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Rundumschlag gegen PC- und Videospiele

Begonnen von DeathFX, 17 März 2009, 19:18:12

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Vinyard Vaughn

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 23 März 2009, 10:33:15
Das ist meine Meinung und dabei bleibe ich, egal, welche meiner Äußerungen von euch wie auch immer ausgelegt wird.
Keines der Argumente, die ihr so zahreich bringt (Ich sei psychologisch hintergangen worden, Killerspiele sind Kunst, usw. usw.), konnte mich bisher vom Gegenteil überzeugen.
Ich werde mich von jetzt an aus der Diskussion raushalten.

Das kannst du abessen baldy...die Diskussion wirst du live auf dem Sommer UT ausfechten müssen. Aber vielleicht überlegst du dir die Anreise ja nun, immerhin bist du mit gut 20-30 Killerspielern allein  :icon_lol:.
Zitat von: ForenregelnMaximalgröße für Bildsignaturen: 400x133 Pixel, 50 kb – nicht animiert!

When I see her on the street
You know she makes my life complete

Rollo Tomasi

Zitat von: Vinyard Vaughn (OV Fascho) am 23 März 2009, 11:14:50
Das kannst du abessen baldy...die Diskussion wirst du live auf dem Sommer UT ausfechten müssen. Aber vielleicht überlegst du dir die Anreise ja nun, immerhin bist du mit gut 20-30 Killerspielern allein  :icon_lol:.

Ich freu mich schon drauf!  :icon_mrgreen:
Wenn das stimmt, dass "Killerspiele" keinen Einfluss auf die Psyche haben, muss ich mir doch überhaupt keine Sorgen machen!!!
Ich hab es ja schon live erlebt, ihr seid doch alle völlig normal! Äh ...  :doof: ....  denke ich ... :icon_eek: ...  oder? ..... :icon_lol:
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

pm.diebelshausen

Was die Spieler so auf die Palme bringt, ist doch, dass der Zusammenhang, meist auch noch ein ursächlicher, zwischen Spielen und Amokläufen von vorn herein unterstellt wird. Mal ganz abgesehen davon, dass der Terminus "Killerspiel" auch von Unbedarftheit auf diesem Gebiet zeugt.

Eine Debatte über die tatsächlichen Ursachen für einen Amoklauf findet nicht statt, vielleicht weil einige Leute, die derartige Debatten führen müssten, insgeheim wissen, dass das auf eine Aussage wie "Wir sind schuld" hinauslaufen würde. Wer gibt das schon gerne sich und anderen gegenüber zu?

Die Möglichkeit besteht, dass sich im konkreten Fall jemand nicht für einen Amoklauf entscheiden würde, hätte er keinen Ego-Shooter daheim. Ob das durch ein Verbot erreichbar ist, dass er keinen Shooter daheim hat, ist sehr fraglich. Wie groß die Möglichkeit ist, dass ein Spiel - und in welchem Umfang - zur Motivation eines Amoklaufes beiträgt ist völlig unklar. Mir scheint ein Verbot derartiger Spiele eher ein Schuss in den Ofen, um mal im selben Wortfeld zu bleiben.

Wann beginnt denn endlich eine ernsthafte Diskussion (ein Dialog mit Ergebnis) aller Beteiligten (Politikern, Psychologen, Pädagogen, Sozialwissenschaftler und Spieler), die beabsichtigt, einen Kompromiss der Interessen herbeizuführen. Hysterisches Blabla hatten wir beileibe schon genug.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Tito

ZitatAber wenn die Möglichkeit besteht, durch ein Verbot der Killerspiele die Häufigkeit von Amokläufen zu reduzieren, muss diese Möglichkeit in Betracht gezogen werden.
Das ist meine Meinung und dabei bleibe ich, egal, welche meiner Äußerungen von euch wie auch immer ausgelegt wird.
Keines der Argumente, die ihr so zahreich bringt (Ich sei psychologisch hintergangen worden, Killerspiele sind Kunst, usw. usw.), konnte mich bisher vom Gegenteil überzeugen.
Es ist auch nicht unsere Aufgabe irgendjemanden von irgendwas zu überzeugen  :nono:
Und ich habe es schon oben irgendwann gesagt... die Möglichkeit von weniger Amokläufen durch ein Spielverbot in Betracht zu ziehen, ist einfach nur naiv. Ein psychischer Defekt und ein gestörtes sozialgesellschaftliches Umfeld reichen schon aus. Und wenn dann einer nicht auf ein Killerspiel zurückgreift, dann nimmt er sich halt was anderes zum Vorbild, z.B. eine Geiselnahme in den Nachrichten.
Die Frage, die sich diesbezüglich Forscher und Politiker stellen müssen ist nicht "warum spielen Amokläufer immer viele Killerspiele? Vielleicht sind die ja der Grund", sondern "warum spielen Millionen von Menschen diese Spiele und werden nicht zum Mörder?"
Das ist ein empirischer Ansatz, der so auch in der Kriminologie verwendet wird. Passend sagte dazu auch diebelshausen
ZitatEine Debatte über die tatsächlichen Ursachen für einen Amoklauf findet nicht statt
Genauso könnte man sagen, der Sexualkunde-Unterricht in der Schule ist eine Möglichkeit dafür, dass so viele Minderjährige schwanger werden. Ohne den Unterricht wüssten die nichts über Sex und hätten keinen.
Und diese Theorie kann genauso wenig widerlegt oder bewiesen werden und bringt die selbe Naivität zum Vorschein.

May The Fleas Be With You
Wir sind Polizeibeamte, für Gewalttätigkeiten wurden wir nicht ausgebildet.

Dr. STRG+C+V n0NAMe

Ich bin auch für ein Verbot von Killerspielen, denn dann wäre dieses nicht passiert!
Aktueller Rang: Sergeant of the Master Sergeants Most Important Person of Extreme Sergeants to the Max
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Carpenter Brut - Le Perv
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Carpenter Brut - Obituary
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Pertubator - Miami Disco

Rollo Tomasi

24 März 2009, 10:39:54 #65 Letzte Bearbeitung: 24 März 2009, 10:55:20 von Rollo Tomasi (Telly Savalas)
Zitat von: Tito am 23 März 2009, 21:07:12
Es ist auch nicht unsere Aufgabe irgendjemanden von irgendwas zu überzeugen  :nono:
Und ich habe es schon oben irgendwann gesagt... die Möglichkeit von weniger Amokläufen durch ein Spielverbot in Betracht zu ziehen, ist einfach nur naiv. Ein psychischer Defekt und ein gestörtes sozialgesellschaftliches Umfeld reichen schon aus. Und wenn dann einer nicht auf ein Killerspiel zurückgreift, dann nimmt er sich halt was anderes zum Vorbild, z.B. eine Geiselnahme in den Nachrichten.
Die Frage, die sich diesbezüglich Forscher und Politiker stellen müssen ist nicht "warum spielen Amokläufer immer viele Killerspiele? Vielleicht sind die ja der Grund", sondern "warum spielen Millionen von Menschen diese Spiele und werden nicht zum Mörder?"
Das ist ein empirischer Ansatz, der so auch in der Kriminologie verwendet wird. Passend sagte dazu auch diebelshausen
ZitatEine Debatte über die tatsächlichen Ursachen für einen Amoklauf findet nicht statt
Genauso könnte man sagen, der Sexualkunde-Unterricht in der Schule ist eine Möglichkeit dafür, dass so viele Minderjährige schwanger werden. Ohne den Unterricht wüssten die nichts über Sex und hätten keinen.
Und diese Theorie kann genauso wenig widerlegt oder bewiesen werden und bringt die selbe Naivität zum Vorschein.

Also, dazu muss ich mich dann noch mal zu Wort melden.

Ich bin nicht naiv.
Im Gegenteil: Ich halte es für naiv, diese Spiele als mögliche Verstärkung zur Durchführung eines Amoklaufes so ganz einfach auszuklammern, und das nur, weil es soooo viele Menschen gibt, die diese Spiele spielen und nicht zum Amokläufer werden.
Einer reicht!
Im übrigen ist das auch nicht die Frage, die sich Politiker stellen müssen.
Es geht nicht darum, Gründe zu suchen, warum die Spiele nicht zu einem Amoklauf beitragen können.
Es geht darum, solche Amokkäufe zu verhindern!
Ach ja, noch eine provokante Frage:
Ist das stundenlange Spielen von solchen Spielen nicht auch schon irgendwie ein psychischer Defekt oder ein Anzeichen für ein gestörtes sozialgesellschaftliches Umfeld?

Und ich hab das jetzt schon ein paar mal gesagt, aber ich sag es jetzt noch einmal:
Solche Spiele alleine treiben einen meiner Meinung nach nicht in so einem Amoklauf.
Da müssen andere Faktoren hinzukommen.

Und ich sag das auch noch mal:
Ich bin gegen ein Verbot dieser Spiele.
Ich ziehe es nur als einen Ansatz in Betracht.

Eine Debatte um die Ursachen von Amokläufen findet sehr wohl statt. Und es ist naiv anzunehmen, dass man in Ermangelung einer anderen Lösung alles auf die Spiele schieben will.
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

DeathFX

Amokläufe verhindern ist unmöglich, egal was getan wird. Man kann nur versuchen Ursachen zu minimieren. Und wenn dabei Verbote helfen sollen, kann man fast alles verbieten.

Natürlich findet auch eine sachliche Debatte statt, nur leider ist sie nicht so medienwirksam und läuft eher still und leise im Hintergrund ab. Alle brauchbaren Ansätze, die schon in Erfurt genannt wurden, wurden bis heute nicht umgesetzt. Wo sind die Maßnahmen des Staates ein besseres Bildungssystem zu schaffen, Medienkompetenz bei allen zu steigern oder der Verwahrlosung von immer mehr Jungendlichen entgegenzuwirken? Es gibt sie nicht, eher wird das Gegenteil gemacht! Es wurden nur ein paar Gesetze verschärft, die aber nur unzureichend eingehalten und kontrolliert werden.

Das Problem, warum viele Spieler so extrem auf Verbote reagieren wird wohl eher sein, dass Zensur vorherrscht, auch für Erwachsene, und das in einem Land in dem es angeblich keine Zensur gibt. Wenn man zulässt, das hier weiter zensiert wird, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, das sich im laufe der Zeit die Zensur immer weiter ausbreitet (und das hat sie sich heute schon in erschreckendem Maß). Es ist zwar sehr oft eine Selbstzensur der Hersteller, doch diese würde nicht stattfinden, wenn es von der Politik nicht so einen Druck geben würde. Die Hersteller beschneiden nur, da sie sonst Umsatzeinbrüche hätten, aus wirtschaftlicher Sicht zu verstehen, trotzdem bleibt es in meinen Augen eine staatliche Zensur, denn ohne diesen Druck würde es keine Beschneidungen geben.
Ich denke fast jeder hier ist sich einig, dass Shooter nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen gehören, dagegen hilft aber kein Verbot, es macht es nur attraktiver. Selbst wenn man illegale Downloads nicht dazurechnet ist es für Minderjährige ein leichtes an diese Spiele heranzukommen und wenn es in dem einen Laden nicht klappt, geht man zum nächsten und dort wird es verkauft, da die Wahrscheinlichkeit, dass ein Händler tatsächlich erwischt wird annähernd bei null liegt.

Ich bin dafür, dass 18er Titel ausschließlich in gesonderten Räumen, ähnlich in Videotheken, verkauft werden dürfen (dies sollte für größere Ketten eigentlich kein Problem darstellen). Das betrifft alle 18er Titel, egal ob Spiele, Filme, Bücher oder was es sonst noch so gibt. Es ist doch heute schon ein Witz, dass man zwischen "normalen" 18er Titeln und indizierten Titeln unterscheidet. Beides ist ab 18, nur manche dürfen beworben werden und andere eben nicht. Des weiteren müssen Kontrollen und Strafen verschärft werden und nicht die Gesetze. Denn mal ehrlich, was kümmert es eine Kette wie Saturn oder Media Markt (beides eigentlich Metro) wenn sie mal erwischt werden und ein paar zehntausend Euro Strafe zahlen müssen. Rein finanziell ist es ihnen egal, das einzige was ihnen evtl. Angst macht ist der Imageverlust.

Dieser Thread ist auch nicht nur auf Shooter oder Gewalthaltige Spiele bezogen. Der Staat versucht "suchtgefährdende" Spiele genauso zu verbieten. In der Vergangenheit ging es schon einmal gegen Rennspiele (war nicht sonderlich Medienwirksam, deshalb hat man davon nicht viel mitbekommen), die Frage ist wann es wieder zur Sprache kommt. Hier geht es darum, dass unsere Politiker versuchen alle Spiele, die in irgendeiner Weise ihren konservativen Ansichten widersprechen, aus dem Verkehr zu ziehen und dabei ist der erste Schritt schärfere Zensur und mehr Indizierungen, der zweite könnte ein Herstellungs- und Verbreitungsverbot sein und über den dritten möchte ich gar nicht erst nachdenken.

Ich möchte auch niemanden überzeugen oder überreden. Man sollte sich nur immer sehr kritisch mit den Maßnahmen unseres Staates auseinandersetzen. Wenn wir so weitermachen und sich die Bevölkerung nicht wehrt driften wir in einen Polizeistaat ab. Dies betrifft nicht nur Medien im Allgemeinen, sondern auf jeden Aspekt unseres Lebens hier in Deutschland (ja, gehört eigentlich nicht hierher, will ich nur mal gesagt haben). Und Spiele sind erst der Anfang.

Tito

ZitatIch bin nicht naiv.
Hat auch keiner behauptet. Die Denkweise "es wird schon weniger geben" ist naiv.
ZitatIm Gegenteil: Ich halte es für naiv, diese Spiele als mögliche Verstärkung zur Durchführung eines Amoklaufes so ganz einfach auszuklammern, und das nur, weil es soooo viele Menschen gibt, die diese Spiele spielen und nicht zum Amokläufer werden.
Einer reicht!
Hat auch keiner gesagt (kannst ja auch gerne meine Posts durchlesen). Ich habe nie behauptet das sie womöglich kein Faktor sind. Ich sage nur, sie sind nicht das Hauptproblem und es lassen sich durch die Abschaffung von Spielen nicht weniger Amokläufe realisieren (vgl. Ersatz aus anderen Medien).
Und es ist nun mal ein wissenschaftliches Faktum, dass bei sozialgesellschaftlichen Studien ein Vergleich stafinden MUSS. Warum wird der eine zum Mörder, der andere nicht, obwohl sie (z.B.) den gleichen Umwelteinwirkungen ausgesetzt sind. Nur so kommt man zu anderen Faktoren die ausschlaggebender für eine Entwicklung sind. Und der EINE, es liegen meines Wissens keine fundierten Beweise vor, dass auch nur einer ohne "Killerspiel" nicht zum Amokläufer geworden wäre.
ZitatIm übrigen ist das auch nicht die Frage, die sich Politiker stellen müssen.
Es geht nicht darum, Gründe zu suchen, warum die Spiele nicht zu einem Amoklauf beitragen können.
Es geht darum, solche Amokkäufe zu verhindern!
Aus dem oben erläuterten muss man sich diese Frage stellen. Wenn man einen Kurs fest fährt, findet man hundert Indizien die dafür sprechen, aber keinen einzigen Beweis. Selbst wenn Spiele verboten werden würden, woher soll man wissen, ob es wirklich gklappt hat? Es wird wohl kaum ein Schüler vor die Presse treten und sagen: "eigentlich wollte ich in meiner Schule rumballern. Aber nachdem Counter Strike weg war, hatte ich kein verlangen mehr."
Wie gesagt, Faktor Spiel als Grund ausgrenzen, habe ich nie behauptet. Ich sage, dass nach den tatsächlichen Gründen und ihr Zusammenspiel gesucht werden muss. Dann kann man Amokläufe auch verhindern.
ZitatIst das stundenlange Spielen von solchen Spielen nicht auch schon irgendwie ein psychischer Defekt oder ein Anzeichen für ein gestörtes sozialgesellschaftliches Umfeld?
Provokant finde ich daran nichts...
Und wieder, lies mal meine vorherigen Posts (auch die von anderen). Das stundenlange Spielen an sich (egal welche Spiele) ist schon ein Anzeichen für ein gestörtes Umfeld. Aber ist das Spiel der Grund oder nur ein Effekt der Störung? Wenn jemand schon keine Freunde mehr hat, keine sozialen Kontakte, keine (Sport) Hobbys, was tut so einer denn den ganzen Tag zu Hause? Basteln und singen?!? Fakt ist, dass wenn so eine Störung vorliegt die Person eben ewig lange am Stück spielt und wenn der "Spieler" dann Amok läuft ist es dann ein Leichtes, das Spiel verantwortlich zu machen.
Daher nochmal: ein Killerspiel kann kein Beweis für einen potentiellen Mörder sein (daher meine Aussage vorher), sonst wären Millionen Menschen potentiell gefährlich. Ursache -> Wirkung. Erforscht die Ursache mit sämtlichen Faktoren. These: Der letzte Amoklauf hätte verhindert werden können, wenn man die Probleme des Jugendlichen gekannt hätte und drauf eingegangen wäre, egal ob er weiter seine Spiele gespielt hätte oder nicht.
Zitat
Und ich hab das jetzt schon ein paar mal gesagt, aber ich sag es jetzt noch einmal:
Solche Spiele alleine treiben einen meiner Meinung nach nicht in so einem Amoklauf.
Da müssen andere Faktoren hinzukommen.
(Siehe oben). Und ja, das ist Deine Meinung. Du sagst aber auch explizit, dass Du es für möglich hälst, dass ein Spiel der Auslöser eines Eregnisses ist (da sollte man wohl mehr Sportspiele rausbringen, damit jeder dritte Zocker zum Profisportler wird und fleißig Medaillen nach Deutschland bringt  ;) ) und dass dieses Ereignis verhindert werden würde, wenn es das Spiel nicht gäbe ("und wenn es nur Einer ist"). So drehen wir uns im Kreis, weil Du dem Spiel einen überschießenden Charakter zuordnest und somit (auch wenn Du das gar nicht willst) zu einem Hauptfaktor machst.
ZitatUnd ich sag das auch noch mal:
Ich bin gegen ein Verbot dieser Spiele.
Ich ziehe es nur als einen Ansatz in Betracht.
Auch das habe ich gut verstanden. Aber Du, der den Ansatz in erwägung zieht und an alle die genauso denken: Wir diskutieren hier viele Theorien und Möglichkeiten, als Gegenargument kommt aber fast nur "es ist aber eine Möglichkeit". Gut, aber dann wäre es auch schön mal hier zu lesen, wie man auf diesen Gedanken kommt?!? Denn die bereits angesprochenen Beispiele von Enthemmung und US-Armee... können doch nicht als Basis dienen und zu jeden dieser Punkte wurde auch schon ein Gegenargument angebracht?!
Der Ansatz ist ja schön und gut, aber wissenschaftlich wird der kaum belegbar sein, wie schon so viele Ansätze im Bereich der kriminologischen Forschung (warum wird jemand zum Mörder, warum werden Jugendliche kriminell, warum ist jemand pädofil...). Es wird nur eine Theorie bleiben, für die ich gerne mehr stichhaltige Punkte hätte.
ZitatEine Debatte um die Ursachen von Amokläufen findet sehr wohl statt. Und es ist naiv anzunehmen, dass man in Ermangelung einer anderen Lösung alles auf die Spiele schieben will.
Auch hier missverstehst Du mich. Das Zitat von Diebelshausen sollte nur eines verdeutlichen. Die Debatte muss öffentlich werden. Wie auch schon zuvor gesagt, muss die Gesellschaft verstehen lernen, dass sie eine gewisse Verantwortung übernimmt und das Ursachenforschung bei jedem schon zu Hause anfängt. Wass bitteschön konnten die Eltern über ihren Sohn, den letzten Täter, sagen? ... Welche Freunde, feste Beziehung, Probleme in der Schule mit Lehrstoff oder Halbstarken, Liebeskummer ... und ebenso seine Klassenkammeraden usw. Selbst was der Krankenhauspsychologe über den Jungen wusste, haben die Eltern bloß abgestritten.
Stattdessen wird die Masse dumm gehalten. Im Fernsehen geht es nur um "Killerspiele" und Spielsucht. Bestimmt auch deswegen, weil der Gesetzgeber eine Argumentation braucht, wenn er ein Verbot verabschiedet.
Ich bezweifle mitnichten, dass Politiker, Wissenschaftler und andere Sachkompetente darüber diskutieren und zu keinen nennenswerten Ergebnissen kommen. Aber DeathFX sagt es ja auch schon. Alle Faktoren, die wohl eine Rolle spielen, werden nicht "bekämpft". Stattdessen wird dem Hund (dem Volk) ein Knochen (Computerspiele) zugeworfen, jeder erhängt sich daran, die Internetseiten vom Bundestag und den Ministerien werden von "besorgten Eltern" zugemailt und die Gesetzgeber haben freie Fahrt, was immer sie auch tun wollen. Und in diesem Sinne "schieben sie das Problem auf die Spiele".

May The Fleas Be With You
Wir sind Polizeibeamte, für Gewalttätigkeiten wurden wir nicht ausgebildet.

Punkrockschuppen

24 März 2009, 17:05:11 #68 Letzte Bearbeitung: 24 März 2009, 18:52:36 von Punkrockschuppen
Zeugt es denn weniger von einem gestörten sozialen Umfeld, wenn man täglich Stunden vor dem Fernseher verbringt und TV schaut anstatt zu spielen? Es soll ja Leute geben, die sich täglich mindestens 2-3 Stunden informationsfreie Grütze im Fernsehen ansehen. Wieso sollte man also gestörter sein, wenn man die selbe Zeit mit spielen verbringt?

Ein ganz großer Ansatz um solche Taten in Zukunft zu verhindern wäre der, das solche Taten (ganz egal ob hierzulande oder in den USA) nicht jedesmal von den Medien wie Sensationen abgefeiert werden, und jeder Furz eines Täters ne Sondersendung bekommt.

Wie sehr sich Täter und Nachahmer durch eine solch reißerische Berichterstattung bestätigt fühlen, indem man sie wie Astronauten präsentiert, konnte man schon 1988 beim Gladbecker Geiseldrama herrlich mitverfolgen.
Hierzu müssten sich die Medien aber mal in Zurückhaltung üben, was natürlich nicht geht. Daher sucht man lieber ein anderes Übel, und fragt erstmal im Bekanntenkreis der Täter nach, welche Musik er gehört hat oder was er denn gerne so gespielt hat.

Mich würde mal interessieren, als was für einen Sonderling der Junge dargestellt würde, wenn er keinen PC besessen und immer nur TV geschaut hätte. Die eigene Berichterstattung wäre jedenfalls ganz sicher niemals ein Grund, um eine solche Tat nachzuahmen.

Roughale

Big Klatschen für Punkrockschuppen! Das wurde ja ansatzweise auch zur Medienschelte genutzt, aber nicht weitergeführt, was ganz klar zeigt, dass es primär nicht um Prioblemlösung geht, sondern um das Zeigen, dass man bereit ist was zu machen, aber die Medien in Ruhe lässt, weil man die ja braucht, um im Wahlkampf schön zu helfen. (Meine ironische Bitte an alle zukünftigen Amokläufer: Bitte macht das mal in der Mitte einer Legislaturperiode, damit eine kleine Chance besteht, dass man daraus positive Lehren zieht...)

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Eric

Zitat von: Roughale am 24 März 2009, 17:33:10
Bitte an alle zukünftigen Amokläufer: Bitte macht das mal in der Mitte einer Legislaturperiode, damit eine kleine Chance besteht, dass man daraus positive Lehren zieht...

Würde eher den Zeitraum unmittelbar nach der Wahl in Betracht ziehen. Aber nur wenn das Komplettverbot der Kilelrspiele und gewaltverherrlichenden Filme schon umgesetzt wurde.
(Auf seinem Rechner findet man dann TETRIS und MOORHUHN)
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

shellat

@Punkrockschuppen

Zum Sonderling kämen dann bestimmt solche oder ähnliche Meldungen:

Der Täter war als aktiver Kirchenchorsänger bekannt, er verbrachte laut Aussagen der Nachbarn mindestens 8 Stunden täglich mit Gesangsübungen, die im seinem Umfeld als nervtötend wahrgenommen wurden. Nach der Einnahme eines Hustenbonbons verlor er kurzfristig seine Stimme und bekam deshalb Depressionen, welche durch eine nette Partie "Counter Strike" gut hätten verhindert werden können. Leider waren seine Eltern gegen diese Art der Therapie, sie befürchteten er könne seine Aggressionen im Bibelkreis loswerden, was dem gesellschaftlichen Ansehen der ganzen Familie geschadet hätte. Stattdessen schenkten sie ihm erst vor 3 Tagen eine sogenannte Killer-Tuba, mit deren Hilfe er dann diese grausame Tat erst begehen konnte, denn als er den ersten Schuß auf ihn selbst abwehren konnte, entwaffnete er den Angreifer und kam so zu seiner Waffe. Psychologen sehen in der Tatsache das ausschließlich Opfer in Lederhosen und Dirndeln aufgefunden wurden keinen direkten Zusammenhang zur geistigen Verfassung des Täters. Innenminister Schäuble kündigte hingegen an, ein Verbot von Gesangsvereinen und bayrischen Traditionsterroristen zu prüfen.

BTW: Sehr wahre Worte!  :respekt:
"Elucidarium: Dino-Idiotica"

http://elucidarium.bplaced.net/

pm.diebelshausen

Wusstet ihr, dass es zwischen den Medien eine Art Stillschweigeabkommen gibt, aufgrund dessen die Berichterstattung bezüglich Selbstmorden extrem gering gehalten wird? Der Grund ist das Wissen um die Gefahr von Nachahmungstätern, die aufgrund der Medienpräsenz eines sozusagen vorbildlichen Falles die Schwelle zur eigenen Tat überschreiten. Die Selbstmordrate/-gefahr nach einem publik gewordenen Selbstmord ist deutlich höher als zu stilleren Zeiten.

Gleiches gilt für Amokläufe, zumal die Selbsttötung eine zentrale Rolle beim Amoklauf spielt, wenn auch eine andere als beim Selbstmord. Warum, warum, warum aber gibt es da keinerlei selbstreflektierte Verantwortung seitens der Medien? Deren Bilder sind effektive Inspiration für Menschen, die als Grenzgänger nah dran sind abzustürzen.

Ich kann leider noch keine Quellen/Belege für dieses Schweigeabkommen liefern, aber schau mich mal dahingehend um...
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Kingpin

Zitat von: pm.diebelshausen am 24 März 2009, 19:11:48
Warum, warum, warum aber gibt es da keinerlei selbstreflektierte Verantwortung seitens der Medien? Deren Bilder sind effektive Inspiration für Menschen, die als Grenzgänger nah dran sind abzustürzen.
Warum? Weil der Sensationswert viel höher ist - warum kennen wohl alle Politiker den Namen des Amokläufers von Erfurt, aber keiner den Namen des Schülers, der damals zeitnah "nur" Selbstmord beging?
Ohne Sensationswert kein Nachrichtenwert, somit keine Quote bzw. Auflage, insofern eine rein wirtschaftliche Erwägung und nix anderes.
Das Nachrichtengeschäft ist dabei ein überaus schmutziges; nicht umsonst hat Paul Sethe schon 1965 gesagt "Pressefreiheit ist die Freiheit von 200 reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten." - mit dem Unterschied, dass es mittlerweile deutlich weniger als 200 reiche Leute sind.
Was auf der Agenda steht, ist dabei nicht notwendigerweise das, was für die Menschen wirklich wichtig ist. Wäre dem so, hätte man ja längst die tatsächlichen Ursachen derartiger Amokläufe öffentlich besprochen und entsprechend gehandelt, statt mit der üblichen Verbotsdebatte unter Beweis zu stellen, wie scheißegal einem die heutige Jugend ist - man löst nämlich kein einziges Problem auch nur eines einzigen Jugendlichen durch ein Verbot von Computerspielen.
Go to hell!
Go? Why? I plan on bringing it here!

quaker

ZitatIch bin dafür, dass 18er Titel ausschließlich in gesonderten Räumen, ähnlich in Videotheken, verkauft werden dürfen (dies sollte für größere Ketten eigentlich kein Problem darstellen). Das betrifft alle 18er Titel, egal ob Spiele, Filme, Bücher oder was es sonst noch so gibt
Ein User ausm Cinefacts (leider find ich das Posting nicht mehr) hats schön ausgedrückt. Am besten kleine Läden eröffnen, die ausschließlich Material (Filme, Games...) für Volljährige anbieten. Praktisch wie bei Sexshops und bei den Fickfilmen funktionierts ja auch. Ich hab da kein Problem mit und muss auch nicht mit dem Kragen nach oben in so einen Laden gehen, so lange ich dann auch alles uncut bekomme. Das nehm ich dann auch gern in Kauf. Dann brauch auch nicht mehr über zu kleine Freigaben oder zu wenig Kontrolle im Laden diskutiert zu werden.

Irgendwo stand auch etwas davon, dass MM nur noch Sachen ab 18 an Kunden verkauft, wenn man seinen Personalausweis vorzeigt und die sich die Daten notieren. Danke, da würde ich mich dann umdrehen und gehen. Da kann ich auch online bestellen, das jeweilige Versandhaus hat meine Adresse schon.

DeathFX

Wieder eine Meldung die absolut unverständlich ist:

Der ESL Pro Series (deutsche E-Sports Liga) wurde in Stuttgart verboten die Intel Friday Nights Games Veranstaltung auszutragen, aufgrund des Amoklaufs.
Quelle: http://www.gamestar.de/news/branche/1954804/konsequenz_aus_amoklauf_update.html (wirklich interessant). Genannte Spiele waren Counterstrike und Warcraft 3 (beides ab 16 Titel).

Im Gegensatz dazu steht die Waffenmesse im 45km entfernten Sindelfingen, dort wurde gerichtlich entschieden, dass diese kurz nach dem Amoklauf stattfinden darf.
Quellen: http://www.abendblatt.de/daten/2009/03/14/1084837.html und http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video463492.html


Kingpin

Zitat von: DeathFX am 24 März 2009, 22:35:35
Wieder eine Meldung die absolut unverständlich ist:

Der ESL Pro Series (deutsche E-Sports Liga) wurde in Stuttgart verboten die Intel Friday Nights Games Veranstaltung auszutragen, aufgrund des Amoklaufs.
Quelle: http://www.gamestar.de/news/branche/1954804/konsequenz_aus_amoklauf_update.html (wirklich interessant). Genannte Spiele waren Counterstrike und Warcraft 3 (beides ab 16 Titel).

Im Gegensatz dazu steht die Waffenmesse im 45km entfernten Sindelfingen, dort wurde gerichtlich entschieden, dass diese kurz nach dem Amoklauf stattfinden darf.
Quellen: http://www.abendblatt.de/daten/2009/03/14/1084837.html und http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video463492.html
Nun, ob die ESL Veranstaltung ggf. auch gerichtlich hätte durchgesetzt werden können, bleibt dabei ja offen.
Da die Waffenmesse allerdings auch verboten werden sollte, kann man den Verantwortlichen diesbezüglich zumindest keine Doppelmoral vorwerfen. Welche Grundlage die Entscheidung des VG hatte, die vom VGH bestätigt wurde, wird aus dem Bericht leider nicht klar.
Go to hell!
Go? Why? I plan on bringing it here!

subhero

Nun, es geht doch letztendlich auch darum, wer die größere Lobby hat. Und die dürfte nicht bei bei einer eher "unbedeutenden" E-Sports Liga liegen.

Intergalactic Ape-Man

Um die These zu stützen, die eine Priorität wesentlich anderer Dinge beschreibt, bevor man über die Gefahr von Computerspielen diskutiert, möchte ich auf diese Gesprächsrunde verweisen, die durchaus interessante Meinungen präsentiert: http://plus7.arte.tv/de/detailPage/1697660,CmC=2521140,scheduleId=2492958.html

Rollo Tomasi

Zitat von: Punkrockschuppen am 24 März 2009, 17:05:11
Zeugt es denn weniger von einem gestörten sozialen Umfeld, wenn man täglich Stunden vor dem Fernseher verbringt und TV schaut anstatt zu spielen? Es soll ja Leute geben, die sich täglich mindestens 2-3 Stunden informationsfreie Grütze im Fernsehen ansehen. Wieso sollte man also gestörter sein, wenn man die selbe Zeit mit spielen verbringt?

Also noch einmal:
Weil man bei diesen speziellen Spielen - und nur um die geht es - virtuell tötet.

Ein Psychologe hat das mal so erklärt, dass ein potentieller Amokschütze bei diesem stundenlangen Spielen eine Art Drehbuch für seinen Amoklauf entwickelt, das er in seiner Phantasie immer weiter präzisiert.
Normalerweise würde ein Täter nach seinem ersten Mord über sich selbst erschrecken, die Waffe fallen lassen und aufhören.
Aber die Amokschützen sind alle sehr ruhig und gelassen, weil sie ihr Drehbuch haben, das sie beim Spielen entwickeln und immer wieder erfolgreich in die Tat umsetzen.

Aber, na ja, ich hab jetzt alles dazu gesagt.

Mir wurde vorgeworfen, ich sei naiv (der Vorwurf blieb leider auch nach entsprechender Relativierung derselbe) und ich würde Posts nicht richtig lesen usw. usw.
Auf der anderen Seite muss ich dann so was lesen, dass wir auf dem Weg in einen Polizeistaat seien, wenn über ein Verbot von diesen Spielen nachgedacht wird.
Oder irgendwelche mäßig witzigen Pseudomeldungen über Amokläufer, die als Kirchenchorsänger tätig waren.
Und dazu sagt niemand was, das findet man dann wohl okay so.
Das zeigt mir nur, dass man sich zum Teil noch nicht ansatzweise wirklich mit der Thematik auiseinandergesetzt hat, vielleicht, weil man es nicht will, z. B. aus dem Grund, dass man selber spielt und man sich selber mal fragen muss, ob man süchtig ist oder wie das eigene soziale Umfeld aussieht.

Eins noch:
Ich finde das fast süß, wie ihr hier für diese Spiele kämpft.
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

Mr. Krabbelfisch

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 25 März 2009, 11:27:32

Normalerweise würde ein Täter nach seinem ersten Mord über sich selbst erschrecken, die Waffe fallen lassen und aufhören.

LOL
Ja, weil alle Menschen gleich sind reagieren sie nach einem Mord auch alle auf die gleiche Art und Weise. Viel interressanter wäre es doch zu untersuchen warum derjenige denn den ersten Mord begangen hat, denn der wäre ja nach obigem Quote auch ohne des Zockens passiert, aber wayne...

"Our games are not designed for young people. If you're a parent and buy one of our games for your child you're a terrible parent.
We design games for adults because we're adults." - Lazlow Jones (Developer Red Dead Redemption)

Rollo Tomasi

Zitat von: Hanselel am 25 März 2009, 12:00:12
LOL
Ja, weil alle Menschen gleich sind reagieren sie nach einem Mord auch alle auf die gleiche Art und Weise. Viel interressanter wäre es doch zu untersuchen warum derjenige denn den ersten Mord begangen hat, denn der wäre ja nach obigem Quote auch ohne des Zockens passiert, aber wayne...

Der Mann hat doch gar nicht gesagt, dass alle auf die gleiche Weise reagieren.
Aber es ist doch wirklich so, dass ein normaler Mensch schon darüber nachdenkt, was er grade getan hat, es sei denn, er ist einer Art Tunnel.
Warum wäre der erste Mord nach obigem Ouote auch ohne Zocken passiert?
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

Eric

25 März 2009, 12:56:43 #82 Letzte Bearbeitung: 25 März 2009, 13:06:06 von Eric (Entenmann)
Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 25 März 2009, 11:27:32

Eins noch:
Ich finde das fast süß, wie ihr hier für diese Spiele kämpft.

Tach Rollo,
warum sollten wir denn nicht für diese Spiele kämpfen?
In den 80ern war es die Hetze gegen die böse Heavy Metal Musik (Blablabla Platte rückwärts hören blablabla Botschaften von SATAN blablabla). Danach und auch währenddessen wurde gegen die bösen Filme gewettert und jetzt sind es eben die bösen Killerspiele.

Die Art des "an den Pranger stellen" hat sich eigentlich seit den 60ern (Hippies und Rockmusik) nicht verändert. Nur eben das Medium was an den Pranger gestellt wird.

Und was hat es auch rückwirkend betrachtet gebracht? Eigentlich gar nichts. Hippies nimmt heute keiner mehr ernst, Rock und Metal kommt im Radio und TV, böse "Horrorfilme" gibts seit der 70er Slasher-Welle zu Hauf.

(Und eigentlich regt sich keiner mehr so richtig darüber auf. Sieht man auch daran was gerade an Weihnachten für tolle "besinnliche" Filme im TV kommen. SST, RAMBO, TERMINATOR, ...Quote macht eben Kohle)

Jede Generation sucht ein Medium was sie "verteufeln" und dem sie die Schuld FÜR ALLES zuschieben kann um ihre selber begangenen Fehler zu kaschieren.
Und JETZT sind es eben (wiedermal) die bösen Killerspiele.

MIR PERSÖNLICH würde ein Verbot vollkommen wurst sein.
Grund:
(Beispiel Musik oder Filme) Egal was wann wo und wie verboten war:
1. steigert es den Reiz es zu besitzen
2. kommt man da sowieso dran. Punkt und aus.

Das Verbot wäre mir zwar wurst (Sofern es durchgesetzt wird) aber bis dahin lohnt sich doch der Kampf. Oder etwa nicht??


Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 25 März 2009, 11:27:32
... Oder irgendwelche mäßig witzigen Pseudomeldungen über Amokläufer, die als Kirchenchorsänger tätig waren.
Und dazu sagt niemand was, das findet man dann wohl okay so. ...

Grund:
Seit ca. 1985 höre ich Metäääääl. Seit ca. 1986 sehe ich "gewaltverherrlichende Filme".
Bedeutet:
Seit knapp 24 Jahren höre ich immer wieder "Das ist BÖSE, jedens ist BÖSE, DAS muss verboten werden und jenes erst recht!!"
Und wenn du diesen kompletten Unsinn seit fast nem Vierteljahrhundert hörst bleiben dir eigentlich nur wenige Möglichkeiten:
1. dir ist es scheissegal und du hörst einfach weg
2. dir ist es nicht scheissegal, reagierst aber mit der Zeit mit Zynismus und Humor darauf oder
3. du drehst irgendwann komplett durch wegen dem ganzen Unsinn der darüber verzapft wirst.


Ich bin einfach bei der "2" stehen geblieben. So habe ich wenigstens noch was zum Lachen wenn die Welt untergeht.

MFG


ERIC
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

Kingpin

25 März 2009, 13:14:21 #83 Letzte Bearbeitung: 25 März 2009, 13:42:46 von Kingpin
Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 25 März 2009, 12:05:54
Der Mann hat doch gar nicht gesagt, dass alle auf die gleiche Weise reagieren.
Aber es ist doch wirklich so, dass ein normaler Mensch schon darüber nachdenkt, was er grade getan hat, es sei denn, er ist einer Art Tunnel.
Warum wäre der erste Mord nach obigem Ouote auch ohne Zocken passiert?
Ja, weil dabei vollkommen unbeachtet bleibt, dass nicht das Spiel, sondern die psychische Störung die Ursache ist, die dann unter Einwirkungen von außen (Demütigungen, Mobbing, Gewalt, Jobverlust, etc.) zum Amok führt, der einen langen Vorlauf hat. Der Vergleich mit dem vermeintlichen Verhalten eines "normalen Täters" ist dabei schon absurd. Wenn das tatsächlich ein Psychologe so gesagt haben sollte, hat der m.E. seinen Beruf verfehlt.
Wir haben jedes Jahr in Deutschland Taten, die unter den Stichwörtern "Familiendrama" oder "Eifersuchtsdrama" in den Medien abgehandelt werden - komischerweise hört da auch keiner nach dem ersten Schuß auf und läßt gar die Waffe fallen, obwohl das i.d.R. Menschen sind, die keine Computerspiele der "üblichen" Art spielten, was deswegen auch nicht medial thematisiert wird. Darüber hinaus ist der Begriff Amok aus einer Zeit, wo es Medien, wie wir sie heute kennen, noch gar nicht gab - wie das wohl zu erklären ist?
Und eine nette Denksportaufgabe ist auch, wieso alle unsere Nachbarländer bei z.T. erheblich liberalerer Jugendschutzgesetzgebung (kein Index, Computerspiele unzensiert frei erhältlich, mehr Gewalt im TV, usw.) keine Amokläufe jugendlicher Täter haben - das hat Ursachen, über die man hierzulande mal intensiv nachdenken sollte. Wer weiterhin nichts besseres zu tun hat, als die tatsächlichen Ursachen dieser Taten zu ignorieren und die Jugendlichen mit ihren Problemen alleine zu lassen (siehe mein Post oben), der braucht sich nicht darüber wundern, dass einige wenige mit psychischen Störungen (und die Täter von Erfurt, Emstetten und nun Winnenden hatten alle eine, wenn auch durchaus verschiedene) dann früher oder später entsprechend handeln. Die Vorstellung, dies mit Verboten zu verhindern, ist absurd, zumal die Spiele, die bereits vorhanden sind, damit ja nicht verschwänden, und darüber hinaus nur der Illegalität bei der Beschaffung Vorschub geleistet würde. Wenn man den Versuch unternehmen würde, das zu verhindern, hat man die Demokratie in Deutschland beendet und einen Zensurstaat errichtet, bei dem alle Inhalte des Internet von staatlicher Seite freigegeben werden müßten - da ist es sehr viel sinnvoller, sich endlich um die Jugendlichen zu kümmern.
Go to hell!
Go? Why? I plan on bringing it here!

Punkrockschuppen

Zitat von: Kingpin am 25 März 2009, 13:14:21
da ist es sehr viel sinnvoller, sich endlich um die Jugendlichen zu kümmern.

Das kostet aber Geld und würde zudem die eigene, bisherige Politik in Frage stellen. Da sind Verbotsforderungen für selbstgenerierte Luftgebilde die einen persönlich nicht betreffen wesentlich bequemer.

Eric

Habe in der letzten Zeit mal etwas nach Amokläufen in der Welt gegoogelt.
Komischerweise viel mir da was auf.

Die meisten Amokläufe finden in Staaten statt in denen Dieses oder Jenes verboten wurde, bzw. "Generalverbote" in Betracht gezogen wurden/werden (Mal vereinfacht gesagt).

Das wären natürlich die USA (Gewalt erlaubt aber NACKTE TATSACHEN strengstens verboten. Inklusive lustiger Aufklebere auf CDs die uns alle auf jugendgefährdende Sachen hinweisen) und natürlich Deutschland. (Sex erlaubt, Gewalt "verboten")

In (fast) allen anderen Staaten mit viel "lascheren" Verboten in Bezug auf Sex und Gewalt reagieren die "bösen" Jugendlichen anders bzw. gar nicht aggressiv.
Beispiele:
Schweiz, Österreich, Frankreich, Holland, Schweden, Norwegen, Italien, Kanada, Australien, und so weiter blablabla


Bedeutet doch eigentlich im Umkehrschluss:
Der Staat, der am meisten reglementiert und verbietet hat am meisten Probleme mit seinen Jugendlichen.

Oder ist an meinem "Denkansatz" irgendwas falsch was ich nicht erkenne??
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Kingpin

25 März 2009, 13:35:14 #86 Letzte Bearbeitung: 25 März 2009, 13:40:41 von Kingpin
Zitat von: Punkrockschuppen am 25 März 2009, 13:25:29
Das kostet aber Geld und würde zudem die eigene, bisherige Politik in Frage stellen. Da sind Verbotsforderungen für selbstgenerierte Luftgebilde die einen persönlich nicht betreffen wesentlich bequemer.
Das ist mir schon klar. Dieses Verbotsgelaber ist eben populär (siehe den tollen offenen Brief der Eltern der Opfer von Winnenden) - warum sollte man da als Politiker widersprechen, insb. wo die Verbote ja so gut wie nix kosten? Den Verbotsapparat aus Polizei, Staatsanwaltschaften und Gerichten hat man ja - und die gehen auch viel lieber gegen Medien oder eigentlich unbescholtene Bürger vor, als gegen tatsächliche Kriminelle. Letztere leisten sich nämlich teurere Anwälte oder sind gar selbst welche - und die machen einem als Richter ja nur Ärger (siehe bspw. GvG vs. TAZ).
Go to hell!
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Kingpin

Zitat von: Eric (Entenmann) am 25 März 2009, 13:32:53
Bedeutet doch eigentlich im Umkehrschluss:
Der Staat, der am meisten reglementiert und verbietet hat am meisten Probleme mit seinen Jugendlichen.

Oder ist an meinem "Denkansatz" irgendwas falsch was ich nicht erkenne??
Naja, ist sicherlich sehr simplifiziert, aber grundsätzlich halte ich bspw. die Indizierung bei uns für sehr problematisch, da damit suggeriert wird, der Staat hätte etwas unter Kontrolle, was er nicht unter Kontrolle haben kann. Insofern besteht durchaus die Möglichkeit, dass Eltern in Ländern mit weniger restriktiver Haltung als Deutschland ihre Kinder im Bewusstsein der Gefahren von Medien erziehen und bilden, was bei uns im o.g. Irrglauben unterbleibt - mit den bekannten Folgen.
Wenn tatsächlich 40% der Jugendlichen nicht mehr mit ihren Eltern reden sollten, haben wir ein sehr großes Problem.
Go to hell!
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Rollo Tomasi

25 März 2009, 16:49:27 #88 Letzte Bearbeitung: 25 März 2009, 17:21:18 von Rollo Tomasi (Telly Savalas)
Zitat von: Kingpin am 25 März 2009, 13:14:21
Ja, weil dabei vollkommen unbeachtet bleibt, dass nicht das Spiel, sondern die psychische Störung die Ursache ist, die dann unter Einwirkungen von außen (Demütigungen, Mobbing, Gewalt, Jobverlust, etc.) zum Amok führt, der einen langen Vorlauf hat. Der Vergleich mit dem vermeintlichen Verhalten eines "normalen Täters" ist dabei schon absurd. Wenn das tatsächlich ein Psychologe so gesagt haben sollte, hat der m.E. seinen Beruf verfehlt.

Deine Aussage ist keine Antwort auf meine Frage.
Viele Leute haben eine psychische Störung, werden aber nicht zum Mörder.
Der Psychologe sagt, dass der Betreffende durch das Spielen in eine Art Tunnel gerät, der ihm das Töten erleichtert, weil er sich durch das Drehbuch im Kopf von den Konsequenzen seiner Handlungen verabschiedet hat.
Er sagt gar nicht, dass die Ursache das Spiel ist, er sagt, dass das Spiel eine psychische Störung negativ unterstützen kann.
Warum ist der Vergleich mit dem normalen Verhalten eines normalen Täters absurd?
Damit sollen doch nur die unterschiedlichen Voraussetzungen deutlich gemacht werden.
Warum meinen hier immer wieder Leute, sie seien bessere Psychologen als die, die dafür ausgebildet sind.

@Eric
Sehr schönes Posting!  :respekt:
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

Eric

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 25 März 2009, 16:49:27

Deine Aussage ist keine Antwort auf meine Frage.
Viele Leute haben eine psychische Störung, werden aber nicht zum Mörder.
Der Psychologe sagt, dass der Betreffende durch das Spielen in eine Art Tunnel gerät, der ihm das Töten erleichtert, weil er sich durch das Drehbuch im Kopf von den Konsequenzen seiner Handlungen verabschiedet hat...

Och, ..., also das ist doch schon bekannt. Und auch ich bin davon überzeugt, dass das Killerspiel-Zocken dann mehr oder weniger der Tropfen ist, der das Fass zum Überlaufen bringt.

Aber das ist nicht nur alleine ein Problem bei Killerspielen!
Generell ist es doch bei Tätigkeiten, die einem einen regelrechten Adrenalinschub versetzen so, dass man auch danach für eine gewisse Zeit nicht Herr seiner Sinne ist.

Würde das gerne am Beispiel vom Kart-Fahren festmachen. (Jemand schon mal n Kart-Rennen mitgefahren??)
Danach hüte ich mich immer mich sofort in mein Auto zu setzen. Grund: ich bin noch so extrem aufgepuscht und voller Adrenalin durchs Rennen fahren, dass ich mich gar nicht traue mich unmittelbar nach nem Kart-Rennen in mein eigenes Auto zu setzen.

Das "Phänomen" beobachte ich (bei mir selber) aber auch nach heftigen Zocker-Sessions. Egal ob ich jetzt BURNOUT, METAL GEAR SOLIT oder eben FAR CRY 2 zocke.
Das "Zock-Gefühl" beziehungsweise das "Denken" während des Spiels hält, zumindest bei mir, auch noch einige Zeit nach dem Zocken an.
Damit will ich jetzt NICHT sagen, dass ich genauso blutrünstig denke wie zum Teil die Protagonsten in den Spielen, aber irgendwie braucht es seine Zeit, bis ich wieder "runterkomme".


Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 25 März 2009, 16:49:27
@Eric
Sehr schönest Posting!  :respekt:
Hä? Watt? Wer bis du denn?? Äääh, welches meinst du jetzt genau??
Liebe Ursula,
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