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The Iron Lady (M.Streep als M.Thatcher)

Begonnen von Gnoipy, 8 Juli 2011, 16:33:44

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Gnoipy

8 Juli 2011, 16:33:44 Letzte Bearbeitung: 8 Juli 2011, 16:40:29 von Gnoipy
The Iron Lady

Regie: Phyllida Lloyd (Mamma Mia!)

Drehbuch: Abi Morgan

Darsteller: Meryl Streep, Jim Broadbent, Alexandra Roach, Harry Lloy, Olivia Colman, Nicholas Farrell, Susan Brown, Roger Allam, Anthony Head, Julian Wadham, Pip Torrens, Nick Dunning, Richard E Grant, David Westhead, Angus Wright, John Sessions

Genre: Biografie, Drama


A look at the life of Margaret Thatcher (Meryl Streep), the former Prime Minister of the United Kingdom, with a focus on the price she paid for power. IMDB


Teaser Trailer: http://www.movie-list.com/trailers.php?id=ironlady

IMDB: http://www.imdb.com/title/tt1007029/

offiziell http://www.theironladymovie.co.uk/blog/
"Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein." Albert Einstein
"Studios are like flies - they'll both eat honey or shit with equal enthusiasm" Saul Zaentz

Angelus Mortis

Könnte interessant werden. Muss man mal im Auge behalten. :D

Lunita

Bin vom Trailer noch nicht überzeugt. Die arrogante Härte von Thatcher's Stimme hat sie hier noch nicht. Hoffe, das kommt dann noch. Ich liebe den Sound. ;-)

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Discostu

Mein Problem ist, dass das jetzt nicht grad eine Politikerin ist, mit deren Politik ich mich besonders gut identifizieren kann. Das macht sie als Protagonistin eines Filmes für mich irgendwie... schwierig

McKenzie

Das viel größere Problem ist allerdings, eine mäßige amerikanische Schauspielerin gerade diese Rolle spielen zu lassen. Und die Regisseuse ist auch verdächtig.
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Hedning

"From the people who brought you Mamma Mia" hätten sie schon noch irgendwo auf dem Plakat unterbringen können :icon_neutral:

Jim Broadbent ist allerdings klasse.

Moonshade

Wer sich eine umtriebige und sehr stimmige Oscarpreisträgerin ansehen will, der ist bei "Iron Lady" gut aufgehoben.

Wer dazu einen guten Film braucht, sollte vielleicht doch woanders rein.
Eine so gute Make-Up-Leistung und eine so konzentrierte Darstellung von der Streep und dann ein Film, bei dem man von Minute zu Minute erstaunter feststellt, wie langweilig man eine Filmbiographie inszenieren kann. Zum Beispiel, indem man ca. 50 Prozent des Film als dramatische Alzheimerstudie aufwendet, in der sich eine demente Thatcher nicht entscheiden kann, ob sie die Sachen ihres Mannes zu Oxfam geben soll.
Der Göttergatte ist übrigens nicht nur in Rückblenden unterwegs, sondern auch als Phantombesucher in ihrem nachlassenden Gehirn, weswegen weitere 15 Pro an die Trauerbewältigung gehen, die aber erst in der praktisch letzten Szene auf den Tisch kommt.
Ein flottes Drittel geht dann in telegrammartigen Vignetten an ein Leben und eine politische Karriere, wobei der Film nur auf folgende Punkte herauskommt: a) Wer die erste Frau als Premierminister sein will, muß Mann und Kinder vernachlässigen, b) wenns schlecht läuft, fängt man nen (Falkland-)Krieg an und c) an der Spitze ists irre einsam, wenn man überhaupt keinen mehr an sich ranläßt.

Die Arbeitslosigkeit kriegt eine Unterhausdiskussion und eine Dokucollage, die IRA etwa 2 Minuten und keinerlei Position oder Inhalte, Mauerfall und europ. Einheit erhalten ca. 20 Sekunden Laufzeit und Reagan einen Tango. Das wars dann auch.

Der Film ist absolut pointless und klärt weder über die Person, noch über den Charakter, noch über ihre Taten auf - stattdessen wird er fürs Publikum zur argen Geduldsprobe, die manchmal peinlich statisch und klischeehaft inszeniert wurde.
4/10 maximal.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

"Gebt dem Mann ein verdammtes Puppers!"

Anderssen

Vom Trailer hatte ich den Eindruck, dass der Film eine ganz schöne Verniedlichung, manchmal sogar Verherrlichung der werten Dame vornimmt. Kommt es im Film denn auch so rüber?

Moonshade

Verniedlicht wird sie ganz und gar nicht, sie wirkt sehr entschieden, sehr isoliert (freiwillig) und sehr sperrig bis unsympathisch, allerdings erschließt sich so ein Charakter nicht anhand der paar Jugendfederstriche und der Karriere-Frauen-Klischees, auf die man sie hier reduziert hat.
Man merkt schon, daß sie es nicht leicht hatte und die anderen mit ihr auch nicht, aber die Komplexität der Person erschließt sich hier nie.

Der Film spekuliert ja nicht mal, so wenig Historisch-Persönlich-Biographisches wird hier präsentiert.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

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"Gebt dem Mann ein verdammtes Puppers!"

Mr. Hankey

7 März 2012, 17:16:40 #11 Letzte Bearbeitung: 7 März 2012, 17:19:17 von Mr. Hankey
Also an der Leistung Streeps gibt es nichts auszusetzen. Sie ist keine mäßige Darstellerin, wie hier einer meinte, sondern schlichtweg die Beste Darstellerin, die Amerika momentan hat. Und wie sie der Thatcher hier ein Gesicht gibt, ist besser kaum, für eine Schauspielerin zu machen. Der Oscar ist schlichtweg mehr als verdient. Da mzss sich selbst Rooney Mara geschlagen geben.

Beim Film selbst kann ich die gespaltenen Meinungen aber verstehen, wobei aber anscheind eher das Publikum unter 40 nicht so viel damit anfangen kann. Sowohl bei Udo als auch bei den älteren Generationen in meiner Umgebung kommt der Film erstaunlich gut an.

Mich persönlich hat jedoch vor allem der schnelle Schnitt hier und da eher gestört und der Gegenwarts-Part war mir schlichtweg zu vollfestopft mit Dingen, die eigentlich so gar nicht interessieren. Hier wäre weniger schlichtweg mehr gewesen. Wirklich lamgweilig fand ichs dennoch nicht, zumal ich auch die Mischung aus privatem und beruflichen (in den Rückblenden) als gelungem empfand. Und zu gut kommt die Tatcher letztlich auch nicht weg. Daher alles in allem 6,5/10 Punkte
Ofdb-Filmsammlung
Aus visueller Sicht, das vielleicht beste BD-Erlebnis ever: Klick

Moonshade

Die Verbindung von individueller und familiärer Vernachlässigung und dem Job in der Weltpolitik wären für einen großen Bio-Film gut gewesen, aber ich sehe zumeist nur eine super geschminkte und hochmotivierte Darstellerin (Oscar absolut verdient, ganz recht!), die leicht verwirrt rumtattert und sich mit ihrem albernen Gatten unterhält.
Die Geschichtsausschnitte sind sehr selektiv, punktuell und nicht besonders gut ausgeführt. Vieles ist nur flüchtig, die Zeitlinie ist unklar, die Bezüge (wie etwa die zwei IRA-Anschläge) werden nicht hergestellt, Konsequenzen ergeben sich nicht daraus.

Das Problem: was eigentlich nur fragiler und reflektierender Rahmen sein sollte, frißt das gesamte Bio-Pic eines aufregenden und schwierigen Lebens voller Selbstentsagung und Kampf und Verlust. Die Rahmenhandlung ist übermächtig, unterbricht bisweilen für 5-10 Minuten, um dann vage und sprunghaft in die Karriere zurückzugleiten.
Wie gesagt, wenn jemand ein Alzheimerdrama sehen will: Super Film!
Wenn jemand eine Filmbiographie über eine Politikerin sehen will: nicht sehr sättigend.

Und bevor jetzt jemand mit "es muß ja nicht immer das Gleiche an Inszenierung sein" einreitet - das hier wird weder der Figur, noch der historischen Person und ihren Taten/Leistungen gerecht und klärt auch nicht auf, weswegen ich bei Bretzels 8/10 auch arg schmunzeln mußte, aber wenn ihm sowas genügt, bitte sehr. Mir als historisch und an GB Interessierten war das praktisch ein Schlag ins Gesicht, die Epoche des Thatcherismus ist nun wirklich ein besseres Drama wert.
Wer wie so einige im Publikum nicht mal mehr weiß, wer Maggie Thatcher war (gott, waren diese Frauen blöde, "das ist ein Film über die Präsidentin von England, glaub ich..." :wallbash: :wallbash: :wallbash:), wird hinterher auch nicht schlauer sein.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

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vodkamartini

Ich sehe es nicht ganz so negativ. Für den historisch Interessierten/Informierten ist das Ganze sicherlich sehr schwachbrüstig, für den Unwissenden wenig erhellend. Definitiv kann man kritiseren, dass dem Gegenwartsplot zu viel Raum gegeben wird. Da 15 Minuten raus, den Film um eine Stunde (Geschichtliches) verlängern und weit mehr wären zufrieden gewesen. Trotzdem fand ich es interessant, wie mit sehr wenig Pinselstrichen versucht wurde einen ambivalenten Charakter darzustellen und das dank einer hervorragenden Hauptdarstellerin (vor allem im Original) auch in großen Teilen gelungen ist.   

Kein großer Wurf, aber auch nicht das Desaster zu dem es vielerorts  - bereits vielfach schon im Vorfeld - gemacht wird. Sehe ich wie Hankey (6,5/10 Punkten)
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Dionysos

Ich reihe mich mal zwischen Hankey/vodkamartini und Moon ein. Streeps Darstellung mag zwar großartig gewesen sein (wenn ich auch Charlize Theron ["Young Adult"] oder Kirsten Dunst ["Melancholia"] eher in der Reihe der Oscarfavoritinnen gesehen hätte), sie war aber auch zu einem nicht unerheblichen Teil dem noch besseren Make-Up geschuldet, und dieses war definitiv preisverdächtig.
Beim Restfilm kann ich eigentlich nur wiedergeben, was hier schon mehrfach mit unterschiedlicher Gewichtung ausgeführt wurde: Die Rahmenhandlung, wenn man sie denn noch so nennen möchte, ist über weite Strecken zwar großartig gespielt, aber auch ebenso nichtssagend über die Person, die hier portraitiert werden soll. Das Konzept, ihren Lebensweg in Form von Erinnerungsfetzen zu inszenieren, die aufgrund ihrer Krankheit nach und nach verblassen (immer wieder durch grelles, weißes Licht verdeutlicht), ist auf dem Papier spannend, führt in der Endabrechung aber leider nicht zum erhofften Ziel, persönliche und berufliche Eckpunkte ihres Werdegangs so zusammenzufassen, dass in weniger als zwei Stunden ein differenziertes Bild einer sehr streitbaren Persönlichkeit daraus entsteht. Stattdessen sehen wir mehr als die Hälfte des Films eine alte Frau verwirrt in ihrem Haus herumtapsen, mit ihrem eingebildeten Ehemann sprechen und darüber nachdenken, ob sie ein paar alte Sachen doch besser entsorgen sollte. Das ist, wie gesagt, als Krankheitsdrama gut, als Politikerbiografie aber völlig am Thema vorbei. Das wenige Gezeigte aus ihrem Berufsleben wirkt dagegen beliebig zusammengestückelt und ungefähr so informativ wie ein Beitrag der Sendung mit der Maus:
- Sie hat sich in einer Männerwelt durchgesetzt
- Sie ist streng konservativ
- Sie hat zwei IRA-Anschläge über- bzw. miterlebt und einen sinnlosen Krieg angezettelt
- Sie war und ist sowohl in der Bevölkerung als auch in ihrer eigenen Partei umstritten
Der Rest der Flashbacks beschäftigt sich mit ihrer Rechthaberei, Sturheit und Machtgier sowie mit der Tatsache, dass man für große Karrieren erhebliche Abstriche im Privatleben machen muss ( :scar: ) Ansonsten kein Wort über ihre Ziele und Motivationen oder wenigstens ein paar Anhaltspunkte, die erahnen lassen, woher ihre bisweilen befremdlichen Ansichten insbesondere zu sozialen Fragen herrühren. Also irgendwas, das mir den Menschen begreiflich macht.

Wie dem auch sei, verteufeln will ich den Film freilich nicht. Meryl sei Dank ist die Chose durchaus sehenswert, wenn auch schrecklich oberflächlich und beliebig. Und die wirklich interessanten Fakten über die Politikerin M. Thatcher kann man ja auch bei Wikipedia nachlesen.
5/10

ZitatWer wie so einige im Publikum nicht mal mehr weiß, wer Maggie Thatcher war (gott, waren diese Frauen blöde, "das ist ein Film über die Präsidentin von England, glaub ich..." ), wird hinterher auch nicht schlauer sein.
Wenn ich an die beiden denke, möchte immer noch meinen Kopf gegen die Wand schlagen :viney:
God doesn't make the world this way. We do. - Watchmen

Sometimes, I guess there just aren't enough rocks. - Forrest Gump

It doesn't take much to see that the problems of three little people don't amount to a hill of beans in this crazy world. Someday you'll understand that. - Casablanca

MMeXX

W O W ! Noch knapper krieg ich Make-Up + Leistung von Streep nicht beschrieben, das war meines Erachtens richtig großes Kino. Rundherum sollte Vorwissen dabei sein, sonst sitzt man teilweise da und hat ein großes Fragezeichen über dem Kopf schweben. Bei mir reicht es noch für 7 Punkte, kann aber nachvollziehen, wenn die Wertung tiefer liegt. Und die Punkte gibt es zum einen für Giles und dafür, dass der "Schreck" mit der Tute ziemlich gut saß (bei mir). :D

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