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Argylle (von Matthew Vaughn)

Begonnen von StS, 12 Oktober 2023, 10:02:58

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StS


U.a. mit Bryce Dallas Howard, Samuel L. Jackson, Sam Rockwell, Bryan Cranston, Bryan Cranston, Henry Cavill, Dua Lipa und John Cena.

An introverted spy novelist is drawn into the activities of a sinister underground syndicate...

AppleTV+ und zuvor Kinostart im Februar.
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Newendyke

Geiler abgefahrener Scheiß vom Herrn Vaughn - nur her damit!!!  :dodo:


"Ich will jetzt nichts mehr hören, von wegen keinen Job, kein Auto, keine Freundin, keine Zukunft und keinen Schwanz." (der Meister - Gran Torino)

Private Joker

20 Mai 2024, 13:56:50 #2 Letzte Bearbeitung: 20 Mai 2024, 14:08:57 von Private Joker
Abgedreht ? Eher begrenzt. Ich sag mal vorsichtig: Daran, Dass die Produktkategorie "Mittelteuere Actioncomedy mit reichlich Promis im Cast mady by Streamern" aktuell nicht den besten Ruf bei Filmfreaks hat, können auch Herr Vaughn, die Katze seiner Frau und ein, zwei tatsächlich abgefahrenen Ideen nichts ändern. Der ganze Rest ist nämlich dann doch überwiegend Dienst nach Vorschrift in dem Umfeld.

Wobei, immerhin, sie versuchen es, mit der Abgedrehtheit. Phasenweise und dann gleich auf breiter Front - incl. der Idee, die im Film genannten Bücher unter dem Namen der "Autorin" tatsächlich auf den Markt zu bringen, und dabei reichlich Spekulationen um den/die wahren Schreiberling*In zu streuen (Taylor Swift ? Echt jetzt?? Eher glaube ich, dass die Mieze die Bücher geschrieben hat). Oder mit der Post-Credit-Sequenz, deren Grundidee zwar irgendwo naheliegend ist, die aber wohl im Sande verlaufen wird - für so ein übergreifendes Megafranchise hat das Produkt hier dann doch die eh begrenzten Erwartungen bei Kinostart und Kritikern wohl nicht hinreichend erfüllt.

Aber dann doch mal endlich zum Film selbst: Der beginnt gleich mal mit einer völlig überdrehten, aber wirklich lausig getricksten Actionsequenz, was "natürlich" kurze Zeit später mit dem vermutlich den meisten vorher bekannt gewordenen "Mehr-Ebenen-Konzept" des Streifens relativiert wird. Spätere Actionszenen, die wir zumindest grundsätzlich mal für "real" halten sollen, sind dann sehr viel bodenständiger, haben aber durchaus immer noch Tempo und Witz. Generell muss man schon sagen, der der Film in seiner ersten Hälfte durchaus Laune macht, da geht das Konzept irgendwo auf, ohne dass man gleich in Andacht erstarrt vor so viel drehbuchinduzierter Genialität. Das erwarten die Autoren aber offenbar von uns, beginnend mit dem ersten von mehreren "Twists" (gibt es da eigentlich eine Doppelbedeutung in dem englischen Wort ? Das wird in dem Film gleich mehrfach so benutzt, als wäre das ein Insidergag..), und irgendwann wird es doch ein wenig viel mit den Drehs und doppelten Böden. Und auch wenn der Versuch, das Gesamtkonzept auf seine Schlüssigkeit abzuklopfen, eher sinnlos ist, zumindest eine Frage darf ich an der Stelle doch mal vorsichtig andeuten: Warum das Ganze ? Und vor allem: Warum genau zu diesem Zeitpunkt, also nach 4 oder 5 Büchern der Dame ? Vertiefen kann ich das ohne Spoilertags an der Stelle nicht, bin aber für eine weitergehende Diskussion in ebensolchen durchaus offen.

Und wenn ich erwähnt habe, dass es es eine stärkere erste Filmhälfte gibt, muss es auch eine zweite schwächere geben, logisch (warum kommt mir dieser Satz nur so bekannt vor?). Generell ist das Teil in jedem Fall zu lang, fast 2 1/2 Stunden trägt das Konzept einfach nicht, und der/die finalen Showdown(s) peppen auch nicht mehr so richtig - inclusive reichlich hochgradig alberner Wiederauferstehungen....

Schauspielerisch eher ein Gemischwarenladen; Frau Howard hat das Fitnessstudio wohl in letzter Zeit großräumig gemieden, was hier sagen wir mal nur "teilweise" passt. "Witcher" Cavill darf der Reihe seiner eher schrägen Frisen eine oder zwei weitere hinzufügen, ist bestimmt gewollt, aber trotzdem nur maßvoll witzig; generell ist das eine eher unbefriedigende Rolle für jemand, der mal Supi war und Bond hätte werden sollen. Auch der Rest vom Cast inclusive Cranston reißt keine Bäume aus, Rockwell hat zumindest einen gewissen Spaß an der Sache, und die Tatsache, dass der auf Deutsch (wie gewohnt) die "Bond-Stimme" hat, gibt hier einen kleinen, aber netten Pluspunkt.

So lande ich mal wieder im gewohnten Umfeld von 6/10 für solche routiniert-unlangweilen, aber eher leblosen Streamer-Kommerzprodukte, tendenziell für die erste Filmhälfte etwas drüber, für die zweite eher weniger.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

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