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Der Wolkenatlas (Cloud Atlas) Tom Tykwer, Tom Hanks, Wachowskis

Begonnen von Shodan, 4 August 2011, 18:59:31

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Bluefox

15 November 2012, 13:21:58 #30 Letzte Bearbeitung: 15 November 2012, 13:40:36 von Bluefox
Zitat von: Roughale am 15 November 2012, 12:18:37
Der Film interessiert mich nicht die Bohne, seit ich den Trailer gesehen habe und die teilweise miesen Masken
sind nicht halb so schlecht wie die von Savini.  :viney:

Nee, ich bin durch Switch auf Pornack aufmerksam geworden, die haben ihn hübsch hochgenommen

switch reloaded offiziell: Filmtipp im Frühstücksfernsehen

:king:

Edit: Nein, mal im Ernst. Der Film hat überall nur gute Kritiken bekommen, die Cinema vergibt gar 100 Prozent Wertung:

http://www.cinema.de/film/cloud-atlas,5031113.html

Roughale

Wenn cinema 100% gibt dann gab es gutes (weiterverkaufbares) Pressematerial - mir hat der Trailer und 3 Stunden mit Hanks und Berry im ZDF gerreicht :LOL:

Und wenn du weiter stänkerst...

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

pm.diebelshausen

Arthaus im Cineplex - das klingt doch mal richtig gut. Und ein großes ? über den Köpfen plus Gekicher von den Hilflosesten ist für mich auch kein schlechtes Omen. Abgesehen davon, dass Halle und Tom glauben, dass es in "Cloud Atlas" irgendwie irgendwo auf einer tieferen Ebene um - festhalten - Liebe geht, werde ich langsam sehr neugierig auf den Film.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

PierrotLeFou

Zitat von: pm.diebelshausen am 15 November 2012, 14:31:50
Arthaus im Cineplex - das klingt doch mal richtig gut. Und ein großes ? über den Köpfen plus Gekicher von den Hilflosesten ist für mich auch kein schlechtes Omen. Abgesehen davon, dass Halle und Tom glauben, dass es in "Cloud Atlas" irgendwie irgendwo auf einer tieferen Ebene um - festhalten - Liebe geht, werde ich langsam sehr neugierig auf den Film.

Ich befürchte ja eher ein kitschiges Eso-Geschwurbel über Widergeburt, Gnade und Liebe, dass vermutlich eher in Richtung "The Fountain" als "Tree of Life" gehen und mir tendenziell eher missfallen wird...
Aber gut, es wird sich zeigen...
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Klugscheisser

Ich hab es ja bis heute noch nicht geschafft, den oben gepostetn Trailer länger als 2 Min. zu schauen...

Und vor Skyfall wird der auch gezeigt? Scheiße, dass wird hart morgen. Andererseits weiß ich, dass ich dann noch in aller Ruhe pinkeln gehen kann...

derdon

Zitat von: PierrotLeFou am 15 November 2012, 15:25:20
Zitat von: pm.diebelshausen am 15 November 2012, 14:31:50
Arthaus im Cineplex - das klingt doch mal richtig gut. Und ein großes ? über den Köpfen plus Gekicher von den Hilflosesten ist für mich auch kein schlechtes Omen. Abgesehen davon, dass Halle und Tom glauben, dass es in "Cloud Atlas" irgendwie irgendwo auf einer tieferen Ebene um - festhalten - Liebe geht, werde ich langsam sehr neugierig auf den Film.

Ich befürchte ja eher ein kitschiges Eso-Geschwurbel über Widergeburt, Gnade und Liebe, dass vermutlich eher in Richtung "The Fountain" als "Tree of Life" gehen und mir tendenziell eher missfallen wird...
Aber gut, es wird sich zeigen...

Genau das Gefühl habe ich auch.
Man könnte böswillig sogar sagen, dass dies der perfekte Stoff für die Wachowskis sei  :icon_mrgreen:
Nach dem Trailer mache ich um den Film auch nen Bogen, zumindest im Kino.

Mr. Blonde

Zitat von: Bluefox am 15 November 2012, 13:21:58
Zitat von: Roughale am 15 November 2012, 12:18:37
Der Film interessiert mich nicht die Bohne, seit ich den Trailer gesehen habe und die teilweise miesen Masken
sind nicht halb so schlecht wie die von Savini.  :viney:

Ich hasse Dich. :)


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pm.diebelshausen

16 November 2012, 00:44:14 #37 Letzte Bearbeitung: 16 November 2012, 00:46:35 von pm.diebelshausen
Mit Pierrot muss ich andernorts mal über "Fountain" und "Tree" und seine Einschätzung der beiden gegeneinander quatschen. Aber hier ist zumindest on-topic: von mir aus auch mal Esoterik-Geschwurbel, da bin ich nicht per se allergisch. "Crowley - Back from Hell" steht ja auch im Yin-Yang-Laden um die Ecke.  ;) Was man halt nicht erwarten sollte, sind Antworten auf die Fragen des Lebens. Die geben auch die religiösen und die philosophischen Filme nicht, ebenso wenig wie die esoterischen. Aber ein wenig Ankitzeln in Richtung dieser Lebensfragen, das haben bei mir "Fountain" und "Tree" geschafft, ebenso "Alexis Sorbas" und "2001" und viele andere und vielleicht macht das ja auch dieses Arthauspopcornkino von Tykwer/Wachowski. Könnte mir schon Spaß machen, zu gucken, und bis zur Ratlosigkeit verwirren lasse ich mich ja immer gern.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Pinhead_X

Also ganz so mies kann der nicht angekommen sein, den in der heutigen Vorstellung war das Kino trotz Skyfall Screening in zwei anderen Kinos gut gefüllt. Die 3 Stunden vergingen doch recht schnell, so amüsierte ich mich auf der einen Seite über die Wandlungsfähigkeit einiger Darsteller. Auf der anderen Seite galt es den einzelnen Storys zu folgen und das hat zumindest bei mir gut geklappt. Hugo Weaving ist eh immer einen Blick wert und hier geht er fast durch die Decke. Ganz großes Kino. Hanks hat einen Auftritt dem fast dem von Tom Cruise in Tropic Thunder gleicht.

Dennoch, gilt es die nicht leicht zu verstehende Geschichte, verwoben in die einzelnen Storys zu folgen und zu erfassen. Das gelingt bei einem mal gucken sowieso nicht. Die Stimmung des Films wird immer wieder durch Gags, nette Ideen oder auch Effekte aufgelockert. So vergingen die 3 Stunden schneller als erwartet.

Vorerst gibts 8,5 / 10 Punkte
We'll never stop, we'll never quit, 'cause we're Metallica!!!
Meine Musik

uboot

Ich weiß noch gar nicht genau was ich dem Film geben soll. Dafür muss eigentlich erstmal eine Zweitsichtung, am besten in OV her. Die deutsche Synchro ist gerade in der Endzeit Timeline etwas lächerlich (Stichwort: "wahr wahr"). Leider wurde hier keine OV im Kino angeboten. Könnte aber auch bei Erstsichtung als Nicht-Native etwas kompliziert sein.

Die Zeit verging eigentlich recht schnell, es war konsequent interessant und nie langweilig. Am Ende hatte ich allerdings gehofft, dass alles besser zusammenfließt und ein stimmiges Ganzes ergibt. Das war zumindest für mich erstmal nicht Fall. Stattdessen taten sich viele Fragen ohne Antworten auf:
Spoiler: zeige
 Zum Beispiel was hat die Charaktere nun genau verknüpft? Zwischendurch wurde mal auf das besondere "Muttermal" eingegangen. Später war davon keine Rede mehr. Waren die von den gleichen Schauspielern gespielten Charaktere jetzt die jeweils wiedergeborenen Figuren?? Warum hat sich der Komponist umgebracht? Und was war das für eine Zivilisation in der Endzeit? Bei Filmstarts stand es wären Zeitreisende?? Und wohin genau hat Hale Barry da über den Wolken einen Hilferuf abgesetzt?? Warum konnte die fortschrittliche Gesellschaft das nicht selbst? Und was hat die Chinafrau für eine Bedeutung für diese Hilfebotschaft und wo ist der Zusammenhang zwischen ihr und der Satelitenschüssel?


Ich habe jetzt mal eine provisorische 7/10 gegeben.

DisposableMiffy

"Cloud Atlas" ist visuell das Beeindruckendste, was ich seit langem im Kino gesehen habe. Außerdem ist es eine gelungene Verfilmung eines Romans, der als unverfilmbar galt (wieso eigentlich?). Ob es als Film funktioniert, wenn man die Vorlage nicht kennt, möchte ich mir nicht anmaßen zu beurteilen, da ich das Buch erst vor kurzem gelesen habe und mir der nötige Abstand fehlt.

Am meisten gespannt war ich darauf, wie man die sechs im Buch klar voneinander getrennt erzählten Geschichten, auf der Leinwand als großes Ganzes zusammenfügen würde. Die einzelnen Episoden nicht am Stück zu inszenieren, sondern sie in kleinere Teilstücke aufzuspalten und diese abwechselnd zu montieren, hat sich als gute Entscheidung erwiesen. Das mag anfangs verwirrend wirken, wenn man mit den Figuren nicht vertraut ist, nach recht kurzer Zeit rein zu finden ist aber kein Problem, da der Film trotz der Sprünge zwischen den Teilstücken nicht aus dem Fluss gerät. Die Schnitte/Übergänge von einem Teilstück zum nächsten sind dabei sehr geil gemacht (ähnlich wie die Wechsel der Zeitebenen in "Highlander"), sodass der Eindruck von Stückwerk gar nicht erst aufkommt.

Begeistert bin ich des weiteren von der Wandlungsfähigkeit der Schauspieler, die teilweise in bis zu sechs verschiedenen Rollen zu sehen sind, die auch schon mal von der Hautfarbe oder dem Geschlecht, des sie verkörpernden Darstellers abweichen. Dass der Film dabei nicht zu einer absurden Kostüm-Show verkommt, ist eine nicht zu unterschätzende Leistung von Tykwer und den Wachowskis. Jim Broadbent schießt dabei den Vogel ab und zeigt in seiner "Hauptrolle" als schrulliger Verleger, der auf der Flucht vor gierigen Angehörigen seines Bestsellerautors von seinem Bruder in ein Altersheim "einquartiert" wird, eine Academy Award-würdige Performance.

Die Synchro (OV war mal wieder nicht im Angebot) finde ich als normalerweise O-Ton-Gucker ziemlich gelungen, die etwas merkwürdige anmutende Sprache in der Endzeitgeschichte ist dabei der Romanvorlage geschuldet und keine dusselige Idee der Filmemacher. Dass der Film nicht in einem alle Teile zusammenführenden Finale mündet ist ebenso werkgetreu, wobei er durch die mehrfachen Rollen der Hauptdarsteller eher mehr Zusammenhang vermittelt. Generell hat man sich recht nah an das Buch gehalten und bis auf einen größeren Eingriff
Spoiler: zeige
das Weglassen des finalen Twist der Sonmi-Geschichte deutet diese komplett um)
nur Kleinigkeiten abgeändert, welche die Grundaussagen jedoch nicht verfälschen. Hier und da wurde etwas mehr dramatisiert und auf der Leinwand tritt die leicht eso-kitschige Note des Romans ein wenig deutlicher hervor, was mich allerdings nicht weiter gestört hat.

Wie zu Beginn erwähnt, bin ich mir nicht sicher, ob der Film für sich allein stehend funktioniert. Ein äußerst sehenswertes Experiment/Kunstwerk ist er für mich zweifelsohne. Ich freue mich jedenfalls schon darauf, ihn ein zweites Mal zu sehen, hoffentlich sehr bald als OV auf der großen Leinwand (falls sie noch kommt), spätestens aber wenn er fürs Heimkino veröffentlicht wird.

9/10
letterboxd.com

Dumm geboren, nichts dazu gelernt und die Hälfte davon vergessen.

Hearing only what you wanna hear and knowing only what you've heard.

EvilEd

Ok, jetzt bin ich aber auch gespannt...werde dann diese Woche mal ins Kino stiefeln ^^

DisposableMiffy

Zitat von: uboot am 20 November 2012, 03:53:47
Spoiler: zeige
Warum hat sich der Komponist umgebracht?

Spoiler: zeige
Das wird im Film nicht wirklich klar, im Buch schreibt Frobisher in seinem Abschiedsbrief an Sixsmith, dass er mit dem "Wolkenatlas" alles gesagt hat, was er als Künstler je sagen könnte und er keinen Sinn mehr sieht, weiterzumachen. Außerdem liebt er Ayrs' Tochter, die ihn übel verschaukelt, was Frobisher schwer verbittert. Dieser Subplot fehlt im Film gänzlich. Die Kombination aus enttäuschter Liebe und kreativer "Ausgebranntheit" ist also sein Motiv für den Suizid.
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pm.diebelshausen

Zitat von: DisposableMiffy am 21 November 2012, 15:49:24eine gelungene Verfilmung eines Romans, der als unverfilmbar galt (wieso eigentlich?)

Das sollte nicht überbewertet werden. Üblicherweise wird Büchern dieses "unverfilmbar" immer erst zugeschrieben, wenn denn eine Verfilmung da ist. Vorher ist das überhaupt kein Aspekt von Literatur und eben nicht der Rede wert. Ich glaube außerdem, dass Verfilmbarkeit immer nur eine Frage der Kreativität ist, denn es kann immer ein in sich gelungener, stimmiger Film geschaffen werden, auch wenn vieles nicht oder technisch noch nicht darstellbar ist.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

DisposableMiffy

Zitat von: pm.diebelshausen am 21 November 2012, 23:33:52Ich glaube außerdem, dass Verfilmbarkeit immer nur eine Frage der Kreativität ist, denn es kann immer ein in sich gelungener, stimmiger Film geschaffen werden, auch wenn vieles nicht oder technisch noch nicht darstellbar ist.

Damit hast Du natürlich recht.
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Rollo Tomasi

Zitat von: DisposableMiffy am 21 November 2012, 16:10:00
Zitat von: uboot am 20 November 2012, 03:53:47
Spoiler: zeige
Warum hat sich der Komponist umgebracht?

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Das wird im Film nicht wirklich klar, im Buch schreibt Frobisher in seinem Abschiedsbrief an Sixsmith, dass er mit dem "Wolkenatlas" alles gesagt hat, was er als Künstler je sagen könnte und er keinen Sinn mehr sieht, weiterzumachen. Außerdem liebt er Ayrs' Tochter, die ihn übel verschaukelt, was Frobisher schwer verbittert. Dieser Subplot fehlt im Film gänzlich. Die Kombination aus enttäuschter Liebe und kreativer "Ausgebranntheit" ist also sein Motiv für den Suizid.


Spoiler: zeige
Ich denke, er hat si ch umgebracht, weil er durch seine Homosexualität erpressbar geworden ist.
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

DisposableMiffy

Zitat von: Rollo Tomasi am 25 November 2012, 13:57:39
Zitat von: DisposableMiffy am 21 November 2012, 16:10:00
Zitat von: uboot am 20 November 2012, 03:53:47
Spoiler: zeige
Warum hat sich der Komponist umgebracht?

Spoiler: zeige
Das wird im Film nicht wirklich klar, im Buch schreibt Frobisher in seinem Abschiedsbrief an Sixsmith, dass er mit dem "Wolkenatlas" alles gesagt hat, was er als Künstler je sagen könnte und er keinen Sinn mehr sieht, weiterzumachen. Außerdem liebt er Ayrs' Tochter, die ihn übel verschaukelt, was Frobisher schwer verbittert. Dieser Subplot fehlt im Film gänzlich. Die Kombination aus enttäuschter Liebe und kreativer "Ausgebranntheit" ist also sein Motiv für den Suizid.


Spoiler: zeige
Ich denke, er hat si ch umgebracht, weil er durch seine Homosexualität erpressbar geworden ist.

Woraus schließt Du das?
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Rollo Tomasi

25 November 2012, 16:06:13 #47 Letzte Bearbeitung: 25 November 2012, 16:31:27 von Rollo Tomasi
Hat das der Alte ihm nicht genau so gesagt? Dass er dafür sorgen könnte, dass er nie wieder arbeiten kann?
Außerdem erscheint mir das auch plausibel. Damals war man als Homosexueller wohl sehr schnell ein Außenseiter.

Edith:
Der Film hat mir übrigens sehr gut gefallen, wesentlich besser z. B. als der verkopfte "The Fontain". Den Film kann man sich sehr gut anschauen, es ist nicht langweilig, die Episoden sind einfach strukturiert und können durch die parallele Montage sehr gut aufeinander Bezug nehmen, was mir besonders gut gefallen hat. Die Episoden decken die verschiedensten Genres ab, so dass für jeden etwas dabei sein müsste. Die einzelnen Episoden sind qualitativ vielleicht nicht ein Level, aber richtig schlecht ist keine. Am besten haben mir die zeitlich am spätesten gelagerten Episoden gefallen. Der Film ist auch mich überladen mit Anspruch, die Episoden haben jeweils eine klare Botschaft und der Film insgesamt gibt das, was die Macher wohl für essentiell halten (Alles bedingt sich. Von der Wiege bis zur Bahre etc. Jedes Verbrechen und jede gute Tat bla bla) in jeder Episode wieder und ist gut nachvollziehbar. Die Schauspieler haben sichtlich Spaß an ihrern unterschiedlichen Rollen. Wen hat eigentlich Martin Wuttke gespielt? Der ist mir nicht aufgefallen. Lustig ist auch Frau Karrenbauer (heißt sie so?) als schottische Kneipenbesucherin. Also keine Angst: ruhig reingehen!
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
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DisposableMiffy

Zitat von: Rollo Tomasi am 25 November 2012, 16:06:13
Hat das der Alte ihm nicht genau so gesagt? Dass er dafür sorgen könnte, dass er nie wieder arbeiten kann?
Außerdem erscheint mir das auch plausibel. Damals war man als Homosexueller wohl sehr schnell ein Außenseiter.

Spoiler: zeige
Ja, Ayrs droht damit, ihn beruflich aufs Abstellgleis zu bugsieren. Im Roman erweckt Frobisher aber nicht den Eindruck, davon sonderlich beeindruckt zu sein. Und er geht mit seiner Sexualität auch nicht ängstlich um. Daher erscheint es mir als Grund für seinen Suizid eher unwahrscheinlich.
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Rollo Tomasi

Zitat von: DisposableMiffy am 25 November 2012, 18:02:39
Spoiler: zeige
Ja, Ayrs droht damit, ihn beruflich aufs Abstellgleis zu bugsieren. Im Roman erweckt Frobisher aber nicht den Eindruck, davon sonderlich beeindruckt zu sein. Und er geht mit seiner Sexualität auch nicht ängstlich um. Daher erscheint es mir als Grund für seinen Suizid eher unwahrscheinlich.


Spoiler: zeige
Ich kenne den Roman nicht. Im Film schien er mir sehr beeindruckt zu sein.
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

Mr. Hankey

Für mich einer der Filme des Jahres: Pures Kino, das 6 unterschiedliche Handlungen in 6 unterschiedlichsten Genres erzählt und diese perfekt in einander vermischt. Tolle Darsteller in einer hochtrabenden Inszenierung, die von Anfang bis Ende überzeugt. Die 180 Minuten vergingen wie im Flug und ich hätte noch stundenlang weiter zuschauen können. Man merkt dem Film an, dass das Buch als unverfilmbar gilt und doch haben es die Wachowskis und Twyker geschafft, einen extrem guten Film daraus zu zaubern, der zwar sicher das Publikum spalten wird, aber so oder so ein regelrechtes Erlebnis für die Sinne darstellt.

9,5/10 Punkte
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Shodan

Gestern gesichtet, super Film, tolle FX, von jedem Genre was dabei, sehr lustige Gastauftritte
Spoiler: zeige
Götz Otto, Katy Karrenbauer
, das Buch wurde imho sehr gut verfilmt,  9/10

Teppi

Gerade eben gesehen, und ich bin nicht ganz so begeistert wie die meisten hier:

Thriller, Drama, Action und Komödie - von allen etwas dabei, über fehlende Abwechslung kann man sich nicht beklagen. Mein Problem liegt eher im Aufbau: Durch die Parallelmontage aller Abschnitte ging der Dramaturgie meiner Meinung nach einiges an Durchschlagskraft flöten. Immer wieder wird man aus dem Erzählfluss einer Episode gerissen, um dann (teils sehr viel) später wieder einzusteigen. Sicher, dadurch werden auch einige sehr schöne Bild-Ton-Collagen geschaffen, dennoch wäre mir eine Episode-nach-Episode Struktur (muss nicht unbedingt chronologisch sein) wahrscheinlich lieber gewesen.
Schade, vom Erzählrhythmus abgesehen fand ich den Film ziemlich schick. Die Bilder waren teils wirklich klasse, und auch die Schauspieler konnten mit ihrer Wandlungsfähigkeit überzeugen.

Strukturell an manchen Stellen etwas schwammig, optisch stets opulent und kunstvoll. 6/10 von mir.

Hana-Bi

7 Januar 2013, 16:48:07 #53 Letzte Bearbeitung: 7 Januar 2013, 16:51:15 von Hana-Bi
Zeig dich, Thread, du bist enttarnt.

Gestern dann doch noch gesehen den Film. Und wenn ich den Film mit einem Wort beschreiben müsste, dann würde ich das Wort Einzigartig gebrauchen. So etwas mutiges habe ich in diesem Stil, mit diesem Budget noch nicht gesehen. Cloud Atlas ist eigentlich zu komplex fürs Kino, besonders fürs amerikanische Publikum. Wie waren denn die Einspielergebnisse? Nicht so gut, oder ganz akzeptabel?

Ich hatte vorher nur einen kleinen Teil des Buches gelesen, und dachte mir da schon, eigentlich kann man solch eine Story nicht verfilmen. Was Tom Tykwer und die Wachowski Brüder aber hier abgeliefert haben ist recht beeindruckend. Und natürlich viel Werbung für deutsche Produktionen. Handwerklich war der Film einfach super in Szene gesetzt.
Aus dem Buch scheint aber dennoch einiges zu fehlen. So erinnere ich mich an eine ziemlich ausführliche Einführung mit Adam Ewing wie er Goose kennengelernt hat. Der komplette Part in Ozeanien fehlt eigentlich, lediglich in der Eröffnung wird da was angedeutet.

Gegen Ende, kurz bevor es noch einmal spannend wurde, bemerkte man aber auch das Cloud Atlas nicht mehr so ganz vorwärts kam. Besonders die die Story mit Jim Broadbent verlor sich irgendwie in der Bedeutungslosigkeit, auch wenn ich sie nicht langweilig fand, die anderen Geschichten fand ich aber relevanter. Was ich dann wirklich so beeindruckend fand, obwohl viele Fragen noch etwas unbeantwortet bleiben, fügen sich die ganzen Geschichten einfach wunderbar zusammen und, zumindest für den Film, entsteht ein recht logisches Universum. Ein schönes Gesamtwerk also.

Die Make Up Effekte, also die Masken, waren einfach der Hammer (wenn ich daran denke wie schlecht man das bei Guy Pearce in Prometheus hinbekommen hat). Die Schauspieler allesamt gut, besonders die mir recht unbekannten Ben Sturgess und Ben Whishaw. Weder waren Tom Hanks noch Halle Berry die ultimativen Protagonisten. Was ich gut fand, es gab keinen wirklichen Star. Jeder trug seinen Teil zum Film bei. An Hanks neue Synchronstimme kann ich mich allerdings nicht gewöhnen. Aber so neu ist die ja anscheinend auch gar nicht mehr.

Punktetechnisch liegt der Film zwischen 8,5 und 9 Punkten. Bei einer kommenden Sichtung, und vielleicht einer anderen Schnittfassung, ist da auch noch wesentlich mehr drin. Da ich an sich schon ein Fan von David Mitchell vorher war, der im Gegensatz zu vielen seiner britischen Autorenkollegen auch noch unglaublich charismatisch ist, wird nun auch endlich mal das Buch selbst fällig.

Toller Film.

DisposableMiffy

Zitat von: Hana-Bi am  7 Januar 2013, 16:48:07
Wie waren denn die Einspielergebnisse? Nicht so gut, oder ganz akzeptabel?

Eher desaströs. 66 Mio. bei einem Budget von wohl 100 Mio.

http://www.boxofficemojo.com/movies/?id=cloudatlas.htm
letterboxd.com

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Gnoipy

Zitat von: DisposableMiffy am  9 Januar 2013, 15:34:28
Zitat von: Hana-Bi am  7 Januar 2013, 16:48:07
Wie waren denn die Einspielergebnisse? Nicht so gut, oder ganz akzeptabel?

Eher desaströs. 66 Mio. bei einem Budget von wohl 100 Mio.

http://www.boxofficemojo.com/movies/?id=cloudatlas.htm

Man muss aber dazu sagen, dass einige wichtige Märkte noch fehlen. Der Film startet im Januar und Februar u.a. noch in Spanien, Frankreich, UK, China, Japan (etc.). Da ist die Messe noch nicht gelesen. Profitabel wird es aber wohl trotzdem nicht werden...
"Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein." Albert Einstein
"Studios are like flies - they'll both eat honey or shit with equal enthusiasm" Saul Zaentz

blade2603

In China bekommen die Zuschauer einen etwas anderen Film zu sehen :-/

http://www.hollywood.com/news/cloud_atlas_censored_china/48647533

If you happened to stumble limply out of a Cloud Atlas showing this past fall, muttering between yawns, "Well, that was about an hour too long," you're in some pretty mighty company: China has cropped a good 40 minutes out of the Warner Bros. film, discarding the content its censors have deemed unfavorable, as revealed by The Hollywood Reporter.

But some of the material omitted in the China's final cut of the film, which premiered in Beijing on Monday and opens nationwide on Jan. 31, might inspire curiosity. Translating the news from a report in Shanghai's Dongfang Daily, THR describes the nature of the footage that was removed from Cloud Atlas, compared to that which ended up comprising the 130-minute (even with a full 40 minutes cut out, the thing still breaches 2 hours) version of the Wachowskis/Tom Tykwer movie.

Cut Out: "Passionate Love Scenes"
According to THR, Dongfang Daily described China's final cut of Cloud Atlas to have been stripped of the original version's "passionate love scenes." The film's major romances involve parties like Tom Hanks and Halle Berry, Ben Whishaw and James D'Arcy, and Doona Bae and Jim Sturgess (with the latter's story inviting the most visual depiction of love).

Cut Out: "Expository Sequences"
Even more bizarre than the above situation is China's decision to cut out some of the film's "expository sequences," as THR states. Anyone who has seen the complicated movie might find the slimming down on explanation of the tricky universe a bit of a frightening thought, as your questions upon leaving the 170-minute cut are already in large supply. According to Qiu Huashun, CEO of Dreams and Dragon Pictures (which coproduced Cloud Atlas for Chinese theaters), "Chinese audiences might want to see more of a popcorn movie, and considerations for the Chinese market were made in the making of the Chinese version of the film."

Left In: Gun Violence and Graphic Murders
We bring up the fact that China's Cloud Atlas cut was not actually stripped of its more violent imagery not to assign preference to one incarnation of artistic censorship over any other, but only to point out the curiosity in an industry's choice to remove some instances of "dicey" material while leaving alone others. THR reports that scenes involving a fatal gunshot and a man having his throat slit made it past the country's censors, apparently being more suitable for viewing audiences than some of the more "progressive" examples of human love, or some good ol' storytelling.
"Jedes Publikum kriegt die Vorstellung, die es verdient." -Mario Barth
◾ Originalzitat von: Curt Goetz

(aus den Känguru Büchern)

EvilEd

Wow...jetzt endlich auch mal gesichtet und ich bin ziemlich erschlagen. Denke hier muss ich locker noch zwei Mal sehen bis ich hier alles kapiert habe. Aber mal nebenher: Wie um alles in der Welt hat der Streifen eine Freigabe ab 12 Jahren erhalten? Kann ich weder von der sexuellen Darstellung her noch von den zahlreichen Gewaltszenen her verstehen....

PierrotLeFou

29 Juli 2013, 23:30:53 #58 Letzte Bearbeitung: 29 Juli 2013, 23:40:22 von PierrotLeFou
Zitat von: EvilEd am 29 Juli 2013, 19:13:16
Wow...jetzt endlich auch mal gesichtet und ich bin ziemlich erschlagen. Denke hier muss ich locker noch zwei Mal sehen bis ich hier alles kapiert habe. Aber mal nebenher: Wie um alles in der Welt hat der Streifen eine Freigabe ab 12 Jahren erhalten? Kann ich weder von der sexuellen Darstellung her noch von den zahlreichen Gewaltszenen her verstehen....

Der hat doch eine Moral, christliche Werte und ein ziemlich erbauliches, esoterisch verbrämtes Ende... zudem ist die Gewaltdarstellung (die ja in der Regel sehr deutlich negativ bewertet wird) sicherlich nicht vollkommen kindgerecht (das gilt gerade für den Kehlenschnitt durch Tom Hanks, der aber durch dessen zögerliches und furchtsames Gesicht einen Rahmen erhält, der mir die 12er-Freigabe zu rechtfertigen scheint), aber auch nicht allzu verstörend; 12jährige sollten das schon verkraften können. Und die Sexszenen... dass da zwei Männer miteinander im Bett liegen ist doch schonmal sehr erfreulich (es sei denn, man gehört zu denen, die befürchten, die Filmemacher wollten die eigenen Söhne schwul machen... ist ja bei so komischen Geschlechtsumwandlern auf dem Regiestuhl besonders naheliegend...) und die Sexszene in dieser Kunstmenschen-Episode enthält im Prinzip auch nichts, was einen nicht schon im Rahmen der Urszene als Vierjährigen entscheidend geprägt hätte... Und überhaupt ist man mit 12 Jahren eh schon seit nem guten Jahr fleißig am Masturbieren. Gegen nackte Körper und Sexszenen ist doch im Grunde gar nichts einzuwenden (auch wenn viele 12jährige sowas ungerne mit den Eltern gemeinsam anschauen) - es kommt doch eher auf das Verhältnis der Sexpartner und auf die Rolle der Gewalt in der Sexualität an... da sollten einem dann ganz andere Sachen viel eher aufstoßen: etwa immer wieder durchs Kino geisternden Bilder von männlichen Künstlern und weiblichen Musen, von arbeitenden Vätern und kinderbetreuenden Hausfrauen usw. Das ist viel gewalttätiger und repressiver als die Darstellung nackter Haut, welche doch im Grunde völlig nebensächlich ist...

Die 12er-Freigabe halte ich für völlig nachvollziehbar, mich verwundert die viel eher beim Herrn der Ringe...
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

EvilEd

Ich sage ja auch nicht, dass der Film für 12jährige nicht verkraftbar ist. Ich finde lediglich den Vergleich mit anderen Altersfreigaben etwas seltsam.
Spoiler: zeige
Immerhin wirft der Autor den Kritiker hier über den Balkon und der zerplatzt recht (überflüssig) blutig, als er unten aufschlägt.
Ähnliches wurde schon für 16er-Freigaben heraus geschnitten.

Nochmals, mich verwundert die FSK 12 lediglich hinsichtlich der gängigen Freigabe-Praxis, nicht bezüglich meiner persönlichen Ansicht.

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