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Udo Kier Filmreihe in Köln

Begonnen von TRAXX, 15 Oktober 2014, 21:43:37

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TRAXX

HAPPY BIRTHDAY, UDO!



Filmreihe zum 70. Geburtstag von Udo Kier

Anlässlich von Udo Kiers 70. Geburtstag (geboren 14. Oktober 1944 in Köln-Mülheim) zeigt das Filmhauskino eine repräsentative Auswahl aus seiner einzigartigen und äußerst beachtlichen Filmographie, die quer durch alle Länder, Filmgenres und -jahrzehnte geht.
Alle Filme werden in zum Teil äußerst seltenen 35mm Archiv-Filmkopien vorgeführt!

Filmhaus Köln +++ Maybachstrasse 111 +++ 50670 Köln

Zu sehen sind unter anderem:




Mi, 15. Okt. LULU

Regie: Walerian Borowczyk
Frankreich/Deutschland/Italien 1979, ca. 86 Min, 35mm, DF, FSK 18

Die junge Prostituierte Lulu wird von Dr. Schön von der Straße geholt und in die bürgerliche Gesellschaft eingeführt. Aber Lulu kann sich der gültigen Sexualmoral nicht unterordnen und verführt den Kunstmaler Schwarz. Die beiden fliehen und heiraten, aber Lulus notorische Untreue treibt Schwarz in den Selbstmord. Sie heiratet Dr Schön, aber als er miterlebt, wie auch sein eigener Sohn Lulu verfällt, muss Lulu wieder fliehen, diesmal nach London. Völlig verarmt sinkt sie zur Straßendirne herab.

"Borowczyks Adaption des Wedekind-Stücks, in dem die Nymphe Lulu ein Symbol für sexuelle Freiheit war, wurde von der Kritik fast ausnahmslos verissen. Zwar nahmen manche daran Anstoß, daß Heinz Bennent, Vater der Anne, die die Titelrolle spielte, im Film ihren Liebhaber mimte, doch setzte der Schwerpunkt der Kritiken an anderen Stellen an. 'Borowczyks Inszenierung ist theaterhaft, und manchmal bloß blöd', meinte Variety. Und Urs Jenny schrieb im Spiegel: 'Die Hauruck-Fassung von Wedekinds Monstertragödie, die Borowczyk mit glatter und flinker Kunstfertigkeit exekutiert hat, interessiert sich – auch wenn sie geschmäklerisch in Fin-de-siècle-Dekors aast – keinen Augenblick für die Gewalt unterdrückter Sexualität, für Tabu-Brüche, für das Innenleben einer Gesellschaft, die aus Verdrängung, Verhüllung, Verleugnung des Fleisches ihre kaputte Lust zieht.' " Phelix/Thissen, Pioniere und Prominente des modernen Sexfilms

"In seinen Filmen geht Borowczyk nicht so sehr das Tabu von Pornographie und Sexualität an, sondern er entmoralisiert und entmystifiziert die Erotik: zeigt sie als verführerisches und freies, eiskaltes, ernstes und rauschhaftes Zeremoniell, das Sinneslust in ein geheimnisvolles und bedrängendes Spiel verwandelt. Und als distanziert-betroffener Voyeur macht er den Betrachter zum Beteiligten seiner Obsessionen." Helmut W. Banz, Kölner Stadtanzeiger

- 21.00 Uhr


Fr, 17. Okt. ANDY WARHOLS FRANKENSTEIN

Regie: Paul Morrissey
OT: Flesh for Frankenstein, Italien/Frankreich 1973, ca. 95 Minuten, 35mm, DF, FSK 18.

Camp, Kult, Kitsch, Kunst, Pornographie – bis heute ist Paul Morrisseys blutig serviertes Stück Fleisch höchst vergnügliches Grand Guignol-Theater. Udo Kier als immer haarscharf am Grad zur Lächerlichkeit agierender Baron Frankenstein und der Poster-Boy aus Warhols "Factory", Joe Dalessandro, treiben Mary Shelleys "Prometheus"-Mythos unter der Regie von Warhol-Intimus Morrissey ins Extreme.
Auf seinem Balkan-Schloss will der wahnsinnige Baron, der mit seiner eigenen Schwester verheiratet ist und mit ihr Kinder hat, eine serbische Herrenrasse (!) züchten. Adam und Eva schraubt er sich passend im eigenen Labor zusammen. Natürlich geht einiges schief, was nicht zuletzt an seinem dämlichen Assistenten Otto liegt. Groteske Splatter- und Sexszenen und haarsträubende Dialoge (Frankenstein:"To know Death, Otto, you have to f**k life in the gallbladder!") haben den Streifen zu einem Instant-Klassiker und ewigen Favorit des Mitternachts-Kinos gemacht.

- 21.45 Uhr


Di, 21. Okt. MY OWN PRIVATE IDAHO

Regie: Gus van Sant
USA 1991, 104 Min, 35mm, DF, FSK 16

Die damals angesagtesten Jungstars Hollywoods standen vor der Kamera: River Phoenix und Keanu Reeves spielen zwei Stricher, die auf ihrem ausgesprochen kurvigen Lebensweg Freunde werden und das Abenteuer suchen. Phoenix ist Mike, ein Strichjunge mit krankhaftem Schlafdrang, der in idyllischen Kindheitserinnerungen schwelgt und unbedingt seine Mutter wieder finden will. Reeves ist der reiche Ausreißer Scott, der einen ganz persönlichen ,,Kreuzzug" führt, um den Sinn des Lebens zu erforschen – letztlich wartet er auf den Tag, an dem er das Vermögen seines Vaters erbt. Gemeinsam irren sie durch eine bizarre Welt freigiebiger Fremder und befremdlicher Abenteuer. Auf ihrer Odyssee lernen sie einander besser verstehen und finden ihren Platz in der Welt – denn das Leben lehrt sie Erfahrungen, die man nur unterwegs machen kann.

- 21.00 Uhr


Fr, 24. Okt. IRON SKY

Regie: Timo Vuorensola
Finnland/Deutschland/Australien 2012, ca. 93 Min., 35mm, OmU, FSK 16.

Eine neue US-amerikanische Mondexpedition stößt auf Nazis, die sich 1945 mit Reichsflugscheiben auf den Mond retteten. Mit einer Wunderwaffe planen sie nun die Übernahme der Weltherrschaft.
Eine streckenweise grausam grossartige Komödie mit zig Zitaten aus Pop- und Nazi-Welten. Allein das Aufspüren der versteckten Reverenzen macht Freude. Der Anblick von Hakenkreuzbinden und Hitlergrüssen vor der Skyline von New York provoziert einen bizarren Wahrnehmungs-Clash. Das alles war etwas zu viel für branchenübliche Finanzierungsmodelle, weshalb IRON SKY zur ersten teilweise per Crowdfunding finanzierten Grossproduktion wurde, die trotz relativ geringer Kosten richtig gut aussieht. Extrem unterhaltsamer Edel-Trash mit hohem Spaß-Faktor!

- 21.45 Uhr


Mi, 29. Okt. UNITED TRASH & TOD EINES WELTSTARS

UNITED TRASH
Regie: Christoph Schlingensief
Deutschland 1995, ca. 77 Min., 35mm, FSK 18.

Afrika: Land der unendlichen Sonne, der gekräuselten Haare und dem Geruch von Dieselöl. Deutsche Soldaten im Einsatz der UNO. Ein Traum wird Wirklichkeit! General Brenner (Udo Kier) hat alle Hände voll zu tun. Das neugebaute Krematorium, der multikulturelle Kinderspielplatz und vor allem die alte V2-Rakete vom Führer! Werner Brenner ist begeistert. Hier, wo die Menschen noch "einfach und simpel" sind, kann der Deutsche zeigen, was er kann. Doch schon nach wenigen Tagen bekommt Brenners unverwüstlicher Optimismus einen harten Schlag...

"Anstelle des Films könnte man auch einen Eimer Blut, Urin und Sperma über dem Publikum ausgießen. Der denkbarste Reflex auf die Betulichkeit des deutschen Films. Das Oberhausener Manifest als Farce!" Harald Martenstein, Tagesspiegel

TOD EINES WELTSTARS
RRegie: Christoph Schlingensief
Deutschland 1992, ca. 44 Min., DVD, FSK 18.

"Ein Filmportrait für den WDR! Vielleicht einer der besten Filme von Christoph Schlingensief? Schonungslos, freche Persiflage auf alle Homestories und gleichzeitig liebevolle Hommage an einen guten Freund. Unbedingt entdecken, ein Wahnsinn!" Filmgalerie 451

"Udo Kier liegt im Sterben. Hinter den hohen Mauern einer toskanischen Villa taumelt ein einzigartiges Künstlerleben seinem Ende zu. Im Fieberwahn erscheinen ihm Andy Warhol und Rainer Werner Fassbinder, die gefallenen Götter, ziehen Szenen aus seinen Filmen an ihm vorüber: DRACULA, damals in Rom, dies und das von RWF, Jason mit brennenden Augen in Lars von Triers MEDEA...
Nun rafft es ihn dahin, den genialischen Triebtäter, den Kinski der Kino-Avantgarde. Wirklich schade um den schönen Querulanten Kier! Wir werden ihn vermissen. Aber dann tritt der Unwiderstehliche doch noch nicht ab. Der Star ist ein Schwindler, der Tod eine Maskerade, der Film ein Witz. TOD EINES WELTSTARS ist ein Film von Christopf Schlingensief, ein ironisches, pseudodokumentarisches Puzzle, eine hysterische Hommage an einen begnadeten Kino-Exzentriker, ein Fest für alle Kieromanen." Hans-Christoph Blumenberg, Tempo (02/1994)

- 21.00 Uhr


Sa, 01. Nov. SHADOW OF A VAMPIRE

Regie: E. Elias Merhige
USA/GB/Luxemburg 2000, ca. 98 Min., 35mm, DF, FSK 12.

"Irgendwo im Osten, beim Dreh von F. W. Murnaus Film NOSFERATU: Es glühen die Augen, die Kurbelkamera und die Obsessionen. Alle warten auf die Ankunft des Hauptdarstellers Max Schreck (Willem Dafoe), den der genialisch irrlichternde Murnau (John Malkovich) vorab mit allerlei Geheimnissen umrankt. Bald, nachdem die grauslich langen Fingernägel Nosferatus zum ersten Mal als Schatten an der Wand vor der Kamera erschienen sind, wird der Crew – Udo Kier ist als Produzent und strenger Budget-Kontrolleur auf dem Set – und uns klar, dass kein Schauspieler, sondern ein echter Vampir angeheuert wurde. Dieser will nun als Lohn für seine Arbeit dem ganzen Filmteam an die Halsschlagader, angefangen beim ersten Kameramann.
Merhiges Hommage an Murnaus NOSFERATU ging Anfang des neuen Jahrtausends in den Kinos etwas unter, trotz einer 'Oscar'- und 'Golden Globe'-Nomination für Willem Dafoe, der den Vampir mit sichtlichem Gusto irgendwo zwischen Mensch, Mythos und fauchender Fledermaus gibt. Neben seiner Freude an den Schrullen der Legende Murnau und seiner Reflexion filmischer Realitäten vor und hinter der Kamera, wartet SHADOW OF THE VAMPIRE mit parodistischen Elementen auf, die dem Film Witz verleihen, aber keinesfalls das Unheimliche nehmen." Xenix Kino Zürich

- 21.45 Uhr


So, 02. Nov. VERFÜHRUNG: DIE GRAUSAME FRAU

Regie: Elfi Mikesch, Monika Treut
Deutschland 1985, ca. 84 Min., 35mm, FSK 16.

Ein Spiel der geheimen und ausgelebten Obsessionen, nach Motiven des Romans "Venus im Pelz" von Sacher-Masoch: Wanda ist die Domina, Gregor (Udo Kier) und Caren ihre Sklaven, zunächst nur privat, dann auch öffentlich, bei sadomasochistischen Bühnenshows für die feine Gesellschaft, die Wanda, die Geschäftsfrau, in ihrer Galerie im Hamburger Hafen inszeniert. Das Gleichgewicht des Trios gerät ins Wanken, als Justine hinzukommt. Der Journalist Mährsch (gespielt von Peter Weibel, heute Professor und Leiter ZKM Karlsruhe), der zunächst nur über Wanda berichten will, entdeckt seine eigene masochistische Veranlagung. Und auch Wanda will sich schließlich der Befriedigung ihrer eigenen masochistischen Lust hingeben.

"Aufregenderes, subversiveres, seltsameres Kino wird man so bald bei uns nicht zu sehen bekommen." Hans-Christoph Blumenberg, Die Zeit

"Rundum überflüssig und ärgerlich." film-dienst
"Diese Mischung aus Fäkaliensprache und Erotik kann niemandem zugemutet werden." Friedrich Zimmermann (CSU), ehemaliger Bundesinnenminister

- 19.00 Uhr


Mi, 12. Nov. DIE GESCHICHTE DER O.

Regie: Just Jaeckin
OT: Histoire d'O. Frankreich 1975, ca. 105 Min., 35mm, DF, FSK 18.

GESCHICHTE DER O. basiert auf dem Erotikroman von Dominique Aury (unter dem Pseudonym Pauline Réage). Als der von Just Jaeckin gedrehte Film, der zuvor schon den Erotikklassiker EMANUELLE inszenierte, herauskam, wurde er rasch zum Skandalfilm erklärt. Es gab seinerzeit zahlreiche Proteste gegen die Aufführung des Films.

"Ein dem Masochismus zugeneigtes Mädchen wird durch ihren Geliebten und seinen älteren Freund, einen reichen Engländer, der sie in einem Schloß bei Paris gefangenhält, dazu gebracht, ihnen und anderen Männern jederzeit und auf jede Weise zur Verfügung zu stehen. Ihre absolute Unterwürfigkeit gilt als Beleg fraulicher Liebe und Selbsterfüllung. Das optisch und akustisch geschleckte sado-masochistische Machwerk könnte als lächerlicher Kitsch abgetan werden, läge ihm nicht eine sexual-faschistische Haltung zugrunde, die der Frau Existenzberechtigung nur als Lustobjekt des Mannes zubilligt." film-dienst

"Was die GESCHICHTE DER O. betrifft: Ich war in Paris zur Premiere von FRANKENSTEIN und bin mit Roman Polanski abends ausgegangen, in einen Nachtclub, wo einige Typen auf mich zukamen und mir GESCHICHTE DER O. anboten. Meine erste Reaktion war: 'Nein, ich mache doch keinen Porno! – Erst Horrortrip und jetzt Porno?' Aber am nächsten Tag sagten Polanski und Morrisey zu mir: 'Das mußt Du machen, das ist der berühmteste Erotikroman überhaupt'. Also hab ich's gemacht. Es war auch mein erfolgreichster Film, kommerziell gesehen." Udo Kier im Interview mit Uwe Huber, Galore (2004)

- 21.00 Uhr


So, 16. Nov. UFO IN HER EYES

Regie: Xiaolu Guo
China/Deutschland 2011, ca. 110 Min., 35mm, OmU, FSK 12.

"Bildstarker chinesischer Spielfilm mit Mockumentary-Versatzstücken über ein verletztes amerikanisches 'Alien' (Udo Kier), das vom Himmel fiel und auf einem Acker beim chinesischen Dorf Dreiköpfiger Vogel landete. Die Steinbrucharbeiterin Kwok Yun rettet den Abgestürzten und gerät in den aberwitzigen Strudel der Vermarktung dieser 'Ufo-Sichtung'.
Regisseurin Xiaolu Guo mischt auf verrätselte und doch bodenständige Weise politische Satire, Dorfposse und bitterböse Aufschwungsparodie. Der ewige Exot Udo Kier ist unverhofft in einem zeitgenössischen globalisierten Studiofilm der Marke Trigon gelandet – und in China, als satirisch zurechtgerücktem 'Land der Zukunft'." Xenix Kino Zürich

- 19.00 Uhr



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