mich das Ende derart überrascht hat, wie in diesem.
Denzel Washington und Oldman spielen stark, wobei bei der Aufzählung der guten Darstellerleistungen auch nicht Ray Stevenson vergessen werden sollte. Egal welche Rolle er spielt, schafft er es immer wieder sympathisch (oder tragisch) rüberzukommen. Die weiblichen Rollen sind solide besetzt, mehr geben sie aber auch nicht her, was aber nicht weiter schlimm ist.
Der Soundtrack war auch noch ein großes Plus. Sehr stimmungsvolle und eindringliche Komposition.

Was mich aber vielmehr beschäftigt: Ich hatte während des gesamten Films ein derart starkes Deja-Vu Gefühl, als hätte ich mal ein Buch oder Comic gelesen, worauf dieser Film basierte. Daher meine Frage: Es gibt keine literarische Vorlage des Stoffes, sei es in Buch oder Comicform?
"Das nächste Lied heißt eigentlich 'Ich bin so wie ich bin' aber weil Bela "auch" ein bisschen mitsingt, heißt es 'FICKEN'!"

zartcore
Ah, tweed. Fabric of the eunuch.

Private Joker

3 September 2010, 19:23:14 #38 Letzte Bearbeitung: 3 September 2010, 23:22:42 von Private Joker
Zitat
The Book Of Eli ist weder Literatur- noch Comicverfilmung, auch wenn die Handlung und die Figurenzeichnung letzteres vermuten lassen.
(http://www.critic.de/film/the-book-of-eli-2016/)

Einige im Vorfeld verbreitete Artworks sollen wohl eine Graphic Novel suggerieren, ist aber nur Werbung
http://www.bleedingcool.com/wp-content/uploads/2009/07/eli-comic-con-cover1.jpg

Der Film hat mir übrigens auch gut gefallen. Warum die Welt nach dem Big Bang dermaßen entcoloriert sein soll, müssen die mir bei Gelegenheit mal erklären, aber wenn man sich an den optischen Stil gewöhnt hat, ist das ein ziemlich starkes Stück Kino, wie man es heute nicht mehr oft zu sehen bekommt.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

endoskelett

Habe den mittlerweile ein zweites Mal begutachtet und ich muss ein bisschen abwerten. Mit fast 2 Stunden ist der einfach zu lang angelegt, denn die Handlung wirkt ziemlich gestreckt. Natürlich immer noch toll fotografiert und ich bin eigentlich froh heutzutage über die wenigen brauchbaren A-Endzeitfilme, aber gefühlsmäßig hat es mich dann nicht mehr so mitgenommen und außer ein paar netten Actionsequenzen, schicker Optik, einem durchaus coolen Denzel Washington bleibt atmosphärisch, handlungsdynamisch, spannungstechnisch fürs Ganze gesehen wenig übrig.
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Da man den Clou des Films weiß, achtet man da verstärkt drauf und manches kommt einem schon merkwürdig/überirdisch vor (z.B. Vogel abschießen, Feind vom Dach schießen)
5/10
R: Do you like our owl?
D: It's artificial?
R: Of course it is.
D: Must be expensive.
R: Very.
R: I'm Rachael.
D: Deckard.

N-WoE

Zitat von: endoskelett am  4 September 2010, 01:31:02
.......
Spoiler: zeige
Da man den Clou des Films weiß, achtet man da verstärkt drauf und manches kommt einem schon merkwürdig/überirdisch vor (z.B. Vogel abschießen, Feind vom Dach schießen)
5/10

Erwartest du etwa Realismus in so einem Film?
"Wenn man die Natur einer Sache durchschaut hat, werden die Dinge berechenbar."

"Es gibt doch immer wieder welche, die es ganz genau wissen wollen."

RoboLuster

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Ich denke, da der Denzel in göttlicher Mission unterwegs ist, bekommt er von Gott ein wenig unter die Arme gegriffen. Jeden Falls geben solche Szenen die Möglickeit, so etwas reininterpretieren zu können, imo.
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

N-WoE

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Ich denke jeder Blinde ist dazu im Stande, wenn er nur genug trainiert^^  :rofl:
"Wenn man die Natur einer Sache durchschaut hat, werden die Dinge berechenbar."

"Es gibt doch immer wieder welche, die es ganz genau wissen wollen."

Stevie

Ist zwar hier schon etwas her, aber ich habe den Film erst vor einer Weile bei Sky gesehen. Die Atmosphäre des Films gefällt mir, aber bei der Handlung fehlt mir irgendwas.

Unverständlich finde ich
Spoiler: zeige
Das Eli, als er sieht wie eine Frau überfallen und gleich vergewaltigt wird, nur sagt, daß gehe ihn nichts an. Wenn er doch "in Gottes Auftrag" unterwegs ist, hätte er doch erst recht eingreifen müssen

Stevie

Mr. Blonde

Zitat von: Stevie am 16 Dezember 2011, 16:15:34
Ist zwar hier schon etwas her, aber ich habe den Film erst vor einer Weile bei Sky gesehen. Die Atmosphäre des Films gefällt mir, aber bei der Handlung fehlt mir irgendwas.

Unverständlich finde ich
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Das Eli, als er sieht wie eine Frau überfallen und gleich vergewaltigt wird, nur sagt, daß gehe ihn nichts an. Wenn er doch "in Gottes Auftrag" unterwegs ist, hätte er doch erst recht eingreifen müssen



ZitatSein Auftrag ist ja nicht Gottes Werk (Leben und Sterben) zu vollbringen oder zu verändern, sondern die Bibel zu übergeben. Unnötige Kämpfe gefährden diese "göttliche" Mission ja. Wirkt zwar ein wenig kalt, mich störte es aber nicht.


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